Du bist ein Gott, der mich sieht

Einheit | Bibelarbeit
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Du bist ein Gott, der mich sieht

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche, Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene, Junge Erwachsene (18+), Studenten
Einsatzgebiete: (Jugend-)Gottesdienst, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: echt.
Zeitbedarf: 30-60 Min. (Vorbereitung: 15-30 Min.)
Bibelstelle: Matthäus 14,22-14,33 anzeigen
Bibelstelle
Matthäus 14,22-14,33

Jesus geht über das Wasser

Markus 6,45-52; Johannes 6,16-21

22Sofort danach drängte Jesus die Jünger,

in das Boot zu steigen.

Sie sollten an die andere Seite des Sees vorausfahren.

Er selbst wollte zuerst noch

die Volksmenge verabschieden.

23Als die Volksmenge weggegangen war,

stieg er auf einen Berg,

um in der Einsamkeit zu beten.

Es war schon Abend geworden,

und Jesus war immer noch allein dort.

24Das Boot war schon weit vom Land entfernt.

Die Wellen machten ihm schwer zu schaffen,

denn der Wind blies direkt von vorn.

25Um die vierte Nachtwache kam Jesus zu den Jüngern.

Er lief über den See.

26Als die Jünger ihn über den See laufen sahen,

wurden sie von Furcht gepackt.

Sie riefen: »Das ist ein Gespenst!«

Vor Angst schrien sie laut auf.

27Aber sofort sagte Jesus zu ihnen:

»Fürchtet euch nicht! Ich bin es.

Ihr braucht keine Angst zu haben.«

Petrus findet Halt bei Jesus

28Petrus sagte zu Jesus:

»Herr, wenn du es bist, befiehl mir,

über das Wasser zu dir zu kommen.«

29Jesus sagte: »Komm!«

Da stieg Petrus aus dem Boot,

ging über das Wasser und kam zu Jesus.

30Aber auf einmal merkte er, wie stark der Wind war.

Da bekam er Angst.

Er begann zu sinken und schrie: »Herr, rette mich!«

31Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen

und hielt ihn fest.

Er sagte zu Petrus: »Du hast zu wenig Vertrauen.

Warum hast du gezweifelt?«

32Dann stiegen sie ins Boot und der Wind legte sich.

33Die Jünger im Boot warfen sich vor Jesus nieder.

Sie sagten: »Du bist wirklich der Sohn Gottes

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

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Kurze Bibelarbeit, die mehrere Bibeltexte miteinander verknüpft: den verlorenen Sohn, Petrus auf dem Wasser und die Jahreslosung 2023

Vorschau:

Trotz der stetig zunehmenden und nahezu greifbaren Anspannung, die ihn seine ganze Reise lang schon umgab, zuckten auf einmal seine Mundwinkel, als er am Garten seines alten Nachbarn vorbeilief. Nach all den Jahren konnte man immer noch die Stelle erkennen, an der sein großer Bruder und er eines Tages, aufgrund unerwarteter Komplikationen, mit rasender Geschwindigkeit in ihrer selbstgebauten Seifenkiste wortwörtlich durch die Wand vom Hühnerstall gebrettert waren. Dabei hatten sich ihre Nachbarn nicht nur über den Sachschaden sichtlich unerfreut gezeigt, sondern ebenfalls über die Tatsache, dass ein Teil der Hennen diesen Schock länger als erwartet verarbeiten musste.

Doch die kurze Andeutung des verschmitzten Lächelns erstarb schnell wieder auf seinem Gesicht, als ihn der altvertraute Weg wieder daran erinnerte, wohin ihn seine Reise führte. Nach Hause. Oder besser gesagt hin zu dem, was er früher sein Zuhause genannt hatte, bevor er als junger Mann seine sieben Sachen gepackt hatte und verschwunden war. Was danach folgte, lässt sich wohl am ehesten mit einer dieser traurigen Teeniegeschichten beschreiben, in denen die Hauptperson nach und nach die falschen Leute kennenlernt und sich damit auf dem besten Weg befindet, langsam, aber sicher die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren und völlig leer und ausgebrannt auf dem Boden zu enden. Und genau dort befand er sich auch. Am Boden. Dabei wurde die Leere in seinen Taschen förmlich zum Sinnbild seiner eigenen Mutlosigkeit und Einsamkeit. Ihm war rein gar nichts mehr geblieben. Nichts, außer einem kleinen Funken einer letzten Hoffnung, an die er sich verzweifelt klammerte, wie ein Ertrinkender in Seenot an einen Rettungsring.

Dieser Tag ist nun schon Jahre her, doch wenn er daran zurückdenkt, macht sich immer noch ein Schwall ganz unterschiedlicher Gefühle in ihm breit.

Er weiß noch genau, wie er dem Weg, um die letzte Biegung zum Haus seines Vaters folgte. Doch was sich danach ereignete, überstieg alle seine Erwartungen und kühnsten Träume. Es war alles derart surreal und er kann gar nicht mehr so genau sagen, was in welcher Reihenfolge passiert ist. Er erinnert sich nur noch, wie er sich kurze Zeit später am Tafelende eines überreich gedeckten Tisches im Haus seines Vaters wiederfand und sich alle Verwandten und Bekannten aus vollstem Herzen mitfreuten und feierten. Doch etwas, das er nie vergessen wird und das sich in sein Innerstes für immer eingebrannt hat, war die Art, wie ihn sein Vater den ganzen Abend lang betrachtete. Dieser Blick aus stiller, dankbarer Freude, unbeschreiblicher Wertschätzung, warm umhüllender Wärme und ehrlicher, tiefer Liebe. Dieser Blick – er hofft sehr, dass er diesen Blick nie mehr vergessen und sein Leben lang als ein Zeichen großer Würdigung mit sich tragen wird.

(frei interpretiert nach Lk 15, 11-32)

 

„Ein Blick sagt mehr als tausend Worte.“ Und ein Blick kann Bände sprechen, wie zum Beispiel hier in der Geschichte vom verlorenen Sohn. Aber auch die Jahreslosung („Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Gen 16,13) zeigt, welche Bedeutung das hat, was unsere Augen ausdrücken.

Eine Geschichte, in der sich Gesichtsausdrücke und Blicke vermutlich schneller wandeln als das Wetter dort auf dem See, ist die Geschichte vom Seewandel in Matthäus 14,22-33.

Gruppenarbeit 1

Lest euch den Abschnitt durch und markiert wichtige oder unverständliche Stellen. Tauscht euch im Anschluss über eure Gedanken dazu aus.

 

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  • Autor / Autorin: Annabelle Keppler
  • © Deutscher EC-Verband
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