Kirche Kunterbunt digital@home Nehemia

Einheit | Gottesdienst-Entwurf
Einheit | Gottesdienst-Entwurf

Kirche Kunterbunt digital@home Nehemia

Materialart: Gottesdienst-Entwurf
Zielgruppe: Familien
Einsatzgebiete: (Jugend-)Gottesdienst, Corona Spezial, virtuell / digital
Kategorien: Kirche-Kunterbunt, Themenentwürfe speziell für die Corona- Zeit
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Kirche Kunterbunt
Zeitbedarf: 99-118 Min. (Vorbereitung: 60-90 Min.)
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Ziel

Die Familien sollen die Möglichkeit bekommen, zumindest digital, Gemeinschaft zu erleben. Durch die Geschichte von Nehemia sollen sie neue Hoffnung bekommen und gestärkt werden für ihren Alltag.

Biblischer Hintergrund

Nach der völligen Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 v. Chr. und der Wegführung der Oberschicht ins ferne Babylon, bleibt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in Jerusalem zurück. Eine ziemlich hoffnungslose Situation. Nehemia lebt am Hof des Königs und lässt sich berühren von der Hoffnungslosigkeit seiner Landsleute in Jerusalem. In ihm wächst der Traum, die Stadt wiederaufzubauen. Nehemia darf nach Jerusalem reisen und wird in seinem Vorhaben von König Artaxerxes unterstützt. In Jerusalem angekommen sieht er die Zerstörung der Stadt (äußerlich) und den Ungehorsam der Menschen Gott gegenüber (Zerstörung innerlich). Er schafft es, viele Menschen zu motivieren gemeinsam die Stadtmauer wiederaufzubauen und Jerusalem zu einer sicheren Stadt zu machen, so dass darin wieder das Volk Israel leben kann. Durch die Worte des Propheten Esra erkennen die Menschen ihre Schuld, bitten um Vergebung und finden Gnade vor Gott. Zentraler Vers der Einheit: Seid nicht mehr traurig und bekümmert. Die Freude an Gott gibt euch Kraft. (Nehemia 8,10)

Hinweise zur Durchführung

Dieser Entwurf bietet die Möglichkeit, trotz Versammlungsverbot eine Kirche Kunterbunt zu feiern. Die Familien melden sich im Vorfeld per Mail an und bekommen dann einen Link zu einer Video-Konferenz zugeschickt. (Wir haben es über das Tool Zoom gemacht.) Außerdem bekommen die Familien vorab eine Material-Tüte. Diese kann nach Hause geliefert werden oder an einem zentralen Punkt abgeholt werden.

Material-Tüte für die Familien

Inhalt der Material-Tüte

Willkommens-Zeit

Begrüßung

Hallo! Herzlich Willkommen zur ersten digitalen Kirche Kunterbunt. Es freut uns so sehr, euch alle mal wieder hier live zu sehen. Auf euch wartet ein kunterbuntes Programm. Mit euch gemeinsam machen wir uns auf den Weg – gemeinsam mit einem Mann, der hunderte Kilometer reiste, weil er einen Traum hatte. Den Traum etwas Neues zu wagen, etwas aufzubauen – Hoffnung zu bringen. Wie es immer bei Kirche Kunterbunt, werden wir singen, gibt einen Impuls und Aktionen, in denen ihr aktiv werden dürft.

Vorstellung

Damit wir aber auch wissen, wer heute alles dabei ist, seid ihr jetzt dran. In euren Material-Tüten findet ihr zwei Luftballons. Nehmt euch bitte EINEN Luftballon, pustet diesen auf und schreibt mit einem Edding eure Namen auf den Luftballon. Ihr habt Zeit bis das Lied „Hallo, Ciao“ zu Ende ist. Dann beginn das Lied zum zweiten Mal und jetzt müsst ihr euch bereithalten. Denn euer Bildschirm beginnt zu switchen. Wenn ihr auf dem Bildschirm erscheint, dann zeigt uns euren Luftballons und winkt ganz fleißig. So ist jeder von euch mal groß zu sehen.

Material

  • Luftballon
  • Edding

Ankommen

Was erwartet euch heute Nachmittag? Jetzt gleich geht es los und wir lernen Nehemia kennen. Dann gibt es eine Aktion, passend zu dem, was Nehemia erlebt hat. Wir erklären, welches Material ihr braucht und was zu tun ist. Außerdem gibt es zu jeder Aktion ein paar Fragen, über die ihr euch unterhalten könnt. Die Infos werden über eine Folie in der Zeit eingeblendet. Während der Aktion gibt es hier in der Konferenz nur ein bisschen Musik und einen Mitarbeiter für Rückfragen. Aber ansonsten ist das eure ganz persönliche Familien-Zeit in der ihr euer Video auch gerne ausmachen dürft! Wenn ihr das Lied „Sei mutig und stark“ hört, dann geht es weiter und ihr dürft euer Video wieder anmachen. Dann gibt es wieder einen Teil von Nehemia und danach kommt die nächste Aktion mit Material und Zeit für euch zum aktiv werden. Viermal gibt es einen digitalen Teil von uns und eine analoge Aktion für euch zu Hause. Wichtig ist, dass ihr immer bei dem Lied „Sei mutig und stark“ alle wieder vor den Bildschirm kommt, damit ihr mitkriegt wie es weitergeht.

Feier-Zeit und Aktiv-Zeit

Im Folgenden gibt es einen Wechsel von einem Teil der Nehemia Geschichte und einer passenden Aktion zum Thema.


Geschichte Teil 1, Szene 1 – in der zerstörten Stadt Jerusalem

Das zerstörte Jerusalem

Material

  • Bauklötze
  • evtl. Verkleidung

(Ein Mitarbeitender sitzt in einem wilden Chaos von Bauklötzen und erzählt von dort)
Ein Bewohner aus Jerusalem erzählt: „Alles ist kaputt, alles ist zerstört. Nur noch ein Trümmerhaufen. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Nichts ist mehr wie es einmal war. Dabei war es hier einmal so herrlich, wunderschön und alles so prächtig. Hier bei uns in Jerusalem. Die Häuser, die Stadtmauer und erst der Tempel. Der war so unglaublich schön und prächtig. Riesig und alles vergoldet. Ihr könnt es euch nicht vorstellen. Überall war unsere wunderschöne Stadt, Jerusalem bekannt. Und jetzt? Absolut gar nicht mehr ist von dieser wunderschönen Stadt zu erkennen. Alles liegt in Trümmern. Viele leben im Elend. Eine Stadtmauer, die uns schützt, gibt es nicht mehr und alle Tore sind vom Feuer verbrannt. Wir leben in ständiger Angst. Schutzlos sind wir den Räuberbanden ausgeliefert. Vielleicht war es ein Fehler hierher zurückzukehren. Der persische König hat es einigen von uns erlaubt wieder heimkehren zu dürfen. Zurück in unsere Heimat. Jerusalem. Aber es ist einfach nichts mehr wie es war. Wie soll es denn nur weitergehen? Wir sind verloren. Wir haben keine Hoffnung mehr – es ist hoffnungslos.“

Geschichte Teil 1, Szene 2 – im Palast

Nehemia im Palast von König Artarxerxes

Material

  • Verkleidete*r Mitarbeiter*in
  • virtueller Hintergrund (Palast)

(Ein Mitarbeitender als Nehemia verkleidet in einem Palast (wir hatten einen virtuellen Hintergrund).
Nehemia erzählt: „Wunderschön, prächtig, alles vergoldet. Es gibt die schönsten Stoffe und Kleider, das beste Essen sowieso. Bis weit über die Grenzen hinaus ist der Reichtum unseres Landes bekannt. So gut geht es uns hier in Susa, einer Stadt in Persien. Und ich darf sogar hier im Palast leben und arbeiten. Jeden Tag habe ich mit dem König zu tun und hier eine wirklich gute und vor allem wichtige Aufgabe. Denn ich – Nehemia – bin der persönliche Mundschenk von König Artarxerxes. Das ist eine sehr, sehr wichtige Aufgabe. Alles, was der König zu essen bekommt, wird von mir erst getestet. Ich probiere, ob es dem König schmeckt. Aber noch viel wichtiger: Ich bin dafür verantwortlich, dass der König nicht vergiftet wird. Mein König vertraut mir voll und ganz. Und ich bin so dankbar in seinen Diensten zu stehen, hier im Palast. Aber seit einigen Wochen ist mir das alles nicht mehr wichtig. Von dem köstlichen Essen bekomme ich nicht mehr herunter. Alles erscheint mit so trostlos und hoffnungslos. Vor ca. 4 Monaten habe ich Besuch von meinem Bruder Hanani bekommen. Er ist einer der Leute aus meinem Volk, die schon vor längerer Zeit in unsere ehemalige Hauptstadt, nach Jerusalem, aus der Gefangenschaft zurückkehren durften. Ich war noch nie in Jerusalem. So viel habe ich schon über diese wunderschöne Stadt gehört. Ich hatte Hanani eine Ewigkeit nicht mehr gesehen und ich freute mich so sehr auf ihn. Endlich konnte ich hören, wie es ihnen in der alten Heimat ergangen ist. Aber es war einfach so furchtbar, was er erzählte: Die Stadt ist wohl teilweise noch immer ein Trümmerhaufen. Unsere geliebte Stadt- alles noch immer in Schutt und Asche?! Er erzählte mir, dass sie den Räuberbanden schutzlos ausgeliefert seien, weil die Stadtmauer zerstört sei und sie auch keine neue Mauer aufbauen dürften. Furchtbar! Ich konnte nächtelang nicht schlafen, nichts mehr essen und musste so viel weinen. Mir ging es so richtig furchtbar. Jeden Tag und jede Nacht bin ich auf die Knie gegangen, und habe Gottes Hilfe angefleht. Dann, ganz langsam, wuchs in mir eine Idee, ein Wunsch heran. Ich begann zu träumen: Warum könnte ich nicht der sein, der den Menschen in Jerusalem Hoffnung bringt? Vielleicht könnte ich doch derjenige sein, der nach Jerusalem reist und die Mauer um Jerusalem wiederaufbaut. Eine total verrückte Idee!! Ihr müsst wissen, ich bin kein freier Mann. Ich habe zwar den tollen Job als Mundschenk beim König, aber eigentlich bin ich noch immer ein Sklave. Aber der Traum, die Stadtmauer von Jerusalem wiederaufzubauen und den Menschen wieder Hoffnung zu geben, setzt sich immer tiefer in mir fest. Und jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken als an diesen Traum ein Hoffnungsbringer zu sein und die Stadtmauer wiederaufzubauen.“

Aktiv-Zeit 1 – Hoffnung wächst

Einpflanzen der Samen

Stationsbeschreibung
Manchmal sind wir frustriert, traurig, wütend, wie Nehemia, z.B weil etwas anders läuft, als wir es uns vorgestellt hatten oder weil wir erfahren, dass es Menschen, die uns nahe stehen nicht gut geht. Dann sehnen wir uns nach neuer Hoffnung und Zuversicht, dass sich bald etwas an der aktuellen Situation ändern wird. Wir wünschen uns, dass etwas Neues entsteht. Deshalb wollen wir jetzt als Symbol dafür Samen sähen, um zu sehen, wie Gott aus etwas sehr sehr Kleinem etwas sehr Schönes entstehen lassen kann. Ihr dürft dafür folgende Gegenstände aus eurer Material-Tüte nehmen: Die Karte mit der Aufschrift „Damit die Hoffnung wieder blüht“ (darin ist eine kleine Tüte mit den Samen), das Tütchen mit der Erde, das Anzuchttöpfchen. Setzt eure Samen in die Erde, sucht euch einen warmen und hellen Ort, wo ihr das Töpfchen hinstellen könnt und vergesst das Gießen nicht.

Gesprächsimpulse

  • Welche Hoffnung möchtest du mit dem Samen einpflanzen?
  • Was wünscht ihr euch? Was soll sich verändern oder neu wachsen?
  • Wann und in welchen Bereichen eures Lebens seid ihr voller Hoffnung und Zuversicht?
  • Wann oder wo seid ihr ohne Hoffnung?

Geschichte Teil 2 – Nehemia auf dem Weg nach Jerusalem

Nehemia macht sich auf den Weg nach Jerusalem

Material

  • Figuren, Pferde, Kutsche mit Holzstämmen
  • Bauklotz-Stadt
  • Bauklötze beschriftet mit „Gottes Regeln“, „Tempel“, „Treue“, „Gebet“, „Frieden“

(Die Szene wird mit Playmobil-Männchen nachgespielt)
Und als der König Nehemia so traurig sieht, da spricht er ihn an: Warum bist du so traurig? Erst druckst Nehemia herum, dann spricht er ein Gebet und erzählt dem König die ganze Geschichte vom zerstörten Jerusalem. Der König fragt: „Und was willst du jetzt von mir?“ „Schicke mich nach Jerusalem und lass mich die Stadt wiederaufbauen!“ (Nehemia auf dem Pferd, Reiter, Holzwagen) Und Nehemia darf tatsächlich gehen. Der König findet seine Idee gut und gibt ihm Holz zum Aufbau der Mauer, Soldaten und Reiter und sogar eine Durchreise-Erlaubnis für die Grenzen, die er überqueren muss. Und nach dieser langen Reise kommt Nehemia in Jerusalem an. (Reiter kommen in zerstörte Stadt an)
Als erstes ruht er sich drei Tage aus – das muss eine ganz schön anstrengende Reise gewesen sein! Aber dann legt Nehemia mitten in der Nacht los. Er setzt sich auf sein Pferd und reitet um die Stadtmauer von Jerusalem. (Nehemia auf dem Pferd reitet um die zerstörte Bauklotz-Stadt). Er schaut sich alles genau an. Puh – da sind Lücken in der Mauer, Stadttore sind niedergebrannt – Jerusalem ist keine sichere Stadt mehr. Aber nicht nur die Stadtmauer ist zerstört. Auch bei den Menschen in Jerusalem ist einiges in ihrem Leben zerstört und kaputt. Sie haben sich nicht mehr an Gottes Regeln gehalten. Sie waren Gott nicht mehr treu (Treue). Sie haben nicht mehr gebetet (Gebet), kein Gottesdienst gefeiert, denn der Tempel war kaputt. Außerdem haben sich die anderen Völker über die zerstörte Stadt lustig gemacht. Der Frieden war zerbrochen.
Steine mit Begriffen, was alles zerbrochen ist: Gottes Regeln, Tempel, Treue, Gebet, Frieden

Aktiv-Zeit 2 – Scherben-Mosaik

Und so wie es den Menschen in Jerusalem damals ging, so geht es mir heute in (deinen Ort einsetzen) auch manchmal. Es gibt Dinge, die zerbrochen, zerstört und kaputt sind. Manches ganz äußerlich, wie unser neuer Teller, der im Päckchen schon zerbrochen ist oder unser Sandeleimer, der den harten Winter nicht überlebt hat. Aber auch manche Beziehungen sind zerbrochen. Streit in der Familie oder unter Freunden, wegen unterschiedlichem Umgang mit Kontaktbeschränkungen oder anderen Themen. Gefühle die verletzt wurden. Träume, die durchkreuzt wurden. Beziehungen die durch Streit belastet sind. Einiges in meinem Leben ist zerbrochen.

Scherben-Mosaik

Material

  • zwei Fliesen
  • Joghurteimer (1l) mit Gartenbeton (ca. 220g)
  • Wasser (ca. 5cl)
  • Umrührstab
  • Hammer
  • altes Handtuch

Stationsbeschreibung
Aber so wie der Nehemia für Jerusalem einen Traum hatte, die Stadtmauer wiederaufzubauen, so kann auch bei uns in allem Zerbrochenen, aus den Trümmern, dem Kaputten etwas Neues, Schönes entstehen. Und dafür habt ihr die nächsten 20 Minuten Zeit.
Ihr braucht dafür: die beiden Fliesen, den Joghurteimer (da ist Gartenbeton drin), ein bisschen Wasser, einen Umrührstab, einen Hammer und ein altes Handtuch.
Als erstes dürft ihr die Fliesen in das alte Handtuch wickeln und mit dem Hammer zerschlagen. Ganz Mutige können die Fliesen auch draußen auf den Boden werfen. Aber bei beiden Techniken – seid vorsichtig mit den Scherben, damit ihr euch nicht schneidet!


Gesprächsimpulse

  • Wo gibt es Dinge in unserem Leben, die kaputt sind?
  • Was kann zerbrechen, was kann kaputt gehen?
  • Wann streiten wir und warum?
  • Was wurde in der Corona-Zeit zertrümmert?

Als zweiten Schritt nehmt ihr den Joghurt-Eimer und rührt ca. 5 cl Wasser hinein. Das sollten nur größere Kinder oder Erwachsene machen. Wenn die Masse ein schöner Brei ist, dann dürft ihr vorsichtig eure Fliesen-Scherben schön darauf platzieren. Drückt sie ein bisschen in den Beton hinein und klopft mit dem Becher ein paar Mal, dass alles schön glatt wird und festsitzt. Das fertige Scherben-Mosaik muss 1-2 Tage trocknen. Dann könnt ihr es vorsichtig aus dem Eimer herausholen. Ihr könnt es als Untersetzer benutzen oder auch einfach als Deko irgendwo platzieren.

Gesprächsimpulse

  • Wie kann ich aus Kaputtem etwas Schönes machen?
  • Wie können wir uns wieder versöhnen?
  • Wo sehe ich etwas Zerbrochenes und kann es wiederaufbauen?

Geschichte Teil 3 – Gemeinsam bauen

Gemeinsames Bauen an der Stadtmauer

Material

  • Kirchentagshocker beschriftet mit den Buchstaben GEMEINSAM

Mitten in der Nacht haben sich Nehemia und seine Freunde aufgemacht. Sie haben sich alles ganz genau angeschaut und festgestellt: Es sieht schlimm aus. Viele Lücken in der Mauer, keine Stadttore – schutzlos sind sie den Feinden ausgeliefert. Und Nehemia fragt sich: Kann er das wirklich schaffen? Ist das nicht ein zu großer Traum? – Dann erinnert Nehemia sich aber daran, wie Gott ihm beim König geholfen hat und er weiß: Gott hat mir diese Aufgabe gegeben. Somit hat Gott auch die Verantwortung, dass die Arbeit ausgeführt wird. Ich selber bringe das nicht fertig, aber mit Gottes Kraft gehe ich einen Schritt nach dem anderen. Am nächsten Tag weiht Nehemia das ganze Volk in den Traum ein die Stadtmauer wiederaufzubauen. Er sagt: „Kommt, wir bauen die Stadtmauer wieder auf. Dann werden wir nicht mehr ausgelacht.“ Die Nachbarvölker lachten nämlich über das Volk Israel, weil die Stadtmauer verfallen dalag. Um ihnen Mut zu machen, erzählt Nehemia ihnen wie Gott ihm bei König Axtarxerxes geholfen hat. Und er sagt: „Lasst uns bauen, wir wollen gemeinsam ans Werk gehen.“ Alle gemeinsam, nicht nur Nehemia und seine Freunde; nicht nur die großen und starken Männer, sondern alle werden gebraucht.
Nehemia wartet gespannt. Was werden die Leute sagen? Werden sie mithelfen? Werden sie gemeinsam mit ihm den Traum leben die Stadtmauer wiederaufzubauen?
“Ja, wir wollen die Mauer bauen!” Alle sind sich einig! Und alle beginnen mit Nehemia den Traum zu leben und die Stadtmauer wiederaufzubauen. Und so machen sie sich an die Arbeit (Mauer aus Kirchentagshocker wird aufgebaut). Die Stadtmauer soll wiederaufgebaut werden. Es wird einige Zeit dauern. Und es wird auch mal Probleme geben. Aber alle helfen mit und arbeiten gemeinsam, um die Mauer wiederaufzubauen. Die Großen und Starken, aber auch die kleinen und Unscheinbaren, große Hände, kleine Hände. Jeder kann sich einbringen. Jeder hat seine Stärken. Jeder kann etwas besonders gut. GEMEINSAM schaffen sie es die Mauer wiederaufzubauen.
(Am Ende erscheint das Wort „GEMEINSAM“ auf der Mauer.)

Aktiv-Zeit 3 – Bauwerk

Stationsbeschreibung
Die Menschen in Jerusalem haben gemeinsam die Stadtmauer, den Tempel, die Stadttore und Häuser wiederaufgebaut. Jetzt dürft ihr aktiv werden und auch ein Bauwerk bauen. Baut ein Gebäude für unsere gemeinsame Kirche Kunterbunt Stadt. Wenn ihr fertig seid, dann macht ein Foto von eurem Bauwerk und schickt es an unsere Mailadresse. Daraus macht das Team eine Collage, die wir später zeigen und auch veröffentlichen wollen. Ihr könnt also selbst entscheiden, ob ihr auf dem Foto mit abgebildet sein wollt oder nicht.

Gesprächsimpulse

  • Schafft ihr es gemeinsam zu bauen? Auch die Erwachsenen sollen mit bauen.
  • Könnt ihr euch auf ein Gebäude einigen?
  • Warum baut ihr genau dieses Gebäude?
  • Was glaubt ihr warum haben so viele Menschen beim Aufbau von Jerusalem mitgeholfen?

Geschichte Teil 4 – Wiederaufbau und Feiern

Das wiederaufgebaute Jerusalem

Material

  • aufgebaute Bauklotz-Stadt
  • viele Figuren

Der Verwalter der Provinz Israel (Sanballat) und die umliegenden Völker waren nicht begeistert davon, dass die Mauer von Jerusalem wiederaufgebaut wurde. Sie wollen Jerusalem angreifen und für Streit und Verwirrung sorgen. Und was machen Nehemia und seine Leute? Sie beten. Sie beten zu Gott. Und sie stellen Wachen auf, bei Tag und bei Nacht. Die Hälfte der Leute arbeiteten an der Mauer und die andere Hälfte steht schwer bewaffnet bereit und hält Wache. Sogar die Arbeiter an der Mauer haben immer ein Schwert bei sich, falls die Feinde angreifen.
Aber sie halten durch und Gott beschützt die Arbeiten an der Mauer. Nach 52 Tagen ist es endlich soweit! Die Stadtmauer ist fertig! (fertig gebaute Stadt zeigen) Die Torflügel der Stadttore werden eingesetzt. Der Tempel kann wieder benutzt werden. Die Menschen können wieder Gottesdienst feiern. Aber es gibt gar nicht so viele Menschen in Jerusalem. Es war ja bis jetzt keine sichere Stadt gewesen. Die Häuser sind noch nicht wiederaufgebaut. Da hatte Nehemia eine Idee – eine Idee, die von Gott kam. Alle Israeliten sollen wieder nach Jerusalem zurückkommen!
Viele waren nämlich verschleppt worden oder geflüchtet. Aber jetzt ist ja Jerusalem wieder eine sichere Stadt und sie können heimkommen! Und die Menschen kommen! Ganz schön viele – insgesamt etwa 43.000 Menschen. (Viele Männchen auf Platz stellen)
Auf einem großen Platz trifft sich das ganze Volk Israel und der Schriftgelehrte Esra liest aus der Bibel vor. Die Gesetze Gottes. Die Menschen hörten ganz gespannt zu und fangen an zu weinen. Denn sie merken – wir haben uns nicht für Gott interessiert. Wir haben nicht nach seinem Willen gelebt. Aber Esra, der Mann Gottes sagt zu ihnen: „Heute ist ein heiliger Tag. Die Stadt Jerusalem ist wieder sicher! Seid nicht traurig, hört auf zu weinen! Geht und esst leckeres Essen und trinkt süße Getränke! Gebt denen, die nichts haben etwas davon ab.
Seid nicht mehr traurig und bekümmert. Die Freude an Gott gibt euch Kraft. (Nehemia 8,10)
Und dann feiern sie ein großes Freudenfest in Jerusalem! Gott hat den Menschen ihr schlechtes Verhalten vergeben. Sie dürfen neu mit Gott anfangen. Die Freude an Gott gibt ihnen Kraft, um Jerusalem fertig aufzubauen.

Aktiv-Zeit 4 – Feiern

Und so wollen wir auch ein Fest feiern. Weil wir nicht traurig und hoffnungslos sein müssen. Gott sieht uns und interessiert sich für uns. Gott baut das Kaputte wieder auf. Gott vergibt uns, dass wir uns nicht für ihr interessiert haben. Die Freude an Gott gibt uns Kraft und das ist ein Grund zum Feiern. In der nächsten Aktiv-Zeit gibt es zwei Aktionen:

Konfetti-Segen-Kanone im Einsatz

Material

  • Popcorn-Mais
  • Öl, Topf mit Deckel
  • Klorolle, Luftballon, Schere, Klebeband, schöne Bänder (Washi-Tape) oder Stifte
  • Konfetti (für die Konfetti-Kanone später)

Stationsbeschreibung
Popcorn machen: Popcorn mit etwas Öl in einen Topf mit Deckel geben, langsam erhitzen, über das „Plopp-Geräusch“ freuen, Zucker darüber streuen, Riechen und genießen

Konfetti-Kanone basteln: Schneidet die Spitze des Ballons ab und macht einen Knoten in das Ballonende. Stülpt nun den Ballon mit der offenen Seite über die Papierrolle und fixiert ihn mit einem Klebeband. Nun verziert die Rolle nach Lust und Laune.

Gesprächsimpulse

  • Worüber freut ihr euch? Was ist ein Grund zum Feiern?
  • Habt ihr schon mal Gottes Freude im Herz gespürt?
  • Was macht ihr, wenn ihr traurig seid?
  • Was gehört für euch zu einem Fest dazu? Was ist das nächste Fest, dass ihr feiern könnt?

Abschluss
Wir haben sind jetzt viermal aktiv geworden und haben die Geschichte von Nehemia ganz praktisch nacherlebt. Was ist euch hängen geblieben? Wie geht es dir gerade? Sitzt du so wie ich ganz am Anfang hoffnungslos in den Trümmern und wartest auf deinen Nehemia, der dir neue Hoffnung bringt? Wer könnte das sein? Was kann dir wieder Hoffnung machen? Wem könntest du Hoffnung bringen oder ein Nehemia sein? Wo stehst du vor einem Scherbenhaufen? Und wie könnte es gelingen aus den Scherben etwas Schönes zu zaubern wie bei unserem Mosaik? Oder vielleicht bist du gerade ganz „schaffig“ und würdest am liebsten gleich mit bauen und ausbessern beginnen? Was oder wen brauchst du um aktiv werden zu können? Oder du bist gerade einfach glücklich und kannst dich an deinem Leben und an Gott freuen! So wie am Ende der Geschichte. Wir hoffen, dass euch die Geschichte von Nehemia ein bisschen Mut und Hoffnung gemacht hat. Gott sagt zu uns allen:
„Seid nicht traurig, denn die Freude am HERRN gibt euch Kraft!“ (Nehemia 8,10)

Und wir wollen uns jetzt auch freuen über eure Fotos und all das, was an neuen Bauwerken entstanden ist. Wir haben ein tolles Gemeinschaftsbild daraus gemacht. Und über uns allen und unseren Bauwerken, da ist der Regenbogen. (Bild einblenden) Ein Zeichen dafür, dass Gott uns nicht vergessen hat. Dass Gott uns sieht in unserer Hoffnungslosigkeit und uns die Kraft, die Hoffnung und den Mut gibt Neues, Schönes zu schaffen. Jeder von uns kann dazu beitragen!

Jetzt sind wir fast am Ende, aber – eigentlich gehört zu Kirche Kunterbunt ja auch das gemeinsame Essen. Und deshalb haben wir uns überlegt, dass wir heute Abend in Gedanken miteinander essen.
Ein Päckchen müsste noch in eurem Material-Paket sein. Ihr dürft es jetzt auspacken – es ist eine Packung Spaghetti und unsere Idee ist, dass wir heute Abend alle Spaghetti essen. Zwar nicht gemeinsam an einem Tisch, aber doch irgendwie verbunden. Und vielleicht können wir ja alle unser gemeinsames Spaghetti-Essen mit dem gleichen Gebet starten. „Lieber Gott, segne flott! Amen.“

Konfetti-Segen

Und jetzt kommen wir wirklich zum Schluss – zum Konfetti-Segen. Ihr dürft alle eure Konfetti-Kanone nehmen mit den Konfettis füllen. (Und schonmal den Staubsauger bereitstellen😉).
Ich spreche jetzt den Segen. Ich sage immer einen Satz und dann dürft ihr die Kanone abschießen, dann sage ich wieder einen Satz und ihr dürft wieder schießen und noch ein drittes Mal. Wenn ihr genug Konfetti eingefüllt habt, dann reicht es eigentlich auch für 3x schießen!

Eine*r sagt: Gott, der Vater, der dich geschaffen hat, lasse seine Liebe über dich regnen. (Jetzt schießt ihr einmal los)
Jesus, der Sohn, der dir immer nahe ist, mache dein Leben bunt. (jetzt nochmal losschießen)
Gott, der Heilige Geist, schenke dir Kreativität und Hoffnung. (jetzt nochmal losschießen)
So segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. AMEN.

  • Autor / Autorin: Sara Bardoll und das Team der Kirche Kunterbunt Rutesheim
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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