Mein Eigentum

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Mein Eigentum

Enthalten in:
Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Kinder (3-7 Jahre), Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: JUMAT
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 60-80 Min.)
Bibelstelle: 2. Mose 20,15 anzeigen
Bibelstelle
2. Mose 20,15

15Du sollst nicht stehlen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Zeitungsblätter, Geschichte (von echten Verbrechern), Wäscheklammer(n), Hütchen
Anhänge:
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Zielgedanke

Was vor Menschen in Ordnung ist, ist bei Gott nicht in Ordnung und bleibt Sünde. Aber wir dürfen immer wieder von vorn anfangen.

Merkvers

Du sollst nicht stehlen.

2. Mose 20,15; Luther84

Situation der Jungscharler

Die Jungscharler erleben heute eine Welt, in der Lügen und Betrügen an der Tagesordnung sind. Jeder versucht, sich seinen eigenen Vorteil zu verschaffen. Das erleben die Jungscharler täglich in vielen Situationen, zum Beispiel beim Abschreiben in der Schule oder wenn einer ohne zu überlegen einem anderen etwas wegnimmt (das sind manchmal kleine Dinge wie ein Radiergummi). Vieles, was in Gottes Augen Sünde ist, ist normal geworden, weil der Eindruck entsteht: Das machen ja alle. Die Welt lebt mit akzeptierter Sünde. Die guten Vorbilder fehlen. Die Gebote Gottes werden an vielen Stellen missachtet. Zum einen fehlt den Jungscharlern eine gute Orientierungsmöglichkeit, zum anderen stehen sie an vielen Stellen unter Gruppenzwang. Sie wollen dazugehören und kommen dadurch auch in die Gefahr, Dinge zu tun, die nicht richtig sind.

Erklärungen zum Text

Unser Vers ist Bestandteil der Zehn Gebote, die das Volk Israel durch Mose von Gott erhalten hat. Die Israeliten lebten zuvor als Sklaven in Ägypten und sind nun als Nomaden in der Wüste unterwegs. Mit den Geboten erhalten sie von Gott persönlich Regeln zum Zusammenleben als Volk in Freiheit. Die Gebote sind schon eine „Verfassung“ für das spätere sesshafte Leben des Volkes Israel.

In diesen Zehn Geboten – nicht Verboten! – werden alle wesentlichen Bereiche des Lebens angesprochen. Durch das Leben in der Sklaverei hatte das Volk nie die Möglichkeit, selbstständig das Zusammenleben als Gemeinschaft zu organisieren.

Mit den Geboten erhalten sie Verhaltensregeln, innerhalb derer jeder in Freiheit und Sicherheit leben kann. Die Gebote sind der Rahmen, der die eigene Freiheit sichert, aber auch zugunsten des Gemeinwesens begrenzt.

Das „Du sollst nicht“ bedeutet laut dem hebräischen Urtext „Du tust das nicht“, „Du musst das nicht tun“. Dies beinhaltet u. a., dass der Einzelne gewisse Dinge nicht tun muss, weil er innerhalb der Gemeinschaft mit dem, was er ist und hat, seinen Platz hat und geschützt ist. Mit dem Gebot „Du sollst nicht stehlen“ wird das Eigentum geschützt, sowohl das eigene als auch das der anderen. Im Gebot wird das Verb stehlen ohne Einschränkung gebraucht. Es geht also nicht um den Diebstahl von bestimmten Sachen, geschützten Objekten oder um den Diebstahl von Menschen, die versklavt werden sollen, sondern es geht um jeglichen Diebstahl.

Luther erklärt es in seinem kleinen Katechismus so: „Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Geld oder Gut nicht nehmen noch mit falscher Ware oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.“ Wenn ich in dem Bewusstsein leben kann, dass mein Besitz geschützt ist, muss ich keine Angst um die eigene Existenz haben und kann in Freiheit und Frieden leben. Ich darf mich an meinem Besitz, den Gott mir geschenkt hat, freuen, soll mich aber nicht von ihm beherrschen lassen. Ich kann zufrieden sein mit dem, was ich habe und muss nicht neidisch auf andere gucken. Ich muss auch nicht versuchen, andere übers Ohr zu hauen und so auf Kosten anderer meinen Besitz zu vergrößern.

Treffpunkt

Aktionen

Collage des Verbrechens
Auf einem Tisch liegen Tageszeitungen. Die Jungscharler sollen alle Artikel herausschneiden, die mit Verbrechen zu tun haben und sie auf ein DIN-A2-Plakat kleben. Hierbei soll es zunächst nicht nur ums Stehlen gehen. In einem zweiten Schritt können aber alle Zeitungsartikel, die sich um das Thema Diebstahl drehen, besonders markiert werden.

Geschichten
Auf einem Tisch liegen Geschichten von echten Verbrechern (Dieben) zum Durchlesen bereit. Sie sollten neben dem Verbrechen auch die Strafen beinhalten.
Beispiele: Bonny und Clyde, Ronald Biggs (Mitglied der Räuberbande, die den Postzugraub in England beging), Robin Hood. Einige Beispiele für echte Verbrechen und echte Verbrecher kann man auch aus der Zeitschrift „Stern-Crime“ entnehmen.

Steckbriefe
An dieser Station liegen Blanko-Steckbriefe aus. Jeder Jungscharler soll hier seinen eigenen Steckbrief gestalten und ausfüllen. Das Feld mit der Belohnung bleibt offen. (Die Steckbriefe werden später noch benötigt.)

Spiele

Wäscheklammern-Diebstahl
Jeder Spieler erhält gleich viele Wäscheklammern, die er leicht erreichbar an seiner Kleidung festklammert.
Auf Kommando müssen alle Spieler versuchen, den anderen Mitspielern möglichst viele Wäscheklammern zu stehlen und diese dann sofort an der eigenen Kleidung befestigen, d. h. sie können also sofort wieder gestohlen werden. Wer zum Schluss (nach einer vorgegebenen Zeit) die meisten Klammern hat, hat gewonnen.
Natürlich darf das Stehlen nicht unfair behindert werden, etwa durch Einstecken der Klammern in die Taschen oder durch gewaltsame Abwehr des Diebes.
Varianten:

Hütchen klauen
Die Jungschargruppe wird in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Spielfeld mit zwei Feldern wird markiert (ca. die Größe eines Volleyballfeldes). In jeder Spielhälfte befindet sich ein Team. Hinter jeder Endlinie jeden Feldes befindet sich jeweils eine gleiche Anzahl an Hütchen (ca. 10-13). Zusätzlich liegt in jeder Endzone in der Ecke eine Turnmatte bzw. wird ein weiterer Bereich markiert. Nach dem Startsignal versuchen die Kinder, hinter die Endlinie des anderen Teams zu gelangen. Nach dem Überlaufen der Mittellinie können die Jungscharler von Spielern des gegnerischen Teams durch Berührung gefangen werden. Gefangene stellen sich auf die Turnmatte bzw. den markierten Bereich hinter der Endlinie des gegnerischen Teams. Schafft es ein Kind, über die gegnerische Endlinie zu kommen, kann es entscheiden, ob es entweder ein Hütchen mitnimmt und hinter die eigene Endlinie bringt oder einen Gefangenen auf der Matte an die Hand nimmt, mit diesem in die eigene Spielhälfte läuft und erst dort wieder loslässt, damit er wieder mitspielen kann. In beiden Fällen darf ohne Behinderung in die eigene Spielhälfte zurückgelaufen werden. Es gewinnt das Team, das zuerst alle Hütchen des gegnerischen Teams stiehlt oder nach Ablauf einer vorgegebenen Spielzeit mehr Hütchen erobert hat.

Knackpunkt

Ein Mitarbeiter beginnt, ein zweiter Mitarbeiter kommt später dazu.
Mitarbeiter 1 (M1) beginnt mit dem Plakat mit den Verbrechens-Artikeln. Was ist alles geschehen? Wie viele Verbrechen geschehen in unserer Umgebung?
Unser Thema heute ist das 7. Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ Was ist eigentlich „Diebstahl“?
-> Geld stehlen, Material stehlen (z. B. Papier, Bleistifte im Büro, Kreide in der Schule, Handy …), Essen stehlen, Fundsachen einfach behalten und nicht abgeben usw.
Gibt es ein „Stehlen für den guten Zweck“ wie bei Robin Hood oder Kavaliersdelikte wie in der folgenden Geschichte?

„Wow“, seufzt Christian, „ist das eine tolle Scheibe!“ Mit Kopfhörern steht er im Musikladen an einem CD-Tisch. Verzückt schaukelt er im Takt der Musik, die ihm in den Ohren klingt. Sein Freund Thomas dreht gleichgültig das Cover in seinen Händen. „Das fliegt bei uns zu Hause auch rum“, schreit er Christian in Gesicht. „Hey, Wahnsinn“, brüllt Christian zurück, „leihst du mir die mal?“ Thomas schüttelt den Kopf. „Geht nicht, die gehört nämlich meinem Bruder und der rückt sie bestimmt nicht raus.“ – „Ich kann sie mir leider nicht kaufen“, seufzt Christian. Sein Taschengeld reicht nämlich nie. Schon seit Tagen ist Ebbe in seiner Geldbörse. Thomas zuckt mit den Schultern. „Pech“, meint er ungerührt. Christian nimmt die Kopfhörer von seinen Ohren. Beschwörend schaut er seinem Freund ins Gesicht. „Du kannst sie mir ja brennen, dann hätte ich sie auch …“
„Richtig“, klinkt sich nun ein Verkäufer ein, „dann hättest du sie auch, und zwar ohne zu bezahlen. Hast du mal darüber nachgedacht, dass das im Grunde Diebstahl ist?“ – „Wieso denn das?“ Christian und Thomas schauen sich verwundert an. Der Mann hat aber komische Ansichten! „Überlegt mal“, fordert er nun die Jungen auf, „von jeder CD, die verkauft wird, leben Sänger, Musiker, Produzenten, Musikverlage und auch wir Händler. Je mehr Leute also eine CD überspielen, anstatt sie zu kaufen, umso weniger …“ – „Aber das macht doch jeder“, fällt Christian ihm ins Wort. „Stimmt“, nickt der Verkäufer, „aber nur, weil es jeder tut, ist es nicht unbedingt in Ordnung.“
„Na und?“, meint Thomas störrisch. Doch als er zu Hause die CD für Christian brennt, hat er doch ein schlechtes Gewissen. Und noch etwas ist seit seinem Besuch im Musikladen anders geworden: Ihm fallen auf einmal ganz viele Dinge auf, die nicht in Ordnung sind, obwohl viele es tun. Kavaliersdelikte nennt man diese.
(„Diebstahl 1“ aus: Praxisbuch Toll erzählt, BORN-VERLAG)

Mitarbeiter 2 (M2) kommt dazu. M1 begrüßt ihn.
M1: Hallo, na, wie geht’s?
M2: Alles okay. – Du, ich hab gerade im Alten Testament ’ne tolle Geschichte gelesen. Von Josua und dem Volk Israel und der Einnahme der Stadt Ai.
M1: Die Geschichte kenn ich ja gar nicht. Ist die spannend?
M2: Aber so was von!
M1: Jetzt spann mich nicht so auf die Folter, erzähl endlich!
M2: Also pass auf. Josua wollte mit den Israeliten die Stadt Ai einnehmen. Eigentlich ganz einfach, sie hatten ja Gott auf ihrer Seite. Josua hat Kundschafter losgeschickt, die dann feststellten, dass gar nicht alle Kämpfer benötigt würden. Also zogen sie mit ca. 3000 Mann los. Was meinst du, was dann passiert ist?
M1: Die haben die Stadt überrannt und haushoch gewonnen. Ist doch logisch, mit Gott an der Seite!
M2: Das hast du dir so gedacht. Verloren haben sie, weggejagt wurden sie und es wurden auch einige getötet.
M1: Das verstehe ich aber nicht …
M2: Das hat Josua auch nicht verstanden und hat sich bei Gott beklagt. Er bekam auch eine Antwort von Gott, doch die hat ihm bestimmt nicht geschmeckt. Gott sagte Josua nämlich, dass einer vom Volk geklaut hätte und deshalb hätten sie verloren.
M1: Was hat der denn geklaut?
M2: Einen kostbaren Mantel und Silber und Gold.
M1: Wenn’s weiter nichts ist. Er hat doch keinen getötet oder so. Nur so ein bisschen Geld …
M2: Hör mal, Gott hat seinem Volk die Gebote gegeben und das 7. lautet: Du sollst nicht stehlen. Dem Volk ging es immer schlecht, wenn es nicht auf Gott gehört hat.
M1: Was ist denn nun passiert? Erzähl schon weiter!
M2: Josua hat den Schuldigen gefunden. Dieser wurde dann mit seiner ganzen Familie mit dem Tod bestraft. Danach hat Gott Josua noch mal mit dem ganzen Kriegsvolk nach Ai geschickt.
M1: Und, haben sie jetzt gewonnen?
M2: Ja, dieses Mal konnten sie die Stadt erobern.
M1: Mann, was für eine Geschichte. Weißt du, ich hab auch schon mal was mitgehen lassen. Werde ich jetzt auch bestraft?
M2: Hm, sicher machen wir alle mal was falsch. Wie geht Gott damit um? Das wollen wir jetzt in kleineren Gruppen besprechen.

Doppelpunkt

In der Kleingruppe nehmen wir die letzte Frage aus dem Anspiel noch einmal auf: Werden wir bestraft?

Nach dem Gespräch über die oben genannten Fragen füllt nun jeder die Rückseite seines Steckbriefes aus. Das heißt, das Blatt wird einfach umgedreht und jeder kann für sich aufschreiben, was er selbst falsch gemacht hat. Das wird den anderen nicht gezeigt! Dann sollte jeder noch das Feld „Belohnung“ auf der Vorderseite ausfüllen für den Fall, dass sie erwischt werden.
Am Ende geht der Mitarbeiter herum und streicht die Rückseite der Steckbriefe mit einem dicken schwarzen Stift durch, sodass die Schuld nicht mehr da ist. Dazu erklärt er, dass Jesus schon für alle Schuld bezahlt hat.
Nun wird dazu ein Bibeltext gelesen, der beschreibt, wie wir praktisch mit dem Gebot umgehen können: Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr und schaffe mit seinen eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann (Eph 4,28).
Hier wird deutlich, dass es die Möglichkeit für einen Neuanfang gibt. Die Fehler, die wir bereits gemacht haben, müssen wir nicht wiederholen.
Den Jungscharlern soll aber auch klar werden, dass das gar nicht so einfach bzw. eigentlich unmöglich ist. Wir werden immer wieder Fehler machen und diese sicher auch wiederholen. Aber immer wieder können wir zu Jesus zurückkommen, der uns vergeben möchte.

Schlusspunkt

Ein letztes passendes Spiel wird gemeinsam gespielt: Schwänzchen klauen. Jeder Jungscharler bekommt ein Stück Wolle, das er sich hinten in die Hose steckt (wie ein Schwänzchen). Auf Kommando versucht nun jeder, den anderen das Schwänzchen aus der Hose zu ziehen, ohne das eigene zu verlieren. Wer sein Schwänzchen verloren hat, scheidet aus und setzt sich an den Rand.
Wir schließen mit einer Gebetsgemeinschaft.

Bausteine

Lieder

Aus: Kinder feiern Jesus
Nr. 125 Wir wollen wieder dem Herrn gehorchen

Aus: Einfach spitze
Nr. 114 Nicht links, nicht rechts

Aktionen

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