Neue Liebe – neues Glück!?

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

Neue Liebe – neues Glück!?

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiet: Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 90-120 Min. (Vorbereitung: 10-15 Min.)
Benötigte Materialien: 1 Plakat (mit Skala), Klebepunkte (oder Stifte), Flipchart, Flipchart Marker, Blätter (mit grobem Umriss eines Menschen)
Du bist nicht angemeldet. Bitte melde dich an um Inhalte zu speichern und herunterzuladen. Jetzt anmelden / registrieren

Welche Erwartungen habe ich an die Liebe?

Vorüberlegung

In der Teenie-Zeit sind Beziehungen (Wer ist in wen verliebt? Wer geht mit wem?) Thema Nummer 1! Manche Fehler und Herzschmerz sollten nicht ständig wiederholt, eher vermieden werden. Es sollte den Teens klargemacht werden, dass Beziehungen/Partnerschaft etwas Kostbares, Ernstes und zugleich Zerbrechliches ist und nicht nach Lust und Laune mal eben eingegangen und nur von Gefühlen und Optik bestimmt werden kann. Wer eine feste, beständige und zielgerichtete Beziehung führen möchte, sollte sich vorbereiten und wissen: Wo steh ich? Was will ich? Was will ich nicht? Wo will ich hin?

Einstieg

Um mit den Teens ins Gespräch zu kommen, kann man folgende Fragen stellen: Was ist für mich eine Beziehung? Ist es für mich etwas Ernstes und zielt es für mich auf die Ehe bzw. ist dieser Junge/dieses Mädchen mein Zukünftiger/meine Zukünftige? Oder ist dieses Thema einfach Spaß haben, sich ausprobieren und noch nicht an die Ernsthaftigkeit der Erwachsenen denken zu wollen? Für den Einstieg ist es gut herauszufinden, wie die Teens zu diesem Thema stehen. Da es für manche vielleicht sehr persönlich ist und für andere ein belächeltes Thema, schlage ich vor, mit einer „stillen Befragung“ zu beginnen. Auf einem Plakat ist eine Skala aufgezeichnet, wo abgefragt wird: Zu welcher Aussage tendierst du? Auf der einen Seite: „Beziehung ist etwas Fester, Ernstes und zielt für mich auf eine Ehe hin.“ Auf der anderen Seite: „Beziehungen in meinem Alter sind: sich ausprobieren, Spaß haben und nichts Ernstes.“ Dann bekommt jeder Teen einen kleinen Klebepunkt oder einen Stift und macht den Punkt bzw. sein Kreuzchen an der Stelle, wohin er/sie mit seiner/ihrer Meinung tendiert.

Dieses Plakat kann dann als Gesprächsgrundlage dienen. Einzelne können gefragt werden, warum sie diese Meinung vertreten. Ob sie von Erfahrungen erzählen möchten! Wenn das Gespräch tiefer und intensiver werden sollte, können auch geschlechterspezifische Gesprächsgruppen gebildet werden. In dem Gespräch dürfen die Teens richtig hinterfragt werden. Sie sollen wirklich überlegen, was „Spaß“ und ein ständiger Partnerwechsel alles anstellen, sogar kaputt machen kann. Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der sich vornimmt: „Ab jetzt möchte ich es besser und mir richtig Gedanken machen, wo meine Beziehung hinführen soll.“

Hauptteil

An diesem Punkt kann weiter und tiefer gegangen werden.

1. Welches sind meine Erwartungen?

Jeder bekommt ein DIN-A4-Blatt mit dem groben Umriss eines Menschen. Dort kann jeder seine Wünsche und Vorstellungen vom Traumpartner hineinschreiben und vielleicht kreativ darstellen. Wie sollen die inneren Werte, Charakterzüge und Fähigkeiten meines Traumpartners sein? Was gefällt mir auf den ersten Blick am Äußeren bei einem Jungen bzw. an einem Mädchen?

Nachdem der „Traumpartner“ „zusammengebastelt“ wurde, geht mit den Teens folgende Schwerpunkte durch, die sie bei ihrer Partnerwahl im Hinterkopf behalten sollten. Benutzt dazu ein Flipchart, um es zu visualisieren:

a) Der Partner kann dich nicht retten!

Es gibt keinen Menschen, der mir all meinen Schmerz und meine Trauer wegnehmen kann. Auch kann er/sie nicht alle Sehnsucht stillen, denn Menschen sind menschlich und fehlerhaft. Sie können enttäuschen und verletzen auch unbewusst, ohne dass sie es wollen. Gott allein ist vollkommen und ununterbrochen abrufbar. Bei ihm finden wir Befreiung und die pure Liebe, die nicht enttäuschen kann.

b) Der Partner sollte stabil und selbstständig sein können.

In einer Partnerschaft gibt es Zeiten, die durch äußere Umstände hart sind (z. B. Krankheiten) und Durchhaltevermögen verlangen. Der Partner sollte soweit beziehungsfähig sein, um auf dich eingehen zu können (z. B. das rechte Maß zwischen Nähe und Distanz). Wenn man eine Partnerschaft eingeht, sollte man (wenigstens auf dem Weg sein) selbstständig Wege gehen zu können. Hier ist gemeint: Immer weniger abhängig von Eltern und Zuhause zu sein.

c) Der Partner hat auch seine Macken bzw. eine weniger appetitliche Seite.

Das heißt: Jeder hat auch Schwächen und muss deswegen nicht gleich wieder „ausgewechselt“ werden. Man muss einfach um sie wissen und sie nicht übersehen (denn sonst kommt später der große Schrecken). Aber auch, wenn der Partner mal krank wird – schnupft oder sogar erbricht – muss man sich fragen: Kann ich selbst in dieser unappetitlichen Situation für ihn/für sie da sein?

2. Wie steht es bei mir?

Wer bin ich und was macht mich aus? Bin ich für andere ein Traumpartner?

An dieser Stelle wird noch einmal ein neues DIN-A4-Blatt mit dem groben Umriss eines Menschen ausgeteilt. Der Unterschied ist, dass hier nicht der Traumpartner dargestellt wird, sondern ich selbst als ein Traumpartner. Nun kann sich jeder selbst fragen: Was könnte an mir für andere interessant sein? Welche Vorzüge, Fähigkeiten und guten Eigenschaften habe ich? Wenn es den Teens schwerfällt (sie sollten sich aber erst einmal bemühen und überlegen), kann auch der Name auf das Blatt geschrieben und es weitergereicht werden, sodass die anderen Teens etwas auf das Blatt schreiben. Es muss aber darauf geachtet werden, dass nur positive Dinge daraufgeschrieben werden. So entdeckt vielleicht jeder Teenie neue Seiten und Stärken an sich und ist ermutigt: „Ja, auch ich kann ein Traumpartner sein!“

3. Wo möchte ich mit meinem Leben hin?

Für diesen Teil empfehle ich das Buch: „Kreative Lebensplanung“ von Paul Ch. Donders. Auf Seite 129 ist eine Tabelle abgebildet, die jeder mal gemacht haben sollte und die auch in einer Partnerschaft besprochen wird. Die Überschrift ist „Kreative Reise in die Zukunft“. Es gibt vier Spalten: Beruf, Familie, Gemeinde und Freizeit. In diese Spalten trägt man eine Zeile mit dem Alter „bis 20“ ein. Es soll viel Platz für Ideen und Träume haben. Dann geht es im Abstand von zehn Jahren weiter: bis 30, bis 40, bis 50 usw. Das ganze Leben darf auf kreative Weise „geträumt“ werden. Auch wenn nicht gleich überall etwas hineingeschrieben wird, kann ja immer mal was Neues dazukommen. 

Achtung! Es sind erst einmal „nur“ Ideen, Träume und Wünsche – so wie auch der Punkt 1. Es soll den Teens helfen, sich mit der Zukunft und mit sich selbst zu beschäftigen.

4. Der Blick zurück

Nach dem Blick nach vorn ist für manche Teens auch der Blick zurück ganz wichtig. Darum sollte auch dafür Zeit sein!

Das „neue Glück“ – eine neue Beziehung – wird natürlich von der alten Beziehung mitgeprägt. Auch wenn man Altes hinter sich lassen möchte, kommen Erinnerungen und Ängste hoch und auch alte Verhaltensweisen brechen wieder auf. Eigentlich schleppt jeder einen unsichtbaren Rucksack mit sich herum. Selbst wenn man noch keine Beziehung hatte, prägen andere „alte Beziehungen“ unser Bild von Partnerschaft, z. B. eine Scheidung der Eltern oder die Enttäuschung, als man verliebt war und der andere es nicht erwidert hat. Stell die Frage: Was hält dich zurück oder was macht dir Angst, wenn du vor der Entscheidung stehst: Gehe ich mit dieser Person eine Partnerschaft ein? In diesem Gespräch kann es emotional werden und es können viele Tränen fließen. Sei als Mitarbeiter darauf bedacht und vorbereitet!

Schlussteil/ biblischer Teil

In all unserer Verletztheit und Unsicherheit können wir immer wieder zu unserem Schöpfer und großen Papa kommen. Er gibt uns die Perspektive, nicht allein kämpfen zu müssen und stecken zu bleiben mit allen Blockaden, die sich in uns auftürmen. Schaut euch gemeinsam die tröstenden und Mut machenden Worte Gottes an:

Epheser 4,32
Lukas 17, 4
Vergebung ist dazu da, entlastet und befreit zu werden
und öffnet den Weg nicht nur zu Gott, sondern auch zueinander.
Apostelgeschichte 13, 38
1.Johannes 3, 19 – 20
Gott ist größer als unser Versagen!
Wenn wir zu ihm mit allem kommen,
wird er uns nicht verurteilen
(also verurteile dich und andere auch nicht!)
Matthäus 28, 20b
Josua 1,9
Psalm 37, 5
Psalm 139, 23 – 24
Vertrau darauf, dass dich Gott gut führen möchte
und du bei Schwierigkeiten immer wieder von ihm
aufgefangen wirst. Lass dich nicht von anderen
Menschen und deren Situationen verunsichern.
Wenn du mit ihm dein Leben gehen möchtest,
dann wird er dich nie im Stich lassen.

Falls einige Teens trotz Vergebung und Gebet Angst haben oder sich noch schuldig fühlen, spreche ihnen die Vergebung und den Segen Gottes zu. Manchmal benötigen wir Menschen etwas Handfestes, um uns daran zu erinnern: Es ist weg und ganz aus der Welt geschafft! Dann gebe ihnen einen Gegenstand oder einen Satz mit, um die Zusage zu symbolisieren.

Zusatz

Sollte es Paare im Teenkreis geben, die erkannt haben, dass da noch „Baustellen“ (z. B. falsches Verhalten, Ängste, Unsicherheiten, Schuld oder unterschiedliche Ansichten) sind, wäre es hilfreich, ihnen Gespräche anzubieten, wo sie sich aussprechen können und die Kommunikation zwischen ihnen gefördert wird. Dies sollte aber nicht im großen Rahmen des Teenkreises stattfinden, sondern danach.

Eine Idee wäre auch, dem Teenie-Paar ein Ehepaar aus der Gemeinde für eine längere Begleitung an die Seite zu stellen.

  • Autor / Autorin: Ruth Tempel
  • © Deutscher EC-Verband
Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto