Kinder haben Rechte!

Einheit | Stundenentwurf
Einheit | Stundenentwurf

Kinder haben Rechte!

Enthalten in:
Materialart: Stundenentwurf
Zielgruppen: Kinder, Kinder (7-11 Jahre)
Einsatzgebiete: Corona Spezial, Gruppenstunde
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jungscharleiter
Zeitbedarf: 60-90 Min. (Vorbereitung: 20-30 Min.)
Bibelstelle: Matthäus 19,14 anzeigen
Bibelstelle
Matthäus 19,14

14Aber Jesus sagte: »Lasst doch die Kinder!

Hindert sie nicht daran, zu mir zu kommen.

Denn für Menschen wie sie ist das Himmelreich da.«

BasisBibel 2012/2020, © Deutsche Bibelgesellschaft

Benötigte Materialien: A3 Papier (pro Gruppe ein Papier), bunte Stifte, Aufkleber, Esslöffel (pro Gruppe einer), Tischtennisball / -bälle (pro Gruppe einer ), Puzzle (pro Gruppe eins), 1 Memorykarten, A4 Papier
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Meldung aus den Nachrichten am 7. Juni 2021: „Die Kinderrechte werden nicht ins Grundgesetz aufgenommen.“ Kinderrechte? Schon lange machen sich Menschen Gedanken darüber, welche Rechte Kinder bekommen sollen. Einer davon war Janusz Korczak. Seine Gedanken zu den Kinderrechten sind zwar schon 100 Jahre alt. Aber gerade in der heutigen Zeit wieder brandaktuell. Er beschreibt drei Grundrechte, die immer gelten. Selbst in Zeiten, wie z.B. einer Corona-Pandemie.

Auch in der Bibel lesen wir davon, dass Jesus die Kinder wichtig sind. Jesus liegen gerade diejenigen am Herzen, die nicht so hoch angesehen sind und wenig Rechte haben. Zur damaligen Zeit waren das unter anderem die Kinder, die nichts zu sagen hatten.

Hier ist eine Jungscharstunde zu den drei Grundrechten der Kinder, wie Korczak sie formuliert hat. Ihr könnt den Kindern etwas zum jeweiligen Recht erklären und dann das Spiel spielen.

1. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag!

Das bedeutet: Für das Kind ist jeder Tag richtig und wichtig. Kinder sollen nicht nur für irgendwann später vorbereitet werden. Sondern heute ist genauso wichtig. Kinder sollen nicht nur warten und still halten, bis z.B. eine Pandemie vorbei ist. Sie haben ein Recht darauf, dass es ihnen heute gut geht und sie beachtet werden. Auch für die Schule ist es wichtig: Gelernt werden soll nicht für irgendwann später, sondern auch für das, was gerade jetzt wichtig ist.

Spiel: Die Kinder werden in 3er- Gruppen eingeteilt und bekommen diese Aufgabe: „Stellt euch vor, ihr dürftet ganz frei bestimmen, wie euer Stundenplan aussieht. Welche Fächer würdet ihr in eurer Schule haben?“ Jede Gruppe bekommt Zettel, Stifte, Aufkleber und hat 15 Minuten Zeit sich ihren Stundenplan zu überlegen. Anschließend wird den anderen der Stundenplan vorgestellt.

2. Jedes Kind hat das Recht auf den eigenen Tod!

Das bedeutet: Dieser Satz klingt erst mal seltsam. Soll man sich selbst umbringen? Nein. Es ist damit gemeint, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, eigenes Risiko einzugehen. Es soll nicht von den Eltern in Watte gepackt werden und nichts mehr dürfen. Sondern es ist wichtig, dass man selbst Dinge ausprobiert und eigene Erfahrungen machen darf. Dabei kann auch mal was schief gehen – aber was soll`s ? Daraus lernt man doch. Natürlich soll man dabei nicht sein Leben riskieren.

1. Spiel: Zwei, drei, Risiko! Ihr teilt Gruppen ein und spielt mehre kurze Wettkampfspiele. Am Ende jedes Spiels werden Punkte verteilt. Einen Punkt für die drittplatzierte Gruppe, zwei Punkte für die zweite Gruppe und drei Punkte für die Gewinnergruppe. Danach darf die Gewinnergruppe entscheiden. Geht sie auf Risiko oder nicht. Wenn ja, dann würfelt die Gruppe. Bei einer 4, 5 oder 6 verdoppeln sich ihre Punkte und sie bekommen 6 Punkte. Bei einer 1,2 oder 3 verlieren sie alle Punkte und sie bekommen 0 Punkte für dieses Spiel.

  • Eierlauf. Jede*r muss einen Tischtennisball auf einem Esslöffel transportieren. Fällt der Ball runter, muss man von vorne beginnen.
  • Wett- Puzzeln. Für jede Gruppe liegt ein kleines Puzzle bereit. Der erste aus der Gruppe läuft zum Puzzle und beginnt. Nach 30 Sekunden ist Stopp und die zweite Person aus der Gruppe darf weiter puzzeln.
  • Lieder raten. Die Mitarbeiter*innen singen Lieder und zwar gaaaaanz langsam. Die Gruppen raten, welches Lied es ist. Jede Gruppe darf pro Runde nur einmal raten.
  • Memory. Auf dem Gelände sind Memory-Karten verteilt. Und zwar von jedem Memory-Paar ein Bild. Den Kindern wird ein dazugehöriges Bild gezeigt. Jetzt laufen sie los und suchen die Karte. Wer sie zuerst gefunden hat, gewinnt einen Punkt.
  • Flieger-Weitwurf. Jede*r aus der Gruppe hat kurz Zeit einen Papierflieger zu basteln. Anschließend tritt jeweils eine Person pro Gruppe gegeneinander an. Welcher Flieger am weitesten fliegt, der gewinnt einen Punkt. Die Gruppe mit den meisten Punkten gewinnt dieses Spiel.

2. Spiel: In Watte gepackt zu werden und nichts mehr zu dürfen. Diese Erfahrung haben bestimmt einige Kinder während der verschiedenen Lockdowns gemacht. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr jetzt mit eurer Gruppe gemeinsam darüber sprechen und die Kinder von ihren Erfahrungen erzählen lassen.

3. Das Recht des Kindes so zu sein, wie es ist!

Spiel: Jedes Kind überlegt zu jedem Buchstaben seines Namens ein Begriff, dass sich selbst beschreibt. Zum Beispiel LENI- Lachen, Eis, Nachdenken, Inliner. Wenn alle fertig sind, dann stellen sich immer zwei Kinder aus der Gruppe in einem Meter Abstand gegenüber. So wird eine Gasse gebildet. Leni beginnt und läuft durch die Gasse und zwar so, wie sie möchte: wie ein Model, tanzend, schüchtern, hüpfend. Alle Kinder, die die Gasse bilden klatschen laut und jubeln Leni laut zu (hier müssen die Mitarbeitenden gute Stimmung machen). Am Ende der Gasse bleibt Leni stehen und ruft laut: „Ich bin LENI- lachen, Eis, Nachdenken, Inliner! Ich bin ich!“ Und alle anderen rufen laut: „Und das ist gut!“

Wie kann es weiter gehen?

Ihr habt heute gemeinsam wichtige Dinge erarbeitet. Das ist ein richtiges politisches Statement. Vielleicht habt ihr Lust, dass ihr Dinge aus der heutigen Jungscharstunde (z.B. den Stundenplan) auf die Homepage eures Vereins/ eurer Gemeinde stellt. Mit dem Titel: „Kinder haben Rechte!“. Oder ihr schreibt einen Artikel in die Zeitung oder den Gemeindebrief.

Hintergrund

Dem polnische Arzt, Pädagoge und Autor Janusz Korczak (1878/9 – 1942) lagen Kinder sehr am Herzen. Er setzte sich sein Leben lang für Kinder ein. Er wollte Kindern Unterstützung und Hilfe geben und sie dabei als vollwertige Menschen respektieren. Korczak war selbst Jude und leitete ein jüdisches Waisenhaus. Als seine Waisenkinder ins KZ depotiert wurden, ging er freiwillig mit ihnen, um sie zu unterstützen.

Korczak verfasste seine Rechte der Kinder. Diese dienten als Grundlage für die heutigen Kinderrechte. Diese sind in vielen Nation im Gesetz verankert.

Wenn du mehr über Janusz Korczak erfahren möchtest. Janusz Korczak (2015): Wie man ein Kind lieben soll. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht.

  • Autor / Autorin: Felicitas Held
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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