Zielgedanke
Ohne unseren großen Gott läuft nichts, auch nicht in der
Gemeinde. Ihm gebührt die Ehre und nicht uns Menschen.
Merkvers
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
1. Korinther 3,9 Luther84
Situation der Jungscharler
Viele Jungscharler kommen regelmäßig in die Räume der Gemeinde.
Dahinter stecken unterschiedliche Motive: Manch einer kommt, weil seine Freunde
in die Gemeinde gehen. Andere, weil die Eltern in die Gemeinde gehen. Einer mag
die Spiele und eine andere freut sich, einfach mal verrückt sein zu dürfen. Je
nachdem an welchen Gemeindeveranstaltungen die Jungscharler sonst noch teilnehmen
und ob die Eltern in die Gemeinde eingebunden sind, kann das Verständnis von
Gemeinde ganz unterschiedlich sein. Für manche Kinder ist der Jungschar
Gemeinde. Für andere ist das Wort Gemeinde einfach das Haus, in dem man sich
trifft. Für manche bedeutet Gemeinde Gemeinschaft mit Menschen zu haben und
Gemeinschaft mit Gott. Es ist schön, dass all diese Kinder besonders in der
Jungschar einen Raum haben, in dem sie kommen dürfen wie sie sind und
Gemeinschaft mit Gott und Menschen erfahren können.
Erklärung zum Text
Paulus schreibt den Brief an die Gemeinde in Korinth. In 1. Korinther
1,10 – 4,21 geht er auf die Parteistreitigkeiten in der Gemeinde ein, denn in der
Gemeinde ist es zur Spaltung gekommen. Es gibt Gemeindemitglieder, welche sich
als Paulus-Anhänger bezeichnen und seine Seite vertreten, einige sind
Apolloanhänger und wieder andere bekennen sich zu Kefas (Petrus) (1. Kor 1,10-17).
Paulus betont im ganzen Brief immer wieder, wie wichtig die Einheit in der
Gemeinde ist.
V.5: Paulus
beginnt den Abschnitt mit rhetorischen Fragen nach den Predigern. Er fühlt sich
dadurch nicht geschmeichelt, dass einige Gemeindemitglieder ihn für den besten
halten. Er führt auch nicht die Vorzüge der einzelnen Personen auf, sondern
stellt fest sie beide Diener Gottes sind.
V.6-8: Paulus
fasst das Geschehen mit einem Bild des Ackerbaus zusammen. Es muss begossen
werden und es muss gepflanzt werden, aber das eine ist nicht wichtiger als das
andere. Diese beiden Aufgaben stehen beispielhaft für viele unterschiedliche
Aufgaben im Reich Gottes. Weder Paulus noch Apollos sind für das Wachstum in
der Gemeinde verantwortlich. Gott allein ist es, der den Wachstum gibt und dafür
gebührt ihm die Ehre und keinem Menschen.
V. 9: Der gesamte
Abschnitt wird mit dem einfachen Satz: Wir sind Gottes Mitarbeiter
zusammengefasst. In diesem Satz steckt keine Wertung, sondern die Feststellung,
worin die Platzanweisung besteht, Mitarbeiter sein und mitarbeiten. Paulus
nennt zwei Bilder wie Mitarbeit aussieht, das Feld und die Baustelle. Der
Ausdruck Feld macht deutlich, dass die Mitarbeiter der Gemeinde ganz auf Gott
angewiesen sind. Genauso wie ein Feld sich nicht selber ackern, pflanzen und
gießen kann, so können wir als Gemeinde das auch nicht selbst, sondern sind
allein auf Gott angewiesen.
Personen
Apollos: Von ihm wissen wir nicht viel. Lukas erwähnt ihn in der Apostelgeschichte 18,24: „Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift“. Er übernahm die von Paulus gegründete Gemeinde in Korinth.
Treffpunkt
Kreativ
Blumensamen-Papier
Altes Zeitungspapier und Pappkartons werden in kleine Schnipsel gerissen. Das zerkleinerte Papier wird nun über Nacht mit Wasser in einer großen Schüssel eingeweicht. In der Jungscharstunde wird das Ganze dann mit einem Pürierstab zu einem Papierbrei gemixt. Unter den Papierbrei werden mit einem Löffel Blumensamen gerührt. Außerdem können bunte Schnipsel unter den Brei gemischt werden, das sieht dann hinterher schöner aus. Die Kinder können sich mit der Hand nun einen bisschen vom Brei nehmen und diesen zwischen zwei Küchentuch auspressen in dem sie es dazwischen legen. Die leicht feuchte Masse kann nun geformt werden, entweder mit den Händen oder aber mit Hilfe von Plätzchenausstecher-Formen in welche die Maße gedrückt werden kann. Das Papier lässt sich nun einfach in die Erde pflanzen und erfreut den Gärtner mit Blumen.
Spiele
Das Gemüse ABC
Zu möglichst jedem Buchstaben des Alphabets soll eine Gemüsesorte mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben gefunden werden. Wer schafft die meisten? Das kann man als Wettbewerb auf Zettel aufschreiben oder man macht es gemeinsam an einer großen Tafel.
KIM-Spiel „Schmecken“
Verschiedene Obst- und Gemüsesorten werden in kleine Stückchen geschnitten und den Kindern mit einem Löffel angereicht. Diese haben die Augen verbunden und müssen herausfinden, um welche Sorten es sich handelt.
KIM-Spiel „Sehen“
Hierzu werden aus dem Internet Fotos von verschiedenen Pflanzen ausgedruckt, z. B. Geranien, Orchideen, Bärlauch. Zunächst kann geguckt werden, welche der Pflanzen überhaupt bekannt sind. Dann bekommt ein Kind die Augen verbunden und ein Foto wird weggenommen. Es muss herausfinden, welches Foto fehlt.
Kartoffel sammeln
Die Kartoffeln werden auf einem großen Spielfeld verteilt und müssen von den Gruppen „geerntet werden“. Dazu bekommt das Kind einen Löffel, mit welchem es die Kartoffel aufnimmt und diese in den Gruppeneimer legt. Das nächste Kind der Gruppe (wartend hinter dem Eimer) bekommt nun den Löffel. Die Kartoffel darf nicht mit den Händen berührt werden, wenn sie runterfällt muss sie wieder mit dem Löffel aufgenommen werden. Das ganze kann auf Zeit gespielt werden oder bis alle Kartoffeln geerntet sind.
Knackpunkt
Einstieg
Ein Flipchartpapier wird vorbereitet, auf dem eine Skizze eures Gemeindehauses ist. Während du sprichst, klebe für jede Gruppe und Aktivität der Gemeinde ein Blume/Pflanze in das Gemeindehaus. Das ganze soll hinterher möglichst bunt und schön aussehen. Für jeden Mitarbeiter und jedes Kind soll auch eine Blume/Pflanze zur Verfügung stehen. Es darf auch wirklich vielfältig sein, neben wunderschönen Blumen, sind Kakteen und fleischfressende Pflanzen denkbar.
Heute haben wir ja schon ein bisschen was davon geschmeckt
und gesehen, was alles so in einem Garten wachsen kann. Manche haben vielleicht
keinen Garten, aber auch in der Wohnung kann ja so manche schöne Pflanze
wachsen. Auch hier in der Gemeinde wachsen vielleicht die einen oder anderen
Pflanzen. Doch in der Gemeinde geht es eher weniger um Grünpflanzen, sondern
darum, dass Kinder und Erwachsende Gemeinschaft mit Gott und anderen haben
können. So wie wir uns hier in der Jungschar treffen, gibt es noch viele weitere
Gruppen. Die sich treffen, um etwas von Gott zu hören und mit anderen Leuten
zusammen zu sein. In unserer Gemeinde gibt es zum Beispiel die Jungschar. Dort arbeiten
Tim, Andrea und Kim mit (dazu eine Blume in den Jungscharraum kleben/malen), den
Sonntagsgottesdienst (dazu eine Blume in den Gottesdienstraum kleben/malen). Dort
arbeiten ganz viele Menschen mit, aber der Pastor predigt meist und die Leute
kommen zusammen, um Gott zu loben und zu hören, was er sagt. Dann haben wir den
Seniorenkreis (Blume auf Flipchart). Dort treffen sich die älteren Menschen, um
gemeinsam Tee zu trinken und in der Bibel zu lesen, darum kümmert sich meist
Hildegart. Dann haben wir den Hausmeister (Blume auf Flipchart). Er kümmert
sich um die Reparaturen und putzt immer, wenn alles dreckig geworden ist …(Hier muss man natürlich die Veranstaltungen
und Mitarbeiter seiner eigenen Gemeinde einsetzen.) Man kann jetzt schon
ein bisschen sehen, dass unsere Gemeinde ziemlich bunt ist und neben den
Aktivitäten und den Menschen, die sie leiten, sind hier einfach noch ganz viele
Menschen, die es ganz bunt machen.
Jedes Kind soll nun die Möglichkeit haben, sich mit in das
Gemeindehaus als Blume zu kleben.
Und so wie dieses bunte Gemeindehaus, gibt es in unsere
Stadt, in unserem Bundesland, in Deutschland, Europa und der ganzen Welt
welche. Die Gemeinden können dort vielleicht auch mal anders aussehen.
Hauptteil
Zwei Handpuppen unterhalten sich mit dem Mitarbeiter über das bunte Blumenplakat.
Puppe 1: Ey! Ey du! Guck dir das mal an!
Puppe 2: Was ist denn los?
Puppe 1: Ja, da guck mal, das sieht ja fast aus wie bei Dornröschen – ein ganzes Haus voller Blumen. Warum haben die denn so viele Pflanzen da reingeklebt? Also ich war schon manchmal in der Gemeinde. Da habe ich vielleicht mal einen halb vertrockneten Blumenstrauß gesehen und an Weihnachten einen Tannenbaum, der war auch echt schön … Aber so viele Blumen? Das ist doch verrückt.
Puppe 2: Hm stimmt, ich habe hier auch noch nicht so einen „Blumen-Dschungel“ gesehen. Vielleicht ist das ja wieder so ein Gleichnis. Vielleicht, da wo Jesus das mit dem Weinstock und den Reben erzählt. Ich bin der Weinstock und …
Mitarbeiter: Gute Idee, aber darum geht es heute nicht. Ich habe heute eine andere Geschichte dabei …
Puppe 2: Weißt du was? (zum Mitarbeiter) Du bist irgendwie wie ein Superstar! Jetzt wirklich. Fast jedes Mal, wenn Jungschar ist, bist du hier und hast immer was Tolles vorbereitet. Du gibst dir so viel Mühe.
Puppe 1: Ja, das stimmt und auch die anderen Mitarbeiter. Kennst du die Anke aus dem Kindergottesdienst? Die kann auch voll die tollen Geschichten erzählen (noch andere Mitarbeiter erwähnen) … Ich wünschte ich könnte das auch mal. Aber so etwas traue ich mich irgendwie auch gar nicht.
Mitarbeiter: Ach ihr beiden. Das ist wirklich nett, was ihr sagt, aber wisst ihr eigentlich, warum wir hier z. B. Jungschar machen oder den Kindergottesdienst?
Puppe 1: Weil ihr uns so mögt?
Puppe 2: Ja, weil wir immer nett sind und lustig (lachen). Na und bestimmt, weil du gern von Gott erzählst.
Mitarbeiter: Ja, das mache ich wirklich. Es macht Freude, von Gott und dem Glauben an ihn zu erzählen. In der Gemeinde in Korinth, also in einer der ersten Gemeinden die Paulus gegründet hat, haben auch unterschiedliche Leute von Gott erzählt und sie waren in verschiedenen Gruppen aktiv. Neben Paulus war dort auch Apollos – ein Mitarbeiter. Es kam dazu, dass die Menschen, die in die Gemeinde gekommen sind, sich darum gestritten haben, wer denn jetzt der bessere Mitarbeiter ist und wem sie mehr vertrauen können. Einige behaupteten der Paulus ist besser und andere der Apollos ist besser. Sie stritten sich so, wie man sich streitet, ob die Mädchen oder Jungen besser sind. Oder Bayern oder der BVB. Oder die 4a oder die 4b. Darum hat Paulus einen Brief an die Gemeinde in Korinth geschrieben. Zieht einen Briefumschlag aus der Tasche. Dort drin steht die Stelle aus 1. Korinther 3,5-9.
Puppe 2: Gib mal her. Ich will das lesen. (Sie liest den Text vor.)
Mitarbeiter: Auch wenn in einer Gemeinde und in der Jungschar immer Menschen sind, die mitarbeiten, so arbeiten wir alle für Gott. Denn ohne ihn läuft gar nichts! Und damit die Gemeinde so bunt und voller „Blumen“ ist kommt es auf Gott an, der alles wachsen und gedeihen lässt. Denn das können wir Menschen gar nicht. Und die Blumen sind ein Bild für den Glauben. Von dem wir hier erzählen und von dem ihr vielleicht auch schon von euren Eltern oder in der Schule gehört habt und Gott ist derjenige, der ihn immer mehr wachsen lässt. Gott ist so unglaublich groß und wunderbar.
Doppelpunkt
Gebetsstation
Weil Gott so groß ist und der einzige, auf den es wirklich ankommt, wollen wir ihm danken. Aber trotz seiner Größe dürfen wir auch mit unseren Sorgen zu ihm kommen.
Eine Schale mit Blumen, eine Schale mit Steinen und ein Kreuz stehen bereit.
Die Kinder dürfen sich eine Blume oder einen Stein nehmen und ihn zum Kreuz legen. Die Blume dürfen sie nehmen, um Gott für etwas zu danken und den Stein, um Gott zu sagen, worüber sie traurig sind, was ihnen Angst macht oder sie belastet. Die Gebete können laut oder leise gesprochen werden.
Fürbitten
Für was können wir Gott in unserer Jungschar bitten? Was wünschen wir uns für den Ort Gemeinde?
Kommt darüber ins Gespräch und schreibt eure Bitten auf. Schön ist es, wenn diese gemeinsam im Schlusspunkt der Jungschar gebetet oder im Gottesdienst vorgelesen werden (von den Jungscharlern).
Foto
Macht ein Foto von eurer Gruppe. Macht ruhig auch ein paar verrückte Bilder. Jedes Kind bekommt in der nächsten Woche dann ein Bild von seiner Gruppe in einer Karte. Dort kann ein persönlicher Text drin stehen und ein paar Zeilen, wie schön es ist, das das Kind zur Gemeinde gehört.
Schlusspunkt
Zurück im Plenum werden die Fürbitten der einzelnen Gruppen gebetet.
Danach wird der Lernvers gelernt. Dazu liegen die einzelnen Teile bereit und müssen in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Die Teile des Verses werden nun über das mit Blumen bewachsene Gemeindehaus gelegt.
Bausteine
Lieder
Aus: Einfach spitze
Nr. 70 Willkommen, hallo im Vaterhaus
Nr. 13 Schwappdidu
Aus: Kinder feiern Jesus
Nr. 97 Sing, sing, sing and pray
Einen „Gemeindebrief“ schreiben
Es wäre schön, wenn aus möglichst vielen Gruppen, vielleicht
ein Teilnehmer oder ein Leiter, in die Jungscharstunde kommen kann und von seiner
Gruppe berichtet. Es ist spannend für die Kinder zu erleben, wen es sonst noch
so in der Gemeinde gibt. Aus den Erzählungen können kleine Texte geschrieben
oder kleine Interviews gemacht werden. Diese können aufgeschrieben und kreativ
gestaltet werden. Die vielen kurzen Artikel zu den unterschiedlichen Gruppen
werden zu einem kleinen Gemeindebrief zusammengestellt. Daraus kann bei
genügend Zeit auch eine Mehr-Wochen-Aktion werden. Auch eine kleine
Fotoreportage zu den unterschiedlichen Kreisen wäre denkbar.
Pflanzen
Wenn die Gemeinde einen Garten oder ein Beet besitzt wäre es
schön, wenn dort mit den Jungscharlern Blumen eingepflanzt werden könnten.
Alternativ kann man einen großen
Blumentopf kaufen, in dem Blumen gepflanzt und gesetzt werden. So kann die
Jungschar beobachten, wie ihre Pflanzen wachsen und die Gemeinde wird ein
bisschen bunter.
- Autor / Autorin: Miriam Boger
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