Materialart: | Bibelarbeit |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiet: | Gruppenstunde |
Verband: |
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Redaktion: |
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Zeitbedarf: | 45-75 Min. (Vorbereitung: 15-20 Min.) |
Benötigte Materialien: | Zettel (Wichtig: es werden farbige Zettel/Karten benötigt (für das Spiel "Open Space") + für die "Gebetsanliegenreminder"), Augenbinde(n) (Für das "Nachfolgespiel") |
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Schriftgelehrter: Dieser Mann war Schriftgelehrter und durch seine Erklärung an Jesus (den er sogar mit „Meister“ anspricht) bricht er öffentlich mit den anderen Schriftgelehrten, die Jesus ablehnten. Das heißt, dieser Mann hatte erkannt, dass Jesus der Messias ist und deshalb ergab sich die für ihn klare Konsequenz, dass auch er Jesus nachfolgen will.
Nachfolgen: Im Griechischen kann dieses Wort „Gefolgsmann sein, begleiten, mitgehen oder folgen“ heißen. Man muss allerdings bei Nachfolge unterscheiden zwischen der vorübergehenden Nachfolge (beispielsweise einer Volksmenge, die nur eine Zeit lang Jesus nachfolgt, um ihn zu hören, o.ä.) und der dauerhaften Nachfolge, in die Jesus den einzelnen ruft. Jesus betont in diesem Abschnitt deshalb die Selbstverleugnung, da diese Nachfolge nicht nur die Schüler-Lehrer-Beziehung mit einschließt, sondern die Nachfolge aufgrund der Rettung, die die Gemeinschaft mit Jesus schenkt. Jesus nachfolgen bedeutet dann aber auch, seinem Beispiel zu folgen und nach seinem Willen zu handeln, daher auch die Selbstverleugnung.
Der Vergleich mit den Tieren zeigt, dass jeder, der Jesus nachfolgen will, damit rechnen muss, auf der Erde kein Zuhause zu haben, wie es die Tiere haben. Der Gegensatz zu den Tieren verdeutlicht auch, wie krass es ist, dass der Menschensohn (also Gottes Sohn(!)) keinen Platz hat, wo er dauerhaft wohnen kann, sondern radikal heimatlos ist. Also erniedrigt Jesus sich selbst.
Menschensohn: Zum ersten Mal in diesem Evangelium wird Jesus so genannt. Und zwar von sich selbst. Er nimmt hier Bezug auf Daniel 7, 13 und Psalm 8,5. Mit dieser Erniedrigung zeigt Jesus auch auf, dass er ganz Mensch war.
„Lass mich noch meinen Vater begraben“ war eine verbreitete Redewendung, die eigentlich angab „lass mich warten, bis ich mein Erbe bekommen habe“ .
Nachfolge ist ein großes Thema unter uns Christen. Nachfolge scheint ein kurzes Wort zu sein, das sich leicht ausspricht, aber doch manchmal nicht so leicht auszuführen ist. Der Schriftgelehrte in unserem Text möchte ebenfalls Jesus nachfolgen. Er begeht somit einen Bruch mit seinen Kollegen, da er öffentlich bekundete, mit Jesus zu leben.
Das, was aber nach seiner Nachfolge-Bezeugung kommt, ist für manch einen wohl doch nicht so erfreulich und eher unangenehm als schön: Jesus gibt zu erkennen, dass Nachfolge bedeutet, sich mit vollem Herzen auf ihn einzulassen. Ihm ganz vertrauen, ihn an die erste Stelle im Leben setzen und sich völlig auf ihn verlassen. Jesus macht hier aber klar, dass er keinen festen Platz hat. Deshalb möchte er, dass der Schriftgelehrte es ihm gleich tut und sich nicht festlegt auf einen geregelten Wohnort und ein geregeltes Einkommen.
Der Schriftgelehrte wollte noch sein Erbe abholen und dann Jesus nachfolgen, aber genau das will Jesus nicht. „Überschlag die Kosten, ob du es wirklich willst?“ Das ist es, was Jesus diesem Mann mit seinen Worten zu bedenken gibt. Nachfolge kostet etwas. Sie verlangt uns etwas ab. Und Jesus will, dass dieser Mann weiß, auf was er sich einlässt. Das heißt nicht, dass wir keinen Verdienst und keinen Schlafplatz mehr haben dürfen, aber es bedeutet, dass wir nicht noch andere Dinge vor die Nachfolge schieben sollen – uns keine Ausreden einfallen lassen sollen, die wir noch erledigen müssen, bevor wir dann anfangen, Jesus nachzufolgen. Wir müssen uns die Frage stellen: Ist uns die Nachfolge etwas wert? Weil es uns etwas kostet, liebgewordene und selbstverständliche Gewohnheiten aufzugeben, die aber so gar nicht zu Jesus passen! Vielleicht sind wir gewohnt, schnell schlecht über andere zu denken und zu reden. Vielleicht gibt es manch andere Angewohnheit in unserem Leben, die so wenig zu Jesus passt. Es kostet etwas, Jesus nachzufolgen. Es kostet etwas, wenn wir im Alltag Nachfolger Jesu sind. Weil wir zum Beispiel ehrlich sind, obwohl es vielleicht zu unserem Nachteil ist, weil wir nicht Böses mit Bösem vergelten.
Jesus nachfolgen – jetzt! Ohne Ausreden – ohne Sorge um das leibliche Wohlergehen – das ist das, was Jesus will. Nicht auf das zu achten, was unsere Mitmenschen oder die Gesellschaft von uns verlangt, sondern auf Jesus hören – unablässig. Nichts soll mehr wichtiger sein als er. Ob sich das rentiert? Wenn wir ihn an die erste Stelle setzen, dann lässt er uns nicht im Stich.
Zusammen mit diesem Mann stehen wir vor Jesus und auch uns trifft sein Ruf: „Folge mir nach!“ „Folge mir nach, in der Situation, in der Du gerade stehst. Folge mir nach und tritt heraus aus dem, was dich gefangen hält!“ Jesus ruft, und er wartet auf unsere Antwort.
Open space (das heißt: Es läuft Musik, jeder Gruppenteilnehmer hat ein farbiges Kärtchen und während Musik läuft, tauschen alle. Sobald Musik stoppt, stoppt auch Tauschaktion: Dann suchen sich zwei mit gleicher Farbe. Es wird eine Frage gestellt, in Zweiergruppe besprochen, dann geht es weiter mit Musik etc.)
Fragen könnten rund um Nachfolge/Glaube gestellt werden, wie beispielsweise:
Oder
Nachfolgespiel (evtl. eher mit jüngeren Leuten):
Gruppenmitglieder gehen immer zu zweit zusammen. Einer bekommt die Augen verbunden und muss eine bestimmte Strecke abgehen (durch das Gemeindehaus), aber nur mit der Hilfe seines Partners. Entweder nur durch Ansagen oder durch an der Hand nehmen. So soll gezeigt werden, wie es sich anfühlt, von einem anderen geführt zu werden. Nachdem der „Zielpunkt“ erreicht ist, wird gewechselt. Eventuell geht man dann einen anderen Weg zurück.
Fragen für das Gruppengespräch könnten zum Beispiel sein:
Um sich Dinge wieder in Erinnerung zu rufen, ist es hilfreich, sich die Punkte, die man zum Beispiel im Alltag umsetzen will, aufzuschreiben. Dieser Zettel kann entweder von jedem persönlich nach Hause mitgenommen werden oder als „Gebetsanliegen-Reminder“ dienen, den eine andere Person aus der Gruppe mitnimmt und so während der kommenden Woche für die Person, der der Zettel gehört, beten kann. Wenn man Dinge umsetzen will, ist es am besten, gleich damit anzufangen. Deshalb schlage ich vor, die einzelnen Punkte so konkret wie möglich zu benennen, um erreichbare Ziele vor Augen zu haben.
Alternative: Zweiterteams
Man kann auch jeweils in Zweiergruppen zusammengehen und sich miteinander überlegen, wie man Jesus in der kommenden Zeit mehr Raum und Zeit geben kann. Eventuell kann nach einer bestimmten Zeit (ca. halbe Woche) ein Austausch innerhalb der Zweiergruppe stattfinden, bei dem man dann gleich überprüfen kann, welche Ansätze sich bewährt haben und welche evtl. verändert werden sollten.
Zum Abschluss passt auch eine Gebetsphase, in der die verschiedenen Anliegen zur Veränderung bzw. zur Nachfolge des einzelnen vor Gott gebracht werden können.
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