Materialart: | Bibelarbeit |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Teens (12-16 Jahre), Junge Erwachsene (18+) |
Einsatzgebiete: | (Jugend-)Gottesdienst, Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 10-45 Min. (Vorbereitung: 30-45 Min.) |
Weitere Bibelstellen: | 2. Mose 20,1-20,17, Matthäus 8,18-8,22, Lukas 9,57-9,60, Matthäus 16,24-16,25 |
Benötigte Materialien: | 1 Lederband (für jeden Teilnehmenden), 6 Holzperle(n) (für jeden Teilnehmenden), 1 kleines Plakat (für jede Einheit) |
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Im Matthäusevangelium lesen wir, wie Jesus nach seiner Taufe und der Versuchung in der Wüste (Kapitel 3; 4) sein Wirken beginnt: Er predigt den Menschen, dass sie Buße tun und zu Gott umkehren, also sich bekehren sollen. Jesus beruft Menschen in seine Nachfolge und er tut Wunder, sodass sich ihm einige anschließen, ohne recht zu wissen, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. Jesus sieht seine Jünger und die Menschen, die ihm nachlaufen und er fängt an, ihnen zu predigen. Diese Predigt aus Matthäus 5–7 ist keine Werbeveranstaltung für das Evangelium oder eine emotionale Vorführung der großen und bewegenden Liebe Gottes, sondern eine provokative, herausfordernde und eigentlich unmögliche Predigt. Unmöglich deshalb, weil Jesus die Erfüllung des Gesetzes predigt. Wer sich vor dieser Predigt eingestand, dass es schwer ist, die Gebote Gottes zu halten, der hat nach diesen Worten das Gefühl, dass er an der Befolgung dieser Worte nur scheitern kann. Wie kann ein Mensch diese Gebote halten? Das ist unmöglich. Auch die Konsequenzen, die Jesus denen ankündigt, die sich nicht an die Regeln halten, sind radikal.
Wieso predigt Jesus den Menschen auf diese Art und Weise?
Schöner wäre doch diese Predigt: „Gottes Liebe zu euch ist so groß, dass er mich in die Welt geschickt hat, um euch zu suchen und zu retten. Wenn ihr euch entscheidet, mir zu folgen, dann wird sich euer Leben verändern. Er macht, dass ihr ihm immer ähnlicher werdet. Er vergibt, reinigt und heiligt euch.“
Oft reden wir davon, dass Jesus das Herz und das ganze Leben der Menschen verändern kann. Und das stimmt, Jesus verändert die Menschen, die ihm folgen. In der Bergpredigt und darüber hinaus erklärt Jesus den Leuten, was Nachfolge bedeutet. Mit einer Bekehrung und Berufung allein ist es nicht getan.
Nachfolge bedeutet nicht: Ich mache mit meiner Bekehrung einen Schritt auf die Rolltreppe und die bringt mich dann in die Nähe Gottes.
Was Nachfolge bedeutet, fasst Jesus am Ende der Bergpredigt in einem Gleichnis zusammen: „Wer diese meine Worte hört und tut sie, gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baut.“
Nicht wer viele kluge und fromme Worte macht, nicht wer sich bei jeder Evangelisation neu für Jesus entscheidet, nicht wer Jesus sagt, dass er „die Nummer 1“ sein soll, ist der kluge Mann, sondern der, der seine Worte hört und tut.
Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, ihm die erste Stelle in unserem Leben geben und ihm ähnlicher werden möchten, dann müssen wir anfangen, seine Worte zu hören und zu lesen. Auch wenn sie erstmal unmöglich klingen, sollen wir sie ernstnehmen und alles dran setzen, sie zu tun. Jesus selbst macht das vor. Nach seiner Predigt zieht er los und tut, wovon er geredet hat.
Wagen wir ein Experiment und beginnen wir in unserem Teenkreis, unser Haus auf Fels zu bauen: In etwa zehn Einheiten Teenkreis hören wir die Worte Jesu, auch die, die erstmal ziemlich unbequem und fremd klingen. Kleine Abschnitte der Bergpredigt werden für sich betrachtet und gemeinsam mit den Teens überlegen wir:
Wie können wir diesen Auftrag Jesu heute ernstnehmen, verstehen und tun? Welche der Zehn Gebote greift Jesus mit diesem Gebot (noch) auf und was beinhalten diese Gebote?
Was wollen wir in der nächsten Woche von den Worten, die wir gehört haben, umsetzen?
Dazu wird in jeder Stunde ein kleines Plakat angefertigt, auf dem die wichtigsten Punkte zum besseren Verständnis des Textes und die Aufgaben für die nächste Woche festgehalten werden. Der für das Thema zuständige Mitarbeiter bringt für das Plakat außerdem ein kleines Bild mit, das das Thema gut aufgreift und unterstreicht.
Zum Abschluss der einführenden Einheiten (siehe unten) und als Start in unser Bergpredigt-Experiment bekommt jeder ein Lederband mit sechs Holzperlen dran.
Dieses Band ist ausschließlich zur eigenen Erinnerung und Gedankenstütze für die kommende Woche gedacht:
Immer dann, wenn wir merken, dass wir es nicht geschafft haben, uns an die vereinbarten Aufgaben aus der Bergpredigt zu halten, geben wir für uns eine Perle ab (vielleicht schreiben wir am Ende des Tages sogar auf, warum wir eine Perle abgegeben haben). Die Perlen dürfen unter der Woche zu jedem Zeitpunkt wieder aufgefüllt werden.
Im nächsten Teenkreis werden, noch vor der nächsten Einheit, die Perlen-Erfahrungen und Entdeckungen der letzten Woche ausgetauscht. Versagen wir vielleicht immer in den gleichen Begegnungen? Gibt es Menschen, „an denen wir viele Perlen verlieren“? Wie gehen wir mit unseren Erfahrungen weiter um?
Hier ein Vorschlag zur Gliederung der Einheiten mit kleinen Gedankenanstößen:
Wieso predigt Jesus?
Jesus will keine Fans, sondern Nachfolger.
Haus auf Fels
Salz und Licht
Für wen predigt er?
Den Bekehrten, den Berufenen und denen, die ihn interessant finden, weil er irgendwie anders ist.
Jesus sieht die Menschen, die ihm folgen und er sieht unter ihnen Arme, Leidende, Menschen, denen Unrecht getan wurde, Verfolgte, Sanftmütige und barmherzige Menschen, deren Dienst verkannt wurde … und er spricht sie selig (Mt. 5,3-12)! Ggf. auch Stellen wie Mt. 8,18-22; Lk. 9,57-60; Mt. 16,24-25 zum Thema „Was ist eigentlich Nachfolge?“ betrachten. Wer diese oder auch andere Texte zum Thema Nachfolge intensiver betrachten möchte, kann die Einführung auch in zwei Einheiten teilen:
Woche 1: Was ist Nachfolge? Wann ist man eigentlich Christ?
Woche 2: Einführung in die Bergpredigt
Von der Macht des Zorns: Wann beginnen wir in Gedanken den anderen zu töten, ihn wegzuwünschen?
Wann schade ich meinem Nächsten, wo verletze ich/töte ich einen Teil seines Herzens?
Von der Versöhnung: Wie nachtragend sind wir eigentlich?
„Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“?!
Die Macht der Gedanken.
Die Stellung der Ehe in der Bibel.
„Du sollst nicht begehren!“ Themen wie Eifersucht, Neid, Vergleichen, … , spielen nicht nur im Zusammenhang mit Partnerschaft eine Rolle …
Was ist Wahrheit?
Was bedeutet es, so glaubhaft und ehrlich zu leben, dass wir gar nicht erst gefragt sind, Versprechungen zu machen oder zu schwören?
Gott ist der Herr aller Dinge, wenn er etwas sagt, dann wird es auch passieren. Es ist anmaßend sicher zu sein, dass passiert, was wir meinen oder versprechen.
Verurteilen, Schubladendenken.
Was stört mich eigentlich an „meinen Feinden“ oder was stört sie an mir?
Die bedingungslose Liebe und Annahme Gottes erfahren und weitergeben.
Für wen lebe ich eigentlich meinen Glauben?
Bin ich „nur“ fromm, oder bin ich ein Nachfolger?
Was erwarte ich von meiner Beziehung zu Gott? Wie pflege ich diese Beziehung?
Gott beschenkt mich jeden Tag mit Gaben (Gütern und Talenten). Behalte ich das, was ich von Gott zur Verfügung gestellt bekomme, damit ich es verwalte, für mich oder teile ich es?
Danken, Vertrauen, Hingabe – fromme Worte und Lebensaufgabe.
Von Gott etwas erwarten.
Auswertung der letzten Wochen: Welche Aufgabe war besonders schwer?
Wo will ich mich von Gott verändern lassen?
Wie wird ein Experiment zum Lebensstil: Jeden Tag Gottes Wort hören und tun: Tägliche Bibellese und daraus eine Aufgabe von Gott mit in den Tag nehmen!
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