Enthalten in: | |
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Materialart: | Bibelarbeit |
Zielgruppen: | Jugendliche, Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene, Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiete: | (Jugend-)Gottesdienst, Gruppenstunde, Predigtvorbereitung |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 45-90 Min. (Vorbereitung: 15-45 Min.) |
Bibelstelle: |
Lukas 15 anzeigen Bibelstelle
Lukas 15 15Das Gleichnis vom verlorenen Schaf Matthäus 18,12-14 1Alle Zolleinnehmer und andere Leute, die als Sünder galten, kamen zu Jesus, um ihm zuzuhören. 2Die Pharisäer und Schriftgelehrten ärgerten sich darüber. Sie sagten: »Mit solchen Menschen gibt er sich ab und isst sogar mit ihnen!« 3Da erzählte ihnen Jesus dieses Gleichnis: 4»Was meint ihr: Einer von euch hat hundert Schafe und verliert eines davon. Wird er dann nicht die neunundneunzig Schafe in der Wüste zurücklassen? Wird er nicht das verlorene Schaf suchen, bis er es findet? 5Wenn er es gefunden hat, freut er sich sehr. Er nimmt es auf seine Schultern 6und trägt es nach Hause. Dann ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir! Ich habe das Schaf wiedergefunden, das ich verloren hatte.‹ 7Das sage ich euch: Genauso freut sich Gott im Himmel über einen Sünder, der sein Leben ändert. Er freut sich mehr als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, ihr Leben zu ändern.« Das Gleichnis vom verlorenen Geldstück 8»Oder wie ist es, wenn eine Frau zehn Silbermünzen hat und eine davon verliert? Wird sie da nicht eine Öllampe anzünden, das Haus fegen und in allen Ecken suchen – solange, bis sie das Geldstück findet? 9Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ›Freut euch mit mir! Ich habe die Silbermünze wiedergefunden, die ich verloren hatte.‹ 10Das sage ich euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen Sünder, der sein Leben ändert.« Das Gleichnis vom Vater und seinen beiden Söhnen 11Jesus erzählte weiter: »Ein Mann hatte zwei Söhne. 12Der jüngere sagte zum Vater: ›Vater, gib mir meinen Anteil am Erbe!‹ Da teilte der Vater seinen Besitz unter den Söhnen auf. 13Ein paar Tage später machte der jüngere Sohn seinen Anteil zu Geld. Dann zog er in ein fernes Land. Dort führte er ein verschwenderisches Leben und verschleuderte sein ganzes Vermögen. 14Als er alles ausgegeben hatte, brach in dem Land eine große Hungersnot aus. Auch er begann zu hungern. 15Da bat er einen der Einwohner des Landes um Hilfe. Der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16Er wollte seinen Hunger mit dem Schweinefutter stillen, das die Schweine fraßen. Aber er bekam nichts davon. 17Da ging der Sohn in sich und dachte: ›Wie viele Arbeiter hat mein Vater, und sie alle haben mehr als genug Brot. Aber ich komme hier vor Hunger um. 18Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden. 19Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Nimm mich als Arbeiter in deinen Dienst.‹ 20So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Sein Vater sah ihn schon von Weitem kommen und hatte Mitleid mit ihm. Er lief seinem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. 21Aber sein Sohn sagte zu ihm: ›Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.‹ 22Doch der Vater befahl seinen Dienern: ›Holt schnell das schönste Gewand aus dem Haus und zieht es ihm an. Steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Sandalen für die Füße. 23Dann holt das gemästete Kalb her und schlachtet es: Wir wollen essen und feiern! 24Denn mein Sohn hier war tot und ist wieder lebendig. Er war verloren und ist wiedergefunden.‹ Und sie begannen zu feiern. 25Der ältere Sohn war noch auf dem Feld. Als er zurückkam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Tanz. 26Er rief einen der Diener zu sich und fragte: ›Was ist denn da los?‹ 27Der antwortete: ›Dein Bruder ist zurückgekommen! Dein Vater hat das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederhat.‹ 28Da wurde der ältere Sohn zornig. Er wollte nicht ins Haus gehen. Doch sein Vater kam zu ihm heraus und redete ihm gut zu. 29Aber er sagte zu seinem Vater: ›So viele Jahre arbeite ich jetzt schon für dich! Nie war ich dir ungehorsam. Aber mir hast du noch nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden feiern konnte. 30Aber der da, dein Sohn, hat dein Vermögen mit Huren vergeudet. Jetzt kommt er nach Hause, und du lässt gleich das gemästete Kalb für ihn schlachten.‹ 31Da sagte der Vater zu ihm: ›Mein lieber Junge, du bist immer bei mir. Und alles, was mir gehört, gehört dir. 32Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen: Denn dein Bruder hier war tot und ist wieder lebendig. Er war verloren und ist wiedergefunden.‹« BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft |
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Bibelarbeit zu den Gleichnissen in Lukas 15. Dabei geht es vor allem um den Aspekt der Freude, das Verlorene wiedergefunden zu haben.
Auf dem Weg nach Jerusalem, auf dem Jesus „viele Menschen“ (Lk 14,25) begleiten, spricht Jesus in Gleichnissen zu ihnen und ganz besonders zu den Pharisäern und Schriftgelehrten. Zu Beginn von Kapitel 16 wird er sich dann sehr konkret den Jüngern als Adressaten seiner Worte zuwenden.
Vers 1 bietet die Ausgangssituation für das gesamte Kapitel: Zolleinnehmer und Sünder kommen, um Jesus zu hören. In Vers 2 wird durch die Konfrontation mit den Pharisäern und Schriftgelehrten ein Konfliktgespräch begonnen, in dem Jesus durch eine ausführliche Gleichnisrede Stellung bezieht. Die parallel aufgebauten Gleichnisse vom Schaf und dem Geldstück (V. 4-10) erzählen von der Freude im Himmel über die Umkehr eines einzigen Sünders. Das Gleichnis vom Vater und den beiden Söhnen veranschaulicht erzählerisch, was die Gleichnisse zuvor behaupten (Freude über das Wiedergefundene). Deshalb sind die Gleichnisse in Lukas 15 auch durch die Worte „verlieren – finden“ und „Freude“ eng miteinander verbunden.
Gott sucht und freut sich – so kann man die Botschaft der Gleichnisse in fünf Worten zusammenfassen. Gott ist der Handelnde. Nicht der Verlorene wird aktiv, auch wenn sowohl beim verlorenen Schaf als auch beim verlorenen Geldstück von der Umkehr des Sünders die Rede ist. Das Zahlenverhältnis interessiert Gott dabei nicht. Bei der Gegenüberstellung von 99 zu 1 Schafen (Münzen 9 zu 1) geht es also nicht darum, eine große Menge dem Einzelnen gegenüberzustellen und so einen Kontrast aufzubauen. Vielmehr geht es um das Verlorensein des einen Schafes (und später der einen Silbermünze). Und dieses eine Schaf und dieses eine Geldstück veranlasst Gott dazu, alles zu unternehmen, um es wiederzufinden.
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Gott feiert gerne und am liebsten mit anderen zusammen. Die Hochzeit in Kana (vgl. Joh 2,1-10) zeigt das eindrücklich. Und auch hier kann und möchte er seine Freude nicht für sich behalten. “Freut euch mit mir!“, fordern daher der Hirte und die Frau ihr Umfeld auf. Der Vater lässt direkt eine große Party steigen: „Wir wollen essen und feiern!“. Dahinter mag das Prinzip „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ stecken. Das Erlebnis, etwas wiedergefunden zu haben, macht die Person noch glücklicher, wenn sie andere daran teilhaben lässt. Ob Gott diese potenzierte Freude braucht, ist allerdings fraglich. Vielmehr sollen andere angesteckt werden von der Freude und gleichzeitig zu einem Umdenken (Pharisäer und Schriftgelehrte) angeregt werden. Geteilte Freude beschenkt also auch diejenigen, die Anteil bekommen an der Freude.
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Kennst du das? Du versuchst, mit einer brennenden Kerze eine andere zu entzünden, aber es klappt nicht, weil der Docht entweder abgebrochen ist oder beim letzten Brennen im Kerzenwachs versunken ist. Freude teilen mündet nicht automatisch in Freude empfinden. Der Funke springt nicht über. So auch im Gleichnis vom Vater und seinen beiden Söhnen. Während das ganze Haus bereits in Feierlaune ist, vergeht diese dem älteren Bruder, als er die Begründung für das Fest hört. In den Versen 29-32 stehen sich die Argumente von älterem Sohn und Vater gegenüber. Und es wird deutlich, dass sie auf unterschiedlichen Ebenen diskutieren:
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Feiert gemeinsam eine Lost & Found-Party. Feiert, dass Gott euch gefunden hat und ihr zu ihm gehört. Dabei ist es unerheblich, ob ihr eine Bekehrungsgeschichte vorweisen könnt oder ihr schrittweise in den Glauben reingewachsen seid. Entscheidend ist, dass „eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind“ (vgl. Lk 10,20).
… wird selbst beschenkt. Probiert es aus, indem ihr euch kleine Aktionen überlegt, wie ihr anderen eine Freude machen könnt. Hier ein paar Ideen:
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Notiert eine Woche lang kleine und große Dinge, die euch erfreuen, wo ihr Gott in eurem Alltag erlebt habt, und erzählt sie euch gegenseitig. Was macht das mit dem, der die Freude teilt und dem, der von den Erlebnissen hört?
Von Rembrandt van Rijn stammt das beeindruckende Gemälde „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“. Wenn ihr euch näher damit auseinandersetzen möchtet, empfiehlt es sich, das anhand des Buches „Nimm sein Bild in dein Herz“ von Henri Nouwen zu tun.
Marco Michalzik und Micha Kunze haben sich in „Brüder“ mit der Geschichte von dem Vater und den beiden Söhnen auseinandergesetzt. Insbesondere in den Kapiteln 4-6 geht es um die Heimkehr des jüngeren Bruders und die unterschiedlichen Reaktionen von Vater und älterem Bruder. Starke Texte, ehrlich und voller Emotionen.
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