Alles neu macht Müll / Was meine Plastiktüte mit Pelikanbabys zu tun hat und warum Flohmärkte die Welt retten

Einheit | Bibelarbeit
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Alles neu macht Müll / Was meine Plastiktüte mit Pelikanbabys zu tun hat und warum Flohmärkte die Welt retten

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Junge Erwachsene (18+)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 60-120 Min. (Vorbereitung: 60 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 1,28 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 1,28

28Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Edding(s), 3 große Pappen, 3 Stift(e), kopierte Zettel (für alle Teilnehmenden), freie Wand / Stellwand, 30 Din-A5-Zettel
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Deko

Den ganzen Raum mit vielen, vielen Plastiktüten dekorieren. Auf ein Plakat die Zahl 5.200.000.000 schreiben und aufhängen. Auf ein (blaues) Plakat die Weltkarte malen. Deutschland einzeichnen. Außen evtl. schöne Naturfotos auf das Plakat kleben. Ebenfalls aufhängen.

Eisbrecher: Gruppengespräch

Holt mal alle eure Handys raus und haltet sie hoch.

Mit wem würdet ihr gern tauschen? Ganz ehrlich: Wem ist es manchmal peinlich, sein Handy zu zeigen? Warum? Weil es zu alt ist? Weil es zu neu ist, zu teuer war? Wer hätte gern ein neues Handy? Warum? Wann braucht man ein neues Handy? Was macht ihr dann mit dem alten Handy?

Hat jemand schon mal von einem Plastikstrudel gehört? Im Pazifik zwischen Kalifornien und Hawaii treiben riesige Plastikstrudel (mit Edding auf Weltkarte einzeichnen). Die sind größer als Deutschland, sogar größer als Deutschland, Frankreich, Spanien und Polen zusammen. Nur Müll. Das sieht nicht schön aus. Und noch schlimmer: Durch Sonne und Wellen werden die Plastikteile fein zermahlen und Fische und Seevögel füttern damit ihre Jungen. Die können daran sterben. Das Meer gehört zu keinem Land, darum fühlt sich keine Regierung zuständig und der Müll wird weiter im Meer verklappt. Dabei brauchen viele Plastiksorten Jahrhunderte, um sich aufzulösen.

Kurze Diskussion: Von wem stammt der Müll?

Drei Leute bekommen eine leere Pappe und einen Stift und sollen darauf die Antwort auf folgende Frage schreiben:

Wie viele Plastiktüten verbraucht jeder Deutsche im Jahr? Zur Erinnerung: Das Jahr hat 52 Wochen, überlegt mal, wie oft eure Familie einkauft oder wofür ihr sonst noch Plastiktüten braucht. Wie viele Plastiktüten verbraucht jeder Deutsche?

(Wer am nächsten dran ist, darf sich die schönste Plastiktüte aussuchen).

Antwort: 65. Statistisch gesehen verbraucht jeder Deutsche 65 Plastiktüten im Jahr. Wie viele sind das jedes Jahr in Deutschland? (Ca. 80 Mio Deutsche x 65 = 5.200.000.000, siehe Zahl auf dem Schild).

(Zettel mit diesen beiden Versen an alle verteilen)

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (1. Mose 1,28, Luther)

Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an. (1. Mose 1,28, Gute Nachricht Bibel)

Welcher Unterschied fällt euch zwischen beiden Übersetzungen auf?

„nehmt sie in Besitz“/„machet sie euch untertan“ und „herrschet“/„setze über … vertraue sie eurer Fürsorge an“.

Ist das ein großer Unterschied? Was bedeuten jeweils die beiden Formulierungen?

Anmerkung dazu aus der Gute Nachricht Bibel: „Die herkömmliche Übersetzung‚ macht sie euch untertan‘ hat oft Anlass gegeben zu dem Missverständnis, die Schöpfung sei der Willkür des Menschen ausgeliefert. Nach hebräischem Verständnis gehören Herrschaft und Fürsorge zusammen; die Könige und Fürsten im Alten Orient galten als ‚Hirten‘ des Volkes. Deshalb wird die Fortsetzung, die wörtlich lautet: Herrscht über (die Fische usw.), wiedergegeben durch: Ich setze euch über … und vertraue sie eurer Fürsorge an.“

Wir sollen uns um die Erde, um Tiere und Pflanzen kümmern. Nicht nur die Plastikstrudel zeigen, dass wir Menschen das in den letzten Jahrhunderten nicht gut hingekriegt haben. Klimawandel und Massentierhaltung sind andere Beispiele. Müll ist aber eins der großen Probleme. Viele sagen, wir leben in einer „Wegwerfgesellschaft“. Was ist damit gemeint? Wie lässt sich daran etwas ändern? Ein Motto kann sein: „Ich möchte, dass für mich möglichst wenig neu hergestellt wird.“ Warum? Die Jeans werden irgendwann zu kurz, Unterhosen haben irgendwann Löcher – aber warum brauchen wir ein neues T-Shirt, wenn wir noch sieben (oder siebzehn) im Schrank haben, die völlig okay sind? Warum brauchen wir ein neues Handy, wenn man mit dem alten noch tadellos telefonieren kann?

Es geht hier nicht darum, heuchlerisch den Zeigefinger zu schwingen. Wir leben in einer Welt, in der Mode und technische Weiterentwicklung eine große Rolle spielen. Schöne Kleidung gab es schon in der Bibel und da ist grundsätzlich nichts dran zu kritisieren. Aber es ist wichtig, dass uns bewusst ist, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben. Dass wir uns oft Dinge kaufen, die wir eigentlich schon besitzen – nur eben nicht so neu. Dann kann das Motto eine gute Leitlinie sein: „Ich möchte, dass für mich möglichst wenig neu hergestellt wird.“

Wie kommt jeder von uns dahin? Dazu an einer (Stell-)Wand eine Mindmap entwickeln: Antworten auf Karten (z.B. längs halbierte A-4-Blätter) schreiben und die zusammenpassenden Vorschläge in die Nähe pinnen oder kleben (z.B. leihen, verzichten, eBay, Flohmarkt, Kleidertauschparty, Secondhand- shop, Nähen lernen, Bibliothek …).

Je nach Gruppengröße und Dynamik

Gemeinsam eine Aktion planen (Flohmarkt, Kleidertauschparty, eBay-Verkaufs-Aktion, Tauschbörsen …). Oder in kleinen Gruppen verschiedene vorbereitete Action Steps angehen

  • aus den Gelben Seiten/Internet alle Flohmarkttermine aus der Stadt raussuchen und an alle mailen
  • alle Secondhandshops raussuchen
  • Nähkurse u. Ä. raussuchen
  • Oder die Jungs planen eine eBay-Aktion und die Mädchen eine Kleidertauschparty.
  • Oder schöne (!) Stofftaschen cool bemalen und beim nächsten Einkauf mitnehmen.
  • Flohmarkt

Es kann sich anbieten, einen Flohmarkt mit einem Schwerpunkt anzubieten, z.B. einen Bücherflohmarkt. Leute aus der Gemeinde und aus der Nachbarschaft können ihre Bücher spenden und an einem Tag im Gemeindehaus neue kaufen. Vorher überlegen, was mit den übrig gebliebenen Büchern passiert (z.B. eine Bibliothek in der Gemeinde starten, spenden, bei www.tauschticket.de oder www.balu.de o.Ä. einstellen …)!

  • Kleidertauschparty

Eher was für Mädchen: Alle bringen ihre ausrangierten Klamotten mit und dann wird getauscht. Ist am Schönsten bei netter Atmosphäre, leiser Musik und Knabbereien. Großen Spiegel besorgen! Wer mag, stellt noch eine Garderobenstange auf und hängt alles vorher ordentlich auf Bügel. Mit Tüchern oder Vorhang lässt sich auch eine Umkleide improvisieren.

  • eBay-Verkaufs-Aktion

Im Teenkreis und der Gemeinde werden gut erhaltene Gegenstände gesammelt: am besten Dinge, die sich gut verpacken und verschicken lassen und noch einen relativ hohen Wert haben. An einem Tag werden an mehreren Rechnern parallel die Dinge eingestellt und zwei Wochen später bei einer gemeinsamen Aktion verpackt und verschickt.

  • Tauschbörse

Zusammen überlegen, was sich gut tauschen lässt: Computerspiele, Bücher, CDs … Festlegen, was getauscht wird. Termin festlegen. Werbung in der Schule machen, der Zeitung Bescheid sagen. Und losgetauscht.

  • Autor / Autorin: Anja Schäfer
  • © Deutscher EC-Verband
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