Enthalten in: | |
---|---|
Materialart: | Hintergrund/ Grundsatz |
Zielgruppen: | Kinder, Kinder (7-11 Jahre) |
Einsatzgebiete: | Freizeiten, Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | - Min. |
Du bist nicht angemeldet. Bitte melde dich an um Inhalte zu speichern und herunterzuladen. Jetzt anmelden / registrieren |
Wenn wir Johannes treffen könnten und er uns von seinem Evangelium erzählen könnte, dann würde sich das vielleicht so anhören:
Hallo, schön, dass Ihr Euch für die sieben Ich-Bin-Worte Jesu interessiert. Die Leute nennen mich Johannes, den Verfasser des vierten Evangeliums, in dem ihr diese Worte von Jesus findet. Aber ich habe beim Aufschreiben nicht an ganz junge Leser und Leserinnen gedacht oder an Jungscharler. Ich gebe es zu, mein Evangelium ist schwerer zu verstehen als die schönen Geschichten, die Ihr bei Matthäus, Markus und Lukas findet. Warum? Nun, dazu müsst Ihr wissen, dass ich etwas spät dran war mit dem Aufschreiben. Seit der Kreuzigung Jesu ist fast ein Menschenalter vergangen. Zu der Zeit habe ich das sogenannte Johannesevangelium geschrieben. Die anderen hatten ihre Evangelien schon fertig und teilweise wusste ich, wie Matthäus, Markus und Lukas von Jesus erzählten. Ich wollte nicht einfach das Gleiche noch einmal erzählen. Warum nicht? Ich wollte so schreiben, dass man den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes versteht. Ich wollte nicht nur berichten, was geschehen war, sondern den Glauben an Christus, den Gesalbten Gottes, erklären. „Was bedeutet Jesus für Dich, der Du mein Evangelium liest?“, diese Frage will ich beantworten. Aber das ist nicht einfach zu beschreiben – genau das ist ja mein Problem. Deswegen ist das vierte Evangelium manchmal schwerer zu verstehen.
Das Wichtigste waren die Kreuzigung und die Auferstehung. Durch sie können wir erst verstehen, was Jesus gemeint hat, mit dem, was er gesagt und getan hat. Erst durch die Auferstehung habe ich verstanden und gefühlt, was die Ich-Bin-Worte für mich bedeuten. Hier habe ich sie für Euch aufgelistet – aber schlagt sie am Besten selbst kurz nach, denn natürlich ist auch wichtig, was in den Sätzen davor und danach noch steht:
Jesus sagt: Ich bin…
Ihr müsst Euch die Situation so vorstellen: Die Leute kannten Jesus, hatten von ihm gehört oder sind ihm eine Weile gefolgt, und doch haben sie sich gefragt: „Wer ist der wirklich?“ Denn man konnte nicht anders: Wer ihm begegnet ist, der hat gespürt, dass etwas Besonderes von diesem Menschen ausgeht. Und wenn dann diese Frage bei den Menschen ganz laut im Kopf und in den Herzen geklungen hat, dann waren die Ichbin-Worte die Antwort Jesu darauf. Die einen haben dann nur Bahnhof verstanden, und die anderen haben es begriffen, bei denen ist das Licht angegangen. Die meisten haben es aber erst durch die Auferstehung verstanden.
Zugegeben, die Ich-bin-Worte sind nicht einfach zu verstehen und darum ist es überhaupt nicht schlimm, wenn das alles Euch nicht sofort einleuchtet. Auch ich habe lange dafür gebraucht. Sind wir doch mal ehrlich – Jesus sah ja nicht wie eine Tür oder ein Brotlaib oder ein Weinstock aus. Aber, glaubt es, viele Leute haben durch diese bildhaften Worte verstanden, wer er wirklich ist. Er muss es auch wohl ziemlich beeindruckend gesagt haben, in seiner aramäischen Sprache – etwa so: „DER Weg und DIE Wahrheit und DAS Leben, – DAS bin ich.“
Das müsst ihr so sehen: Jesus hat sich nicht einfach mit dem Leben oder einem Weg verglichen. Er IST das Leben und der Weg! Er ist nicht so ähnlich wie ein Weg, sondern er ist der Weg selbst. Ich habe gemerkt, dass es ziemlich schwierig ist, das so aufzuschreiben, dass andere das auch so verstehen: So als würde Jesus vor einem stehen und das selbst sagen und es macht dann „klick“ irgendwo, und das Puzzle ergibt Sinn.
Als ich verstanden hatte, dass Jesus das Brot des Lebens war, habe ich gewusst, dass alles, was ich mir vom essbaren Brot erhoffe, nur Jesus endgültig erfüllen kann. Nur er macht wirklich stark, wirklich satt, wirklich zufrieden. Brot ist ja für mich immer das Bild für alles Lebensnotwendige gewesen, denn wenn ich satt bin, dann bin ich auch zufriedener, glücklicher, ausgeglichener, friedlicher, freundlicher zu anderen und so weiter. Aber als Jesus gesagt hat: „Ich bin das Brot des Lebens“, habe ich gefühlt und geglaubt: Alles, was ich bisher gemeint habe, zum Leben zu brauchen, ist in diesem Jesus enthalten – wirklicher und tiefer als sonst irgendwas. Alles, was ich bisher vom Brot (also dem Lebensnotwendigen) erwartet habe oder von der Wahrheit, vom Leben, das habe ich ganz und gar in diesem Jesus gefunden. Er sagt von sich das, was Gott uns geben kann: das Leben, die Wahrheit, das lebendig machende Brot. Und dann bin ich nicht nur zufriedener, glücklicher, freundlicher, sondern dann sind der Friede, das Glück und die Freundlichkeit total.
Nun, mir gehen die Worte aus. Ihr merkt, ich bin ziemlich überwältigt durch die starke Bedeutung dieser „Ich-Bin-Worte“ Jesu. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir jetzt leichter, dass das so genannte Johannesevangelium etwas schwieriger zu lesen ist. Aber ich hoffe, ihr versucht es trotzdem zu verstehen. Denkt dabei daran, dass Verstehen manchmal nicht nur mit dem Kopf geschieht, sondern auch mit dem Herzen! Aber trotzdem – Kopf nicht ausschalten!
Euer Johannes, der Evangelist
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.