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Materialart: | Bibelarbeit |
Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene (18+) |
Einsatzgebiet: | Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 60-90 Min. (Vorbereitung: 40-60 Min.) |
Bibelstelle: |
Apostelgeschichte 8,26-8,35 anzeigen Bibelstelle
Apostelgeschichte 8,26-8,35 Philippus und der königliche Beamte aus Äthiopien 26Philippus dagegen erhielt vom Engel des Herrn den Auftrag: »Steh auf! Geh nach Süden zu der Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt und menschenleer ist.« 27Philippus stand auf und ging zur Straße. Dort war ein Mann aus Äthiopien unterwegs. Er war Eunuch und ein hoher Beamter am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien. Er verwaltete ihr Vermögen und war nach Jerusalem gekommen, um Gott anzubeten. 28Jetzt war er auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja. 29Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Geh hin und bleib in der Nähe des Wagens!« 30Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut im Buch des Propheten Jesaja las. Philippus fragte: »Verstehst du eigentlich, was du da liest?« 31Der Eunuch sagte: »Wie soll ich es verstehen, wenn mir niemand hilft?« Und er bat Philippus: »Steig ein und setz dich zu mir!« 32An der Stelle, die er gerade las, stand: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt. Wie ein Lamm stumm bleibt, wenn es geschoren wird, sagte er kein einziges Wort. 33Er wurde zutiefst erniedrigt, doch das Urteil gegen ihn wurde aufgehoben. Wer wird seine Nachkommen zählen können? Denn sein Leben wurde von der Erde weg zum Himmel emporgehoben.« 34Der Eunuch fragte Philippus: »Bitte sag mir, von wem spricht der Prophet hier – von sich selbst oder von einem anderen?« 35Da ergriff Philippus die Gelegenheit: Ausgehend von dem Wort aus Jesaja, verkündete er ihm die Gute Nachricht von Jesus. BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft |
Benötigte Materialien: | Bibel(n) (unterschiedliche Übersetzungen), Bibel Kommentare, Bibellexika, Musik, Lautsprecher, Zettel, Edding(s), Stift(e), 6 große Plakate, Kerze(n), Kissen, Decke(n), Dekomaterial, Getränke, Knabberzeug |
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Bevor es losgeht, bist du als Mitarbeiter gefordert. Bereite den Workshop gedanklich vor und besorg dir folgende Dinge:
In diesem Workshop geht’s darum, der Bedeutung der Bibel für heute auf die Spur zu kommen. Stichworte sind „Vielfalt“, „Tiefgang“ und „Wertschätzung“. Ziel ist es, den Schatz zu entdecken, der sich da zwischen den dicken Buchklappen der „Heiligen Schrift“ versteckt.
Eine gute Zeit mit der Bibel setzt zwei Sachen voraus: Zeit und Ruhe. Schafft euch eine angenehme Atmosphäre, in der ihr ungestört seid und euch wohlfühlt (Handy aus!). Dimmt das Licht, zündet eine Kerze an, macht’s euch bei Kakao und Knabberzeug gemütlich. Richtet euch euren ganz eigenen kleinen „Tempel“ ein, in dem ihr Gott mit allen Sinnen begegnen könnt. Erzählt euch zum Einstieg gegenseitig von eurer liebsten Bibelgeschichte.
Denkt daran: Jeder schleppt „Alltags-Gepäck“ mit sich herum. Das beeinflusst, mit welcher Einstellung man an die Bibel rangeht. Tauscht euch darüber aus.
Bibel bedeutet Vielfalt! Sie wird schon seit Jahrtausenden von Menschen gelesen. Durch die Zeiten hindurch haben sich Leute unterschiedliche Zugänge dazu einfallen lassen. Auch heute ist die Bibelwelt nicht schwarz-weiß, sondern bunt. Die Bibel ist ein Schatz, der auf viele Lebensfragen eine Antwort hat. Genauso ist es ein Schatz, was Menschen so Unterschiedliches mit der Bibel erlebt haben. So bunt die Bibel ist, so bunt wirkt sie auch auf Menschen. Aber Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass der Inhalt der Heiligen Schrift beliebig ist.
Legt vier Plakate auf dem Boden aus. Beschriftet sie jeweils mit einer dieser Fragen: „Was bedeutet dir die Bibel?“ – „Welche Themen suchst du in der Bibel?“ – „Die Bibel ist wichtig für mein Leben, weil …“ – „Was fällt dir zum Thema ‚Die Bibel als Wegweiser‘ ein?“ Geht anschließend durch den Raum, schreibt mit Eddings eure Antworten drunter, kommentiert und liked die Kommentare der anderen. Fasst am Ende eure Kommentare und Gedanken zusammen.
Vielleicht habt ihr an dieser Stelle schon herausgefunden, warum die Bibel wichtig für euch ist. Das ist super! Wer noch nicht so weit ist, sollte jetzt mal die Ohren spitzen: Viele sind der Meinung, die Bibel sei ein altes Buch voller netter Geschichten, die aber nichts mehr mit uns, mit unserem Leben, unserem Alltag zu tun haben. Falsch gedacht! Durch die Bibel spricht Gott zu uns Menschen. Sicherlich ist das nicht die einfachste Art der Kommunikation, aber Gott hat sich bei jedem Wort, das in der Bibel steht, etwas gedacht.
Durch das Lesen der Bibel erfahren wir immer ein kleines bisschen mehr über Gott, über seinen Willen und über sein Reich, das er schon hier auf der Erde errichten will – mit unserer Hilfe! Und damit wir wissen, wo genau wir anpacken können und dürfen, sollten wir in der Bibel lesen. Die Bibel ist Kompass, Bauplan, Richtschnur, Wörterbuch für Gottes Sprache und Liebesbrief in einem. Also lebensnotwendig!
Nur über die Bibel reden, bringt einen nicht weiter. Man sollte sie auch lesen. Lest euch also gemeinsam den Bibeltext Apostelgeschichte 8,26-35 durch. Jeder kann reihum einen Vers lesen. Danach sollte jeder ein paar Minuten Zeit haben, um sich den Text noch mal allein durchzulesen, zum Beispiel in einer anderen Übersetzung. Klärt, wenn nötig, allgemeine Verständnisfragen.
Lasst euch dabei Zeit. Denn ratzfatz … und der Erste ist schon drauf und dran, zu überlegen, was ihm der Bibeltext zu sagen hat. Nicht so schnell! Wer jetzt schon bei der Anwendung ist, kratzt im besten Fall nur an der Oberfläche. Im schlechtesten Fall dichtet er Aussagen in die Bibel hinein, die da gar nicht drin stehen – und glaubt nachher genau dasselbe wie vorher. Tiefgang? Fehlanzeige!
Es gibt zig Arten, wie man einen Bibeltext besser lesen und verstehen kann. Eine Idee: Nehmt euch ein Blatt Papier, übersetzt den Bibeltext in moderne Umgangssprache, übertragt Bilder und Ausdrücke auf heute – oder schreibt den Bibeltext aus der Sicht eines Fußball-Kommentators, der Boulevard-Presse oder eines Kriminalberichts um. Tragt die Ergebnisse laut in der Gruppe vor.
Was ist euch beim Lesen so aufgefallen? Wo seid ihr hängen geblieben? Tauscht euch in der 5-Finger-Methode darüber aus und schreibt eure Eindrücke auf ein Plakat.
Jetzt geht’s zum Tieftauchen! Jeder biblische Text ist in einer bestimmten Situation entstanden, hatte einen ganz bestimmten Verfasser und Empfänger. Je besser ihr diese Hintergründe kennt, desto genauer könnt ihr den Bibeltext einordnen. Das heißt: Ihr solltet erst einmal wissen, was Gott den Menschen damals sagen wollte. Erst dann könnt ihr klären, was das alles eigentlich mit eurem Alltag zu tun hat. Nur so wird die Bibel zu einem echten Wegweiser.
Schnappt euch alle vorhandenen Bibel-Kommentare und Lexika, googelt, was das Zeug hält, um so viel wie möglich über euren Text herauszufinden: Wer hat den Text geschrieben? An wen ist er gerichtet? Wann wurde er geschrieben? Welchen Anlass hatte er? Was für eine Art von Text ist das? Was sollte er den Leuten damals sagen? Sammelt eure Erkenntnisse auf einem Plakat. Besprecht sie und überlegt, was das alles mit euch zu tun hat.
Gibt es Gedanken, die neu für euch sind? Was ermutigt euch? Was sorgt für Frust? Was könnt ihr aus all dem für euch ziehen?
Welche Eigenschaft Gottes habt ihr im Bibeltext entdeckt? Dankt ihm dafür. Sagt ihm, wie ihr euch nach dem Bibellesen fühlt und was euch wichtig geworden ist. Redet mit ihm über die praktischen Folgen, die das für euch haben könnte.
Die Bibel spricht in unser Leben hinein. Was könntet ihr also für euren Alltag aus dem Gelesenen ziehen? Habt ihr Ideen, für eine Aktion, eine Wochenaufgabe oder ein Projekt, das zu dem Bibeltext passt und den Text in eurem Alltag verankert? Tauscht euch darüber aus und betet am Ende gemeinsam für Ideen oder eine gelingende Umsetzung eures Plans.
Erinnert euch nach ein paar Tagen gegenseitig per SMS oder Mail an die wichtigsten Gedanken eures Treffens. Am besten schreibt ihr am Ende der Einheit euren Namen auf einen Zettel, faltet ihn zusammen und vermischt alle Zettel. Jeder zieht einen und erinnert denjenigen, dessen Name er gezogen hat, im Laufe der Woche an den letzten Workshop.
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