Tool Pool

Tool Pool ist eine in ihrer Themen-, Methoden- und Einsatzvielfalt einmalige Sammlung bewährter und neuer Methoden für das inhaltliche Arbeiten mit jungen Menschen. Für alle, die diese Arbeit methodisch abwechslungsreich gestalten und damit zu einer neuen Tiefe führen wollen.

In verschiedenen Gruppen wird ein ganzer Gottesdienst vorbereitet und anschließend gemeinsam gefeiert.

Material: Aufgaben (s. „Tool-Pool_Werkstattgottesdienst.pdf“ im Downloadbereich), Bibeln (verschiedene Übersetzungen), Konkordanz, Andachts- und Gebetsbücher, Segensworte, verschiedene Liederbücher, Musikinstrumente, passende Musik-CD, 1 Abspielgerät, Teelichter/Kerzen, Dekomaterial

Beschreibung

Die Gruppenleitung sollte schon im Vorfeld ein Thema festlegen und sich über geeignete Predigttexte Gedanken machen. Alles andere wird mithilfe der Aufgabenblätter an die Gruppen delegiert. Die Einteilung der Gruppen erfolgt nach Neigung, es sollten nur möglichst alle Gruppen zustande kommen oder geklärt werden, wer die entsprechenden Aufgaben übernehmen kann.
Diese Gruppen bieten sich an:

  • Musikgruppe: sucht passende Lieder zum Thema aus
  • Theatergruppe: entwickelt ein Theaterstück zum Thema
  • Textgruppe: wählt den Predigttext, Gebete und Segen passend zum Thema aus
  • Predigtgruppe: erarbeitet die Predigt
  • Raumgestaltungsgruppe: gestaltet den Raum

Anwendungsbeispiel

Für jede Gelegenheit anwendbar.

Für eine Veranstaltung, ein Produkt oder ein Anliegen wird ein Werbeplakat gestaltet und ausgehängt.

Material: Tonpapier (DIN A2 oder größer), Stifte, Farben, Kreativmaterial, Zeitschriften

Beschreibung

Die Gestaltung eines Werbeplakates führt zur intensiven Beschäftigung mit dem beworbenen Produkt, auch wenn man sich mit diesem zunächst nicht identifizieren kann.
Wie bei Werbeagenturen kann es eine Ausschreibung geben: In einer ersten Phase werden die Entwürfe eingereicht, dann wird gemeinsam überlegt, welche Plakate in Serie gehen können. Oder man lässt von vornherein die Freiheit, Plakate selbst zu gestalten.

Variante

Werbung kann natürlich auch online gemacht werden: auf einer Homepage, in sozialen Netzwerken, durch ein Video, das womöglich viral wird.

Anwendungsbeispiel

Mögliche Ideen:

  • Die Gruppe gestaltet Werbeplakate für einen (Jugend-)Gottesdienst oder die Konfirmation (Beispiel: Conrad, Jörg: Tut mir auf die schöne Pforte. In: Anknüpfen – Praxisideen, Stuttgart 22013, S. 159).
  • Sie wirbt für die Teilnahme an der Gruppe oder am nächsten Konfi-Jahrgang.
  • Sie gestaltet Werbeplakate zu einzelnen Büchern der Bibel.
  • Es wird überlegt, welche gesellschaftliche Herausforderung in den Medien zu kurz kommt. Wie könnte ein Kampagnenplakat aussehen?

Jede/jeder gestaltet ihren/seinen persönlichen Stuhl.

Material: Stühle, Acrylfarben, Bootslack, Dispersionsklebstoff, Pinsel, Zeitschriften, Bibeln, Eddings, Schleifpapier, Spraydosen, Schablonen

Beschreibung

Wenn man einen Stuhl selbst gestalten möchte, eignen sich ausrangierte Holzstühle, gern auch vom Sperrmüll. Man kann aber auch einfache, unlackierte Holzstühle kaufen. Die Stühle müssen mit Schleifpapier leicht angeraut werden. Es gibt verschiedene Techniken, mit denen die Stühle gestaltet werden können. Aus Zeitschriften werden Motive ausgerissen und mit Dispersionsklebstoff auf den Stuhl aufgebracht. Mit Acrylfarben kann gemalt werden, die Eddings dienen zum Schreiben. Auch Spraydosen und Schablonen können verwendet werden.
Damit später alles hält und nichts abfärbt, werden die bearbeiteten Flächen noch mit Bootslack lackiert (nach: Trenn, Olaf / Witting, Christian: Platz nehmen. Ein Projekt mit Stühlen zur Konfirmation, KU Praxis 55, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2010, S. 17 – 28).

Variante

Auch einfache Papphocker, wie sie beim Kirchentag verwendet werden, lassen sich auf diese Weise schön gestalten.

Anwendungsbeispiel

Die Jugendlichen sollen ihren Platz in der Gemeinde und im Gottesdienst finden. Sie können ihre Stühle beim Einzug in den Gottesdienst feierlich hereintragen und dann darauf Platz nehmen. Der Stuhl kann als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gestaltet sein.

Eine Gottesdienstform mit einzelnen Stationen.

Material: je nach Station z. B. Papier, Ölkreiden, 1 Digitalkamera/Handykamera

Beschreibung

Bei einem Stationengottesdienst findet der Teil der Verkündigung an verschiedenen Stationen statt. Es gibt einen liturgischen Beginn und ein gemeinsames Ende.

Beispiele:

  • Meditation: In ruhiger Atmosphäre wird der Bibeltext vorgelesen.
  • Gestalten: Ein gemeinsames Bild wird mit Ölkreiden gestaltet.
  • Standbilder: Das Thema wird als Standbild umgesetzt und fotografisch festgehalten.

Anwendungsbeispiel

Schriftlesung: 1. Korinther 12,12 ff.
Einstieg ins Thema „Kirche und ich?“: Kirche heute ist alt und verstaubt. Oder: Kirche lebt heute noch, ist aktiv.
Stationen können z. B. sein:

  • Diskussionswand: Hinter was stehe ich? – Ich glaube … Ich glaube nicht …
  • Meine Kirche – Fürbitten für meine Kirche formulieren

Ich will dich segnen … und du sollst ein Segen sein!

Material: keines

Beschreibung

Der Segen Gottes ist ein zentrales und ausdrucksstarkes Element des christlichen Glaubens. Glauben wird erlebbar, wenn wir Segen empfangen und weitergeben. Eine Segenshandlung braucht Zeit und Ruhe um sich darauf einlassen zu können. Sie kann gesprochen, gesungen oder durch Gesten umgesetzt werden.

Methoden für Segensrituale im Kreis:

  1. Empfangen und weitergeben: Alle strecken die linke Hand in die Mitte und legen die rechte Hand auf die Schulter der Person rechts neben sich, bis der Kreis geschlossen ist. Einen Segen hören oder gemeinsam sprechen (s. auch Methode „Hindurchfließender Segen“).
  2. Empfangen und gegenseitig zusprechen: Im Kreis wird der Segen reihum weitergegeben. Dazu drehen sich nacheinander alle paarweise zueinander. Person 1: „Gott sagt: Ich will dich segnen“ Person 2 antwortet: „… und du sollst ein Segen sein“. Person 2 dreht sich zu Person 3 um und beginnt von vorn. Dazu kann auch die jeweils sprechende Person ihre Hände über die der anderen Person halten.
  3. Segen gemeinsam Sprechen und diesen durch Händedruck weitergeben.

Anwendungsbeispiel

In den meisten Zusammenhängen dient der Segen dazu, einen guten Abschluss und Übergang zu ermöglichen. Er passt also in Schlussrunden, Stehkreise mit gefassten Händen, Verabschiedungszeremonien in Partner- oder Gruppenform oder in die letzten Minuten vor dem Weg nach draußen. In Gruppen bietet sich auch ein eigener, in der Gruppe erarbeiteter Segen an, der gemeinsam gesprochen wird.

Kerzen mit Schrift, Mustern und Symbolen verzieren.

Material: mittelgroße Kerzen, Kerzenstifte mit Flüssigwachs oder Wachsplatten in verschiedenen Farben; Unterlagen

Beschreibung

Bei Konfi-Gruppen ist sie ein Klassiker: Die Konfi-Kerze, die jede/jeder für sich gestaltet und die im Gottesdienst brennt. Aber auch eine Jugendgruppe kann sich individuelle Kerzen gestalten – für jede/jeden persönlich zu Hause oder für die gemeinsame Andacht. Die Stifte ermöglichen feine Schrift, man muss aber vorsichtig mit ihnen umgehen, damit nicht alles verspritzt. Für flächige Formen sind die Wachsplatten besser geeignet. Man kann auch beide Techniken kombinieren.

Anwendungsbeispiele

Jede/jeder gestaltet ihre/seine persönliche Kerze, die mit dem Namen versehen wird. Gestaltet werden kann sie mit christlichen Symbolen oder auch mit dem, was jemandem im Leben wichtig ist. Die Gruppenleitung sollte darauf achten, dass die Motive auch zum Verwendungszweck der Kerzen passen.
Oder die Gruppe gestaltet jeweils einen Satz von Kerzen passend zum Kirchenjahr, die für die Andacht oder den Gottesdienst in der Kirche genutzt werden können.

In einem turnierartigen Wettbewerb gewinnt die beste Idee.

Material: Moderationskarten, Stifte

Beschreibung

Jede/jeder schreibt bis zu drei Ideen auf eine Moderationskarte. Dann werden je nach Gruppengröße Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen gebildet. Diese diskutieren, welche Idee die beste ist und legen sich am Schluss auf eine fest. Dann sucht sich die Gruppe eine Partnergruppe, mit der wieder diskutiert wird. Wortführer ist die Erfinderin / der Erfinder der Idee, die anderen in seiner/ihrer Gruppe unterstützen sie/ihn. Dies geht so lange, bis nur noch zwei oder drei Ideen übrig sind. Diese werden dann ausführlich im Plenum vorgestellt. Per Abstimmung ermittelt man, welche Idee insgesamt die beste ist. Oft passen verschiedene Ideen zueinander, dann kann man im Verlauf der Diskussionen oder auch am Schluss die Ursprungsidee erweitern oder konkretisieren.
Die Leitung muss gut darauf achten, dass es beim Diskutieren fair zugeht und die Ideen, die sich nicht durchsetzen konnten, trotzdem gewürdigt werden.

Variante

Das Verfahren funktioniert auch mit längeren Texten, von denen nur einer oder wenige vorgetragen werden sollen.

Anwendungsbeispiel

Die Methode ist gut geeignet, um ein Thema für den Konfi-Gottesdienst, einen Jugendgottesdienst oder eine Freizeit zu finden. Es hilft, wenn man am Anfang Beispiele gibt, welche Ideen und Themen schon einmal gut ankamen.

Wünschen, Gebeten und Klagen einen Platz geben.

Material: 20 Papphocker, Umzugskisten oder Hohlziegel; Klebezettel/Post-its®; Stifte; Klebeband

Beschreibung

Diese Methode eignet sich gut, um die Statements vieler Personen festzuhalten und sichtbar zu machen. Jede/jeder überlegt hierbei für sich und bringt ihre/seine Meinung dann an die Wand, welche aus Papphockern, Umzugskisten oder Hohlziegeln aufgebaut wird. Hierfür eignen sich Klebezettel oder Post-its® sehr gut, die dann an die Wand geheftet werden können. Denkimpulse (z. B. Satzanfänge auf der Wand) können beim Formulieren der eigenen Meinung und Gedanken hilfreich sein.

Anwendungsbeispiele

Anwendung in einem Stationengottesdienst (s. auch Methode „Stationengottesdienst“):

  • Fürbittenwand: Fürbitten formulieren und anheften
  • Diskussionswand zum Thema: (z. B. „Ich glaube …“, „Ich glaube nicht …“)
  • Klagemauer: Dinge, die ich gern loswerden möchte formulieren, kleinfalten und in die Ritzen der Hocker stecken (Hocker aneinander befestigen!)

Intensivere Vertiefung in biblische Texte.

Material: 1 Bibeltext pro Person, Stifte

Beschreibung

Die Bibelentdeckermethode ist eine Kombination aus gemeinsamem Bibellesen und anschließendem Gespräch über das Gelesene. Dafür eignen sich gerade auch etwas „sperrige“ Bibelstellen, denn mit der Methode lässt es sich intensiv in die Bibelstellen eintauchen. Sie kann Menschen dabei unterstützen, beim Lesen von biblischen Texten Entdeckungen über Gott und sich selbst zu machen sowie zu überlegen, wie und wo sie diese in ihrem Alltag umsetzen können.
Ziel ist es, dass die Gruppe ihre eigenen Entdeckungen und Erfahrungen macht.

Variante

Die Methode lässt sich auch gut über die gängigen Video-Tools nutzen und anwenden.

Anwendungsbeispiel:

Die Methode folgt einem festen ritualisierten Ablauf:

  1. Ankommen und Austausch.
  2. Gebet mit dem Fokus auf Dankbarkeit und Sorgen.
  3. Rückblick: Wo ist mir Gott in meinem Leben begegnet?
  4. Die Bibelstelle aus verschiedenen Perspektiven lesen, hören und beschreiben.
  5. Entdeckungen machen: Frage-Impulse setzen.
  6. Praxisbezug der Textstelle in meinen Alltag hineinnehmen.
  7. Gemeinsamer Abschluss und Segen.
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