Materialart: | Bibelarbeit |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiet: | Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 30-60 Min. (Vorbereitung: 10-15 Min.) |
Bibelstelle: |
Matthäus 17,22-17,27 anzeigen Bibelstelle
Matthäus 17,22-17,27 Die zweite Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung (Mk 9,30-32; Lk 9,43-45) 22Als sie in Galiläa zusammen waren, sprach Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen 23und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt. Von der Tempelsteuer 24Als sie nun nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Zahlt euer Meister nicht den Tempelgroschen? 25Er sprach: Ja. Und als er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? 26Da sprach zu ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. 27Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an das Meer und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib’s ihnen für mich und dich. Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
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V.22-23: Zum zweiten Mal erzählt Jesus seinen Jüngern, wie er sterben wird. So ganz scheint der Text hier nicht hinzugehören. Weder die Austreibung des Dämons davor noch die Geschichte mit der Tempelsteuer danach scheinen so recht dazu zu passen. Oder etwa doch?
V.24: Zurück in Kafarnaum. Das erwähnte Haus (vermutlich das Haus von Simon und Andreas) diente Jesus und seinen Jüngern immer wieder als Rückzugsort. Die Begegnung der Steuereintreiber mit Petrus mutet etwas seltsam an. Fast scheint es, so wie die Beamten die Frage formulieren, als sei Jesus und wohl auch Petrus mit der Tempelsteuer in Verzug. Das ist auch durchaus vorstellbar, denn sie waren ja oft lange Zeit unterwegs und die Beamten mussten deshalb wohl auch öfters unverrichteter Dinge wieder abziehen. Diesmal aber finden sie den Herrn des Hauses vor und Petrus zögert auch nicht, anschließend die Frage nach der offenen Schuld klar zu bejahen. Ob auch die anderen Jünger noch offene Schulden hatten, scheint hier nicht weiter wichtig zu sein.
V.25-26: Gerade erst das eigenwillige Gespräch mit den Steuereintreibern hinter sich, wird Petrus von Jesus mit der nächsten Frage konfrontiert. Jesus formuliert hier die Frage sehr klar und betont, von wem denn „die Herrscher auf dieser Welt“ Schuld einfordern, vom eigenem „Fleisch und Blut“ oder von den anderen. Die Antwort darauf ist für Petrus so klar, wie die Antwort auf die Frage der Steuereintreiber vorhin. Jesus spielt hier vermutlich auf die Ankündigung seines Todes wenige Verse vorher an. Im Gegensatz zu „den Herrschern der Welt“ wird bei der Tilgung unser aller Schuld (Sünde) gegenüber „dem Herrscher des Himmels und der Erde“ der Sohn die Schuld am Kreuz bezahlen. Gleichzeitig unterstreicht er mit dem Satz: „Also müssen die Söhne keine Steuern zahlen!“, dass für ihn als Sohn Gottes und für die Jünger als Kinder Gottes die Tempelsteuer eigentlich entfallen müsste, laut der gerade von ihm dargelegten Logik.
V.27: Trotzdem schickt Jesus den Petrus los, um den Fisch mit der Silbermünze zu fangen und somit von Gott zu empfangen, was für das tägliche Leben gebraucht wird, und zwar im Überfluss, denn die Münze reicht für beide Schuldner.
Dieses leidige alte Thema mit der Kirchensteuer. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich persönlich kann die Gespräche, Argumente und bösen Worte nicht mehr zählen, die ich zu diesem Thema schon hören durfte oder eher musste. Und diese kamen nicht ausschließlich von kirchenfernen oder von der Kirche enttäuschten Menschen, die keinen lebendigen Glauben haben. Dabei wird aber nur allzu leicht vergessen, dass es gerade bei der Kirchensteuer ja eigentlich nur um eine Umverteilung geht, denn schließlich gibt man Gott bzw. seiner Kirche, Gemeinde nur das zurück, was man vorher von ihm als Geschenk empfangen hat. Dieses Argument lässt sich bei Steuern, die der Staat von einem verlangt, zwar nur schlecht anwenden, aber auch hierzu hat Jesus etwas zu sagen, Stichwort: „Gebt des Kaisers, was des Kaisers ist …“.
Jesus möchte ein aufrichtiger Mitbürger sein. Auch wenn ihm durchaus bewusst ist, dass weltliche Regeln für ihn nur bedingt gelten, ist die Gottes-Sohn-Beziehung für alle anderen nicht offensichtlich bzw. noch nicht geoffenbart. Deshalb, um in diesem Fall kein Stein des Anstoßes zu sein, werden die Steuern anstandslos bezahlt.
Ist dir bewusst, dass du als Kind Gottes auf dieser Welt ein Aushängeschild bist? Dass Menschen durchaus auf dein Verhalten achten, gerade auch zu solchen Themen? Ganz besonders, wenn sie wissen, dass du eine Beziehung zu Gott hast? Es macht also einen Unterschied, ob du aufrichtig durchs Leben gehst und Steuern und Gebühren, die anfallen, auch bezahlst, wenn diese zurecht von dir gefordert werden. Hier passiert Evangelisation, ohne dass du auch nur ein Wort sagen musst. Deine Taten sprechen, so oder so, für sich.
Interessant auch, wie Petrus zum nötigen Kleingeld kommt. Jesus schickt ihn los, einfach nur zu tun, was Petrus als Beruf gelernt hat, fischen! Was Gott für uns zum täglichen Auskommen bereithält, muss nicht immer wie das Manna in der Wüste vom Himmel fallen. Auch deine Ausbildung und dein Job und das Gehalt oder Taschengeld, das du bekommst, ist am Ende ein Geschenk Gottes. Außerdem, was du davon abgeben musst oder freiwillig spendest, ist nur der Überfluss. Petrus hatte am Ende, auch wenn er die Silbermünze abgeben musste, immer noch den Fisch und damit eine ordentliche Mahlzeit.
In der Ausgabe des „Anruf“ mit Schwerpunktthema „Geld“ (Heft 1/2019) gibt es viele gute Artikel und Hilfen zum Thema Geld und wie man damit umgehen kann. Ich empfehle, in der Vorbereitung zur Jugendstunde, sich mit den Artikeln aus dieser Ausgabe auseinanderzusetzen.
Der Bibeltext wird gemeinsam gelesen. Anschließend sollte noch Zeit sein, dass jeder den Text für sich selbst lesen kann. Nun kann der Text mithilfe einer Erarbeitungsmethode genauer angeschaut werden.
Als Beispiel die POZEK-Methode (jede andere Methode ist natürlich auch möglich):
Person: Welche Personen kommen im Text vor, wer ist Hauptperson, wer hat eine Nebenrolle?
Ort: Wo spielt die Szene?
Zeit: In welcher Zeit spielt sich die Szene ab?
Ereignisse: Wie ist die Abfolge der Handlungen und Ereignisse? Wie sind die Zusammenhänge?
Kern: Gibt es für dich eine persönliche Kernaussage?
Ziel ist es, sich in der Kleingruppe darüber zu unterhalten, wofür die Einnahmen der Tempelsteuer früher verwendet wurden, aber dann auch, wofür die Kirchensteuer heutzutage eigentlich verwendet wird.
Als Hintergrund dazu gibt es einen kurzen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Tempelsteuer
Außerdem ist davon auszugehen, dass die Tempelsteuer auf 2. Mose 30,11-16 zurückzuführen ist. Daraus entwickelte sich eine regelmäßige Steuer (vgl. 2. Chr 24,9), deren Höhe auch variierte (Neh 10,33). Die Tempelsteuer war wohl umstritten und eher eine freiwillige Abgabe als eine Verpflichtung. Deshalb wohl auch die, eher vorsichtig formulierte, Frage der Steuereintreiber an Petrus.
Nun sollte in der Kleingruppe zuerst kurz über die biblische Tempelsteuer gesprochen werden, mögliche Fragen dazu:
Nun sollte aber der Fokus auf unsere heutige Zeit gelegt werden. Mögliche Fragen dazu:
Wichtig wäre es hier jetzt, nicht an diesem Punkt stehenzubleiben, sondern noch herauszustreichen, dass alles, was uns gegeben ist, ein Geschenk und eine Gabe ist. Diese sollten wir nicht für uns behalten, sondern können sie freigiebig weitergeben. Weil wir nicht Besitzer, sondern nur Verwalter auf dieser Welt sind. Die Gedanken aus „Bedeutung für heute“ können dir dabei eine Hilfe sein.
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