VOLL UNFAIR! – über neue Gerechtigkeit

Einheit | Gottesdienst-Entwurf
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VOLL UNFAIR! – über neue Gerechtigkeit

Enthalten in:
Materialart: Gottesdienst-Entwurf
Zielgruppen: Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre), Kinder (3-7 Jahre), Kinder (7-11 Jahre), Familien
Einsatzgebiet: (Jugend-)Gottesdienst
Kategorie: Kirche-Kunterbunt
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Kirche Kunterbunt
Zeitbedarf: 60-120 Min. (Vorbereitung: 60-120 Min.)
Bibelstelle: Matthäus 20,1-20,16 anzeigen
Bibelstelle
Matthäus 20,1-20,16

20

Von den Arbeitern im Weinberg

1Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter anzuwerben für seinen Weinberg. 2Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.

3Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere auf dem Markt müßig stehen 4und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. 5Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe. 6Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere stehen und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? 7Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand angeworben. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.

8Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten. 9Da kamen, die um die elfte Stunde angeworben waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. 10Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. 11Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn 12und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und die Hitze getragen haben.

13Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? 14Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir. 15Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?

16So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.

Lutherbibel 2017, © Deutsche Bibelgesellschaft

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Vorbemerkungen zu dem Entwurf

Ein Entwurf zu all den vielen Ausrufen von „Das ist doch voll unfair“ und allem „Ich hab aber zu wenig“. Ein Entwurf für die Frage nach Fairness und Gerechtigkeit und das, was Gott dazu mitgibt. Dabei konzentriert sich der Entwurf auf ein Gleichnis, dass Jesus erzählt hat: Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg aus Matthäus 20,1-16.

WILLKOMMENS-ZEIT

Namensschilder

Zum Start erhalten alle Teilnehmenden ein Namensschild. Als Idee kann das Namensschild in Form einer Weinrebe oder einem Puzzleteil gestaltet sein.

Theaterstück

Zum Start in die Kirche Kunterbunt werden die Familien schon in den Beginn der Geschichte mit hineingenommen durch diese kurze Theaterszene:

Zwei Arbeitende kommen auf die Bühne und tragen pflücken Weinreben

Person 1: Langsam brennt die Sonne wirklich heiß herunter.

Person 2: Ja es ist wirklich anstrengend. Ich bin froh, dass ich heute früh noch genug zum Trinken eingepackt habe (trinkt einen Schluck).

Person 1: Heute Morgen war es wirklich angenehmer zu arbeiten.

Person 2:  Ja das kann sein.

Person 1 : (schaut stutzig) Du bist gar nicht seit morgens schon da?

Person 2 : Ne ne, ich wurde gerade eben erst angefragt, ob ich noch zum Arbeiten kommen könne. Und ich kann den 1 Denar als Lohn wirklich gebrauchen.

Person 1 : Moment mal…seit wann bist du da?

Person 2 : Ach circa eine Stunde.

Person 1 : Und dir wurde 1 Denar als Lohn versprochen?

Person 2 : Ja (strahlt). Klasse oder?

Person 1 : Dir wurde derselbe Lohn versprochen, obwohl ich schon seit Morgens früh hier schufte und die Sonne auf meinen Rücken brennt und ich langsam Kopfschmerzen bekomme und du erst (wird laut) SEIT EINER HALBEN STUNDE DA BIST?

Person 2 : Hey hey ruhig…ich kann doch nichts dafür, dass mir derselbe Lohn wie dir versprochen wurde. Du bist doch selbst Schuld, wenn du schon seit heute früh dabei bist.

Person 1  : Ich soll selbst Schuld sein? Ich brauch eben Geld, um meine Familie zu versorgen. Ich bin fleißig und heute früh schon dagewesen. Du bist erst seit heute Mittag da.

Person 2   : Naja, immerhin bin ich länger da, als die Frau da vorne. Die ist erst gerade eben gekommen.

Person 1   :  Und die erhält auch denselben Lohn?

Person 2   :  Ich denke schon. So war es ja ausgeschrieben. Du hättest einfach nicht so früh kommen sollen.

Person 1  :   Das ist so unfair. Ich verdiene viel viel mehr Geld als du. Wir warten jetzt mal ab, bis heute Abend ist und wir den Lohn erhalten. Wenn du dann tatsächlich dasselbe erhältst wie ich, dann werde ich mich höchstpersönlich beschweren. Das kann doch einfach nicht sein.

(Person 1 zieht wütend von der Bühne- Person 2 folgt ihr nach einiger Zeit)

Moderation:  Wie findet ihr denn das, dass eine Person, die weniger gearbeitet hat, denselben Lohn erhält? (Antworten sammeln ) Was glaubt ihr, wird der Weinbergbauer tatsächlich allen denselben Lohn geben oder bekommt eine Person vielleicht mehr als die Andere? (Antworten sammeln) Wir sind gespannt, wie die Szene ausgeht und werden später in derFeier-Zeit das Ende der Geschichte hören. Aber jetzt tauchen wir erst einmal in verschiedene Stationen ein, die sich mit der Geschichte und mit der Frage nach Fairness und Gerechtigkeit beschäftigen.

(Stationenvorstellung)

AKTIV-ZEIT

Station: Blumentopf

Material: Blumentöpfe (oder alternativ kleine Eis-Becher) , Acryl-Farbe zum Bemalen der Töpfe, Blumensamen

Stationenbeschreibung: So wie die Weinbergarbeitenden dürfen auch wir heute mitarbeiten, in dem wir auch etwas pflanzen. Ihr dürft hier euren eigenen Topf bunt gestalten, so wie ihr es schön findet. Füllt ihn dann mit Erde und streut die Samen darauf. Deckt sie vorsichtig mit Erde zu. Vergesst zu Hause nicht den Topf zu gießen, damit eure Blumen wachsen können.

Station: Münz-sammel-Parcours

Material: Schokolade in münzform oder Spielgeld, Hütchen für den Parcours, eventuell Hindernisse

Stationenbeschreibung: Die Weinbergmitarbeitenden sind im Weinberg, weil sie am Ende Geld bekommen. Deswegen arbeiten sie. Ihr dürft jetzt, so wie Weinbergmitarbeitenden, Geld sammeln in diesem Parcours. Ziel ist es, dass ihr möglichst schnell den Weinberg durchlauft und dabei möglichst viele Münzen sammelt. Aber Achtung: die Münzen sind teilweise versteckt oder schwierig aufzuheben.

Gesprächsimpuls:

An die Erwachsenen: Was war bisher der Job, der euch am meisten Spaß gemacht hat?

An die Kinder : Was würdet ihr denn gerne mal arbeiten, wenn ihr erwachsen seid?

Station: Fruchtsaft selbst herstellen

Material:  Obst, Gemüse, Kleine Glasflasche zum Abfüllen, Entsafter, Schneidebretter, Schneidemesser, Kleine Becher zum Probieren, evtl. Etiketten zum Beschriften der Becher

Stationenbeschreibung: Die Weintrauben in dem Weinberg werden gesammelt, um anschließend daraus Traubensaft herzustellen. Ihr dürft hier auch euren eigenen Saft herstellen. Als Familie dürft ihr selbst euren Fruchtsaft produzieren. Wählt dazu Gemüse und Obst aus, das euch schmeckt und ihr zusammenmischen wollt. Schneidet das Gemüse und Obst klein, entsaftet es und mischt dann euren eigenen Fruchtsaft. Probiert ihn und füllt ihn in eine kleine Flasche für Zuhause ab. Bei der „Namensschilder“-Station könnt ihr euch für euren Getränkebecher noch ein passendes Namensschild basteln.

Station: Namensschilder basteln für die Getränkebecher

Material: Wäscheklammern, Stifte oder Beschriftungsgerät

Stationenbeschreibung: Damit wir wissen, welcher Becher zu welcher Person gehört, dürft ihr hier euer eigenes Namensschild gestalten. Die Wäscheklammer klemmt ihr an euren Trinkbecher und könnt sie jetzt zu jeder Kirche Kunterbunt mitbringen.

Station: Mensch-ärgere-dich-nicht

Material:    Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett

Stationenbeschreibung: Eine Spielleitungs-Person nennt die Spielregeln von Mensch-ärgere-dich-nicht und ergänzt, dass es heute eine ganz besondere Regel geben wird. Diese Regel wird aber noch nicht verraten. Irgendwann mitten im Spiel wird die Regel genannt werden und darüber bestimmen, wer am Ende des Spiels gewinnt. Das Spiel wird begonnen. Nach einiger Zeit (beispielsweise wenn festgestellt wird, dass Kinder und Erwachsene den Spaß an dem Spiel verlieren) nennt die Spielleitung die neue Regel: die Letzten sollen die Ersten sein. Das bedeutet: die Person, die bisher am Schlechtesten ist, gewinnt.

Gesprächsimpuls: Wie findet ihr das, dass die Person gewonnen hat, die am wenigsten weit war?

Station: Frust-Box oder alternativ Frust-Feuer

Material:  Zettel, Stifte, Box oder beim Frust-Feuer: Topf, Zange, Zettel, Stifte, Feuerzeug (oder falls outdoor vorhanden über einem Lagerfeuer oder Feuerkorb)

Stationenbeschreibung: Hat sich etwas für euch schon einmal unfair angefühlt? Begegnet euch in eurem Leben Ungerechtigkeit? Fragt ihr euch, warum das ausgerechnet euch passiert? Schreibt doch diese Ungerechtigkeit auf einen Zettel und füllt sie in die Frust-Box oder alternativ verbrennt diesen Zettel vorsichtig mit der Zange.

Zuspruch: Alles das, was sich in unserem Leben so unfair anfühlt, dürfen wir Gott sagen. Er hört uns zu! Er nimmt uns ernst.

Station: Box-Sack

Material: Kissen, „Stärke“-Messgerät, alternativ Boxhandschuhe, Box-Sack, Hau-den-Lukas

Stationenbeschreibung: Manchmal in unserem Leben fühlen wir uns vielleicht so ungerecht behandelt wie dieser Weinbergmitarbeitender. Wir werden wütend und frustriert. Das ist ganz normal in unserem Leben und wir würfen Wut und Frust und auch Zorn spüren. Wichtig ist, wie wir mit diesem Frust umgehen. Damit wir ihn nicht an anderen Menschen auslassen und andere verletzten, können wir unsere Wut an diesem Box-Sack loswerden.

Mit einem Messgerät wird gemessen, wie stark du auf den Boxsack eingeschlagen hast.

Gesprächsimpuls: Was tust du, wenn du wütend bist? Was hilft dir dann?

Station: Puzzleteil gestalten
STATION FÜR ALLE  ALS VORBEREITUNG DER FEIER-ZEIT

Nicht jede Station kann von jeder Familie bei einer Kirche Kunterbunt besucht werden. Diese Station sollte allerdings von jeder Familie kurz besucht sein. Sie dauert nicht lange, aber dient als Vorbereitung auf die Feier-Zeit.

Material:  weiße Puzzleteile (beispielsweise auf festem Papier ausgedruckt), Stifte

Stationenbeschreibung: Gestaltet doch euer eigenes Puzzleteil so bunt, wie ihr es schön findet. Ihr dürft auch gerne euren eigenen Namen auf das Puzzleteil schreiben. Das Puzzleteil bitte gut aufheben, weil wir es noch in der Feier-Zeit später brauchen.

Station: Bibelvers als Puzzle- Wettbewerb

Material: Vers auf einzelnen Puzzleteilen, auf denen nicht nur Worte, sondern auch Bilder für kleinere Kinder aufgemalt sind, Stopp-Uhr

Bibelvers: Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat.

Stationenbeschreibung:  Puzzelt möglichst schnell das Puzzle als Familie zusammen. In welcher Zeit schafft ihr es?

Gesprächsimpuls: Könnt ihr verstehen, was mit dem Vers gemeint sein könnte?

Station: Vergeben

Material: große Glasschüssel (Glas, da Aceton bei Plastik oder Aluminium das Material beschädigen könnte), je nach Teilnehmerzahl mehrere Liter Aceton (Baumarkt), Styroporstücke, Eddings/Filzstifte, Handschuhe

Durchführung: Die Besucher*innen können Gedanken, von denen sie sich befreien wollen auf ein Stück Styropor schreiben. Je nach Alter können die Besucher*innen selbst bzw. die zuständige mitarbeitende Person das Stück Styropor in eine Glasschüssel mit Aceton legen. Wichtig hier: Schutzbrille und Handschuhe! Nach einiger Zeit löst sich das Styropor im Aceton auf.

Stationsbeschreibung: Stellt euch vor: Der Weinbergmitarbeiter, der schon so früh da war und so lange gearbeitet hat, ist so wütend geworden, dass er den anderen Weinbergmitarbeiter geschlagen hat. Wie findet ihr das? (Sammeln). Manchmal passieren auch in unserem Leben Dinge, wo wir plötzlich wütend werden und vielleicht jemanden verletzen. Wenn wir etwas gemacht haben, was nicht richtig war, kann sich das ganz schön schwer anfühlen und vielleicht wünscht man sich, dass es einfach weg ist. Gott verzeiht uns, wenn wir ihm Situationen nennen, die uns leid tun. Dann verschwindet bei ihm das, was nicht richtig war.
Dazu kannst du dir jetzt ein Styroporteil nehmen und etwas mit einem Edding darauf schreiben, von dem du möchtest, dass es sich auflöst. Danach kannst du es mithilfe von einem Mitarbeitenden „verschwinden“ lassen.

FEIER-ZEIT

Theaterszene

Es ist Abend geworden. Die Weinbergmitarbeitenden sind müde und hungrig und stehen in einer Reihe, um den Lohn zu bekommen. Person 1 steht vor einem Tisch, hinter dem der Weinbergbauer mit dem Lohn sitzt.

Person 1 : Herr Weinbergbauer, ich wollte nur mal nachfragen, ob es richtig ist, dass ich jetzt genauso viel Lohn erhalte, wie die Anderen, die teilweisenur eine Stunde gearbeitet haben und viel später kamen als ich.

Weinbergbauer: Ich nehme mir gerne gleich Zeit für dich, aber erst einmal bekommt die Personen Geld, die als Letztes gekommen sind.

Person 1   : Wie bitte? Die bekommen jetzt auch noch früher ihr Gehalt?

Weinbergbauer: Bitte stelle dich hinten an und dann nehme ich mir gerne später Zeit für dich.

Person 1 geht wütend weg und kommt nach einiger Zeit wieder

Weinbergbauer: Du findest das sicher unfair, aber es war vereinbart, dass jede Person 1 Denar bekommt. Ich hatte dir einen Denar versprochen und duerhältst auch einen Denar. Ich will denen, die als Letztes kamen genauso viel geben. Die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.

Person 1 geht wütend davon): Das darf doch nicht wahr sein. Das ist so unglaublich unfair. Nie wieder werde ich hier arbeiten! ( geht wütend zu Person 2)  Dir will ich nie wieder begegnen.

Person 2 : Ich bin wirklich dankbar, dass ich heute trotzdem so viel Lohn bekommen . Ich hatte heute Morgen so Bauchschmerzen und konnte nicht arbeiten. Und jetzthabe ich trotzdem Lohn bekommen.

Person 1 : Ich gönne dir das nicht…(geht wütend ab)

IMPULS

Moderation: Diese Geschichte wurde von Jesus erzählt. Er hat sie erzählt, um zu zeigen, wie es in der Welt ist, die er sich wünscht. In seiner Welt da sollen die Letzten die Ersten sein. Das wirkt für uns erst einmal schrecklich unfair oder? Warum bekommt die Person, die weniger macht, genauso viel? In Gottes Welt da geht es nicht darum, wie viel eine Person geleistet hat. In Gottes Welt geht es nicht darum, wer mehr schafft oder wer weniger schafft. Manchmal sehen wir als Menschen nur unser eigenes Leben und dann ist alles, was um uns herum ist, so unfair. Aber es geht nicht nur um unser eigenes Leben. Es geht nicht nur um die Arbeit des Weinbergbauern, sondern darum, dass am Ende des Tages der Weinberg fertig bearbeitet ist. Was kann das denn übertragen auf uns bedeuten? Wir hören uns mal verschiedene Personen an:

Person A- Kind:  Ich finde es immer sehr unfair, dass an dem Geburtstag von meiner Schwester nur sie Geschenke bekommt und ich nicht. Ich weiß, dass es eben auch nicht mein Geburtstag ist, aber ich will auch Geschenke bekommen. Die Geschichte zeigt mir, dass ich lernen darf, Anderen das zu gönnen.

Person B- Erwachsene: Ich habe in meinem Leben immer so viel gegeben. Ich hab einen guten Abschluss gemacht, ich habe viel gelernt, ich war fleißig. Und jetzt hat meine Freundin trotzdem den besseren Job bekommen und mehr Anerkennung. Das finde ich unfair. Ich hab doch viel mehr gegeben. Die Geschichte zeigt mir, dass ich mich für meine Freundin freuen darf, weil es nicht nur um mein Leben geht. Ich darf großzügig sein, in dem ich mich für andere freue. Und mir geschieht trotzdem Gutes, denn ich erhalte genauso viel Gutes, wie meine Freundin.

Person C-   : Ich schaffe Vieles nicht. Ich fühle mich häufig, als könnte ich gar nicht ein Teil Von der Gesellschaft, von anderen Menschen sein. Ich bin viel müde und viel krank. Die Geschichte zeigt mir, dass ich trotzdem einen Platz hab und gesehen bin. Der Weinbergbauer möchte mich trotzdem in seinem Team haben.

Person D:  Ich fühle mich manchmal, als würde ich in meinem eigenen Leben gar nicht mehr vorkommen, weil ich immer so viel zu tun habe. Ich fahre meine Kinder zu ihren Hobbys. Und meistens fahre ich und nicht die Nachbarinnen. Die könnten doch auch mal fahren. Aber meistens bin ich diejenige. Ich bin diejenige, die ständig gibt und gibt. Die Geschichte zeigt mir auch, dass ich auf mich aufpassen darf. Ich erhalte genauso Viel, wie die Anderen. Deswegen darf ich mich wichtig nehmen.

Moderation: Was sagt die Geschichte dir? Vielleicht möchtet ihr in eurer Familie einmal kurz darüber sprechen?

Gebet- Puzzle

Material: Puzzleteile von der Puzzle-Station

Beschreibung: Wir alle haben ein gleich großes Puzzleteil erhalten. Obwohl manche von uns größer sind und manche von uns kleiner. Obwohl manche von uns mehr wissen und andere weniger. Obwohl manche in ihrem Leben vielleicht mehr schaffen als Andere. Trotzdem erhalten wir alle das gleiche Puzzleteil. Manche von uns dürfen lernen, den Anderen zu gönnen, sich darüber zu freuen, dass sie genauso ein großes Puzzleteil erhalten. Und dann nicht zu streiten. Andere von uns dürfen lernen, dass unser Puzzleteil auch wichtig ist. Auch wenn wir uns aktuell vielleicht weniger einbringen können. Es geht nicht darum. Bei Gott ist man nicht wichtig durch das, was man alles leistet und schafft.

Als Symbol dafür, dass wir alle einen Platz bei Gott haben und wichtig sind und gesehen sind, dürfen wir jetzt unser Puzzleteil mit den Puzzleteilen von Anderen verbinden. Dafür dürft ihr euer Puzzleteil auf den Boden legen und an ein anderes anknüpfen. Mal schauen, welch buntes Bild entsteht, wenn wir auch die Puzzleteile von Anderen sehen.

Bibelvers sprechen

Um von der Geschichte zu lernen, dass es auch um die anderen Personen geht und nicht nur um uns selbst, wollen wir gemeinsam eine Bibelvers sprechen:

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat.“

Und weil der Vers einbisschen kompliziert ist, vereinfachen wir ihn und sprechen:

Ich dir – so wie Christus mir.“ Das bedeutet: Ich möchte so mit dir umgehen, wie Christus mit mir umgeht.

Wir können auch Bewegungen zu dem Vers machen.

Ich (auf sich zeigen)

Dir (auf andere zeigen)

Wie Christus (nach oben zeigen)

Mir (Hände überkreuzen auf die Schultern legen)

Schnur-Segen

Weitere Theater-Idee zum Thema Streit:

Für die Feier-Zeit haben wir noch ein alternatives tolles Theaterstück für die Feier-Zeit zum Thema Streit. Geschrieben von Frauke Junghans:

Essens-Zeit
Idee für den Alltag

Vielleicht habt ihr als Kirche Kunterbunt-Initiativen Ideen, was den Familien in Streit-Situationen gut tun würde? Vielleicht eine Ermutigungs-Karte? Vielleicht ein Gebet oder Segen, der im Streit gesprochen werden kann? Vielleicht auch Tipps für Konfliktlösung. Überlegt doch als Initiativen, was euren Familien gut tun würde.

  • Autor / Autorin: Mia Schaller, Elisa Schmidt, Janina Crocoll
  • Autor / Autorin: mit dem Kirche Kunterbunt Team Neuenstadt
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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