How to … Selbstverpflichtungserklärung

Die Selbstverpflichtungserklärung ist ein immens wichtiger Teil eines Schutz- und Präventionskonzeptes. Sie legt den Rahmen fest, in dem eure Arbeit stattfindet, bildet sozusagen euer Fundament. Wie gelangt man vom leeren Blatt Papier zur ausformulierten Selbstverpflichtungserklärung? Ein Schutzkonzept muss gelebt werden und nicht nur auf dem Papier bestehen. Damit möglichst viele Menschen das Konzept kennen und achten, ist es wichtig, schon in die Erarbeitung viele Menschen mit einzubeziehen – besonders bei der Selbstverpflichtungserklärung, denn die hat den Anspruch für alle Menschen in eurer Gemeinde oder eurem Verein gleichermaßen zu gelten.

Schritt 1: Die Einladung

Ladet ein und motiviert verschiedene Menschen, mit euch gemeinsam die Selbstverpflichtungserklärung zu verfassen: Vertreter*innen aus eurem Vorstand, ehrenamtlich Mitarbeitende, Kinder und Jugendliche, vielleicht auch Eltern …

Am besten plant ihr einen Workshop-Tag ,zu dem ihr einladet, denn ein wenig Zeit benötigt ihr sicher.

Schritt 2: Die Vorbereitung

Wenn ihr erfolgreich einladen konntet, habt ihr nun wahrscheinlich eine diverse Gruppe aus Erwachsenen, Jugendlichen und vielleicht sogar Kindern, aus Mitarbeitenden, Haupt- und Ehrenamtlichen und Eltern zusammen. Um mit diesen Menschen konstruktiv und konzentriert arbeiten zu können, sollten natürlich die Voraussetzungen stimmen. Organisiert im Vorfeld also Snacks, Getränke und am besten auch ein warmes Mittagessen, das ihr später am Tag gemeinsam genießen könnt.

Der Workshop–Tag

Schritt 3: Der Start

Beginnt euren Tag mit der Begrüßung und der Vorstellung eures Planungs-Teams. Damit alle sich ein wenig kennenlernen und miteinander warm werden können, bieten sich anschließend 2–3 kleine gemeinsame Spiele an. Hier eine Auswahl, die ihr beliebig ergänzen könnt:

  • Namensrunde: Alle nennen ihren Namen und ihre Funktion/Aufgabe in der Gemeinde/im Verein oder erzählen, an welchen Veranstaltungen/Gruppen/Freizeiten sie teilnehmen
  • Aufstellen: Die gesamte Gruppe bekommt die Aufgabe sich in einer Reihe aufzustellen und dabei zu sortieren nach:
    • AlterDauer der Ehrenamtlichkeit: Wer ist die längste Zeit schon aktiv?
    • Freizeit-Erfahrung: Wer war schon auf den meisten Freizeiten mit dabei?
  • Alle, die … Im Stuhlkreis steht eine Person in der Mitte und sagt eine Aussage (z. B. alle, die schon einmal an einem Schutzkonzept mitgearbeitet haben). Alle, auf die die Aussage zutrifft, müssen aufstehen und sich einen neuen Platz suchen – die Person in der Mitte ebenfalls.

Schritt 4: Der Einstieg ins Thema

Um mit dem eigentlichen Thema des Tages noch mehr in Berührung zu kommen, betrachtet nun verschiedene Situationen, in die ihr bei eurer Arbeit in der Gemeinde oder dem Verein kommen könntet. Diese kurzen Situationsbeschreibungen müsst ihr vorher vorbereiten, euch überlegen und aufschreiben. Dann lest ihr sie der Reihe nach vor und zu jeder Situation ordnen sich die Menschen im Raum. Auf die eine Seite stellen sich alle, die der Ansicht sind, dass in dieser Situation ihre Grenze verletzt wäre. Auf die Gegenseite stellen sich alle, die finden, dass die genannte Situation kein Problem darstellt. Das gesamte Spektrum des Raumes darf für diese Aufgabe genutzt werden.

Die Situationen sollten auf eure Arbeit und Menschen abgestimmt sein. Manche von ihnen können sehr eindeutig sein, manche sollten aber auch Spielraum für Diskussionen bieten, damit ihr gemeinsam ins Gespräch kommen könnt. Besonders gut eignen sich ohnehin Situationen, die nicht alle Informationen vorgeben, sondern Interpretationsraum lassen. Der Austausch über die eigenen Einschätzungen, Meinungen und Empfindungen bei diesen Situationen ist ausschlaggebend und wichtig für die weitere Arbeit am Schutzkonzept. Hier ein paar Beispiele:

  • Auf der Kinderfreizeit weint ein Mädchen und daraufhin nimmt ein Mitarbeiter das Kind auf den Schoß, um es zu trösten.
  • Nach dem Konfi-Treffen laden zwei Konfirmanden den Pastor zu einem Eis ein.
  • Während der Gruppenstunde macht eine Mitarbeiterin immer wieder Fotos der Kinder, die anschließend im Internet veröffentlich werden, um weitere Kinder zur Gruppe einzuladen.

Sicher fallen euch noch viel mehr für eure Arbeit passende Situationen ein, die ihr besprechen könnt. Sechs bis zehn Situationen solltet ihr für einen guten Einstieg ins Thema diskutieren.

Schritt 5: Die Selbstverpflichtungserklärung

Nun geht’s ans Formulieren eurer Selbstverpflichtungserklärung. Ihr legt damit fest, welche Normen und Werte euch wichtig sind, wie ihr in eurer Gemeinde oder im Verein zusammenarbeiten wollt. Mit mehr als drei bis fünf Menschen lassen sich Texte meistens nicht mehr gut formulieren. Deshalb kann es sich anbieten, euch in Kleingruppen aufzuteilen, die alle unterschiedliche Schwerpunkte eurer Erklärung entwerfen:

  1. Einleitung: Für wen und welche Angebote gilt die Selbsverpflichtungserklärung? Was sind ihre Ziele?
  2. Schutz vor Gewalt jeder Art
  3. Zusammenarbeit, Feedback und Macht
  4. Partizipation und Mitbestimmung
  5. Rechte und Pflichten als Mitarbeitende

Hier ein Beispiel einer Selbstverpflichtungserklärung als Anregung:

Selbstverpflichtungserklärung aus dem Schutz- & Präventionskonzept der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost in Hamburg für den Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen:

Diese Selbstverpflichtungserklärung gilt für alle Ehren- und Hauptamtlichen und für alle Angebote, Gruppen und Freizeiten für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost.

Ich trage dazu bei, einen möglichst sicheren Ort für alle in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost zu schaffen.

Ich begegne allen Menschen mit Offenheit, Wertschätzung und Respekt.

Ich schaffe Raum dafür, dass persönliche Gefühle, Empfindungen und Grenzen geäußert werden können und ernstgenommen werden. Ich weiß, an wen ich mich wenden kann, wenn ich mich unsicher oder unwohl fühle und kommuniziere Beschwerdemöglichkeiten auch an andere. Ich übe keine körperliche, seelische, verbale, sexualisierte oder digitale Gewalt aus und achte die individuellen Grenzen meiner Mitmenschen und auch von mir selbst. Ich schütze im Rahmen meiner Möglichkeiten meine Mitmenschen vor Diskriminierung und Ausgrenzung, Grenzverletzungen und jeglicher Art von Gewalt, solange ich mich nicht selbst dabei gefährde. Ich bin mir meiner Verantwortung, Vorbildfunktion und der Aufsichtspflicht, die ich als verantwortliche Person ausübe, bewusst und verhalte mich entsprechend. Den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen biete ich mich als Vertrauensperson an. Ich bin zum Austausch und zur Reflexion meiner Handlungen bereit und nehme das Feedback von anderen ernst.
Ich bemühe mich um konstruktive Kritik anderen gegenüber.
Mir ist bewusst, dass in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen allgemein, zwischen und innerhalb der verschiedenen Personengruppen Machtstrukturen bestehen und Gruppendruck entstehen kann.

Ich nutze meine Macht nicht aus und achte darauf, dass andere Menschen ihre Macht ebenfalls nicht missbrauchen. Ich bemühe mich um Partizipations- und Mitgestaltungsmöglichkeiten für alle Teilnehmenden.

Ich informiere mich über die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz minderjähriger Menschen und achte sie.
Mir ist bewusst, dass jede sexuelle Handlung mit anvertrauten und hilfesuchenden Personen eine strafbare Handlung mit entsprechenden rechtlichen Folgen ist.

Schutz- & Präventionskonzept der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost für den Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Wenn ich von sexualisierten Grenzverletzungen oder Gewalt weiß oder eine entsprechende Vermutung habe, wende ich mich entweder an Hauptamtliche Personen der Kirchengemeinde oder an die Meldebeauftragten Personen des Kirchenkreises Hamburg- West/Südholstein (0173–2598282 oder meldebeauftragte@kirchenkreis-hhsh.de).
Dabei achte ich den Schutz und die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen. Ich weiß, dass ich mir Hilfe suchen darf – innerhalb und außerhalb der Kirche.
Mir ist bewusst und ich trage es mit, dass Verstöße gegen diese Selbstverpflichtung und die in meinem Arbeitsbereich geltenden Regeln Konsequenzen zu Folge haben.
Wenn ich von Regelverstößen höre oder sie mitbekomme, handle ich verantwortlich, ignoriere sie nicht und halte sie auch nicht geheim.


Schritt 6: Das Puzzle

Nachdem alle Gruppen ihre Textbausteine geschrieben haben, trefft ihr euch wieder und stellt euch gegenseitig eure Ergebnisse vor. Jede Gruppe liest ihren Text vor und erklärt gerne auch kurz, warum der so geworden ist, wie er nun vorgetragen wurde. Anschließend ist Raum und Zeit für Rückfragen und Optimierungsvorschläge, damit die Formulieren am Ende auch so sind, dass sie von allen Menschen möglichst gut verstanden werden. Hat jede Gruppe ihren Text präsentiert, braucht ihr die einzelnen Bausteine nur noch zusammenzufügen. Dabei könnt ihr sie auch in die für euch passende Reihenfolge bringen.

Fertig! Herzlichen Glückwunsch zur Selbstverpflichtungserklärung!

Einen Verhaltenskodex benötigt jede Gruppe, jede Freizeit, jedes Angebot eurer Gemeinde oder eures Vereins, denn ein Verhaltenskodex bezieht sich immer ganz konkret auf bestimmte Situationen und Zielgruppen. Er ist ein bedeutendes Präventionsinstrument, denn er bietet (Handlungs-)Sicherheit und gibt Orientierung für Mitarbeitende und Teilnehmende. Wie so oft ist es auch hier sehr sinnvoll, den Verhaltenskodex gemeinsam mit allen Menschen einer Gruppe zu erstellen. Ihr könnt dazu also einfach eine Gruppenstunde oder eine Einheit auf einer Freizeit nutzen.

Im Gegensatz zur Selbstverpflichtungserklärung ist der Verhaltenskodex sehr konkret. Die Selbstverpflichtungserklärung legt den Rahmen fest und die Werte und Normen, die eurer Handeln prägen sollen. Der Verhaltenskodex besteht aus präzisen und klaren Verhaltensregeln. In einem Verhaltenskodex können beispielsweise Sätze stehen wie:

  • Wir hören uns gegenseitig zu und lassen uns ausreden.
  • Wir halten uns an unsere Gruppen-Regeln.
  • An fremden Zimmern klopfen wir und warten, bis wir hereingebeten werden.

Ideen für eine Gruppenstunde zum Verhaltenskodex

Spiel ohne Regeln

Ihr könnt irgendein Spiel auswählen, dass auch ohne Regeln gespielt werden kann. Es sollte ein Spiel sein, das in der Gruppe noch nicht so bekannt ist, dass sich automatisch alle an die vorgegebenen Regeln halten. Für diesen Einstieg könnt ihr euch auch ein kleines Spiel selbst ausdenken.

Spielvorschlag: Teebeutel-Weitwurf
Alle bekommen dafür einen Teebeutel und müssen ihn möglichst weit werfen. Mehr Regeln erklärt ihr nicht. Manche werden den Beutel vielleicht zusammenknüllen und dann werfen. Andere werden ihn vielleicht vorher nass machen, damit er schwerer ist und besser fliegt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn ihr erklärt keine weiteren Regeln und versucht das Spiel so schnell umzusetzen, dass auch keine Zeit für Rückfragen bleibt.

Austausch darüber

Tauscht euch über das gerade gespielte Spiel aus. Jetzt ist Zeit für Rückfragen, für Kritik und Frust – all das ist durchaus gewollt, um die Bedeutung von Regeln aufzuzeigen. Den Kindern oder Jugendlichen wird in diesem Gespräch sicher deutlich werden, dass Regeln längst nicht nur nervig und hinderlich sind, sondern dass Regeln auch Sicherheit geben, weil man dank der Regeln weiß, wie man sich verhalten sollte. Außerdem sorgen Regeln für Fairness, weil alle bei einem Spiel mit Regeln unter den gleichen Bedingungen starten.

Gottes 10 Gebote

Wer mag kann an dieser Stelle auch einen kleinen Exkurs zu Gottes Geboten einschieben. Auch Gott hat uns Menschen seine Gebote ja nicht einfach gegeben, um uns unter Kontrolle zu halten und einzuschränken. Vielmehr hat er sie uns genannt, um uns zu schützen und etwas Gutes zu tun – um uns Sicherheit und Orientierung zu geben, zu zeigen, wie ein Leben gelingen kann.

Verhaltenskodex aufstellen

  • Zunächst finden sich alle in Paaren zusammen und überlegen sich 10 wichtige Regeln für die Gruppe. Diese werden notiert.
  • Als nächstes kommen jeweils zwei Paare zusammen, zeigen sich gegenseitig ihre 10 Regeln und einigen sich gemeinsam auf insgesamt 10 Regeln.
  • Im nächsten Durchgang finden sich nun zwei Vierergruppen zusammen, tauschen sich wieder über ihre Regeln aus und legen sich nun zu acht auf 10 Regeln fest.
  • Anschließend kommen alle Gruppen wieder zusammen, präsentieren sich ihre Regeln und die Gesamtgruppe einigt sich nun auf 10 Regeln.
    • Dabei dürft ihr die einzelnen Regeln auch nochmal umformulieren. Bringt sie außerdem in eine passende Reihenfolge.
    • Zum Abschluss könnt ihr auch ergänzen, was jetzt noch fehlt und unbedingt noch festgehalten werden soll.

Meine herzallerliebsten Kinder kriegen sich regelmäßig wegen Belanglosigkeiten in die Haare. „Der hat angefangen!“, oder, „Ich hatte das zuerst!“, sind übliche Erklärungsansätze für ihr Fehlverhalten. Liebevoll und geduldig (und manchmal entnervt) rufe ich stets zur Mäßigung auf: „Wir hauen uns nicht! Wir sind freundlich zueinander!“ Insgeheim frage ich mich, woher die Kleinen diese Impulsivität nur haben…

Vor einiger Zeit war ich mit meiner Familie zu einem Ausflug in Stuttgart. Gerade will ich in eine eben freigewordene Parklücke einbiegen, da schiebt sich von hinten ein SUV zwischen mich und die Lücke. Der unfreundliche Fahrer ist offenbar zu allem bereit, um mir das begehrte Fleckchen Asphalt streitig zu machen. „Was glaubt der eigentlich, wer er ist?“ Augenblicklich platzt mir der Kragen. Wütend steige ich aus und mache meinem Ärger Luft.

Frage zum Austausch: Wer oder was hat dich schon mal so richtig auf die Palme gebracht?

Feindesliebe ist oft ganz schön schwer. Vor allem, wenn ich selbst betroffen bin. Ich muss sie üben. Wieder und wieder. Aber die Anstrengung lohnt sich! Zuallererst für mich selbst: Wer seinen Feind liebt, wer sich nicht zu Hassgefühlen, -worten oder -taten hinreißen lässt, der gerät auch nicht in ihren zerstörerischen Sog. Und in der Folge lohnt sie sich auch für meine Mitmenschen: Weil sie Beziehungen und ein gesundes Miteinander befördert.

Das Spektakel um die Parklücke haben meine Kinder aus ihren Kindersitzen mit großen Augen verfolgt. Ich verdanke es auch ihrer Anwesenheit, dass ich damals die Kurve noch gekriegt habe. Ich ließ dem Verkehrsrowdy die Lücke und entschuldigte mich sogar für meine Worte. Und mit einem leichten Herzen und der Gewissheit, am Ende das Richtige getan zu haben, erlebte ich noch einen schönen Tag mit meiner Familie.

Passend dazu: Lied „Gesandt“ (das Liederbuch 2)

Der Bibelvers „Prüft alles und behaltet das Gute“ öffnet eine Tür zur Freiheit! Denn Gott mutet und traut es uns zu, zu beurteilen, was gut ist für andere und für uns. Welch eine Perspektive für unser Leben: Es kommt darauf an, selber zu denken, zu glauben, zu entscheiden und nicht nur nachzumachen, was andere tun.

Die Andachtssammlung zur Jahreslosung 2025 möchte genau dazu ermutigen: Zu entdecken, was anderen, unserer Welt und uns selbst zum Guten dient! Die Bibelworte, Lieder und Filme, die den Andachten zugrunde liegen, erzählen davon, wie Gott unser Leben mit Sinn und Hoffnung erfüllt. Lass dich herausfordern den guten Gedanken Gottes für dein Leben nachzuspüren und hineinzutreten in einen Raum der Freiheit.

Aufbau:

Die leitende Person markiert vorab mit den Spielseilen einen gedachten See (ca. 10-15 m Durchmesser) mit einer kleinen Insel (ca. 1 m Durchmesser) in der Mitte und positioniert darauf den Schatz. Ein Baum mit stabilen Ästen sollte in der Nähe stehen.

Instruktion:

Ihr habt heute die Aufgabe, einen auf einer Insel liegenden Schatz zu bergen. Diese liegt jedoch in einem See voller giftiger Säure. Jeglicher Kontakt mit der Säure, sei es durch Personen oder durch Material, ist strengstens zu vermeiden. Aus einem bunt gemischten Materialfundus dürft ihr vorab vier Gegenstände auswählen, die ihr zur Bewältigung der Aufgabe einsetzen wollt. Bitte versucht bei der Lösungsfindung möglichst alle aus eurer Gruppe einzubeziehen. Achtet weiterhin genauestens auf die Sicherheit aller Personen und die Einhaltung der Regeln.

Verlauf:

Je nach Anzahl der möglichen Hilfsmittel kann schon der Auswahlprozess für die Gruppe herausfordernd sein. Welche Gegenstände erscheinen sinnvoll? Welche braucht man überhaupt nicht? Dies darf je nach Gruppe von der leitenden Person konstruktiv begleitet werden. Automatisch werden durch die Gegenstände mögliche Lösungsstrategien diskutiert.

Eine denkbare Lösung wäre, das Seil an dem Baum zu befestigen. Eine Person zieht sich den Klettergurt an und hängt sich dann mit dem Karabiner in das Seil ein. Wenn nun alle übrigen Teilnehmenden am Seilende ziehen, kann sich der Kletterer am straffen Seil zur Insel entlanghangeln – natürlich ohne den Boden zu berühren – und den Schatz bergen.

Bei Verletzung der Regeln können diverse Konsequenzen wie Neustart, Tragen einer Augenbinde etc. folgen. Durch ein sinnvolles Auswählen des Materials, der Übernahme von Verantwortung und einer finalen motivierten Zusammenarbeit der Gruppe, kann der Schatz sicher geborgen werden.

Lernimpuls/ Transfer:

In Form eines Rundgesprächs gilt es bei der Reflexion herauszuarbeiten, welche Gegenstände aus dem Pool nun tatsächlich für die Lösung gut waren. Welche Dinge haben der mündlichen Prüfung, dem Abwägen vorab standgehalten? Verschiedene Leute kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen, was denn jetzt für die Übung brauchbar war. Manches kann man so und so bewerten. Und trotzdem eignen sich hier bestimmte Sachen einfach mehr, um ans Ziel zu kommen (Klettermaterial). Prinzipiell stehen die Gegenstände aus dem Klettersport für eine hohe Qualität, für eine hohe Festigkeit. Gerne kann an dieser Stelle auch auf die Mindestbruchkraft von 22 kn verwiesen werden, die laut Norm Seile und Karabiner etc. aushalten müssen. Das bedeutet: das Seil muss mindestens 22 Kilonewton (ca. 2,2 Tonnen) halten, bevor es reißt. Das ist mehr, als auf Nachfrage oft geschätzt wird. Eventuell kann auch ein nicht mehr gebrauchtes, an Ende aufgefasertes Seilstück herumgegeben werden, um zu zeigen, aus wie vielen einzelnen Garnen ein Seil aufwendig gesponnen wird. Erst dadurch wird es richtig belastbar, erst damit bekommt es seine Qualität.

Dazu passend fordert uns die Jahreslosung zum einen zum Prüfen heraus: genau hinschauen, explizites Hinterfragen. Wie geht prüfen? Einfach mal checken, was gut ist. Und wie finden wir heraus, was das Gute ist? Gott traut uns, so Paulus in diesem Bibelabschnitt, das Prüfen zu. Verantwortungsvoll können wir abwägen, was gut ist und so auf Gottes Reden hören. Das wird immer auch im Dialog passieren dürfen, zusammen mit anderen Mitchristen abwägen, was der richtige Weg zum Ziel ist.

Zum zweiten heißt es, das Gute zu behalten. Das Gute, das durch das Prüfen entdeckt wurde, gilt es zu bewahren. Das war das Ziel des Prüfens. Bereits im Alten Testament in Psalm 103,2 BB werden wir darauf hingewiesen: „Lobe den Herrn meine Seele! Und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Und in Markus 10,18 BB sagt Jesus: „Niemand ist gut, außer dem Einen: Gott“. Biblisch gesehen wird also das Gute Gott zugeschrieben, er tut uns gut. Die Liebe Gottes, die in Jesus auf die Welt kam, ist das richtige Evangelium. Das können wir für uns festhalten – und dann auch anderen weitergeben.

Übrigens: ähnliche Übungen wie die hier beschrieben findet ihr auch in „Sinn gesucht – Gott erfahren 3“ (Herausgeber: Schwaderer, Ulrich / Wiedmayer, Jörg / Wöhrbach, Simon) Hier gibt’s kompakte Übungen für die Arbeit mit Teenager- und Jugendgruppen, die wichtige Erfahrungen vermitteln und Lernprozesse in Gang setzen. Beziehen könnt ihr das Buch zum Beispiel hier. Weiterführende Gedanken zur Jahreslosung gibt‘ z.B. in „Alles kann raus, Martin Grauer, Matthias Rumm, 2024″, v.a. im Artikel „Ist das (noch) gut oder kann das weg?“ von Martin Grauer. Bestellbar hier!


WAS FEIERN WIR AN WEIHNACHTEN, OSTERN UND PFINGSTEN? UND WAS IST MIT HIMMELFAHRT, ERNTEDANK UND DEM REFORMATIONSFEST?

Dieses Buch lädt ein, mit Kindern Feste rund um den Glauben und das Christentum zu entdecken und die Geschichten dahinter zu erfahren.
Doch es geht nicht nur um das Entdecken, sondern auch um das Erleben: Wie kann man mit Kindern diese Feste feiern und all die Geschichten lebendig werden lassen?
Hierfür gibt es in jedem Kapitel Ideen und fertige Module, die jede Menge Methoden und Aktionen zum Entdecken und Feiern liefern. Diese Module können je nach Gruppensituation und Möglichkeiten zusammengesetzt und verändert werden. Na, dann kann die Party ja steigen!


Für Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen und Mitarbeitende, die Kinder ab sechs Jahren begleiten.

Inhaltsverzeichnis:

  • Advent
  • Weihnachten
  • Passionszeit
  • Ostern
  • Himmelfahrt
  • Pfingsten
  • Erntedank
  • Reformationstag
  • St. Martin
  • Buß- und Bettag
  • Ewigkeitssonntag

(Johannes-Evangelium)

Ich bin die Auferstehung und das Leben (Johannes 11,25-26)

(Ich habe diese Einheit während der Andacht unter Schwarzlicht auf einen schwarzen Tonkarton gemalt, das Paradies, die zerstörte Verbindung zu Gott, den stellvertretenden Tod Jesu, bis Ostern, und dass die Verbindung dadurch wieder hergestellt ist).
Nachdem Adam und Eva im Paradies gesündigt hatten, und die Menschen ihre Gemeinschaft mit Gott verloren, hatte das eine schlimme Auswirkung auf alle Menschen. Zum einen waren wir alle geistlich gesehen von Gott getrennt. Und als Folge davon muss auch unser Körper und alles auf dieser Welt sterben. Die ganze Welt ist der Vergänglichkeit unterworfen.

Aber als Jesus kam, und für unsere Schuld starb, wurde uns sein Tod zugerechnet, so als wären wir selbst gestorben. Aber dabei blieb es nicht. Jesus ist auferstanden! Der Tod konnte ihn nicht festhalten, weil er selbst nie eine Sünde begangen hatte. Deswegen steht in 2. Timotheus 1,10, dass Jesus den Tod besiegt hat! So wie unsere Sünde auf Jesus übertragen wurde, so kann nun auch seine Auferstehung auf uns übertragen werden. Deswegen haben wir die herrliche Hoffnung, dass wir mit ihm in Herrlichkeit auferstehen werden (1.Korinther 15,42-44 / 1.Petrus 1,3-6). Wenn wir also sterben werden, stirbt nur unser Körper. Unsere Seele, das, was uns ausmacht, geht zu Jesus. Und eines Tages, wenn Jesus wiederkommt, dann werden wir einen neuen, auferstandenen Körper bekommen, der nicht mehr der Vergänglichkeit unterworfen ist.

Kreativangebot: Malen mit Schwarzlichtfarbe
Material:
Schwarzlichtstrahler
Schwarzes Tonpapier
Pinsel, Paletten, Wassergläser
Neon- und Schwarzlichtfarbe

Macht das normale Licht im Zimmer aus und nur den Schwarzlichtstrahler an. Am besten bereitet ihr schon mal ein Bild vor, so dass ihr den Kindern den Effekt zeigen könnt. Dann können die Kinder malen. Auf das schwarze Papier (symbolisch für den Tod) entsteht durch die Auferstehung wieder Leben (das, was die Kinder mit der phosphorisierenden Farbe malen).

(Johannes-Evangelium)

Ich bin der gute Hirte (Johannes 10,11-15)

Die Bibel gebraucht oft das Bild eines Hirten und seiner Schafe, um zu verdeutlichen, wie Jesus mit uns Menschen umgeht. Kennt ihr ein paar solcher Geschichten aus der Bibel? Die Geschichte vom verlorenen Schaf z.B. kennen die meisten von euch, oder? Was geschieht da? Jesus sagte von sich selbst in Lukas 19,10, dass er auf die Welt gekommen ist, um die Menschen zu retten, die verloren sind.

Was bedeutet das? Jesus sprach ja oft in Bildern und Gleichnissen. Er war nicht wirklich ein Hirte. Er war von Beruf Tischler. Aber was bedeutet das, wenn Jesus sich als Hirten und uns als Schafe bezeichnet?
(Darauf eingehen, dass Schafe von sich aus den Weg nicht finden, sie brauchen jemanden, der sie leitet, so auch wir Menschen. Außerdem zeigt der Hirte den Schafen, wo sie was zu fressen finden). Auch Jesus zeigt uns, wie wir uns geistlich ernähren, durch Bibel lesen und beten. Und er hat eine Beziehung zu seinen Schafen. Deswegen hören sie auf ihn. So auch wir Menschen, als Kinder Gottes. Wir kennen Jesus und deswegen hören wir auch auf ihn. Und er beschützt sie vor den Angriffen.

In unserer Geschichte hier betont Jesus, dass er seine Schafe liebt und sogar sein Leben für sie einsetzt. Er kämpft gegen gefährliche Tiere, um die Schafe zu schützen, und gibt sogar sein Leben dafür. Jesus starb für uns, um uns vor dem Besitzanspruch des Teufels zu retten. Weil er für uns starb, hat der Teufel keinen Anspruch mehr auf uns, wenn wir uns für Jesus entscheiden.

Das meinte Jesus damit, dass er unser gute Hirte ist.

Kreativangebot: Schafe filzen
Material:
Styroporkugeln oder Eier (nach Anzahl der Kinder)
Filzwolle in verschiedenen Farben
Pappe (weiß oder hautfarben)
ein paar Acrylstifte, Filzstifte oder Edding in schwarz und rosa
lange Streichhölzer (4 pro Kind)
Kleber
ein Messer und Scheren

Zeichnet ein Schafsgesicht (pro Kind) auf die Pappe und schneidet sie aus. Malt ein Schafsgesicht auf. Legt es beiseite. Nun nehmt ihr pro Kind 4 Streichhölzer. Malt den Zündkopf schwarz an. Das sind die Hufe. Die oberen Enden könnt ihr mit dem Messer leicht anspitzen und als Beine in den Bauch des Schafes stecken.
Nun zupft ihr kleine Stücke von der Filzwolle ab und rollt sie in den Händen zu kleinen Kugeln. Anschließend klebt ihr diese auf den Styroporkörper und auf die Stirn des Schafes.

Wir hatten dieses Set vom Bastelshop Butinette, von denen auch das Bild ist.

Zur EM 2024 haben wir für euch fünf Impulse und den EM-Spielplan als PDF zum Download zusammengestellt.

Das alles und noch einige Ideen mehr, wie ihr in eurer Jugendarbeit die Fußballspiele genießen und über den christlichen Glauben ins Gespräch kommen könnt, findet ihr im Heft „Die Chancen nutzen“ vom Deutschen EC-Verband.

Kann einer von euch mir erklären, was eigentlich „Abseits“ bedeutet? Ich weiß noch, wie ich einmal versuchte, meiner Mutter die Abseitsregel zu erklären. Das war wirklich ein hartes Stück Brot.
Beim Fußball gerät man sehr schnell ins Abseits, im Leben leider auch. Ich möchte euch von einem Mann erzählen, der voll im Abseits des Lebens stand.
Er war aussätzig. Das ist schnell dahin gesagt – bedeutete aber ein schreckliches Schicksal. Er war nicht nur durch die Krankheit entsetzlich gezeichnet, sondern war zugleich aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen. Er musste als Zeichen der Buße zerrissene Kleider tragen, das Haar musste er lose und den Bart verhüllt halten und gegenüber den sogenannten „Reinen“ musste er schon von weitem „unrein, unrein“ rufen (wer den Film oder das Buch „Ben Hur“ kennt, wird sich vielleicht daran erinnern). Die Aussätzigen bildeten eigene Kolonien, waren für sich, ausgestoßen aus der Welt.
Dieser Aussätzige, von dem ich erzählen möchte, trifft auf Jesus. Er sieht ihn, er fällt vor Jesus auf die Knie und sagt: „Herr, wenn du es willst, kannst du mich gesund machen.“
Ich kann mir gut vorstellen, wie die, die Jesus begleiteten, abhauten, als sie den Aussätzigen schon von Weitem kommen sahen. Was wird Jesus tun? Auch abhauen?
Ungeheuerliches passiert. Jesus beugt sich herunter und umarmt den Aussätzigen. Stellt euch das vor. Dieser, von allen Ausgestoßene und Gemiedene, wird umarmt und angenommen. Jesus geht nicht auf Distanz. Er missachtet sogar das jüdische Gesetz – der Liebe für diesen Aussätzigen wegen. Ihn lässt das nicht kalt. Er schiebt ihn nicht ab. Es tut ihm weh, wie dieser Mensch unter der Last der Krankheit leidet. Gegen den totalen Aussatz des Menschen stellt Jesus seinen totalen Einsatz. Egal, wie entstellt unser Äußeres durch Krankheit und Leid ist – egal, wie entstellt unser Inneres durch Sünde und Schuld ist; es gibt niemanden, den Gottes Liebe nicht umarmen würde. Da ist niemand unter uns, niemand auf der ganzen Welt, der so tief unten oder so am Ende ist, dass ihn Gottes liebende Arme nicht erreichen und umarmen können.

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