Go forth / Mit Abenteuerlust und Entdeckergeist Richtung Leben

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Go forth / Mit Abenteuerlust und Entdeckergeist Richtung Leben

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 90 Min. (Vorbereitung: 60-120 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 12 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 12

12

Abrams Berufung und Zug nach Kanaan

1Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

4Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. 5So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen in das Land, 6und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei Sichem, bis zur Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.

7Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem Herrn, der ihm erschienen war. 8Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, sodass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte, und baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an. 9Danach zog Abram immer weiter bis ins Südland.

Abram und Sarai in Ägypten

(vgl. Kap 20,1-18; 26,7-11)

10Es kam aber eine Hungersnot in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, dass er sich dort als ein Fremdling aufhielte; denn der Hunger war groß im Lande. 11Und als er nahe an Ägypten war, sprach er zu Sarai, seiner Frau: Siehe, ich weiß, dass du eine schöne Frau bist. 12Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau, und werden mich umbringen und dich leben lassen. 13So sage doch, du seist meine Schwester, auf dass mir’s wohlgehe um deinetwillen und ich am Leben bleibe um deinetwillen.

14Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass seine Frau sehr schön war. 15Und die Großen des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da wurde sie in das Haus des Pharao gebracht. 16Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 17Aber der Herr plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, Abrams Frau, willen.

18Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das angetan? Warum sagtest du mir nicht, dass sie deine Frau ist? 19Warum sprachst du denn: Sie ist meine Schwester, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da hast du deine Frau; nimm sie und zieh hin. 20Und der Pharao bestellte Leute um seinetwillen, dass sie ihn geleiteten und seine Frau und alles, was er hatte.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Weitere Bibelstelle: Josua 1,9
Benötigte Materialien: 1 Navi, 1 GPS-Gerät (o. Smartphone)
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1. Vorbemerkungen

Wir alle sind fasziniert davon, wenn Menschen eine klare Berufung für ihr Leben erhalten. Gott spricht deutlich in ihren Lebenslauf – es gibt einen Turning Point, und danach verläuft das Leben linear in diese neue Richtung, die man eben von Gott erhalten hat. Aber so einfach ist es häufig gar nicht. Wir sind vor die Herausforderung gestellt, selbst entscheiden zu müssen.

2. Zielgedanke

Die Teens sollen kapieren, dass sie in ihrem Leben nicht unbedingt einen genauen, stringenten Plan feststellen können, sondern sich das Ziel erst aus dem Laufen ergibt.

Gott hat aber trotzdem einen Plan für uns alle. Vielleicht ist dieser Plan nicht so festgelegt, wie man oft denkt. Gott hat jedenfalls einige Aufträge und Befehle auf unser Leben gelegt. Aber die sind so generell formuliert, dass es dazwischen viel Entscheidungsfreiheit gibt. Aber Gott gibt trotzdem Hinweise, die uns darauf stoßen, was denn genau unsere Berufung sein könnte. Damit sind natürlich Fähigkeiten, Leidenschaften, Gaben gemeint, die man auf keinen Fall ignorieren sollte.

3. Einführung inkl. Exegese

Grundlegend (Jos 1,9): Dieser Vers ist eine starke Zusage Gottes für unser Leben. Diese Zusage gibt Menschen (die Gott kennen – Bedingung ist nämlich Vers 8!) eine große Freiheit. Wir können ziemlich viel selbst entscheiden – Gott wird das segnen, was wir tun.

Übertragen auf die Planung unseres eigenen Lebensweges heißt das wohl, wir sollten eine Bedingung erfüllen: Gottes Willen erforschen. Und: Wir können sicher sein, dass Gott uns hier viel Freiheit gibt, und den Weg segnen wird, den wir gehen.

Jugendliche und Junge Erwachsene suchen Orientierung. Einen Weg, den sie gehen können. Ein Kompass, der ihnen die richtige Richtung zeigt. Irgendwas, was sie sein wollen, was sie werden sollen. Doch diese Orientierung liegt nicht auf der Straße rum, oder ist in irgendeinem Automatismus zu bekommen.

Die Bibel gibt auf mehrfache Art Orientierung.

Zum einen gibt es Punkte, an denen Gott klar und deutlich spricht, und jemandem seine „Berufung“ offenbart (z. B. Paulus).

Dann gibt es aber auch viele Orientierungshilfen, die nicht so genau und exakt sind, z. B. gibt es diese Berufung am Anfang der Bibel: „Bebaut die Erde und macht sie zu eurem Eigentum“, oder „Vermehrt euch!“ Das sind Aufträge und Berufungen für jeden einzelnen Menschen. Nur lassen sie sehr viel Freiheit in ihrer Art und Weise, sie auszuführen.

Außerdem, und das ist sehr wichtig, hat Gott uns Menschen nicht nur als Individuen geschaffen, sondern als Menschen, die aufeinander bezogen sind. Dadurch haben wir die Möglichkeit, uns nicht nur allein auf die Suche nach „unserem Weg“ zu machen, sondern auch andere Menschen mit reinspielen zu lassen.

Und dann gibt es noch sozusagen einen „inneren Kompass“, den Gott jedem einzelnen Menschen gegeben hat. Gott legt in jedes Menschenleben eine Menge Gaben und Fähigkeiten. Diese können und dürfen für die eigene Berufung sehr richtungsweisend sein. Da braucht es oft gar keine zusätzliche externe Beauftragung, da ist schon genug Beauftragung in den Menschen hineingelegt.

Diese Gaben sollte man entdecken. Und es ist wahr, dass viele Erwachsene keine Ahnung davon haben, welche Talente in ihnen sind und was sie eigentlich wirklich fasziniert. Also, los geht’s auf die Entdeckungsreise! Ein kluger Mann hat mal dazu gesagt:

4. Einstieg

Hindernisse wegräumen – hinaus auf das große Feld.

Einsteigen könntest du mit dem Kompass von Jack Sparrow. Falls du die Filme „Fluch der Karibik“ nicht kennst: Die Hauptperson dieser Filme, Jack Sparrow, ein sehr besonderer Pirat, hat einen Kompass, dessen Nadel nicht nach Norden zeigt, sondern immer in die Richtung weist, wo er selbst hinwill.

Das ist eigentlich ein gutes Bild dafür, dass viele Jugendliche in deiner Gruppe diese Freiheit spüren dürfen und sollten. Natürlich ist dieses Bild etwas extrem, aber im Grunde sollten alle wissen, dass sie große Freiheit haben und gleichzeitig große Verantwortung.

Freiheit, weil unsere Lebenswege selten festgelegt sind und wir relativ viele Möglichkeiten haben. Und Verantwortung, weil sich dann auch niemand hinter festgelegten Wegen verstecken kann, sondern tatsächlich eigene Schritte gehen muss.

5. Hauptteil

Als Hauptteil eignet es sich, die einzelnen Teile der Andacht in eine GPS-Tour einzubinden. Diese kann ganz individuell ausgestaltet und kreativ erweitert werden. Du kannst z. B. an jeder Station noch Spiele oder Gruppenaufgaben einfügen.

Start: Zu Beginn geht es darum, erst einmal loszulaufen. Ein typischer Satz: Man kann ein Auto nur lenken, wenn es fährt (kann man übrigens sehr gut mit den Teens zusammen beobachten: Einfach die Zündung eines Autos anmachen und mal ein bisschen am Lenkrad drehen – merkt ihr, wie das Gummi knirscht, wenn man die Räder im Stehen lenkt? – Besser ist es, wenn man losfährt).

Kleine Geschichte dazu: Abram – ein Mann lebt in einem Ort und Gott sagt ihm, dass er losziehen soll und, dass ihn etwas Großes erwartet. Am Anfang ziemlich wenig Information. Aber wäre Abram nicht losgezogen, hätte er es niemals rausgefunden, wo es hingeht. (Diesen Impuls kannst du jedoch auch als Schlusspunkt setzten.)

Station 1:

Den Weg zu dieser Station gibst du nicht mit einer GPS-Koordinate an, sondern Station 1 ist eine ganz normale Adresse in der Nähe von eurem Startpunkt. Lass die Teens diesen Punkt mit einem Navi finden. Das Navi gibt genaue Wegbeschreibungen und eine eindeutige Route. Der erste Input geht darum, ob Gott wie dieses Navi ist. Natürlich ist Gott manchmal sehr genau in seinen Vorstellungen und seinem Willen. Aber ehrlich gesagt, schränkt das auch ganz schön ein, und man wird zu einem Regelbefolger. Oft ist es aber so, dass Gott uns eine ungefähre Richtung gibt und wir sehr viel Freiheit bekommen.

Das probierst du jetzt mit den Teens aus. Die nächste Station ist keine Adresse, sondern einfach nur eine GPS-Koordinate. Dein Handy/GPS-Gerät wird dir immer die direkte Peilung mit der kürzesten Luftlinie anzeigen. In echt kannst du aber gar nicht direkt auf den Punkt zulaufen – du musst Hindernissen ausweichen, Umwege nehmen, andere Wege wählen, weil sie schöner sind. Hauptsache du bewegst dich in die richtige Richtung! Hier wird wahr: Viele Wege führen nach Rom.

Station 2 bis 4:

An diesen Stationen zeigst du den Teens, wie Gott in der Bibel uns Menschen ganz generelle Berufungen gegeben hat, die zwar ein Ziel haben, die jedoch trotzdem viel Freiheit und Eigenverantwortung lassen. Die letzte Station sollte die Gaben thematisieren, die Gott in jeden einzelnen Menschen hineingelegt hat und die dadurch Richtungsweiser für unsere Berufung sind.

6. Abschluss

Abschließend kannst du eine Biografie nacherzählen (es kann auch deine eigene sein), in der einzelne Aspekte der Inputs nochmal hervorgehoben werden oder ein neuer Gedanke zum Weiterdenken beleuchtet wird.

  • Autor / Autorin: Johannes Müller
  • © Deutscher EC-Verband
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