Materialart: | Andacht |
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Zielgruppen: | Jugendliche (15-19 Jahre), Junge Erwachsene (18+), Studenten |
Einsatzgebiet: | Gruppenstunde |
Verband: | |
Redaktion: | |
Zeitbedarf: | 15-20 Min. (Vorbereitung: 10-15 Min.) |
Bibelstelle: |
1. Mose 1,31 anzeigen Bibelstelle
1. Mose 1,31 31Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag. Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. |
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„Und was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen?“ Wie oft habe ich diesen Satz am Silvesterabend schon gehört. Und wer hat sich nicht schon mal für das neue Jahr mindestens einen guten Vorsatz vorgenommen. „Spontaner sein“, „weniger Fernsehen oder Serien schauen“ und „mehr Sport machen“ stehen auf der Liste. Zu Beginn des Jahres sind die Fitnessstudios überfüllt, der „Winterspeck“ muss weg. Es können auch Vorsätze sein wie „sich gesünder ernähren“ oder „mehr Bibellesen“. Manche Vorsätze sind realistisch und es ist auch gut, sich Ziele zu setzen. Andere sind es nicht und viele bleiben unerfüllt und geraten entweder bis zum nächsten Jahreswechsel in Vergessenheit oder enden mit Frust. Ein neues Jahr bietet die Chance einen neuen Anfang zu machen, sein Verhalten und teilweise auch seine Person und Persönlichkeit zu verändern. Aber wieso wollen wir uns ständig verändern und schlauer, schöner und besser werden? Sind wir so unzufrieden mit uns? Und wenn ja, woher kommt diese tiefe Unzufriedenheit?
Als Zufriedenheit wird in der Psychologie ganz allgemein die Übereinstimmung einer bestimmten Erwartung eines Menschen vor einer Handlung mit deren tatsächlichem Erleben danach bezeichnet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir unzufrieden sind, wenn die Erwartung an etwas größer ist als das eigentliche Erlebnis. Wenn wir also einen sehr hohen Anspruch an uns selbst haben und mehr von uns erwarten als eintritt oder wir leisten können, sind wir mit uns selbst unzufrieden. Je größer die Abweichung zwischen unserer Erwartung und der Realität ist, umso unzufriedener sind wir. Aber woher kommen die hohen Erwartungen?
Zum einen leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Wer viel und gut arbeitet, bekommt viel Geld und dadurch Prestige und Ansehen. Und wer einen guten Abschluss macht, hat Aussicht auf einen guten Job. Da kann es schnell passieren, dass man nicht mithalten kann. Dass man im Job weniger Erfolg hat, als man erwartet oder es sich wünscht, oder dass das Privatleben neben der Arbeit zu kurz kommt. Oder auch, dass man das Studium nicht in der Regelstudienzeit schafft, dass die Noten nicht gut genug sind. All das können Gründe sein, die zu Unzufriedenheit führen. Zum anderen ist unser Alltag geprägt von (Sozialen) Medien und von Werbung. Auf Instagram sehen wir lachende und fröhliche Gesichter, denen es scheinbar immer gut geht. Wir sehen Fotos von atemberaubenden Urlaubsorten und von Freunden, die schreiben, wie schön es ist, morgens joggen zu gehen. So sieht mein Leben nicht aus. Es gibt viele fröhliche und sehr schöne Momente, aber es gibt auch andere. Die Urlaubsfotos wecken Sehnsucht, wo ich überall mal hinreisen möchte und das Foto vom Lauf am Morgen erinnert mich daran, dass ich ja eigentlich mal wieder mehr Sport machen wollte. Wenn ich meine eigenen Fotos anschaue, sehen die allerdings kaum anders aus. Obwohl unser Leben nicht perfekt ist, postet man natürlich nur die vorteilhaften Bilder. Die Welt soll uns sehen, wie wir gerne gesehen werden möchten. Das muss nicht immer das sein, was der Realität entspricht. Auch im Fernsehen sehen wir lauter Menschen, die besonders schön und interessant sind. Bei Germanys Next Topmodel wird ausgewählt, wer als besonders hübsch gilt. Und obwohl die Kandidatinnen alle Modelmaße haben, wird selbst an deren Körpern herumgemeckert. Wie soll es da erst mir gehen, die ich diese Maße nicht habe? Dass die Menschen, die wir im Fernsehen und in der Werbung sehen, die Ausnahme sind und nicht das normale Leben wiederspiegeln, ist uns oft gar nicht so bewusst.
Wir sehen, wie andere Menschen aussehen und was sie können. Das wollen wir auch. Wir werden eifersüchtig. Was wir selbst gut können, kann man dabei manchmal aus dem Blick verlieren. Wir sind unzufrieden mit uns und wollen immer besser, schöner, stärker oder schlanker sein. Dabei sind wir doch nach Gottes Ebenbild geschaffen worden. „Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, als sein Ebenbild schuf er ihn.“ (1. Mose 1, 27). Wir sind von Gott erschaffen worden, und zwar nicht nur irgendwie. Wir sind keine Laune der Natur oder ein Zufall der Evolution. Gott hat uns bewusst nach seinem Bilde geschaffen! In uns selbst können wir Gottes Werk sehen, in seiner ganzen Komplexität. Kurz danach heißt es weiter: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“(1. Mose 1, 31). Nach der Schöpfung betrachtete Gott sein Werk. Er betrachtete die Natur, die Tiere und auch den Menschen. Und sein Werk gefiel ihm. Auch Adam und Eva waren nicht perfekt, Gott wusste, dass sie Fehler machen werden und falsche Entscheidungen treffen werden. Trotzdem sah er den Menschen an und befand ihn als sehr gut.
Jetzt stellt sich nur die Frage: Wessen Worten geben wir mehr Gewicht?
Wahrscheinlich werden wir nie ganz und gar zufrieden mit uns sein. Wir werden immer wieder Fehler machen, uns auch mal daneben benehmen und vielleicht auch an uns und unseren Kompetenzen zweifeln. Ich denke, dass es sehr gut ist, sich weiter entwickeln zu wollen, manchmal auch (gesunden) Ehrgeiz zu zeigen und aus seinen Fehlern zu lernen. Es geht nicht darum, auf der Stelle zu treten und sich auf keinen Fall verändern zu wollen. Es geht aber darum, Frieden mit sich und mit seiner Person zu finden. Auch wenn wir nicht immer zufrieden mit unserem Verhalten sein können und auch viele Fehler machen und falsche Entscheidungen treffen, wenn wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, so können wir trotzdem im Gesamten zufrieden mit uns sein, auch wenn uns das nicht immer leicht fallen wird.
Liedvorschlag: „Ganz okay“ von Maybebob
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