JUMAT Textplan 3/2025

Hier findet ihr den Textplan der JUMAT Ausgabe 3/2025. Die dazugehörigen Lektionen sind ab dem 01.06.2025 bereit zum Download.

Themenreihe: Der Heilige Geist und die Gemeinde

30.06.Apostelgeschichte 3,1-161. Ein Gelähmter wird gesund
07.07.Apostelgeschichte 4,1-222. Petrus und Johannes werden verhört
14.07.Apostelgeschichte 5,17-423. Der Hohe Rat ist ratlos
21.07.Apostelgeschichte 6,8 – 7,604. Stephanus wird gesteinigt
28.07.Apostelgeschichte 8,4-255. Simon, der Zauberer, irrt sich
04.08.Apostelgeschichte 8,26-406. Philippus bekommt einen Auftrag

Themenreihe: David (Teil 2)

11.08.1. Samuel 22,1-4 + 1. Samuel 23,14-24,231. David verschont Saul
18.08.1. Samuel 25,2-442. David und Abigail
25.08.1. Samuel 27,1-32 + 1- Samuel 29,1 -30,203. David taucht unter
01.09.2. Samuel 5,1-164. David wird König
08.09.2. Samuel 6,1-235. David und die Bundeslade
15.09.2. Samuel 9,1-136. David und Mefi-Boschet
22.09.2. Samuel 11,1 – 12,257. David und Bathseba

Biblischer Hintergrund der Kirche Kunterbunt

Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf den Bibelvers:

Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.” – Jeremia 29,7 (Lutherbibel)

“Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.” – Jeremia 29,7 (BasisBibel)

1. Historischer Hintergrund

Im Jahr 597 v. Chr. wurde Jerusalem von den Babyloniern unter König Nebukadnezar erobert. Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung, insbesondere die Oberschicht, wurde nach Babylon deportiert. Dies war der Beginn des Babylonischen Exils. Die Juden standen vor einer existenziellen Krise: Sollten sie sich in das fremde Land integrieren oder darauf hoffen, bald wieder nach Hause zurückzukehren? Einige falsche Propheten, wie Hananja (Jeremia 28), behaupteten, dass die babylonische Herrschaft nur kurz währen würde und Gott die Verschleppten bald befreien würde. Doch Jeremia widersprach dem und übermittelte eine andere Botschaft von Gott.

2. Die Botschaft Jeremias

Jeremia schreibt in Kapitel 29 einen Brief an die Exilanten. Darin fordert er sie auf:

  • Sich in Babylon einzurichten: Häuser zu bauen, Gärten zu pflanzen, Familien zu gründen (Jeremia 29,5-6).
  • Den Frieden und das Wohl Babylons zu suchen (Jeremia 29,7) – also nicht gegen die Babylonier zu rebellieren, sondern für ihre neue Heimat zu beten.
  • Nicht auf eine schnelle Rückkehr zu hoffen, sondern sich auf eine lange Zeit im Exil einzustellen (Jeremia 29,10: „70 Jahre“).
  • Gottes Verheißung zu vertrauen, dass er sie nach dieser Zeit heimführen wird (Jeremia 29,11: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe …“).
3. Relevanz für heute

Der Vers wird oft als Ermutigung für Menschen in schwierigen oder fremden Situationen gesehen. Er kann als Appell verstanden werden, das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen, sich zu engagieren und für das Gemeinwohl zu beten – selbst wenn man sich in einer Umgebung befindet, die einem nicht ideal erscheint.

Dieser Kirche Kunterbunt Entwurf hat sich auf folgende Schwerpunkte fokussiert:

  • wir SUCHEN der Stadt Bestes ganz bewusst, indem wir verschiedene Aspekte in unserem Umfeld ANSCHAUEN, aktiv werden und mitgestalten
  • wir warten nicht darauf, bis sich Bedingungen ändern (die Verbannung vorbei ist), sondern inmitten von herausfordernden Bedingungen (Verbannung) suchen wir das Beste
  • Unser Auftrag liegt darin, dort zu gestalten, wo wir sind, auch wenn uns etwas fremd ist
  • wir wollen den Shalom, den ganzheitlichen Frieden dorthin fließen lassen, wo wir uns befinden
WILLKOMMENS-Zeit

Begrüßungsaktion:

Liebe deine Stadt“: Pinne deinen Lieblingsplatz an die Karte und sage, warum du diesen Platz magst. (das kann durch ein digitales Tool mit einer digitalen Karte erfolgen oder es gibt eine große ausegdruckte Karte der Stadt/der Region, auf der Menschen mit Pinnnadeln ihren Lieblingsplatz eintragen können)

Begrüßungsspiel im Plenum:

Als Begrüßungsspiel wird mit allen Gottesdienstfeiernden ein Rate-Spiel gespielt. In einer Powerpoint werden Bilder von Plätzen aus der Stadt/der Region gezeigt. Diese können auch wie bei einem Bilderrätsel Stück für Stück sichtbar werden. Die Gottesdienstfeiernden sind eingeladen, mitzuraten, welcher Platz auf dem Bild dargestellt wird. Wenn man möchte, kann sich diese Aktion auch noch verknüpfen lassen mit einem Gewinnspiel und die Person, die am schnellsten die Antwort weiß, gewinnt einen Preis.

Anfangsmoderation:

“Heute tauchen wir in eine Zeit ein, die sehr sehr lange zurück ist. Da hat noch niemand von uns gelebt und auch niemand von unseren Großeltern und auch niemand von den Großeltern unserer Großeltern. Wir befinden uns in der Zeit 597 vor Christus. Was damals passiert ist, das passiert leider aber immer noch. Es gab Krieg und das israelische Volk ist aus ihrer eigenen Stadt/aus ihrem Land vertrieben worden. Sie haben kein Zuhause mehr und müssen nun in einem fremden Land wohnen. In dieser Zeit gibt es einen wichtigen Mann, den Jeremia, der zu den vertriebenen Menschen eine wichtige Botschaft von Gott spricht. Wir werden euch vorlesen, was dieser Gott den Menschen damals gesagt hat und in einem Theater spielen, warum das auch für uns heute – obwohl das soo lange her ist – eine spannende Botschaft sein könnte.”

Theaterszene 1 und Bibeltext-Lesung

Bibeltext: Das ist meine Botschaft für alle in der Verbannung, die ich aus Jerusalem nach Babylon weggeführt habe. (Jer. 29,5)

Person kommt auf die Bühne und schleppt einen Koffer mit sich.

Person: Puh…mein Koffer ist ganz schön schwer geworden. Ich hab einen Koffer voller Erinnerungen: Was ich als Kind und Jugendliche erlebt habe, als Erwachsene. Was heute meine Kinder erleben. In meinem Koffer ist viel Schönes drin und manches ist auch schwer. Beides gehört wohl zum Leben dazu.

eine zweite Person (vielleicht gespielt von einem Kind) kommt auf die Bühne und hat einen kleineren Koffer dabei.

Kind: Ich hab auch ganz schön viel gesammelt…mein Koffer ist noch nicht ganz schön groß und trotzdem habe ich viele Erinnerungen.

Bibeltext: Baut Häuser und lasst euch darin nieder.

Person: Ich muss ehrlich sagen: Also aktuell will ich wirklich kein Haus bauen. Erst recht nicht hier an diesem Ort. Wo ich früher gelebt hab…oh ja…da war es schön. Da hatten wir so richtig ein Zuhause, so ein Haus zum Bleiben. So eins mit einer Schaukel im Apfelbaum und mit selbstgenähten Gardinen und mit Basteltisch im Spielraum. Das war richtig schön. Jetzt hab ich manchmal das Gefühl, dieses Zuhause ist verwaist. Das wahrzunehmen, tut weh. Aber wo ich jetzt wohne und in dieser Zeit, in der wir uns befinden…jetzt ein Haus bauen? Ne…das ist doch alles viel zu unsicher. Und will ich wirklich hier bleiben?

Kind: Ich mag mein Zuhause. Ich will niemals wegziehen. Aber ich mag nicht die Schule, in die ich gehe. Ich wäre gerne auf einer Anderen. Aber es gibt einfach keine andere Schule hier in der Nähe…echt schade, weil ich meine Klasse manchmal gar nicht mag.

Bibeltext:  Legt Gärten an und esst, was dort wächst.

Person: Gärtnern mag ich ja eigentlich gerne. Aber wo ich früher gelebt habe, da gab es viel bessere Früchte. Mit denen wusste ich auch umzugehen. Ich wusste, wann die reif sind. Jetzt hat sich alles im Leben so verändert…und auch die Früchte sind ganz anders. Ich muss erst einmal herausfinden, was man hier gut anbauen kann und welche Früchte gut wachsen.

Kind: Mein Papa hat mir vorgeschlagen, ob ich nicht in meiner Schule in die Theater-AG eintreten möchte. Theaterspielen macht mir ja eigentlich Spaß. Vielleicht könnte ich dann meine Schule mehr mögen…aber ich weiß nicht…was ist, wenn das doof wird?

Bibeltext: Heiratet und zeugt Söhne und Töchter! Verheiratet auch eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen. Eure Zahl soll dort wachsen, nicht abnehmen.

Person: Puh, ich merke immer wieder, dass es mir ganz schön schwerfällt, nicht mehr im Gewohnten zu hängen und mich ganz auf die Menschen einzulassen, die mir manchmal fremd sind. So ganz da zu sein. Nicht immer zu fragen, was noch kommen könnte, sondern ganz da zu sein, wo man lebt und ist. Und diese Menschen zu lieben, ihnen Gutes zu tun.

Kind: Wie gut, dass ich Freundinnen und Freunde habe. Ich muss mich nicht mit allen verstehen, aber es hilft mir, zu wissen, wem ich vertrauen kann.

Bibeltext: Seht zu, dass es der fremden Stadt gut geht, in die ich euch verbannt habe. Betet für sie zu dem Herrn. Denn geht es ihr gut, wird es auch euch gut gehen. Und ihr werdet in Frieden leben.

Person: Manchmal denke ich, dass die Stadt sich doch um MICH kümmern soll. Und dann stelle ich fest: Ne, ich darf meinen Beitrag bringen. Hier zum Beispiel (deutet auf den Boden) liegt schon wieder Müll herum (hebt Müll auf). Ich kann warten, bis jemand Anderes den Müll aufhebt oder ich kann selbst anfangen, mitzuhelfen. Sowieso…ja…manches gefällt mir nicht und manches ist schwer. Aber ich kann mich mitbeteiligen und helfen, damit es besser und schöner wird. Und vor allem merke ich: Es bringt nichts, darauf zu warten, dass irgendwann Dinge besser werden. Es gilt doch: Jetzt schon das Beste aus der Situation zu machen.

Kind: Na gut…vielleicht probiere ich die Theater-AG mal aus…vielleicht könnte daraus ja doch etwas Gutes entstehen.

Aktiv-Zeit

Um die Stationen mit Bildern den Besuchenenden vorzustellen, gibt es hier eine pdf, in der sie enthalten sind:

Station: Mach dich auf die Socken

Material: Sieb, ausgeplottete Folie mit Motiv, Farbe, Rakel, Socken (das Siebdruckmaterial könnt ihr über www.allesfuerselbermacher.de beziehen.)

Stationsbeschreibung:
Hier dürft ihr euch selbst Socken bedrucken. Sie erinnern euch daran selbst aktiv zu werden und euch für der Stadt Bestes einzusetzen.
Beschriftet sie mit eurem Namen und vergesst später nicht sie mitzunehmen. Damit die Farbe hält, müsst ihr sie zu Hause noch ca. 2 Minuten einbügeln.

Gesprächsimpuls:

  • Wie könnte ich selbst aktiv werden und meiner Stadt dienen?
  • Nehmt euch gerne eine Sache ganz konkret vor (es kann auch etwas ganz Kleines sein).
  • Wenn ihr wollt tauscht euch über eure Ideen aus.
Station: Segenstation

Material:

  • Schale, über die Menschen ihre Hände halten dürfen und in der sich Wasser sammeln kann
  • Gießkanne/ Krug zum Wasser-Gießen
  • ggfs. Handtücher

Stationenbeschreibung: Segen bedeutet:  Wir sprechen uns Gutes von Gott zu in dem Vertrauen, dass Gott auf uns achtet. Hier könnt ihr euch alleine oder als Team segnen lassen. Ein Teammitglied ist da, hört euch zu, betet für euch und spricht euch einen Gießkannen-Segen zu.

Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.

Segensworte
Gott segne dich.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.

Wasser über die Hände gießen

Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.

Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen

Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.

Station: Insektenhotel

Suchet der Stadt bestes. Dazu gehören auch die allerkleinsten Bewohner und Bewohnerinnen wie zum Beispiel Insekten. Insekten sind wichtig für unsere Umwelt und damit auch für uns Menschen. Damit sich Insekten besonders wohlfühlen, kannst du sie unterstützen und ein kleines Insektenhotel bauen.

So geht´s:

1.Bemale eine Dose mit Farbe.

2.Loche die Dose am Boden mit einem Hammer und einem Nagel.

3.Fädle ein nun ein Stück Draht Aufhängen durch das Loch und einmal durch die ganze Dose und verdrehe seine Enden, damit du das Insektenhotel später aufhängen kannst.

4.Fülle die Dose nun mit Bambusstäben, Schilf, Wellpappe, Stroh und Zweigen.

5.Und schon bist du fertig. Wenn du nachhause gehst, kannst du ein geschütztes Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon suchen. Nun können die ersten kleinen Bewohner in ihr neues Heim einziehen.

Impuls

-Wie setzt du dich für deine Umwelt ein?

-Was motiviert dich dazu?

Station: Murmelbahnbau

Material: leere Klopapierrollen, Holz- oder Kartonplatte, Pappbecher, buntes (Ton-) Papier, Stifte, Schere, Handwerker-Tacker (aus dem Baumarkt), Gaffa-Tape, Kleb

Stationsbeschreibung: Eine Murmelbahn bauen – Gottes Segen weitergeben

Wäre das nicht großartig, wenn sich Gottes kunterbunter Segen in allen Straßen, allen Vierteln, in allen Wohnungen, Häusern und Gebäuden, in allen Parks -einfach überall – ausbreiten würde? Lasst es uns Gott zutrauen!

  • Nimm dir eine Klopapierrolle. Beklebe oder bemale sie mit einem Ort in der Stadt, für den du dir Segen wünschst.
  • Wie kannst du dazu beitragen, dass Gottes guter Segen dort hin kommt? Schreibe es auch auf die Rolle.
  • Gibt die Rolle ab und lasse sie an der Wand befestigen.

Mitarbeitenden-Info:
Es ist gut, wenn es 2 Betreuer an der Station gibt. Einer führt ein, gibt die Murmeln aus, und lädt ein, den Segen fließen zu lassen. Zusätzlich haben wir die Klorollen teilweise angeschnitten/aufgeschnitten (halbiert, dann als Wanne verwendet), dann kommt man besser zum Tackern. Normal große Murmeln gehen gut. Die dickeren sind zu schwer. Zusätzlich haben wir mit Gaffa-Tape gearbeitet, wo es nötig war. An dieser Station geht es darum, die TN miteinzubeziehen, denn man muss immer wieder ausprobieren, ob und wie die Murmel durchgeht! Ein echtes Gemeinschaftsprojekt!


Station: Bibelvers-Apotheke

Material:

  • leere Streichholzschachteln/ Dosen / Pillendöschen
  • Stifte zum Schreiben
  • Stifte zum bunt anmalen
  • ausgedruckte Bibelverse
  • Scheren
  • Kleber

Beschreibung: Die Bibel steckt voller Botschaften, die uns Mut machen, bestärken, trösten, Hoffnung geben. Mache für dich oder eine andere Person eine Bibelvers-Medizin. Suche dir dafür einen Vers aus, schneide ihn aus, bemale ihn (wenn du möchtest) und lege ihn in eine Steichholzschachtel oder ein Pillendösschen. Wenn du magst, kannst du sie beschriften oder bemalen.Wenn du spürst, dass du eine Dosis Ermutigung, Kraft oder Trost von Gott brauchst, kannst du dir eine Kapsel nehmen, sie vorsichtig öffnen und den Bibelvers lesen.

Station: Segens-Cocktail

Material: verschiedene Säfte, Beschreibung

Stationsbeschreibung: Wo wünschst du dir gerade Segen? In welchem Lebensbereich? Für welche Menschen? Hier kannst du dir einen Segens-Cocktail zusammenstellen lassen. Das ist natürlich kein Zaubergetränk, bei dem dann dein Wunsch in Erfüllung geht. Aber vielleicht hilft es uns zu realisieren, wo wir uns Veränderung wünschen und wie wir darüber auch mit Gott sprechen können. Mische für den Segenscocktail die Säfte zusammen, die für dein Anliegen stehen.
Guten Appetit & Gottes Segen mit dir!

Station: Kräutersalz

Material: Mörser, Kräuter, Salz, kleine Gläser

Stationsbeschreibung: An dieser Station dürft ihr euer eigenes buntes Kräutersalz herstellen.  Dafür stehen euch verschiedene Kräuter und Blüten zur Verfügung. Mischt jeweils eines davon mit dem gleichen Volumen an Salz (nehmt erstmal jeweils 1 EL), zermörsert beides fein und füllt es euch dann in euer Gläschen ab. Wenn ihr mögt, könnt ihr auf diese Weise Salz in verschiedenen Farben herstellen und bunt übereinander schichten.

Impuls: Salz will wohldosiert und achtsam verwendet werden. Wird zu wenig Salz verwendet, bleibt das Essen fad. Gerät zu viel davon an ein Gericht, wird es fast ungenießbar. Die richtige Dosis kann das Zusammenspiel der Zutaten einer Mahlzeit wunderbar unterstreichen und abrunden.

Jesus sagt uns zu: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Unser Auftrag als Christinnen und Christen ist es, der Welt einen guten Geschmack zu geben. Aber es gilt auch: Ihr seid das Salz, nicht die ganze Mahlzeit! Kannst du irgendwo “Salz” in deinem Umfeld sein? Wo denn?

Station: Parcours zum Guten

Material:

  • Koffer/ Tasche
  • Parcours
  • Worte auf Kärtchen (das sind Worte wie: Bahnhof, Skater-Arena, neue Schultoiletten, Park mit Blumen, einen Fluss, einen Freizeitpark – ihr dürft selbst kreativ werden, was ihr euch in eurer Stadt noch zusätzlich wünschen würdet und das als einzelne Worte auf Karten schreiben)
  • Duplo/Holzbausteine

Stationsbeschreibung: Jetzt wird es sportlich: Hier darfst du ganz praktisch “das Gute” zu der Stadt bringen. Das passiert, indem du zu zweit gegeneinander oder alleine im Wettlauf gegen die Zeit (dann stoppst du die Uhr auf 1 Minute) wie bei einem Staffellauf mithilfe deines Koffers/deiner Tasche Worte, die du gut findest, hin und her transportierst. Bei jedem Lauf darf allerdings nur ein Wort/ein Gegenstand transportiert werden. Gewonnen hat die Person am Ende, die die meisten Worte/Gegenstände gesammelt hat.

Version für kleinere Kinder, die nicht lesen können: Sie dürfen Bausteine hin und her transportieren und langsam eine Stadt entstehen lassen. Bei wem sind am Ende die meisten Bausteine?

Impuls: Welcher Gegenstand/welches Wort war dir so wichtig, dass du es als Erstes gegriffen hast? Was könnte sich in deiner Stadt positiv verändern?

Station: Die Stadt wahrnehmen

Mit dem Fragebogen unterwegs

Material: z.B. Gott.voll Karten (über https://freshexpressions.de/produkt/kartenset-gott-voll/ zu bestellen)

Stationsbeschreibung: Wir suchen das Gute für diese Stadt: Dazu gehen wir ein paar Schritte in euer Quartier (Fußgängerzone, Stadteilplatz, Spielplatz, Dorfmitte).
Dort angekommen suchen wir uns einen etwas ruhigeres Plätzchen und schließen kurz die Augen: Nehmt die Geräusche wahr.Öffnet die Augen: Was seht ihr?

  • Tauscht euch kurz über eure Eindrücke aus.
  • Traut euch und befragt Menschen, was sie hier in ihrer Stadt am nötigsten brauchen. Das könnte so klingen: „Hallo, guten Tag! Wir sind von Kirche Kunterbunt und würden gerne wissen, was ihre Stadt am nötigsten braucht…
  • Notiert euch die Bedürfnisse hier:
  • Macht euch auf den Rückweg.
  • Zum Abschluss könnt ihr ein Gebet sprechen. Ihr dürft es entweder frei formulieren oder auch gerne diesen Vorschlag wählen:

Lebendiger Gott,
DANKE für diese Stadt! Danke für all die Menschen, die hier leben.
Wir haben so viel gehört und gesehen: Wir bitten dich für die, die (alleine/krank/arbeitslos/ausgepowert…) sind.
Sei du ihre Sonne, die sie wärmt, wenn ihnen kalt ist.
Sei du der sanfte Regen, der sie erfrischt und neue Kraft schenkt.
Schick du ihnen einen guten Menschen, der sie aufbaut.
Segne du diese Stadt, schenk du deinen kunterbunten Segen! Amen.

Feier-Zeit

Begrüßung

Tauscht euch über eure Suche paarweise aus: Was habt ihr entdeckt? Was ist euch in der Aktiv-Zeit begegnet?

Einzelne Stationen werden noch einmal erwähnt und symbolisch Gegenstände aus den Stationen in die Mitte gelegt:

Ihr habt heute gesucht und vielleicht gefunden:

  • (Parcours) Zu zweit im Parcours gesucht, was ihr gerne in eurer Stadt noch verändern/ ergänzen wollen würdet.
  • (Segenscocktail) Gesucht in euch und vielleicht entdeckt, wo euch noch etwas fehlt in eurem Leben.
  • (Bibelvers-Apotheke) Gesucht in der Bibel: was berührt dich gerade? Was spricht dich an? Wo entdeckst du Resonanz?
  • (Umfrage Stadt) Gesucht in der Stadt: was braucht es hier eigentlich? Was fehlt den Menschen? Und wo nehme ich wahr, dass Gott schon da ist?
  • (Kräutersalz) Gesucht, wo ihr Salz sein und der Welt einen guten Geschmack geben könnt. Denn jede Person kann von euch etwas Gutes in diese Welt hineinbringen.
  • (Siebdruck-Socken) Socken bedruckt, damit ihr euch in Zukunft mit der Erinnerung an euren Such-Auftrag auf die Socken machen könnt.
  • (Insektenhotel) Ihr habt auch für die ganz kleinen Bewohner unserer Eltern überlegt und für sie ein Insektenhotel gebaut.
  • (Gießkannen-Segen) Ihr habt euch segnen lassen für euren Jetzt-Moment, für das, was gerade ist.
  • (Murmelbahn-Bau) Und ihr habt konkret gebaut, damit Frieden/Shalom fließen kann.

Gebet

Wir wollen heute gemeinsam erleben, wie es fließt. Da, wo wir gerade Frieden vermissen. Dass wir erbeten, dass er auch uns dort erreicht, so wie die Murmel das Ziel. Eine erste Murmel wird hier symbolisch auf die Reise geschickt.

Manchmal läuft so eine Murmel durch. Manchmal stoppt sie auch.
Manchmal spüren wir Segen. Manchmal sind wir offen dafür. Manchmal erleben wir es nicht und manchmal wollen auch gar nicht offen sein. Gott wir bitten dich, dass dein Segen in unserer Stadt fließen kann. Durch uns. Mit uns. Amen.

An dieser Stelle wird symbolisch die Murmel einmal durch die Murmelbahn geschickt. Nach der Feier-Zeit dürfen die Gottesdienstbesuchenden auch selbstständig eine Murmel durchfließen lasssen.

Stadt-Segen

Bei diesem Kreuz (+) dürft ihr euch an die entsprechende Körperstelle ein kleines Kreuz zeichnen.

Gott segne deine Augen (+), damit du die Schönheit der Schöpfung bestaunen kannst und die Menschen um dich herum siehst.

Gott segne deine Ohren (+), damit Du Gottes Worte hörst, die dich stärken, und du hinhörst, wenn andere dich brauchen.

Gott segne deinen Kopf (+), damit du gut von dir und anderen denkst und gute Ideen hast.

Gott segne dein Herz (+), damit Friede und Liebe in dir wohnen und du mutig bist, wenn es Mut braucht.

Gott segne deine Hände (+), damit Du die Fülle des Lebens fassen und herzlich teilen kannst.

Gott segne deine Füße (+), damit Du fest verwurzelt im Leben stehst und aufbrechen kannst, wenn es an der Zeit ist.

Gott segne deine Lippe (+), damit Du Gottes Liebe verkünden kannst und für andere die richtigen Worten findest.

So segne dich Gott, der wie ein liebender Vater und eine liebende Mutter ist,
und die Heilige Geistkraft, die dich mit allem Lebendigen verbindet,
und Jesus Christus, der dich als Freund durchs Leben begleitet.
Amen.

Blumenzwiebel-Segen

Alternativ könnt ihr auch den Blumenzwiebel-Segen verwenden.

Liedvorschläge

  • Da berühren sich Himmel und Erde
  • Sei mittendrin in dieser Stadt
  • Komm bei ein Haus, das uns beschützt
  • Jesus, fertig, los!
  • Ich stell die Welt auf den Kopf (S. Rochlitzer)
  • Singt für ihn (Müllerbauer)
  • Komm, wir machen Gott jetzt eine Freude (Müllerbauer)
  • Dir nah zu sein (A.Frey)
  • Mittelpunkt (Juri und Pala Friesen)
  • Miteinander packen wir´s (Müllerbauer)
  • Diese Stadt (G. Baltes)
  • Vater, komm (Bastian und Lea Rauschmaier Souldevotion)
  • Ich singe dir mit Herz und Mund (auch gut nach der Version von Weida und Mohns)

Material:

  • Schale, über die Menschen ihre Hände halten dürfen und in der sich Wasser sammeln kann
  • Gießkanne/ Krug zum Wassergießen
  • ggfs. Handtücher

Diesen Segen könnt ihr im Rahmen einer Segensstation bei einer Aktiv-Zeit nutzen. Dabei können einzelne Familien oder Einzelpersonen gesegnet werden. Wenn möglich, kann der Segen auch noch individuell in den Worten angepasst werden.

Einleitung: Bei diesem Segen werde ich dir/euch gute Worte/Wünsche zusprechen in der Hoffnung, dass ihr damit von Gott beschenkt werdet. Dabei gieße ich Wasser über eure Hände. Wenn das für euch so in Ordnung ist, dann halte/t doch gern eure Hände über diese Schale.

Segensworte

Gott segne dich.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass so wie Blüten durch frisches Wasser wachsen, Ideen, Träume, Wünsche in dir wachsen dürfen.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass du in diesem wilden Fluss, dem das Leben manchmal auch gleicht und indem man manchmal ganz schön nass wird, du immer wieder Menschen hast, die dir gut tun, die dich wärmen, die dir trockene Kleidung schenken.

Wasser über die Hände gießen.

Gott segne dich damit, dass dann – wenn Regen ausbleibt und wenn es trocken wird, wenn es droht, zu verblühen – dass dann in dir wie ein innerer Segensregen gespeichert ist, der dir immer wieder neue Kraft, neue Liebe, neue Motivation schenkt.

Nun dürfen die Gesegneten sich mit der nassen Hand ein Kreuz auf die Stirn malen.

Es segne dich Gott, der wie Vater und Mutter ist, Jesus und die heilige Geistkraft. Amen.

Hier könnt ihr euch den Gießkannen-Segen als Stationsbeschreibung herunterladen:

Liturgische Osternacht der Konfigruppe „Psalm 23 live!“ in der Stephanuskirche Tübingen, 30.3.-31.3.2024

Beteiligte:

Pfarrer Friedemann Bauschert, Vikar Christoph Naser, Lea Schlenker (Ehrenamtlich)

Ca 20 Konfis (einige sind im Urlaub)

Die Idee:

Geboren wurde die Idee zu einer liturgischen Osternacht aus der fünftägigen Wanderung („Psalm 23 live“) im Oktober, bei der die Gruppe mit 27 Konfis sehr zusammengewachsen ist. Wir haben uns gefragt: An welcher Stelle könnten wir das „Outdoorelement“ und das gemeinsame Wandern noch einmal auf ganz besondere Weise ins Konfijahr holen? So kamen wir auf eine Nachtwanderung in den Ostermorgen hinein.

Inhaltliche Anknüpfungspunkte:

Bei der Planung waren uns folgende Punkte wichtig:

– Ostern kann man nicht erklären. Ostern kann man nur feiern. Das wollen wir tun: mit allen Sinnen.

– Mit der – im Dunkeln sicher abenteuerlichen – Wanderung vor der Feier der Osternacht erinnern wir daran, dass das erste Osterfest auch bei Nacht draußen begonnen hat. Es war sicher nicht gemütlich.

– Wir wollen das `Bleibet hier und wachet mir` am eigenen Leib spüren und nachgehen.

– Die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab kamen, waren auch müde.

– Diese Nacht soll für die Konfis ein besonderes Erlebnis werden. Die Osterbotschaft hat dabei mehrere Gelegenheiten, sich wirksam zu zeigen: In der Gemeinschaft bei Nacht, im Leuchten der (selbst gemachten) Osterkerze, im anbrechenden Tag, in der Feier des Gottesdienstes.

Vorprogramm (ab 17 Uhr, Samstag): 5 (freiwillige) Konfis gestalten die Osterkerze für die Stephanuskirche, die am nächsten Morgen von ihnen selbst am Osterfeuer entzündet und in die Kirche getragen wird.

Programm für alle (ab 19 Uhr, Samstagabend):

Gemeinsames Pizzaessen

Inhaltlicher Teil in der Kirche:

– Konfis stellen ihre Konfisprüche vor, die sie bis dahin ausgewählt haben

– Lieder, die bei der Konfiwanderung eingeübt wurden, werden gesungen

Inhaltlicher Tail im Saal:

– Pfarrer Bauschert und Vikar Naser sitzen auf dem „Hot Seat“. Sie werden zuerst von Lea Schlenker befragt zum Thema: „Was glaubst du? Und warum? Seit wann?“ Dann dürfen Konfis Fragen stellen.

– Im Anschluss: Konfis bekommen eine Aufgabe: „Wir haben euch jetzt von uns erzählt. Wir wollen die Frage gerne an euch zurückspielen. Glaubt ihr? Und wenn ja, wie kam es dazu? Und wo steht ihr heute? Welche Fragen habt ihr?“ >>Dazu dürfen die Konfis einen Brief an sich selbst schreiben, der ihnen ein Jahr später zugeschickt wird.

Abschluss: Abendgebet mit Liturgie der Konfiwanderung

Letzter „Indoor“-Programmpunkt: Kino (ca. 22 Uhr) Gezeigt wird der Film „Tschick“

Ab ca. Mitternacht: Kurze Nachtruhe (mit Schlafsack und Isomatte)

Von 3:00 Uhr – 5:30 Uhr: Österliche Nachtwanderung durch den Wald und über die Felder mit vier Stationen. An den Stationen jeweils eine kurze Lesung aus der Passionsgeschichte und das Taizé-Lied: „Bleibet hier und wachtet mit mir, wachet und betet….“.

Letzte Station: Gartengrundstück einer Konfifamilie. Dort bekamen wir Tee und Hefezopf (die Konfi-Mutter stand extra für uns auf).

5:30 Uhr Ankunft an der Stephanuskirche.

Osterfeuer wird entzündet. Gemeinde kommt dazu.

6 Uhr: Liturgische Osternachtsfeier mit Abendmahl. Die Konfis entzünden die neue Osterkerze, tragen sie in die Kirche und feiern den Gottesdienst mit.

Danach ab ins Bett!

Dieser Beitrag gibt Anregungen, wie vor Ort Jugendkreuzwege gestaltet werden können. Sie basieren auf Erfahrungen und Texten aus Pfullingen. Dort findet seit vielen Jahren ein ökumenischer Kreuzweg für Jugendliche statt. Das hier zusammengestellte Material über viele Jahre entstanden gewachsen. Jedes Jahr haben Jugendmitarbeitende, die eine Station übernommen haben, an den ursprünglich für die jeweilige Station geschriebenen Texte Änderungen vorgenommen. Eine Urheberschaft ist daher schwierig zu benennen. Alle Texte sind in einem ökumenischen Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendkreuzwegs Pfullingen in den Jahren 2013-2022 unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck entstanden. 

Beteiligt waren Mitarbeitende aus  

  • Evangelische (Gesamt-)Kirchengemeinde Pfullingen (Martinskirche, Thomaskirche, Magdalenenkirche) 
  • Katholische Kirchengemeinde St. Wolfgang 
  • Evangelisch-methodistische Kirchengemeinde 
  • CVJM Pfullingen 
  • Freikirchen  

Zur Vorbereitung: 

  • Einen geeigneten Ort finden / eine Strecke festlegen 

Der Georgenberg zwischen Pfullingen und Reutlingen bietet sich als Ort für einen Kreuzweg sehr gut an. Da der Berg im Naturschutzgebiet liegt, haben wir jedes Jahr eine Genehmigung einholen müssen. Für die Stationen durften wir zum Teil Grundstücke und Gütle von Menschen benutzen, die der Kirchengemeinde wohlgesonnen sind. Den Streckenverlauf haben wir über mehrere Jahre optimiert. Die Strecke darf nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Auf dem Georgenberg bietet sich nach dem Aufstieg auch ein richtiges „Gipfelerlebnis“. Alle zwei Jahre stellt eine freikirchliche Gruppe auf dem Gipfel in der Passionswoche für mehrere Tage ein Kreuz auf. Dieses Kreuz haben wir beim Jugendkreuzweg und auch beim Kreuzweg an Karfreitag mit einbezogen. 

  • Das Team 

Als ökumenisches Leitungsteam haben wir uns einige Wochen vor dem Kreuzweg zusammengesetzt, um die Stationen an die unterschiedlichen MA-Teams zu verteilen und das Organisatorische zu besprechen. 

Alle Mitarbeitenden haben sich zwei Stunden vor Beginn des Kreuzwegs im Gemeindehaus am Marktplatz getroffen, um ihre Station vorzubereiten. 

  • Schlechtwettervariante überlegen 

In zehn Jahren haben wir den Jugendkreuzweg nur einmal innen veranstaltet, sonst immer draußen. In der Coronazeit hatten wir am Georgenberg Stationen mit Texten und QR-Codes für zwei Wochen fest installiert, um individuell den Kreuzweg zu gehen. 

  1. Begrüßung/Organisatorisches  

Die organisatorischen Hinweise waren nötig, weil bis zu hundert Jugendliche beim Kreuzweg mitgelaufen sind und der Georgenberg Naturschutzgebiet ist; entsprechend schwierig war es, die Genehmigung dafür zu bekommen. Jemand vom Leitungsteam hat auf dem Marktplatz, auf dem sich alle Jugendlichen gesammelt haben, die „Vorrede“ gehalten.  

  • Laufzettel und Stifte austeilen 
  • Fingerfood-Spenden im Gemeindehaus abgeben (damit sie im Auto auf den Georgenberg nach „Emmaus“ gefahren werden können) 
  • Mobile Lautsprecheranlage 

Herzlich willkommen zum diesjährigen Jugendkreuzweg! 

Wir freuen uns, dass Ihr alle hierher gekommen seid. Und wir hoffen natürlich, dass ihr hinterher sagt: es hat sich gelohnt, dabei zu sein!   

Woher ihr auch kommt, wir freuen uns, dass Ihr da seid und heißen Euch herzlich willkommen! 

Wir, das ist ein ökumenisches Vorbereitungsteam, verstärkt durch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr erkennt sie am Namensschild. 

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dazu beigetragen, dass dieser Kreuzweg für Euch stattfinden kann. Zu Beginn unseres Weges möchten wir euch noch einige wichtige Verhaltensregeln mit auf den Weg geben. Es ist wichtig, dass ihr euch alle daran haltet. 

• Wenn eine so große Gruppe unterwegs ist, dann ist es klar, dass nicht alle gleichzeitig ankommen. Trotzdem: versucht, den Anschluss an eure Gruppe nicht zu verlieren.  

• Bitte entfernt euch nicht von eurer Gruppe. Mit jeder Gruppe laufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Ab der ersten Station werdet Ihr als Gruppe auch einen Kreuzbalken auf den Gipfel des Georgenbergs tragen. Bitte wechselt Euch mit Tragen ab. Ausgenommen sind nur diejenigen, die eine mobile Lautsprecheranlage tragen. Wichtig: Vor dem Kreuzbalken läuft keiner!  

• Gleich zu Anfang werden wir ein Stück durch die Stadt laufen. Bleibt auf den Gehwegen! Geht an der Fußgängerampel erst drüber, wenn es für euch grün ist. 

• Es war nicht ganz einfach, die Genehmigung für den Kreuzweg zu bekommen, weil der Georgenberg unter strengem Naturschutz steht. Deshalb unsere ganz große Bitte: verlasst die Wege nicht, nehmt keine Abkürzungen, reißt keine Pflanzen ab, schmeißt vor allem keinen Müll irgendwo hin, behaltet euer Liedblatt und Euren Laufzettel in der Hand, oder faltet sie zusammen und steckt sie in die Tasche, bis ihr sie am Schluss abgeben könnt. 

Wichtig für alle Konfis (gilt nicht für die Firmlinge): ihr bekommt für den Kreuzweg einen weiteren Punkt auf Eurer Gottesdienstkarte, wenn ihr den Laufzettel vollständig ausfüllt und ihn an Euren Pfarrer oder Eure Pfarrerin abgegeben habt.  

Jesus lädt uns heute ein auf seinen Weg, auf seinen Kreuzweg. 

Damals, vor mehr als 2000 Jahren in Israel, da war Jesus nicht allein unterwegs. Oft folgte ihm eine große Menschenmenge. Sie wollten etwas von ihm sehen und hören. Aber es waren ganz unterschiedliche Beweggründe, weshalb sie mit Jesus unterwegs waren. So unterschiedlich, wie auch wir heute sind: 

  • Manche waren fasziniert davon, dass er kranke Menschen gesund machen konnte.  
  • Manche hatten große Hoffnungen auf Jesus gesetzt – sie wollten, dass er ihr neuer König werden sollte.   
  • Manche blieben skeptisch und schauten nur von weitem zu.  
  • Manche fanden es cool, wie Jesus von Gott erzählte – das war so anders, als sie es sonst hörten.  
  • Manche ärgerten sich über ihn und fanden seine Art, von Gott zu sprechen, respektlos. 

So wie viele Menschen damals Jesus nachgezogen sind und sich um ihn versammelt haben, so wollen wir auch heute miteinander in einer großen „Menschenmenge“ Jesus begleiten. Wir werden an verschiedenen Stationen auf diesem Weg stehen bleiben. Wir werden etwas sehen und hören und schmecken, wir werden teilhaben an der Geschichte von Jesus. Wie weit ihr euch darauf einlasst, das bleibt euch überlassen. Wichtig aber ist, dass ihr versucht, nicht andere neben euch in irgend einer Weise abzulenken. 

Bis zur ersten Station werden wir alle gemeinsam gehen. Dann werden wir die Gruppe teilen. Die erste Gruppe geht dann weiter zur nächsten Station, die zweite Gruppe bekommt noch eine Aufgabe, die zu erledigen ist und folgt dann ca. 15 Minuten später. 

  1. Abendmahls-Station 

Die Abendmahlsstation haben wir auf einer großen, eingezäunten Wiese unterhalb des Georgenbergs aufgebaut. Das Team hat dort eine große Tafel mit weißen Tüchern, Blumen und Kerzen vorbereitet. Die Konfis haben sich in kleinen Gruppen formiert und haben miteinander Fladenbrot in der Gruppe geteilt, bis alles aufgegessen war. An dieser Station hat sich die Großgruppe geteilt: eine Gruppe ist zur nächsten Station weitergelaufen und hat einen der Kreuzbalken mitgenommen. Die andere Gruppe ist noch auf der Wiesegeblieben, um kleine Kreuze zum Umhängen zu basteln. 

Außer den vielen, die immer wieder zusammenkamen, um Jesus zu hören und zu sehen, hatte Jesus zwölf ganz besonders gute Freunde, die mit ihm unterwegs waren. Jesus hatte ihnen gesagt, dass es kein leichter Weg werden würde, den sie mit ihm gehen würden. Aber die Freunde von Jesus waren mutige, starke Leute. Sie wollten mit Jesus durch dick und dünn gehen. 

Die Gemeinschaft mit seinen Freunden war Jesus wichtig. An unzähligen verschiedenen Tischen waren sie schon beieinander gesessen. Es gab viele Leute, die Jesus und seine Freunde zum Essen einluden. Und Jesus ließ sich gerne zum Essen einladen. Das Besondere an Jesus war, dass er nicht nur mit seinen Freunden gern am Tisch saß, sondern dass er auch mit denen Tischgemeinschaft hielt, mit denen sich sonst niemand gerne an einen Tisch setzte. 

Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander reden und lachen; mit Freunden zusammen sitzen, einander teilhaben lassen an dem, was jeden und jede beschäftigt und bewegt.  

Gemeinschaft – das bedeutet manchmal auch: einander verstehen ohne Worte. 

Gemeinschaft – das bedeutet: füreinander Zeit haben. Jeder und jede hat das Recht, da zu sein mit allem, was er oder sie mitgebracht hat.  

Gemeinschaft – das bedeutet: miteinander essen und trinken, das Mitgebrachte und das Vorbereitete teilen. 

Gemeinschaft – das bedeutet:  satt werden an Leib und Seele 

Gemeinschaft – was bedeutet das für dich? Wann hast du das zum letzten Mal erlebt?  

Ja, Gemeinschaft war Jesus wichtig. Wenn er sich zu Leuten an den Tisch setzte, wollte er damit zeigen: Gott hat euch nicht vergessen. Egal, welchen Mist ihr in eurem Leben schon gebaut habt. Gott will was mit euch zu tun haben. Ihm seid ihr nicht egal. Die Menschen, die mit Jesus am Tisch saßen, haben gemerkt: solche Gemeinschaft tut mir gut. Bei Jesus fühl ich mich wohl. Und manche haben sogar angefangen, ihr Leben zu ändern. 

Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, um Jesus auf seinem Kreuz-Weg zu begleiten. Kurz vor seinem Tod hat Jesus ein letztes Mal mit seinen Freunden zusammen gegessen. Nicht irgend ein normales gemeinsames Essen war es, sondern ein Festessen: das jüdische Passamahl. Beim Passamahl erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Das tun sie jedes Jahr. Und so wollten auch Jesus und seine Freunde wie jedes Jahr feiern. Aber als sie zusammensaßen, spürten alle, dass es ein besonderer Abend war. Und Jesus wusste, dass er zum letzten Mal mit seinen Freunden zusammen essen würde. Er nahm das Brot und brach es und sprach das Tischgebet, so wie es üblich war. Aber als Jesus das Brot dann an seine Freunde weitergab, sagte er etwas, was sie erst viel später verstanden haben. Er sagte: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Und dann nahm er den Becher und sagte: Nehmt und trinkt, das ist mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis. 

  • Lied: Du bist mitten unter uns (Bläser) 

Jesus hat sich selbst ganz eng verbunden mit seinen Freunden. Er hat sich selbst ausgeteilt. Und er hat gesagt: das sollt ihr auch weiterhin tun, wenn ich nicht mehr bei euch bin. Viel später haben die Freunde von Jesus kapiert: Jesus ist nicht einen sinnlosen, grausamen Tod gestorben, sondern er hat das aus Liebe und Hingabe sein Leben gegeben – für uns.  

Gemeinschaft mit Jesus können wir immer noch spüren, wenn wir bis heute Brot und Wein miteinander in Jesu Namen teilen. Das wollen wir jetzt miteinander tun. Gleich werden Mitarbeiter an verschiedenen Stellen im Kreis euch Brot bringen. Wer ein Stück Fladenbrot bekommt, bricht sich ein Stück davon ab und gibt dann das Fladenbrot weiter an den nächsten. So macht ihr weiter, bis das Stück Brot aufgegessen und vollständig aufgeteilt ist. Es kann also sein, dass Ihr mehr als nur ein Stück bekommt. 

Nehmt und esst: Brot des Lebens für euch! Das stärke und bewahre euch in der Gemeinschaft mit Jesus. 

Wir haben Brot genommen 

und geschmeckt –  

Brot, das unseren Lebenshunger stillt. 

Denn so sicher und sichtbar,  

wie wir dieses Brot in Händen hielten, 

so sicher – wenn auch unsichtbar –  

warst und bist du, Jesus, mitten unter uns. 

Hilf uns, Jesus, 

dass wir dir jetzt begegnen dürfen. 

Du nimmst uns mit auf deinen Weg. 

Öffne uns Augen und Ohren, 

damit wir schauen und hören, 

was auf deinem Kreuzweg damals und heute geschieht. 

Ermutige unser Herz, dass wir uns auf dich einlassen 

Und dir zu folgen versuchen. 

Begleite uns, Jesus – du unser Bruder und Herr. Amen 

Gethsemane-Station  Unser „Garten Gethsemane“ war eine Baumwiese am Fuße des Georgenberges. Nach dem Anspiel gab es von der stationsverantwortlichen Person einen kurzen Impuls zum Thema Beten. Danach bekamen die Konfis kleine Kärtchen mit Olivenbaum-Bild. Dort konnten sie eigene Gebetsanliegen aufschreiben, die dann in einer Box gesammelt wurden. Die Kärtchen haben wir einige Tage später im Osterfeuer verbrannt.  
Jesus:  Kommt, Freunde, lasst uns raus gehen. Die frische Luft wird uns allen gut tun. Im Garten Gethsemane ist es abends ruhig und friedlich. Schön ist es hier – nur ich bin innerlich aufgewühlt. Könnt ihr das verstehen? Wie wird das nur alles, was auf mich zukommt? Ich brauche jetzt einfach Ruhe und Zeit für mich. Ich möchte mit Gott reden. (Jesus geht ein Stück abseits)  
Johannes: Sag mal, Petrus, ganz ehrlich: Hast du das alles kapiert, was Jesus vorher beim Abendessen zu uns gesagt hat? Das mit dem Brot und dem Wein..?  
Petrus:  „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird…“ und „das ist mein Blut, das für viele vergossen wird…“  
Jakobus: Seltsam war das. Dass er sein Leben für uns geben will, hat er gesagt. Und dass es sein letztes Essen mit uns sein wird.  
Johannes:      Jakobus:   Johannes: Meint ihr wirklich, dass es so ernst ist? Glaubt ihr, es ist wahr, dass er bald sterben wird? Da müsste ihm ja erst mal der Prozess gemacht werden! Die haben doch nichts gegen ihn in der Hand!  Aber es sind halt einflussreiche Leute, die was gegen ihn haben. Die Pharisäer und Schriftgelehrten finden, es ist Gotteslästerung, wie Jesus von Gott redet! Den frommen Leuten ist Jesus ein Dorn im Auge!  … Und wenn sie es tatsächlich schaffen, ihn an die Römer auszuliefern?  
Petrus:  Freunde, das darf nicht sein! Wir müssen das verhindern! Also ich, ich will immer treu zu Jesus stehen, egal, was kommt!  (Petrus geht zu Jesus und tippt ihm auf die Schulter:) Jesus, nur dass Du’s weißt: egal, was passiert. Ich werde immer zu dir halten!  
Jesus: Weißt du eigentlich, was du da sagst? Petrus, noch in dieser Nacht, bevor der Hahn früh am Morgen kräht, wirst du dreimal gesagt haben, dass du mich nicht kennst!.   
Petrus:  Niemals! Ich verspreche dir, ich werde zu dir halten. Selbst wenn ich sterben müsste, würde ich dich nicht verleugnen!  
Jakobus: Ich werde natürlich auch zu dir stehen!   
Johannes: Ich auch! Niemals werde ich dich verraten. Einen Freund lässt man doch nicht im Stich!  
Jesus:   (verzagt und traurig) Lasst uns hier bleiben. Unter den Olivenbäumen. Ich brauche jetzt Zeit, um mit meinem Vater im Himmel zu reden. Ich habe große Angst vor dem, was mich erwartet. Ich geh noch ein Stückchen weiter. Bleibt ihr hier – und bitte: betet auch ihr, dass ich das alles schaffe. 
 Jesus geht ein Stück weg von ihnen und wirft sich auf die Knie und betet (währenddessen schlafen die Jünger ein)  
Jesus: Mein Vater, wenn es möglich ist, dann bewahre mich doch vor all dem Schweren, was auf mich zukommt. Ich habe Angst, solche Angst! Ich wäre so froh, wenn alles, was jetzt auf mich zukommt, nicht passieren müsste… Aber nicht wie ICH will soll es geschehen, sondern wie DU willst!  
Jesus kommt zurück zu seinen Jüngern, diese schlafen.  
Jesus:      Petrus: Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… (Jünger wachen auf und reiben sich die Augen.) Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wach sein?! Bleibt mit mir wach und betet! Ich brauche euch doch jetzt, meine Freunde!  (verschlafen) O ja, natürlich Jesus, äh … du kannst dich voll auf uns verlassen! Aber der Wein war halt so gut vorher – mein Kopf ist ganz benebelt davon. Und mein Bauch ist voll vom guten Essen …  
Jesus geht wieder ein Stück weg und betet, während die Jünger wieder einschlafen.  
Jesus:   Mein Vater, ist es nicht möglich, dass dies alles an mir vorübergeht? Kann ich ertragen, was auf mich zukommt? Muss ich wirklich sterben?… Vater, DEIN Wille soll geschehen!  
Jesus kommt wieder zu seinen Jüngern, die wieder tief und fest schlafen. Jesus schüttelt traurig den Kopf, lässt sie schlafen und geht wieder zurück, um noch einmal zu beten.   
Jesus: Vater, ich hab solche Angst! Mach mich innerlich stark für das, was auf mich zukommt. Ich weiß, du meinst es gut, auch wenn ich das Gute jetzt nicht sehen kann. Lass mich darauf vertrauen, dass dein Weg der richtige ist. 
 Jesus geht zurück zu seinen Jüngern und weckt sie:   
Jesus: Hey! Petrus, Jakobus, Johannes… Wollt ihr denn immer noch schlafen?! Jetzt ist der Moment gekommen, von dem ich euch immer wieder erzählt habe. Ich werde leiden und sterben müssen. Aber Gott macht am Ende alles gut. Vergesst das nicht…  Seht ihr den Fackelschein durch die Bäume? Schaut, da drüben kommen schon die Soldaten, um mich gefangen zu nehmen. Und vorneweg geht Judas! (Alle schauen in die Richtung, in die Jesus blickt.) 

Impuls 

  • Jesus hat in einer sehr schweren Situation Kraft durchs Gebet bekommen. 
  • Gebet ist ein persönliches Gespräch mit Gott  
  • Gott freut sich, wenn wir mit ihm reden und wenn wir ihn nicht ignorieren. Er hat uns gemacht und erschaffen und weil wir ihm nicht egal sind, freut er sich, wenn er uns auch nicht egal ist. 
  • Gott darf man alles sagen, ihm kann man alles erzählen, so wie dem besten Freund / der festen Freundin. Man kann… 
  • danken, bitten, klagen 
  • Gebet gibt Kraft, weil der, der es hört – Gott – Kraft gibt 
  • Gott hört jedes Gebet und er hat auch die Macht, zu handeln und das zu machen, was wir bitten 
  • Gott ist aber kein Wunschautomat: Manchmal handelt er nicht direkt und auch nicht so, wie wir es uns vorstellen, und manchmal handelt er nicht sofort, sondern erst nach einer Weile, aber dass er handelt und jedes Gebet hört ist 100%-ig sicher! 
  • Auch das Gebet von Jesus hat Gott nicht so erhört, wie Jesus das in dieser Situation wollte. Aber er hat ihm Kraft gegeben, diese Situation auszuhalten und seinen schweren Weg zu gehen. 

à Jetzt kann jeder auf ein Gebetskärtchen aufschreiben, was er Gott sagen möchte. Das darf etwas ganz Persönliches sein, das nur Gott und dich etwas angeht. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Gebete oben am Kreuz in den Gebetsbriefkasten zu werfen (oder in eine vorbereitete Box zu legen). Die Gebete liest niemand, nur Gott. Sie werden am Samstag im Osterfeuer verbrannt.  

Impuls zum Thema Gebet und Gebetskärtchen schreiben  

  1. Verleugnungs-Station 

5 Schauspieler:  

– Person 1 

– Person 2 

– Petrus  

– Jesus 

– Person 4 (Impuls) 

  • Verkleidung für Petrus und Jesus 
  • Hahn 
  • Feuerstelle mit Feuer  
Die Jugendlichen stehen in einem Kreis um die Feuerstelle. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind mit Gewändern verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet und steht in der Mitte am Feuer, wo er sich die Hände wärmt.  
Person 1:  (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen.   
Petrus: Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! 
 
Person 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus. (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.)  Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger!  
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! 
 Petrus geht auf die andere Seite des Feuers. Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und zeigen auf Petrus.   
Person 1: Doch! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet worden ist.   
Person 2: Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm!  
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein?  
Person 1:  Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt.   
Petrus:  Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht!  
 Petrus dreht sich weg vom Feuer, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig in sich zusammen. Die anderen Schauspieler wechseln die Rolle von der Person damals zu heutigen Zuhören- ziehen Gewänder aus. 

Person 4: Genau in diesem Moment, da fällt es Petrus wieder ein. Erst vor ein paar Stunden hat Jesus zu ihm gesagt:  

Jesus: (auf der anderen Seite des Feuers) Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! 

Petrus: Aber nein, Jesus! Wie kannst du nur so was von mir denken! Niemals würde ich das tun! Ich bin doch dein Freund! 

Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen, dass du mich nicht kennst! 

Petrus: Jesus, und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde niemals sagen, dass ich dich nicht kenne! 

Jesus: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.  

Person 4: Die Worte hämmern in seinem Kopf! Blöder Hahn! Dem müsste man den Hals umdrehen. Der soll still sein. Petrus klopft das Herz bis zum Hals. 

Er hat Jesus verraten. Seinen besten Freund. Voll im Stich gelassen. Dabei war er sich doch soo sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde.  

Und jetzt? Er hat behauptet, dass er Jesus gar nicht kennt. Sogar dreimal! Verraten! Verleugnet! Jesus, seinen besten Freund! 

Petrus: Aber ich hab doch Angst gehabt – richtig große Angst… 

Person 1: Und du? Wie ist das bei dir? Kennst du das auch? Du weißt ganz genau, es ist nicht richtig, du spürst es in dir. Aber du hast Angst wie Petrus. Richtig große Angst. Und dann lässt du deinen Freund im Regen stehen. 

Person 2: Du hast mitbekommen, dass er gemobbt wird. Dass ihm jemand den Rucksack in die matschige Pfütze geworfen hat. Dass die Jungs aus der Zehnten ihm heimlich auflauern. Dass jemand ihm Drohbriefe schreibt. Dass ihn beim Fußball spielen niemand in seiner Mannschaft haben will und er immer übrigbleibt, wenn die Teams gewählt werden. Aber du willst nichts damit zu tun haben. Du bist froh, dass sie dich in Ruhe lassen. Dass dir niemand nach der Schule auflauert. Dass dich niemand auslacht. Wenn die andern dich fragen, tust du so, als ob du ihn auch blöd und albern findest. Du lästerst dann einfach mit und bist froh, dass sie anscheinend noch nicht gemerkt haben, dass du eigentlich sein Freund bist. Du hast ihn voll im Stich gelassen. Klar, er hat das nicht verdient. Aber du hast Angst. Richtig-große Angst. Wie Petrus. 

Person 4: Petrus fühlt sich total mies. Er hat versagt. Und wie. Was jetzt kommt, sind schwere Tage für Petrus. Als Jesus, sein bester Freund, getötet wird, verkriecht er sich. Sein Verrat ist nicht wieder gut zu machen. Er will von niemand gesehen werden und am besten nicht nachdenken. Aber in ihm drin brennt es wie Feuer: sein Versagen, sein Verrat.  
Erst viel später erlebt Petrus: auch wenn ich mich noch so mies verhalten habe, auch wenn es der schlimmste Verrat meines Lebens war: Jesus gibt mir eine neue Chance.  

Person 1: Neue Chance? Wie war das mit der neuen Chance?  

Person 4: Das war auch an einem Feuer. Aber nicht im Hof des Palastes des Hohepriesters in Jerusalem. Sondern am See Genezareth, da wo die Jünger zuhause waren. Es war ein paar Tage später, nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Da haben sie das Unglaubliche erlebt: Jesus ist nicht tot – er lebt! Er ist zu ihnen gekommen an den See Genezareth. 

Person 1: Und Petrus steht wieder am Feuer. Es ist früher Morgen. In der Luft liegt noch der Duft nach geröstetem Brot und gebratenem Fisch. Die Freunde haben mit Jesus gegessen. Es hat gutgetan, mit ihm zu essen. Einfach nur miteinander essen. Spüren, dass sie zusammengehören. Und zwischendrin reiben sie sich nochmal die Augen. Kein Traum. Jesus lebt. 

Person 2: Nur für Petrus ist das Ganze ungemütlich. Er hat sich ganz bewusst ein Stück weg gestellt von Jesus. Auf die andere Seite vom Feuer. Kein Wort kommt über seine Lippen. Ihm ist alles nur noch peinlich. Eigentlich müsste er gehen – Versager wie er gehören nicht zu Jesus, feige Verräter sitzen nicht mit Jesus am Lagerfeuer und haben keine zweite Chance verdient. 

Person 4: Gut, dass Petrus sich hier entscheidend irrt, gut für ihn und gut für uns. Denn Petrus bekommt seine zweite Chance Jesus holt ihn ins Spiel zurück. 

Jesus: Petrus, sag mal Petrus, hast Du mich lieb? 

Person 4: Was für eine komische Frage! Männer reden nicht so gerne über Gefühle… 

Petrus: Ja, Jesus… 

Jesus: Petrus, kümmere dich um meine Freunde hier. (zeigt auf die Leute) Petrus, hast Du mich lieb? 

Petrus: Ja. – Weißt Du doch. 

Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. Petrus, hast Du mich lieb? 

Petrus: Ja. – Weißt Du doch. 

Jesus: Kümmere dich um meine Freunde. 

Person 4: Dreimal muss das gesagt werden. So, wie er damals dreimal gelogen hat. So als ob mit jedem Ja, das Petrus sagt, ein Nein von dem pechschwarzen Tag, an dem er ein Verräter wurde, weggewischt wird. Noch ein tiefer Seufzer. Erleichterung. So geht glauben: Immer wieder einen neuen Anfang machen! Ehrlich sein, unser Versagen Jesus sagen und um Verzeihung bitten. Ihr werdet eure eigenen Höhen und Tiefen mit dem Glauben und in eurem Leben haben. Aber vergesst nicht, egal, wie höllisch auch in euch das Feuer des Versagens, das Feuer der Angst lodert. Bei Jesus brennt das Feuer der Vergebung. Bei ihm gibt es immer eine neue Chance. 

Alternative: 

Anspiel und Impuls 

Die Jugendlichen stehen in etwa in einem Kreis, sodass in der Mitte Platz ist. Alle Schauspieler stehen unter den Jugendlichen verteilt, sie sind nicht verkleidet und tauchen von dort aus in ihre Rolle ein. Petrus ist verkleidet (?) und sitzt irgendwo unter den Menschen.    
Frau 1: (steht in der Nähe von Petrus) (zeigt auf Petrus) He, du! Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galiläa unterwegs! Ich hab dich mit ihm gesehen.  
Petrus: Hä?! Was? Von was redest du? So ein Blödsinn! 
 Petrus geht weg von der Frau und stellt sich woanders hin, unter die Leute.  
Frau 2: (spricht zu den Leuten neben ihr) Der Typ da drüben gehört doch auch zu diesem Jesus.  (Petrus fühlt sich angesprochen. Alle schauen auf ihn.) Ja, genau du, dich meine ich. Du bist doch auch so ein Jesus-Anhänger! 
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht!! Ich schwöre, ich kenn diesen Typ nicht mal! 
 Petrus läuft wieder weg und stellt sich woanders hin, diesmal etwas abseits.  Person 3 und Person 4 treten aus der Menge heraus und laufen zu Petrus hin.   
Person 3: He du! Du bist doch auch einer von denen, die diesem Jesus nachgefolgt sind, der jetzt verhaftet ist.  
Person 4: Ja, genau. Du gehörst auch zu ihm! 
Petrus:  Nein! Das stimmt nicht. Jesus – wer soll das sein? 
Person 4:  Tu nicht so! Du kommst auch aus Galiläa, das hört man an deinem Dialekt.  
Petrus:  Äh… ja, ich komm aus Galiläa. Aber ich schwöre bei meinem Leben: Ich kenn diesen Menschen nicht!  
 Petrus rennt weg, währenddessen kräht der Hahn (2 Mal). In dem Moment erstarrt Petrus und sinkt traurig zum Boden.  

In dem Moment, als der Hahn gekräht hat, ist es Petrus eingefallen. Er hat Jesus dreimal verleugnet. Er hat dreimal behauptet, dass er Jesus nicht kennt. Und das, obwohl er doch alles für Jesus tun wollte. Petrus wollte immer zu Jesus stehen, egal, was passiert. Das hatte er auch zu Jesus gesagt. Er war sich damals felsenfest sicher, dass er immer zu Jesus stehen würde und ihn niemals im Stich lassen würde.  

Jetzt erinnert sich Petrus an das, was ihm Jesus geantwortet hatte: „Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Dass es so weit kommen würde, hatte Petrus nie gedacht. Jesus war doch sein bester Freund. Mit ihm ist er umhergereist. Seitdem er Jesus kannte, ist er ihm nachgefolgt, weil Jesus so ne geniale Botschaft für die Menschen hatte. Petrus hatte die krassesten Wunder erlebt und jetzt… jetzt sitzt er hier und merkt, was er verzockt hat. Er hat seinen besten Freund und noch mehr, seinen Herrn, verleugnet. Er hat behauptet, dass er Jesus nicht kennt! Genau das, was er Jesus versprochen hatte – immer zu ihm zu stehen – hat er nicht gehalten.  

Wie konnte es so weit kommen?! Er hatte einfach mega große Angst, dass ihm genau dasselbe passiert wie Jesus, dass sie ihn auch festnehmen und womöglich umbringen. Der Gedanke war absolut nicht abwegig. Wenn sie Jesus so brutal behandeln und vielleicht das Todesurteil über ihn sprechen, obwohl er nichts gemacht hat als die Wahrheit verkündet, dann kann es gut sein, dass sie mit allen, die Jesus nachfolgen, genauso verfahren. Natürlich, Petrus’ Angst war berechtigt und wahrscheinlich hätte jeder von uns auch so gehandelt, aber das hilft ihm jetzt auch nichts mehr. Das Schuldgefühl bleibt und sitzt richtig tief… 

Wart ihr vielleicht auch schon mal in so einer ähnlichen Situation wie Petrus? Vielleicht nicht ganz so ne krasse Situation, dass ihr Angst um euer Leben haben musstet. Aber ne Situation, wo ihr genau wusstet, dass ihr anders hättet handeln sollen und es nicht getan habt. Wo ihr theoretisch genau wisst, was gut und richtig ist, und wo ihr aber genau das Gegenteil getan habt. 

Vielleicht habt ihr auch schon mal jemanden „verraten“? In der Schule oder in der Clique gibt’s ständig so Situationen. Wenn man sich z.B. nicht traut, ne Person in Schutz zu nehmen, die gemobbt wird, weil man Angst hat, sonst selber das Opfer zu werden. Wenn man mitlacht oder mitlästert über ne Person, um vor den anderen gut dazustehen. Und vielleicht tut einem die Person in dem Moment sogar leid, aber man traut sich einfach nicht anders zu handeln als die anderen.  

Vielleicht wart ihr sogar mal in einer Situation, wo ihr eure Freundin oder euren Freund im Stich gelassen habt, so wie Petrus Jesus im Stich gelassen hat.  

Und ganz vielleicht gab’s bei dir sogar mal nen Moment, wo du ganz genau in der Situation von Petrus warst. Wenn du nämlich an Jesus glaubst und solange es nicht „gefährlich“ ist, deinen Glauben auch lebst, z.B. vor anderen Christen. Aber vor anderen Leuten, z.B. in der Schule, ist es dir peinlich zuzugeben, dass du an Jesus glaubst.  

Ich kenn solche oder so ähnliche Situationen und ihr vielleicht auch. So Situationen, wo man sich im Nachhinein schlecht fühlt für das, was man getan hat, oder das, was man nicht getan hat. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie sich Petrus gefühlt hat, als der Hahn gekräht hat: So richtig dreckig – so, dass er am liebsten die Zeit zurückgespult hätte. Petrus hat sich zutiefst schuldig gefühlt… 

Ne Story ohne Happy End?! Bis hierhin schon. Aber Gott sei Dank hört die Story hier nicht auf, wie auch die Story von Jesus nicht bei seinem Tod aufhört! Die Geschichte von Jesus geht ja weiter – schließlich kommt noch Ostern – und deshalb geht auch die Geschichte von Petrus weiter. Und das will ich euch noch kurz erzählen, weil es sonst einfach nur die halbe Wahrheit wäre. Ganz am Ende vom Johannesevangelium könnt ihr das nachlesen.  

Nachdem Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er manchen von den Jüngern noch mal begegnet. Und auch Petrus hat Jesus noch mal gesehen und sogar mit ihm geredet. Da hat Jesus ihn gefragt: „Hast du mich lieb?“ Und Petrus hat geantwortet: „Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb hab“. Die Frage „Hast du mich lieb?“ stellt Jesus Petrus 3 Mal hintereinander und Petrus antwortet 3 Mal, dass er Jesus lieb hat.  

Dass Jesus 3 Mal die gleiche Frage stellt, macht er nicht, weil er doof ist oder aus Versehen oder weil er Alzheimer hat, sondern das macht er ganz bewusst, nämlich um klar zu machen, dass er Petrus wirklich seine Schuld vergibt – und zwar komplett. Das, was Petrus 3 Mal verzockt hat, indem er Jesus 3 Mal verleugnet hat, macht Jesus jetzt 3 Mal wieder gut. Jesus hätte ja auch sagen können: „Du hast mich 3 Mal verleugnet, jetzt hast du es verzockt und ich nehm deine Entschuldigung nicht mehr an. Dir vertrau ich nicht mehr.“ Aber genau das sagt Jesus nicht, sondern er vergibt Petrus seine Schuld, komplett. Und das macht er nicht nur bei Petrus so, sondern auch bei uns.  

  1. Pilatus-Station 

Aufbau: 2 Stühle, ein rotes Tuch (Pilatus-Stuhl), ein weißes Tuch mit Dornenkrone, die später darauf gelegt wird (Jesus-Stuhl), Schüssel, Wasser, Handtuch 

Person 1 (steht in der Mitte),  

Person 2 (hinter dem roten Pilatus- Stuhl),  

Person 3 (hinter dem weißen Jesus-Stuhl) 

Person 2: Gesetz ist Gesetz! 

Person 1: Hier steht Pontius Pilatus, treuer Diener des römischen Kaisers, Statthalter in einem fremden Land, in dem es brodelt an allen Ecken und Enden, Hüter des Rechts und der Sicherheit, Richter über Leben und Tod. Er hat das Sagen hier, er bestimmt, was Recht ist. 

Person 2: Gesetz ist Gesetz! Da gibt es nichts dran zu rütteln. 

Person 1: Ihm bringen sie wieder einen, einen von diesen Rebellen, die den Aufstand wagen. Kurzen Prozess will er machen.  

Person 2: Gesetz ist Gesetz! 

Person 1: Und doch ist es diesmal anders. Sie bringen Jesus zu ihm, den sie gefangen genommen haben, draußen im Garten vor der Stadt. König der Juden wird er genannt, dieser Gefangene. König der Juden, das ist verdächtig, das riecht nach Umsturz und Rebellion, gegen den Kaiser, gegen das Gesetz. Sie stehen sich gegenüber: der Richter und der Angeklagte.  

Person 2: Bist du der König der Juden, wie es die Leute sagen? 

Person 1: Für Pilatus ein klarer Fall: der stiftet Unruhe, der wiegelt das Volk auf. Er wird für Ruhe und Ordnung sorgen. Doch unerhört ist seine Antwort: 

Person 3: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Menschen nicht ausgeliefert werden würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.  

Person 2: Ein seltsamer König ist das, nicht von dieser Welt. Ist er nicht total weltfremd?   Versteht er überhaupt, dass die Schlinge sich über seinem Kopf zusammenzieht? 

Person 3: Und dann sagt dieser seltsame Jesus: Ich bin dazu in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.  

Person 2: Wahrheit, was ist Wahrheit? Was redet der von Wahrheit… Gesetz ist Gesetz, Ordnung muss sein! Wenn Ordnung herrscht, wer fragt dann noch nach Wahrheit? Wenn alle von Fake-News reden, wer interessiert sich da für die Wahrheit? 

Person 1: Und doch: Pilatus findet keinen Grund ihn zu verurteilen, nur weil er sagt, sein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ein König ohne Reich, ohne Land, ohne Besitz, lächerlich! Aber da erinnert sich Pilatus:  

Person 2: Meine Frau hatte doch diesen Traum, hat sie mir heute Morgen erzählt. Lass die Finger von diesem Mann, hat sie gesagt. Er ist unschuldig. 

Person 1: Traum? Was soll das! – Hier geht es um Recht und Ordnung, nicht um Träume. Damit kann man nicht überzeugen. Recht und Ordnung muss sein, kein Mitleid.  

Person 2: Das Volk soll entscheiden. Ich will mir die Finger nicht dreckig machen! Ich finde keine Schuld an ihm. Ich will aber auch nicht schuld sein. Ordnung muss sein, aber mehr nicht. Gesetz ist Gesetz. 

Person 1: Pilatus lässt die Menge entscheiden. 

Person 2: Wie ich höre, wollen sie gar nicht, dass ich ihnen diesen Jesus freilasse. Barnabas wollen sie! 

Person 1: Einen Mörder wollen sie frei lassen und nicht den, der von sich sagt: 

Person 3: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.  

Person 1: Pilatus hat es in der Hand, er gibt das Leben aus der Hand und übergibt es der Menge. Die schreien laut: Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit diesem Jesus! Pilatus hält sich da raus. Er muss zeigen, dass er auf die Stimme des Volkes hört. Hauptsache, es herrscht Recht und Ordnung im Land. Dafür wird er sorgen, er und die Soldaten.  

Person 3: Dann legten sie ihm einen Purpurmatel um und flochten ihm einen Dornenkranz. Sie verspotteten und schlugen ihn, sie spuckten ihn an und trieben ihren Spott mit ihm.  

Legt die Dornenkrone auf den Stuhl.  

Person 1: (wendet sich zum weißen Stuhl):  

Seht, das steht ein Mensch, ganz ohne Macht und Würde. Ausgeliefert den gierigen Blicken der Hasser und Neider. Seht, da steht ein Mensch, Jesus. 

(wendet sich zum roten Stuhl):  

Da steht auch ein Mensch: Pilatus. Vielleicht nagt tief in ihm die Frage: warum, warum soll er streben? Pilatus wahrt sein Gesicht. Das Volk hat entschieden. Das Urteil ist gefallen. Mörder sind die anderen. Er hält sich da raus, es geht um seine Ehre. Er hat Angst: Angst vor der Menge, Angst vor Unruhe. Der ängstliche mächtige Pilatus. Opfer seiner Macht, Opfer seiner Angst. 

Person 3: Da ließ er sich Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände  

Person 2: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Meine Hände sind rein. (Wäscht sich symbolisch die Hände mit Wasser) 

Person 1: Pilatus wäscht sich seine Hände in Unschuld. Am Ende siegt die Macht, siegt das Gesetz.  

Person 3: Und du? Wo wäschst Du Deine Hände in Unschuld? Wo willst es du nicht gewesen sein? Wo tust Du, als ob Dich das alles nichts angeht? 

Person 1: Wenn im Mittelmeer mal wieder ein Boot mit Flüchtlingen untergeht und wieder hundert Menschen gestorben sind – was geht das mich an? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Person 2: Wenn im Kongo kleine Kinder unter unmenschlichen Bedingungen in den Minen schuften, um Rohstoffe zu gewinnen, die in unseren Handys verbaut sind – was hab ich damit zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Person 3: Wenn der Klimawandel unzählige Menschen dazu bringt, dass sie ihr Land verlassen müssen, weil sie nichts mehr ernten können und ihr Lebensraum zerstört ist – was hat das mit mir zu tun? Ich wasche meine Hände in Unschuld. 

Zum Zeichen dafür, dass wir alle oft sind wie Pilatus und „unsere Hände in Unschuld waschen“, können die Jugendlichen jetzt auch ihre Hände in den bereitgestellten Waschschüsseln waschen. Wie fühlt es sich an, „seine Hände in Unschuld zu waschen“? 

Alternative:  

Anspiel: Herr und Frau Pilatus am Küchentisch 

Tisch mit Frühstücksgeschirr, zwei Stühle. Frau Pilatus sitzt bereits beim Frühstück, liest in der Tageszeitung. Ein Diener mit einer Waschschüssel mit Wasser und einem Handtuch kommt herein. 

Diener: Herr Pilatus, das Frühstück ist bereitet! 

Pilatus (kommt und wäscht sich in der angebotenen Schüssel die Hände, trocknet sich ab.) Besten Dank! (Diener geht ab) 

Frau Pilatus: Gestern hast du dir auch die Hände gewaschen … 

Pilatus: (brummt unwillig und macht eine wegwerfende Handbewegung) Hm … Musst du mich unbedingt daran erinnern? Schon am frühen Morgen? 

Frau Pilatus: Also hör mal, du bereitest mir schlaflose Nächte und ich darf dich nicht daran erinnern, was gestern war? Sag bloß, du hast gut geschlafen! 

Pilatus: Was willst du? Das ist eben so in meinem Beruf! Meinst du ich könnte mir wegen jedem Urteil schlaflose Nächte leisten? Und etwa noch Gewissensbisse? Wo kämen wir denn da hin! Heute sind die nächsten fünf Angeklagten dran. Das geht Schlag auf Schlag! Und da soll ich mich zermartern wegen eines Urteils von gestern? 

Frau Pilatus: Und wenn es nun wirklich ein Fehlurteil war?  

Pilatus: Und wenn schon … Einer mehr oder weniger von diesen Aufrührern, die nur Unruhe stiften… 

Frau Pilatus: Ich sag dir, geträumt habe ich von ihm! Von diesem Angeklagten! Von diesem Gesicht! Wie der mich angeschaut hat! Ich sag dir, diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf heraus! 

Pilatus: Du machst mich noch ganz verrückt mit deinen Träumen! Dass du gewagt hast, mir mitten im Prozess mit deinen Träumen zu kommen! Ja, du hast deine Träume! Träum schön weiter! Aber ich habe es mit der Realität zu tun! Ich muss auf dem Boden der Tatsachen Urteile sprechen!  

Frau Pilatus: Auf dem Boden der Tatsachen? Dass ich nicht lache! Du hast dir ja noch nicht mal die Mühe gemacht, noch mal eine andere, unabhängige Meinung einzuholen! Dann wärst du vielleicht der Wahrheit über diesen Angeklagten etwas näher gekommen! 

Pilatus: Das musst ausgerechnet du sagen! Und was ist mit dir und deinen Freundinnen, wenn ihr euch zum Tratschen auf dem Markt trefft? Urteilt ihr da etwa nicht? Macht ihr euch etwa die Mühe, erst mal genauer hinzusehen und hinzuhören, warum die, über die ihr schon wieder herzieht, eben gerade so ist, wie sie ist? Meinst du im Ernst, deine Urteile sind wahrhaftiger als meine? 

Frau Pilatus: Moment mal, das ist ja wohl etwas völlig anderes!  

Pilatus: So, meinst du? Dann will ich dir aber mal was sagen! Ich muss von Berufs wegen Urteile sprechen. Und du hast schon recht, ich mache mir keine Gedanken darüber, ob meine Urteile alle der Wahrheit entsprechen. Denn was ist schon Wahrheit? Und du hast schon recht, ich habe mich auch gestern aus der Affäre gezogen. Nein, ich will keine Verantwortung dafür übernehmen, ob mein Urteil falsch oder richtig war. Sonst müsste ich mich ja auch verantwortlich dafür fühlen, wie es so einem Verurteilten nach dem Urteil geht. Nein, danke! Den Schuh ziehe ich mir nicht an!  

Frau Pilatus: Das habe ich gemerkt … 

Pilatus: Aber du, du tust gerade so, als ob du immer und überall nach der Wahrheit suchst! Du tust so, als ob dein Urteilen über andere Menschen auf einem ganz anderen Blatt stünde! Aber sag mal, hast du dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Kaufmannsfrau fühlt, wenn du irgendwelche Gerüchte über sie an deine Freundinnen weitererzählst? Oder hast du dir überlegt, wie es dem alten Bettler am Stadttor geht, wenn du hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierst und dir die Verachtung ins Gesicht geschrieben ist? Aber entschuldige mich, ich muss jetzt ins Gericht, meine Arbeit wartet! Und neue Urteile! 

(Pilatus steht vom Tisch auf und verlässt schnell den Raum, Frau Pilatus schaut ihm kopfschüttelnd hinterher) 

  1. Kreuzigungs-Station 

Anspiel  

Römischer Soldat mit Pinsel und roter Farbe betrachtet das vor ihm liegende Holzschild mit der Aufschrift „INRI“.   

„Immer noch kurz vor dem Wochenende, typisch. Eilt, eilt – natürlich eilt es immer. Und einer wie ich muss halt tun, was Befehl ist vom Prokurator. INRI – Jesus Nazarenus Rex Iudaiorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Muss ja noch unbedingt morgen sein, am Freitag, diese Hinrichtung. Schließlich ist der Sabbat ja der Ruhetag von diesen Juden. Und die sollen ja dabei sein. Ihren König hängen sehen … Ihren König! Wieder mal typisch von unserem Prokurator, makabrer Scherz. Das Schild soll draußen an die Schädelstätte ans Kreuz von diesem Galiläer. König der Juden! Das soll an seinem Kreuz angebracht werden. Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die Frommen, die ihm diesen Prozess angehängt haben. Seht her, so lächerlich ist das mit eurer Hoffnung auf einen König, der euch von den Römern frei macht! Lächerlich! Seht her, was ihr da habt! Einen feinen König! Einen König am Kreuz! Da, wo nur die schlimmsten Verbrecher hängen, die Volksverräter! Und das soll ein König sein … Das ist wirklich makaber. Aber so ist es halt in dieser Welt. Da wo das Geld sitzt und wo die Macht ist, da sitzen die, die das Sagen haben. Und die haben Angst, dass ihnen jemand dazwischen funkt! Na ja … eigentlich …  hm … der Galiläer kann einem leid tun. War mit Sicherheit kein Verbrecher. Manche haben ihn tatsächlich für was Besonderes gehalten. Es gab wohl Leute, die richtig begeistert von ihm waren. Ob er wirklich was Besonderes war? Ob er das Zeug zum König gehabt hätte? Aber so wird man doch nicht König … Ein König am Kreuz – nein, so was gab’s wirklich noch nie …“ 

  • Zusammenbauen der beiden Kreuzbalken; Aufrichten des Kreuzes 
  • Lesung 

Person 1: Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgatha heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelstätte«.  

Person 2: Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben; aber Jesus nahm nichts davon. 

Person 1: Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.  

Person 2: Es war neun Uhr morgens, als sie ihn kreuzigten.  

Person 1: Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher, einen links und einen rechts von ihm.  

Person 2: Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus:  

Person 3: „Ha! Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen einen neuen bauen! Dann befreie dich doch und komm herunter vom Kreuz!“ 

Person 1: Genauso machten sich die führenden Priester und die Gesetzeslehrer über ihn lustig. Sie spotteten: 

Person 3: „Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der versprochene Retter ist, der König von Israel, dann soll er doch jetzt vom Kreuz herunterkommen! Wenn wir das sehen, werden wir ihm glauben.“ 

Person 2: Auch die beiden, die mit ihm gekreuzigt waren, beschimpften ihn.  

Person 1: Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: Eli, eli, lama asabtani? 

Person 2: das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 

Person 1: Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: 

Person 3: „Der ruft nach dem Propheten Elia!“  

Person 2: Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er:  

Person 3: „Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elia kommt und ihn herunterholt.“ 

Person 1: Aber Jesus schrie laut auf und starb. 

 –Pause – 

Person 2: Da zerriss der Vorhanghttp://www.die-bibel.de/lightbox/online-bibeln/gute-nachricht-bibel/lexikon/sachwort/anzeigen/details/vorhang/ch/c4831145b70d4aff8a4ba3872d7a02f9/ vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten.  

Person 1: Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte, wie Jesus aufschrie und starb, sagte:  

Person 3: „Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!“  

Markus 15, 22-37 nach der Übersetzung der „Guten Nachricht“ 

Noch im Sterben hat Jesus zu Gott gebetet. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Obwohl er sich von Gott verlassen gefühlt hat, hat er doch in seiner Todesnot zu Gott geschrien. Er hat an Gott festgehalten. Auch wir dürfen wissen, dass wir immer und zu allen Zeiten und in jeder Not zu Gott kommen dürfen – gerade auch dann, wenn wir uns von Gott verlassen fühlen. Wir singen gemeinsam: 

  • Lied: Lord, I lift your name on high 
  • Anspiel: Emmaus-Jünger  

Achtung: Spielszene beginnt schon am Kreuz auf dem Gipfel des Georgenberges! 

Jünger 1: Jesus – warum nur? Warum? Jetzt ist alle aus … Jesus ans Kreuz geschlagen wie ein Verbrecher! Und keiner, der ihm geholfen hat … Dabei hat er doch niemandem etwas getan … 

Jünger 2: Ich hätte nie gedacht, dass es so enden würde. Ich habe gedacht, dass noch irgendwas passiert, dass Gott ihm noch zu Hilfe kommt …  

Jünger 1: Alles hat doch so hoffnungsvoll angefangen! Als Jesus vor ein paar Tagen nach Jerusalem gekommen ist und alle Leute ihm zugejubelt haben, da war ich so glücklich. Ich habe gedacht, dass jetzt alles anders wird: dass Jesus unser König wird und dass die grausame Herrschaft der Römer endlich ein Ende hat. Jesus wäre so ein guter König gewesen! Ich versteh das alles nicht … 

Jünger 2: Und nun ist er am Kreuz gestorben … am Kreuz! So sterben nur die schlimmsten Verbrecher. Und wer weiß, wie grausam die Römer jetzt gegen die Anhänger von Jesus vorgehen werden! Ich jedenfalls habe keine Lust, mich auch wie ein Verbrecher hinrichten zu lassen! Mich hält nichts mehr hier in Jerusalem. Ich gehe wieder zurück in unser Heimatdorf, nach Emmaus. 

Jünger 1: Du hast recht: was sollen wir noch hier? Ich komme mit. … Aber ich verstehe das alles einfach nicht! 

Jünger 2: Komm, lass uns aufbrechen. Wir können ja unterwegs auf dem Weg nach Emmaus über alles reden. 

Die beiden Jünger gehen nach „Emmaus“ (zum Kastanienbaum). Alle stellen sich in einem großen Kreis um den aufgebauten Tisch. 

  1. Emmaus-Station 

Jünger 2: Wir sind zurück in Emmaus. Aber auf dem Weg hierher, da haben wir was erlebt – unglaublich! Wir sind auf dem Weg Jesus begegnet! Genau: Jesus, den sie ans Kreuz geschlagen haben. Aber er ist nicht tot – er lebt!!! So was gibt’s ja gar nicht, sagt ihr? Stimmt! Das haben wir auch gedacht! 

Jünger 1: Lass mich mal erzählen! Also: Wir haben uns auf den Weg gemacht nach Emmaus. Und geredet haben wir – über alles, was war. Und dann, wie wir so reden, läuft ein Fremder mit uns. Er fragt uns, was wir denn da reden würden. Also haben wir nochmal ganz von vorn angefangen. Es hat schon mal gut getan, einfach darüber zu reden. 

Jünger 2: Zuerst hat der Fremde ganz lange zugehört. Und dann hat er auch geredet. Aber wie! Jedenfalls hat er uns die ganze Bibel erklärt, und was das alles mit Jesus zu tun hat. Und da haben wir gemerkt: das Leiden und Sterben von Jesus war gar nicht sinnlos und umsonst! Es steckt ein Sinn dahinter!   

Jünger 1: Wir waren so ins Gespräch vertieft, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie die Zeit verging. Als es Abend wurde, sind wir hier in Emmaus angekommen. Wir haben den Fremden eingeladen, über Nacht bei uns zu bleiben. 

Jünger 2: Als wir dann zusammen am Tisch saßen, wurde uns schlagartig klar: Der Fremde ist Jesus! Mir ist immer noch schleierhaft, warum wir das da erst kapiert haben. Am Tisch mit Jesus haben wir’s endlich geblickt! Jesus lebt und ist bei uns! 

Jünger1: Im gleichen Augenblick war er verschwunden. Aber darüber waren wir nun gar nicht mehr traurig. Wir haben ja gewusst und wissen es bis heute, dass er lebt! 

Überleitung: Lasst uns daran denken, dass Jesus lebt – auch heute! Und wenn wir einander auf unseren Wegen begleiten und einander zuhören, wie er es getan hat, und wenn wir das Brot teilen, so wie er es getan hat, dann ist er auch heute spürbar bei uns. 

Lasst uns miteinander singen: „Jesus in my House“ Und danach wollen wir das Essen und Trinken miteinander teilen, und dann ist jede und jeder frei, noch zu bleiben oder nach Hause zu gehen. 

  • Lied: Jesus in my House 

Ein Oster-Entwurf

Zielgedanke

Scham gehört zum Leben dazu. Wir alle kennen wohl Momente, in denen wir uns schämen, uns unwohl fühlen, uns etwas “peinlich” wird. Ostern ist auch die Zeit, um darüber nachzudenken, was manchmal zwischen uns selbst steht, zwischen einander, aber eben auch zwischen uns und Gott. Scham ist eine dieser Trennungsgründe: Wir schämen uns und distanzieren uns deswegen. Gott schafft an Ostern eine Brücke zum Überwinden. Eine ganz konkrete Erzählung ist die Geschichte von Petrus. Dreimal verleugnet er Jesus und bereut, schämt sich, vielleicht ist es ihm peinlich. Jesus schenkt ihm nach Ostern die Chance, wieder zurück zu ihrer Beziehung zu finden, wieder zurück zu sich selbst und wieder zurück in die Aufgabe, die Jesus ihm aufträgt.

Biblischer Bezug

Petrus’ Verleugnung (Lukas 22,54-62): Petrus verleugnet Jesus dreimal und empfindet große Scham, als er sich dessen bewusst wird. Petrus bekommt inmitten seiner Scham nach Jesu Auferstehung eine Aufgabe von Jesus zugesprochen: Weide meine Schafe! (Johannes 21, 15-18)

Hintergrundinformationen

Scham ist ein starkes soziales Gefühl, das bereits in der frühen Kindheit eine Rolle spielt. Es kann Kinder tief bewegen und ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind einige:

Wann schämen sich Kinder besonders leicht?
Kinder entwickeln ein Schamgefühl ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie beginnen, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Typische Situationen, in denen Kinder sich schämen, sind:

  • Fehlverhalten oder Regelbruch: Wenn sie dabei ertappt werden, dass sie etwas Verbotenes getan haben.
  • Soziale Ablehnung: Wenn sie ausgelacht oder zurückgewiesen werden.
  • Ungewollte Aufmerksamkeit: Wenn sie plötzlich im Mittelpunkt stehen (z. B. wenn alle sie anschauen oder über sie reden).
  • Fehlleistungen: Wenn sie etwas nicht können oder einen Fehler machen (z. B. beim Sport, Singen oder Rechnen).
  • Nacktheit oder Körperlichkeit: Besonders im Kindergartenalter beginnt sich ein Gefühl für Privatsphäre zu entwickeln, sodass sie sich schämen können, wenn sie nackt gesehen werden.

Wodurch wird Scham ausgelöst?
Scham entsteht meist durch das Gefühl, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen. Typische Auslöser sind:

  • Strenge Kritik oder Bloßstellung durch Eltern, Lehrer oder andere Kinder.
  • Vergleich mit anderen (wenn sie schlechter abschneiden oder sich unzulänglich fühlen).
  • Gesellschaftliche oder kulturelle Normen, die vermitteln, dass etwas peinlich oder unangemessen ist.
  • Erwartungen an sich selbst, die nicht erfüllt werden (z. B. wenn ein Kind denkt, es müsse perfekt sein).

Was hilft bei Scham?

  • Einfühlsame Begleitung: Eltern und Bezugspersonen sollten trösten und signalisieren, dass Fehler menschlich sind.
  • Wertschätzende Rückmeldungen: Statt bloßer Kritik hilft es, den Fokus auf Fortschritt und Bemühung zu legen („Du hast es versucht, das ist toll!“).
  • Humor und Gelassenheit: In manchen Situationen hilft es, die Peinlichkeit durch Lachen zu entschärfen.
  • Vermeidung von Bloßstellung: Kinder sollten nicht vor anderen zurechtgewiesen oder ausgelacht werden.
  • Ermutigung zur Selbstannahme: Ein gesundes Selbstwertgefühl schützt vor übermäßiger Scham

Willkommens-Zeit

Namensschilder

Gestaltet auf die für eure Kirche Kunterbunt entsprechende Weise Namensschilder: das kann ein Button sein, ein Namensschild-Aufkleber sein oder ein Pappkarte mit Wollschnur um den Hals.

Wenn ihr etwas Themen-spezifisches basteln wollt, würde sich heute beispielsweise ein Pappschild in Form von einem Küken/Hahn eignen.

Begrüßung durch die Moderation

Wie wäre es, in das Thema „peinlich peinlich“ damit zu starten, dass die Moderation/das Team selbst etwas auslebt, was üblicherweise mit Peinlichkeit assoziiert wird? Beispielsweise könnte die Moderations-Person zwei verschiedene Socken anhaben oder den Pullover auf links gedreht oder sie steht ohne Schuhe auf der Bühne.

Mögliche Einleitung:
„Ist es euch aufgefallen? (Ich bin heute zur Kirche Kunterbunt gekommen und mein Pullover ist auf links gedreht!) Ist euch das auch schon einmal passiert? Und wie hat sich das angefühlt? Bestimmt kennt ihr auch noch andere Situationen, die euch ganz schön peinlich sind. Um solche Momente geht es heute in unserer Kirche Kunterbunt. Einige solcher Momente haben wir euch mitgebracht und ein kleines Theaterspiel für euch zu Beginn:

Theaterspiel

Material: ausgedruckte Emojis


Erklärung im Vorhinein: Die Familien oder je nach Anzahl ausgewählte Personen haben Emojis mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken ausgedruckt in Papierform. Während des Theaters wird immer wieder gestoppt und gebeten, dass sie entsprechend der Szene ein passendes Emoji heraussuchen: Welches Emoji drückt wohl am besten den Gefühlszustand aus, der hier durch die Szene deutlich wird?

Szene 1

Eine Person A kommt auf die Bühne und setzt sich auf eine Bank. Sie wartet. Plötzlich entdeckt sie jemanden, der weiter hinten steht und winkt freudig. Von hinten kommt eine andere Person B auf sie zugelaufen.

Person A: „Hi…hallo- hi Emma!

(Person B kommt näher und schaut sie verdutzt an und dreht sich immer wieder um, um zu schauen, ob eine hinter ihr laufende Person gemeint sein könnte)

Person A: Hi!

(Person B läuft verwirrt an ihr vorbei, ohne sie weiter zu würdigen).

Person A: Oh, wie peinlich…ich glaub, das war gar nicht Emma. Die sah ihr aber auch

                  so unglaublich ähnlich.

Moderation: Welches Emoji/ welchen Gesichtsausdruck würdet ihr Person A zuordnen?

                        Und was hat vielleicht Person B gefühlt?

Szene 2

Eine Person C sitzt am Schreibtisch und drückt wild auf die Tasten.

Sie liest laut vor:

Person C: Und …(tippt währenddessen) deswegen …ist es mir …auch egal…was sie davon…halten…Ich kann sie …nämlich…sowieso…nicht …leiden…(lacht) Haha…wie peinlich wäre es, ich würde soetwas wirklich abschicken…

(Handy klingelt- Person C nimmt das Handy in die Hand)

Ach hi. Schön, dass du dich meldest. (hört zu) Oh – na klar. Kann ich dir sofort zuschicken. Ich bin sowieso gerade am Laptop…ja nein, gar kein Problem (fängt an zu tippen). Ich such nur schnell das Dokument heraus (klickt am Laptop herum- erschrickt plötzlich) Oh nein! Oh nein, das darf nicht wahr sein…Nein, hat nichts mit dir zu tun…nein…ich…Wie schrecklich. Ich hab gerade versehentlich beim Suchen meiner Chefin eine Email zugeschickt, in der ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht leiden kann….oh nein…kann ich das wieder rückgängig machen?…

(Person C friert ein, als Moderation auf die Bühne kommt)

Moderation: Eine ganz andere Szene und noch einmal eine ganz andere Form von Peinlichkeit. Oder vielleicht auch ein ganz anderes Gefühl? Was meint ihr, welches Emoji wäre hier passend?

Szene 3

Ein Kind in Sportkleidung mit einem Fußball kommt bedrückt auf die Bühne. Ein weiteres Kind kommt dazu.

Kind 1: Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem passieren.

Kind 2: Passiert es aber nicht. Es ist MIR passiert und niemand wird mehr morgen mit mir

              in der Schule reden.

Kind 1: Ach Quatsch, das war doch nur ein Fußballspiel.

Kind 2: Nur ein Spiel? Wegen mir hat die gesamte Mannschaft VERLOREN.

              Ich werde nie wieder ins Training gehen können…

Kind 1: Mach es dir doch nicht so schwer.

Kind 2: Du verstehst es nicht. Meine Mannschaft hat sich auf mich verlassen und ich habe

              sie heute einfach im Stich gelassen…Ich werde nie wieder Fußball spielen…

Kinder gehen von der Bühne

Moderation: Und wieder die Frage: Welches Gefühl passt denn zu diesem Kind, das so ein blödes Fußballspiel erlebt hat und glaubt, alle sind wütend auf es?

Einleitung ins Thema

Vielleicht habt ihr eine ähnliche Szene wie diese drei auch schon einmal selbst erlebt. Manchmal passiert einem etwas, das einem einfach einbisschen peinlich ist, weil man sich einbisschen lächerlich macht. So wie die Person, die versehentlich Emma gerufen hat, ohne, dass eine Emma da war.
Und manchmal passiert einem etwas, was vielleicht nicht nur peinlich ist, sondern irgendwie auch herausfordernde Folgen haben kann. Wie die Person, die der Chefin die falsche Email zusendet. Das ist unangenehm. Und vielleicht hat das sogar schwierige Konsequenzen.
Und dann die letzte Szene: Manchmal gibt es auch Situationen, wo uns etwas misslingt. Wir wollen es so gerne schaffen, aber wir schaffen es nicht. Vielleicht fühlen wir uns so, als würden wir dadurch andere im Stich lassen. Und vielleicht fühlen wir uns selbst wie eine Versagerin oder ein Versager. Das ist dann nicht nur einbisschen peinlich, das tut so richtig im Herzen weh.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der ein Mensch sich auch wie ein Versager fühlt. Er lässt seinen Freund im Stich. Zumindest denkt er das. Und während das passiert, kräht dreimal ein Hahn. Es geht um Petrus und um Jesus.
Petrus hatte Jesus gesagt, dass er immer bei ihm bleiben würde. Petrus hatte damit gezeigt, dass es für ihn keinen wichtigeren Menschen geben könnte, als Jesus selbst.
Ein paar Stunden später wird Jesus festgenommen und Petrus hat so sehr Angst, dass er sich noch nicht einmal traut, zuzugeben, dass Jesus sein Freund ist.
Ihr werdet euch in dieser Kirche Kunterbunt mit Hähnen beschäftigen können, mit Ostern (denn auch diese Geschichte findet in der Ostergeschichte statt) und ihr werdet diese Geschichte von Petrus noch einmal ausführlicher hören.

Folgende Stationen haben wir dafür geplant (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt und die Aktiv-Zeit startet).

Aktiv-Zeit

Station 1: Wenn der Hahn kräht

Material: Gesellschaftsspiel Tick Tack Bumm (oder alternativ ein Kurzzeitwecker in einem Beutel, Buchstabenkarten)

Stationsbeschreibung: Evtl. könnt ihr vor dem Spielstart kurz die Geschichte von Petrus erzählen (siehe Gesprächsimpulse). Als der Hahn krähte, schämte sich Petrus sehr. So ist es auch bei diesem Spiel. Wenn der Wecker klingelt oder die Bombe explodiert wird es peinlich für eine Person.

Entweder ihr spielt das Spiel Tick Tack Bumm. Die Spielweise ohne das Gesellschaftsspiel geht folgendermaßen: Die Startperson stellt auf dem Wecker 1-3 Minuten ein und steckt ihn in den Beutel. Dann zieht sie eine Buchstabenkarte und nennt ein Wort mit dem entsprechenden Buchstaben. Daraufhin gibt die Person den Beutel weiter. Die nächste Person nennt das nächste Wort mit dem Buchstaben und darf dann die Beutel weitergeben. Die Person, bei der der Wecker klingelt hat verloren und bekommt die Buchstabenkarte (evt. können alle „peinlich, peinlich“ oder „Kickeriki“ rufen). Wer am Ende die wenigsten Buchstabenkarten hat gewinnt.
Schwere Variante: legt Themenfelder fest oder bestimmt, dass der Buchstabe am Anfang oder in der Mitte vorkommen muss.
Einfachere Variante: Gebt nur den aufgezogenen Wecker im Beutel von Person zu Person. Die Person, bei der der Wecker klingelt bekommt z.B. einen schwarten Punkt ins Gesicht und alle rufen „Kikeriki“

Gesprächsimpuls: Petrus war einer der besten Freunde von Jesus. Er wollte Jesus sein Leben lang treu sein. Das hat er Jesus auch gesagt. Daraufhin sagte Jesus: „In dieser Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.“ Und das passierte tatsächlich. Als der Hahn krähte fiel es Petrus wieder ein und er schämte sich schrecklich – peinlich, peinlich!

black and yellow rooster on brown slab
Station 2: Peinlichkeits – 1, 2 oder 3

Material: Karten mit Fragen, 3 Stühle mit den Zahlen 1, 2 und 3 markiert

Stationsbeschreibung: Die spielenden Besucher stehen bereit. Der Mitarbeitende stellt die Frage: Was ist dir peinlicher? Es werden nun drei Antwortmöglichkeiten genannt und die Spieler entscheiden sich für einen Stuhl, setzen sich darauf oder stehen dahinter. Gerne könnt ihr die Familien gemeinsam spielen lassen. Es gibt aber auch spezielle Kinder-/ Erwachsenen-Antworten. Gerne dürft ihr auch selbst Situationen erfinden!

Gesprächsimpulse: Jede und jeder kennt das Peinlichkeitsgefühl. Kleine und Große und sogar der Petrus in der Bibel. Doch es gibt Unterschiede. Jeder und jede findet andere Sachen peinlich. Unterhaltet euch darüber!

Station 3: Erzählzelt

Material: gemütliches Zelt einrichten mit Kissen und Deckenoder einen separaten Raum nutzen, in dem es still und gemütlich sein kann, Emojis zum Hochhalten

Beschreibung:
In diesem Erzählzelt können weitere Geschichten aus der Bibel erzählt werden, in denen Menschen  sich geschämt haben. Gerne dürfen diese Geschichten kreativ unterstützt werden.

Beispiele für Geschichten:

  • Adam und Eva (1. Mose 3,7-10): Nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, erkennen sie ihre Nacktheit und verstecken sich aus Scham vor Gott.
  • Die Ehebrecherin (Johannes 8,1-11): Eine Frau bricht die Ehe und wird erwischt, wie sie mit einem anderen Mann ist. Sie soll dafür eine Strafe bekommen und gesteinigt werden. In der Öffentlichkeit wird sie bloßgestellt. Aber Jesus lässt das nicht zu.

Auch hier können die Emojis aus der Willkommenszeit genutzt werden zum Hochhalten. Immer wieder kann zwischendurch gefragt werden, wie sich Personen in den Geschichten fühlen.

Station 4: Wertschätzkarten

Material: leere Postkarten, Buchstabenstempel, Washi-Tape, Aufkleber, Glitzerstifte, Pompons

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eine Wertschätzkarte für einen Menschen gestalten, den ihr manchmal doof findet. Mit dieser Karte könnt ihr sagen: „Ich mag dich, auch wenn du manchmal doof bist.“ Nutzt gerne alles Material zur Kartengestaltung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf die Rückseite noch einen kleinen Text schreiben und euch z.B. mit der Person verabreden oder ihr schreiben, was ihr an hier mögt.

Gesprächsimpuls: Wir sind alle unterschiedlich und manches aneinander finden wir doof. Hier geht es darum den Blick auf das Gute zu lenken. Jeder Mensch hat Begabungen und gute Seiten.

Station 5: Wenn Lachen gut tut

Stationsbeschreibung:
Es gibt schönes Lachen. Solches, bei dem das Herz danach glitzert, der Körper sich leichter fühlt und Stress davonweht. Es gibt aber auch ein hässliches Lachen. Dann, wenn über Menschen gelacht wird, denen etwas für andere Lächerliches oder Peinliches passiert ist. Wie schön wäre es, wenn es nur noch schönes Lachen geben würde. Gerne wollen wir schönes Lachen in diesen Übungen suchen.

Die Übungen sind inspiriert vom Lach-Yoga. Vielleicht kannst du bisher noch nichts damit anfangen? Lach-Yoga wurde von Dr. Madan Kataria, einem indischen Arzt, in Mumbai entwickelt. Er erkannte, dass Lachen viele gesundheitliche Vorteile hat, selbst wenn es absichtlich erzeugt wird. Die Grundidee ist, dass der Körper nicht zwischen echtem und absichtlichem Lachen unterscheiden kann – beides setzt Glückshormone frei und reduziert Stress. Anfangs begann Dr. Kataria mit ein paar Leuten in einem Park zu lachen, heute gibt es tausende Lachclubs weltweit.

Wir probieren hier ein paar der typischen Übungen aus. Das kann sich am Anfang ganz schön fremd anfühlen. Vielleicht tut es gut, wenn du dir vertraute Menschen suchst, mit denen du es gemeinsam erleben kannst.

Einigt euch gemeinsam auf die Übung, mit der ihr beginnen möchtet. Ihr dürft auch alle einmal ausprobieren.

a couple of young girls standing next to a tent

a) Milchshake-Lachen
Stelle dir vor, du hast ein großes Glas mit einem leckeren Milchshake. Rühre mit einer imaginären Strohhalmbewegung und gieße den Shake von einer Hand in die andere – dabei lachst du laut „Ho ho ha ha ha!“

b) Begrüßungslachen
Stelle dich vor eine andere Person oder vor einen Spiegel. Begrüße dich selbst oder andere mit einem überschwänglichen Lachen, während du Hände schüttelst

c) Fehler-Lachen
Stelle dir vor, du hast einen Fehler gemacht, aber statt dich zu ärgern, klopfst du dir auf die Schulter und lachst herzlich darüber. „Hahaha, das war lustig!“

Station 6: Wenn ich du wäre, würde ich

Anmerkung: Das hier ist eine Station für Kinder ab 6 Jahren

Material: Stuhlkreis + Würfel + Zettelbox

Stationsbeschreibung: Zu dritt oder zu viert sitzt man in einem Stuhlkreis. Nun wird nacheinander gewürfelt. Die Würfel haben dabei verschiedene Aufgaben, die jeweils von der Person mit dem Würfel ausgeführt werden müssen. Das Motto des Würfels lautet dabei „Wenn ich du wäre, würde ich…“

  • 1: Wenn ich du wäre, würde ich nun eine Verbeugung machen.
  • 2: Wenn ich du wäre, würde ich einer Person hier bei der Kirche Kunterbunt heute „hallo“ sagen, die ich bisher nicht kenne.
  • 3: Würfel doch noch einmal!
  • 4: Wenn ich du wäre, würde ich pantomimisch dein Lieblingstier nachstellen und die Anderen raten lassen.
  • 5: Wenn ich du wäre, würde ich zwei kurze Tanzbewegungen ausführen.
  • 6: Wenn ich du wäre, würde ich laut rufen „Das ist doch gar nicht peinlich!“

Gesprächsimpuls: War dir etwas von den Aufgaben unangenehm? Warum?

Station 7: Bunte Strähnen

Material: Haarkreide (im Drogeriemarkt erhältlich)

Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euch gegenseitig bunte Haarsträhnen machen.

Gesprächsimpuls: Ist es peinlich mit bunten Haaren rumzulaufen? Warum?

a bunch of crayons are lined up in a cup
Station 8: Kreis-Parcours

Material: Pylonen, Stühle, Tische, Papier mit der Aufschrift: „Kennst du Jesus?“

Stationsbeschreibung: Die Besucher legen einen Kreis-Parcours zurück. An einer Stelle liegt ein Papier mit der Aufschrift „Kennst du Jesus?“. Dort muss jeweils kräftig mit dem Kopf geschüttelt werden (alternativ könnte auch „Nein!“ gerufen werden). Wenn eine Person zum dritten Mal bei der Frage vorbeikommt, kräht ein Hahn (entweder der Mitarbeitende kräht oder ihr lasst einen Sound abspielen). Genauso ging es Petrus. Dreimal hat er gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Als der Hahn krähte wurde ihm das bewusst und er schämte sich schrecklich. Denn eigentlich war er ein Jesus-Freund. Der oder die Spieler versuchen mit einer Bewegung darzustellen, wie man sich schämt. Der Parcours kann alleine oder als Familie/Gruppe bewältigt werden.

Gesprächsimpuls: Petrus war es peinlich als Freund von Jesus erkannt zu werden. Kennst du das auch?

Segens-Station 9: Schwarz zu Gold

Anmerkung: inspiriert ist diese Station von dem Kinderbuch „Punchinello“ von Max Lucado.

Material:  schwarze Klebepunkte, gelbe Klebepunkte

Moderation der Station: Bei diesem Segen werde ich dir Punkte und Sterne aufkleben. Ist das in Ordnung für dich? (Antwort abwarten)
Sollte die Person einverstanden sein:
Manchmal misslingt uns etwas (einen schwarzen Punkt auf die zu-segnende Person setzen). Manchmal wollen wir eigentlich etwas Gutes machen, aber irgendwie machen wir es doch falsch. (schwarzen Punkt setzen) Manchmal wollen wir allem gerecht werden und merken, wir schaffen es nicht. (schwarzen Punkt setzen) Vielleicht schämen wir uns dann (schwarzen Punkt setzen).
Gott sieht aber mehr in uns als die schwarzen Punkte.
Gott sagt:
Ich mag dich trotzdem (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich bin immer bei dir. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich traue dir etwas zu. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich schäme mich nicht für dich. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)

Station 10: Hahn basteln

Material: Anzuchttöpfe, Papier-/Tonkartonreste (rot, gelb), Federn, Kleber, evtl. Kulleraugen oder schwarzen Filzstift

Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein Anzuchttopf. Schneidet einen Teil davon weg und rundet das Ende oben ab (siehe Bild). Klebt dann eine Feder an. Schneidet nun aus rotem Papier ein Herz aus und klebt es an die entsprechende Stelle. Schneidet dann ein gelbes Dreieck aus. Schneidet dann aus rotem Papier einen Kamm und klebt ihn ebenfalls an. Zum Schluss malt oder klebt die Augen auf. Fertig!
Ihr könnt den Hahn als Osterkorb für Schokoeier benutzen oder mit Erde füllen und etwas einpflanzen.

Gesprächsimpuls: In der Geschichte von Petrus spielt der Hahn eine wichtige Rolle. Durch ihn erkennt Petrus, dass er etwas Doofes gemacht hat. Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemacht, dass euch später peinlich war?

Station 10: Kreidefoto

Material: geeigneten Platz am besten Teer oder Pflastersteine, Leiter/Fenster im ersten Stock, Foto/Handy, Kreide, Verkleidungen

Stationsbeschreibung: Malt mit der Kreide ein Bild auf den Boden, legt euch dann passend dazu und lasst euch von oben fotografieren. Ihr könnt euch als Gruppe oder als Einzelpersonen fotografieren lassen.

Gesprächsimpuls: Wie willst du dich fotografieren lassen? Was empfindest du als peinlich? Worauf achtest du bei Fotos? Wann findest du Fotos peinlich?

Feier-Zeit

Material: Angedeutete Feuerstelle, Holzscheite, Federn

Erzählung

Da sitzt er, der Petrus und starrt ins Feuer. (ersten Scheit in die Feuerstelle legen). Was ist da nur passiert die letzten Tage? Petrus ist mega enttäuscht. Jesus, sein Freund, sein Vorbild, der Held der letzten Monate – der tollste Mensch, den Petrus je getroffen hat, hat versagt. Dabei hatte Petrus alle Hoffnung in ihn gelegt. Er hatte Jesus gerade noch gesagt, dass er ihm immer treu sein wird und Jesus hatte da schon so einen rätselhaften Satz gesagt. „Petrus – noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst!“ So ein Quatsch. Er, Petrus, war doch der größte Jesus-Fan! Jesus, der sollte doch die Rettung bringen – eine neue, bessere Welt! Und stattdessen? Wurde er verhaftet! Also so richtig! Mit Polizisten und Schlagstöcken und Fesseln und allem drum und dran! Petrus kann es gar nicht glauben. Und jetzt sitzt er hier am Lagerfeuer vor dem Palast in den sie Jesus gebracht haben. Was soll er tun? Jesus befreien? Zu gefährlich. Es sind zu viele Wachen und Petrus ist alleine. Aber was kann er tun? (Holzscheit ins Feuer werfen)
„Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ Petrus wird aus seinen Gedanken gerissen. Da steht eine Magd und schaut ihn mit großen Augen an? „Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ „Ich?“ „Äh – nein! Wovon sprichst du? Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“
(Holzscheit ins Feuer werfen)
Wenig später kommt ein Dienstmädchen und spricht mit den Wachen: „Der hier – der war auch mit Jesus zusammen!“ Und was glaubt ihr, was Petrus gesagt hat?
„Ich – nein! Auf keinen Fall! Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Und kurz später, sagten nochmal Andere, die sich da tummelten in diesem Hof vor dem Palast: „Natürlich gehörst du auch zu Jesus und seinen Freunden. Du sprichst doch genauso wie die!“ Da wurde Petrus richtig sauer uns sagte: „Ich schwör euch. Ich kenne diesen Jesus nicht!“
Ein Hahn kräht. (Kikeriki abspielen oder nachahmen, evtl. können auch alle Besucher mit krähen)
Der Hahn kräht? Da war doch was! Jesus hatte bei ihrem letzten Gespräch diesen Satz gesagt. Noch bevor der Hahn kräht.
Wie peinlich!
Wie beschämend!
Petrus würde am liebsten in den Boden versinken. In der Bibel steht, dass Petrus wegrannte und heftig weinte.
(evt. Pause?)
Das kann man ja auch verstehen. Was für ein Versagen! Was für ein Versager – dieser Petrus! Vielleicht kennt ihr das auch, dass ihr dumme Dinge tut. Und dann dabei auch ertappt werdet! Peinlich, peinlich!
Aber wisst ihr was? Jesus ist größer als diese Peinlichkeit. Als unser Versagen. Er streckt uns die Hand hin. (Federn über das „Lagerfeuer“ steuen). Er kann uns die Schwere nehmen. Wie geht denn das? Vielleicht wird unsere Schwere kleiner, wenn wir verstehen: Gott vergibt uns all das Doofe. Er hält zu uns, bleibt uns treu, auch wenn wir das nicht schaffen. Ihm ist das nicht wichtig. Auch wenn wir uns dann vielleicht verstecken wollen, die Freundschaft beenden, bei Gott bleiben wir willkommen.


Und so war es auch mit dem Petrus. Jesus hat ihn nach dieser Aktion nicht aussortiert oder ihre Freundschaft beendet. Der Petrus ist ganz berühmt geworden! Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“.
So ist Petrus der erste Bischof in Rom geworden und damit auch der erste Papst und ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Sogar die größte Kirche in Rom ist nach ihm benannt – der Petersdom.
Peinlich, Peinlich! Es gehört zum Menschsein dazu, dass wir peinliche Dinge tun. Gott schaut trotzdem liebevoll auf uns und macht uns frei von der Scham. (Federn streuen)

Gebet

Großer Gott, du siehst, dass wir immer wieder peinliche Situationen erleben.
(Hände vors Gesicht halten)

Danke, dass du dann da bist und uns hältst.
(selbst umarmen)

Danke, dass du uns liebst, obwohl wir unperfekt sind.
(mit den Händen ein Herz formen)

Du befreist und von unserer Scham und lässt uns tanzen.
(einmal im Kreis drehen)

Dafür danken wir dir.
(beide Hände nach oben strecken)

Amen.

Segen

Der Segen kann im Kreis gesprochen werden, so dass sich am Ende alle umarmen können.

Der Herr segne MICH. (auf sich zeigen)

Der Herr segne DICH. (auf eine andere Person zeigen)

Der Herr segne UNS. (gegenseitig Umarmen oder mit beiden Händen eine umfassende Geste machen)

Amen.

Blumenzwiebelsegen

Material: Blumenzwiebeln für jede Person

(Eine Blumenzwiebel in die Hand legen)

Gott segne dich mit der Kraft des Ruhens, dass du einen langen Winter aushalten kannst, still werden und die Geduld des Wartens empfängst.

(Eine geschlossene Faust formen)

Gott segne dich mit der Kraft des Loslassens, des Spürens und des Schon-und-noch-nicht, damit du erkennen kannst, was sein darf.

(Langsam die Hand öffnen)

Gott segne dich mit der Kraft des Aufblühens, damit dein Leben in Fülle erstrahlt und du deine Berufung leben kannst.

(Die Hand zu einer Blüte formen und die Zwiebel umschließen)

Amen.

Das Ziel 

Starter  

Echte Freunde stehen füreinander ein. 

Checker  

In Freundschaft kann ich vertrauen und ehrlich sein. 

Der Text an sich  

Die Erzählung über David und Jonatan ist dicht verflochten mit dem großen Erzählstrang der Davids-Erzählung.  

David wird von Gott durch den Propheten Samuel zum zukünftigen König erwählt. Dann arbeitet er am Hof des amtierenden Königs Saul als Harfenspieler und Heerführer. Das Volk der Israeliten wird von den Philistern bedroht. David zieht in diese Schlacht gegen den Riesen Goliath nicht mit Schwert und Schild, sondern mit Steinschleuder und Vertrauen auf Gottes Beistand. Dafür und für weitere darauffolgende militärische Erfolge wird David im Volk gefeiert. Saul wird daraufhin eifersüchtig auf den Ruhm und die Anerkennung, die die Israeliten David, der ja nur Angestellter ist, entgegenbringen. Saul plant daher David zu töten, um seinen Konkurrenten aus dem Weg zu schaffen.  

An dieser Stelle tritt auch die Erzählung über die Freundschaft zwischen David und Jonathan in den Vordergrund. 

Jonathan ist der Sohn des Königs und somit auch der Thronfolger. Da König zu sein und zu werden, eine Frage von Ruhm und Ehre ist, war es besonders bedeutungsschwer, dass David zum König gesalbt wird. Dass er dann auch noch am Königshof arbeitet, ist gewissermaßen eine heikle Angelegenheit. David und Jonathan lernen sich bei einem Essen kennen, zu dem der amtierende König Saul geladen hat. Damit stehen sich der erbliche Thronfolger Jonathan und der durch den Propheten Samuel zum König gesalbte David gegenüber. Hier wäre eine große Rivalität zu erwarten. Es geht hier schließlich um die ehrenvolle Aufgabe der Leitung eines ganzen Königtums. Jedoch passiert das Gegenteil: David und Jonathan werden Freunde – sehr enge Freunde. Jonathan, der gewissermaßen der Angegriffene in dieser Lage ist, ist das Leben Davids so viel wert wie sein eigenes. 

In dieser Freundschaft steckt echte Tiefe – das Bündnis, welches Jonathan und David schließen, bedeutet, dass Jonathan ihn als zukünftigen König nach dem Herzen Gottes akzeptiert und seinen Thron an ihn überträgt.  

Der Text für mich  

Wenn ich diese Geschichte lese, berührt es mich zutiefst. Freundschaft ist ein Thema, das Menschen ganz zentral bewegt, egal in welchem Alter. 

Wir Menschen sind soziale Wesen, wir brauchen andere als Gegenüber. Dadurch können wir einige unserer Bedürfnisse erfüllen. Unsere Bedürfnisse nach Nähe, nach Zuneigung, danach uns mitzuteilen, danach gesehen zu werden. Das bewegt uns. Wenn da jemand ist, der uns zuhört und uns wirklich sieht, dann löst das etwas in uns aus. 

David und Jonathan erleben eine tiefe Freundschaft. Sie schließen einander ins Herz. Zwischen ihnen wächst Vertrauen, Ehrlichkeit, Loyalität.  

Diese Erzählung beeindruckt mich immer wieder. Wie weit würde ich denn in einer Freundschaft gehen? Was bin ich bereit zu geben bzw. auf was würde ich verzichten? 

Die Freundschaft zwischen David und Jonathan ist so tief, dass sie aushält, dass Jonathan David gehen lassen muss, ihn quasi in die Flucht jagen muss, um ihn zu beschützen. Jonathan riskiert für David negative Konsequenzen durch den eigenen Vater. Das Vertrauen, die Ehrlichkeit, die Loyalität machen diese Freundschaft aus. Das ist besonders und berührt mein Herz. 

Der Text für dich  

Die Kinder in unseren Kreisen erleben und suchen Freundschaft. Sie suchen danach gehört und gesehen zu werden. Manche unserer Kinder haben schon gute Freunde gefunden, andere nicht. Manchen wird diese tiefe Freundschaft bekannt vorkommen, manchen nicht. Diese Kinder treffen ihre Freunde in der Schule, im Sportverein oder eben bei uns. 

Wie schön ist es, dass wir zu diesem wichtigen Thema etwas zu sagen haben! Wir haben etwas zu vermitteln. Wir können ihnen ein Beispiel dafür zeigen, was tiefe Freundschaft ausmacht: Vertrauen, Ehrlichkeit, Loyalität. Das Zusammenhalten, füreinander einstehen, Konsequenzen in Kauf nehmen. Jonathan will das Beste für David. Diese Zuneigung ist etwas, was die Kinder in unseren Kreisen selbst vielleicht schon erleben oder sich zumindest wünschen zu erleben. Wir können ebenfalls Vorbild sein und werden zum Teil auch als Freunde wahrgenommen. Wir können die Kinder dabei unterstützen wohltuende Freundschaften aufzubauen.  

Der Text erlebt  

Hinführung 

Idee 1 Puzzlesammlung 

Die Hinweisbilder zu der Geschichte werden auf Din A4 ausgedruckt und in beliebig viele Teile zerschnitten. So kann auch der Schwierigkeitsgrad angepasst werden. Die Teile werden im Raum/Haus versteckt. Die Kinder dürfen sie suchen und gemeinsam zusammenpuzzlen. Anhand der Bilder können die Kinder Ideen entwickeln, worum es geht.  

Idee 2 Blinder Parcours  

Die Kinder finden sich in Zweier-Gruppen zusammen. Jeweils ein Kind aus der Gruppe bekommt die Augen verbunden. Aus Stühlen, Tischen und allem, was sonst so zu finden ist, wird ein Parcours gebaut. Das sehende Kind führt das nicht-sehende Kind hindurch. Es darf Elemente geben, unter denen durchgekrabbelt oder auch drübergestiegen werden muss. Wichtig ist nur, auf die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kinder zu achten. 

Verkündigung  

Verkündigungsart: Anspiel: (1 Person) Verkleidung (z.B. Cap und Hoodie, Sonnenbrille)  

David kommt gehetzt in den Raum, sieht sich immer wieder um. Dann setzt er sich. 

Endlich kann ich mal kurz eine Pause machen. Oh, was macht ihr denn hier? [Kinder antworten lassen: Jungschar]. Ach so. Was ist denn das? [Kinder antworten lassen]. Ahh ja, das klingt ganz spaßig, aber wisst ihr… mir ist gerade gar nicht nach Spaß. 

Ich hab einen richtig blöden Tag, wobei eigentlich sind es eher richtig blöde Wochen. Wisst ihr, ich hab‘s gerade richtig eilig. Ich bin auf der Flucht. Ach, das ist doch alles so verrückt! 

Vielleicht habt ihr ja schon mal von mir gehört. Ich bin David. Vor einer ganzen Weile kam ein Prophet zu uns nach Hause. Wisst ihr, wie der heißt? [Samuel] Ja, Samuel hieß er und der hat mir gesagt, ich werde mal König werden. Das kann ich mir gar nicht vorstellen, wir haben ja schon einen König. Wisst ihr auch, wie der heißt? [Saul] Ja, genau, der heißt Saul. 

Der war mein Chef, für den hab ich gearbeitet. Für den hab ich nämlich Musik gemacht, wenn es ihm nicht gut ging. Einige Male hab ich auch für ihn gekämpft. Zum Beispiel gegen die Philister mit diesem fiesen Riesen Goliath. Gegen die haben wir gewonnen, das war richtig krass. Und die Leute haben mich sogar dafür gefeiert, das war irgendwie cool.  

König Saul lud mich zum Essen ein und da lernte ich auch Jonathan kennen. Jonathan ist der Sohn von König Saul. Wir wurden sofort die allerbesten Freunde. Ich hab ihn einfach sofort in mein Herz geschlossen. Er hat mir sogar als Zeichen unserer Freundschaft sein Schwert und seine ganze Rüstung geschenkt. Und die ist richtig cool sag ich euch! 

König Saul schickte mich noch ein paar Mal in den Kampf und mit Gott an meiner Seite habe ich immer gewonnen! Gott hat mich so stark gemacht! Die Leute haben das immer rumerzählt und das fand König Saul gar nicht gut. Er war ja schließlich König und nicht ich. Das Volk sollte doch ihn feiern und nicht mich.  

Und dann, als ich am Königshof war, ist König Saul ausgerastet und warf mit einem Speer nach mir, weil er so sauer war, dass das Volk mich so gernhatte. Aber Gott sei Dank hat er mich nicht getroffen. Dann habe ich Jonathan, meinem besten Freund, davon erzählt und er wollte es erst gar nicht glauben, dass sein Vater mir wirklich etwas antun wollte. Aber er hat mir versprochen, dass er mit seinem Vater spricht und versucht herauszufinden, ob er mir wirklich was tun will. Wir haben an dem Tag einen Bund miteinander geschlossen, das ist wie ein kleiner Finger Schwur, wisst ihr? So ein richtig ernstes Versprechen eben. Wollt ihr auch wissen, was wir uns versprochen haben? [Ja] Dass wir immer beste Freunde bleiben – egal was kommt. Und wir haben ein Zeichen ausgemacht. Jonathan würde Pfeile ganz weit wegschießen, wenn ich fliehen muss vor Saul. 

Dann habe ich mich für ein paar Tage versteckt, wie wir besprochen haben. Ich wollte ja Saul nicht begegnen. 

Und dann kam der Morgen, den wir besprochen hatten und ich habe auf Jonathan gewartet. Aber dann habe ich die Pfeile gesehen – Jonathan hat sie sooo weit weggeschossen und hat dann seinen Knecht die Pfeile holen geschickt, damit er kurz zu mir kommen konnte. Jonathan kam zu mir und wir haben uns umarmt und geweint. Er sagte mir, ich muss mich sofort verstecken, weil die Männer des Königs schon auf der Suche nach mir sind. Und deshalb ist mir auch gar nicht so nach Spaß. Ich muss aufpassen, dass mich die Soldaten hier nicht bei euch finden. 

Aber wisst ihr was? Zwei Sachen will ich euch noch sagen: 

  1. Behaltet euch so einen Freund wie Jonathan. Er ist echt mein bester Freund und auf den kann ich mich immer verlassen. Der ist echt immer für mich da. Er hat mich sogar vor seinem eigenen Vater gewarnt, weil er mich so liebhat.  
  1. Euren richtig besten Freunden könnt ihr vertrauen und da könnt ihr echt ehrlich sein. Jonathan war richtig ehrlich zu mir, weil er mir erzählt hat, dass ich fliehen muss. Dem kann ich echt vertrauen. 

Aber was ist das? Habt ihr das gehört? Ich glaub das sind sie!! Ich muss weg! Machts gut und denkt dran: Mit Gott könnt ihr alles schaffen. Jetzt aber schnell weg hier!! 

Die andere Idee  

Anspiel der Kinder 

Einzelne Kinder dürfen die Rollen der Geschichte besetzen. Während eine Person aus dem Mitarbeitendenteam die Geschichte vorliest, dürfen die Kinder ihre Rollen pantomimisch spielen. Immer wieder zwischendurch werden die Kinder gefragt, was sie fühlen und gerade denken und wie sie jetzt handeln würden. Dadurch tauchen die Kinder tiefer in den Text ein. Bei den Fragen ist es wichtig auf die Kinder zu achten und ihnen gegebenenfalls Worte zu leihen. Nicht alle Kinder können Gefühle und Gedanken schon benennen. Bei der Erzählung und den Einschnitten wird besonderer Fokus auf die Beziehung zwischen David und Jonathan gelegt.

Der Text gelebt   

Gespräch  

Mögliche Fragen, um ins Gespräch zu kommen: 

  • Was aus der Geschichte verstehst du nicht? 
  • Was lernst du von David und Jonathan? 
  • Hast du so richtig gute Freunde? /Wünschst du dir so richtig gute Freunde? 
  • Kannst du deinen Freunden vertrauen? Kannst du ihnen sagen, was dich traurig macht und worüber du dich freust? 
  • Hast du schonmal mit einem Freund einen Bund geschlossen/ einem Freund ein Versprechen gegeben? 
  • Kannst du dich auf deine Freunde verlassen? 
Gebet  

Die Kinder überlegen, ob sie einen guten Freund oder eine gute Freundin haben. Dann gibt es eine Gebets-Runde: Jedes Kind darf für seine Freund/innen beten oder auch einfach nur den Namen eines Freundes/einer Freundin sagen. Am Schluss betet jemand aus dem Mitarbeitenden-Team: 

Gott, wir danken dir, dass David und Jonathan eine so tolle Freundschaft miteinander hatten. Wir danken dir, für die guten Freunde und Freundinnen in unserem Leben. Und wir wollen dich für alle bitten, die noch keine solche Freundschaft haben: schenke du Freunde. Danke Jesus, dass auch du unser Freund bist, auf den wir uns immer verlassen dürfen. Amen. 

Kreatives  

Freundebuch (siehe Anhang) 

Man faltet das A4-Blatt erst an der senkrechten Mittellinie so, dass das Bedruckte außen ist und anschließend faltet man das Ganze so wie eine Ziehharmonika mit dem Frontcover nach oben. 

Spielerisches  

Pantomime 

Immer ein Kind bekommt einen Begriff und muss diesen darstellen oder erklären. Die anderen Kinder versuchen den Begriff zu erraten. 
Mögliche Begriffe sind zum Beispiel: 

  • Freundschaft 
  • Bogen schießen 
  • Flucht  
  • Jagen 
  • Held 
  • König 
  • Rüstung  
  • verstecken  
  • Bund  
  • Harfe  

(T)Extras  

Lieder 
  • Davy Davy 
  • Komm, wir wollen Freunde sein 
  • Freunde sein 
Rätselhaftes  

Suchsel (siehe Anhang) 

Die “Nacht der verlöschenden Lichter” ist ein Abendgottesdienst, der in der Regel am Gründonnerstag gefeiert wird. Dabei stehen die Jünger Jesu mit ihren Gedanken und Gefühlen im Mittelpunkt – und die Frage, wie sich das mit meinem Leben verbindet. Wir haben hier einen ganz konkreten Feier-Vorschlag für euch. Entwickelt und erprobt wurde er in der Evangelischen Kirchengemeinde Bonlanden in Filderstadt, Baden-Württemberg. Im Lauf des Gottesdienstes werden nach und nach Kerzen gelöscht. Damit dieser Effekt des “Dunkel-Werdens” gut verdeutlicht wird ist es hilfreich, wenn ihr in einem Raum feiert, bei dem man – parallel zum Kerzen-Ausblasen – nach und nach das Licht dimmen kann, so dass es mit jeder Kerze, die ausgeblasen wird, auch dunkler in der Kirche wird.

Ablauf

(Die Lieder sind Vorschläge -es können auch andere inhaltlich passende [Taizé-]Lieder gewählt werden)

Musik zum Eingang:

Teil 1: Hinführung zum Abenmdahl
Liturg: Votum und Begrüßung

Lied 1: Ubi caritas
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 2 (Judas Iskariot)
Lied 1: Ubi caritas

Teil 2: Abendmahl
Liturg: Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung Abendmahl in Herrnhuter Form (Hostien und Kelch mit Traubensaft werden in die Bänke gebracht)
Musik im Hintergrund
Abschluss: Psalm 103,1-4 und Dankgebet

Teil 3: Das Gotteslob nach dem Abendmahl
Lied 2: Bless the Lord my soul Jünger 2 (Judas Iskariot)
Psalm 118, Teil 1
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Psalm 118, Teil 2
Lied 2: Bless the Lord my soul

Teil 4: Im Garten Getsemani
Jünger 4 (Thomas)
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!
Jünger 5 und 6 (die Brüder Jakobus und Johannes); dazwischen 2mal Lied 3
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!

Teil 5: Die Verhaftung
Jünger 7 (Philippus)
Jünger 8 (Bartholomäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus)
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 10 (Thaddäus)
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 11 und 12 (die Brüder Petrus und Andreas)
Schlussgedanke
Lied 5: Christe, du Lamm Gottes

Teil 6: Abschluss des Gottesdienstes
Fürbitten mit Kyrie eleison
Vaterunser
Lied 5: Jesus remember me
Segen

Musik zum Ausgang: Jesus remember me

Begrüßung:

Wir feiern heute die Nacht der verlöschenden Lichter. Noch brennen hier vorne auf dem Altar 13 Kerzen. Sie stehen für Jesus und seine zwölf Jünger. An diesem besonderen Abend waren sie zunächst alle beieinander und haben miteinander das Passamahl gefeiert. Doch im Laufe der Nacht haben sie ihn alle verlassen, bis Jesus am Ende ganz alleine war. Ganz allein musste er am frühen Morgen vor seine selbst ernannten Richter treten. Ganz allein musste er die falschen Anschuldigungen, die Schläge und den Spott ertragen. Warum nur haben ihn alle seine Freunde verlassen? Wir hören im Laufe des Gottesdienstes ihre Geschichten. Zwischen den einzelnen Berichten singen wir Taizé-Lieder, die uns ökumenisch verbinden. Wir beginnen mit Ubi caritas: Wo die Liebe wohnt. Denn hinter allem, was wir heute Abend erleben, steht die Liebe Jesu zu uns. Ich zitiere dazu Dietrich Bonhoeffer:
„Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft.“

Lied 1: Ubi caritas

Jünger 1 (Matthäus): Ich bin Matthäus. Früher arbeitete ich als Zolleinnehmer für die römische Besatzungsmacht. Verdient habe ich dabei gut. Aber das wars auch. Die meisten Leute gingen mir aus dem Weg. Das änderte sich, als Jesus in mein Leben trat. Er akzeptierte mich, so wie ich bin. Und ich konnte ihm alles erzählen, was ich auf dem Herzen hatte. So kam es, dass ich meinen Job aufgab, und Jesus gefolgt bin. Endlich wusste ich wieder, für was es sich zu leben lohnt.
Vor einigen Tagen sind wir in Jerusalem angekommen. Die Leute jubelten Jesus zu, der auf einem Esel in die Stadt ritt. Dann räumte Jesus im Tempel auf. Das gefiel den führenden Priestern und Ratsältesten gar nicht. Seitdem werden wir bespitzelt. Doch Jesus ließ sich davon nicht einschüchtern.
Nur seit heute Morgen verhält sich Jesus irgendwie merkwürdig. Schon den ganzen Tag macht er so ein Geheimnis darum, wo wir heute Abend das Passamahl feiern. Warum nur soll das niemand wissen, nicht mal wir zwölf, seine besten Freunde?

Lied 1: Ubi caritas

Jünger 2 (Judas Iskariot): Ich bin Judas und verwalte die Spenden, die wir bekommen. Was gestern Abend passiert ist, haut dem Fass den Boden raus: Eine Frau hat Jesus beim Essen mit sündhaft teurem Öl gesalbt. Was für eine Verschwendung! Von dieser Spende hätten wir wochenlang leben können! Aber Jesus scheint das überhaupt nicht zu interessieren. Im Gegenteil. Wenn man was sagt und berechtigte Kritik übt, lässt er einen vor allen anderen runterlaufen. Er hat diese Frau für ihre angebliche Liebestat auch noch gelobt!
Mir reicht’s! Mein Entschluss steht fest: Soll Jesus doch zeigen, zu was er fähig ist. Ich habe seine Reden so satt. Lass endlich Taten sprechen, Jesus aus Nazareth! Wenn ich nur wüsste, wo wir gleich zum Abendessen hingehen …

Lied 1: Ubi caritas

Liturg: Wir feiern jetzt miteinander das Abendmahl so wie Jesus es damals mit seinen Jüngern gefeiert hat. Sie waren zusammengekommen, um die Rettung des Volkes Israels aus Ägypten zu feiern. Jedes Jahr am Passafest erzählen sich Juden während des Mahls die Geschichte vom Passalamm: Wie das Blut des Lammes, das an die Türpfosten gestrichen wurde, die Israeliten vor dem Todesengel in Ägypten rettete. Doch Jesus unterbrach damals den gewohnten Ablauf an zwei Stellen. Über dem Brot und dem Kelch mit Wein sprach er neue, andere Worte. So wurde aus Jesu letzten Passamahl das erste Abendmahl. Hört die Einsetzungsworte des Abendmahls, die Jesus damals sprach:
Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung von Hostien und Kelchen


Musik im Hintergrund

Liturg: Wir danken Gott für seine Gaben und beten gemeinsam den Anfang von Psalm 103:
Psalm 103,1-4 und Dankgebet

Lied 2: Bless the Lord my soul

Jünger 2 (Judas Iskariot): Beim Mahl sagte Jesus es mir auf den Kopf zu: „Wer sein Brot gleichzeitig mit mir in die Schale taucht, der wird mich verraten.“ Und so kam es dann auch. 30 Silberstücke hatten mir die führenden Priester für den Verrat geboten, einen guten Monatslohn. Jetzt war die Gelegenheit günstig: Nach dem Passamahl wollte Jesus mit uns zum Ölberg gehen, um im Garten Getsemani zu beten. Das war meine Chance. Schnell zu den Priestern und ihnen den Tipp geben, die Tempelwache zum Ölberg zu schicken. In der Dunkelheit würden sie Jesus ohne großes Aufsehen festnehmen können. (Kerze ausblasen) [Lichttechnik: Licht etwas dimmen]

Liturg: Nach dem Mahl brachen Jesus und seine Jünger ohne Judas zum Ölberg auf. Wie es Brauch ist, sangen sie dabei die Dankpsalmen, die das Passamahl abschließen. Auch wir stimmen in das Lob Gottes ein und beten gemeinsam Psalm 118 in Auszügen:

Psalm 118 Teil 1

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!

In der Angst rief ich den HERRN an;
und der HERR erhörte mich und tröstete mich.

Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!

Es ist gut, auf den HERRN vertrauen
und nicht sich verlassen auf Menschen.

Man stößt mich, dass ich fallen soll;
aber der HERR hilft mir.

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!


Lied 2: Bless the Lord my soul

Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Mein Name ist Simon. Nein, nicht Simon Petrus, sondern Simon, der Kananäer. Ausnahmsweise bin ich mal froh, nicht in seiner Haut zu stecken. Denn während wir die Dankpsalmen sangen, unterbrach uns Jesus plötzlich. Statt mit uns fröhlich Gott zu loben, klang er sehr ernst: „In dieser Nacht werdet ihr mich alle verlassen.“ Doch mein Namensvetter Simon Petrus konnte mal wieder seinen vorlauten Mund nicht halten. „Ich werde dich niemals verlassen!“, hat er rausgehauen. Da kündigte Jesus ihm an: „Bevor der Hahn morgen früh kräht, wirst du dreimal abgestritten haben, dass du mich kennst.“ Aber Petrus hielt dagegen: „Sogar wenn ich mit dir sterben muss, werde ich das nicht tun!“ Tja, und wie ist es am Ende gekommen?
Zugegeben: Manchmal wäre ich gern wie er. Wer wird mich in 100 oder 1000 Jahren noch kennen? Ich gehöre zu den Stillen, die meistens übersehen werden. Das ist doch gemein, oder? Auf die Lauten, auf die Vorlauten wird immer gehört. Menschen wie ich haben oft das Nachsehen. Bei Jesus fühle ich mich wahrgenommen und gesehen. Er hat auch mich in den Kreis der Zwölf berufen, obwohl – oder vielleicht gerade weil? – ich zu den Stilleren gehöre.

Liturg: Wir führen das Lob Gottes fort und beten gemeinsam den zweiten Teil von Psalm 118.

Psalm 118 Teil 2

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!

Ich werde nicht sterben,
sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.

Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen
und ist ein Wunder vor unseren Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Gelobt sei, der da kommt
im Namen des HERRN!

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!


Lied 2
: Bless the Lord my soul

Jünger 4 (Thomas): Ich bin Thomas. Ich mache mir viele Gedanken und will den Dingen auf den Grund gehen. Ich glaube nur, was ich selbst sehe oder was man mir beweisen kann. Warum hat Gott uns sonst unseren wachen Verstand gegeben? Um nachzudenken, oder? An diesem Abend war mein Kopf übervoll. Es gab so vieles, was ich Jesus fragen wollte, aber er war kurz angebunden. Als wir an den Ölberg kamen, ging er schnurstracks zum Garten Getsemani. Ich gehörte zu denen, die am Eingang des Gartens warten sollten. Er wollte in Ruhe beten und ging deshalb mit Petrus, Jakobus und Johannes in den Garten hinein. Ich setze mich also hin und machte es mir bequem. Doch ich konnte erstmal nicht einschlafen. Mir gingen seine Worte durch den Kopf: Auferstehung; Treffpunkt Galiläa; nie wieder Wein, erst wieder, wenn sein Vater das Reich vollendet hat … Übers Nachgrübeln muss ich eingeschlafen sein.
Ich weiß nicht, was ich von Jesus halten soll. In dieser Nacht und den Tagen danach waren meine Zweifel besonders stark: Kann ich Jesus wirklich vertrauen? Ist das alles wahr, was er sagt? Und warum sind die selig, die nicht sehen und trotzdem glauben? (Kerze ausblasen) [Licht vor dem Altarraum aus]

Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

Jünger 5 (Jakobus, Sohn des Zebedäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Zebedäus.

Jünger 6 (Johannes, Sohn des Zebedäus): Und ich bin sein Bruder Johannes.

Jünger 5 (Jakobus): Kannst du mich mal in Ruhe erzählen lassen, was in dieser Nacht passiert ist, ohne mich ständig zu unterbrechen?

Jünger 6 (Johannes): Wenn du alles richtig erzählst, vielleicht. Nicht umsonst nennt man uns die Donnersöhne.

Jünger 5 (Jakobus): Jesus nahm also uns beide und Petrus mit in den Garten. Plötzlich wurde Jesus sehr traurig und der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er sagte zu uns:

Jünger 6 (Johannes): „Ich bin ganz verzweifelt. Am liebsten wäre ich tot. Bleibet hier und wachet mit mir.“

Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

Jünger 5 (Jakobus): Dann ging Jesus noch ein paar Schritte weiter, warf sich zu Boden und betete:

Jünger 6 (Johannes): „Mein Vater, wenn es möglich ist, erspare es mir, diesen Kelch auszutrinken! Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern dein Wille!“

Jünger 5 (Jakobus): Während Jesus betete, sind wir drei irgendwann eingeschlafen. Plötzlich kam Jesus zu uns und rüttelte uns wach. Dann fuhr er uns an:

Jünger 6 (Johannes): „Könnt ihr nicht diese eine Stunde mit mir wach bleiben? Bleibt wach und betet, damit ihr die kommende Prüfung besteht! Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach.“

Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

Jünger 5 (Jakobus): Wieder ging Jesus ein paar Schritte weiter und fing an zu beten. Und wieder sind wir eingeschlafen.

Jünger 6 (Johannes): Ich glaube, er ist nochmal zu uns zurückgekommen, hat uns aber nicht geweckt.

Jünger 5 (Jakobus): Am Ende hat er uns dann doch geweckt. Seine letzten Worte an uns klangen resigniert:

Jünger 6 (Johannes): „Schlaft ihr immer noch? Die Stunde ist jetzt da. Ich werde den Menschen ausgeliefert, die voller Schuld sind. Steht auf! Wir wollen gehen. Der mich verrät, ist schon da!“

Jünger 5 (Jakobus): Ich habe Jesus in dieser Nacht allein gelassen, als er mich am meisten brauchte. Ich habe auf ganzer Linie versagt und kann mich dafür nicht mal mehr bei ihm entschuldigen. Zu spät. Warum ist das Leben nur so ungerecht? (Kerze ausblasen)

Jünger 6 (Johannes): Auch ich habe Jesus im Garten Getsemani im Stich gelassen. Dabei liebe ich ihn von ganzem Herzen und er ist mein bester Freund. Manchmal nannte er mich sogar seinen Lieblingsjünger. Jesus hatte ja so Recht: Der Geist ist willig, aber wir Menschen sind einfach zu schwach. Warum tue ich nicht das, was ich will, sondern das, was ich nicht will? (Kerze ausblasen) [Lichter etwas dimmen]

Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

Jünger 7 (Philippus): Ich bin Philippus und ich bin stolz auf meine Töchter. Als Familienvater trage ich Verantwortung. Da musst du aufpassen, mit wem du dich anlegst. Ich war der erste von uns, der die schweren Schritte hörte und die Männer kommen sah. Die führenden Priester hatten eine Truppe geschickt, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet war. Ich habe sofort gewusst, was hier los ist, und bin um mein Leben gerannt. Meine Familie braucht mich. Lieber einmal zu viel rennen, als wie Jesus am Kreuz enden! (Kerze ausblasen)

Jünger 8 (Bartholomäus): Ich bin Bartholomäus. Und ich kann immer noch nicht glauben, was Judas getan hat! Er hat Jesus mit einem Kuss verraten! Mit dem Zeichen der Freundschaft! Wie gemein! Jesus sagte noch: „Mein Freund, dazu also bist du gekommen!“ Ich glaube, dieser Kuss hat Jesus mehr verletzt als alle Schläge der Soldaten. Aber so ist das im Leben: Die Menschen, denen wir vertrauen, können uns am meisten wehtun. Ein Freund kann dir größeren Schmerz zufügen als tausend Feinde. Nach dem Kuss haben sie Jesus gepackt und festgenommen. Mehr weiß ich nicht. Denn dann bin auch ich losgerannt. (Kerze ausblasen) [Lichter stärker dimmen]

Lied 4: Nada de turbe

Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Alphäus. In dieser Nacht ging es drunter und drüber. Petrus zog sein Schwert und hieb dem Anführer der Truppe ein Ohr ab. Doch Jesus ging dazwischen. Er sagte, dass Petrus das Schwert sofort wegstecken soll. Und er sprach von Tausenden von Engeln, die sein Vater jetzt schicken könnte, wenn er wollte. Aber es muss alles so geschehen, wie es jetzt ist. Die Heilige Schrift muss sich erfüllen. Ich verstand gar nichts mehr. Jesus ließ sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen. Warum wehrte er sich denn nicht? Waren wir ihm denn egal? Wir brauchten ihn doch! Wir hatten doch all unsere Hoffnung auf ihn gesetzt! Wie konnte er uns nur so enttäuschen und uns im Stich lassen! Und so verließ auch ich Jesus in dieser Nacht. Denn ich fühlte mich von ihm verlassen. (Kerze ausblasen)

Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Nackte Angst packte mich, die Angst vor dem Tod. Der eine Simon zieht das Schwert, der andere Simon zieht den Schwanz ein. Warum habe ich solche Angst vor dem Sterben? Warum kann ich nicht mutig zu dem stehen kann, was mir wichtig ist? Und warum hilft mir Jesus nicht und nimmt mir meine Angst? (Kerze ausblasen) [Lichter ganz dimmen]

Lied 4: Nada de turbe

Jünger 10 (Thaddäus): Ich bin Thaddäus. Manche meinen, mein Name sei Programm. Ja, ich bin kein Held, aber mich als tattrig zu bezeichnen, geht zu weit. Ich bin ein bisschen verpeilt und verplant. Okay, ich bin auch öfter krank als andere und sportlich war ich noch nie. Aber mich deswegen gleich abzustempeln?!? „Schaut mal, da kommt Thaddäus, der alte Tattergreis!“ Jesus hat es jedenfalls nicht gestört, dass mich alle für einen Schwächling halten. Er hat mich trotzdem in den Kreis der zwölf Jünger berufen. Und ich habe sein Vertrauen nicht enttäuscht. In dieser Nacht war ich einer der Letzten, die ihn verlassen haben …

Jünger 1 (Matthäus) unterbricht: Ja, Thaddäus, das stimmt. Aber warum? Weil du im Gegensatz zu uns anderen nicht kapiert hast, was abgeht. Ich habe dich auf die Seite gezogen und dir gesagt: „Lauf, Thaddäus, lauf!“

Jünger 10 (Thaddäus): Und dann bin ich gelaufen. Nur, was mache ich, wenn mir keiner hilft? (Kerze ausblasen)

Jünger 1 (Matthäus): Ich fühlte mich in dieser Nacht, als ob jemand den Reset Knopf in meinem Leben gedrückt hat. Seit ich mit Jesus unterwegs war, sah ich wieder einen Sinn in meinem Leben. Dieses große dunkle Loch in mir, die Einsamkeit und Traurigkeit fraßen mich nicht länger auf. Aber jetzt war Jesus verhaftet und weg aus meinem Leben. Alles auf Reset, alles auf Anfang. Ich musste wieder alleine mit mir und meinem Leben klarkommen. Dabei will ich gar nicht viel: Nur ein bisschen Hoffnung und Freude – ist das denn zu viel verlangt? (Kerze ausblasen) [Licht Altar aus]

Lied 4: Nada de turbe

Jünger 11 (Andreas): Zum Schluss waren nur noch wir zwei Brüder übrig.

Jünger 12 (Petrus): Naja, du wohl eher nicht, Andreas. Denn du bist ja auch mit den anderen weggerannt. Der einzige, der Jesus nach der Verhaftung noch gefolgt ist, war ich!

Jünger 11 (Andreas): Ach, du meinst wohl, du hättest dich in dieser Nacht mit Ruhm bekleckert, Brüderchen? Dann erzähl doch mal, was im Hof des Hohenpriesters passiert ist. Du bist am Feuer gestanden und da kam ein Dienstmädchen. Eine junge Frau, die nichts zu sagen hat und auch keine Waffe bei sich trug. Völlig harmlos. Aber du …

Jünger 12 (Petrus): Es reicht, ich will davon nichts mehr hören!

Jünger 11 (Andreas): Dadurch wird es auch nicht besser, Petrus. Du musst der Wahrheit ins Auge schauen: Du hast genauso versagt wie wir. Dreimal hast du abgestritten, dass du Jesus kennst. Und dann hat der Hahn gekräht. So hatte es dir Jesus angekündigt.

Jünger 12 (Petrus): Warum musst du auf meinem Versagen rumreiten? Gibt dir das irgendwas? Fühlst du dich besser, wenn du deinen großen Bruder fertigmachst? Glaube mir, ich habe meine Lektion gelernt.

Jünger 11 (Andreas): Soll ich jetzt auch noch Mitleid mit dir haben? Immer geht es dir nur um dich. So war das schon immer. (Kerze ausblasen)

Jünger 12 (Petrus): Das ganze bittere Programm unseres Lebens: Versagen, schuldig werden, sich schämen, aufeinander rumhacken und neidisch sein, dem anderen etwas nachtragen, miteinander streiten … Hat das, was unser Leben so dunkel und schwer macht, vielleicht irgendetwas mit dieser Nacht zu tun, die wir gerade erleben? Lässt Jesus das alles mit sich machen, um uns zu helfen? Um uns wirklich zu helfen? (Kerze ausblasen) [Licht Kreuz aus]

Liturg: Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft. Lied: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)

Liturg: Wir beten. Jede Fürbitte schließen wir mit dem gesungenen Kyrie eleison ab.

I Vater im Himmel,
nun ist es dunkel. Dunkel wie so oft in unserer Welt.
Wir bitten dich für die Menschen, die immer noch selbst versuchen, mit ihrer Schuld, ihrer Scham und ihren Ängsten fertig zu werden. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Vergebung und Zuspruch finden: Kyrie eleison.

II Wir bitten dich für die Menschen, die heute Abend keine Hoffnung mehr haben, die sich allein und überflüssig fühlen. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Geborgenheit und Zuversicht finden: Kyrie eleison.

III Wir bitten dich für die Menschen, die Trauer, Krankheit und Schmerzen niederdrücken. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Trost und Kraft finden: Kyrie eleison.

IV Wir bitten dich um Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Welt, in unseren Häusern und in unseren Herzen. Erbarme dich über alle, die auf der Flucht sind, dass sie offene Arme finden und ihnen geholfen wird: Kyire eleison.

V Wir bitten dich für die Menschen in unserer Welt, die Dunkelheit und Kälte verbreiten. Erbarme dich über sie, dass dein Heiliger Geist sie verändert und sie den Weg der Gerechtigkeit wählen: Kyrie eleison.

VI Wir bitten dich für uns und alle Christen, die in diesen Tagen Ostern feiern: Lass uns am Kreuz deine Liebe erkennen und am offenen Grab die Kraft deiner Auferstehung erfahren. Gemeinsam beten wir mit deinen Worten weiter: Vaterunser …

Lied 5: Jesus remember me

Segen

Musik zum Ausgang: Jesus remember me

Ihr wollt Kerzen gestalten, aber habt keine Lust auf die klassische Variante mit Wachsplatten? Dann probiert diese einfache Technik aus. Mit Seidenpapier und einem Föhn zaubert ihr in kurzer Zeit tolle Motive auf eure Kerzen.

Das braucht ihr:

  • Seidenpapier
  • Wäscheklammer
  • Backpapier
  • Fineliner oder Filzstifte
  • Föhn (ein Heißluftföhn funktioniert am besten)

So geht’s:

  1. Malt euer Motiv mit Finelinern oder Filzstiften auf die raue Seite des Seidenpapiers.
  2. Schneidet das Motiv knapp um das Motiv herum aus und legt es auf die Kerze.
  3. Deckt das Motiv mit einem Stück Backpapier ab. Haltet das Backpapier straff um die Kerze oder fixiert es auf der Rückseite mit einer Wäscheklammer.
  4. Jetzt kommt der Föhn ins Spiel. Erwärmt das Motiv vorsichtig, sodass das Seidenpapier schmilzt. Durch die Hitze verbindet sich euer Motiv mit der Kerze. Achtet darauf, dass das Wachs der Kerze nicht schmilzt. Passt außerdem auf eure Hände auf. Es wird wirklich warm!
  5. Wenn das Seidenpapier nicht mehr zu sehen ist, seid ihr fertig. Entfernt vorsichtig das Backpapier. Fertig ist eure selbst gestaltete Kerze!

Ihr überlegt als Jugendgruppe oder Kirchengemeinde einen Osterweg zu gestalten und die Passions- und Ostergeschichte so kreativ erlebbar zu machen? Wie wäre es, wenn nicht nur eure Gemeinde dabei ist? Sondern gleich der ganze Ort?

2023 haben wir uns als Jugendkirche an einem Osterweg im Sozialraum beteiligt. Es war großartig, als Ort zusammen unterwegs zu sein. Stellt euch vor, wie viel Kreativität in dem Projekt steckt, wenn Schulen, Vereine, Firmen, Kirchengemeinden, Kindergärten und weitere Gruppen beteiligt sind!

Die folgenden Punkte bieten ein paar praktische Hinweise, um einen Osterweg im Sozialraum zu gestalten:

1. Gemeinsames Konzept entwickeln

  • Bildet ein Kernteam, das euren Osterweg koordiniert.
  • Teilt die Passions- und Ostergeschichte auf verschiedene Stationen auf.
  • Überlegt euch ein verbindendes Element, das bei allen Stationen wiederkehrt (z.B. Schilder mit Bibeltexten, Stationsbeschreibungen, QR-Codes)
  • Ihr solltet auch eine geeignete Strecke für den Osterweg festlegen, an der die Stationen über den Projektzeitraum aufgebaut werden (und stehen bleiben!) können. Im Idealfall ist die Strecke möglichst barrierefrei.
  • Fragt verschiedene Akteure (Schulen, Gemeinden, Vereine, Unternehmen usw.) in eurem Ort an, ob sie eine Station übernehmen wollen, und ladet sie zu einem Vorbereitungstreffen ein

2. Vorbereitungstreffen mit allen Beteiligten

  • Erklärt den Beteiligten noch einmal ausführlich euer Konzept und erzählt die Passions- und Ostergeschichte nach. Das bringt alle auf den gleichen Stand. Ihr könnt nicht davon ausgehen, dass alle wissen, was z.B. nach dem letzten Abendmahl passiert ist.
  • Teilt die Stationen auf die verschiedenen Beteiligten auf. Wichtig ist, dass die Orte der Stationen feststehen. Denn das kann Auswirkungen auf die Umsetzung der jeweiligen Station haben (z.B. Feld, Straßenrand).
  • Legt ggf. eine Deadline fest, bis zu der ihr als Kernteam Informationen für ein verbindendes Element wie z.B. Schilder braucht.

3. Öffentlichkeitsarbeit und Einladung

  • Erstellt Werbematerial, das den Zeitraum und die Strecke eures Osterwegs enthält.
  • Macht Werbung über soziale Medien, Gemeindebriefe und lokale Netzwerke
  • Denkt daran, dass verschiedene Altersgruppen verschiedene Kommunikationskanäle brauchen.

4. Durchführung und Begleitung

  • Stellt sicher, dass jede Station gut gepflegt bleibt. Entweder gibt es wechselnde Personen, die alle Stationen des Osterwegs regelmäßig kontrollieren oder die Beteiligten kümmern sich um die je eigene Station.
  • Bietet ggf. geführte Rundgänge an oder feiert einen (Jugend-)Gottesdienst auf dem Weg.

5. Reflexion

  • Trefft euch noch einmal mit allen Beteiligten und feiert gemeinsam euer Projekt.
  • Tauscht euch über Reaktionen und Feedback aus.
  • Überlegt, ob der Osterweg im nächsten Jahr wiederholt oder weiterentwickelt werden soll.
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