Materialart: | Andacht |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Konfis, Teens (12-16 Jahre) |
Einsatzgebiete: | Gottesdienst, Evangelisation/ missionarisches Event, Gruppenstunde |
Verband: |
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Redaktion: |
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Zeitbedarf: | 10-15 Min. (Vorbereitung: 10-15 Min.) |
Bibelstelle: |
Markus 9,24 anzeigen Bibelstelle
Markus 9,24 24Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
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Es geschieht im rechten Augenblick. Gerade, als der Streit zu eskalieren droht. Die Jünger sind umringt von Menschen. Laute Worte, scharfe Töne, bedrohliche Gesten. Offenbar geht es ums Eingemachte. Da kommt Jesus ums Eck.
Als die Menschen ihn sehen, tritt ein Mann aus der Menge heraus auf ihn zu. In bewegenden Worten beschreibt er Jesus das Krankheitsbild seines Sohnes und die Hoffnung auf Heilung, die ihn zu den Jüngern getrieben hatte. Aber sie konnten dem Jungen nicht helfen. Was eigentlich können Jünger, wenn Jesus nicht da ist? „Offensichtlich gar nichts!“, scheint es den Menschen, die um Jesus herumstehen, ärgerlich auf der Zunge zu liegen. „Die können es einfach nicht!“ Und sie fangen wütend an, über die Jünger zu reden.
Der Vater des Jungen aber ist tief enttäuscht. „Jesus, sie konnten nicht … wenn du aber etwas kannst, dann hilf uns!“ Sichersein hört sich anders an. Wenn … falls du etwas kannst! Angesichts des Unvermögens der Jünger steht Jesus plötzlich selbst in einem unklaren Licht. Ist er am Schluss genauso überfordert – mit dieser Situation und mit anderen Situationen? Mit meiner? Mit deiner?
Schneller als uns lieb ist kommen Zweifel auf und machen sich breit. Was ist Jesus möglich? Was kann er? Und wann?
Braucht er bestimmte Umstände, um zu helfen? Braucht er Voraussetzungen? Braucht er mein Vertrauen? Meinen Glauben? Und was, wenn ich den nicht liefern kann?
„Alles ist möglich dem, der glaubt.“
Es ist nur ein Satz, mit dem Jesus zurechtrückt, was im Denken des Vaters durcheinandergekommen war. Er braucht nur einen Satz, um klar zu machen: Das Unvermögen liegt nicht bei Jesus, sondern bei uns. Dabei wäre so viel möglich, wenn wir es Gott zutrauen würden. Aber es mangelt uns an Vertrauen Gott gegenüber. Darin liegt das Problem … und die Chance. Denn meist erst dann, wenn wir etwas nicht mehr selbst im Griff haben, beginnen wir plötzlich zu vertrauen. Unserem Zahnarzt, weil die Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind. Oder dem Computerspezialisten, weil unser Bildschirm einfach schwarz bleibt. Dann ist es das Vertrauen-Können in die Fähigkeiten eines anderen, das uns wieder eine Tür öffnet. Ohne dieses Vertrauen bliebe alles beim Alten.
Als das dem Vater des Jungen klar wird, stürzt ihn das in noch tiefere Verzweiflung. Soll sein Junge weiter leiden müssen, nur weil er in diesem Augenblick Jesus nicht mehr zutrauen kann, als er kann?
Da bricht es aus dem Mann heraus: „Ich glaube! Ich will es zumindest. Und so bitte ich dich, Jesus, sieh nicht auf mein Nicht-Vertrauen- Können; halt dich nicht mit meinem Unglauben auf. Hilf mir und meinem Jungen! Und erweise dich auch in meiner Unfähigkeit, dir zu vertrauen, als der, der barmherzig ist. Hilf mir glauben!“ Daraufhin geschieht das Unfassbare. Jesus heilt den Jungen, ohne dass der Glaube des Vaters ein anderer geworden wäre. Ohne dass sein Zweifel ausgeräumt oder seine Fragen beantwortet worden wären.
Das ist es, was diese Geschichte im Markusevangelium so ermutigend für all diejenigen machen kann, die – warum auch immer – durchs tiefe Tal des Zweifelns gehen. Weil sie ein Hoffnungsfunke für uns Schwache ist, die wir nicht immer einfach so glauben können. Weil in dieser Geschichte klar wird: Zweifeln ist nicht schlimm. Zweifeln ist nicht das Gegenstück zu „Glauben“. Zweifeln gehört zum Glauben dazu. Und entscheidend ist nur, wie wir damit umgehen. Das Beste, was wir tun können, ist, das zu tun, was der Vater des Jungen getan hat. Er hatte nicht den Glauben, der seinen Sohn geheilt hätte. Der Vater des Jungen hatte nur eines: Den Mut, sich trotz seines Unglaubens den Möglichkeiten Jesu auszusetzen.
Darum: Wenn du zweifelst, dann wirf dich mitsamt deinem ganzen Zweifel in die Arme Jesu. Selbst wenn du es nicht glauben kannst, dass das etwas bringen mag … tu es dennoch! Und wenn du nicht weißt, wie genau du das anstellen sollst in deiner Situation, dann leih’
dir die Worte aus Markus 9,24:
„Jesus, ich will glauben – und jetzt sieh nicht auf meinen Unglauben, sondern erbarme dich über mich, so wie ich bin!“
Das hat damals bei dem Vater des Jungen gereicht. Und es reicht heute.
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