Kugelbahn und die 10 Gebote – eine Outdoor-Jungschar Einheit

Beschreibung:

Bei dieser Einheit bauen die Kinder selbst eine Murmelbahn. Dabei können sie sich kreativ total austoben und sich dann im Team freuen, wenn die Murmelbahn getestet wird. Kreativität und Teamwork stehen dabei an erster Stelle. Außerdem erfahren die Kinder, was eine Murmelbahn und die 10 Gebote, die Mose von Gott auf dem Berg Sinai bekommen hat, miteinander zu tun haben.

Übersicht:

ElementeZeitMaterial
Gemeinsamer Anfang5 min. 
Warm-up: Wie am Fließband10 min.1 Holzstock (60 – 100cm) pro Person, 1 Ball
Aktion: Murmelbahn bauen45 min.Ein Ball
Impuls und singen15 min.Ggfs. Liederbücher oder Liedzettel, Gitarre
Freie Zeit40 min. 
Kochen und essen60 min.Streichhölzer, Papier, Holz, Feuerschale, Dreibein, Gitterrost/Topf, Schöpfkelle/Zange, Zutaten für das Essen
Segen und Verabschiedung5 min. 

Nähere Beschreibung und Anregungen zu den allgemeinen Elemente gibt es in dem Buch: Outdoor – Jungschar – Das Abenteuer beginnt vor deiner Haustüre welches über den Verlag Buch+Musik bezogen werden kann.

Warm-up: Wie am Fließband

Jedes Kind bekommt einen Holzstock (60- 100cm). Es werden zwei parallele Reihen gebildet. Die jeweils gegenüberliegende Person wird zum Partner. Jedes Kind nimmt den eigenen Stock und den des anderen Kinds am Stockende in die Hand. Am Anfang der Reihen zwischen die zwei Stöcke legt nun der Mitarbeitende einen Ball. Dieser Ball soll nun an das nächste Team weitergegeben werden.

Regeln:

  1. Der Ball darf nicht mit den Händen berührt werden.
  2. Der Ball darf nicht den Boden berühren.
  3. Es darf nicht mit dem Ball gegangen werden.

Wenn die Übergabe gelungen ist rennen beide Kinder an den Anfang der Reihe. So kann der Ball von A nach B transportiert werden. Ein Versuch ist gelungen, wenn alle Kinder zwei Mal den Ball hatten und die obengenannten Regeln beachtet wurden.

Schwierigkeit: Durch die Wahl des Balls kann diese Übung einfach oder schwerer gestaltet werden. Mit einem Fußball ist es recht einfach. Mit einem Tennisball ist es schwerer und ein Tischtennisball ist eine große Herausforderung.

Varianten: Man kann auch mehr als ein Ball auf das Fließband geben. So haben immer alle etwas zu tun. Sollte ein Versuch fehlerfrei gelungen sein, könnte man auch mit einer Stoppuhr die Zeit messen.

Aktion: Naturkugelbahn

Vorbereitung:
Es braucht nicht viel Material bei einer Naturkugelbahn. Doch sollte man sich im Vorfeld überlegen, wo das ganze gut stattfinden kann. Ein Ort mit natürlichem Gefälle bietet sich in besonderer Weise an. Ja, man kann eine Murmelbahn auch ohne Gefälle bauen, das ist allerding eine deutlich größere Herausforderung.

Für eine Naturkugelbahn bieten sich als Kugeln: Tennisbälle, Handballbälle oder Fußbälle an. Je größer der Ball desto einfach ist der Bau.

Ablauf:
Bei großen Gruppen bietet es sich an Kleingruppen von 4 bis 8 Kindern zu bilden. Das ermöglicht, dass jeder aktiv am Bauen beteiligt ist. Wenn die Großgruppe gemeinsam bauen will bietet sich an Bauabschnitte auszumachen, die dann am Ende zusammengefügt werden und eine große Kugelbahn ergeben.

Als Baumaterial darf alles genutzt werden, was vor Ort zu finden ist: Rinde, Stöcke, Laub, Steine… . Wichtig ist hier noch einmal der Hinweis für die Gruppe, dass die Natur nicht kaputt gemacht werden soll. Das heißt es werden keine Stämme oder Zweige abgebrochen, Blumen rausgerissen oder große Erdarbeiten gemacht.

Varianten:
Freies Bauen: Hierbei gibt es keinerlei Vorgaben. Die Kinder können sich also ganz frei überlegen, was sie gerne machen wollen und wie sie die Aufgabe: „Baue eine Kugelbahn“ interpretieren. Kinder haben ganz oft wundervolle Ideen. Hier ist der Raum, diese mal voll auszuleben.

Herausforderung: Manche Kinder tun sich schwer, wenn es keinerlei Vorgaben gibt bzw. lieben es sich Herausforderungen zu stellen. Dann kann man eine oder mehrere der folgenden Herausforderungen nennen:

  • Die Kugel sollte mindestens 10 Sek. rollen.
  • Die Kugelbahn sollte mindestens 2 Kurven haben.
  • Die Kugelbahn soll eine Schanze haben, über die die Kugel schanzt.
  • Die Kugelbahn soll einen Tunnel haben durch den, die Kugel rollt.
  • Die Kugel soll über eine Brücke rollen.
  • Die Kugel soll am Ende beim selbstgewählten Zielpunkt (bspw. eine alte Dose) ankommen.

Kompetitiv: Es ist auch eine Variante möglich, bei der die Kleingruppen gegeneinander antreten. Hier gibt es dann bei der Durchführung jeweils 1 Punkt für das Erreichen einer Herausforderung.

Außerdem gibt es 1 Punkte pro 10 Sek. die die Kugel durch die Kugelbahn läuft.

Impuls: 10 Gebote

Heute möchte ich mit euch über etwas reden, das Mose erlebt hat. Mose kennt ihr vielleicht. Das ist der Typ: der von Gott den Auftrag bekommen hat das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten zu führen. Und die Flucht war absolut spektakulär. Am Ende mussten sie durch ein Meer fliehen. Aber die Geschichte, von der ich heute berichten möchte spielt 3 Monate später, als das Volk Israel durch die Steinwüste Sinai ging und sie am Berg Sinai angekommen sind.

Gott möchte mit Mose sprechen und Mose soll deshalb auf den Berg steigen. Was Gott Mose sagt, schreibt der auf zwei Tontafeln. Wisst ihr, was Gott Mose gesagt hat? Genau, die 10 Gebote. Diese 10 Gebote hat Mose auf dem Berg Sina von Gott bekommen und hat dann etwas später dem Volk Israel davon erzählt.

Wer kennt denn ein Gebot? (Kinder zählen auf was sie schon wissen. Super ist es, wenn man alle vorher aufgeschrieben hat und die genannten Gebote nun umdreht).

Was denkt ihr, warum hat Gott Mose und uns Menschen die 10 Gebote gegeben? (Gott gab uns Menschen die 10 Gebote damit wir ein gutes Leben haben und alle Menschen ein gutes Miteinander haben.)

Ja, Regeln nerven manchmal. Manchmal sogar richtig. Wer kennt eine Regel aus der Schule oder von Zuhause die richtig nervt?

Doch Regeln haben meinst einen Grund. (Hier bietet es sich an ein persönliches Beispiel zu nennen. Z.B.: Ich bspw. fand es immer total doof, dass ich so früh ins Bett musste. Heute weiß ich, nur wenn man frühzeitig ins Bett geht ist man am nächsten Tag wieder richtig fit. Meine Eltern haben die Regeln also nicht aufgestellt, um mich zu ärgern, sondern weil sie wollten das es mir gut geht.)

So ist es auch bei Gott und den 10 Geboten. Er will nur das Beste für uns. Und deshalb hat er uns die 10 Gebote gegeben, die in unserem Leben Leitblanken sein können. Bei der Kugelbahn war es wichtig, dass durch Leitblanken der Weg der Kugel vorgegeben wurde. Sonst wäre sie wohl schnell rausgehüpft oder stecken geblieben. Auch wir Menschen brauchen, wie der Ball bei der Kugelbahn, Leitplanken, die uns auf dem richtigen Weg halten.

Es ist nicht gut zu lügen, zu stehlen oder jemand anderem Gewalt anzutun und die 10 Gebote sollen uns daran erinnern. Manchmal hüpft der Ball aber trotz Leitblanke aus der Bahn. Und so ist es auch in unserem Leben. Obwohl wir die 10 Gebote kennen, kann es passieren, dass wir lügen, stehlen oder sogar jemand weh tun. Bei der Kugelbahn suchen wir dann den Ball und setzten ihn wieder ein.
Das passiert auch bei Gott: Wenn wir auf Abwegen sind und uns nicht an seine Gebote halten dürfen wir jederzeit wieder zu ihm zurückkommen. Ja, er macht sich sogar auf die Suche nach uns. Denn er liebt uns mit all unseren Fehlern. Er findet die Fehler nicht super – aber er verzeiht uns und will uns immer wieder neu ein treuer Freund sein.

Mit den 10 Geboten wollte Gott uns etwas mitgeben, damit es uns gelingt ein gutes Leben und ein gutes Miteinander mit allen Menschen zu haben.

Das Ziel 

Starter  

Die Bibel ist Gottes Wort. Was Gott sagt, ist gut und wichtig und hilft mir kluge Entscheidungen zu treffen.

Checker  

Gottes Wort ist die beste Basis für mein Leben. Wenn ich mich gut darin auskenne, hilft mir das nah an Gott zu bleiben.

Der Text an sich  

Die Psalmen finden sich im Alten Testament in der Mitte der Bibel und sind eine Sammlung von verschiedenen Liedern, die damals geschrieben und gesungen wurden. Wie viele der Psalmen wird auch Psalm 1 dem berühmten König David zugschrieben.  Die ursprüngliche Zielgruppe des Psalms waren die Israeliten, die dem Alten Bund unterstanden, also diejenigen, die vor dem neuen Bund mit Jesus lebten.

Der Autor des Psalms weist in seinem Text daraufhin, wie wichtig es ist, sich und das eigene Leben an Gottes Wort auszurichten. Das Wort Gottes soll die Basis, die Grundlage für all meine Entscheidungen sein. Denn diese beeinflussen mein Leben.

Ich kann mich entscheiden einer von den zwei in Psalm 1 beschriebenen Kategorien von Menschen zu sein: ein Gerechter oder ein Frevler.

Die Gerechten sind die Menschen, die Gottes Wort lesen und es für wertvoll erachten. Für diese Menschen ist Gottes Wort so wichtig, dass sie sich viel damit auseinandersetzen, es lesen und sich darüber Gedanken machen. Sie bemühen sich, ihr Leben danach auszurichten. Diese Menschen werden mit einem Baum verglichen, der am Wasser gepflanzt ist. Er ist dort tief verwurzelt und das Wasser versorgt den Baum mit dem, was er braucht. So kann er viel Frucht bringen. Durch das Lesen der Bibel und das Ausrichten nach Gottes Wort werden die Menschen von Gott versorgt, sodass auch sie Frucht bringen. Sie wachsen im Glauben und das wird auch für andere sichtbar.

Die zweite Kategorie von Menschen sind die „Frevler“. Gemeint sind damit diejenigen, die nicht nach Gottes Wort fragen und leben. Der Autor vergleicht diese Menschen mit Spreu, also den Hülsen vom Getreide – oder besser gesagt dem Abfall, der nach dem Dreschen des Getreides übrigbleibt. Diese Spreu ist nicht mehr von Nutzen. Anders als der Baum, der durch seine Wurzeln im Boden verankert ist und somit auch starkem Wind standhalten kann, ist die Spreu so leicht, dass sie auch schon von ein bisschen Wind davongetragen wird. „Spreu“-Menschen können also keine Frucht bringen und sind somit nutzlos. Der Autor macht deutlich: Entscheide ich mich für eine Zugehörigkeit zu dieser Kategorie von Menschen, dann ist das mein Untergang.

Der Text für mich  

Ich persönlich finde den Text sehr gut, aber auch sehr herausfordernd. Einerseits zeigt er, dass Gott auf seine Menschen achtet und dass wir ihn durch das Lesen und Hören, das Beschäftigen mit und Ausrichten nach seinem Wort besser kennenlernen können. Andererseits ertappe ich mich häufig bei Dingen, die Gott nicht so gefallen, wo ich nicht nach seinem Wort ausgerichtet gehandelt habe. Oder mir vergeht bspw. aufgrund von Unverständnis oder anderen Dingen die Freude am Bibellesen. Besonders dann ist es wichtig an Gott festzuhalten und sein Wort zu lesen. Die Bibel zu lesen, um Gott immer ähnlicher zu werden und ihn besser zu verstehen. Dadurch kann ich immer wieder auftanken, wachsen und geistlich lebendig bleiben.

Wie finde ich einen Weg mehr in der Bibel zu lesen, sie zur Grundlage für alles zu machen? Freude daran zu haben, mich mit Gottes Wort auseinander zu setzen? Und wie schaffe ich es, den Kindern das Bibellesen so zu gestalten, dass sie es gerne machen und Spaß dabeihaben?

Der Text für dich  

Auch Kinder erleben in ihrem Alltag immer wieder in kleinen Dingen, dass ihre Entscheidungen Auswirkungen auf ihr Leben haben. Essen sie z.B. die 20. Süßigkeit, bekommen sie u.U. ziemliches Bauchweh davon und treffen beim nächsten Mal eventuell eine klügere Entscheidung. Als Bezugspersonen der Kinder versuchen Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte und auch Menschen in der Kinder- und Jugendarbeit sie im Treffen kluger Entscheidungen zu unterstützen. Dafür ist es notwendig, dass wir ihnen eine Grundlage geben, aus der heraus Kinder Entscheidungen treffen können, weil diese ihnen Orientierung und Sicherheit bietet. Und die allerbeste Basis für die Entscheidungen im Leben ist Gottes Wort. Wie schaffen wir es also, den Kindern Spaß und Freude an Gottes Wort und der Auseinandersetzung damit zu übermitteln?

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1

Zu Beginn werden verschiedenen Sätze vorgelesen. Die Kinder sollen raten, ob es sich dabei um ein Sprichwort oder eine Bibelstelle handelt. Als letzter Satz wir ein Vers aus Psalm 1 gelesen, sodass sich daraus die Überleitung zum Thema ergibt.

Idee 2 –

Es wird mit einer kleinen Erzählrunde gestartet. Jedes Kind nennt ein aktuelles Lieblingslied oder einen Ohrwurm. Daraus ergibt sich die Überleitung zu den Psalmen, die ja auch Lieder sind.

Verkündigung  

Verkündigungsart: Mini-Theater

2 Mitarbeiter unterhalten sich über den Psalm

MA 1 sitzt mit aufgeschlagener Bibel am Tisch, liest, schreibt etwas, streicht es durch.

MA 2 kommt dazu

MA 2: Hey. Was machst du da? Kann ich dir helfen?

MA 1: (schaut auf) Hey, ich bereite gerade die Andacht vor. Aber ich weiß nicht, wie ich den Kindern den Bibeltext erklären soll.

MA 2: Worum gehts denn? Vielleicht kann ich dir helfen.

MA 1: Es geht um Psalm 1.

MA2: Dann fangen wir doch damit an, was ein Psalm überhaupt ist. Das wissen bestimmt nicht alle.

MA1: (Überlegt kurz, schreibt:) Was ist ein Psalm? (schaut auf) Psalmen sind doch eigentlich Lieder, die damals geschrieben wurden, oder?

MA2: (nickt) Genau. Einige sind z.B. von König David geschrieben worden. Also, dann lies mal vor.

MA1:Vers 1: „Glücklich ist der Mensch, der nicht dem Vorbild der Frevler folgt und nicht den Weg der Sünder betritt. Mit Leuten die über andere Lästern setzt er sich nicht an einen Tisch.“

MA 2: Okay, das lässt sich doch ganz gut erklären: Wir sollen uns keine Menschen zum Vorbild nehmen, die Frevler sind und wir sollen nicht lästern.

MA 1: Ja, das stimmt. Aber was ist denn ein „Frevler“?

MA 2: Vielleicht klärt sich das später noch. Lass uns erstmal weiterlesen.

MA 1: Vers 2: „Vielmehr freut er sich über die Weisungen des Herrn. Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin.“ Heißt das jetzt, dass wir immer und überall Bibelsprüche aufsagen sollen?

MA 2: Nein, das glaube ich nicht. Aber wir sollen uns jeden Tag mit Gottes Wort beschäftigen. Also z.B. in der Bibel lesen, in den Gottesdienst oder die Jungschar gehen oder mit anderen über Gott sprechen. Aber du kannst natürlich auch Bibelverse auswendig lernen und ihn dir immer wieder aufsagen.

MA1: Wofür soll das gut sein?

MA2: Das wird bestimmt noch erklärt.

MA1: (liest) Vers 3: „Er gleicht einem Baum, der an Wasser gepflanzt ist. Früchte trägt er zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht. Alles, was er tut, gelingt ihm gut.“  (schaut auf) Es macht ja Sinn, dass ein Baum am Wasser Früchte trägt. Da ist er ja gut versorgt, aber was hat das mit uns zu tun?

MA 2: Wir sind wie so ein Baum. Und Gottes Wort ist wie das Wasser. Es versorgt uns mit allem, was wir brauchen. Wenn wir immer wieder in der Bibel lesen und damit mit Gott in Verbindung bleiben, dann bringen wir irgendwann auch Früchte.

MA 1: Und Früchte sind dann das, was andere von uns sehen? Also das, was wir

tun und sagen?

MA 2: Genau.

MA1: Okay. Weiter geht: „Anders ist es bei den Frevlern: Sie gleichen der Spreu, die der Wind vom Dreschplatz fegt.“  Puh, da sind wieder die Frevler. Ich weiß noch immer nicht, was das heißt. Und das mit der Spreu, die davon gefegt wird, klingt echt fies.

MA 2: Mit „Frevlern“ sind wohl die Leute gemeint, die nicht nach Gottes Wort leben. Sie sind also nicht wie ein Baum und darum bringen sie auch keine Frucht. Eine Frucht wäre z.B. ein Weizenkorn, aber die Frevler werden mit Spreu verglichen, also der Hülle vom Weizenkorn.

MA1: „Spreu“ – das hab ich schon mal gehört. Da gibt’s doch diesen Spruch: „Man soll die Spreu vom Weizen trennen.“

MA2: Genau. Und das meint einfach, das Gute vom Schlechten trennen. Die Spreu muss vom Weizen getrennt werden, damit man ihn verarbeiten und z.B. ein Brot draus machen kann. Aber die Spreu kann niemand gebrauchen.

MA 1: Es geht noch weiter: „Darum können die Gewalttätigen vor dem Gericht nicht bestehen. Und für die Sünder ist kein Platz in der Gemeinde der Gerechten.“  Puh…

 „Bei Gott ist kein Platz für Sünder“? Das find ich schwierig. Wir machen doch alle mal was Doofes. Also sind wir Sünder – können wir dann überhaupt zu Gott kommen?

MA 2: Ich glaube, hier sind Leute gemeint, die sich grundsätzlich gegen Gott entschieden haben. Wenn du nicht von ihm wissen willst und sein Wort dich nicht interessiert, hast du dort keinen Platz. Aber was ist denn mit denen, die sich für Gott interessieren. Zeig mal her (nimmt die Bibel und liest weiter) „Ja, der Herr achtet auf den Weg, den die Gerechten gehen.“ Die Gerechten sind die, die sich mit Gottes Wort beschäftigen und seine Gebote befolgen wollen. Hier steht, dass Gott immer bei ihnen ist.

MA1: Ein schönes Ende. (schaut auf die Bibel, liest leise weiter). Naja…. Aber nicht für die „Frevler“. Hier steht: „Doch der Weg der Gewalttätigen führt in den Untergang.“

MA2: Ja, das klingt hart! Aber es ist doch irgendwie klar, dass es schief gehen kann, wenn sich jemand dazu entscheidet, gewalttätig zu sein. Oder wenn jemand sich nicht um Gott, sondern nur um sich selbst kümmert. Darum macht der Psalm ja so deutlich, wie wichtig es ist, an Gott festzuhalten, sein Wort zu lesen und ihn dadurch immer besser zu verstehen. Dann ist sein Wort nämlich die Grundlage unseres Lebens. Oder wenn wir nochmal an den Baum denken: Wir sollen unsere Wurzeln an Gott festmachen, weil er für uns sorgt.

MA1: Das klingt schön: Wir halten uns mit unseren Wurzeln an Gott fest. Er versorgt uns mit allem, was wir brauchen, und dann werden wir Früchte tragen.

MA2: Ich glaube, so kannst du den Kindern das gut erklären.

MA1: Das glaube ich auch. Danke dir! Ich freu mich, dass ich den Psalm jetzt auch besser verstanden habe. Das zeigt doch, wie wichtig es ist, sich mit der Bibel zu beschäftigen.

Die andere Idee  

Verkündigungsart: Malen

Der Psalm wird den Kindern über verschiedene Bilder nahegebracht, z.B. für „Glücklich ist“ ein lachender Smiley oder eine Bibel für „Gottes Wort“.

Der Text gelebt  

Wiederholung  

 Über welchen Text haben die beiden im Theaterstück gesprochen? – Psalm 1

Welche Pflanze wird im Psalm erwähnt? – Baum

Was wird zu dieser Pflanze gesagt? – Er steht am Wasser, trägt Früchte, die Gerechten werden mit einem Baum verglichen

Womit werden die Frevler verglichen? – Mit Spreu

Was passiert mit der Spreu? – Sie wird durch den Wind weggetragen?

Was sollte man laut dem Psalm nicht tun? – Lästern, dem Vorbild der Frevler folgen

Worüber denkt am Tag und Nacht nach? – Gottes Wort

Gespräch  
  • Besitzt du eine eigene Bibel? Was ist das für eine (z.B. Bilderbuch, Kinderbibel, Comicbibel etc.)?
  • Hast du schon mal in der Bibel gelesen?
  • Hast du eine Lieblingsgeschichte in der Bibel? Wenn ja, welche ist es und warum gefällt sie dir so gut?
  • Fällt es dir leicht in der Bibel zu lesen?
  • Hast du eine Idee, wie wir es schaffen, uns mehr mit der Bibel zu beschäftigen?
  • Wo hast du vielleicht schon mal gespürt, dass Gott dir durch die Bibel geholfen hat?
  • Gibt es etwas, das du dir aus Psalm 1 merken willst?
Merkvers

„Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben, es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.“ Psalm 119,105 GNB  

Kreatives  

Die Kinder können selbst kreativ werden, indem sie versuchen einen Psalm, also ein Lied für Gott zu schreiben. Das kann entweder alleine oder in Kleingruppen geschehen.

Wem das zu schwer ist, der kann Psalm 1 in eigenen, einfacheren Worten aufschreiben. Hilfreich ist dabei, wenn der Psalm möglichst in verschiedenen Übersetzungen vorliegt, die sich die Kinder als Ideengeber durchlesen können.

Spielerisches  

Obstsalat:

Die Kinder sitzen im Kreis und bekommen von dem Mitarbeiter eine Frucht zugeteilt. Je nach Gruppengröße ca. drei bis vier verschiedene Früchte. Es gibt einen Sitzplatz weniger als Leute, sodass eine Person in der Mitte steht, weil sie keinen Stuhl hat. Nun darf diese Person eine Frucht benennen, z.B. „Apfel“. Alle Kinder, die Äpfel sind, wechseln nun den Sitzplatz. In dieser Zeit versucht die Person in der Mitte ebenfalls einen Platz zu ergattern. Im Idealfall steht am Ende der Runde ein anderes Kind in der Mitte und darf die nächste Frucht benennen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit nicht nur eine einzelne Frucht zu nehmen, sondern „Obstsalat“ zu sagen. Dann muss jede Person sich einen neuen Platz suchen.

Rätselhaftes

Löst einzeln oder in kleinen Gruppen das Kreuzworträtsel (siehe Anhang).

(T)Extras  

Lieder 
  • „Ich stehe fest auf dem Fels“ von Gerhard Schnitter & Daniel Fitz
  • Sandyland / Bau nicht dein Haus auf den losen Sand von Karen Lafferty
  • „Bibelentdecker“ von Daniel Kallauch
  • „Psalmen sind Lieder“ von Hella Heinzmann
Spielerisches

Gegenstände merken:

Auf einem Tisch liegen verschiedene Gegenstände – je mehr Gegenstände, desto schwieriger ist die Aufgabe. Die Kinder haben eine Minute Zeit, um sich diese einzuprägen. Dann werden die Gegenstände mit einem Tuch abgedeckt, sodass sie nicht mehr zu sehen sind. Dann sollen die Kinder aus dem Gedächtnis alle Gegenstände aufschreiben, an die sie sich noch erinnern. Dafür haben sie zwei Minute Zeit. Wenn ein Kind noch nicht (so gut) schreiben kann, darf es sich mit einem anderen Kind zusammentun oder es sucht sich eine/n Mitarbeitende/n, der/dem es die gemerkten Gegenstände diktiert. Bevor die Gegenstände wieder aufgedeckt werden, nennt der/die Spielleiter/in nach Ablauf der zwei Minuten erst einmal die Anzahl der Gegenstände. Dann wird verglichen und gemeinsam überlegt, was noch fehlt.

Aktionen

Pflanzaktion:

Wenn die Gruppenstunde in einem Gemeindehaus o.ä. mit Garten stattfindet, kann ein Obstbaum gepflanzt werden, um den sich die Kinder kümmern können.
Wem das zu aufwändig ist oder nicht die Möglichkeit besteht dort etwas zu pflanzen, der kann die kleinere Variante nutzen:

Jedes Kind bekommt bspw. eine Blumenzwiebel und einen Blumentopf. Bevor die Zwiebel eingepflanzt wird, kann der Blumentopf noch mit Acrylstiften o.ä. verziert werden, z.B. mit Psalm 1,3. In den nächsten Wochen können die Kinder berichten, wie ihre Blume inzwischen aussieht und ob sie gewachsen ist.

Hintergrund:

Mehrmals täglich beten wir routiniert vor unseren Mahlzeiten und danken Gott für die „guten Gaben“. Das ist wertvoll, aber habe wir in diesen Momenten dann wirklich Gottes Versorgung vor Augen? Manchmal leiern wir so ein Gebet auch einfach nur herunter? Und gehört zu Gottes Versorgung nicht noch viel mehr als Essen? Geht sie nicht noch viel weiter? Wann hast du Gott zuletzt für die funktionierende Heizung, dein Fahrrad oder ein weiches Bett gedankt? Dieser Familiengottesdienst soll den Blick öffnen für all das Gute, was Gott uns gibt.

Kerngedanke:

Wir können Gottes Segen, seine Versorgung und Zuwendung in so vielen Bereichen unseres Lebens erfahren. Was sind die guten Dinge in meinem Leben, mit denen Gott mich beschenkt?

Bibelstelle: „Gott denkt an uns und segnet uns“ Psalm 115,12

Dekoration:

Als Bühnenhintergrund werden in Großformat die Buchstaben D A N K E angebracht. Diese können beispielsweise in der Woche vorher im Kindergottesdienst ausgemalt werden.
Anstatt der üblichen Gaben bringen die Kinder und ihre Familien Dinge mit, für die sie dankbar sind. Die Kuscheltiere, Fotos, Spielsachen etc. werden rund um die Bühne dekoriert.
Die für die Aktion benötigten Schnitzkürbisse, können ebenfalls als Deko im Gottesdienstraum verteilt werden.

Alternativvorschlag:
Im Raum werden weiße Plakate aufgehängt oder ausgelegt, dazu verschiedenfarbige Stifte. Die Familien bekommen Zeit, um künstlerisch darzustellen: „Dafür bin ich dankbar“. Es kann gemalt oder geschrieben werden. Das Moderatorenteam greift die Bilder auf und nennt exemplarisch einige Dinge.

Liedvorschläge:
  • „Danke, für diesen guten Morgen“ (Martin Gotthard Schneider)
  • „Ein dickes Dankeschön“ (Mike Müllerbauer)
  • „D-AN-KE“ (Winnie Schweitzer),
  • „Der Vater im Himmel segne Dich“ (Mike Müllerbauer)
Aktion:

Als tolle Familienaktion nach dem Gottesdienst können die Kinder mit ihren Familien einen Kürbis schnitzen. Allerdings keine gruseligen Fratzen, sondern einen Kürbis, der Hoffnung, Licht und Liebe verbreitet. Hierzu werden einfache Keksausstecher in Form eines Herzens und Kreuzes benötigt. Mit etwas Feingefühl und einem Hammer werden die Formen aus der Kürbisschale ausgestanzt. Anleitungen dazu gibt es im Internet zu finden.

Interaktive Kurzpredigt:

Bibelstelle: Symbol “Betende Hände”
„Gott denkt an uns und segnet uns“ Psalm 115,12

Kerngedanke:
Gott wendet sich uns zu, er beschenkt uns mit Gutem.

Methode:
Die Gottesdienstbesucher erarbeiten gemeinsam die Kurzpredigt. Grundlage dafür sind Symbole, die für Gottes Segen über unserem Leben stehen und die Dinge darstellen, für die wir dankbar sind. Je nach gewünschter Länge des Gottesdienstes können Symbole weggelassen oder hinzugefügt werden.

Vorbereitung:
Die ausgewählten Symbole werden in Großformat ausgedruckt und gut sichtbar auf der Bühne angebracht. Um das Symbol herum sollte noch genügend Platz sein, damit etwas aufgeklebt werden kann.
Die Symbole werden jeweils in passender Stückzahl (je nach Anzahl der Besucher und Menge der gewählten Symbole) in klein ausgedruckt, ausgeschnitten und überall im Gottesdienstsaal versteckt.

Durchführung:
Nach einer kurzen Einleitung werden die Symbole nacheinander durchgegangen. Das benannte Symbol darf zuerst von allen Gottesdienstbesuchern im Raum gesucht, nach vorne gebracht und passend aufgeklebt werden. Dann folgt eine kurze inhaltliche Auseinandersetzung. Der Prediger oder die Predigerin fragt nach Assoziationen zu dem Begriff und schildert dann die eigenen Gedanken mit einer passenden Bibelstelle. Danach wird das nächste Symbol gesucht.

Kurzpredigt:
Wir feiern heute DANK-Gottesdienst! Wir wollen Gott danke sagen für all die guten Dinge, die er uns gibt. Wir wollen Gott danke sagen für seine Versorgung, für seine Zuwendung, für die vielen kleinen und großen Geschenke in unserem Leben. Was sind das für Dinge? Ihr habt selbst schon einiges mitgebracht oder gemalt. Ich habe mir auch ein paar Gedanken gemacht und dazu brauche ich eure Hilfe.

Gottes Bewahrung: Symbol Krankenwagen

„Rufe mich an in der Not, so will ich Dich erretten und Du sollst mich preisen.“ Psalm 50,15

Gottes Schutz: Symbol Regenschirm

„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen (…) seine Treue ist Schirm und Schild.“ 

Psalm 91, 1 + 4


Jesus, das größte Geschenk:  Symbol Geschenk

„Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ Römer 8, 32

Gottes Zuwendung: Symbol Sonne

„Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig“ 4. Mose 6, 25

Gut behütet: Symbol Mütze oder Hut

„Der Herr segne Dich und behüte Dich“ 4. Mose 6,24

Versorgung: Symbol Teller und Besteck

„Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ Matthäus 6,26

Gott zeigt mir den Weg und geht mit: Symbol Füße/Fußspuren

„Du zeigst mir den Weg, der zum Leben führt“ Psalm 16,11

Weitere Vorschläge:  Herz, Friedenstaube, Handschlag, Blume, Schmetterling, Haus, Geld, Bett, Teddybär

Wenn wir anfangen, auf all das Gute in unserem Leben zu schauen, dann können wir nur dankbar staunen und erkennen: „Gott denkt an uns und segnet uns“ Psalm 115,12

Bastelaktion oder Give Away:

Auf einer Papierblume (siehe Anleitung) werden die gewählten Symbole ausgedruckt. In die Mitte kommt das Bild der betenden Hände.

https://www.kikisweb.de/wissen/experimente/papierblume.htm
(Letzter Zugriff 07.08.2024)

Kollekte:

Die Kollekte könnte für ein lokales Projekt sein, das die Menschen im Blick hat, die nicht so privilegiert sind und denen es am Nötigsten fehlt. Dazu könnte jemand von der Organisation eingeladen werden, der einen kleinen Einblick gibt und kurz darüber erzählt.

Bring&Share:

Es gibt ein gemeinsames Mittagessen nach dem Gottesdienst. Getränke werden von der Kirche gestellt, ansonsten bringt jeder etwas fürs Buffet mit (Baguette, Dips, Würstchen, Salate, Aufläufe, Obst, Nachtische, Kuchen) und alles wird geteilt. Erfahrungsgemäß geht es am Ende immer gut auf. Wer auf „Nummer sicher“ gehen möchte, hängt in den Wochen vorher Listen aus, in denen man eintragen kann, was man mitbringt.

Gottesdienstablauf:
Lied„Danke, für diesen guten Morgen“ 
BegrüßungIn Dialogform. Das Moderationsteam unterhält sich über die ungewöhnliche Deko und lässt die Gottesdienstbesucher antworten, welche Gegenstände sie mitgebracht/gemalt haben.Mitarbeiterin oder Mitarbeiter und älteres Kind
Lied„Ein dickes Dankeschön“ 
LesungPsalm 136, 1-31-3 Kinder
Lied„D-AN-KE“ 
InteraktionSymbole suchen und aufkleben  
Interaktive AndachtPsalm 115, 12 
GebetFürbitte1-5 Kinder
Kollekte  
Segenslied„Der Vater im Himmel segne Dich“ 
Bring&ShareGemeinsames Mittagessen 
AktionKürbis schnitzen, Blumen basteln 

Das Ziel 

Starter  

Gott will unser König sein. Er ist mächtig und stark, auch wenn wir ihn nicht sehen können.

Checker  

Jesus will dein König sein. Er freut sich, wenn wir in unserem Leben nach ihm fragen und das tun, was er möchte.

Der Text an sich  

Samuel ist mittlerweile alt geworden. Seine Söhne, die Samuels Nachfolge angetreten haben, sind keine guten Richter.

Daher beschwert das Volk sich bei ihm. Sie wollen lieber einen König! Mit dieser Forderung kommen sie zu Samuel. Dem missfällt das, darum spricht er mit Gott darüber. Gott ist klar, was das bedeutet: Israel will ihn nicht als König haben. Das Volk will einen König, den sie sehen und anfassen können – so wie alle Völker um sie herum. Ihr unsichtbarer Gott reicht ihnen nicht. Ihr Gott, der sie in dieses Land geführt, und ihnen schon so oft geholfen hat. Ihr Gott, der mächtiger ist als alle Könige dieser Welt und der sie zu einem besonderen Volk macht. Diesen Gott wollen sie nicht mehr als König, weil Israel lieber so sein möchte, wie alle anderen Völker auch.

Samuels Warnungen bringen das Volk nicht von seiner Forderung nach einem König ab. Im Auftrag Gottes zählt er die Dinge auf, die ein weltlicher König fordern wird. Als Warnung malt Samuel ein ziemlich düsteres Bild eines Königs. Er macht ihnen klar, was sie zu erwarten haben:  

Söhne werden eingezogen werden: für den Kriegsdienst oder für einen Dienst am Königshof. Auch die Töchter werden zum Dienst beim König gebraucht werden. Nicht nur Arbeitskraft und Zeit, sondern auch Land und Steuern wird dieser König eintreiben und für sich beanspruchen.

Zuletzt gibt es noch die Warnung, dass alles Klagen dann, wenn der König all dies tun wird, sinnlos sei. Wenn wir weiter in die Geschichte schauen, dann lesen wir genau davon. Die Zeit der Könige bei dem Volk Israel ist nicht sehr ruhmreich. Es gab viele schlechte Könige und vieles von dem, was Samuel hier ankündigt, ist eingetroffen.

Aber obwohl all die von Samuel genannten Dinge Nachteile für die Menschen bringen, bleiben sie dabei: Sie wollen einen König – und zwar jetzt.

Schon in dem ersten Buch Mose lesen wir, dass aus dem Volk Israel auch Könige hervorgehen werden. Abraham und Jakob (1.Mose 17,6, 1.Mose 35,11) bekommen dieses Versprechen. Und auch schon in dem Königgesetz in 5. Mose 17,14-20 lesen wir davon, dass das Volk einen König haben wird, wenn es im verheißenen Land ist.

Könige ja – aber den Zeitplan bestimmt Gott. Hier ist es aber das Volk, das aufbegehrt, und dem Gott als König nicht reicht.

Samuel darf neben dem ersten König Saul dann später auch noch David salben, der König, der das Versprechen bekommt, dass aus seiner Familie einmal der Messias kommen wird.

Der Text für mich  

Der Ruf nach einem König ist für mich befremdlich. Wir leben in einer Zeit, in der wir nicht von einem König regiert werden.

Auf der anderen Seite kann ich das Volk auch verstehen. Sie wollen so wie die anderen Völker sein. Sie wollen jemanden haben, der sichtbar regiert und da ist.

Wenn ich mir die Beschreibung dieses Königs anschaue, dann möchte ich so einen König nicht haben. Ich bin froh, dass wir in einer Demokratie leben dürfen.

Auf der anderen Seite stellt uns die Bibel Gott und Jesus als guten König vor.

Da ist jemand, der mächtig und stark ist und so ganz anders ist als „normale Herrscher“. Der uns in allem aber auch ganz nah ist und der gerecht und liebevoll regiert. Von diese, König lasse ich mich gerne regieren.

Der Text für dich  

Die Kinder können sich einerseits mit dem Wunsch nach einem König wenig identifizieren. Auf der anderen Seite kennen sie möglicherweise das Gefühl zu kurz zu kommen, wenn man sich mit anderen vergleicht. Sie können nachvollziehen, warum sich das Volk einen König wünscht: Aus dem Wunsch heraus genauso behandelt werden zu wollen, wie alle anderen auch. „Anders sein“ wird ganz oft als etwas Negatives wahrgenommen – darum entsteht der Wunsch, wie die anderen sein zu wollen.

Die Kinder kennen Situationen, in denen sie sich, wie von einem König, fremdbestimmt und ungerecht behandelt fühlen.

Sie dürfen erfahren, dass Jesus so ein ganz anderer König für uns sein möchte und nur das Gute für sie im Sinn hat.

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1

Überlegt gemeinsam:

  • Welche Eigenschaften sollte ein guter König haben?
  • Wie verhält sich ein guter „Untertan“?

Idee 2

Spiel: Der König befiehlt
Ein Kind ist der König bzw. die Königin. Es denkt sich nacheinander verschiedene Befehle aus, die von den anderen Kindern aber nur ausgeführt werden dürfen, wenn ihnen die Wörter „Der König befiehlt…“ bzw. „Die Königin befiehlt …“ vorangestellt sind. Sagt die Königin: „Die Königin befiehlt: Klatscht in die Hände“ müssen alle Kinder in die Hände klatschen. Sagt sie aber nur: „Klatscht in die Hände“, scheiden alle Kinder, die den Befehl ausgeführt haben, aus oder bekommen einen Minuspunkt.

Verkündigung  

Verkündigungsart: Mitmachgeschichte

Wir befinden uns in Israel. Ein kleines Land am Mittelmeer. Vor ungefähr 3000 Jahren…

Der Prophet und Richter Samuel war inzwischen alt geworden. Er hatte seine beiden Söhne Joel und Abija zu seinen Nachfolgern bestimmt. Aber die beiden sind nicht sehr freundlich zu den Israeliten und oft auch ziemlich ungerecht.

(Kinder direkt ansprechen) Ihr seid nun die Männer und Frauen aus dem Volk Israel. Gemeinsam überlegt ihr, was ihr tun könnt, um gegen Joel und Abija vorzugehen.

Dabei fällt euch auf: Alle Nachbarländer haben ja einen König. Und der König regiert über sein Volk. Er macht Gesetze. Er passt auf sein Volk auf. Hättet ihr einen König, würde er alles gut regeln. Bei den anderen Ländern funktionierte das schließlich super. Mit einem König nach dem Vorbild der Nachbarländer würde alles besser werden, da seid ihr euch sicher. Es würde keine ungerechten Söhne mehr geben, die das Sagen haben. Man müsste auch nicht mehr auf einen Propheten warten, der mit Gott kommunizieren kann. Man hätte immer eine starke Person…. Ja, ihr seid euch einig: Ein König wäre die beste Möglichkeit.

Darum wollt ihr zu Samuel gehen und ihm sagen: „Wir wollen einen König!“ (diesen Satz sollen die Kinder nun immer rufen, wenn die Sprechblase hochgehalten wird.)

Samuel freut sich eigentlich immer, wenn ihn jemand besucht. Er lebt in der kleinen Stadt Rama und seit seine Söhne seinen Richter-Job übernommen haben, hat er ein sehr ruhiges Leben. Aber er hat immer noch eine sehr gute Beziehung zu Gott. Noch immer redet er mit ihm, wie mit einem guten Freund.

Ihr seid also bei Samuel angekommen. Er ist überrascht, als so viele Menschen vor seinem Haus stehen. Ihr begrüßt ihn und sagt: (Sprechblase hochhalten) „Wir wollen einen König“.

Samuel hört auf zu lächeln, er denkt, er hat sich verhört. Er fragt noch einmal nach: „Was wollt ihr?“ (Sprechblase hochhalten) „Wir wollen einen König!!“

Samuel hat also doch richtig gehört. Er wird wütend und schreit euch an: „Wie kommt ihr denn nur auf diese blöde Idee? Habt ihr vergessen, was Gott euch Gutes getan hat? Habt ihr vergessen, dass Gott euer König ist?“

Hatte Samuel sich die letzten Jahre umsonst eingesetzt? Er hat so viel gearbeitet, er wollte, dass es euch Israeliten, gut geht, er hat versucht euch immer wieder zu sagen, dass die Gesetze von Gott gut für euch sind…

Samuel fragt euch: „Aber warum wollt ihr denn einen König?“ An dieser Stelle können die Kinder in ihrer Rolle als Israeliten frei antworten.

Samuel fragt noch einmal ungläubig nach: Ihr wollt also einen König wie ihn alle anderen Nachbarländer auch haben? Ein klein wenig kann ich euch verstehen, meine Söhne sind wirklich nicht sehr nett…ABER habt ihr vergessen, was Gott euch in der Vergangenheit alles Gutes geschenkt hat? Überlegt doch einmal… Was hat Gott alles für das Volk Israel getan?

An dieser Stelle können die Kinder überlegen, was Gott dem Volk Israel schon alles Gutes getan hat. Entweder geschieht dies durch ihr Vorwissen oder die Kinder lesen die Erinnerungen vor (s. Download)

Aber obwohl ihr mit Samuel aufgezählt habt, wo Gott euch überall geholfen hat, bleibt ihr bei eurer Meinung: (Sprechblase hochhalten) „Wir wollen einen König!!“

Darum möchte Samuel erstmal persönlich mit Gott über euer Anliegen reden. Er geht ins Haus zurück: „Hast du das gehört, Gott? Dein Volk fordert einen König“ Gott antwortet Samuel auch prompt. „Ja, Samuel… das ist schon ein bisschen traurig. Wenn man überlegt, was ich dem Volk alles Gutes getan habe…. Jetzt wollen sie mich nicht mehr. Sei nicht traurig, Samuel, du hast einen guten Job gemacht. Ich gehe auf den Wunsch der Israeliten ein. Ich habe ihnen einen freien Willen gegeben. ABER erkläre ich möchte, dass du ihnen auch erklärst, was es für Folgen hat, wenn sie einen König bekommen.“

Samuel ist nach dem Gespräch mit Gott etwas ruhiger. Er geht also wieder vor sein Haus und redet zu euch:

„Gott geht auf euren Wunsch ein. Auch wenn er traurig ist, dass ihr ihn nicht mehr als König haben wollt. Aber er möchte euch frei entscheiden lassen. Nur müsst ihr dann auch mit den Folgen leben. Gott hat mir aufgetragen, dass ich euch erzähle, was mit euch passieren würde, wenn ihr einen König hättet:

An dieser Stelle können die Kinder die Konsequenzen für das Volk Israel den Bildern zuordnen. Die Konsequenzen werden vorgelesen. (s. Download)

Samuel sagt nun noch einmal zu euch: „Gott lässt euch die Wahl – wollt ihr unbedingt einen König, dann bekommt ihr ihn. Aber wenn ihr euch bei ihm über den neuen König beschwert, wird er euch nicht hören.“

Ihr habt jetzt die Folgen vor Augen, Samuel fragt euch noch einmal: Wollt ihr immer noch einen König?

An dieser Stelle evtl. eine kleine Abstimmung machen lassen. Wenn sich die Mehrheit der Kinder gegen einen König ausspricht, sagen, dass die große Mehrheit des Volkes trotzdem dafür ist.

Ihr sagt zu Samuel: (Sprechblase hochhalten) „Wir wollen einen König!!“. Ihr ruft es 5mal hintereinander und werdet immer lauter.

Da gibt Samuel sich geschlagen: „Okay, ihr bekommt einen König, wie ihr es möchtet. Geht wieder nach Hause und wartet bis ich euch wieder zusammenrufe.“

Die andere Idee  

Die Geschichte kann aus der Sicht von Samuel erzählt werden. Hierbei können Elemente aus der anderen Geschichte mitverwendet werden.  

Der Text gelebt  

Wiederholung  

Überlegt euch gemeinsam Gegenstände oder Begriffe, die zu allen Samuel-Lektionen passen, sodass ihr euch nochmal erinnert, was von Hannas Babywunsch, bis hin zu Samuel im hohen Alter geschehen ist.

Erarbeitet gemeinsam den Weg, bis es zu einem König kam. Überlegt nochmal gemeinsam, welche Forderungen ein König an das Volk stellen würde.

Gespräch  
  • Was wollte das Volk?
  • Wie kam das Volk zu seinem Wunsch?
  • Warum war Samuel nicht begeistert von diesem Wunsch?
  • Was hat Samuel ihnen als Konsequenzen genannt, die dieser Wunsch mit sich bringt?

Stellt in einer Tabelle Eigenschaften eines Königs, wie die Nachbarländer ihn haben, und Eigenschaften von Gott als König gegenüber, um so auf die Unterschiede zwischen Gott und Mensch hinzuweisen

  • Was wäre passiert, wenn das Volk auf Gott geschaut hätte?
  • Warum will Gott ihr König sein?
  • Warum will Gott unser König sein, was möchte er von uns?
Merkvers  

Psalm 24, 10 (BasisBibel)

Wer ist der König der Herrlichkeit? Es ist der Herr der himmlischen Heere. Er ist der König der Herrlichkeit!

Gelernt werden kann der Vers in mehreren Gruppen:

Gruppe 1: Wer ist der König der Herrlichkeit?

Gruppe 2: Es ist der Herr der himmlischen Heere.

Gruppe 3: Er ist der König der Herrlichkeit!

Nachdem ihr ein paar Mal geübt habt, verteilen sich die Gruppen durcheinandergemischt im Raum. Versucht den Vers fehlerfrei aufzusagen.

Gebet  

In der Mitte liegt eine Krone. Darum herum werden nun die Zettel mit den Erinnerungen für das Volk Israel aus der Verkündigung gelegt. Die Kinder können nun noch überlegen, wo Gott heute noch – für sie oder andere – etwas Gutes tut oder getan hat. Diese Dinge werden auf Zetteln notiert und mit zur Krone gelegt.

Dann darf reihum jedes Kind für eine Sache danken – entweder für die eigene Notiz oder für eine Sache, die auf dem Erinnerungszettel der Verkündigung steht.

Zum Abschluss betet eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter:

Gott wir danken dir, dass du der König deines Volkes Israel bist. Danke für all die guten Dinge, die du für sie getan hast. Danke, dass du Jesus zu uns auf die Erde geschickt hast und wir ihn als König haben dürfen. Danke für deine Treue und Hilfe.

Kreatives  

Krone gestalten

Jedes Kind kann sich eine Krone gestalten und sie als Erinnerung daran, dass Jesus unser König ist, mit nach Hause nehmen

Plakat

Gestaltet gemeinsam ein Plakat „Wie ist Jesus als unser König?“

Spielerisches  

Wer ist der König?

Ein Kind geht nach draußen. Vom Rest der Gruppe wird ein König oder eine Königin ausgewählt. Der oder diejenige gibt dann eine Bewegung vor, die die gesamte Gruppe nachmacht. Nach einer Weile wird die Bewegung gewechselt. Das Kind von draußen hat die Aufgabe den König oder die Königin zu identifizieren. Beim Wechseln der Bewegung muss die regierede Person also darauf achten, dass sie nicht erwischt wird. Die Untertanen, also die anderen Kinder, müssen möglichst unauffällig auf den Bewegungswechsel achten, d.h. ihren König oder ihre Königin nicht direkt anschauen.

(T)Extras  

Lieder 
  • Dein Plan für mich (Family Worship)
  • Du bist es wert (Family Worship)
  • Jesus, du bist König (Thomas Klein)
  • Unserm Gott ist alles möglich (Daniel Kallauch)
  • Jesus, hier ist mein Herz (Mike Müllerbauer)
Aktion

Singt zusammen die Lieder erst am Ende, wenn ihr sonst am Anfang sind. Ihr könnt so bewusst eine Lobpreiszeit gestalten, um Jesus als König anzubeten. Hier können auch Gebetsstationen, die Möglichkeit zu einem Übergabemöglichkeit oder Gespräch mit Mitarbeitenden angeboten werden.

Spielerisches

Habt ihr bei der Hinführung zum Thema Idee 1 verwendet, könnt ihr an dieser Stelle auch nochmal Idee 2 aufgreifen und eine Runde „Der König befiehlt“ spielen.

Kreatives

Bible Art Journaling
Legt verschiedene Farben, Stempel, Stifte und was ihr sonst noch so findet, bereit. Mit Hilfe dieser Materialien dürfen die Kinder eine Karte mit dem Merkvers darauf kreativ gestalten.

Das Ziel 

Starter  

Egal, was war: Du kannst dich an Gott wenden und ihn um Hilfe bitten.

Checker  

Gott verändert nicht alles so, wie wir es gerne hätten, aber er lädt uns ein, ihm zu vertrauen und ihn um Hilfe zu bitten.

Der Text an sich  

Nachdem die Bundeslade wieder im Besitz der Israeliten ist, vergeht viel Zeit, in der das Volk sein Verhalten nicht ändert. Es lebt weiterhin nicht in Gemeinschaft mit Gott, klagt ihm aber sein Leid. Samuel fragt nach, ob es ihnen ernst ist, dass sie sich Gott wieder zuwenden wollen. Er teilt ihnen mit, dass Lippenbekenntnisse nicht ausreichen, sondern Buße, also Umkehr, aktiv und radikal sein sollte. Die Abbilder von Götzen, an die man sich mit Alltagsangelegenheiten wendete, werden zerstört und es gibt eine Zeit des Betens und Fastens als Zeichen der Buße.

Als Volk zusammen zu kommen, war im AT üblich und vorgeschrieben, um sich gemeinsam (wieder neu) Gott zuzuwenden und seine Gebote zu hören. Die Philister halten diese Versammlung für eine Kriegsvorbereitung und greifen an. Statt wie zuvor auf die Bundeslade als Maskottchen und Glücksbringer zu vertrauen, wendet das Volk sich direkt an Gott: Samuel soll ihn im Namen des Volkes um Hilfe anflehen. Trotzdem muss das Volk Israel noch selbst aktiv werden und sich am Kampf beteiligen. Aber Gott hilft ihnen, indem er durch mächtigen Donner die Feinde verwirrt und so seinem Volk den Sieg schenkt.

Die Geschichte liest sich wie eine Umkehrung zu der Schlacht zuvor: ähnliche Gegend, dieselben Feinde. Allerdings bekommen diesmal die Israeliten Angst vor den Philistern. Wieder greifen die Philister an, aber diesmal fliehen die Philister vor den Israeliten und werden geschlagen. Der große Unterschied: Bei diesem Kampf bittet Israel Gott persönlich um Hilfe. Der Sieg kommt von der Anbetung Gottes. Samuel betet für das kämpfende Volk, wie es einst Mose tat (vgl. 2.Mose 17). Zudem bringt er ein Lamm als Brandopfer da. Nach 3. Mose 1 wird dem Brandopfer zuvor die Hand auferlegt, sodass es stellvertretend für die Menschen steht, die es bringen: Sie geben sich symbolisch ganz hin und bitten um Vergebung und Gnade.


Die Umkehr zu Gott und das Hilfesuchen wird dann durch den Dank vervollständigt: Einen Stein aufzustellen, kommt im AT immer mal wieder vor, diese Landmarken dienen zur Erinnerung an das Erlebte, zum Zeugnis, und auch als Stelle des Dankes.
(Bis heute legen Juden Steine auf Gräber, da Steine die Zeit überstehen und immer wieder erzählen können, was war.)

Der Name „Eben-Ezer“ tauchte zuvor als Ort auf, jetzt wird ein Stein mit dem Namen eine Landmarke, damit die Erinnerung an den Sieg durch Gottes Hilfe („Ezer“ = Hilfe Gottes) aufrecht gehalten wird.

Der Text für mich  

Geschichten von Gottes helfendem Handeln sind schön, bieten aber Tücken: Es wäre falsch, wenn der Gedanke „ich muss nur zu Gott beten, dann hilft er mir“, ähnlich wie ein Automat (Gebet rein, Hilfe raus) ankäme. Gott entscheidet, wem und wie er hilft. Dennoch dürfen wir ihn um Hilfe bitten und darauf vertrauen, dass er helfen wird. Falls er es nicht tut, sollte uns das nicht erschüttern. Und wenn Gott eingreift, heißt das nicht, dass wir nichts mehr tun: Die Israeliten kämpfen immer noch selbst, verfolgten ihre Feinde und eroberten ihr Land zurück. Gott half ihnen zu siegen, aber sie haben sich dabei nicht untätig zurückgelehnt, um die Show zu genießen.

Es mag Momente geben, in denen wir nur Gott machen lassen. Meistens ist es aber eine Mischung von „wir geben unser Bestes“, während Gott drum rum wirkt. Es ist auch kein „hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“, denn die Israeliten fangen nicht mit Kämpfen an, sondern mit Buße und Anbetung. Erst als Gott schon am Wirken ist, gehen sie in den Kampf. Ihr Herz ist bei ihm.

Der Text für dich  

Das Prinzip von Zuwendung und Schutz kennen die Kinder aus der Schule: Man freundet sich u.a. mit anderen an, weil man Anerkennung oder Schutz einer bestimmten Person oder Gruppe möchte. Gerade bei Mädels kommt es vor, dass eine radikale Entscheidung („Wenn du zu uns gehören willst, darfst du mit gewissen anderen nicht mehr reden“) eingefordert wird. Gleichzeitig ist eine Dynamik von „das sind meine Freunde, und wenn du dich mit ihnen anlegst, legst du dich mit mir an“ nicht selten. Sollten die Kinder dies kennen, kann man daran anknüpfen und gleichzeitig auch klarmachen, dass es ein großer Unterschied ist, ob es sich beim radikalen Zuwenden um Menschen oder Gott handelt. Gott sollte die Loyalität ungeteilt gehören, aber Freunde sollten nie die Macht haben, den Umgang mit anderen zu verbieten. So, wie echte Freunde füreinander einstehen, steht auch Gott für seine Leute ein und hilft ihnen.

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1

Es wird eine Wäscheleine wird im Raum gespannt. Jedes Kind bekommt ein Blatt Papier und Stifte. Nun werden die Fragen in den Raum geworfen und Zeit gegeben, die Antworten zu Papier zu bringen. (ggf. Fragen wiederholen):

Wo hast du diese Woche Gott erlebt?
Wofür bist du Gott heute besonders dankbar?
Wo wurde dir diese Woche geholfen?

Nach ein paar Minuten stellen sich alle im Kreis auf, jeder darf eine Sache von seinem Papier erzählen und dann sein Papier an die Leine klammern. Es tut gut und ermutigt, solche Erlebnisse zu teilen, festzuhalten, sichtbar zu machen und Gott dafür zu danken.

Idee 2

Spiel: Bodyguard

Die Kinder teilen sich in 5er Gruppen. Größere Gruppen sind auch möglich, verändern aber die Spieldynamik sehr. Pro Gruppe wird eine Person „VIP“ und nimmt zwei andere – ihre Bodyguards – an die Hand. Die anderen beiden Gruppenmitglieder versuchen, die VIP zu berühren, was die Bodyguards zu verhindern versuchen, ohne dabei die VIP loszulassen. Wer die VIP berührt, wird nächste VIP und sucht sich zwei neue Bodyguards…

Verkündigung  

Verkündigungsart: Erzählen mit Gegenständen
(Es werden Steine von verschiedenen Orten mitgebracht und dazu die Frage gestellt, was die Steine wohl erlebt haben. Die Kinder dürfen zu jedem Stein etwas sagen)

Stellt euch mal vor, Steine könnten sprechen.

  1. Dieser Stein hier zum Beispiel ist vom Schulhof. Was meint ihr, was der heute gesehen hat?
  2. Der hier ist vom Spielplatz, was könnte der erzählen?
  3. (an dieser Stelle können noch andere Steine eingefügt werden)
  4. Der hier hat euch beobachtet, als ihr gekommen seid. Was hat er gesehen?

Ich habe euch noch einen besonderen Stein (den großen) mitgebracht. Das ist Eben-Ezer (Namen mit Kreide draufschreiben). Das ist ein komischer Name, oder? Übersetzt heißt das „Stein der Hilfe“ oder „Stein für den, der geholfen hat“. Eben-Ezer ist schon sehr, sehr alt. Und eigentlich ist er noch viel größer und steht auch gar nicht hier, sondern in Israel.

Wenn wir ihn fragen würden: Eben-Ezer, was hast du gesehen? Würde er sagen:

„Ich habe gesehen, dass Gott hilft. Gott hilft seinem Volk.“

Und wenn wir ihn bitten uns die Geschichte, würde er wahrscheinlich ungefähr folgendes sagen:
Ihr kennt noch Samuel, den Propheten? Ihr wisst noch, dass die Philister Krieg mit Israel führten und ihnen die Bundeslade erst weggenommen und dann zurückgegeben hatten?
Danach vergingen 20 Jahre. Für Menschen ist das eine lange Zeit, für einen Stein nicht. In diesen 20 Jahren ging es dem Volk Israel nicht wirklich gut. Sie hatten zwar die Bundelade wieder, aber die stand fast vergessen in einem kleinen Ort. Die Menschen fragten nicht nach Gott, sondern vertrauten auf andere Dinge, auf Bilder, die sie selbst aus Holz und Stein gemacht haben.
Ich als Stein konnte da nicht viel machen, auch wenn selbst die Steine und ich gern geschrien hätten: „Jetzt macht doch diese dummen Dinger weg und redet mit Gott!“

Aber wer hört schon auf einen Stein?

Dann endlich haben die Menschen es auch verstanden. Sie klagten Gott ihr Leid, wie schrecklich alles sei. Und da fragte Samuel sie: „Meint ihr das ernst, dass ihr wieder mit Gott leben wollt?“ Und die Menschen schrien „Ja!“ und Samuel sagte: „Wenn ihr es ernst meint, dann zerstört eure Glücksbringer. Und alles, was ihr euch an Götterbildern gebaut habt. Zeigt Gott, dass ihr ihm vertraut, und zwar nur ihm.“ Und sie haben es getan. Das allein war schon ein Grund zum Jubel. Im Alten Testament hat man manchmal Steine an dem Ort aufgestellt, an dem man etwas Besonderes mit Gott erlebt hat. Ich – Eben-Ezer – könnte hier stehen als Zeichen, dass das Volk sich wieder Gott zuwendet und wieder in Freundschaft mit ihm lebt. Aber die Geschichte ist noch gar nicht zu Ende!

Denn während die Israeliten alle an einem Ort versammelt sind, um Gott die Ehre zu geben, denken die Philister, sie würden sich für den Krieg vorbereitet. Also wollen sie Israel mit einem Überraschungsangriff überrumpeln und greifen an. Das Volk schreit zu Samuel: „Samuel, bete zu Gott, sag ihm, dass es uns leidtut! Bitte ihn, dass er uns hilft! Nur er kann uns helfen, er ist der Größte und wir vertrauen ihm!“ Samuel beginnt zu beten – und plötzlich donnert es laut. Es klingt wie laute Trommelschläge. Die Philister sind erschrocken und verwirrt. Sie fragen sich, ob sie so viele Gegner gegen sich haben oder warum es so laut ist. Und die Israeliten merkten: „Das ist Gott! Er ist an unserer Seite! Mit seiner Hilfe können wir gewinnen“. Und so besiegten sie die Philister und jagten hinter ihnen her, um sie aus ihrem Land zu vertreiben.


Jubelnd dankten die Israeliten Gott für seine Hilfe. Und da kam plötzlich Samuel auf mich zu und rollte mich mitten auf den Weg. Feierlich gab er mir den Namen „Eben-Ezer“. Stein der Hilfe. Stein für den, der geholfen hat.

Und so stehe ich seit 3000 Jahren da und erinnere die Menschen daran, dass Gott helfen möchte. Wir brauchen ihn nur zu bitten.

Die andere Idee  

Interaktive Geschichte mit Figuren
Die Geschichte wird mit den Figuren nacherzählt. An den entsprechenden Stellen werden die Kinder gebeten, folgende Soundeffekte zu machen: „Was meint ihr, wie hat sich das angehört, als…“

  • … die Israeliten jammerten?
  • … die Israeliten ihre Zustimmung gaben?
  • … die Götzenstatuen kaputt gemacht wurden?
  • … Wasser verschüttet wurde?
  • … das Philister-Herr anmarschierte?
  • …  die Israeliten um Hilfe riefen?
  • … es donnerte?
  • … und noch mehr donnerte?

… die Israeliten über ihren Sieg und Gottes Hilfe jubelten?

Der Text gelebt  

Wiederholung  

 Wir schauen von verschiedenen Seiten auf die Geschichte:

  • Was nimmst du dir für deinen Alltag mit?
  • Was erzählt uns die Geschichte über Samuel und die Israeliten?
  • Was lernen wir aus der Geschichte über Gott?
  • Was wünschst du dir für dein Herz?
Gespräch

Die Kinder werden gefragt, was ihnen von der Geschichte am meisten hängen geblieben ist, was sie berührt hat und anschließend darauf eingehen.
Folgende Impulse kann man setzen:

Hinführung zum Merkvers: Gott an erste Stelle stellen. Was bedeutet das für dich? Für die Israeliten hieß es, ihre Götzen zu vernichten und ihr Vertrauen nur Gott zu geben, ihm die Ehre zu geben, ihn anzubeten. Als es dabei für sie gefährlich wird, greift Gott ein, schenkt den Sieg und gibt den Israeliten zurück, was ihnen geklaut worden war.

Freunde helfen sich, wer zusammengehört, hilft sich. Gott kennt seine Leute, er hilft ihnen besser als jeder Freund.

Das „Ja-nein-warte-Prinzip“: Mit der Hilfe Gottes ist es nicht immer so einfach – manchmal hilft er gefühlt nicht. Es ist wie bei einer Ampel: mal sagt er „ja, klar“ und es passiert sofort (grün), manchmal sagt er „warte“ und handelt scheinbar erst später (gelb), und manchmal sagt er auch „nein“ und macht nicht, was wir erbeten hatten (rot). Das macht er aber nicht, um uns zu ärgern, sondern weil er es gut mit uns meint. Er weiß nämlich viel mehr als wir und wie er uns am besten helfen kann. Es ist wie bei einer Ampel: manchmal wollen wir gerne jetzt sofort rüber, aber wir können nicht sehen, dass da ein Auto angerast kommt. Gott schon – darum schützt er uns durch das Rot.

Merkvers  

Gebt nur Gott und seiner Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird er euch auch alles geben, was ihr nötig habt. Matthäus 6,33 (Hfa)

Zur Erklärung: Gottes Sache = sein Reich, seine Werte, sein Tun, was er möchte etc.

Mit Bewegungen einüben:

  • „gebt nur Gott“ – rechter Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger nach oben
  • „und seiner Sache“ – linken Arm macht wie rechter Arm
  • „den ersten Platz“ – beide Daumen vor der Brust hoch
  • „in eurem Leben“ – Hände aufs Herz
  • „so wird er euch alles geben“ – Hände offen vor sich halten
  • „was ihr nötig habt“ – Hände falten
  • „Matthäus 6“ – 6 Finger zeigen
  • „Vers 33“ – mit jeder Hand je 3 Finger zeigen
Gebet  

Manche Dinge bedrücken. Das kann sich dann anfühlen wie Stein im Schuh. Die Kinder können sich Kiesel nehmen und an die Dinge denken, die sie bedrücken und wo sie gerne Gottes Hilfe sehen würden. Wir möchten diese Dinge Gott geben und auf seine Hilfe vertrauen. Dafür legen wir die Steinchen symbolisch unter das Kreuz und sagen so etwas wie „ich bitte um dein Eingreifen/deine Hilfe bei…“
Man kann auch für die Dinge aus der Hinführung danken.

Kreatives  

Jedes Kind bekommt einen Stein und beschriftet bzw. bemalet ihn mit etwas, wo Gott ihnen geholfen hat. Sie können auch einfach „Gott hilft“ schreiben. Wann immer sie den Stein sehen, können sie daran denken, dass Gott hilft.

Spielerisches  

Die Gruppe wird in zwei Mannschaften geteilt. Hilfreich ist es, sie durch Leibchen o.ä. zu kennzeichnen. Ein großes Spielfeld wird z.B. auf einem Parkplatz oder einer Rasenfläche abgesteckt.
Die Spieler verteilen sich frei im Feld. Der Spielleiter oder die Spielleiterin steht am Rand und trommelt oder spielt Trommelgeräusche ab. Solange die Trommel ertönt, versucht Team A die Personen von Team B zu fangen. Wer gefangen ist, setzt sich direkt auf den Boden. Nach Ablauf der Zeit verstummt die Trommel und es wird getauscht. D.h. Team B versucht nun, Team A zu fangen. Wer zuvor am Boden saß, darf aufspringen und mitfangen. Wenn nach 3 Minuten die Trommeln wieder einsetzen, tauschen die Rollen wieder. Ziel der Teams ist es, innerhalb ihrer Spielzeit alle Gegner zu Boden zu bringen.

(T)Extras  

Lieder 
  • Hilfe in der Not (Frank Badalie)
  • Für den König (Albert Frey)
  • Ich will dich anbeten/Licht dieser Welt (Tim Hughes)
Spielerisches

Feuer Wasser Blitz
Alle Spielenden laufen umher, die Spielleitung ruft ein Kommando, das ausgeführt werden muss. Der Letzte scheidet aus.

Feuer: zur Tür rennen
Wasser: auf etwas steigen (Stuhl, Tisch o.Ä.)
Blitz: flach auf den Boden legen
Sturm: an jemandem festhalten
Hagel: Hände über den Kopf

Kreatives

Trommeln bauen

Einfach
Eine Konservendose mit der Öffnung nach oben vor sich stellen und mit Klebeband mittig einen Streifen über die Öffnung kleben. Wichtig ist, das Klebeband möglichst straff zu ziehen. Der nächste Streifen wird kreuzweise darüber geklebt usw., bis die gesamte Öffnung von Rand zu Rand straff zugeklebt ist. Zum Schutz kann man am Ende einmal die Klebeenden mit einem Streifen fixieren. Fertig.

Mittel:
saubere Konservendosen, Luftballons, Schere, Haushaltsgummi oder Klebeband
Eine Konservendose wird mit der Öffnung nach oben vor sich hingestellt. Vom Luftballon wird etwas vom Hals weggeschnitten. Der übriggebliebene Luftballonteil wird gedehnt über die Öffnung der Dose gezogen, bis der obere Teil des Luftballons sich über der Öffnung spannt. Den Ballon mit dem Haushaltsgummi oder Klebeband fixieren, fertig.

Herausfordernd:
Aus Backpapier werden pro Person ca. 6 Kreise geschnitten, die im Durchmesser etwa 4 cm größer sind als die obere Öffnung der Blumentöpfe. Die erste Lage Papier wird komplett mit Kleister eingestrichen und vorsichtig über den Blumentopf gelegt, beim Andrücken der Ränder darauf achten, dass das Papier über der Öffnung gespannt ist und sich keine Falten bilden. Dann wird die nächste Lage mit Kleister beschmiert und darüber geklebt – wichtig: vorsichtig glattstreichen.
Die Trommel für mind. 24 Std. trocknen lassen, nach Belieben anmalen.

Weiterführende Hinweise

Rein interessehalber: für einen Überblick, wo Mizpa und die anderen genannten Orte liegen, kann man hier die Karte anklicken und sich in groß anschauen: https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/eben-eser

Das Ziel 

Starter  

Gott ist ein lebendiger Gott, der die Macht hat, einzugreifen.

Checker  

Wir brauchen Gott nicht vor anderen zu verteidigen. Aber wir dürfen einfach bezeugen, was wir mit ihm erleben.

Der Text an sich  

Der Text erstreckt sich über drei Kapitel im 1. Samuel-Buch. Die Geschehnisse tragen sich in der Zeit, bevor Israel einen König hatte, zu. Der Prophet Samuel war als Richter eingesetzt. Das Volk Israel befand sich im Krieg mit den Philistern. Nach einer Niederlage gegen die Philister fragten sich die Israeliten, warum Gott ihre Niederlage zuließ. Dann haben sie eine Idee: sie holen das Symbol für Gottes Gegenwart – die Bundeslade – aus dem Tempel in Schilo zu sich aufs Schlachtfeld. Der Gedanke dahinter: Wenn die Bundeslade auf dem Schlachtfeld wäre, dann müsse Gott ihnen doch den Sieg schenken, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, oder? Gott würde doch nicht zulassen, dass sie besiegt werden. Sie wollen also die Bundeslade dazu missbrauchen, um Gott dazu zu bringen, ihnen zu helfen. Aber Gott lässt sich nicht für die Zwecke der Israeliten einspannen! Er lässt einen erneuten Sieg der Philister zu, die dabei die Bundeslade erbeuten. Ein harter Schlag für Israel – so hart, dass der Priester Eli den Schock nicht überlebt.


Zu dieser Zeit glaubten die meisten Völker an territoriale Götter, die für ihr Land zuständig waren, denen Statuen errichtet und Opfer dargebracht wurden. Und so unterschätzten auch die Philister den Gott Israels, weil sie glaubten, er habe in ihren Städten keine Macht. Sie brachten die Bundeslade in den Tempel ihres Gottes Dagon. Daraufhin fiel dessen Statue um, sodass kopflos da lag. Zusätzlich brach eine Seuche aus. Darum wird die Bundeslade in eine andere Stadt gebracht. Dort tragen sich ähnliche Ereignisse zu, bis die Philister sich dazu entscheiden die Bundeslade wieder nach Israel zurückzusenden. Sie wollten nicht denselben Fehler machen wie die Ägypter und Gott weiterhin unterschätzen. Darum legten sie noch goldene Gaben als Entschuldigung auf den Wagen, mit dem sie die Bundeslade zurückbrachten.

Gott erweist sich in diesem Text als mächtig – er hat die völlige Kontrolle. Er zeigt sowohl den Philistern als auch dem Volk Israel, dass er, der lebendige Gott, nicht an ein Land gebunden ist. Sondern Gott herrscht über die ganze Welt und lässt sich nicht einfach so für die eigenen Zwecke gebrauchen.

Der Text für mich  

Ich finde faszinierend, wie souverän Gott sich hier zeigt – aber anders als man erwarten würde. Wie oft gehen wir mit der Einstellung, „Wenn ich dieses oder jenes für Gott tue, muss er mich segnen“ an Sachen heran? Wenn ich mich für ihn einsetze, bete und Bibel lese oder spende, dann muss es doch gut laufen im Leben. So funktioniert das aber bei Gott nicht! Er will eine Beziehung mit uns, aber er möchte nicht unser Wunscherfüller oder unsere Segensmaschine sein.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Gott vor anderen verteidigen muss. Der Text zeigt mir aber (wieder) deutlich, dass ich das gar nicht muss, weil Gott das nicht nötig hat. Wenn andere an ihm zweifeln oder sich über ihn lustig machen, muss ich nicht dagegen argumentieren. Argumente haben ihren Platz, wenn jemand ernsthaft auf der Suche ist nach Gott. Aber bis dahin ist unsere Aufgabe ihn zu bezeugen und davon zu erzählen, wie wir ihn erleben. Das reicht. Gott kann sich selbst verteidigen und wird für Gerechtigkeit sorgen, dass muss ich nicht für ihn übernehmen.

Der Text für dich  

Kinder haben oft eine Vorstellung, was sie von bestimmten Personen erwarten. Diese Erwartungshaltung kann sich auch an Gott richten: Wenn es Gott gibt und er es gut mit mir meint, dann muss er mich auch segnen und dafür sorgen, dass es mir gut geht.

Dass Kinder auch mal Gegenwind bekommen, kennen sie z.B. aus der Klassengemeinschaft, in der ja auch nicht immer alle derselben Meinung sind. Kinder, die schon länger mit Gott unterwegs sind und das auch nach außen kommunizieren, erleben auch öfter, dass andere sich darüber lustig machen. Da kann man sich dazu hinreißen lassen ihn verteidigen zu wollen, was oft aber nur noch größere Angriffsfläche für Spott gibt.

Sie dürfen wissen, dass Gott sich selbst verteidigen kann. Er ist der lebendige und mächtige Gott, der Gerechtigkeit schaffen wird. Wir sollen bezeugen, was er in unserem Leben tut, aber müssen ihn nicht verteidigen.

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1 – Erfahrungsabfrage

Es wird eine Linie auf den Boden gelegt oder gemalt. Das eine Ende der Linie steht für „Ja“, das andere Ende für „Nein“. Den Kindern werden Fragen gestellt und sie sollen sich entsprechen einordnen:

  1. Hast du schonmal erlebt, wie jemand sich über Gott lustig gemacht hat?
  2. Hast du schon mit jemandem über deinen Glauben diskutiert?
  3. Warst du schonmal enttäuscht, weil Gott dir nicht genau das gegeben hast, was du von ihm wolltest?
  4. Gott braucht mich, um ihn zu verteidigen:

Gott hat alles unter Kontrolle

Idee 2 – Kampf um die Bundeslade:

Die Kinder werden in zwei Gruppen – die Israeliten und die Philister – eingeteilt. Zwei Kinder im Team Israel tragen eine Kiste. Die Kinder können sich gegenseitig abschlagen. Wenn jemand abgeschlagen ist, muss erst zur Basis zurücklaufen, bevor er wieder weiterspielen darf. Wird einer der Kistenträger abgeschlagen, muss die Kiste abgelegt werden, bis der Träger wieder zurück ist. Erobern die Philister die Kiste in dieser Zeit, dürfen zwei beliebige Kinder sie tragen. Welches Team hat nach Ablauf der Spielzeit die Kiste?

Verkündigung  

Verkündigungsart: Theater

Philisterfürst betritt stolz und jubelnd den Raum:

Fürst: Juhu, was für ein Sieg! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie die Israeliten nerven – echt ätzend! Wobei, jetzt nerven sie wohl erstmal nicht mehr. Die haben wir nämlich echt platt gemacht! Nach der ersten Schlacht, die natürlich wir gewonnen haben, hatten die Israeliten zwar die Idee, ihre Bundeslade zu holen – das ist dieser Kasten mit ihren Zehn Geboten drin und sie denken, dass Gott darin wohnt. Jedenfalls dachten sie, wenn sie Gott dabeihaben, dann machen sie uns fertig. Sie glaubten nämlich, dass Gott nicht zulassen würde, dass die Bundeslade geklaut wird. Anfangs, als die so laut jubelnd und siegessicher ankamen, da hatte ich schon ganz schön Schiss. Aber ich hab meine Krieger angestachelt und gesagt – kämpft doppelt so hart, damit ihr nicht zu ihren Dienern werdet. Und wir haben gekämpft – und wie!
(laut) Und wir haben gesiegt! Wir haben sie platt gemacht und die sind wie Angsthasen abgehauen. Wir haben ihre Bundeslade erobert! Damit ist ja wohl ein für alle Mal bewiesen, dass unser Gott Dagon stärker ist. Darum haben wir die Lade auch in Dagons Tempel gebracht. Ha! Jetzt ist ja wohl klar, dass Dagon diesem lächerlichen Gott der Israeliten überlegen ist!

Ein Bote kommt aufgebracht hereingerannt:

Bote: Mein Fürst, mein Fürst. Wir waren eben im Tempel von Dagon und haben gesehen, dass die Statue unseres Gottes umgefallen ist. Direkt vor dieser Bundeslade. Meint Ihr, das hat was zu bedeuten?

Fürst: Ach was, das war bestimmt nur Zufall. Stellt sie einfach wieder auf. Dagon wird sich das nicht gefallen lassen. Vielleicht ist ja morgen die Bundeslade zertrümmert.

Beide verlassen kurz den Raum. Der Fürst kommt zuerst wieder hinein

Fürst: Ich bin sehr gespannt was unsere Boten heute zu berichten haben.

Bote kommt noch aufgebrachter herein

Bote: Ich war gerade im Tempel: die Statue von Dagon lag wieder auf dem Boden vor der Bundeslade, als würde sie sich vor ihr verbeugen. Und der Kopf der Statue war abgeschlagen und beide Hände, die lagen auf der Schwelle des Tempels.
Fürst: Was? Wie kann denn das passiert sein?
Bote: Wir wissen es nicht. Die Tempelwächter haben genau aufgepasst, dass sich nachts niemand hineinschleichen konnte. Es ist fast so, als ob jemand sagen wollte, dass Dagon ein toter Gott ist, der nichts tun kann.
Fürst: Was für eine Gotteslästerung!

Ein weiterer Bote rennt herein:
Bote 2: Herr Fürst, Herr Fürst! In unserer Stadt ist eine Seuche ausgebrochen! Viele Leute sind krank geworden. Und zwar ab dem Zeitpunkt, an dem wir die Bundeslade in den Tempel gebracht haben!

Fürst: Sicher? Mir wird das echt zu heikel. Was, wenn dieser Gott aus Israel doch nicht so schwach ist? Wir schicken die Bundeslade einfach weiter nach Gat.
Bote verlässt den Raum. Fürst geht eine Runde im Kreis.

Fürst: Puh, das Ding bin ich los! Da hatte ich kurz ein bisschen Angst. Aber nun ist alles gut. Hier bei uns herrschen immer noch Dagon, Baal und Astarte. Diesen israelitischen Gott werden wir schon klein bekommen, immerhin ist er aus seinem Land entführt worden. Da sollte er hier eigentlich keine Macht haben.

Der Bote rennt herein: Mein Fürst, mein Fürst – in Gat ist auch die Pest ausgebrochen. Sie haben Angst und wollen die Bundeslade loswerden!

Fürst: Was? Dann lasst sie uns weiter nach Ekron schicken.

Bote rennt hinaus und kommt gleich direkt wieder rein:
Bote: Die Leute aus Ekron weigern sich die Bundeslade in die Stadt zu lassen. Sie haben Angst, dass es ihnen genauso geht wie uns und Gat. Was jetzt?

Fürst: Holt den Hohepriester her. Wir fragen ihn um Rat.

Hohepriester kommt in den Raum:

Hohepriester: Wir haben nur eine Möglichkeit – wir müssen die Bundeslade zurückschicken.

Fürst: Was? Und unsere Niederlage eingestehen? Zugeben, dass ihr Gott stärker ist als unsere Götter?

Hohepriester: Unsere Götter konnten nichts gegen ihn ausrichten. Dieser Gott ist stärker als alles, was wir kennen. Er ist nicht an sein Land gebunden. Er ist nicht nur eine Statue, sondern lebendig. Und er weiß sich zu verteidigen.

Fürst: Du willst du ihn einfach zurückschicken?
Hohepriester: Nicht nur das – wir müssen eine Opfergabe aus Gold dazulegen, um uns zu entschuldigen. Erst dann werden die Krankheiten aufhören. Legt alles auf einen Wagen und lasst ihn von jungen Kühen nach Israel ziehen. Dann sind wir ihn los. Fürst: So machen wir es. Oh man, wir haben den Gott Israels gewaltig unterschätzt. Die Israeliten haben ihn behandelt, als könnten sie ihn dazu zwingen ihnen zu helfen. Aber er ist ein lebendiger Gott, der ernst genommen werden will. Und wir haben am eigenen Leibe erfahren, dass er niemanden braucht, der ihn verteidigt. Das kann er selbst!

Die andere Idee  

Es wird ein Tempel mit Statue und die Bundeslade aus Plastikbausteinen gebaut. Dann kann die Geschichte mit den dazu passenden Figuren erzählt werden.

Der Text gelebt  

Wiederholung  

 Die Kinder überlegen noch einmal, was die Philister mit der Bundeslade erlebt haben. Dabei wird ein Turm aus Bauklötzen als Götzenbild gebaut. Jedes Kind, das etwas sagt, darf einen Stein auf den Turm legen. Zum Schluss wird der Turm zum Einsturz gebracht – denn Gott ist stärker als jeder Götze.

Gespräch  

Die Kinder dürfen verschiedene Situationen durchspielen, und überlegen, wie sie darin handeln und reagieren würden.

  1. In der Schule stehst du mit einer Gruppe Kinder zusammen. Einer fängt an Witze über Gott zu machen.
  2. Du hast einem Außenseiter in der Klasse geholfen. Ein Freund fragt dich, warum du das tust.
  3. Ein Freund fragt dich, ob du heute (zum Zeitpunkt der Jungschar) etwas mit ihm machen willst. Wie kannst du ihm erklären, was du da vor hast?
  4. Du hast für etwas gebetet und es ist nichts passiert. Woran könnte das liegen?
Merkvers  

Hört auf zu kämpfen und erkennt: Ich bin Gott! Ich stehe über den Völkern, ich stehe über der Welt. Psalm 46,11 Basis Bibel

Jedes Wort des Merkverses wird auf Karten geschrieben und als Satz ausgelegt. Anschließend wird er zweimal gemeinsam gesprochen. Die Karten werden dann an die Kinder verteilt und sie versuchen ihn wieder zusammenzusetzen. Dabei überlegen alle gemeinsam, welche Karte als nächstes kommt. Wenn alles richtig sortiert ist, stellen die Kinder sich in der richtigen Reihenfolge hin und jeder liest seine Karte vor, sodass der Merkvers noch einmal gehört wird.

Gebet  

Die Gruppe überlegt gemeinsam, warum Gott mächtig ist, und schreibt es auf kleine Zettel. Die Zettel werden dann gemischt und verteilt. Reihum betet jedes Kind und dankt Gott für die Eigenschaft auf seinem Zettel.

Spielerisches 

Bodyguard

Die Kinder stehen im Kreis. In der Mitte des Kreises befinden sich zwei Kinder. Eines ist der VIP, das andere der Bodyguard. Die Kinder, die den Kreis bilden, versuchen den VIP mit dem Ball abzuwerfen. Der Bodyguard muss den VIP beschützen. Wird der VIP getroffen, ist der Bodyguard neuer VIP und das Kind, das getroffen hat, wird neuer Bodyguard

(T)Extras  

Lieder 
  • Gott ist stark
  • Bärenstark
  • Stark, Stärker Jesus
  • Wir sind stolz auf Gott
Spielerisches

Münzenfangen

Es wird ein Spielfeld markiert und ein Kind als Fänger oder Fängerin bestimmt. Ein anderes Kind bekommt zu Beginn des Spieles eine Münze. Nun laufen die Kinder innerhalb des Feldes herum, während der Fänger oder die Fängerin versucht, das Kind mit der Münze zu fangen. Die Münze darf weitergegeben, aber nicht geworfen werden. Wenn ein Kind abgeschlagen wird, muss es zeigen, ob es die Münze hat, oder nicht. Sobald die Münze gefunden wurde, wird ein neues Kind zum Fänger bestimmt. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann das Spiel auch mit mehreren Münzen und Fängerinnen gespielt werden.

Das Ziel 

Starter  

Gott spricht mit dir und du darfst mir Gott sprechen, denn er möchte dein Freund sein.

Checker  

Gottes Stimme zu hören, ist nicht immer einfach. Darum hör genau hin, was Gott dir sagen möchte. Er wünscht sich ein richtiges Gespräch mit dir. Dafür ist beides nötig: Zuhören und Antworten.

Der Text an sich  

Eli ist der Priester in Schilo. Seine Aufgabe ist es, Opfer darzubringen, zu beurteilen, was rein und unrein ist und das Volk in der Thora – der Heiligen Schrift der Juden – zu unterweisen. Samuel ist sozusagen sein Auszubildender, seit Hanna ihn mit 3 Jahren zu Eli in den Tempel brachte.

Der Tempel ist ein wichtiger Handlungsort in diesem Kapitel. Bevor das Volk Israel das Land Kanaan erobert hatte und ab diesem Zeitpunkt in Städten wohnte, zieht es in der Wüste umher. Während dieser Zeit ist der Tempel ein heiliges Zelt, indem sich die Bundeslade mit den Zehn Geboten befindet.

Samuel und Eli haben sich schlafengelegt. Dreimal hört Samuel eine Stimme, die ihn ruft. Und dreimal denkt Samuel, es wäre der Priester Eli, der ihn zu sich ruft. Er erkennt Gottes Stimme nicht – vielleicht auch, weil Gott zu dieser Zeit nur noch selten zu den Menschen sprach. Visionen und Prophezeiungen waren eine Seltenheit. Dass Gott sich dafür ausgerechnet ein Kind aussucht, ist bemerkenswert. So erkennt Samuel nicht, dass es Gott ist, der mit ihm spricht. Beim vierten Mal – nachdem Eli gesagt hat, er solle mit „Sprich, Herr, dein Diener hört“ antworten – spricht Gott mit Samuel. Das zeigt nochmal klar, dass Gott Geduld mit uns hat und uns auch mehrmals ruft, wenn wir seine Stimme nicht hören oder auch nicht zuordnen können.

Gott gibt ihm Bescheid, dass er Israel etwas antun wird und das er die Schuld der Söhne von Eli nicht so einfach verzeihen kann, sondern bestrafen wird. Dies zeigt, dass Gott nicht nur gute Botschaften überbringt!

Samuel hatte Angst, Eli von seinem Gespräch mit Gott zu erzählen. Aber der Priester wollte es ganz genau wissen – und zwar Wort für Wort. Er wollte wissen, was Gott vorhat und was ihm – Eli – bevorsteht.

Samuel wurde so zu einem von Gott gesandten Propheten, also einer Person, die verkündet, was Gott in einer bestimmten Situation zu sagen hat. Auch als Samuel älter wird redet Gott noch oft zu ihm. Und keines von Gottes Worten blieb unerfüllt. Samuel war der letzte Prophet, bevor es einen König gab. Er salbte Saul später zum König über Israel.

Der Text für mich  

Samuel hat Gottes Stimme erstmal nicht zuordnen können. Ich frage mich öfter: Nehmen wir uns überhaupt genug Zeit, Gott zu hören? Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer mehr wollen. Wir hetzen von Termin zu Termin und wenn wir mal kurz Zeit haben, haben wir das Handy in der Hand und scrollen durch Insta oder WhatsApp. Wie schaffe ich es in all dieser Reizüberflutung Gottes Stimme zu hören?

Und gleichzeitig hat Gott super viel Geduld: Erst beim vierten Mal hat Samuel ihn gehört und ist mit Gott in einen Dialog getreten. Wenn Gott spricht, dann hält er sein Wort, dass dürfen wir auch aus dieser Geschichte lernen. Gott zu hören ist nicht immer so einfach und manchmal muss Gott mehrere Versuche unternehmen, bis wir bereit sind, seine Stimme zu hören. Aber wir dürfen darauf vertrauen und uns gegenseitig ermutigen, genauer hinzuhören. Gott möchte mit uns sprechen, egal wann und wo!

Der Text für dich  

Das Thema Zuhören begegnet den Kindern fast täglich in der Schule oder zu Hause. Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer erwarten von den Kindern, dass sie zuhören und das Gesagte beherzigen.

Einem Menschen zuhören, das ist eine Sache. Da siehst du ja, dass er mit dir redet. Aber hast du schon mal Gottes Stimme gehört? Spricht er vielleicht zu uns, aber wir hören es nicht? Wo in deinem Alltag findest du Zeit, Gott zu hören? Und hast du einen Eli in deinem Leben, der dich auf Gottes Stimme hinweist und dich ermutigt, zuzuhören?

Samuel kann für die Kinder zur Identifikationsfigur werden, denn Gott redet mit Samuel, als dieser noch ein Kind ist. Gott möchte auch heute noch mir dir sprechen. Er will dein Freund sein und mit dir ins Gespräch kommen, d.h. du kannst ihn hören und du kannst auch selbst mit ihm sprechen, weil er zuhört.

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1 – Flüsterpost

Alle sitzen im Stuhlkreis. Eine Person denkt sich ein Wort aus und flüstert seinem Nachbarn zu. Dieser muss das, was es verstanden hat, an das nächste Kind weiterflüstern. Das letzte Kind sagt dann laut für alle, welches Wort es verstanden hat. Dabei wird klar, dass es gar nicht so einfach ist andere zu verstehen und wie wichtig es ist gut zuzuhören.

Idee 2 – Stimme erkennen

Samuel hatte Schwierigkeiten Gottes Stimme zuzuordnen. Die Kinder üben das Zuordnen von Tierstimmen. Ein Kind bekommt leise ein Tier genannt und macht dann die entsprechenden Tiergeräusche vor, während die anderen erraten müssen, welches Tier gemeint ist.

Verkündigung  

Verkündigungsart: Schattentheater

Wusstest du, dass Gott zu uns Menschen redet? Hast du schon einmal Gottes Stimme gehört?

(An dieser Stelle kann ein kurzes persönliches Statement von einer Situation, in der du Gottes Stimme schon mal gehört hast, eingebaut werden.)

Ich erzähle euch heute eine Geschichte aus der Bibel. Da gab es einen kleinen Jungen, der Gottes Stimme gehört hat. Also so richtig – so wie ich mit euch rede. So hat Gott zu dem Jungen gesprochen.

Der Junge heißt Samuel. Er lebt in einem riesigen Gebäude, einem Tempel. Schauen wir uns diesen Tempel doch einmal an.

Licht an, Samuel stehend – Standbild

Der Tempel ist Gottes Haus. Die Menschen kommen dort hin, wenn sie fröhlich sind. Aber auch wenn sie etwas falsch gemacht haben und um Entschuldigung bitten.

Samuel lebt und arbeitet den ganzen Tag im Tempel. Licht aus

Bei ihm wohnen auch der Priester Eli und dessen Söhne, Hofni und Pinhas. Sie lesen viel in der Bibel und beraten die Menschen, die den Tempel besuchen.

Licht an, Hofni und Pinhas, Bein hoch, streitende Position

Doch Elis Söhne Hofni und Pinhas sind keine netten Menschen. Sie erledigen ihre Aufgaben nicht richtig und vor allem sind sie gemein. Das macht Gott traurig und wütend.

Licht aus

Eines Abends, als Eli sich schon Schlafen gelegt hat, geschieht etwas Seltsames:

Licht an, Samuel hinlegen

Samuel will auch gerade ins Bett gehen, da hört er plötzlich eine Stimme:

Requisiten Gott – Megafon kommt von der Seite ins Bild

„Samuel, Samuel“

Megafon weg

Samuel kniend, Kopf drehen

Wer ruft ihn denn mitten in der Nacht? Oder hat er sich das nur eingebildet? Ach nee, das war bestimmt Eli. Samuel steht auf und läuft zu ihm. Er fragt Eli, was er mitten in der Nacht von ihm möchte. Aber Eli wundert sich nur: „Nein, ich habe dich doch gar nicht gerufen!“ Also geht Samuel wieder schlafen. Doch da ist wieder diese Stimme, die ihn ruft:

Megafon kommt von der Seite ins Bild

 „Samuel“!

Megafon weg. Samuel mit einem fragenden Blick und die Arme ausgebreitet

Samuel läuft wieder zu Eli und der schickt ihn wieder mit den Worten „Ich habe dich nicht gerufen!“ ins Bett. Samuel ist verwirrt. Wer ruft ihn denn da die ganze Zeit? Er kann sich nicht erklären, wer da sonst mit ihm sprechen sollte.

Zum dritten Mal ruft ihn die Stimme: „Samuel!“. Diesmal war es doch bestimmt Eli. Da ist Samuel sich sicher und läuft wieder zu Eli.

Und da merkt Eli, dass es Gott ist, der Samuel ruft. Eli sagt zu Samuel: „Geh und leg dich wieder schlafen. Und wenn Gott dich nochmal ruft, dann antworte ihm: Sprich Herr, ich höre zu!“

Megafon kommt von der Seite ins Bild

Wieder kommt Gott und spricht Samuel an: „Samuel, Samuel!“ Wie Eli es ihm aufgetragen hat, antwortet Samuel: „Sprich Herr, ich höre dir zu“ Und da redet Gott mit Samuel und erzählt ihm, was er vorhat: Er will Hofni und Pinas aus dem Tempel werfen und sie bestrafen, weil sie gemeine Dinge tun.

Licht aus, kurze Pause

Hahn Geräusch-Kikeriki von einer Person hinter der Bühne

Als Samuel am Morgen aufwacht, denkt er sich immer noch: „Wow, was für eine verrückte Nacht?“ Samuel hat Gottes Stimme gehört und sich mit ihm unterhalten. Wie unglaublich ist das denn? Schnell läuft er zu Eli um ihm alles zu erzählen.

Licht an, Samuel stehend, Hände an den Kopf (Verzweifelt/Angst)

Aber er hat Angst. Denn Gott hat eine schlimme Nachricht für Eli und seine Söhne. Weil Hofni und Pinhas sich so schlecht verhalten, dürfen sie nicht mehr im Tempel arbeiten. Wie soll er denn so eine Nachricht überbringen? Samuel hat Angst, dass Eli sauer wird oder ihm nicht glaubt.

Doch Eli sagt: „Samuel, mein Junge. Was genau hat Gott dir gesagt? Erzähl mir alles, Wort für Wort!“

Samuel berichtet (Hände Erzählposition), was Gott ihm gesagt hat. Eli ist traurig, aber er akzeptiert Gottes Nachricht und glaubt ihm.

Licht aus

Bald darauf müssen Eli, seine Söhne Hofni und Pinas und ihre Familien den Tempel verlassen. Alles kommt genauso, wie Samuel es angekündigt hatte.

Licht an, Samuel als alter Mann gebeugt mit Gehstock

Samuel wird älter. Gott spricht noch sehr oft mit Samuel. Im ganzen Land ist bekannt, dass Samuel ein von Gott ausgewählter Prophet ist. Ein Mann, der den Leuten erzählt, was Gott den Menschen sagen möchte.

Licht aus

Gott hat eine Stimme. Manchmal ist sie ganz anders, als wir uns das vorstellen. Samuel musste erst lernen Gottes Stimme zu erkennen. Und bei dir kann das genauso sein. Denn Gott möchte auch mit dir reden. Er will dein Freund sein, mit dem du über alles reden kannst und der dir zuhört. Gott antwortet dir auch. Manchmal redet er direkt zu uns, wie bei Samuel. Manchmal brauchen wir aber auch jemand, der uns hilft, Gottes Stimme zu erkennen. Dann spricht er durch andere Menschen zu uns z.B. durch einen Freund oder eine Freundin.

Die andere Idee  

Die Geschichte wird mit Spielfiguren erzählt.

Der Text gelebt  

Wiederholung  

 1,2 oder 3

Auf dem Fußboden werden mit Kreppband drei Bereiche abgeklebt und mit den Zahlen 1, 2 und 3 beschriftet. Die Kinder bekommen 10 Fragen zur Geschichte gestellt und sollen dann aus drei Antwortmöglichkeiten, die richtige auswählen. Dazu stellen sie sich auf das Feld mit der entsprechenden Zahl. Am Schluss gewinnt, wer am öftesten auf dem richtigen Feld stand.

Wie wird Samuel später bekannt? 1. Als König, 2. Als mutiger Krieger, 3. Als Prophet, der Gottes Worte den Menschen weitersagt

Wie heißt der Junge, der Gottes Stimme gehört hat? 1. David. 2. Samuel, 3. Josef

Wo lebt Samuel? 1. In einem Schloss, 2. In einer Hütte, 3. In einem Tempel

Mit wem lebt Samuel im Tempel? 1. Mit seinen Eltern, 2. Mit dem Priester Eli und dessen Söhnen, 3. Mit seinen Freunden

Warum war Gott sauer auf die Söhne von Eli (Hofni und Pinhas)? 1. Sie sind immer viel zu nett zu den Menschen, 2. Sie machen ihre Aufgaben nicht richtig und sind gemein, 3. Sie helfen Samuel bei seiner Arbeit

Was passiert, als Samuel schlafen geht? 1. Er hört eine Stimme, die ihn ruft, 2. Er träumt von einem Abenteuer, 3. Er liest ein Buch

Wie oft ruft Gott Samuel, bevor Eli erkennt, dass es Gott ist? 1. Einmal, 2. Zweimal, 3. Dreimal

Was soll Samuel sagen, wenn er die Stimme erneut hört? 1. „Wer bist du?“ ,2.  „Ich höre zu, Herr.“, 3. „Bitte sei leise, ich möchte schlafen.“

Was möchte Gott mit Hofni und Pinhas machen? 1. Sie aus dem Tempel werfen und bestrafen, 2. Ihnen Geschenke machen, 3. Ihnen neue Aufgaben geben

Wie reagiert Eli, als Samuel ihm erzählt, was Gott gesagt hat? 1. Er wird sehr wütend, 2. Er akzeptiert Gottes Nachricht und glaubt ihm, 3. Er lacht darüber

Gespräch 

Auf einem Plakat sind untereinander die Buchstaben A-Z geschrieben. Gemeinsam dürfen die Kinder Orte mit den Buchstaben des ABC überlegen, an denen Gott ihnen begegnen will. Die Orte zum passenden Buchstaben werden dabei auf das Plakat geschrieben (z.B. Z = Zimmer, N = Natur, …) . Dabei sollen die Kinder erkennen, dass Gott überall mit ihnen reden will. Das Plakat kann danach als Erinnerung – daran, dass Gott mit uns sprechen möchte – im Gruppenraum aufgehängt werden. 

Gebet  

Popcorngebet: Jeder, der möchte, darf einzelne Wörter oder kleine Sätze sagen. Diese ploppen dann wie kleine Popcörner zu Gott. Dabei kann man alles beten. Und auch, wenn man nur einzelne Wörter sagt, hört Gott sie! Am Ende schließt das Gebet mit einem Amen von der/dem Mitarbeitenden ab.

Kreatives  

Dosentelefon basteln:

Mit Hilfe von Hammer und Nagel wird jeweils ein Loch in den Boden beider Becher/ Dosen gestochen. Anschließend wird die Schnur durch die Löcher gefädelt und an je einem Streichholz befestigt. Die Streichhölzer verhindern, dass die Schnur durch das Loch zurück rutscht. Wenn anschließend noch Zeit ist, kann das Dosentelefon noch bemalt oder beklebt werden.

Achtung: Zum Telefonieren muss die Schnur unter Spannung stehen. 

(T)Extras  

Lieder 
  • Ich stehe fest auf dem Fels
  • Vor mir, hinter mir (Mike Müllerbauer)
  • Je-Je-Je-Jesus ist größer
Spielerisches

Gott möchte auch mit dir reden, aber manchmal ist es zu laut um uns herum, um ihn zu hören. Das probieren wir auch mal aus:

Ein Kind bekommt von dem Spielleiter / der Spielleiterin ein zur Geschichte passendes Wort zugeflüstert (z.B. Samuel, Tempel, Reden usw.). Dieses Wort soll einem anderen Kind, das in ca. 10-15 Metern Entfernung steht, mitgeteilt werden. Dabei stehen die restlichen Kinder zwischen den beiden und machen Lärm. Ziel ist, dass Kind A das Wort so laut ruft, dass Kind B es trotz des Lärms versteht. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann sich das “hörende” Kind umdrehen oder eine Augenbinde aufsetzen. Bei zu vielen Kindern können auch mehrere Kinder an jeder Seite stehen und das Wort sagen oder versuchen zu verstehen. Achtung, es wird laut!

Das Ziel 

Starter  

Gott hört mich, wenn ich zu ihm bete. Er weiß genau, was ich mir wünsche und was ich brauche. Er beschenkt mich.

Checker  

Gott hört meine Gebete. Er kennt meine Wünsche und weiß, was ich brauche. Gott beschenkt mich und ich kann ihm etwas zurückschenken.

Der Text an sich  

Die Juden damals gingen mindestens einmal im Jahr zum Tempel, um dort Gott Opfer zu bringen. Bei dem Tempel handelt es sich nicht um den Tempel in Jerusalem, sondern den Tempel in Schilo. Dort befand sich die Bundeslade, bis der Tempel in Jerusalem gebaut wurde.

In diesem Tempel dienten Eli und seine Söhne Gott. Und in diesem Tempel hatte Hanna Gott ihr Leid geklagt und ihn angefleht ihr einen Sohn zu schenken. Am Tag der Abreise betet die Familie gemeinsam Gott an und kehrt dann in die Heimat zurück.

Hannas Wunsch geht in Erfüllung: sie wird schwanger und bringt einen Sohn zur Welt: Samuel, das bedeutet „von Gott erbeten“.

Als die Familie im nächsten Jahr zum Tempel reist, kommt Hanna nicht mit. Sie möchte mit Samuel zu Hause bleiben, bis er abgestillt ist. Damals wurden Kinder oft drei Jahre lang gestillt. Mit ihrem Mann hat Hanna abgesprochen, dass sie Samuel in den Tempel bringen möchte, sobald er abgestillt ist.

Als er drei Jahre alt ist, bringt Hanna Samuel nach Schilo. Sie hat auch Opfergaben im Gepäck um Gott für sein Geschenk, ihren Sohn, zu danken. Dann bringt sie Samuel zu Eli, um ihr Versprechen einzulösen. Sie schenkt Gott ihren Sohn zurück, er soll sein ganzes Leben lang Gott gehören.

Hanna sieht Samuel weiterhin. Einmal im Jahr kommt sie ihn besuchen und bringt ihm Kleidung (2,19). Später, als Samuel erwachsen ist, wohnt er zeitweise auch in Rama (7,17), der Heimatstadt seiner Eltern. Hanna wird von Gott weiter gesegnet, sie bekommt noch weitere Kinder (drei Söhne und zwei Töchter).

Samuel wird als Richter ein Segen für das ganze Volk Israel. Dadurch, dass er schon so jung bei Eli in die Lehre geht, wird er ein weiser und gottesfürchtiger Mann.  Hanna ist eine Frau, die eine lebendige Beziehung zu Gott hat. Sie kommt mit allem in ihrem Leben, ihren Nöten und Wünschen zu Gott. Und erwartet alles von ihm. Aber sie gibt ihm auch alles zurück. Deshalb ist sie für uns ein Vorbild im Glauben. Denn im Mangel geht sie nicht von Gott weg, sondern fällt vor seine Füße. Und sie vertraut Gott, dass er es gut mit ihr meint. Deshalb kann sie auch dieses große Opfer bringen und ihm ihr einziges Kind schenken.

Der Text für mich  

Mich begeistert, dass Hanna fest damit rechnet, dass Gott wirkt. Sie tritt mit Gott in Verhandlung: „Wenn du mir einen Sohn schenkst, schenke ich ihn dir!“

Es ist beeindruckend, dass Hanna es nach 3 Jahren übers Herz bringt, ihr Versprechen zu halten und Samuel in den Tempel zu bringen. Damit überlässt sie Gott ihr Ein und Alles. Alles, was sie wollte, alles, was ihr Wert gab, alles, was sie hatte. Auch ihre Zukunft. Rente gab es damals ja noch nicht. Gerade eine Frau brauchte einen Sohn, der sie versorgte, wenn sie alt und verwitwet war.

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wer oder was ist mein Samuel? Was habe ich von Gott geschenkt bekommen, um es ihm zurückzuschenken? Gott hat mir alles geschenkt: mein Leben, seinen Sohn, die Ewigkeit. Oft bin ich so in meinem Alltag gefangen, dass ich gar nicht daran denke. Aber ich möchte Gott beschenken, ihm dienen – nicht, weil ich muss, sondern weil ich weiß: Alles, was ich habe, ist ein Geschenk von ihm und er will mir Gutes tun! Wenn ich ihm das, was ich habe, gebe, werde auch ich sein Handeln, seinen Segen erleben.

Der Text für dich  

Kinder kennen sich mit Geschenken gut aus. Als Kleinkinder sind sie sehr darauf bedacht, Sachen für sich zu haben. Doch mit dem Schulanfang lernen sie mehr und mehr Empathie und z.B. auch das Teilen. Sie verdienen meist noch kein eigenes Geld, und alles, was sie bekommen, ist ein Geschenk. Durch den Text werden sie aufgefordert, das, was sie haben, mit Gott zu teilen. Für manche wird das eine neue Idee sein. Überlege mit ihnen, wie dies praktisch aussehen kann. Sie hören auch von Hanna, dass sie mit Gott betet und erhört wird. Vielleicht haben einige Kinder damit schon Erfahrungen gemacht. Zeig ihnen, wie sie mit Gott reden können und mach ihnen klar, dass er da ist und zuhört.

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1

Male auf ein Plakat ein großes Geschenk mit einer Schleife. Nun sammele mit den Kindern, was sie alles haben oder geschenkt bekommen haben. Das können sowohl materielle Sachen als auch z.B. Menschen, Gaben o.ä. sein. Die Kinder können dies entweder direkt auf das Geschenk schreiben. So entsteht ein buntes Sammelsurium an Geschenken. Überlegt, von wem welche Geschenke kommen. Dabei wird herauskommen, dass materielle Sachen eher von Menschen kommen und nichtmaterielle Sachen eher von Gott. Überlegt weiter, an welchen von diesen Sachen hat Gott Freude. Was könnte ein Kind Gottes schenken? Dafür wird zweites Plakat beschriftet.

Idee 2

Verstecke im Gruppenraum Süßigkeiten, die die Kinder suchen und einsammeln sollen. Wer möchte, darf seine Süßigkeiten bei einem Mitarbeiter abgeben. Wenn ein Kind seine Süßigkeit bei besagtem Mitarbeiter abgibt, bekommt es von diesem zwei Süßigkeiten dafür. Das Ganze soll unauffällig geschehen, damit jedes Kind selbst auf die Idee kommen kann: Wenn ich etwas abgebe, werde ich auch beschenkt.

Verkündigung  

Verkündigungsart: Der rote Faden

Spanne einen roten Faden durch den Raum – wenn möglich, sogar durch mehre Räumen oder den Flur. Ihr startet am Anfang des Fadens und folgt ihm. Am Faden verteilt hängen Geschenke (Briefumschläge mit Bildern drin, die mit der Geschichte zu tun haben). Bei jedem Umschlag wird gestoppt, ein Kind darf auspacken und du erzählst einen Teil der Geschichte. Dann geht es weiter dem Faden nach.

Bild 1 a + 1b:

Hanna ist eine verheiratete Frau. Ihr Mann heißt Elkana und er hat neben Hanna noch eine weitere Frau: Peninna. Sie hat viele Kinder. Aber Hanna hat keine Kinder und darüber ist sie sehr traurig.

Bild 2:

Hanna ist nicht nur traurig, dass sie kein Kind hat. Sie wird auch noch ständig von Peninna geärgert und verspottet, weil sie kinderlos war. Damals war es sehr wichtig Kinder zu haben. Wenn man keine hatte, betrachteten die Leute als Strafe von Gott – so als ob Hanna etwas Böses getan hätte. Dabei hatte Hanna nichts falsch gemacht.

Bild 3:

Ihr Mann Elkana liebt sie sehr, er fragt: „Hanna, reicht meine Liebe denn nicht für dich?“ Hanna liebt ihren Mann. Doch sie wünscht sich nichts mehr als einen Sohn.

Bild 4:

Hanna betet im Tempel zu Gott, davon habt ihr das letzte Mal schon gehört. Eli spricht sie dabei an und macht ihr Mut. Auch am nächsten Tag geht sie noch einmal dort beten. Dann reist die Familie wieder zurück nach Rama. Hanna glaubt ganz fest daran: Jetzt wird Gott ihr helfen.

Bild 5:

Und tatsächlich: Nach einiger Zeit ist Hanna schwanger und erwartet ein Kind. Welch ein Wunder! Nach all den Jahren der Trauer, ist Hannas Freude nun riesengroß. Ihr größter Herzenswunsch geht in Erfüllung. Sie fühlt pure Freude und unendliche Dankbarkeit.

Bild 6:

Dann wird Hannas Sohn geboren. Sie gibt ihm den Namen Samuel, das bedeutet: „Von Gott erbeten“. Hanna ist außer sich vor Freude. Sie weiß, dass sie Samuel von Gott geschenkt bekommen hat. All die Jahre zuvor hat sie versucht, ein Kind zu bekommen. Mit Gottes Hilfe ist dieses Wunder geschehen.

Bild 7:

Hanna hatte Gott im Tempel versprochen: „Wenn du mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir weihen. Er soll im Tempel aufwachsen und dir sein Leben lang dienen.“ Hanna will ihr Versprechen halten. Sie weiß, wenn sie Samuel Gott schenkt, verliert sie ihn nicht, sondern gibt ihn an den, der ihn gemacht hat.

Bild 8:

Im nächsten Jahr wollen ihr Mann und die ganze Familie wieder zum Tempel und Gott opfern. Hanna bleibt zu Hause. Sie will Samuel stillen und versorgen, bis er alt genug ist, um ihn abzustillen. Denn wenn sie mit Samuel zum Tempel geht, will sie ihn dann auch ganz da lassen. Doch ein Baby kann noch nicht ohne seine Mutter überleben. Deshalb ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt.

Bild 9:

Als Samuel 3 Jahre alt ist, nimmt Hanna einen Stier, Mehl und Öl und geht mit ihrem Sohn zum Tempel. Sie opfert die Sachen Gott und dankt ihm für Samuel.

Bild 10:

Dann bringt sie Samuel zu Eli in den Tempel. Sie sagt: „Ich bin die Frau, die hier bei dir stand und zum Herrn betete. Ich habe den Herrn gebeten, mir dieses Kind zu schenken, und er hat meine Bitte erfüllt. Jetzt gebe ich ihn dem Herrn und er soll ihm sein ganzes Leben lang gehören.“

Bild 11:

Samuel bleibt bei Eli und Hanna betet Gott weiter an.

Bild 12:

Gott bleibt bei Hanna. Sie bekommt noch 3 Söhne und 2 Töchter. Sie sieht auch Samuel immer wieder und sie weiß, Gott hört mich und gibt mir, was ich brauche. Wenn ich ihm was gebe, ist es nicht weg, sondern da wo es hingehört!

Bild 13:

Hanna gibt Gott ihr Ein und Alles – das größte Geschenk, dass sie je bekommen hat. Sie gibt es Gott zurück. Doch er hat sie zuerst beschenkt. Gottes Geschichte ist voll damit, dass er uns zuerst beschenkt und geliebt hat. Er hat Jesus auf die Erde geschickt und er ist für uns gestorben, damit wir bei Gott sein können. Als Gott seinen Sohn hergibt, dann gibt er uns sein Alles! Ich frage mich:

Was ist mein und dein Samuel? Was wünscht ihr euch so sehr? Was ist euer größtes Geschenk? Was könnt ihr Gott zurückgeben?

Die andere Idee  

Du kannst die Geschichte auch erzählen, ohne sie an einen Faden zu hängen, indem du die einzelnen Bilder in die Mitte legst, an eine Wand klebst oder mit dem Beamer an die Wand wirfst.

Der Text gelebt  

Wiederholung  

 Hanna gibt das, was ihr am wichtigsten ist, Gott. Gott ist treu und erfüllt ihr größte Bitte und so ist auch sie treu und erfüllt ihr Versprechen! Wenn wir beten können wir davon ausgehen, dass unsere Gebete nicht nur bis zur Zimmerdecke gehen! Gott ist wirklich da und will eine Beziehung mit uns. Er will mit uns reden. Zeit mit uns verbringen. Er will, dass wir mit ihm reden, also beten! Überlegt gemeinsam:

  • Wie können wir denn beten? (laut, leise, allein, zusammen, singend etc.)
  • Wo und wann kann man beten? (zu jeder Zeit, an jedem Ort

Geht noch einmal zu eurem Plakat mit dem großen Geschenk und fragt die Kinder, wie sich Hanna wohl gefühlt hat, als sie Samuel in den Tempel gebracht hat. Achtet darauf, dass klar ist, Hanna hat dies voller Dankbarkeit getan. Sie geht, nachdem sie sich von Samuel verabschiedet hat, in den Tempel und dankt Gott. Und ihr könnt Gott für das, was ihr von ihm geschenkt bekommen habt, danken. Und ihr könnt es ihm zurück schenken.

Gespräch 

Beantwortet gemeinsam die beim letzten Bild gestellten Fragen. Achte darauf, dass das Ganze nicht zu moralisch wird (nach dem Motto „du musst dein Alles jetzt Gott geben“). Es geht dabei um die Beziehung, die Hanna zu Gott hat! Sie erwartet alles von ihm. Und deshalb gibt sie ihm auch alles. Dies zeigt großes Vertrauen und starke Liebe! Dann ist dieses Geben freiwillig und keine Pflicht! Was ist euer Samuel? Was wünscht ihr euch so sehr? Was ist euer größtes Geschenk? Was könnt ihr Gott zurückgeben?

 

Merkvers  

Markus 11,24: Deshalb sage ich euch: Um was ihr auch bittet – glaubt fest, dass ihr es schon bekommen habt, und Gott wird es euch geben! 

Teile die Kinder in zwei Gruppen und bau einen kleinen Parcours auf. Beide Mannschaften durchlaufen ihn und bekommen am Ende immer einen Teil des Bibelverses (siehe Anhang), den du vorher in mehrere Teile zerschnitten hast. Wenn sie alle haben, puzzeln sie die Teile zusammen und lesen den Vers gemeinsam einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter vor.

Gebet  

Sprich mit den Kindern über das Thema Gebet. Beten heißt Reden mit Gott. Viele Kinder kennen das nicht oder nur festgelegte Gebete, wie das Vater Unser oder Tischgebete. Erkläre ihnen, dass Gott wirklich da ist und ihnen zuhört. Sie können ihm alles sagen, was sie denken, fühlen, sich wünschen, ihnen Angst macht usw. Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung, Gott ist kein Wunschautomat. Aber er liebt uns und weiß, was wir wann brauchen und will uns nur Gutes für uns!

Betet mit den Kindern, sie können Gott ihren Samuel bringen, du kannst z.B. vorbeten und sie nach:

Gott, danke dass du hier bist!

Danke, dass du uns zu hörst!

Danke dass du mir alles gegeben hast!

Deinen Sohn und damit dich selbst!

Ich möchte dir mein Leben schenken.

Für dich und mit dir leben!

Danke dass du mich liebst!

Amen!

Kreatives  

Bastelt mit den Kindern Geschenkboxen. Entweder du kaufst kleine Holzkisten (gibt es bei Action, Tedi oder im Baumarkt oder https://amzn.eu/d/0ft56hBQ)

und lässt diese die Kinder anmalen und mit Stickern bekleben. Oder ihr faltet kleine Kisten. In die Kisten können die Kinder viele kleine Schnipsel legen mit dem, was sie Gott geben wollen.  https://youtu.be/6aPMu8i43IU?si=vMIkNratHtxVcK54

Spielerisches  

Verpacke verschiedene Alltagsgegenstände in Geschenkpapier oder Zeitungspapier. Sie kommen auf einen Haufen in die Mitte. Dir Kinder würfeln reihum, bei 1/3/6 dürfen sie dann ein Geschenk aussuchen. Sie sollen nun erfühlen, was in dem Geschenk ist. Die direkten Nachbarn dürfen auch raten. Danach wird es ausgepackt. Wer richtig lag, bekommt einen Punkt. Dann würfelt der nächste. Die Sachen sind keine Geschenke für die Kinder, sondern das Erraten ist das Spiel.

(T)Extras  

Spielerisches

Ringlein, Ringlein, du musst wandern:

Auf eine lange Schnur wird ein Ring (z.B. Schlüsselring oder Schmuck) aufgefädelt. Die Enden werden verknotet, sodass der Ring nicht von der Schnur rutschen kann. Alle Kinder stellen sich im Kreis auf und halten die Schnur mit beiden Händen fest. n der Hand, auf die ein Ring (z.B. von einem Schlüssel oder Schmuck) aufgefädelt ist. Ein Kind steht in der Mitte und muss herausfinden, wo sich der Ring befindet, während die Kinder im Kreis ihre Hände hin und her bewegen, um den Ring wandern zu lassen. Findet das Kind in der Mitte den Ring, darf es sich in den Kreis stellen und ein anderes Kind ist an der Reihe.

Schokoladen-Wettessen:

Eine Tafel Schokolade wird mehrfach gut in Zeitungspapier eingepackt. Es wird reihum im Kreis gewürfelt. Würfelt ein Kind eine 6, zieht es sich schnell die in der Mitte bereitgelegten Handschuhe, Mütze und Schal an. Dann darf es mit Hilfe von Messer und Gabel anfangen, die Schokolade auszupacken. Die anderen Kinder würfeln in der Zeit weiter und sobald das nächste Kind eine 6 würfelt, muss Kind 1 aufhören und die Sachen weitergeben, damit das nächste Kind weiter auspacken darf. Weiter ausgepackt werden darf nur, wenn alle Sachen angezogen sind. Wenn ein Kind bei der Schokolade angekommen ist, darf es immer nur ein Stück Schokolade nach dem anderen essen.

Idee nach Arno Stern

Wie der Name schon sagt, geht es um Kunst. Aber nicht in Form eines Kunstunterrichts wie in der Schule, bei dem jedes Bild nach bestimmten Kriterien bewertet wird, sondern um eine Zeit, in der man ganz frei malen kann und schaut, was so aufs Blatt kommt. Die Aktion kann draußen oder drinnen passieren. Um die Hemmschwelle für Außenstehende niedriger zu machen, würde ich empfehlen es nicht in der Gemeinde/Kirche zu machen. Bei jemanden zu Hause zu sein oder es draußen zu machen, macht die Hemmschwelle geringer. 

Dieses Angebot kann man mit ganz verschiedenen Menschen, an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Schwerpunkten gestalten.  

Ablauf:  

Am Anfang gibt es eine Begrüßung und eine kleine Vorstellungsrunde.  

Danach werden an den Wänden weiße A3-Blätter mit Kreppband befestigt. Dabei helfen sich die Teilnehmenden gegenseitig. Jede/r kann sein Blatt auf die passende Höhe hängen. Damit die Wand danach nicht mit übergemalter Farbe voll ist, kann man große Holzplatten aufstellen, an denen gemalt wird. Wenn man draußen arbeitet, kann man die Holzplatte an die Hauswand lehnen. Alternativ kann man die Wand mit Zeitung abkleben.  

Die Zeit zum Kreativ sein beginnt. Diese kann flexibel bestimmt werden. Vorschlagen würde ich 20-30 Minuten. Jede/r malt auf seinem Blatt, was auch immer ihm/ihr gerade einfällt. Das können Szenen, Gegenstände, Farben, Formen, Tupfer, Kringel, Muster etc. sein. Es gibt keine Grenzen. Wichtig ist, dass während der ganzen Malzeit geschwiegen wird. 

Nach dieser Zeit kommt man wieder zusammen. Jetzt werden die Kunstwerke der anderen betrachtet. Es geht dabei nicht um Perfektion oder um die Beurteilung der Kunstwerke, sondern einfach nur um das Wahrnehmen und Dranfreuen 🙂 

Jetzt ist es Zeit für Kaffee, Tee, Limo & Snacks. Zusammen kann man die Zeit ausklingen lassen, über die Kunstwerke reden und miteinander ins Gespräch kommen.  

Das Ziel ist es, eine kleine Pause vom Alltag zu haben, um mit Menschen zusammen kreativ zu werden. Wir glauben an einen kreativen Gott, der sich über Kunst freut und der in Kreativität sichtbar wird. Gott ist mit dabei. Wir geben ihm in der Zeit den Raum zu wirken. Vielleicht fällt dabei ja das „Glaubens-Senfkorn“ bei manchen in die Erde.  

Farbennutzung:  

Wenn ihr Acrylfarben in Farbtuben habt, könnt ihr diese in der Mitte platzieren und auf alte Unterteller/Malerpaletten Farbkleckse verteilen. Zu jeder Farbe wird ein Pinsel gelegt. Wenn eine Farbe in der Malzeit von einer Person genutzt wird, muss die andere Person kurz warten.  

Wenn ihr Wasserfarbkästen habt, könnt ihr diese auf kleine Grüppchen aufteilen.  

Theologischer Hintergrund: 

Lydias Geschichte wird in Apostelgeschichte 16,11-15 beschrieben. Heute trägt sie den Titel: „Erste Christin auf europäischen Boden“.
Einige Informationen über ihren Hintergrund werden im Bibeltext explizit oder implizit erwähnt, wobei deutlich wird, dass es um eine eindrucksvolle Frau handelt, deren Leben durch eine Begegnung mit Paulus und Silas verändert wird. Da Lydia als Geschäftsfrau mit Migrationshintergrund zu einer marginalisierten Gruppe gehört, wird anhand ihrer Geschichte für die Kinder die Erfahrungen von Ausgestoßen-sein und Sich-Beweisen-müssen thematisiert. Dem entgegen bringt ihr ihre Begegnung mit Jesus Annahme unabhängig von Herkunft und Geschlecht, Zutrauen in ihre Fähigkeiten und einen Ort, an dem sie sich nicht beweisen muss und wo ihr vergeben wird. 
Lydia soll als Identifikationsfigur für die Kinder dienen, persönliche Themen der Kinder sollen in der folgenden Kleingruppenzeit aufgegriffen werden. 

Mehr zu Lydia: https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/neues- testament/lydia 

Kurzzusammenfassung: 

Bei dieser Einheit geht es darum, Kindern die biblische Figur Lydia vorzustellen. Dies geschieht anhand eines Anspiels, dass in 3 Szenen geteilt ist. Beginnen soll die Einheit mit einem Lied. Nach der 1. Szene werden die Kinder anhand eines Spiels in den Kontext des Anspiels eingebunden. Nach der 2. Szene wird ein weiteres Lied gesungen. Zum Abschluss können die Kinder in einer Kleingruppenarbeit das Gesehene reflektieren. 

Die Einheit eignet sich für Gruppenstunden aber besonders für umfänglichere Veranstaltungen wie Jungschartage oder Kinderfreizeiten. Durchgeführt wurde es bereits auf einer Kinderfreizeit, mit dem Thema: „Willkommen in Philippi“. Dabei ist es hilfreich, wenn die Kinder bereits von der Umwelt dieser Geschichte gehört haben, z.B. von Paulus und seinen Missionsreisen oder sogar den Vorrausgehenden Geschichten in der Apostelgeschichte. Wenn dem nicht so ist, kann einfach am Anfang durch eine moderierende Person eine kurze Einordnung zu Philippi, Paulus, Missionsreisen gegeben werden. 

Durchführung:

Lied 
Szene 1: Lydia stellt sich vor

(Lydia kommt gestresst herein fängt an direkt mit den Kindern zu reden, dabei gestikuliert sie viel, Lydia kann gerne auf die Kinder reagieren oder sie mit Fragen einbeziehen) 

„Leute ich bin so gestresst! Jeder will etwas von mir. Es heißt ständig: „Lydia, nähe mir meine Tunika, Lydia, mach mir mein Hochzeitskleid, Lydia, flicke meine Unterhosen“. Bin ich denn für alle Kleider dieser Stadt zuständig? Naja, aber das ist eben der Preis dafür, dass man eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Dafür geht’s mir gut und meinen Dienerinnen und Dienern. Ja, wir sind schon reich. 
Aber jetzt habe ich euch genug die Ohren vollgejammert. Kommen wir zum Geschäftlichen! Wir fangen nochmal von vorne an: 
Herzlich willkommen in Lydias Purpurstube, dem schönsten Modehaus in Philippi. Danke an euch alle, dass ihr euch bereiterklärt habt, mir bei der Herstellung von Kleidern zu helfen! Ich bin so spät dran mit den Bestellungen, eure Hilfe kommt da wirklich wie gerufen! Ich erkläre euch mal, wie man so eine Tunika herstellt.“ 

(kurze Erklärung: als erstes Purpurschnecke – dann Farbe – dann Stoff einfärben – dann fertiges Kleidungsstück, ggf. vorher Fragerunde: „Weiß denn jemand von euch, was Purpur/Tunika ist? )

Oh Mann, so spät, ich muss ja schon wieder los … 
Also, habt ihr verstanden, wie man Kleider herstellt? 
Perfekt! Bis ich wieder da bin, brauche ich 10 bis 20 Kleider. Macht schnell! Ihr werdet mit Gold entlohnt. Tschau …“ 

(Lydia verlässt den Raum) 

Moderatoren erklären Spiel (Aussagen wie „Wir spielen jetzt ein Spiel“ vermeiden“, Kinder in der Immersion unterstützen, dass das Folgende Lydia beim Kleiderherstellen hilft) 

Spiel: „Kleidungs-Evolutions-Schere Stein Papier“ 

Um Lydias Aufgabe zu erfüllen, wird nun gemeinsam das Spiel: Evolutions-Schere Stein Papier, angepasst an die Kleiderthematik, gespielt. Die Kinder haben bereits vom „Lydia“ erfahren, dass ihre Kleidungsstücke diese Phasen durchlaufen: Purpurschnecke- Farbe-Stoff- fertiges Kleidungsstück. 

Beim diesem Spiel laufen alle im Raum durcheinander und suchen sich Partnerinnen oder Partner, um mit ihnen Schere-Stein-Papier zu spielen. Alle Kinder (und ggf. Teamer) starten bei der untersten Evolutionsstufe, der Purpurschnecke. Mit jedem Sieg steigt man eine Stufe auf. Die Stufen werden pantomimisch angezeigt, da nur Kinder der gleichen Stufe sich duellieren können. Die Stufen können z.B. so angezeigt werden: Purpurschnecke – kriechen oder die Arme zu einer Schnecke verdrehen, Farbe – mit den Händen einen Topf vor dem Körper formen, Stoff – Hände nach oben und wild wackelnd durch den Raum laufen, Fertiges Kleidungsstück – mit ausgestreckten Armen fest an einem Platz stehen bleiben oder auf den Boden setzen und das eigene T- Shirt nach vorne ziehen. Wie lange das Spiel gespielt wird, kann situativ entschieden werden. 

Szene 2: Lydia erzählt, dass sie nicht angenommen wird 

(Lydia kommt wieder herein) 

„Oh wow, ich bin so begeistert, ihr werdet alle entlohnt …“ 
(„Geld“ in Form von Schokoladentalern geben) 
„Meine Kunden werden so froh sein, wenn sie die Gewänder noch rechtzeitig bekommen. Und ich danke euch für eure Hilfe. Das ist nicht selbstverständlich. Wisst ihr, ich habe nicht nur dankbare Kunden und freundliche Helfer wie euch in Philippi. Viele hier lästern über mich, sie können mich nicht leiden, sie gehen mir aus dem Weg. Sie sagen: „Eine Frau sollte kein Geschäft leiten“. „Diese Lydia“ sagen sie, „sie hat nicht mal einen Mann, und statt sich einen zu suchen, versucht sie selbst Geld zu verdienen, das gehört sich nicht für eine Frau“. Frauen haben es nicht leicht in Phillippi, hier in dieser Zeit haben wir es überall schwer. Die Leute mögen meine Klamotten, aber sie finden es komisch, dass ich das Geschäft allein führe. Man ist als Frau hier nirgendwo so richtig angenommen. Wisst ihr, ich glaube an Gott, den Gott der Juden. Ich gehe in den Gottesdienst manchmal in die Synagoge. Aber selbst dort haben Frauen es schwer. Wenn sie die Gottesdienstbesucher zählen, zählen sie uns Frauen einfach nicht mit. Meine Eltern und ich, wir kommen nicht von hier, und als „Ausländerin“ bin ich sowieso ausgestoßen. Das ist sehr schade. Ich würde mir manchmal wünschen, ich würde einen Ort finden, an dem ich angenommen bin.“ 

(Lydia schaut sehnsüchtig in die Ferne und atmet lautstark aus, doch dann reißt sie sich abrupt los, und setzt wieder die fröhliche, aber gestresste Mine auf) 

„Naja, danke nochmal! Ich muss schon wieder weiter, bis bald …“  
(Lydia winkt und geht aus dem Raum) 

Lied 
Szene 3: Lydia kommt nass (getauft) und erzählt von ihrem Erlebnis mit Paulus/ Jesus

(Lydia kommt tropfnass in den Raum, ihre Haare und ihre Tunika sind komplett nass, sie wirkt überglücklich, erzählt übersprudelnd von ihrem letzten Erlebnis) 

„Ich muss euch unbedingt was erzählen!!! Alles ist so krass!!!! Ich bin so glücklich! Warum ich so nass bin, fragst du? 

Es ist so viel passiert. Ich bin runter zum Fluss, um mit den anderen Frauen zu beten. Und plötzlich kamen zwei Männer. Sie waren so freundlich und haben gesagt, dass auch sie an den Gott der Juden glauben, aber mehr noch das dieser seinen Sohn geschickt hat. Jesus. Sie haben erzählt, was Jesus über mich denkt. Dass er mich liebt und angenommen hat – schon, als ich noch nicht geboren war. Das Gott nicht sauer ist, wenn ich mal was Falsches mache, sondern dass er mir hilft, es gut zu machen und mich immer noch liebt. Und Jesus macht keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, Arm und Reich, Menschen mit teuren Klamotten oder mit Alten, guten Noten oder schlechten Noten, Kindern oder Erwachsenen, Einheimischen oder Ausländern. Jesus will sogar, dass ich ihm helfe seine Gemeinde zu bauen hier in Philippi! Ich eine Frau! Noch niemand hat es mir zugetraut, so etwas zu tun, noch niemand hat mich so angenommen. Ich habe mich gerade taufen lassen, deswegen bin sich auch so nass. Mit der Taufe habe ich mich entschieden, dass ich dazugehören will bei Jesus. Und mit der Taufe hat er mir zugesprochen, dass er mich annimmt! Paulus hat mich einfach im Fluss getauft auf den Namen Jesus Christus. 

Und Jesus ist so nett. Ich lerne ihn beim Gebet immer besser kennen, rede mit ihm und manchmal antwortet er mir sogar. Man nennt das, glaube ich, den heiligen Geist. 
Paulus meinte, er hat das auch schon öfter erlebt, dass der Heilige Geist redet, so ist er sogar nach Philippi gekommen. Das verrückteste an ihm ist, dass er mich nicht auf meine Fehler anspricht. Sobald ich mich mal verzählt habe im Laden, haben alle immer sofort angefangen zu lästern. Aber Jesus tut das nicht. Er will mir gar nicht meine Fehler vor Augen halten. Ich habe natürlich welche. Ich habe manchmal auf dem Markt geklaut oder streite mich immer noch oft mit meiner Schwester. Aber ich muss mich nicht schämen. Jesus hat mir schon vergeben.“ 

(Lydia kann nun mit der Ankündigung, es ihren Dienerinnen und Dienern erzählen zu wollen, ein letztes Mal aus dem Raum gehen, und die Mitarbeiterin kann umgezogen zurückkommen) 

Kleingruppenzeit: 

Fragen: 

Hast du auch schon einmal, wie Lydia erlebt, dass dich andere ablehnen?
Weswegen lehnen dich manche ab? 

Gibt es Dinge/ Eigenschaften, bei denen du denkst, dass Jesus dich deswegen ablehnt? 

Jesus nimmt dich an.
Wer will, kann in blaues Tuch gehüllt werden. Mitarbeiter sagt etwas wie: ‚Jesus sagt, du gehörst zu mir, ich liebe dich! ‚

Weitere Ideen:

Um aus der Einheit einen Thementag zu machen kann z.B. ein Geländespiel in dem Schmuggeln oder Handeln eine Rolle spielt, thematisch angepasst werden. Beispielsweise könnten Stoffteile als Ware genutzt werden. Story: zwei rivalisierende Kleidungsclans kämpfen um Macht und Ansehen. Sie wollen die einzigen sein, deren Kleidung in Philippi getragen wird. Dazu sind ihnen alle Mittel recht. Paulus und Lydia befindet sich mittendrin und versuchen ihnen die gute Botschaft nahe zu bringen. 

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