Soziale Verantwortung lernen

Soziale Verantwortung lernen

Soziale Verantwortung lernen

Schülermentorenprogramm
„Soziale Verantwortung lernen“

Eines der erfolgreichsten Modelle für die Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule ist das Schülermentorenprogramm (SMP) „Soziale Verantwortung lernen“.  Seit seinem Start im Jahr 1997 hat das SMP das Ziel junge Menschen in drei Bereichen des Verantwortungslernens zu sensibilisieren und zu befähigen:

a) Selbstverantwortung (Verantwortung für das eigene Leben)
b) Sozialen Verantwortung (Verantwortung im gesellschaftlichen Nahbereich)
c) Globale Verantwortung (Verantwortung im Umgang mit weltweiten Ressourcen)

Das Schülermentorenprogramm „Soziale Verantwortung lernen“ bietet als praxisorientiertes Schulungskonzept grundlegende Auseinandersetzungen mit gesellschaftsrelevanten Werten und verspricht eine am christlichen Menschenbild orientierte, individuelle Begleitform für Schülerinnen und Schüler. Die kirchliche Jugendarbeit mit ihren ganzheitlichen-, erfahrungs- und erlebnispädagogischen Kompetenzen ist hier als wichtiger Kooperationspartner für die Schule gefragt.

Die kirchlichen Träger:innen bilden junge Schüler:innen aus und vermittelten auf diesem Wege wichtige Kernkompetenzen wie z.B. Verantwortungsbereitschaft, Kommunikations- und Teamfähigkeit, aber auch die Fähigkeit zu individualisierter Lebensgestaltung sowie Impulse für das eigene Christsein.

Das Kultusministerium in Baden-Württemberg ist Schirmherr des Schülermentorenprogramms „Soziale Verantwortung lernen“ und unterstreicht damit die Bedeutsamkeit dieses Bildungsangebots an Schulen. Im Verlauf der vergangenen Jahre konnten bereits rund 20.000 Schülerinnen und Schüler zertifiziert werden.

Soziale Kompetenzen

Verantwortung für andere • Kooperationsfähigkeit und Teamarbeit • Kommunikation in Gruppen und Teams • Konfliktmanagement • Grenzachtender Umgang mit sich selbst und anderen • Akzeptanz und Respekt von anderen Menschen und Meinungen • Sensibilisierung gegen Vorurteile und Diskriminierung • Verantwortungsvoller Umgang mit Autorität sowie Integrationsfähigkeit

Methodische Kompetenzen

Selbstständiges und selbstbestimmtes Lernen • Spielepädagogik • Moderation und Präsentation sowie Diskussionsfähigkeit • Projektarbeit und Anwendung anderer Methoden der Gruppenarbeit • Feedback und Reflexionsfähigkeit • Organisation und Logistik von Veranstaltungen

Persönlichkeit

Stärkung des Selbstbewusstseins • Eigenverantwortliches Handeln • Kritikfähigkeit (aktiv und passiv) • gesunder Umgang mit eigenen Stärken und Schwächen • Selbstreflektion • Entwicklung eines Rollenverständnisses als Leitung • Eigene Grenzen wahrnehmen und benennen • Eigeninitiative und Flexibilität • Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit

Fachliche Kompetenzen

Wahrnehmung von Leitungsaufgaben • Gruppenprozesse erkennen und steuern • Rechte und Pflichten kennen und wahrnehmen • verantwortungsvoller Umgang mit Geld und Fördermitteln • verantwortungsvoller und öffentlichkeitswirksamer Umgang mit Medien • Einsatz von Medien und technischen Hilfsmitteln • Sicherer Umgang mit haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen • Verständnis für Demokratie und Partizipation

Religiöse Kompetenzen

Als Christ in der Gesellschaft einen Standpunkt haben • Auseinandersetzung mit Werten • Reflexion des eigenen Glaubens • Dialogfähigkeit im multireligiösen Umfeld • Einsatz von spirituellen und religiösen Formen (z.B. Gestaltung geistlicher Impulse)

Drei Formate des SMP

Das Schülermentorenprogramm kann in drei unterschiedlichen Varianten durchgeführt werden

Das klassische Schülermentorenprogramm (SMP) ist für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren konzipiert und teilt sich in drei Bereiche ein.

  1. Der erste Teil ist der Grundkurs mit einem zeitlichen Umfang von mindestens 40 Zeitstunden. Dieser befasst sich u. a. mit Gruppen-, Spiel- und Medienpädagogik, Kommunikation, Gewaltprävention, Schutz vor sexueller Gewalt, Projektmanagement, Umgang mit Konflikten und rechtlichen Fragen u.a. Aufsichtspflicht.
  2. Das anschließende SMP-Praktikum greift die Lernerfahrungen des Grundkurses auf und umfasst ebenfalls 40 Zeitstunden. Im Rahmen des SMP-Praktikums sollen Projekte an der Schule und in der Jugendarbeit umgesetzt werden.
  3. Der dritte Teil des SMP-Programms ist der abschließende SMP-Aufbau/ -Spezialkurs (mindestens 8 Stunden) mit schulbezogenen Lerninhalten, beispielsweise Schulrecht oder Modelle für ein Engagement an der Schule.

Das junior-Schülermentorenprogramm (junior-SMP) wendet sich an Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren. Dieses Modell ist besonders für Förder-, Haupt-, Werkreal- Gemeinschaftsschulen sowie Realschulen geeignet.

  1. Der Grundkurs umfasst 15 Zeitstunden. Dieser befasst sich u. a. mit Gruppen- und Spielpädagogik, Projektmanagement und Umgang mit Konflikten.
  2. Das junior-SMP-Praktikum legt 15 Zeitstunden zugrunde. Im Rahmen des j-SMP-Praktikums sollen Projekte an der Schule und in der Jugendarbeit umgesetzt werden.

In diesem Modell ist der Integrationsgedanke vorherrschend.
Interkulturelles Lernen, Integration Benachteiligter, Sensibilisierung für Vorurteile und Diskriminierung und Konfliktmanagement sind inhaltliche Schwerpunkte, die um grundlegende Bausteine des SMP, z.B. die Projektarbeit, ergänzt werden.

Dieses Programm kann in der klassischen Form ab 15 Jahren (40 Stunden SMP-i Grundkurs, 40 Stunden SMP-i Praktikum und SMP-Spezialkurs), wie auch als junior-SMP-i ab 13 Jahren gestaltet werden (15 Stunden SMP-i Grundkurs und 15 Stunden SMP-i Praktikum).

Lebensraum Schule gestalten

Das Schülermentorenprogramm ist als praxisorientiertes Ausbildungsangebot konzipiert. Die in den Schulungseinheiten erworbenen Kompetenzen können somit zeitnah angewandt, ausprobiert und reflektiert werden. In unterschiedlichen Praxisprojekten gestalten die Schülermentor*innen den Lebensraum Schule aktiv mit und tragen somit zu einem positiven Schulklima bei. Als Praxisprojekte stehen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Von der Hausaufgabenbetreuung über spielerische Angebote bis hin zum Schülerbibelkreis ist vieles möglich. Um die Schülermentor*innen in ihren eigenen Kompetenzen zu stärken, sollten die Praxisprojekte von den Schüler*innen selbst gewählt werden können.

Zertifizierung

Die Ausbildung als Schülermentor:in wird durch ein offizielles Zertifikat des Kultusmininsteriums bescheinigt.
Die Übergabe des Zertifikates sollte in einem feierlichen Rahmen stattfinden, z.B. während des Schulabschlussgottesdienstes, der Schulversammlung, etc.
Gleichzeitig soll die Bescheinigung der Ausbildung auch unter Bemerkungen im schulischen Zeugnis erfolgen. Die Übergabe drückt dabei gleichzeitig die Wertschätzung für das Engagement aus und setzt die Schülermentoren in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dies fördert das Interesse bei nachfolgenden Schüler:innen und prägt das Schulprofil.

Zertifikate werden von den jeweiligen kirchlichen Partner:innen ausgestellt.

Schulungsmaterial

Das Trainee-Konzept sowie der Kursknacker sind die Handbücher für die Schulungsarbeit in der Evangelischen Jugendarbeit in Württemberg und des BDKJ. Sie bieten nicht nur einen Einblick in das Grundverständnis der jeweiligen verbandlichen Schulungsarbeit, sondern auch eine Vielfalt an methodischen Bausteinen für die Vermittlung der unterschiedlichen Themen. Mit diesen Materialien ist man bestens für die Durchführung eines SMP ausgerüstet.

Kontakte

Bei Fragen zum Schülermentorenprogramm dürfen Sie sich gerne an einen der Partnerverbände des SMP wenden.

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