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Materialart: | Bibelarbeit |
Zielgruppe: | Kinder |
Einsatzgebiete: | Freizeiten, Gruppenstunde |
Verband: | |
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Zeitbedarf: | 25-30 Min. (Vorbereitung: 20-30 Min.) |
Bibelstelle: |
1. Mose 25,19-25,34 anzeigen Bibelstelle
1. Mose 25,19-25,34 Esaus und Jakobs Geburt 19Dies ist das Geschlecht Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham zeugte Isaak. 20Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Betuëls, des Aramäers aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban. 21Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der Herr ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger. 22Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib. Da sprach sie: Wenn es so ist, warum geschieht mir das? Und sie ging hin, den Herrn zu befragen. 23Und der Herr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Schoß; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen. 24Als nun die Zeit kam, dass sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. 25Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz behaart wie ein Fell, und sie nannten ihn Esau. 26Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, als sie geboren wurden. 27Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher, Jakob aber war ein ruhiger Mann und blieb bei den Zelten. 28Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieb. Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht 29Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war müde 30und sprach zu Jakob: Lass mich schnell von dem Roten essen, dem Roten da; denn ich bin müde. Daher heißt er Edom. 31Aber Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt. 32Esau antwortete: Siehe, ich muss doch sterben; was soll mir da die Erstgeburt? 33Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm und verkaufte so Jakob seine Erstgeburt. 34Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt. Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
Benötigte Materialien: | 1 Straßenkreide (1 pro Kleingruppe 6-10J oder Seil/Kreppband), 1 Kissen (pro Kind), 1 Schwimmnudel (pro Kind), abgepackte Süßigkeiten (Für Kleingruppe ab 10 J, pro Kind mind 3 Stück Bsp Schokobons), 1 Zeitungsrolle (1 langes Stück pro Kleingruppe an 10 J), 1 Edding (pro Kind ab 10 J) |
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Zielgedanke: Streiten ist normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.
Vorüberlegung für Mitarbeitende zur Bibelgeschichte
Von vorne herein ist die Rivalität der Zwillinge Jakob und Esau sichtbar. Schon im Mutterleib kämpfen sie miteinander (1.Mose 25,23). Als die beiden Kinder heranwachsen heißt es, dass Vater Isaak den älteren Esau lieber hat, Mutter Rebekka hat hingegen Jakob als Lieblingssohn (1.Mose 25,28). Auch wenn es menschlich ist, wenn man Lieblingskinder hat, führt das zu Spannungen innerhalb der Familie. Jedes Kind wünscht sich die Anerkennung beider Eltern und kämpft um sie zeitlebens.
Eine weitere Spannung liegt in den unterschiedlichen Folgen von Erstgeburtsrecht und Verheißung Gottes.
Erstgeburtsrecht
Laut Erstgeburtsrecht erhielten erstgeborene männliche Nachkommen einen besonderen Erstgeborenenanteil. Dieser bestand gerne im Doppelten des Erbanspruchs anderer männlicher Kinder: Ein Erstgeborener erbt also bei zwei Söhnen zwei Drittel (5.Mose 21,15-17). Esau steht juristisch der Großteil des Vermögens zu. Es ist hiermit auch geregelt, dass Esau mal die ganze Sippe übernimmt und ihr Oberhaupt – ihr Chef – sein wird.
Das Erstgeburtsrecht ist kein bloßes Erbrecht. Vor allen Besitzansprüchen geht es vor allem um den Empfang des väterlichen Segens. Segen und Besitzansprüche gehören zusammen. Damit ist verbunden, dass Gott Schutz, Glück, Frieden, Fruchtbarkeit (Nachkommen) und Hilfe schenkt. Was Gott an Gutem zusagt, seine Verheißungen, gehen auf das gesegnete Kind über. Und hier liegt die Spannung:
Gottes Verheißung
Gott antwortet auf Mutter Rebekkas Frage, warum es ihr in der Schwangerschaft so schlecht geht, da die Kinder im Bauch keine Ruhe geben mit folgender Verheißung: In deinem Bauch sind zwei (zukünftige) Völker, ein Volk wird dem anderen überlegen sein, der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
Gott hat einen Plan mit Jakob. Er soll den Segen (den Gott Jakobs Opa Abraham schon zugesagt hat) weitertragen. Gott setzt also nicht auf Esau, sondern auf Jakob. Warum Gott so handelt? Das bleibt offen. In der Geschichte wird aber deutlich, dass Esau wenig auf sein Erstgeburtsrecht hält und es für ein einziges Linsengericht hergibt. Jakob hingegen ist sich der Größe der Verheißung bewusst. Esau handelt impulsiv und kurzsichtig.
Das Drama nimmt im Handel um das Erstgeburtsrecht seinen Lauf. Jakob erzwingt sein Recht mit List, obwohl Gott ihm das Recht schon vor der Geburt zusagt. Gott hat es nicht nötig, dass wir ihm beim Umsetzen seines Planes „helfen“. Die Folgen werden im Laufe der Geschichte deutlich: Jakob geht im Streit aus seiner Familie, er streitet mit seinem Onkel und er kämpft mit Gott. Aus diesen Streiten geht er am Ende gestärkt und gesegnet hervor, aber es kostet ihn viel.
Ausblick: Esau geht bei Gott nicht „leer aus“. Im Gegenteil. Er behält seine Urfamilie (Heimat!), ist weiter als Jäger unterwegs (Traumberuf) und bekommt viele Nachkommen (Kinder = Besitz). Sein Volk wird als die „Edomiter“ in die Geschichte eingehen. Dieses Volk wird später ein Feind des Volkes Israel (Jakobs Nachkommen) sein.
Situation der Kinder
Für die Kinder ist es der erste Freizeittag. Alles ist neu. Einige kennen sich nicht. Die Umgebung will erobert, das Umfeld kennen gelernt werden. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass alle Kinder aus christlichen Haushalten kommen. Daher ist diese Vertiefung inhaltlich sehr niedrigschwellig. Die Kinder lernen Jakob und Esau evtl. erstmals kennen. Sie sehen die erste biblische Geschichte: Die Brüder streiten sich. Vielleicht kommen die Kinder gerade aus einem angespannten Verhältnis von zuhause raus. Streiten kennen alle. Ein gutes Thema, das alle abholt.
Heute geht es darum, die Kinder in ihren Streiten ernst zu nehmen. Streiten ist normal. Man zeigt, dass man mit manchem nicht einverstanden ist. Die Kinder sollen ermutigt werden, die Dinge anzusprechen. In Gott haben sie einen Freund, dem sie alles anvertrauen können, was ihnen Mühe macht. Mit dem Gebet wird Kindern gezeigt, wie man mit Gott reden kann. Vielleicht habt ihr bei der ersten Workshoprunde ein Notizheft mit den Kindern gebastelt. Hier können sie auch ihre Gedanken und Gebete eintragen.
Rahmengeschichte Teil 1 + biblische Geschichte + Rahmengeschichte Teil 2 anschauen
Einstiegsvideo (ist einfach nur ein Warm-up zum Thema „Was ist ein Streit“ – Filmclip muss zum allg. Verständnis nicht gezeigt werden). Inhalt: 2 Schweine Piggeldy und Frederik; Piggeldy fragt seinen großen Bruder, was Streit ist. Dabei kommt es zum Streit. Dauer ca. 3 min https://www.youtube.com/watch?v=IDOBm40e08I
Einstieg: Spiel „Hahnenkampf“
Es werden zwei Kinder bestimmt, die das Spiel beginnen. Sie stellen sich in der Mitte des abgegrenzten Feldes z.B. ein Kreis oder Rechteck gegenüberstehend auf. Diese beiden verkörpern Streit-Hähne. Sie stehen auf einem Bein und ihre verschränkten Arme stellen ihre Flügel dar.
Ist das Verschränken der Arme den Spielern zu schwierig, können beide auch durch Aufstellen der Hände in den Hüften die Flügel darstellen.
Auf ein Kommando hüpfen die beiden (auf einem Bein) aufeinander zu und versuchen mit ihren Flügen den Konkurrenten aus dem Feld zu drängen oder zu erreichen, dass der andere das Gleichgewicht verliert und das zweite Bein am Boden aufstellt. Wer absetzt oder aus dem Feld tritt verliert die Runde.
Je nach Zeit, die ihr habt, ist es spannend, wenn die Sieger der einzelnen Spielrunden im Finale gegeneinander antreten und ein Gesamtsieger ermittelt werden kann. Ansonsten kann jedes Kind einmal ein Hahn sein.
Material: Je nachdem, ob ihr innen oder außen spielt:
Austausch:
Eben habt ihr Streithähne gespielt. Die Zwillinge Jakob und Esau haben gestritten. Könnt ihr euch vorstellen, warum?
Gespräch:
Streitet ihr euch auch mit euren Geschwistern? Oder den Eltern…?
Streit ist ganz normal. Jeder streitet mal. Und das ist gut so. Denn dann merkt der andere, dass man nicht einverstanden ist mit der Situation. Oder dass man sich nicht gut fühlt.
Wenn z.B. Süßigkeiten immer so verteilt werden, dass man weniger bekommt, dann kann man das sagen: „Ich möchte heute mal 2 und du eins. Nächstes Mal dann wieder umgekehrt. Sonst ist das ungerecht.“ So hat der andere auch die Chance, sich zu erklären oder zu ändern.
Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.
(Falls ihr das Notizheft nutzt, dann könnten die Teilnehmenden hier ihr Gebet, Anliegen, Streits an Gott abgeben. Wer noch nicht schreiben kann, malt einfach ein Bild in das Heft. Ihr könnt im Vorfeld auch Gebete ausdrucken und den Kindern zum Einkleben geben).
Gebet
Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen.
Streitspiele
Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:
Liedtipp: Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28
Einstieg
Zwei freiwillige Kinder melden sich. Ihr gebt drei gleichwertige Süßigkeiten aus.
Die Kinder sollen sie unter sich aufteilen. Allerdings darf nichts abgebissen oder durchgeteilt werden. Sprich: es gibt die Möglichkeiten: 3:0; 0:3; 2:1; 1:2. Wie entscheiden sie sich? Wie fühlt sich die Entscheidung für beide an? Ungerecht oder gerecht?
Gerecht, wenn man mit der Entscheidung einverstanden ist und oder der anderen Person mehr gönnt.
Ungerecht, wenn man das Aufteilungsverhältnis betrachtet, das nie gerecht sein kann oder wenn man sich selbst benachteiligt fühlt oder es der anderen Person nicht gönnt.
Übergang zur Bibelgeschichte:
Die Zwillinge Jakob und Esau haben gestritten. Was könnten die Gründe gewesen sein?
Austausch
„Worüber wird oft gestritten?“
„Streiten heißt: Ich habe immer recht. Was die andere Person sagt, ist mir egal.“ Stimmt das?
„Streiten ist gut, weil man provozieren kann, bis man sich schlägt.“ Stimmt das?
„Streit meiden ist immer besser.“ Stimmt das?
„Wie läuft ein Streit für euch gut ab?“
Alternativ zum Austausch…
… könnt ihr auch ein Schreibgespräch machen: Auf einer großen Papierrolle (z.B. Zeitungspapierrolle – bei Zeitungen nachfragen, da bekommt man oft Papierreste) schreibt ihr als Mitarbeitende im Vorfeld die Fragen auf. Die Teilnehmenden erhalten je einen Stift und schreiben ihre Meinung zu den Aussagen. Daraus kann ein Gespräch über Streit entstehen.
Input:
Streiten ist nichts Schlechtes, denn die andere Person soll mitbekommen, warum man sich ärgert. Die andere Person kann dann Stellung nehmen und ihre Sicht darstellen. Am besten ist es, wenn aus einem Streit eine Einigung entsteht. Manchmal kann das bedeuten, dass man die Meinung der Anderen stehen lässt und trotzdem eigene Wege geht. Meist ist ein Kompromiss eine gute Lösung – jeder weicht etwas von seinen Vorstellungen ab und kommt auf die andere Person zu.
Manchmal ist es schwer, Dinge anzusprechen. Redet doch mal mit Gott darüber, was euch schwerfällt. Er versteht euch. Und dann habt ihr es auch mal ausgesprochen. Das tut gut.
(Falls ihr das Notizheft nutzt, dann könnten die Teilnehmenden hier ihr Gebet, Anliegen, Streits an Gott abgeben).
Gebet
Lieber Vater im Himmel, du siehst, wo wir uns ärgern und streiten. Bitte gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und unser Recht einzufordern. Wie gut, dass du siehst, wie es uns geht und dass du uns verstehst. Amen.
Streitspiele
Manchmal hilft es auch, wenn man sauer aufeinander ist, einfach Dampf abzulassen auf eine gute Art:
Gerechter Abschluss
Ihr gebt jedem Kind drei gleichwertige Süßigkeiten aus. So ist das Spiel von Beginn an gerecht. Immer 2 Kinder spielen gegeneinander.
Nun wird im Vorfeld unter den Spielenden ausgemacht, wer wie viele Süßies vom anderen bekommt, im Falle eines Gewinnes. Das Spiel: „Schnick-Schnack-Schnuck“ (Schere besiegt Papier; Papier besiegt Stein; Stein besiegt Schere. Bei gleichen Symbolen wird wiederholt).
Es werden beliebig viele Durchgänge gespielt oder ihr grenzt die Zeit von vorne herein ein (3 min).
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