peinlich peinlich

Einheit | Gottesdienst-Entwurf
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peinlich peinlich

Enthält: 1 Beitrag
Materialart: Gottesdienst-Entwurf
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Kinder, Familien
Einsatzgebiete: (Jugend-)Gottesdienst, Evangelisation/ missionarisches Event
Kategorie: Kirche-Kunterbunt
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Kirche Kunterbunt
Zeitbedarf: 120-180 Min. (Vorbereitung: 60-90 Min.)
Bibelstelle: Lukas 22,54-22,62 anzeigen
Bibelstelle
Lukas 22,54-22,62

Petrus verleugnet Jesus

Matthäus 26,57-58; 26,69-75; Markus 14,53-54; 14,66-72; Johannes 18,12-18; 18,25-27

54Die Männer nahmen Jesus fest, führten ihn ab

und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters.

Petrus folgte in einiger Entfernung.

55In der Mitte des Hofes brannte ein Feuer,

um das sich einige Leute versammelt hatten.

Petrus setzte sich mitten unter sie.

56Ein Dienstmädchen sah Petrus dort

im Schein des Feuers sitzen.

Sie musterte ihn aufmerksam und sagte:

»Der da war auch mit ihm zusammen!«

57Petrus stritt das ab und sagte:

»Ich kenne ihn gar nicht, Frau!«

58Kurz darauf sah ihn jemand anderes und sagte:

»Du gehörst auch zu denen!«

Aber Petrus erwiderte:

»Mensch, ich doch nicht!«

59Etwa eine Stunde später behauptete ein anderer:

»Ganz bestimmt gehört er zu denen!

Er kommt doch auch aus Galiläa

60Aber Petrus stritt es wieder ab:

»Mensch, ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst.«

Im selben Moment, während er noch redete,

krähte ein Hahn.

61Der Herr drehte sich um und blickte Petrus an.

Da erinnerte sich Petrus an das,

was der Herr zu ihm gesagt hatte:

»Noch bevor heute der Hahn kräht,

wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.«

62Und Petrus lief hinaus und weinte heftig.

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

Anhänge:
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Ein Oster-Entwurf

Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!

Zielgedanke

Scham gehört zum Leben dazu. Wir alle kennen wohl Momente, in denen wir uns schämen, uns unwohl fühlen, uns etwas “peinlich” wird. Ostern ist auch die Zeit, um darüber nachzudenken, was manchmal zwischen uns selbst steht, zwischen einander, aber eben auch zwischen uns und Gott. Scham ist eine dieser Trennungsgründe: Wir schämen uns und distanzieren uns deswegen. Gott schafft an Ostern eine Brücke zum Überwinden. Eine ganz konkrete Erzählung ist die Geschichte von Petrus. Dreimal verleugnet er Jesus und bereut, schämt sich, vielleicht ist es ihm peinlich. Jesus schenkt ihm nach Ostern die Chance, wieder zurück zu ihrer Beziehung zu finden, wieder zurück zu sich selbst und wieder zurück in die Aufgabe, die Jesus ihm aufträgt.

Biblischer Bezug

Petrus’ Verleugnung (Lukas 22,54-62): Petrus verleugnet Jesus dreimal und empfindet große Scham, als er sich dessen bewusst wird. Petrus bekommt inmitten seiner Scham nach Jesu Auferstehung eine Aufgabe von Jesus zugesprochen: Weide meine Schafe! (Johannes 21, 15-18)

Hintergrundinformationen

Scham ist ein starkes soziales Gefühl, das bereits in der frühen Kindheit eine Rolle spielt. Es kann Kinder tief bewegen und ihr Verhalten beeinflussen. Hier sind einige:

Wann schämen sich Kinder besonders leicht?
Kinder entwickeln ein Schamgefühl ungefähr zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie beginnen, sich selbst als eigenständige Person wahrzunehmen. Typische Situationen, in denen Kinder sich schämen, sind:

  • Fehlverhalten oder Regelbruch: Wenn sie dabei ertappt werden, dass sie etwas Verbotenes getan haben.
  • Soziale Ablehnung: Wenn sie ausgelacht oder zurückgewiesen werden.
  • Ungewollte Aufmerksamkeit: Wenn sie plötzlich im Mittelpunkt stehen (z. B. wenn alle sie anschauen oder über sie reden).
  • Fehlleistungen: Wenn sie etwas nicht können oder einen Fehler machen (z. B. beim Sport, Singen oder Rechnen).
  • Nacktheit oder Körperlichkeit: Besonders im Kindergartenalter beginnt sich ein Gefühl für Privatsphäre zu entwickeln, sodass sie sich schämen können, wenn sie nackt gesehen werden.

Wodurch wird Scham ausgelöst?
Scham entsteht meist durch das Gefühl, nicht den Erwartungen anderer zu entsprechen. Typische Auslöser sind:

  • Strenge Kritik oder Bloßstellung durch Eltern, Lehrer oder andere Kinder.
  • Vergleich mit anderen (wenn sie schlechter abschneiden oder sich unzulänglich fühlen).
  • Gesellschaftliche oder kulturelle Normen, die vermitteln, dass etwas peinlich oder unangemessen ist.
  • Erwartungen an sich selbst, die nicht erfüllt werden (z. B. wenn ein Kind denkt, es müsse perfekt sein).

Was hilft bei Scham?

  • Einfühlsame Begleitung: Eltern und Bezugspersonen sollten trösten und signalisieren, dass Fehler menschlich sind.
  • Wertschätzende Rückmeldungen: Statt bloßer Kritik hilft es, den Fokus auf Fortschritt und Bemühung zu legen („Du hast es versucht, das ist toll!“).
  • Humor und Gelassenheit: In manchen Situationen hilft es, die Peinlichkeit durch Lachen zu entschärfen.
  • Vermeidung von Bloßstellung: Kinder sollten nicht vor anderen zurechtgewiesen oder ausgelacht werden.
  • Ermutigung zur Selbstannahme: Ein gesundes Selbstwertgefühl schützt vor übermäßiger Scham

Willkommens-Zeit

Namensschilder

Gestaltet auf die für eure Kirche Kunterbunt entsprechende Weise Namensschilder: das kann ein Button sein, ein Namensschild-Aufkleber sein oder ein Pappkarte mit Wollschnur um den Hals.

Wenn ihr etwas Themen-spezifisches basteln wollt, würde sich heute beispielsweise ein Pappschild in Form von einem Küken/Hahn eignen.

Begrüßung durch die Moderation

Wie wäre es, in das Thema „peinlich peinlich“ damit zu starten, dass die Moderation/das Team selbst etwas auslebt, was üblicherweise mit Peinlichkeit assoziiert wird? Beispielsweise könnte die Moderations-Person zwei verschiedene Socken anhaben oder den Pullover auf links gedreht oder sie steht ohne Schuhe auf der Bühne.

Mögliche Einleitung:
„Ist es euch aufgefallen? (Ich bin heute zur Kirche Kunterbunt gekommen und mein Pullover ist auf links gedreht!) Ist euch das auch schon einmal passiert? Und wie hat sich das angefühlt? Bestimmt kennt ihr auch noch andere Situationen, die euch ganz schön peinlich sind. Um solche Momente geht es heute in unserer Kirche Kunterbunt. Einige solcher Momente haben wir euch mitgebracht und ein kleines Theaterspiel für euch zu Beginn:

Theaterspiel

Material: ausgedruckte Emojis


Erklärung im Vorhinein: Die Familien oder je nach Anzahl ausgewählte Personen haben Emojis mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken ausgedruckt in Papierform. Während des Theaters wird immer wieder gestoppt und gebeten, dass sie entsprechend der Szene ein passendes Emoji heraussuchen: Welches Emoji drückt wohl am besten den Gefühlszustand aus, der hier durch die Szene deutlich wird?

Szene 1

Eine Person A kommt auf die Bühne und setzt sich auf eine Bank. Sie wartet. Plötzlich entdeckt sie jemanden, der weiter hinten steht und winkt freudig. Von hinten kommt eine andere Person B auf sie zugelaufen.

Person A: „Hi…hallo- hi Emma!

(Person B kommt näher und schaut sie verdutzt an und dreht sich immer wieder um, um zu schauen, ob eine hinter ihr laufende Person gemeint sein könnte)

Person A: Hi!

(Person B läuft verwirrt an ihr vorbei, ohne sie weiter zu würdigen).

Person A: Oh, wie peinlich…ich glaub, das war gar nicht Emma. Die sah ihr aber auch

                  so unglaublich ähnlich.

Moderation: Welches Emoji/ welchen Gesichtsausdruck würdet ihr Person A zuordnen?

                        Und was hat vielleicht Person B gefühlt?

Szene 2

Eine Person C sitzt am Schreibtisch und drückt wild auf die Tasten.

Sie liest laut vor:

Person C: Und …(tippt währenddessen) deswegen …ist es mir …auch egal…was sie davon…halten…Ich kann sie …nämlich…sowieso…nicht …leiden…(lacht) Haha…wie peinlich wäre es, ich würde soetwas wirklich abschicken…

(Handy klingelt- Person C nimmt das Handy in die Hand)

Ach hi. Schön, dass du dich meldest. (hört zu) Oh – na klar. Kann ich dir sofort zuschicken. Ich bin sowieso gerade am Laptop…ja nein, gar kein Problem (fängt an zu tippen). Ich such nur schnell das Dokument heraus (klickt am Laptop herum- erschrickt plötzlich) Oh nein! Oh nein, das darf nicht wahr sein…Nein, hat nichts mit dir zu tun…nein…ich…Wie schrecklich. Ich hab gerade versehentlich beim Suchen meiner Chefin eine Email zugeschickt, in der ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht leiden kann….oh nein…kann ich das wieder rückgängig machen?…

(Person C friert ein, als Moderation auf die Bühne kommt)

Moderation: Eine ganz andere Szene und noch einmal eine ganz andere Form von Peinlichkeit. Oder vielleicht auch ein ganz anderes Gefühl? Was meint ihr, welches Emoji wäre hier passend?

Szene 3

Ein Kind in Sportkleidung mit einem Fußball kommt bedrückt auf die Bühne. Ein weiteres Kind kommt dazu.

Kind 1: Hey, mach dir nichts draus. Das kann jedem passieren.

Kind 2: Passiert es aber nicht. Es ist MIR passiert und niemand wird mehr morgen mit mir

              in der Schule reden.

Kind 1: Ach Quatsch, das war doch nur ein Fußballspiel.

Kind 2: Nur ein Spiel? Wegen mir hat die gesamte Mannschaft VERLOREN.

              Ich werde nie wieder ins Training gehen können…

Kind 1: Mach es dir doch nicht so schwer.

Kind 2: Du verstehst es nicht. Meine Mannschaft hat sich auf mich verlassen und ich habe

              sie heute einfach im Stich gelassen…Ich werde nie wieder Fußball spielen…

Kinder gehen von der Bühne

Moderation: Und wieder die Frage: Welches Gefühl passt denn zu diesem Kind, das so ein blödes Fußballspiel erlebt hat und glaubt, alle sind wütend auf es?

Einleitung ins Thema

Vielleicht habt ihr eine ähnliche Szene wie diese drei auch schon einmal selbst erlebt. Manchmal passiert einem etwas, das einem einfach einbisschen peinlich ist, weil man sich einbisschen lächerlich macht. So wie die Person, die versehentlich Emma gerufen hat, ohne, dass eine Emma da war.
Und manchmal passiert einem etwas, was vielleicht nicht nur peinlich ist, sondern irgendwie auch herausfordernde Folgen haben kann. Wie die Person, die der Chefin die falsche Email zusendet. Das ist unangenehm. Und vielleicht hat das sogar schwierige Konsequenzen.
Und dann die letzte Szene: Manchmal gibt es auch Situationen, wo uns etwas misslingt. Wir wollen es so gerne schaffen, aber wir schaffen es nicht. Vielleicht fühlen wir uns so, als würden wir dadurch andere im Stich lassen. Und vielleicht fühlen wir uns selbst wie eine Versagerin oder ein Versager. Das ist dann nicht nur einbisschen peinlich, das tut so richtig im Herzen weh.
In der Bibel gibt es eine Geschichte, in der ein Mensch sich auch wie ein Versager fühlt. Er lässt seinen Freund im Stich. Zumindest denkt er das. Und während das passiert, kräht dreimal ein Hahn. Es geht um Petrus und um Jesus.
Petrus hatte Jesus gesagt, dass er immer bei ihm bleiben würde. Petrus hatte damit gezeigt, dass es für ihn keinen wichtigeren Menschen geben könnte, als Jesus selbst.
Ein paar Stunden später wird Jesus festgenommen und Petrus hat so sehr Angst, dass er sich noch nicht einmal traut, zuzugeben, dass Jesus sein Freund ist.
Ihr werdet euch in dieser Kirche Kunterbunt mit Hähnen beschäftigen können, mit Ostern (denn auch diese Geschichte findet in der Ostergeschichte statt) und ihr werdet diese Geschichte von Petrus noch einmal ausführlicher hören.

Folgende Stationen haben wir dafür geplant (als Nächstes werden die Stationen vorgestellt und die Aktiv-Zeit startet).

Aktiv-Zeit

Station 1: Wenn der Hahn kräht

Material: Gesellschaftsspiel Tick Tack Bumm (oder alternativ ein Kurzzeitwecker in einem Beutel, Buchstabenkarten)

Stationsbeschreibung: Evtl. könnt ihr vor dem Spielstart kurz die Geschichte von Petrus erzählen (siehe Gesprächsimpulse). Als der Hahn krähte, schämte sich Petrus sehr. So ist es auch bei diesem Spiel. Wenn der Wecker klingelt oder die Bombe explodiert wird es peinlich für eine Person.

Entweder ihr spielt das Spiel Tick Tack Bumm. Die Spielweise ohne das Gesellschaftsspiel geht folgendermaßen: Die Startperson stellt auf dem Wecker 1-3 Minuten ein und steckt ihn in den Beutel. Dann zieht sie eine Buchstabenkarte und nennt ein Wort mit dem entsprechenden Buchstaben. Daraufhin gibt die Person den Beutel weiter. Die nächste Person nennt das nächste Wort mit dem Buchstaben und darf dann die Beutel weitergeben. Die Person, bei der der Wecker klingelt hat verloren und bekommt die Buchstabenkarte (evt. können alle „peinlich, peinlich“ oder „Kickeriki“ rufen). Wer am Ende die wenigsten Buchstabenkarten hat gewinnt.
Schwere Variante: legt Themenfelder fest oder bestimmt, dass der Buchstabe am Anfang oder in der Mitte vorkommen muss.
Einfachere Variante: Gebt nur den aufgezogenen Wecker im Beutel von Person zu Person. Die Person, bei der der Wecker klingelt bekommt z.B. einen schwarten Punkt ins Gesicht und alle rufen „Kikeriki“

Gesprächsimpuls: Petrus war einer der besten Freunde von Jesus. Er wollte Jesus sein Leben lang treu sein. Das hat er Jesus auch gesagt. Daraufhin sagte Jesus: „In dieser Nacht, noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, mich zu kennen.“ Und das passierte tatsächlich. Als der Hahn krähte fiel es Petrus wieder ein und er schämte sich schrecklich – peinlich, peinlich!

black and yellow rooster on brown slab
Station 2: Peinlichkeits – 1, 2 oder 3

Material: Karten mit Fragen, 3 Stühle mit den Zahlen 1, 2 und 3 markiert

Stationsbeschreibung: Die spielenden Besucher stehen bereit. Der Mitarbeitende stellt die Frage: Was ist dir peinlicher? Es werden nun drei Antwortmöglichkeiten genannt und die Spieler entscheiden sich für einen Stuhl, setzen sich darauf oder stehen dahinter. Gerne könnt ihr die Familien gemeinsam spielen lassen. Es gibt aber auch spezielle Kinder-/ Erwachsenen-Antworten. Gerne dürft ihr auch selbst Situationen erfinden!

Gesprächsimpulse: Jede und jeder kennt das Peinlichkeitsgefühl. Kleine und Große und sogar der Petrus in der Bibel. Doch es gibt Unterschiede. Jeder und jede findet andere Sachen peinlich. Unterhaltet euch darüber!

Station 3: Erzählzelt

Material: gemütliches Zelt einrichten mit Kissen und Deckenoder einen separaten Raum nutzen, in dem es still und gemütlich sein kann, Emojis zum Hochhalten

Beschreibung:
In diesem Erzählzelt können weitere Geschichten aus der Bibel erzählt werden, in denen Menschen  sich geschämt haben. Gerne dürfen diese Geschichten kreativ unterstützt werden.

Beispiele für Geschichten:

  • Adam und Eva (1. Mose 3,7-10): Nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, erkennen sie ihre Nacktheit und verstecken sich aus Scham vor Gott.
  • Die Ehebrecherin (Johannes 8,1-11): Eine Frau bricht die Ehe und wird erwischt, wie sie mit einem anderen Mann ist. Sie soll dafür eine Strafe bekommen und gesteinigt werden. In der Öffentlichkeit wird sie bloßgestellt. Aber Jesus lässt das nicht zu.

Auch hier können die Emojis aus der Willkommenszeit genutzt werden zum Hochhalten. Immer wieder kann zwischendurch gefragt werden, wie sich Personen in den Geschichten fühlen.

Station 4: Wertschätzkarten

Material: leere Postkarten, Buchstabenstempel, Washi-Tape, Aufkleber, Glitzerstifte, Pompons

Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr eine Wertschätzkarte für einen Menschen gestalten, den ihr manchmal doof findet. Mit dieser Karte könnt ihr sagen: „Ich mag dich, auch wenn du manchmal doof bist.“ Nutzt gerne alles Material zur Kartengestaltung. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf die Rückseite noch einen kleinen Text schreiben und euch z.B. mit der Person verabreden oder ihr schreiben, was ihr an hier mögt.

Gesprächsimpuls: Wir sind alle unterschiedlich und manches aneinander finden wir doof. Hier geht es darum den Blick auf das Gute zu lenken. Jeder Mensch hat Begabungen und gute Seiten.

Station 5: Wenn Lachen gut tut

Stationsbeschreibung:
Es gibt schönes Lachen. Solches, bei dem das Herz danach glitzert, der Körper sich leichter fühlt und Stress davonweht. Es gibt aber auch ein hässliches Lachen. Dann, wenn über Menschen gelacht wird, denen etwas für andere Lächerliches oder Peinliches passiert ist. Wie schön wäre es, wenn es nur noch schönes Lachen geben würde. Gerne wollen wir schönes Lachen in diesen Übungen suchen.

Die Übungen sind inspiriert vom Lach-Yoga. Vielleicht kannst du bisher noch nichts damit anfangen? Lach-Yoga wurde von Dr. Madan Kataria, einem indischen Arzt, in Mumbai entwickelt. Er erkannte, dass Lachen viele gesundheitliche Vorteile hat, selbst wenn es absichtlich erzeugt wird. Die Grundidee ist, dass der Körper nicht zwischen echtem und absichtlichem Lachen unterscheiden kann – beides setzt Glückshormone frei und reduziert Stress. Anfangs begann Dr. Kataria mit ein paar Leuten in einem Park zu lachen, heute gibt es tausende Lachclubs weltweit.

Wir probieren hier ein paar der typischen Übungen aus. Das kann sich am Anfang ganz schön fremd anfühlen. Vielleicht tut es gut, wenn du dir vertraute Menschen suchst, mit denen du es gemeinsam erleben kannst.

Einigt euch gemeinsam auf die Übung, mit der ihr beginnen möchtet. Ihr dürft auch alle einmal ausprobieren.

a couple of young girls standing next to a tent

a) Milchshake-Lachen
Stelle dir vor, du hast ein großes Glas mit einem leckeren Milchshake. Rühre mit einer imaginären Strohhalmbewegung und gieße den Shake von einer Hand in die andere – dabei lachst du laut „Ho ho ha ha ha!“

b) Begrüßungslachen
Stelle dich vor eine andere Person oder vor einen Spiegel. Begrüße dich selbst oder andere mit einem überschwänglichen Lachen, während du Hände schüttelst

c) Fehler-Lachen
Stelle dir vor, du hast einen Fehler gemacht, aber statt dich zu ärgern, klopfst du dir auf die Schulter und lachst herzlich darüber. „Hahaha, das war lustig!“

Station 6: Wenn ich du wäre, würde ich

Anmerkung: Das hier ist eine Station für Kinder ab 6 Jahren

Material: Stuhlkreis + Würfel + Zettelbox

Stationsbeschreibung: Zu dritt oder zu viert sitzt man in einem Stuhlkreis. Nun wird nacheinander gewürfelt. Die Würfel haben dabei verschiedene Aufgaben, die jeweils von der Person mit dem Würfel ausgeführt werden müssen. Das Motto des Würfels lautet dabei „Wenn ich du wäre, würde ich…“

  • 1: Wenn ich du wäre, würde ich nun eine Verbeugung machen.
  • 2: Wenn ich du wäre, würde ich einer Person hier bei der Kirche Kunterbunt heute „hallo“ sagen, die ich bisher nicht kenne.
  • 3: Würfel doch noch einmal!
  • 4: Wenn ich du wäre, würde ich pantomimisch dein Lieblingstier nachstellen und die Anderen raten lassen.
  • 5: Wenn ich du wäre, würde ich zwei kurze Tanzbewegungen ausführen.
  • 6: Wenn ich du wäre, würde ich laut rufen „Das ist doch gar nicht peinlich!“

Gesprächsimpuls: War dir etwas von den Aufgaben unangenehm? Warum?

Station 7: Bunte Strähnen

Material: Haarkreide (im Drogeriemarkt erhältlich)

Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr euch gegenseitig bunte Haarsträhnen machen.

Gesprächsimpuls: Ist es peinlich mit bunten Haaren rumzulaufen? Warum?

a bunch of crayons are lined up in a cup
Station 8: Kreis-Parcours

Material: Pylonen, Stühle, Tische, Papier mit der Aufschrift: „Kennst du Jesus?“

Stationsbeschreibung: Die Besucher legen einen Kreis-Parcours zurück. An einer Stelle liegt ein Papier mit der Aufschrift „Kennst du Jesus?“. Dort muss jeweils kräftig mit dem Kopf geschüttelt werden (alternativ könnte auch „Nein!“ gerufen werden). Wenn eine Person zum dritten Mal bei der Frage vorbeikommt, kräht ein Hahn (entweder der Mitarbeitende kräht oder ihr lasst einen Sound abspielen). Genauso ging es Petrus. Dreimal hat er gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Als der Hahn krähte wurde ihm das bewusst und er schämte sich schrecklich. Denn eigentlich war er ein Jesus-Freund. Der oder die Spieler versuchen mit einer Bewegung darzustellen, wie man sich schämt. Der Parcours kann alleine oder als Familie/Gruppe bewältigt werden.

Gesprächsimpuls: Petrus war es peinlich als Freund von Jesus erkannt zu werden. Kennst du das auch?

Segens-Station 9: Schwarz zu Gold

Anmerkung: inspiriert ist diese Station von dem Kinderbuch „Punchinello“ von Max Lucado.

Material:  schwarze Klebepunkte, gelbe Klebepunkte

Moderation der Station: Bei diesem Segen werde ich dir Punkte und Sterne aufkleben. Ist das in Ordnung für dich? (Antwort abwarten)
Sollte die Person einverstanden sein:
Manchmal misslingt uns etwas (einen schwarzen Punkt auf die zu-segnende Person setzen). Manchmal wollen wir eigentlich etwas Gutes machen, aber irgendwie machen wir es doch falsch. (schwarzen Punkt setzen) Manchmal wollen wir allem gerecht werden und merken, wir schaffen es nicht. (schwarzen Punkt setzen) Vielleicht schämen wir uns dann (schwarzen Punkt setzen).
Gott sieht aber mehr in uns als die schwarzen Punkte.
Gott sagt:
Ich mag dich trotzdem (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich bin immer bei dir. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich traue dir etwas zu. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)
Ich schäme mich nicht für dich. (schwarzen Punkt abnehmen und goldenen Punkt setzen)

Station 10: Hahn basteln

Material: Anzuchttöpfe, Papier-/Tonkartonreste (rot, gelb), Federn, Kleber, evtl. Kulleraugen oder schwarzen Filzstift

Stationsbeschreibung: Nehmt euch ein Anzuchttopf. Schneidet einen Teil davon weg und rundet das Ende oben ab (siehe Bild). Klebt dann eine Feder an. Schneidet nun aus rotem Papier ein Herz aus und klebt es an die entsprechende Stelle. Schneidet dann ein gelbes Dreieck aus. Schneidet dann aus rotem Papier einen Kamm und klebt ihn ebenfalls an. Zum Schluss malt oder klebt die Augen auf. Fertig!
Ihr könnt den Hahn als Osterkorb für Schokoeier benutzen oder mit Erde füllen und etwas einpflanzen.

Gesprächsimpuls: In der Geschichte von Petrus spielt der Hahn eine wichtige Rolle. Durch ihn erkennt Petrus, dass er etwas Doofes gemacht hat. Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemacht, dass euch später peinlich war?

Station 10: Kreidefoto

Material: geeigneten Platz am besten Teer oder Pflastersteine, Leiter/Fenster im ersten Stock, Foto/Handy, Kreide, Verkleidungen

Stationsbeschreibung: Malt mit der Kreide ein Bild auf den Boden, legt euch dann passend dazu und lasst euch von oben fotografieren. Ihr könnt euch als Gruppe oder als Einzelpersonen fotografieren lassen.

Gesprächsimpuls: Wie willst du dich fotografieren lassen? Was empfindest du als peinlich? Worauf achtest du bei Fotos? Wann findest du Fotos peinlich?

Feier-Zeit

Material: Angedeutete Feuerstelle, Holzscheite, Federn

Erzählung

Da sitzt er, der Petrus und starrt ins Feuer. (ersten Scheit in die Feuerstelle legen). Was ist da nur passiert die letzten Tage? Petrus ist mega enttäuscht. Jesus, sein Freund, sein Vorbild, der Held der letzten Monate – der tollste Mensch, den Petrus je getroffen hat, hat versagt. Dabei hatte Petrus alle Hoffnung in ihn gelegt. Er hatte Jesus gerade noch gesagt, dass er ihm immer treu sein wird und Jesus hatte da schon so einen rätselhaften Satz gesagt. „Petrus – noch bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal abstreiten, dass du mich kennst!“ So ein Quatsch. Er, Petrus, war doch der größte Jesus-Fan! Jesus, der sollte doch die Rettung bringen – eine neue, bessere Welt! Und stattdessen? Wurde er verhaftet! Also so richtig! Mit Polizisten und Schlagstöcken und Fesseln und allem drum und dran! Petrus kann es gar nicht glauben. Und jetzt sitzt er hier am Lagerfeuer vor dem Palast in den sie Jesus gebracht haben. Was soll er tun? Jesus befreien? Zu gefährlich. Es sind zu viele Wachen und Petrus ist alleine. Aber was kann er tun? (Holzscheit ins Feuer werfen)
„Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ Petrus wird aus seinen Gedanken gerissen. Da steht eine Magd und schaut ihn mit großen Augen an? „Bist du nicht einer von Jesus Freunden?“ „Ich?“ „Äh – nein! Wovon sprichst du? Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“
(Holzscheit ins Feuer werfen)
Wenig später kommt ein Dienstmädchen und spricht mit den Wachen: „Der hier – der war auch mit Jesus zusammen!“ Und was glaubt ihr, was Petrus gesagt hat?
„Ich – nein! Auf keinen Fall! Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Und kurz später, sagten nochmal Andere, die sich da tummelten in diesem Hof vor dem Palast: „Natürlich gehörst du auch zu Jesus und seinen Freunden. Du sprichst doch genauso wie die!“ Da wurde Petrus richtig sauer uns sagte: „Ich schwör euch. Ich kenne diesen Jesus nicht!“
Ein Hahn kräht. (Kikeriki abspielen oder nachahmen, evtl. können auch alle Besucher mit krähen)
Der Hahn kräht? Da war doch was! Jesus hatte bei ihrem letzten Gespräch diesen Satz gesagt. Noch bevor der Hahn kräht.
Wie peinlich!
Wie beschämend!
Petrus würde am liebsten in den Boden versinken. In der Bibel steht, dass Petrus wegrannte und heftig weinte.
(evt. Pause?)
Das kann man ja auch verstehen. Was für ein Versagen! Was für ein Versager – dieser Petrus! Vielleicht kennt ihr das auch, dass ihr dumme Dinge tut. Und dann dabei auch ertappt werdet! Peinlich, peinlich!
Aber wisst ihr was? Jesus ist größer als diese Peinlichkeit. Als unser Versagen. Er streckt uns die Hand hin. (Federn über das „Lagerfeuer“ steuen). Er kann uns die Schwere nehmen. Wie geht denn das? Vielleicht wird unsere Schwere kleiner, wenn wir verstehen: Gott vergibt uns all das Doofe. Er hält zu uns, bleibt uns treu, auch wenn wir das nicht schaffen. Ihm ist das nicht wichtig. Auch wenn wir uns dann vielleicht verstecken wollen, die Freundschaft beenden, bei Gott bleiben wir willkommen.


Und so war es auch mit dem Petrus. Jesus hat ihn nach dieser Aktion nicht aussortiert oder ihre Freundschaft beendet. Der Petrus ist ganz berühmt geworden! Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: „Du bist der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen!“.
So ist Petrus der erste Bischof in Rom geworden und damit auch der erste Papst und ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Sogar die größte Kirche in Rom ist nach ihm benannt – der Petersdom.
Peinlich, Peinlich! Es gehört zum Menschsein dazu, dass wir peinliche Dinge tun. Gott schaut trotzdem liebevoll auf uns und macht uns frei von der Scham. (Federn streuen)

Gebet

Großer Gott, du siehst, dass wir immer wieder peinliche Situationen erleben.
(Hände vors Gesicht halten)

Danke, dass du dann da bist und uns hältst.
(selbst umarmen)

Danke, dass du uns liebst, obwohl wir unperfekt sind.
(mit den Händen ein Herz formen)

Du befreist und von unserer Scham und lässt uns tanzen.
(einmal im Kreis drehen)

Dafür danken wir dir.
(beide Hände nach oben strecken)

Amen.

Segen

Der Segen kann im Kreis gesprochen werden, so dass sich am Ende alle umarmen können.

Der Herr segne MICH. (auf sich zeigen)

Der Herr segne DICH. (auf eine andere Person zeigen)

Der Herr segne UNS. (gegenseitig Umarmen oder mit beiden Händen eine umfassende Geste machen)

Amen.

Blumenzwiebelsegen

Material: Blumenzwiebeln für jede Person

(Eine Blumenzwiebel in die Hand legen)

Gott segne dich mit der Kraft des Ruhens, dass du einen langen Winter aushalten kannst, still werden und die Geduld des Wartens empfängst.

(Eine geschlossene Faust formen)

Gott segne dich mit der Kraft des Loslassens, des Spürens und des Schon-und-noch-nicht, damit du erkennen kannst, was sein darf.

(Langsam die Hand öffnen)

Gott segne dich mit der Kraft des Aufblühens, damit dein Leben in Fülle erstrahlt und du deine Berufung leben kannst.

(Die Hand zu einer Blüte formen und die Zwiebel umschließen)

Amen.

  • Autor / Autorin: Janina Crocoll
  • Autor / Autorin: Sara Bardoll
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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