Schöpfung: Für eine veränderte Gegenwart und Zukunft

Einheit | Hintergrund/ Grundsatz
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Schöpfung: Für eine veränderte Gegenwart und Zukunft

Enthalten in:
Materialart: Hintergrund/ Grundsatz
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Kinder, Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde, Schulung
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: JUMAT
Zeitbedarf: 50-60 Min. (Vorbereitung: 10-15 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 1,1-1,28 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 1,1-1,28

1

Die Urgeschichte

1. Mose/Genesis 1,1–11,32

Von der Erschaffung der Welt und der Menschen

1. Mose/Genesis 1,1–3,24

Die Erschaffung der Welt

1Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.

2Die Erde war wüst und leer,

und Finsternis lag über dem Urmeer.

Über dem Wasser schwebte Gottes Geist.

3Gott sprach: »Es soll Licht werden!«

Und es wurde Licht.

4Gott sah, dass das Licht gut war,

und Gott trennte das Licht von der Finsternis.

5Er nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«.

Es wurde Abend und wieder Morgen – der erste Tag.

6Gott sprach:

»Ein Dach soll sich wölben mitten im Urmeer!

Es soll das Wasser darunter

von dem Wasser darüber trennen.«

Und so geschah es.

7Gott machte das Dach

und trennte das Wasser unter dem Dach

von dem Wasser über dem Dach.

8Gott nannte das Dach »Himmel«.

Es wurde Abend und wieder Morgen – der zweite Tag.

9Gott sprach:

»Das Wasser unter dem Himmel

soll sich an einem Ort sammeln,

damit das Land sichtbar wird!«

Und so geschah es.

10Gott nannte das Land »Erde«

und das gesammelte Wasser »Meer«.

Und Gott sah, dass es gut war.

11Gott sprach:

»Die Erde soll frisches Grün sprießen lassen

und Pflanzen, die Samen tragen!

Sie soll auch Bäume hervorbringen

mit eigenen Früchten und Samen darin!«

Und so geschah es.

12Die Erde brachte frisches Grün hervor

und Pflanzen, die Samen tragen.

Sie ließ auch Bäume wachsen

mit eigenen Früchten und Samen darin.

Und Gott sah, dass es gut war.

13Es wurde Abend und wieder Morgen – der dritte Tag.

14Gott sprach:

»Lichter sollen am Himmelsdach entstehen,

um Tag und Nacht voneinander zu trennen!

Sie sollen als Zeichen dienen,

um die Feste, die Tage und Jahre zu bestimmen.

15Als Leuchten sollen sie am Himmelsdach stehen

und der Erde Licht geben.«

Und so geschah es.

16Gott machte zwei große Lichter.

Das größere Licht sollte den Tag beherrschen

und das kleinere die Nacht.

Dazu kamen noch die Sterne.

17Gott setzte sie an das Himmelsdach,

um der Erde Licht zu geben.

18Sie sollten am Tag und in der Nacht herrschen

und das Licht von der Finsternis trennen.

Und Gott sah, dass es gut war.

19Es wurde Abend und wieder Morgen – der vierte Tag.

20Gott sprach:

»Das Wasser soll von Lebewesen wimmeln,

und Vögel sollen fliegen über der Erde und am Himmel!«

21Gott schuf die großen Seeungeheuer

und alle Arten von Lebewesen,

von denen das Wasser wimmelt.

Er schuf auch alle Arten von Vögeln.

Und Gott sah, dass es gut war.

22Gott segnete sie und sprach:

»Seid fruchtbar, vermehrt euch

und füllt das ganze Meer!

Auch die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde!«

23Es wurde Abend und wieder Morgen – der fünfte Tag.

24Gott sprach:

»Die Erde soll Lebewesen aller Art hervorbringen:

Vieh, Kriechtiere und wilde Tiere!«

Und so geschah es.

25Gott machte die wilden Tiere und das Vieh

und alle Kriechtiere auf dem Boden.

Er machte sie alle nach ihrer eigenen Art.

Und Gott sah, dass es gut war.

26Gott sprach:

»Lasst uns Menschen machen – unser Ebenbild,

uns gleich sollen sie sein!

Sie sollen herrschen über die Fische im Meer

und die Vögel am Himmel,

über das Vieh und die ganze Erde,

und über alle Kriechtiere auf dem Boden.«

27Gott schuf den Menschen nach seinem Bild.

Als Gottes Ebenbild schuf er ihn,

als Mann und Frau schuf er sie.

28Gott segnete sie und sprach zu ihnen:

»Seid fruchtbar und vermehrt euch!

Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz!

Herrscht über die Fische im Meer

und die Vögel am Himmel

und über alle Tiere, die auf dem Boden kriechen!«

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

Weitere Bibelstellen: Psalm 8, 1. Mose 2,15, Jesaja 24,4-24,5, Offenbarung 11,18
Benötigte Materialien: Bibel, Naturmaterialien, Handy (oder Kamera)
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Mit Kindern gemeinsam die Schöpfung entdecken und sie bewahren lernen.

Das Thema Bewahrung der Schöpfung ist gegenwärtig in aller Munde. Medien berichten über den Zustand unserer Erde, Demonstrationen junger Menschen finden in den verschiedensten Städten statt, die dazu mahnen, sich für das Einhalten des 1,5 Grad-Zieles einzusetzen.1 Der „Club of Rome“ veröffentlicht nach vielen Jahrzehnten seinen neusten Bericht, der über die Entwicklung auf der Erde berichtet.2 Hinzu kommen verschiedene Initiativen3, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Außerdem ist es Thema der schulischen Bildung4 sowie der Politik5 und Kirchen. 

Auch christliche Kinder- und Jugendverbände nehmen sich zunehmenden dieser Aufgabenstellung an. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein gesellschaftlich aufgeladener Begriff. Dennoch bleibt zu fragen, warum und wie wir mit Kindern über diesen wichtigen Bereich sprechen? 

1. Bibel und die Bewahrung der Schöpfung – Basics 

Innerhalb der Bibel gibt es zahlreiche Stellen, die die Bewahrung der Schöpfung betreffen. In diesem Beitrag werde ich mich allerdings auf einige der mir relevanten Bibelstellen konzentrieren. 
Einer der zentralen Texte in Bezug auf die Bewahrung der Schöpfung ist die Schöpfungsgeschichte in 1.Mose 1, wo das Wirken Gottes als Schöpfer und die Beziehung zwischen allem Geschaffenen beschrieben wird. In Verse 26-28 heißt es: „Gott sprach: »Lasst uns Menschen machen – unser Ebenbild, uns gleich sollen sie sein! Sie sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel, über das Vieh und die ganze Erde, und über alle Kriechtiere auf dem Boden.« Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Als Gottes Ebenbild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Herrscht über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel und über alle Tiere, die auf dem Boden kriechen!«“ 

Diese Verse machen deutlich, dass der Mensch von Gott das Mandat erhalten hat, über die Schöpfung „zu herrschen“. Diese Herrschaft bedeutet jedoch nicht rücksichtslose Ausbeutung, sondern verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, gemeint ist eine „gute Statthalterschaft“ im Sinne Gottes: Der Mensch soll die Schöpfung bewahren und pflegen, anstatt sie zu zerstören.6 Hier wird ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott, dem Menschen und der restlichen Schöpfung beschrieben! 

Ein weiterer wichtiger biblischer Text7 ist Psalm 8, in welchem dem Menschen eine wichtige Rolle im Zusammenhang der Schöpfung gegeben wird. Da heißt es in den Versen 4-9: „Schaue ich hinauf zum Himmel, staune ich über das Werk deiner Finger. Betrachte ich den Mond und die Sterne, die du dort oben befestigt hast, so frage ich: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, das Menschenkind, dass du dich seiner annimmst? Kaum geringer als Gott – so hast du den Menschen geschaffen. Du schmückst ihn mit einer Krone – so schenkst du ihm Herrlichkeit und Würde. Die Werke deiner Hände hast du ihm anvertraut. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt: Schafe, Ziegen und Rinder – alle zusammen, und dazu die wilden Tiere auf dem Feld, die Vögel am Himmel und die Fische im Wasser und was sonst die Meere durchzieht.“ 

Dieser Psalm betont die Würde und Verantwortung des Menschen als Teil der Schöpfung und stellt die Verbindung zu unserer vorherigen Stelle aus 1. Mose her. Der Mensch wird aufgefordert, die ihm übertragenen Aufgaben als Hüter und Bewahrer der Schöpfung wahrzunehmen und verantwortungsbewusst mit ihr umzugehen. 

Neben diesen Texten gibt es weitere, die die Bewahrung der Schöpfung thematisieren. Zum Beispiel wird in der 1.Mose 2,15 deutlich gemacht, dass der Mensch dazu bestimmt ist, den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren. Im Buch Jesaja 24,4-5 wird die Zerstörung der Erde durch die Sündhaftigkeit der Menschen beschrieben. In Offenbarung 11,18 wird Gottes Zorn angekündigt, weil die Menschen die Erde und die Schöpfung zerstören. Deutlich wird, dass das Thema der Schöpfung ein zentrales Thema des Alten und Neuen Testamentes ist. 

2. Warum ist für Jesus die Bewahrung der Schöpfung wichtig? 

Für Jesus ist die Bewahrung der Schöpfung wichtig, weil er die Natur als Gottes Schöpfung betrachtet8 und sie als Ausdruck seiner Liebe und Fürsorge für die Welt ansieht. Jesus lehrt, dass die Erde und alle Geschöpfe darauf von Gott geschaffen wurden und einen eigenen Wert haben.  

Darüber hinaus betont Jesus die enge Verbindung zwischen Menschen und Natur. Er lehrt, dass wir als Teil der Schöpfung in Harmonie mit ihr leben sollen. Dies schließt die Achtung vor der Natur, die Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Ausbeutung ein. Jesus ermahnt uns, uns füreinander und für die Natur verantwortlich zu fühlen und unsere Ressourcen sorgfältig zu nutzen.9 

Zudem lehrt er, dass unsere Beziehung zur Natur Auswirkungen auf unsere spirituelle Reife und unser Verhältnis zu Gott hat. Indem wir die Schöpfung bewahren, zeigen wir unsere Liebe zu Gott und sind ihm gehorsam. Die Bewahrung der Schöpfung ist daher auch eine Art des Gottesdienstes und der Hingabe an Gott.10 

Die Bewahrung der Schöpfung ist für Jesus wichtig, weil sie sowohl unsere Beziehung zu Gott als auch unsere Verantwortung für die Welt ausdrückt.11 

3. Warum sind für Jesus Kinder wichtig? 

In der Bibel wird erzählt, wie Jesus die Kinder zu sich gerufen hat und, dass das Reich Gottes denen gehört, die wie Kinder sind.12 Kinder haben eine kindliche Haltung der Offenheit, die für Jesus von großer Bedeutung ist. Sie sind von äußeren Einflüssen und Vorurteilen unvoreingenommen und sehen die Welt vielmehr mit offenen Augen. 

Jesus hebt die Demut der Kinder hervor und forderte seine Jünger auf, so zu werden wie sie: „Ihr müsst euch ändern und wie die Kinder werden. Nur so könnt ihr ins Himmelreich kommen. Wer sich so klein und unbedeutend macht wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ (Matthäus 18,3-4). 

Darüber hinaus lehrt Jesus, dass der Glaube eines Kindes von großer Bedeutung ist. Im Matthäus-Evangelium sagt er: „Ihr müsst euch ändern und wie die Kinder werden. Nur so könnt ihr ins Himmelreich kommen.“ (Matthäus 18,3).  

Für Jesus sind Kinder unheimlich wichtig, da sie Zeichen für Demut, Unscheinbarkeit und bedingungslosen Glauben sind. Sie haben die Fähigkeit, die Welt aus einem offenen und unvoreingenommenen Blickwinkel zu betrachten. Diese Eigenschaften sind mit Blick auf die Verantwortung für die Schöpfung grundlegend und zugleich unabdingbar, da diese Haltung der Kinder wichtig für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung ist. 

4. Warum müssen Kinder schon heute für die Bewahrung der Schöpfung eintreten? 

Kinder müssen heute schon für die Bewahrung der Schöpfung sensibilisiert werden, da sie es sind, die auch in Zukunft auf der Erde leben werden. Sie sind es, die auch in Zukunft die Auswirkungen des Klimawandels, der Umweltverschmutzung und damit verbundener Probleme, die unsere Umwelt betreffen, noch deutlicher spüren werden. 

Indem Kinder sich schon frühzeitig für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, können sie andere auf einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung aufmerksam machen und zugleich zum entsprechenden Handeln motivieren. Sie können ihre Stimme erheben und so auf Missstände hinweisen. Außerdem können sie Veränderungen mit herbeizuführen, sei es durch Demonstrationen, politisches Engagement oder das Teilen ihres Wissens mit Gleichaltrigen und Erwachsenen. 

Sie können schon in jungen Jahren Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Indem sie zum Beispiel Müll reduzieren, Energie sparen, umweltfreundliche Produkte verwenden und die Natur schützen. 

Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig den Wert und die Bedeutung der natürlichen Welt erkennen, damit sie als Erwachsene eine nachhaltige und umweltbewusste Lebensweise weiterführen können. Außerdem können sie so dazu beitragen, die Umwelt und die zukünftigen Generationen zu schützen. 

5. Wie mit Kindern über die Bewahrung der Schöpfung reden?

Zunächst muss sichergestellt werden, dass die Kinder verstehen, was mit „Bewahrung der Schöpfung“ gemeint ist. Dabei gilt es zu erklären, warum es wichtig ist, die Umwelt zu schützen und die natürlichen Ressourcen zu erhalten, damit auch zukünftige Generationen sie genießen können.  

Um ihnen die Bedeutung der Bewahrung der Schöpfung näher zu bringen, können praktische Beispiele geben werden: Wie kann Wasser gespart werden, indem beim Zähneputzen der Wasserhahn zugedreht wird. Oder dass Müll recycelt werden kann, um die Umwelt weniger zu belasten oder das Licht, wenn nicht mehr benötigt, ausgeschalten wird. Grundsätzlich ist dabei die Vorbildfunktion der Eltern. Einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung von Kindern zu fordern und zugleich nicht selbst zu praktizieren, wird nur wenig Wirkung zeigen. 

Es ist auch wichtig, den Kindern die Auswirkungen unser aller Handeln auf die Umwelt13 zu verdeutlichen. So kann den Kindern erklärt werden, wie der Klimawandel die Tier- und Pflanzenwelt bedroht und durch verantwortliches Handeln zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen einen Beitrag zum Schutz der Natur geleistet werden kann.14 Dabei ist es wichtig, die Informationen altersgerecht zu vermitteln und auf ihre Fragen und Bedürfnisse einzugehen: Drohgebärden und Horrorszenarien helfen nicht weiter! 

Eine weitere Möglichkeit, mit Kindern über die Bewahrung der Schöpfung zu sprechen, ist es, mit ihnen Geschichten oder Bücher zum Thema zu lesen. Denn gemeinsam das Thema zu entdecken und gewonnene Erkenntnisse in den Alltag einzusetzen hat einen hohen Mehrwert.15 Es gibt viele kindgerechte Bücher16, die sich mit der Bewahrung der Schöpfung beschäftigen. Durch solche Geschichten können sie entdecken und begreifen, wie entscheidend es ist, verantwortlich und sorgsam mit der Natur umzugehen. Ziel dabei ist es, zu entdecken, wie schön die Schöpfung ist! 

Das gilt es dann in einem weiteren Schritt zu entdecken: Gemeinsame Ausflüge in den nahegelegenen Wald oder Park zeigen noch viel mehr, wie vielfältige und artenreich die Natur ist. 

Dabei kann dann auch erklärt werden, wie entscheidend es ist, diese einzigartige Schönheit zu bewahren und zugleich Gott für dieses wunderbare zu loben. Außerdem kann so ihr Bewusstsein für die Schönheit und die Bedürfnisse der Natur geschärft werden. 

Ebenso ist es möglich den Umgang mit Tier und Natur zu erlernen, indem die Familie Sommerurlaub auf dem Bauernhof macht oder ein Haustier anschafft, für das alle gemeinsam verantwortlich sind. Das kann dazu beitragen, dass die Kindern Empathie für andere Lebewesen entwickeln und zu verstehen, dass alle Lebewesen Teil der Schöpfung sind. 

Ganz grundsätzlich ist es, wie bereits oben erwähnt, die Kinder in alle Entdeckungen rund um das Thema einzubinden, damit sie nachvollziehen können, was ihr Beitrag zur Bewahrung ist. Dabei können die Kinder nach ihrer Meinung oder nach eigenen Ideen gefragt werden, wie die Natur geschützt werden kann.  
Dabei sollen zunächst keine denkerischen Grenzen gesetzt werden: Es kann sein, dass gemeinsam Bäume gepflanzt oder der Wald vom Schmutz befreit werden.17 Genauso sind Patenschaften für Kinder in anderen Teilen der Welt denkbar oder das Spenden von Spielzeug an andere Kinder, die wenig oder keines besitzen. Ebenso ist es möglich, gemeinsam mit den Kindern nachhaltige Lebensmittel einzukaufen oder die den nahegelegenen Bauern durch den Einkauf zu unterstützen. Auch ist es möglich, eine Strecke zu Fuß zu gehen, anstatt das Auto oder Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wenn es möglich ist. Dabei gilt es, Kinder allerdings auch nicht zu überfordern, denn kleine Schritte sind entscheidend. 

Grundlegend bei aller Aktion ist nicht die Aktion! Vielmehr ist es das Lernen der Kinder, dass sie die Fähigkeiten haben, etwas zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen: Es sind bewusste Entscheidungen und wiederum (kleine) Handlungen des Alltags, die die Schöpfung bewahren. 

6. Bewahrung der Schöpfung und Kinder 

Kinder spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der Schöpfung. Sie sind die Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft und haben die Möglichkeit, positive Veränderungen herbeizuführen.  

Jugendarbeit in der Kirche hat zwei Mandate, die es zu fokussieren gilt: Sie soll zum Glauben einladen und zugleich die Verantwortung für alles andere mitgeschaffene stärken. Ersteres funktioniert durch attraktiv-einladende Angebote. Darüber hinaus kann die Jugendarbeit zu Aktivitäten wie Naturerkundungen, Umweltprojekte und Diskussionen über Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit einladen und so auch dem zweiten Mandat gerecht werden. 

Darüber hinaus haben christliche Kirchen die Aufgabe, religiöse Einrichtungen auch praktische Maßnahmen zu ergreifen, um die Bewahrung der Schöpfung zu fördern. Dies kann beinhalten, erneuerbare Energien zu nutzen, Recyclingprogramme zu implementieren und die Gemeinde zu ermutigen, umweltfreundliche Praktiken in den Alltag zu integrieren. 

Indem Kinder in den unterschiedlichen altersentsprechenden Formaten über die Bewahrung der Schöpfung sensibilisiert werden und praktische Erfahrungen sammeln, können sie zu Botschaftern Jesu und zugleich für das Eintreten für die Natur werden. Indem sie ihr Wissen und ihre Überzeugungen mit anderen teilen, können sie ihre Gemeinschaften und sogar die Welt um sie herum positiv beeinflussen. 

Stundenentwurf: Bewahrung der Schöpfung – Gottes Liebe zu unserer Welt entdecken 

Zielgruppe: christliche Kinder im Alter von 6-8 Jahren 

Zeitrahmen: 60 Minuten 

Ziele: 

  1. Die Kinder verstehen, dass Gott den Menschen die Erde anvertraut hat und sie geschützt werden soll. 
  1. Die Kinder lernen, wie sie sich – auf ihre Weise – für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen können. 
  1. Die Kinder verstehen, was Gottes Liebe zur Schöpfung meint.  

Materialien: 

  • Bibel 
  • Materialien aus der Natur wie bspw. Tannenzapfen und Gräser nutzen, die zur Erzählung der biblischen Geschichte gebraucht werden. 
  • Kamera oder Handy 
1. Begrüßung und Einstieg (5 Minuten) 
  • Treffpunkt ist am Gemeindehaus. Von dort aus findet ein Ausflug in den nahegelegenen Wald oder ins Feld statt. 
  • Begrüßung in der Natur: Erzählung vom letzten Waldspaziergang mit der Familie durch den Wald. Tierspuren wurden entdeckt und Tannenzapfen gesammelt. Die Vögel haben gesungen. Frage: Was habt ihr auf dem Weg gehört oder gesehen? Welche Tiere habt ihr entdeckt?  
  • Mitarbeitende/r erklärt, dass das heutige Thema des heutigen Treffens sind rund um alles Geschaffene dreht und welche Rolle jedes einzelne Kind übernehmen kann. 
2. Bibelerzählung (10 Minuten) 
  • Mitarbeitende/r erzählt die Geschichte von der Erschaffung der Welt aus der Bibel (1.Mose 1,1-25). 
  • Zentrale Aspekte werden mit zuvor gesammelten Materialien auf den Boden vor der Gruppe gelegt. 
3. Gemeinsames Gespräch (10 Minuten) 
  • Mitarbeitend/r führt ein Gespräch über die Geschichte und die Schöpfung. 
  • Fragen wie „Warum hat Gott die Erde erschaffen?“ und „Was denkt ihr, wie Gott sich gefühlt hat, als er die Welt erschaffen hat?“ werden gestellt. Und: „Welche Aufgabe habe ich als Mensch?“ 
  • Die Kinder werden ermutigt, ihre Gedanken und Ideen zu teilen. 
4. Aktivität: Bilder in die Natur malen (20 Minuten) 
  • Die Kinder werden in Gruppen à fünf Personen eingeteilt und aufgefordert, so viele verschiedene Gegenstände wie möglich zu finden. Aus den unterschiedlichen Bestandteilen sollen sie nun einen Menschen und ein Tier auf den Waldboden legen. 
  • Von allen Bildern werden am Ende Fotos gemacht und diese an die Eltern geschickt. 
5. Abschluss (10 Minuten + 5 Minuten Zeitpuffer) 
  • Die Kinder stellen ihre Bilder der Gruppe vor und erzählen, welche Naturgegenstände sie genutzt haben. 
  • Am Ende wird noch einmal erklärt, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu bewahren. 
  • Gemeinsam werden Ideen gesammelt, wie die Kinder im Alltag aktiv an der Bewahrung der Schöpfung teilnehmen können. 
  • Zum Abschluss wird gemeinsam ein Dankgebet gesprochen und der Rückweg angetreten. 
Quellenangaben:

1 https://www.spiegel.de/wissenschaft/klimakrise-globale-temperaturen-ueberschreiten-die-1-5-grad-schwelle-erstmals-im-juni-a-9218ea69-a706-424b-a958-0f8079dd3a81  
2 https://www.oekom.de/buch/earth-for-all-9783962383879  
3 https://www.elk-wue.de/leben/bewahrung-der-schoepfung  
4 https://material.rpi-virtuell.de/themenseite/bewahrung-der-schoepfung/  
5 Geiger, G. und van Saan-Klein (Hgg.): Menschenrechte weltweit – Schöpfung bewahren!: Grundlagen einer ethischen Umweltpolitik, Verlag Barbara Budrich, 2013.  
6 In zurückliegenden Jahrhunderten wurde dieser Vers dazu genutzt, um Länder, Natur und Völker auszubeuten. 
7 Weitere nachlesenswerte Bibelabschnitte sind u.a.: 5.Mose 10,18; Jakobus 5,1-6 (beide unter Überbegriff: Nächstenliebe); Psalm 104,27-28; Römer 8,19-22 (unter Überbegriff: Gleichwertigkeit); Psalm 24,1; Römer 1,20 (unter Überbegriff: Schöpfung, die Gott preist und ihm gehört). 
8 Vgl. Matthäus 6,26. 
9 Siehe Matthäus 13. 
10 Offenbarung 5,13. 
11 Markus 12,29. 
12 Markus 10,14. 
13 https://www.youtube.com/watch?v=RTuGEUh2SSk  
14 https://www.youtube.com/watch?v=E1ZC0FT8z24  
15 „So kannst du die Erde retten“ ist ein Lesetipp zum Thema: https://www.herder.de/kinderbuch/shop/p7/74389-so-kannst-du-die-erde-retten-flexcover/?gad_source=1&gclid=CjwKCAiA7t6sBhAiEiwAsaieYp6HmRD_256TkdULMlHu8ciuuVD2sG9pthefYAC01I6Nj-DV-DrubxoCihYQAvD_BwE  
16 https://www.manufactum.de/natur-tuer-leon-schuetzt-erde-a211426/?gad_source=1&gclid=CjwKCAiA7t6sBhAiEiwAsaieYjx5Uo16hQk_nS4DOmnXzdw9KqOQB-u8X3XEBZV7QkNxyIL0wIBEGRoCW_oQAvD_BwE  
17 Später ist auch ein Engagement für ältere Jugendliche im Bereich Umweltschutz denkbar: https://www.arocha.org/wp-content/uploads/2015/10/Introducing-leaflet-German-for-web.pdf  

  • Autor / Autorin: Ulrich Mang, Referent für Sozial-Missionarische Arbeit
  • © Deutscher EC-Verband
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