Jesus verändert – aber wie?

Einheit | Bibelarbeit
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Jesus verändert – aber wie?

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene
Einsatzgebiete: Corona Spezial, Gruppenstunde, virtuell / digital
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: der Steigbügel
Zeitbedarf: 30-60 Min. (Vorbereitung: 5-10 Min.)
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Bibelgespräch – Zachäus

Tutorial: Mit dem Bibelgespräch hast du einen Leitfaden, um eine Gruppe mithilfe von konkreten Fragen durch einen Bibeltext zu leiten. In den eckigen Klammern stehen (mögliche) Antworten auf die Frage, als Stütze für dich und um spannende Hintergrundinfos geben zu können. Du wirst bemerken, dass die Fragen so gestellt sind, dass bei den Teilnehmenden Denkprozesse angestoßen werden.

Du wirst entdecken, dass es verschiedene Arten von Fragen gibt:

  • Beobachtungsfragen – die Antworten stecken direkt im Text und helfen, diesen genau zu lesen und die Situation zu verstehen.
  • Verständnisfragen – hier werden die Teilnehmenden gefordert. Was könnte eine Passage bedeuten? Sie können eigene Gedanken äußern und versuchen zu deuten. Du kannst stets mit den Antworten nachhelfen.
  • Anwendungsfragen – hier wird der Text aufs Heute übertragen, wo es oftmals kein Richtig oder Falsch gibt.

Es empfiehlt sich, wenn du die Fragen kurz im Voraus durchgehst. Je nach Gesprächsverlauf kannst du spontan manche Fragen weglassen oder andere stärker betonen. Nur du kennst das Skript und es dient DIR!
Für die Hörer ist es sehr hilfreich, wenn du angibst, bei welchen Versen du dich mit deinen Fragen befindest (z. B. „Jetzt schauen wir uns die Verse 4 bis 5 an“).

Einstieg:

Kennst du Menschen, die sich in ihrem Lebensstil plötzlich stark verändert haben? Vielleicht hat dir schon mal jemand vorwurfsvoll gesagt: „Du hast dich verändert“. Muss man immer der/die Gleiche bleiben und wie findet Veränderung statt?

Das Thema: Egal was die anderen denken

Heute: Lukas 19,1-10Wer liest den Text? Oder – Wer möchte, liest einen Abschnitt.

Grundsätzliches: (nicht zu lange dabei aufhalten …)

Beobachtungsfragen:

  • In welcher Stadt befinden wir uns im Text?
    [Jericho]
  • Wer findet Jericho auf seiner Karte hinten in seiner Bibel? (Oder: Googeln?) Was kann man zur Lage der Stadt entdecken?
    [in einem Flusstal, dem Jordantal; keine andere Stadt liegt tiefer als Jericho! Mit ca. 250 m unter dem Meeresspiegel die tiefstgelegene Stadt der Welt!]
  • Findet ihr weitere Fakten zu Jericho?
    [eine der ältesten Städte der Welt, ca. 10 000 Jahre alt. Seit 6 n. Chr. unter direkter römischer Besatzung. Herodes der Große hat sie ausgebaut, u. a. einen Doppelpalast für die Wintermonate gebaut.]

Verständnisfragen:

  • Wie stellt ihr euch Jericho vor? Was könnte die Lage für die Stadt bedeuten?
    [An einer starken Quelle zum Jordan = enorm viel Wasser. Zeitzeugen: eine Stadt mit den seltensten und schönsten Pflanzen! „Palmenstadt“ genannt. An einer wichtigen Handelsstraße: Viel Handel, viele Bettler, sehr reiche und sehr arme Leute.]
  • Was denkt ihr, wie die Stimmung war in einer von Römern besetzten Stadt? [Als Bewohner für das eigene Land bezahlen müssen. Hohe Steuern an fremde Herrscher abdrücken. Entweder mit Römern verbünden oder sich gegen sie stellen.]

Anwendungsfragen:

  • Wie sagt man Schlechtes über reiche Menschen?
    [entweder: Was haben sie schon gehört? Oder: Was denken sie selbst?]
  • Was sagt man Schlechtes über arme Menschen?

1. Ein Ziel, viele Hindernisse (V. 1-3)

Beobachtungsfragen:

  • Beschreibe die Situation, welche Orte und Personen werden genannt? Welche Infos bekommst du über sie?
    [Ort: Jericho; Personen: Jesus, zieht „hindurch“, also auf den größeren Straßen. Volksmenge: Großer Andrang auf Jesus. Zachäus: Oberzöllner, sehr reich, kleiner Typ]
  • Was versucht Zachäus und was ist sein Ziel?
    [Er will Jesus sehen. Er will sehen ‚wer er sei‘.]

Verständnisfragen:

  • Weißt du was die Aufgabe und Rolle eines Oberzöllners / Zollchefs war?
     [Die Römer wandten sich an oberste Zollpächter (Zachäus), diese mussten vom Volk die Zölle eintreiben und einen fixen Betrag abgeben. Unter ihnen waren noch die Zöllner, also diejenigen, die dann tatsächlich an der Zollstation saßen. Wie Levi in Lukas 5,27. Zachäus war also kein „Fußsoldat“]
  • Was ist gemeint mit „er wollte sehen, wer Jesus sei“? Was genau wollte er herausfinden?
     [1. Das Wort von Jesus hat sich schon rumgesprochen. 2. Zachäus war Jude und wusste von der Messiasprophetie → also, dass da ein Retter von Gott kommen wird. Also könnte auch herausfinden wollen: Ist dieser Jesus evtl. der Messias?]

2. Zachäus vergisst sich selbst (V. 4)

Beobachtungsfrage:

  • Wie verschafft sich Zachäus einen Vorteil gegenüber der Menschenmenge?
    [Er berechnet, wo Jesus entlangkommen müsste und klettert dort auf einen Maulbeerfeigenbaum.]

Verständnisfrage:

  • Was ist scheinbar die Stärke von Zachäus?
    [Er plant und führt aus! Er war klug. Oberzöllner mussten sehr intelligent gewesen sein: organisatorisch befähigt, gesellschaftlich gewandt, hellenistisch gebildet. Er überwindet seinen Nachteil, weil er seine Stärken einsetzt.]
  • Weiß jemand von euch etwas über Maulbeerfeigenbäume?  
    [Gerne ein Bild zeigen! → Ein robuster Baum, der bis zu 15 m hoch wird und dessen Krone einen Umfang von 20-25 m erreicht! Starke seitlich ausgebreitete Arme – leicht zu erklettern – dichtes Laub, um unentdeckt zu bleiben]
  • Stellt euch die Situation vor wie Zachäus da hochklettert. Was hat wohl jemand gedacht, der ihn dabei sah?
    [Oberzöllner gehörten zur reichen Oberschicht! Niemals würde so jemand so etwas im Alltag tun.]

Anwendungsfrage:

  • Wie könnte dieselbe Situation heute aussehen? Fällt dir ein Vergleich ein?
    [Beispiel: Geschäftsmann im Anzug klettert in einer Stadt plötzlich auf einen Baum. → er muss es wirklich arg gewollt haben!!]
  • Hättest du gerne, dass dir egal(er) wäre, was andere über dich denken? Was steht dem im Weg?

3. Jesus lädt sich selbst ein (V. 5-6)

Beobachtungsfragen:

  • Beschreibe die Situation: War es hektisch, entspannt, laut, leise?  
    [Gedränge! Große Menschenmenge! Laut, alle wollten etwas von ihm.]
  • Wie spricht Jesus Zachäus an? Ist daran etwas besonders?
    [Er kennt seinen Namen!! Wie damals bei der Frau am Brunnen, kennt Jesus Details über die Person]
  • Was fordert Jesus und wie reagiert Zachäus?
    [Er sagt ihm er müsse heute bei Zachäus zuhause sein es ist Teil von Gottes Plan/Auftrag, es ist ein Zeitpunkt, den Gott festsetzt. Zachäus freut sich sehr, es ist ihm eine Ehre!]

Verständnisfragen:

  • Was hat Zachäus wohl gedacht, als Jesus IHN entdeckt und IHN beim Namen nennt? Was sagt das über Jesus aus?
    [Gott sieht den Einzelnen (oft im AT). Er kennt jede und jeden beim Namen. Er beruft Leute und ist an ihnen dran. Große Freude! Es war eine Ehre für Zachäus.]
  • Was meint Jesus in V. 5 mit „in deinem Haus bleiben/einkehren“?
    [Einkehren = bleiben. Griechisches Wort bedeutet: Bei dem anderen wohnen! Also als Gast mindestens 1 Übernachtung, kann aber auch mehrere Tage bedeuten! → Gastfreundschaft war mit Ehre verbunden!]

Anwendungsfrage:

  • Nach diesem Text: Findest du Gott – oder findet ER DICH?
  • Mit welchen Menschen würde Jesus heute Zeit verbringen? Wäre er sonntags im Gottesdienst oder Zuhause bei den Menschen? [Beides richtig]

4. Der Typ mit dem vielen Geld (V. 7-8)

Beobachtungsfragen:

  • Wer murrt?   
    [ALLE → Zachäus war in der ganzen Stadt bekannt! Alle reagieren verabscheut, enttäuscht und sauer.]
  • Welche Haltung nimmt Zachäus bei seiner Ansage ein? Wo ist er also mittlerweile? Was passiert?  
    [Sie sind schon eingekehrt bei Zachäus (V.7). Zu seiner Ansage steht er! Das heißt, sie waren mittlerweile beim Essen im Haus von Zachäus.]
  • Was steckt alles in seiner Ansage? Zähle auf.
    [Die Hälfte seines Besitzes den Armen geben. Alles Unrechtmäßige durch Betrug Erworbene will er 4-fach zurückgeben. UND WICHTIG: Er bekennt Schuld → dass er andere betrogen hat = Buße, weil er es zurückgeben will.]

Verständnisfragen:

  • Warum haben die ganzen Menschen gemurrt oder waren sauer?
    [Die Oberzöllner waren beim Volk doppelt verhasst: 1. Kollaborateure der Besatzer; 2. Unehrliche Aussauger → sie mussten einen festen Betrag bei den Römern abgeben, haben aber weit darüber hinaus eingenommen!]
    [Pharisäer dachten damals: Messias soll Sünder vom Erbe / von Gott verstoßen und züchtigen. Jesus macht Gegenteil: Mahlgemeinschaft = sehr hohes Gut! Jesus macht, was ALLE falsch finden! Liebe/Barmherzigkeit ist immer ganz oben, siehe: Mt 9,11; Lk 5,30; 15,2; 19,7]
  • Was ist eigentlich mit „Haus“ gemeint? Wer war wohl alles anwesend?
    [Das Haus bezeichnete damals die ganze Familie, die Großfamilie, auch mit Knechten usw. falls es welche gab. Ganzer Lebenshaushalt (nicht Gebäude)]
  • Denkst du, Zachäus hat seine große Ansage eher nebenbei gesagt, oder was sagt dir seine Körperhaltung?
    [Er steht extra dafür auf, alle anderen liegen (damals üblich beim Essen). Es handelt sich um eine bewusste Entscheidung, tief aus dem Herzen.]
  • Denkst du, er hat „die Hälfte“ und „4-fach“ zufällig gewählt? Was könnte dahinterstecken?
    [Er kannte das Gesetz der Heiligen Schrift/Altes Testament! → aber hat bisher nicht danach gelebt. Gefordert wird eigentlich nur das Gestohlene/Betrogene und die Sünde zu bekennen (4. Mose 5,6-7) er bekennt die Schuld und gibt das 4-fache wie andere Vorbilder im AT (2. Mose 21,37; 2. Sam 12,6).]

Anwendungsfrage:

  • Wie hättest du reagiert, wenn Jesus genau zum am meisten verhassten Menschen mit der protzigsten Villa gehen würde, die er über dich und deine Mitmenschen finanzieren konnte?

5. Alles neu (V. 9-10)

Beobachtungsfragen:

  • Kündigt Zachäus seinen Job nun als Zöllner?
    [Nein, er bleibt Zöllner, aber mit neuen Maßstäben.]

Verständnisfragen:

  • Was bedeutet „Heil“ und wie bekommt Zachäus es?
    [Ziel von Jesus! Ewiges Leben & Leben mit Gott – es braucht den Glauben von Zachäus mit seiner Umkehr.]
  • Wen meint Jesus mit dem „Sohn des Menschen / Menschensohn“? Was ist seine Aufgabe?
    [Er meint sich selbst. Es ist eine Beschreibung für den Messias, dem von Gott gesandten Retter, die jeder Jude versteht: Aus Dan 7,13. Er spricht in der dritten Person, weil er dadurch nicht attackiert werden konnte. Er hätte damit quasi gesagt, dass er selbst Gott also göttlich ist. Aufgabe: Suchen und retten was verloren ist: DIE eigene ureigenste Aufgabe von Gott selbst! Lies Hesekiel 34,16]

Anwendungsfrage:

  • Kannst du glauben, dass Gott auch DICH so ganz persönlich anschaut und deinen Namen kennt? Was bedeutet das für dich als Person?
  • Warum schert sich Zachäus nicht mehr darum, was andere von ihm denken?

Ende:

Gebetszeit und/oder Zeit zum Nachdenken:

  • Glaube ich an diesen Jesus? Will ich mein Leben ebenso in Ordnung bringen wie Zachäus?
  • Autor / Autorin: Robin Zimmerman, Jugendreferent
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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