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Materialart: | Bibelarbeit |
Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiet: | Freizeiten |
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Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 30-60 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.) |
Bibelstelle: |
1. Petrus 3,8-3,12 anzeigen Bibelstelle
1. Petrus 3,8-3,12 Mahnungen an die ganze Gemeinde 8Endlich aber seid allesamt gleich gesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. 9Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt. 10Denn »wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. 11Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. 12Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber sieht auf die, die Böses tun« (Psalm 34,13-17). Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
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Der Petrusbrief wurde an Christen geschrieben, die vor einer besonderen Herausforderung standen: Sie waren damals eine von allen gehasste Randgruppe. Für die Juden waren sie eine Sekte, weil sie an Jesus glaubten. Die Römer hielten sie für Verbrecher, die Rom angezündet hatten und die Griechen sahen in ihnen Gesindel. Den Christen wurde Inzucht unterstellt, weil sie sich als „Geschwister“ anredeten und „liebten“. Sie wurden als Kannibalen beschimpft, weil sie beim Abendmahl den „Leib“ und das „Blut“ Christi zu sich nahmen. Außerdem galten sie als Atheisten, weil sie nicht an die unzähligen Götter der Römer und Griechen glaubten. Die Christen wurden damals gemieden, beschimpft oder sogar gefangen genommen und getötet.
In diese Situation hinein fordert Petrus etwas Krasses. Die Christen sollen sich so verhalten, dass ihnen nichts vorgeworfen werden kann. Sie sollen sich mit Liebe wehren. Sein Fahrplan hat drei „Halte“stellen:
Es wir super schwer sein, dieses provokante Nichtprovozieren zu leben. Deswegen braucht ihr alle Rückendeckung von euren Geschwistern!
Petrus ermutigt seine Leute mit aller Kraft und mit aller Hingabe, alles daran zu setzen, Frieden mit den Menschen zu halten. Dazu sollen sie Böses nicht zurückzahlen, Beleidigungen nicht beantworten. Petrus geht sogar noch weiter: Er fordert die Christen auf, ihre Verfolger zu segnen und ihnen Gutes zu tun (V9). Er will damit erreichen, dass die Menschen, die Christen etwas Böses wollen, ins Nachdenken kommen (V16). Sie sollen ihre Vorurteile nicht erfüllt finden und angesteckt werden von der Freude und Liebe der Christen – sogar ihren Verfolgern gegenüber.
Petrus ist nicht weltfremd. Er weiß, dass es Menschen gibt, mit denen man keinen Frieden halten kann. Das sieht man schon allein daran, dass trotzdem weiterhin Christen verfolgt und getötet wurden. Daher malt er den Adressaten des Petrusbriefes die Dimension ihres Handelns vor Augen. Sie sollen vor Menschen keine Angst haben. Ihr Handeln soll ganz von Gott her kommen. Gott ist größer und wichtiger als Leib und Leben. Weil die Christen für Gott leiden, kann das sogar als eine Auszeichnung und etwas Besonderes gesehen werden.
Während es auf der ganzen Welt unzählige Christen gibt, die für ihren Glauben verfolgt werden, leben wir in Deutschland in Religionsfreiheit. Wie können wir also dieses Wort Gottes, das so gar nicht zu unserer Situation passen mag, für unser Leben wertvoll werden lassen?
Aber auch wir stehen heute vor der Herausforderung, unseren Glauben sichtbar werden zu lassen. Auch in unserem Umfeld gibt es Menschen, die unsere Beziehung zu Jesus nicht verstehen und vielleicht sogar negativ sehen. Natürlich droht uns keine Verfolgung, aber manche Sprüche und Blicke von Anderen können uns treffen. Was würde Petrus uns heute schreiben? Ich denke die Ratschläge sind die gleichen. Nur die Umsetzung unterscheidet sich.
Geht euren Weg mit Jesus nicht alleine. Sucht euch immer wieder „Geschwister“, um euch auch gegenseitig den Rücken stärken zu können.
Oft fällt es innerlich und äußerlich nicht leicht, sich bei Menschen um Frieden zu bemühen, die unsere Beziehung zu Jesus ablehnen oder torpedieren. Aber genau das ist der Fahrplan. Im Einzelnen bedeutet das:
Und wenn das alles nicht fruchtet und die Anfeindung, Beleidigung und Ausgrenzung uns trotzdem trifft!? Dann hilft es, sich bewusst zu machen, wessen Urteil am Ende der Zeit zählt. Nicht das unserer Mitmenschen, sondern das unseres allmächtigen Gottes. Und er hat Freude daran, wenn wir zu ihm stehen, auch wenn es uns etwas kostet. Vielleicht hilft es uns in Deutschland auch einmal zu vergleichen, wie die Konsequenzen in unserem Leben aussehen, vor allem im Vergleich zu dem der anderen – wirklich verfolgten – Christen auf der Welt. Auch wenn es sich schlimm anfühlt, wegen Jesus ausgelacht, gemieden oder gar angegangen zu werden. Es wird uns nicht an Leib und Leben gehen.
In Kleingruppen von 3-4 Personen tauschen sich die Teilnehmer darüber aus, wann sie schon einmal etwas Negatives erlebt haben, weil sie zu Jesus gehören.
Lest gemeinsam 1.Petrus 3,8-17.
Gib deiner Gruppe die Situation der damaligen Hörer weiter, wie sie in „1. Erklärungen zum Text“ dargestellt ist. Schlage die Brücke von der Situation damals zu unserer heute. Erkläre die erste Haltestelle, das Zusammenhalten mit anderen Christen. Deswegen seid ihr jetzt gerade zusammen und deswegen wollt ihr die Chance nutzen, euch für den Alltag zu stärken. Das geschieht an verschiedenen Stationen.
Es gibt vier mögliche Stationen. Du kannst entweder eine oder mehrere Stationen für deine Teilnehmer (in Kleingruppen) vorauswählen. Du kannst die Teilnehmer sich auch eine der möglichen Themengebiete aussuchen lassen. Oder du machst komplett offene Stationen, bei denen jede Frage an einem Punkt im Raum vorhanden ist und die Teilnehmer können kommen und gehen und reden und hören, was sie gerade interessiert.
1. Station: Beleidiger nicht beleidigen sondern segnen
Überlegt gemeinsam in der Gruppe, wie ihr in konkreten Situationen reagieren könnt. Nehmt euch Zeit in der Stille gemeinsam für eine Person, die euch schon beleidigt hat, zu beten, für sie zu danken und sie zu segnen.
2. Station: Nichts Schlechtes sagen
Überlegt gemeinsam, wie ihr es schaffen könnt, immer weniger Böses über andere zu reden und auch zu denken. Stellt euch einer Herausforderung für die nächste Woche und überprüft euch bei der nächsten Gruppenstunde.
3. Station: Mit aller Kraft Frieden halten
Helft euch gegenseitig mit Ideen und Zuspruch, wie ihr mit aller Kraft Frieden suchen und halten könnt mit Menschen, die das gar nicht wollen. Wie könnt ihr sie überraschen und beschämen und so auf Jesus aufmerksam machen? (V. 16)
Stellt euch gegenseitig typische Fragen von Mitmenschen und sammelt mögliche Antworten. Achtet dabei nicht nur darauf, ob die Antworten inhaltlich richtig sind, sondern vor allem, ob sie taktvoll und bescheiden sind und ob sie geeignet sind, andere Menschen auf Jesus neugierig zu machen.
Mögliche Fragen/ Aussagen könnten sein:
Eventuell können die Teilnehmer den anderen mitteilen, was sie sich vorgenommen haben. Je nach Gruppe kann man das auch in einer Runde machen, in der jeder einen Satz sagt.
Danach ist es wichtig, dass du den Teilnehmern die letzte Haltestelle näherbringst. Dabei kommt es auf den richtigen Ton an. Versuche die Balance zu halten, dass du die Herausforderung und die Konsequenzen nicht klein redest. Gleichzeitig musst du aber die Dimensionen unseres „Leidens“ zu dem Leid anderer, verfolgter Christen aufzeigen. Du solltest vor allem darauf hinweisen, wie groß und mächtig Gott ist und dass im Endeffekt sein Urteil die ganze Erde und auch uns richten wird. Zum Schluss werden nicht die Menschen, die schlecht über uns denken und schlecht mit uns umgehen, die Richter sein. Ermutige und fordere heraus. Ich wünsche dir dazu das richtige Fingerspitzengefühl.
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