Die “Nacht der verlöschenden Lichter” ist ein Abendgottesdienst, der in der Regel am Gründonnerstag gefeiert wird. Dabei stehen die Jünger Jesu mit ihren Gedanken und Gefühlen im Mittelpunkt – und die Frage, wie sich das mit meinem Leben verbindet. Wir haben hier einen ganz konkreten Feier-Vorschlag für euch. Entwickelt und erprobt wurde er in der Evangelischen Kirchengemeinde Bonlanden in Filderstadt, Baden-Württemberg. Im Lauf des Gottesdienstes werden nach und nach Kerzen gelöscht. Damit dieser Effekt des “Dunkel-Werdens” gut verdeutlicht wird ist es hilfreich, wenn ihr in einem Raum feiert, bei dem man – parallel zum Kerzen-Ausblasen – nach und nach das Licht dimmen kann, so dass es mit jeder Kerze, die ausgeblasen wird, auch dunkler in der Kirche wird.
Ablauf
(Die Lieder sind Vorschläge -es können auch andere inhaltlich passende [Taizé-]Lieder gewählt werden)
Musik zum Eingang:
Teil 1: Hinführung zum Abenmdahl
Liturg: Votum und Begrüßung
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 2 (Judas Iskariot)
Lied 1: Ubi caritas
Teil 2: Abendmahl
Liturg: Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung Abendmahl in Herrnhuter Form (Hostien und Kelch mit Traubensaft werden in die Bänke gebracht)
Musik im Hintergrund
Abschluss: Psalm 103,1-4 und Dankgebet
Teil 3: Das Gotteslob nach dem Abendmahl
Lied 2: Bless the Lord my soul Jünger 2 (Judas Iskariot)
Psalm 118, Teil 1
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Psalm 118, Teil 2
Lied 2: Bless the Lord my soul
Teil 4: Im Garten Getsemani
Jünger 4 (Thomas)
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!
Jünger 5 und 6 (die Brüder Jakobus und Johannes); dazwischen 2mal Lied 3
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir!
Teil 5: Die Verhaftung
Jünger 7 (Philippus)
Jünger 8 (Bartholomäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus)
Jünger 3 (Simon, der Kananäer)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 10 (Thaddäus)
Jünger 1 (Matthäus)
Lied 4: Nada de Turbe
Jünger 11 und 12 (die Brüder Petrus und Andreas)
Schlussgedanke
Lied 5: Christe, du Lamm Gottes
Teil 6: Abschluss des Gottesdienstes
Fürbitten mit Kyrie eleison
Vaterunser
Lied 5: Jesus remember me
Segen
Musik zum Ausgang: Jesus remember me
Begrüßung:
Wir feiern heute die Nacht der verlöschenden Lichter. Noch brennen hier vorne auf dem Altar 13 Kerzen. Sie stehen für Jesus und seine zwölf Jünger. An diesem besonderen Abend waren sie zunächst alle beieinander und haben miteinander das Passamahl gefeiert. Doch im Laufe der Nacht haben sie ihn alle verlassen, bis Jesus am Ende ganz alleine war. Ganz allein musste er am frühen Morgen vor seine selbst ernannten Richter treten. Ganz allein musste er die falschen Anschuldigungen, die Schläge und den Spott ertragen. Warum nur haben ihn alle seine Freunde verlassen? Wir hören im Laufe des Gottesdienstes ihre Geschichten. Zwischen den einzelnen Berichten singen wir Taizé-Lieder, die uns ökumenisch verbinden. Wir beginnen mit Ubi caritas: Wo die Liebe wohnt. Denn hinter allem, was wir heute Abend erleben, steht die Liebe Jesu zu uns. Ich zitiere dazu Dietrich Bonhoeffer:
„Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft.“
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 1 (Matthäus): Ich bin Matthäus. Früher arbeitete ich als Zolleinnehmer für die römische Besatzungsmacht. Verdient habe ich dabei gut. Aber das wars auch. Die meisten Leute gingen mir aus dem Weg. Das änderte sich, als Jesus in mein Leben trat. Er akzeptierte mich, so wie ich bin. Und ich konnte ihm alles erzählen, was ich auf dem Herzen hatte. So kam es, dass ich meinen Job aufgab, und Jesus gefolgt bin. Endlich wusste ich wieder, für was es sich zu leben lohnt.
Vor einigen Tagen sind wir in Jerusalem angekommen. Die Leute jubelten Jesus zu, der auf einem Esel in die Stadt ritt. Dann räumte Jesus im Tempel auf. Das gefiel den führenden Priestern und Ratsältesten gar nicht. Seitdem werden wir bespitzelt. Doch Jesus ließ sich davon nicht einschüchtern.
Nur seit heute Morgen verhält sich Jesus irgendwie merkwürdig. Schon den ganzen Tag macht er so ein Geheimnis darum, wo wir heute Abend das Passamahl feiern. Warum nur soll das niemand wissen, nicht mal wir zwölf, seine besten Freunde?
Lied 1: Ubi caritas
Jünger 2 (Judas Iskariot): Ich bin Judas und verwalte die Spenden, die wir bekommen. Was gestern Abend passiert ist, haut dem Fass den Boden raus: Eine Frau hat Jesus beim Essen mit sündhaft teurem Öl gesalbt. Was für eine Verschwendung! Von dieser Spende hätten wir wochenlang leben können! Aber Jesus scheint das überhaupt nicht zu interessieren. Im Gegenteil. Wenn man was sagt und berechtigte Kritik übt, lässt er einen vor allen anderen runterlaufen. Er hat diese Frau für ihre angebliche Liebestat auch noch gelobt!
Mir reicht’s! Mein Entschluss steht fest: Soll Jesus doch zeigen, zu was er fähig ist. Ich habe seine Reden so satt. Lass endlich Taten sprechen, Jesus aus Nazareth! Wenn ich nur wüsste, wo wir gleich zum Abendessen hingehen …
Lied 1: Ubi caritas
Liturg: Wir feiern jetzt miteinander das Abendmahl so wie Jesus es damals mit seinen Jüngern gefeiert hat. Sie waren zusammengekommen, um die Rettung des Volkes Israels aus Ägypten zu feiern. Jedes Jahr am Passafest erzählen sich Juden während des Mahls die Geschichte vom Passalamm: Wie das Blut des Lammes, das an die Türpfosten gestrichen wurde, die Israeliten vor dem Todesengel in Ägypten rettete. Doch Jesus unterbrach damals den gewohnten Ablauf an zwei Stellen. Über dem Brot und dem Kelch mit Wein sprach er neue, andere Worte. So wurde aus Jesu letzten Passamahl das erste Abendmahl. Hört die Einsetzungsworte des Abendmahls, die Jesus damals sprach:
Einsetzungsworte, Abendmahlsgebet, Erklärung Ablauf, Austeilung von Hostien und Kelchen
Musik im Hintergrund
Liturg: Wir danken Gott für seine Gaben und beten gemeinsam den Anfang von Psalm 103:
Psalm 103,1-4 und Dankgebet
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 2 (Judas Iskariot): Beim Mahl sagte Jesus es mir auf den Kopf zu: „Wer sein Brot gleichzeitig mit mir in die Schale taucht, der wird mich verraten.“ Und so kam es dann auch. 30 Silberstücke hatten mir die führenden Priester für den Verrat geboten, einen guten Monatslohn. Jetzt war die Gelegenheit günstig: Nach dem Passamahl wollte Jesus mit uns zum Ölberg gehen, um im Garten Getsemani zu beten. Das war meine Chance. Schnell zu den Priestern und ihnen den Tipp geben, die Tempelwache zum Ölberg zu schicken. In der Dunkelheit würden sie Jesus ohne großes Aufsehen festnehmen können. (Kerze ausblasen) [Lichttechnik: Licht etwas dimmen]
Liturg: Nach dem Mahl brachen Jesus und seine Jünger ohne Judas zum Ölberg auf. Wie es Brauch ist, sangen sie dabei die Dankpsalmen, die das Passamahl abschließen. Auch wir stimmen in das Lob Gottes ein und beten gemeinsam Psalm 118 in Auszügen:
Psalm 118 Teil 1
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
In der Angst rief ich den HERRN an;
und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen
und nicht sich verlassen auf Menschen.
Man stößt mich, dass ich fallen soll;
aber der HERR hilft mir.
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Mein Name ist Simon. Nein, nicht Simon Petrus, sondern Simon, der Kananäer. Ausnahmsweise bin ich mal froh, nicht in seiner Haut zu stecken. Denn während wir die Dankpsalmen sangen, unterbrach uns Jesus plötzlich. Statt mit uns fröhlich Gott zu loben, klang er sehr ernst: „In dieser Nacht werdet ihr mich alle verlassen.“ Doch mein Namensvetter Simon Petrus konnte mal wieder seinen vorlauten Mund nicht halten. „Ich werde dich niemals verlassen!“, hat er rausgehauen. Da kündigte Jesus ihm an: „Bevor der Hahn morgen früh kräht, wirst du dreimal abgestritten haben, dass du mich kennst.“ Aber Petrus hielt dagegen: „Sogar wenn ich mit dir sterben muss, werde ich das nicht tun!“ Tja, und wie ist es am Ende gekommen?
Zugegeben: Manchmal wäre ich gern wie er. Wer wird mich in 100 oder 1000 Jahren noch kennen? Ich gehöre zu den Stillen, die meistens übersehen werden. Das ist doch gemein, oder? Auf die Lauten, auf die Vorlauten wird immer gehört. Menschen wie ich haben oft das Nachsehen. Bei Jesus fühle ich mich wahrgenommen und gesehen. Er hat auch mich in den Kreis der Zwölf berufen, obwohl – oder vielleicht gerade weil? – ich zu den Stilleren gehöre.
Liturg: Wir führen das Lob Gottes fort und beten gemeinsam den zweiten Teil von Psalm 118.
Psalm 118 Teil 2
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Ich werde nicht sterben,
sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom HERRN geschehen
und ist ein Wunder vor unseren Augen.
Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Gelobt sei, der da kommt
im Namen des HERRN!
Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich!
Lied 2: Bless the Lord my soul
Jünger 4 (Thomas): Ich bin Thomas. Ich mache mir viele Gedanken und will den Dingen auf den Grund gehen. Ich glaube nur, was ich selbst sehe oder was man mir beweisen kann. Warum hat Gott uns sonst unseren wachen Verstand gegeben? Um nachzudenken, oder? An diesem Abend war mein Kopf übervoll. Es gab so vieles, was ich Jesus fragen wollte, aber er war kurz angebunden. Als wir an den Ölberg kamen, ging er schnurstracks zum Garten Getsemani. Ich gehörte zu denen, die am Eingang des Gartens warten sollten. Er wollte in Ruhe beten und ging deshalb mit Petrus, Jakobus und Johannes in den Garten hinein. Ich setze mich also hin und machte es mir bequem. Doch ich konnte erstmal nicht einschlafen. Mir gingen seine Worte durch den Kopf: Auferstehung; Treffpunkt Galiläa; nie wieder Wein, erst wieder, wenn sein Vater das Reich vollendet hat … Übers Nachgrübeln muss ich eingeschlafen sein.
Ich weiß nicht, was ich von Jesus halten soll. In dieser Nacht und den Tagen danach waren meine Zweifel besonders stark: Kann ich Jesus wirklich vertrauen? Ist das alles wahr, was er sagt? Und warum sind die selig, die nicht sehen und trotzdem glauben? (Kerze ausblasen) [Licht vor dem Altarraum aus]
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus, Sohn des Zebedäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Zebedäus.
Jünger 6 (Johannes, Sohn des Zebedäus): Und ich bin sein Bruder Johannes.
Jünger 5 (Jakobus): Kannst du mich mal in Ruhe erzählen lassen, was in dieser Nacht passiert ist, ohne mich ständig zu unterbrechen?
Jünger 6 (Johannes): Wenn du alles richtig erzählst, vielleicht. Nicht umsonst nennt man uns die Donnersöhne.
Jünger 5 (Jakobus): Jesus nahm also uns beide und Petrus mit in den Garten. Plötzlich wurde Jesus sehr traurig und der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er sagte zu uns:
Jünger 6 (Johannes): „Ich bin ganz verzweifelt. Am liebsten wäre ich tot. Bleibet hier und wachet mit mir.“
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus): Dann ging Jesus noch ein paar Schritte weiter, warf sich zu Boden und betete:
Jünger 6 (Johannes): „Mein Vater, wenn es möglich ist, erspare es mir, diesen Kelch auszutrinken! Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern dein Wille!“
Jünger 5 (Jakobus): Während Jesus betete, sind wir drei irgendwann eingeschlafen. Plötzlich kam Jesus zu uns und rüttelte uns wach. Dann fuhr er uns an:
Jünger 6 (Johannes): „Könnt ihr nicht diese eine Stunde mit mir wach bleiben? Bleibt wach und betet, damit ihr die kommende Prüfung besteht! Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach.“
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 5 (Jakobus): Wieder ging Jesus ein paar Schritte weiter und fing an zu beten. Und wieder sind wir eingeschlafen.
Jünger 6 (Johannes): Ich glaube, er ist nochmal zu uns zurückgekommen, hat uns aber nicht geweckt.
Jünger 5 (Jakobus): Am Ende hat er uns dann doch geweckt. Seine letzten Worte an uns klangen resigniert:
Jünger 6 (Johannes): „Schlaft ihr immer noch? Die Stunde ist jetzt da. Ich werde den Menschen ausgeliefert, die voller Schuld sind. Steht auf! Wir wollen gehen. Der mich verrät, ist schon da!“
Jünger 5 (Jakobus): Ich habe Jesus in dieser Nacht allein gelassen, als er mich am meisten brauchte. Ich habe auf ganzer Linie versagt und kann mich dafür nicht mal mehr bei ihm entschuldigen. Zu spät. Warum ist das Leben nur so ungerecht? (Kerze ausblasen)
Jünger 6 (Johannes): Auch ich habe Jesus im Garten Getsemani im Stich gelassen. Dabei liebe ich ihn von ganzem Herzen und er ist mein bester Freund. Manchmal nannte er mich sogar seinen Lieblingsjünger. Jesus hatte ja so Recht: Der Geist ist willig, aber wir Menschen sind einfach zu schwach. Warum tue ich nicht das, was ich will, sondern das, was ich nicht will? (Kerze ausblasen) [Lichter etwas dimmen]
Lied 3: Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
Jünger 7 (Philippus): Ich bin Philippus und ich bin stolz auf meine Töchter. Als Familienvater trage ich Verantwortung. Da musst du aufpassen, mit wem du dich anlegst. Ich war der erste von uns, der die schweren Schritte hörte und die Männer kommen sah. Die führenden Priester hatten eine Truppe geschickt, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet war. Ich habe sofort gewusst, was hier los ist, und bin um mein Leben gerannt. Meine Familie braucht mich. Lieber einmal zu viel rennen, als wie Jesus am Kreuz enden! (Kerze ausblasen)
Jünger 8 (Bartholomäus): Ich bin Bartholomäus. Und ich kann immer noch nicht glauben, was Judas getan hat! Er hat Jesus mit einem Kuss verraten! Mit dem Zeichen der Freundschaft! Wie gemein! Jesus sagte noch: „Mein Freund, dazu also bist du gekommen!“ Ich glaube, dieser Kuss hat Jesus mehr verletzt als alle Schläge der Soldaten. Aber so ist das im Leben: Die Menschen, denen wir vertrauen, können uns am meisten wehtun. Ein Freund kann dir größeren Schmerz zufügen als tausend Feinde. Nach dem Kuss haben sie Jesus gepackt und festgenommen. Mehr weiß ich nicht. Denn dann bin auch ich losgerannt. (Kerze ausblasen) [Lichter stärker dimmen]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 9 (Jakobus, Sohn des Alphäus): Ich bin Jakobus, Sohn des Alphäus. In dieser Nacht ging es drunter und drüber. Petrus zog sein Schwert und hieb dem Anführer der Truppe ein Ohr ab. Doch Jesus ging dazwischen. Er sagte, dass Petrus das Schwert sofort wegstecken soll. Und er sprach von Tausenden von Engeln, die sein Vater jetzt schicken könnte, wenn er wollte. Aber es muss alles so geschehen, wie es jetzt ist. Die Heilige Schrift muss sich erfüllen. Ich verstand gar nichts mehr. Jesus ließ sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen. Warum wehrte er sich denn nicht? Waren wir ihm denn egal? Wir brauchten ihn doch! Wir hatten doch all unsere Hoffnung auf ihn gesetzt! Wie konnte er uns nur so enttäuschen und uns im Stich lassen! Und so verließ auch ich Jesus in dieser Nacht. Denn ich fühlte mich von ihm verlassen. (Kerze ausblasen)
Jünger 3 (Simon, der Kananäer): Nackte Angst packte mich, die Angst vor dem Tod. Der eine Simon zieht das Schwert, der andere Simon zieht den Schwanz ein. Warum habe ich solche Angst vor dem Sterben? Warum kann ich nicht mutig zu dem stehen kann, was mir wichtig ist? Und warum hilft mir Jesus nicht und nimmt mir meine Angst? (Kerze ausblasen) [Lichter ganz dimmen]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 10 (Thaddäus): Ich bin Thaddäus. Manche meinen, mein Name sei Programm. Ja, ich bin kein Held, aber mich als tattrig zu bezeichnen, geht zu weit. Ich bin ein bisschen verpeilt und verplant. Okay, ich bin auch öfter krank als andere und sportlich war ich noch nie. Aber mich deswegen gleich abzustempeln?!? „Schaut mal, da kommt Thaddäus, der alte Tattergreis!“ Jesus hat es jedenfalls nicht gestört, dass mich alle für einen Schwächling halten. Er hat mich trotzdem in den Kreis der zwölf Jünger berufen. Und ich habe sein Vertrauen nicht enttäuscht. In dieser Nacht war ich einer der Letzten, die ihn verlassen haben …
Jünger 1 (Matthäus) unterbricht: Ja, Thaddäus, das stimmt. Aber warum? Weil du im Gegensatz zu uns anderen nicht kapiert hast, was abgeht. Ich habe dich auf die Seite gezogen und dir gesagt: „Lauf, Thaddäus, lauf!“
Jünger 10 (Thaddäus): Und dann bin ich gelaufen. Nur, was mache ich, wenn mir keiner hilft? (Kerze ausblasen)
Jünger 1 (Matthäus): Ich fühlte mich in dieser Nacht, als ob jemand den Reset Knopf in meinem Leben gedrückt hat. Seit ich mit Jesus unterwegs war, sah ich wieder einen Sinn in meinem Leben. Dieses große dunkle Loch in mir, die Einsamkeit und Traurigkeit fraßen mich nicht länger auf. Aber jetzt war Jesus verhaftet und weg aus meinem Leben. Alles auf Reset, alles auf Anfang. Ich musste wieder alleine mit mir und meinem Leben klarkommen. Dabei will ich gar nicht viel: Nur ein bisschen Hoffnung und Freude – ist das denn zu viel verlangt? (Kerze ausblasen) [Licht Altar aus]
Lied 4: Nada de turbe
Jünger 11 (Andreas): Zum Schluss waren nur noch wir zwei Brüder übrig.
Jünger 12 (Petrus): Naja, du wohl eher nicht, Andreas. Denn du bist ja auch mit den anderen weggerannt. Der einzige, der Jesus nach der Verhaftung noch gefolgt ist, war ich!
Jünger 11 (Andreas): Ach, du meinst wohl, du hättest dich in dieser Nacht mit Ruhm bekleckert, Brüderchen? Dann erzähl doch mal, was im Hof des Hohenpriesters passiert ist. Du bist am Feuer gestanden und da kam ein Dienstmädchen. Eine junge Frau, die nichts zu sagen hat und auch keine Waffe bei sich trug. Völlig harmlos. Aber du …
Jünger 12 (Petrus): Es reicht, ich will davon nichts mehr hören!
Jünger 11 (Andreas): Dadurch wird es auch nicht besser, Petrus. Du musst der Wahrheit ins Auge schauen: Du hast genauso versagt wie wir. Dreimal hast du abgestritten, dass du Jesus kennst. Und dann hat der Hahn gekräht. So hatte es dir Jesus angekündigt.
Jünger 12 (Petrus): Warum musst du auf meinem Versagen rumreiten? Gibt dir das irgendwas? Fühlst du dich besser, wenn du deinen großen Bruder fertigmachst? Glaube mir, ich habe meine Lektion gelernt.
Jünger 11 (Andreas): Soll ich jetzt auch noch Mitleid mit dir haben? Immer geht es dir nur um dich. So war das schon immer. (Kerze ausblasen)
Jünger 12 (Petrus): Das ganze bittere Programm unseres Lebens: Versagen, schuldig werden, sich schämen, aufeinander rumhacken und neidisch sein, dem anderen etwas nachtragen, miteinander streiten … Hat das, was unser Leben so dunkel und schwer macht, vielleicht irgendetwas mit dieser Nacht zu tun, die wir gerade erleben? Lässt Jesus das alles mit sich machen, um uns zu helfen? Um uns wirklich zu helfen? (Kerze ausblasen) [Licht Kreuz aus]
Liturg: Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft. Lied: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)
Liturg: Wir beten. Jede Fürbitte schließen wir mit dem gesungenen Kyrie eleison ab.
I Vater im Himmel,
nun ist es dunkel. Dunkel wie so oft in unserer Welt.
Wir bitten dich für die Menschen, die immer noch selbst versuchen, mit ihrer Schuld, ihrer Scham und ihren Ängsten fertig zu werden. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Vergebung und Zuspruch finden: Kyrie eleison.
II Wir bitten dich für die Menschen, die heute Abend keine Hoffnung mehr haben, die sich allein und überflüssig fühlen. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Geborgenheit und Zuversicht finden: Kyrie eleison.
III Wir bitten dich für die Menschen, die Trauer, Krankheit und Schmerzen niederdrücken. Erbarme dich über sie, dass sie bei dir Trost und Kraft finden: Kyrie eleison.
IV Wir bitten dich um Frieden in allen Kriegsgebieten dieser Welt, in unseren Häusern und in unseren Herzen. Erbarme dich über alle, die auf der Flucht sind, dass sie offene Arme finden und ihnen geholfen wird: Kyire eleison.
V Wir bitten dich für die Menschen in unserer Welt, die Dunkelheit und Kälte verbreiten. Erbarme dich über sie, dass dein Heiliger Geist sie verändert und sie den Weg der Gerechtigkeit wählen: Kyrie eleison.
VI Wir bitten dich für uns und alle Christen, die in diesen Tagen Ostern feiern: Lass uns am Kreuz deine Liebe erkennen und am offenen Grab die Kraft deiner Auferstehung erfahren. Gemeinsam beten wir mit deinen Worten weiter: Vaterunser …
Lied 5: Jesus remember me
Segen
Musik zum Ausgang: Jesus remember me
Hast du schon mal einen Gottesdienst bei Nacht gefeiert? Wenn die bunten Glasfenster dunkel sind und nur die Kerzen den Kirchenraum erhellen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Und wenn sich alle Besucher*innen dann langsam verschlafen, aber irgendwie neugierig langsam versammeln, Lieder erklingen, Kaffeeduft durch die Räume zieht und die aufgehende Sonne nach und nach die Welt wieder in Farbe zeichnet sind sich viele einig: das war ein ganz besonderes Erlebnis…
Im Bezirksjugendwerk Bernhausen in Württemberg wird seit vielen Jahren ein “Osternachtsgottesdienst” für Jugendliche und junge Erwachsene gefeiert – immer in der Nacht bzw. am frühen Morgen des Ostersonntag. Beispielhaft findet ihr hier den Ablauf von einem dieser Gottesdienste, der den Titel “Ganz einfach unglaublich” trägt. Auch die Predigt haben wir zur Inspiration mit reingepackt. Das Frühstück im Anschluss ist natürlich aber optional – aber aus Erfahrung ein wichtiger Bestandteil, weil man sich hier stärken und begegnen kann.
Da das Licht bzw. das “Heller-werden” eine wichtige Rolle im Gottesdienst spielt erläutern wir hier noch mal kurz, wie wir das praktisch bei diesem Gottesdienst gemacht haben: 4 Leute haben – in der Stille, langsam und bewusst – ein Teelicht an der Osterkerze angezündet, sind dann rechts und links und vorne und hinten zu den sitzenden Besuchenden gegangen und haben das Teelicht jeweils der ersten Person in der Reihe hingehalten. Diese haben ihre Kerze daran entzündet und haben das Feuer dann in der Reihe weitergegeben (das Weitergeben muss man dann manchmal noch dazusagen 😊). Ein Teelicht mit Kerzenglas (aus Kunststoff) hat jeder am Eingang erhalten. Während des Verteilens hat dann ganz leise die Musik angefangen zu spielen mit eine Crescendo, bis alles verteilt war (es war die Melodie des Liedes, das dann nach dem Osterlob gesungen wurde). Das Osterlob wurde dann in die Musik hinein (die da wieder leiser wurde) gelesen (hat eine Person von vorne angeleitet, indem sie einfach begonnen hat zu sprechen; Text wurde über Beamer eingeblendet).
Der Osternachtgottesdienst ist ein super Format für Jugendliche und Junge Erwachsene; gerade auch für die, die mittags noch mit der Familie feiern möchten. Manche schalten da sogar noch eine Übernachtungsaktion oder Spiele-Nacht davor, bleiben die ganze Nacht wach und besuchen gemeinsam zum Abschluss den Osternachtsgottesdienst 🙂
Zeit | Programm | Info/Details |
4:30 | Aufbau | Kaffee, Frühstück und Abendmahl werden vor dem Gottesdienst vorbereitet. |
Das Osterfeuer vor dem Eingang wird vorbereitet (z.B. Feuerschale benutzen!) | ||
Ein Tisch für Teelichter wird am Eingang vorbereitet (Teelichter in kleine Plastikgefäße stellen) | ||
5:00 | Treffen Mitarbeitende | Ablauf durchsprechen, Gebet |
5:30 | Vorbereitung | Die Altarkerzen in der Kirche werden angezündet. Außerdem am Boden zur Markierung große Kerzen in Windlichtern anzünden. (Licht in der Kirche bleibt während des ganzen Gottesdienstes aus!) Die Osterkerze wird im Windfang bereitgestellt. |
Osterfeuer | Das Osterfeuer wird angezündet | |
5:40 | Begrüßung | Besucher begrüßen; beim Betreten der Kirche erhalten die Ankommenden ein Teelicht. |
6:00 | Glockengeläut | |
6:03 | Entzündung des Osterlichts | Die Osterkerze wird mit Hilfe einer kleinen Kerze mit Feuer vom Osterfeuer entzündet. |
6:04 | Einzug des Osterlichts | Die Osterkerze wird vom Eingang durch die Kirche zum Kerzenständer getragen mit 3xigem Lichtruf (1 Träger, 3 Sprecher): 1x an hinterster Bankreihe: „Jesus ist siegreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“ 1x in der Mitte des Mittelgangs: „Jesus sagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.«“ 1x vorne am Altar Richtung Gemeinde, nachdem die Kerze auf dem Kerzenständer steht: „Gott, der gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«, der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen.“ |
6:06 | Das Licht wird verteilt – immer an die äußerste Person in der Bankreihe, diese gibt es dann an die nebensitzende weiter. | |
6:09 | Osterlob | Psalm 118,1+14-24 (BasisBibel) wird von allen gesprochen. |
6:11 | Lied: Wie tief muss Gottes Liebe sein | Beginnt, während das Licht verteilt wird. |
6:15 | Osterevangelium | Matthäus 28,1-10 |
6:17 | Osterruf | Einer: „Der Herr ist auferstanden!“ Gemeinde: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ |
6:18 | Lied: Jesus meine Hoffnung lebt | |
6:22 | Lied: Gewagte Liebe | |
6:26 | Video | Jesus ist auferstanden |
6.30 | Predigt | |
6.45 | Glaubensbekenntnis | Wird mit allen gesprochen. |
6.47 | Lied: Die Liebe des Retters | |
6.51 | Beichte + Gnadenzusage | |
6.54 | Einsetzungsworte | |
6.57 | Austeilung | Das Abendmahl wird an 2 Stationen ausgeteilt. |
währenddessen musikalische Begleitung: Mutig komm ich vor den Thron | ||
7:07 | Lied: Der Vorhang ist zerrissen | |
7:11 | Fürbittgebet + Vater unser | |
7:13 | Informationen | Einladung zum Frühstück, wenn Spenden gesammelt werden: wofür, weitere Informationen |
7:14 | Segen | |
7:15 | Lied: Greatest day in history | |
7:18 | Frühstück | Im Gemeindehaus |
Spenden zählen | ||
Aufräumen | ||
1 Dankt dem Herrn, denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!
14 Vom HERRN kommt meine Kraft, ihm singe ich mein Lied, denn er hat mich gerettet.
21 Ich danke dir, HERR, du hast mich erhört! Du hast mir die Rettung gebracht!
23 Der HERR hat dieses Wunder vollbracht und wir haben es gesehen. 24 Diesen Tag hat der HERR zum Festtag gemacht. Heute wollen wir uns freuen und jubeln!
27 Der HERR allein ist Gott, er blickt uns freundlich an. 28 Du bist mein Gott, und ich danke dir; mein Gott, ich will dich preisen! 29 Dankt dem Herrn, denn er ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf! Amen
Gott, unser Vater im Himmel,
wir danken dir für diesen Tag!
Wir danken dir für das Osterfest:
Jesus ist auferstanden. Er ist nicht im Tod geblieben.
Darin zeigst du deine Liebe: Du schenkst neues Leben.
Lass uns das spüren an diesem Tag,
in diesem Gottesdienst, in unserem Leben.
Darum segne uns,
und stärke unsere Gemeinschaft.
Wir danken dir, Gott. In Jesu Namen. Amen.
Während der Predigt werden die Symbole auf der Osterkerze (ewiges Licht) erklärt und es kann parallel eine Osterkerze aus Pappe nachgebastelt werden, indem die Symbole nach und nach aufgeklebt werden.
Symbol 1: rotes Kreuz
Das rote Kreuz steht für das Leiden Jesu. Sein Blut wurde für uns vergossen. Warum? Es gibt viele Situationen, in denen wir uns nicht richtig verhalten, in denen wir gemeine Dinge sagen, Fehler machen oder schlechte Gedanken über andere haben. In der Bibel wird das „Sünde“ genannt. Das Wort meint, dass ich mein Ziel verfehle. Ich laufe also mit meinem Verhalten oder meiner Lebensweise am Ziel, so wie Gott sich das eigentlich wünscht, vorbei. Und das trennt uns von Gott und hält uns davon ab, ganz nah bei ihm zu sein. Sünde muss eigentlich bestraft werden, ABER Gottes Liebe zu uns ist so groß, dass er das nicht möchte. Darum hat er seinen Sohn Jesus auf Welt geschickt, um den Menschen von dieser Liebe zu erzählen und ihnen ein Beispiel zu sein.
Obwohl Jesus selbst ohne Sünde ist, nimmt er alle Schuld auf sich und steht für unsere Zielverfehlung gerade. Am Kreuz trägt er die Konsequenzen unseres Verhaltens und stirbt für uns, damit wir keine Strafe bekommen.
Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus den Weg zu Gott frei gemacht: Jeder Mensch kann ihm nun ganz nah sein. Darin zeigt sich Gottes große Liebe zu den Menschen.
Und darum ist das Kreuz nicht nur ein Symbol des Leides, sondern gleichzeitig ein Symbol für Jesu Sieg über den Tod.
Symbol 2: Flamme
Jesus ist also gestorben. Er wurde ins (Höhlen)Grab gelegt. Die Frauen wollten sich – wie das auch heute bei uns üblich ist – von ihm verabschieden und besuchten sein Grab. Als sie bemerkten, dass der Stein vor dem Grab weggerollt und Jesus fort war, wurden sie sehr traurig. Sie machten sich Sorgen – wo war Jesus?
Ein Engel erschien ihnen und sagte: „Jesus ist nicht tot, er lebt. Er ist auferstanden!“
Die Flamme der Osterkerze steht für Hoffnung und Leben. Denn: Jesus lebt. Die Dunkelheit, der Tod hat keine Macht mehr. Das Leben, das Licht hat gesiegt. Nun gibt es keine Trennung von Gott mehr. Er – der Erfinder und Inbegriff des Lebens – hat in Jesus Christus den Tod besiegt! Und wir haben dadurch einen Platz an Gottes Seite und ewiges Leben bei ihm.
Wir zünden diese Osterkerze an – als Zeichen der Hoffnung und um das Leben und unseren großartigen Gott zu feiern! (Kerze anzünden)
Symbol 3: Alpha und Omega
Auf der Kerze finden wir auch zwei Buchstaben: Alpha und Omega. Das Alpha ist der erste, das Omega der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Sie beziehen sich auf einen Text aus Offenbarung 21. Dort ist die Rede davon, dass es einmal einen neuen Himmel und eine neue Erde geben und Gott seine Wohnung bei den Menschen haben wird. Gott wird als Alpha und Omega bezeichnet: Gott war am Anfang da und hat die Welt geschaffen. All das, was geschehen ist, was er gesagt hat, gilt heute noch. Er war in der Vergangenheit da als Geschichte sich abgespielt hat. Er war gestern da. Er ist jetzt da, hier bei uns. Unsichtbar, aber ganz nahe. Er wird morgen da sein und bis an das Lebensende.
Und er wird nach unserem irdischen Tod da sein und wir werden ewiges Leben bei Gott empfangen. Dieses Leben wird anders sein als das, das Leben, das wir kennen. Dann wird es keinen Streit, keine Zielverfehlung mehr geben und darum werden auch Leid und Tränen keinen Platz mehr haben!
In dem Text heißt es auch: Wer glaubt, wird gerettet werden und ewiges Leben bekommen!
An was glaubst du?
Manchmal brauchen wir – genau wie die Frauen am Grab – einen Engel, der uns zum ersten Mal oder auch als Erinnerung sagt:
Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt.
Jesus ist auferstanden.
Er ist nicht weit weg, sondern mitten unter uns.
Er hört uns, er sieht uns.
Und er ist mächtiger als alles, was passiert. Ja, sogar mächtiger als der Tod.
Das ist unsere Hoffnung.
Das ist, warum wir Ostern feiern.
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Tod ist bezwungen, Leben errungen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Kraft ist gegeben, lasst uns Ihm leben:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Quelle: https://www.volksliederarchiv.de/o-du-froehliche-o-du-selige-osterzeit/ (letzter Zugriff 09.01.2025)
Sei gesegnet!
Gott sei vor dir, wenn du den Weg nicht weißt.
Gott sei neben dir, wenn du unsicher bist.
Gott sei über dir, wenn du Schutz brauchst.
Gott sei in dir, wenn du dich fürchtest.
Gott sei um dich, wie ein Mantel, der dich wärmt und umhüllt.
Gott segne dich und schenke dir und deinen Familien Frieden.
Und so segne und behüte dich der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Quelle: Die 15 schönsten Irischen Segenswünsche | Jesus.de (letzter Zugriff 09.01.2025)
Vorbemerkungen
Bitte nutzt diesen Entwurf für eure Kirche Kunterbunt als Vorschlag! Vielleicht passt manches nicht zu euer Situation und eurem Frömmigkeitsstil. Theologie lädt dazu ein, selbst zu glauben, selbst zu denken. Das könnt ihr mit dieser hier vorgestellten Einheit auch tun. Im Sinne der Jahreslosung 2025 gilt „Prüfe gut und behalte das Gute!
Diesen Entwurf haben wir zusammen mit “Kirche Unterwegs” entwickelt. Er eignet sich optimal als Abschlussgottesdienst einer Kinderbibelwoche (KiBiWo) der Arbeitshilfe “Das geheimnisvolle Logbuch”. Für mehr Infos und Material von Kirche Unterwegs, folgt doch diesem Link: https://www.kircheunterwegs.de/Downloadpaket-zu-Das-geheimnisvolle-Logbuch–97930.html
Natürlich könnt ihr den Entwurf auch völlig unabhängig von einer Kinderbibelwoche durchführen.
Hintergrundinformationen
Angst ist wohl eines der eindrücklichsten Gefühle, die wir Menschen kennen. Und Angst ist etwas Gutes! Das mag schwer vorstellbar sein, aber unsere Angst hält uns am Leben. Wir können durch sie gefährliche und lebensbedrohliche Situationen erkennen und besser damit umgehen: Wir gehen nach Haus, wenn ein extrem gefährliches Gewitter aufzieht, wir treffen Sicherheitsvorkehrungen, wenn wir mit einem gefährlichen Werkzeug wie einer Säge arbeiten oder folgen den ausgezeichneten Wegen bei einer Höhentour durch die Berge (Höhenangst). Die Angst hilft uns aber auch dabei, sich auf das Wichtige zu konzentrieren: Für eine anstehende Prüfung lernen wir mehr (Prüfungsangst), ich bereite mich auf etwas bevorstehendes – wie einer Veranstaltung – gut vor oder wir treffen uns mit den Menschen, die uns wichtig sind (Angst vor Einsamkeit oder Verlust). Deshalb ist Angst grundlegend etwas Gutes!
Die Angst kann uns aber auch ganz schön herausfordern, denn sie nimmt manchmal unseren ganzen Körper ein. Das Herz schlägt schneller, Schwindel im Kopf, der Bauch schmerzt, zittrige Arme und Beine, die Atmung wird schneller, … Situationen, die wir alle mehr oder weniger kennen. Situationen auf die wir gerne verzichten.
Gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der Angst viele Lebensbereiche beherrscht: Zukunftsangst mit Blick auf den Klimawandel, Angst vor Kriegen, die uns bedrohlich nahe kommen, Angst vor Einsamkeit und Krankheit, geprägt vor allem durch die Coronavirus-Pandemie, Angst vor Bedeutungslosigkeit in einer Gesellschaft, die nach Leistung bewertet und alles auf Social Media präsentiert, Angst vor „Radikalisierung“ in einer immer mehr polarisierenden, politischen Landschaft, Angst vor dem Versagen, in einer hochkomplexen Welt …
Ängste die so groß werden können, dass wir nicht mehr alleine damit zurecht kommen. Angsterkrankungen sind die häufigsten psychischen Störungen, immerhin etwa 10-14 % der Menschen in Deutschland leiden unter einer behandlungsbedürftigen Störung. Ähnliche Zahlen sind es unter Kindern und Jugendlichen.
Und nun? An der Stelle könnte man resignierend abwinken und traurig über diese Situation werden. Oder man setzt der Angst etwas entgegen z. B. mit einem Kirche Kunterbunt Entwurf mit dem wir Menschen helfen, sich der Angst zu stellen. Der uns entdecken lässt, dass Angst nicht das letzte Wort hat. Es steht außer Frage, dass Angst zu dieser Welt gehört. Jesus selbst erlebt Todesangst, als er kurz vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet (Mt. 26, 36-46). An einer anderen Stelle spricht er seinen Jüngern zu: „In der Welt habt ihr Angst.“ (Joh. 16, 33 – BasisBibel). Die Frage ist also nicht: Warum gibt es Angst? Warum muss ich diese Angst erleben? Wie werde ich sie los? Die Frage ist vielmehr: Wie akzeptiere ich (meine) Angst und gehe mit ihr um? Wie wird der zweite Teil des Zitats von Jesus zu meiner Wahrheit: „Aber fasst Mut, ich habe die Welt besiegt“ (Joh. 16, 33 – BasisBibel).
Willkommens-Zeit
Gestaltet doch gerne passende Namensschilder in der Willkommenszeit. In diesem Vorschlag sind auch Ideen für erste Stationen, die genutzt werden können, solange die ersten Familien eintrudeln. Ebenso können diese Stationen eingebettet in die Aktiv-Zeit stattfinden.
Wie mutig bist du?
Material:
Augenbinden, verschiedene Lebensmittel zum Probieren (z.B. Zwiebel, Ingwer, Apfel, Gummibärchen, Senf, Eiswürfel). Bitte achtet auf Allergene und macht diese kenntlich.
Stationsbeschreibung:
Verbindet euch gegenseitig die Augen. Ihr bekommt ein Lebensmittel zum Probieren. Traut ihr euch? Und erratet ihr, was in eurem Mund ist?
Gesprächsimpulse:
War es schwer für dich mit geschlossenen Augen zu essen? Erforderte es viel Mut Ungewohntes zu essen? Traut ihr euch Ungewohntes zu essen?
Erinnerst du dich an eine Situation, in der du mutig warst? Was oder wer hat dir dabei geholfen? Erzählt euch gegenseitig davon.
Bewegungsparcours
Rückwärts fallen lassen
Vertrauen braucht Mut, Mut braucht Vertrauen.
Wie gut gelingt es dir deinen Freunden und deiner Familie zu vertrauen?
Übung: Stell dich gerade hin, die Beine geschlossen, die Arme vor der Brust gekreuzt. Eine oder zwei Personen, die in der Lage sind, dein Körpergewicht aufzufangen, stehen hinter dir. Deine Challenge ist es, dich in die Arme der Personen hinter dir fallen zu lassen. Bevor du dich fallen lässt, versichere dich, dass die, die Fangen aufmerksam und bereit sind. Ihr könnt euch auch von einem Stuhl oder Tisch fallen lassen. Dann müssen euch mehrere Personen auffangen. Die „Fänger“ stehen sich mit ausgestreckten Armen gegenüber, die Handflächen zeigen nach oben. Die Ellenbogen zeigen zum Boden. Die Arme der „Fänger“ verzahnen sich wie bei einem Reißverschluss und bilden so ein sicheres Netz. Bitte führt diese Übungen vorsichtig und konzentriert durch und achtet gut aufeinander. Bitte achte auch auf deine persönlichen Grenzen und lass dich nicht zu Übungen überreden oder zwingen.
Gesprächsimpuls: Mut hat etwas mit Vertrauen zu tun. Was hilft dir zu vertrauen?
Station: Gefühlskarten-Spiel
Material: Bildimpulskarten Gefühle (zerschneidet dafür die einzelnen Emotions-Gesichter)
Stationsbeschreibung: Hier findet ihr Bilder, die Gefühle/ Emotionen darstellen.
Folgende Möglichkeiten gibt es für euch:
Gesprächsimpulse:
Warum erkennt man manchmal nicht gleich, wie sich der Andere fühlt? Welche Gefühle findest du gut? Welche nicht so sehr? Wer (er-)kennt deine Gefühle am besten?
Gebet : Lieber Gott! Zu uns gehört mehr als nur das Lachen. Zu uns gehören so viel mehr Gefühle. Du hat sie uns geschenkt. Wir sind wunderbar gemacht. Danke! Amen.
Aktiv-Zeit
Zu jeder Station gehört der zugehörige Bibeltext aus der Arbeitshilfe „das geheimnisvolle Logbuch“. Bitte legt ihn an den vorgesehenen Stationen zum Nachlesen aus. Entweder als Erzählung oder als Text aus der Basisbibel. So werden die Besucher in der Aktiv-Zeit mit in den Wochenrückblick der Kinderbibelwoche hineingenommen. Die Kinder können ihrer Familie so auch ihre Lieblingsgeschichten der Woche zeigen. Nutzt ihr diesen Entwurf unabhängig einer Kinderbibelwoche, könnt ihr auch ohne das Logbuch die Stationen durchführen.
Station: Experiment: Wasser wird Wein
Material:
Erzählung Joh. 2,1-12, 3 Gläser, Wasserkrug, Rotkohlsaft, Backpulver
Stationsbeschreibung:
Die einzelnen Gläser nebeneinanderstellen und mit den angegeben Zutaten füllen.
Glas 1: leer, Glas 2: Rotkohlsaft, Glas 3: Backpulver
Außerdem einen Wasserkrug bereitstellen.
Dann mit der Erzählung der Geschichte von der Hochzeit zu Kana beginnen.
Erzählung zum Vorlesen:
Jesus war einmal auf einem Hochzeitsfest eingeladen. Das Brautpaar hatte alles geplant und gut vorbereitet und das Fest war in vollem Gange. Es gab ein großes Festessen und natürlich gab es Wein zum Trinken. Alle feierten fröhlich. Aber plötzlich merkten die Gäste, dass kein Wein mehr nachgeschenkt wurde. Die Weinkrüge waren leer. Es gab keinen Wein mehr – nur noch Wasser! Aber die Leute wollten lieber etwas anderes trinken als Wasser. Etwas Leckeres. Die Mutter von Jesus hatte die Peinlichkeit mit dem Wein mitbekommen. Sie sagte es Jesus. Jesus holte sich Diener zu Hilfe. Gemeinsam gingen sie zu den leeren Weinkrügen. “Füllt die Krüge mit Wasser”, sagte er zu den Dienern. | jetzt das Glas 1 mit Wasser füllen |
Das taten die Diener auch. Sie füllten die Krüge mit Wasser. | Wasser in Glas 2 umkippen |
“Bringt das Wasser dem, der immer den Wein testet”, befahl Jesus. Er probierte es: “Hm, das ist ja leckerer Wein!”, sagte der Speisemeister. Es war kein Wasser mehr, sondern Jesus hatte das Wasser in Wein verwandelt. Jetzt konnten alle Gäste wieder etwas trinken und weiter feiern. Jetzt waren alle zufrieden und freuten sich, ganz besonders der Bräutigam. | jetzt die Flüssigkeit in Glas 3 kippen |
Gesprächsimpuls:
Jesus lässt Dinge gelingen und schön werden, auch wenn bei uns nicht immer alles glatt läuft und uns Fehler passieren. Wo ging bei dir schon etwas schief, oder du hattes Angst, dass es schiefgeht, und ist dann trotzdem noch sehr schön geworden?
Station: Klecksographie- perfekt Unperfekt
Oft erscheinen uns Dinge als unperfekt. Dann lohnt sich manchmal ein zweiter Blick, ein anderer Blickwinkel oder du versucht die Welt mal durch die Augen von Jesus zu sehen…
Material: Wasserfarbe oder Aquarellfarbe, Pinsel, Wasser, festes Papier (mind. A3), schwarze Fineliner
Stationsbeschreibung: Malt ohne groß nachzudenken kleine und größere Farbkleckse auf ein Papier. Nehmt dazu etwas mehr Wasser, so dass die Kleckse ein wenig verlaufen. Wartet einen Moment, bis die Farbe etwas getrocknet ist. Betrachtet die Kleckse von allen Seiten. Was könnt ihr darin entdecken? Ein Tier, einen Gegenstand oder sogar ein Gesicht? Malt die Konturen eurer Entdeckungen mit Finelinern auf die Kleckse, so dass sie für alle sichtbar werden.
Gesprächsimpuls: Hast du schonmal erlebt, dass scheinbar alles schieflief, aber es am Ende doch viel besser wurde als gedacht?
Station: Trostpflasterbox
Material: große Pflaster (am besten Hansaplast classic), Streichholzschachtel von langen Streichhölzern oder andere kleine Box, Stoffreste, buntes Papier, Klebefolie Edding, Aufkleber, Beschriftungsgerät.
Stationsbeschreibung: Bei Verletzungen brauchen wir Trost. Hier könnt ihr euch eine Trostpflasterbox mit passenden Pflastern gestalten. Dazu die Box mit den Materialien verzieren und mit „(Trost-) Pflasterbox“ beschriften. Auf die Pflaster könnt ihr mit Edding etwas schreiben.
Mögliche Beispiele:
In die Box können auch kleine Trostkärtchen mit Zusprüchen gelegt werden. Ein paar Beispiele:
Station: Trost- & Mutkerze
Material: Kreuz, Teelichter und Teelichtgläser, eine große Kerze
Stationsbeschreibung: Hier wollen wir an Menschen denken, die gerade in schwierigen Zeiten stecken. Die von Krankheit betroffen sind und wenig Hoffnung haben. Nehmt euch eine Kerze, zündet sie an und stellt sie am Kreuz ab. Dann sprecht laut oder leise mit Gott und bittet für diese Menschen, deren Krankheit und Traurigkeit. Jesus heilt auch heute noch, ist in schweren Zeiten da und macht uns Mut.
Station: Pendelmut- Auf dein Wort hin
Material: Paketschnur, schwerer Gegenstand (Stein, Gewicht), Baum/Deckenbalken/zwei Leitern und ein Holzbalken
Stationsbeschreibung: Befestigt ein langes Pendel mit schwerem Gewicht entweder an einem Deckenbalken oder in einem Baum. Auch ein Holzbalken, der auf zwei Bockleitern liegt eignet sich zur Aufhängung. Startpunkt des Pendels ist kurz vor dem Gesicht einer Person, die steht. (Es erscheint uns wichtig, dass die Person frei stehen darf, damit ein Schritt rückwärts oder ein Schritt zur Seite möglich ist, wenn sie doch Angst bekommt. Auch Jesus bietet uns das Vertrauen an, er zwingt uns nicht dazu.) Erkläre der Person, dass das Pendel jetzt losgelassen wird und dass es darauf ankommt, ruhig stehen zu bleiben, auch wenn das Pendel wieder zurückkommt. „Du kannst mir vertrauen, es wird dir nichts passieren.“ Spannt das Pendel bis kurz vor dem Gesicht und lasst es los.
WICHTIG: Du darfst dem Pendel keinen Schwung geben!
Bitte lasst diese Station von einem Mitarbeitenden betreuen! Hinweis: ein Pendel schlägt nie weiter aus als der Startpunkt (außer man gibt ihm Schwung). Es schwingt aus und verringert bei jeder Pendelbewegung seine Flugweite.
Gesprächsimpuls: Lest oder Erzählt die Geschichte aus Joh. 4, 46-53. Jesus fordert uns immer wieder heraus auf sein Wort zu vertrauen. Das ist gar nicht so einfach. In welcher Situation würdest du Jesus gerne vertrauen? Dem Hauptmann hat Jesu Wort gereicht. Wo bräuchtest du noch Vertrauenshilfe? Wie könnte diese aussehen?
Station: Experiment: Übers Wasser gehen
Bei diesem Experiment steht im Mittelpunkt, dass Jesus übers Wasser gegangen sind. Das ist doch unglaublich! Hier könnt ihr erleben wie eine Büroklammer auf dem Wasser „gehen“ (liegen) kann – auch unglaublich und doch möglich!
Material: Löschpapier (1 Löschpapier reicht für ca. 20 Versuche), Büroklammern (für jeden Versuch benötigt man zwei, kann sie aber beim nächsten wiederverwenden), Zahnstocher (auch wiederverwendbar), durchsichtiges, breites Glas (z.B. großes Einmachglas), Scheren
Stationsbeschreibung: Es kann ja gar nicht sein, dass Petrus übers Wasser gegangen ist! Oder doch? Hier könnt ihr mit einer Büroklammer herausfinden, wie es gelingen kann, dass etwas nicht untergeht.
Gesprächsimpulse: Was hält dich im Leben über Wasser? Wie kann Jesus dein „Löschpapier“ sein, das dir hilft, nicht unterzugehen?
Station: Gegen die Angst-Bingo
Material: Bibeltext aus der Basisbibel: Joh. 6,16-21, Kopien von Bingo-Vorlage, Stifte, evtl. Klemmbretter, Bingo-Kärtchen zum Ziehen, Säckchen.
Stationsbeschreibung: Schnappt euch eine Bingo- Vorlage und legt los. Zieht rundum eine Karte aus dem Bingo-Säckchen und lest sie laut vor. Wer zuerst ein Bingo hat, gewinnt.
WICHTIG: Dein Bingo MUSS eins der dick gedruckten Begriffe enthalten.
Gesprächsimpulse: Wir erleben alle, dass wir Angst haben. Angst hilft uns manchmal in gefährlichen Situationen schnell zu reagieren, aber manchmal lähmt uns Angst auch.
Wie geht es dir dann, wenn du solche Sätze hörst wie im Bingo? Wo ist der Unterschied zu dem Satz, den Jesus sagt? Was hilft dir, wenn du Angst hast? Was würdest du deinem Freund raten, wenn er Angst hat?
Station: Hilfe-Memory
Material: Memory-Karten auf festes Papier ausgedruckt und ausgeschnitten
Stationsbeschreibung: Die Jünger im Boot waren in Not. Die Wellen machten ihnen schwer zu schaffen. Was tun wir, wenn wir in Not sind? Hier geht es darum zu wissen, wer bei welcher Not helfen kann. Hilfe, ich bin in Not! – Doch wer hilft mir? Hier könnt ihr ein Hilfe-Memory spielen. Bei jedem Paar seht ihr auf einer Karte eine Notsituation und auf der anderen die dazugehörige Hilfe. Viel Freude beim Helfen! Dabei gibt es immer Paare mit einer „Not“ und einer „Hilfe“ darauf (z.B. Feuer – Feuerwehr, Hochwasser – THW)
Hinweis: Das Memory dürfen wir hier leider nicht veröffentlichen. Meldet euch bei sara.bardoll@ejwue.de, wenn ihr die Vorlage per Mail erhalten wollt.
Gesprächsimpulse: Welche Not- und Hilfesituationen kennt ihr noch? Habt ihr schonmal eine Notsituation erlebt? Wer hat geholfen und wie?
Station: Du bist wunderbar
Material: dicke A5 Karten, Handletteringstifte, Aufkleber mit Symbolen
Stationsbeschreibung:
Du bist als Mensch einmalig und einzigartig, hast besondere Merkmale, Begabungen und Fähigkeiten. Und du hast einen Namen, mit dem du gerufen wirst und der etwas über dich aussagt. Aber was ist denn so besonders an dir? Gott spricht dir zu: einfach ALLES! All deine besonderen Merkmale, positiven Eigenschaften und Stärken darfst du heute an dieser Station zu Papier bringen. Lass deinen Namen in schöner Schrift auf eine Postkarte schreiben – jetzt dürfen andere Familienmitglieder oder Freunde drum herum schreiben, was sie an dir schätzen und lieben. Diese schön gestaltete Karte darfst du dann als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Gesprächsimpulse:
Welche Eigenschaften sind dir bewusst? Worüber freust du dich besonders? Was findest du besonders gut an dir?
Station: Verkleidungskiste
Material: ein großer Spiegel, verschiedene Verkleidung, einheitliche Shirts, Mützen…
Stationsbeschreibung:
Verkleidet euch nach Lust & Laune. Was bringt dich zum Lachen? Worin fühlst du dich wohl? Wie ist es, wenn alle das gleiche anhaben (Shirts) und einer nicht?
Gesprächsimpuls:
Oft haben wir das Gefühl uns anpassen zu müssen, um dazu zu gehören. Zu Jesus darf ich kommen, wie ich bin. Bei Jesus findet der geheilte Mann sein Zuhause. Bei welchen Menschen fühlst du dich zuhause? Jesus schenkt dem Geheilten einen neuen Blick auf die kunterbunte, schöne Welt. Was könnt ihr an schönen Dingen entdecken?
Station: Punktewand-Gefühlschaos
Material: Bilderrahmen mit Begriffen: Leere, Angst, Sehnsucht, Wut, Furcht, Frieden, Schmerz, Trauer, Geborgenheit, Ungewissheit, Bauchgrummeln, Hoffnung, Gleichgültigkeit, Ruhe…, Viele bunte Klebepunkte
Stationsbeschreibung:
Lies den Bibeltext Joh. 11, 17- 27. Die Menschen in der Bibelgeschichte hatten viele unterschiedliche Gefühle in sich, als Lazarus gestorben war: Enttäuschung, Trauer, Wut, Hoffnungslosigkeit. Welche Gefühle hast du, wenn du ans Sterben denkst? Nimm dir von den Punkten und kleben sie auf die Begriffe, die für dich passend sind.
Station: Erinnerung und ewiges Leben
Material: Lange Schnur, kleine Wäscheklammern, Blankokarten, Stifte, Karten mit Bibelvers Joh. 11, 25+26 (Druckvorlage)
Stationsbeschreibung:
Gibt es eine Person, die du vermisst, weil sie gestorben ist? Erzählt euch davon, erinnert euch gemeinsam. Schreib den Namen auf ein Kärtchen und hängt die Karte an die Leine.
Dafür darfst du dir eine Zusage von Jesus mitnehmen.
Vielleicht möchtet ihr an der Stelle sogar ein Gebet sprechen. Beispielsweise dieses. Gott du weißt das wir traurig sind und …. vermissen. Wir glauben an dein Versprechen, dass… bei dir in Ewigkeit lebt. Amen
Feier-Zeit
Begrüßung
An den verschiedenen Stationen haben wir viel zum Thema Angst erlebt. Und auch, wie wir mit der Angst umgehen oder sie sogar überwinden können. Hat jemand etwas erlebt oder erfahren, wie Angst überwunden werden kann? Besucher antworten lassen.
Impuls
Material: Plakate mit Überschriften
Heute haben wir schon ganz viel zum Thema Angst erlebt. Jesus hat uns etwas ganz Wichtiges gesagt, das uns helfen kann, wenn wir Angst haben. Er sagte: “In der Welt habt ihr Angst, aber seid getröstet – ich habe die Welt überwunden.”
1. Was bedeutet Angst?
Zuerst wollen wir darüber sprechen, was Angst ist. (Plakat mit “Was bedeutet Angst?” in die Mitte legen). Angst ist ein Gefühl, das wir haben, wenn wir uns unsicher oder bedroht fühlen. Es ist ganz normal, Angst zu haben! Vielleicht habt ihr schon einmal Angst gehabt, als ihr zum ersten Mal auf die Bühne gegangen seid oder als ihr in einen neuen Kindergarten oder eine neue Schule gekommen seid. Oder bevor ihr eine neue Arbeitsstelle angefangen habt oder auch vor wichtigen Entscheidungen wie z.B. einem Auto oder Hauskauf.
2. Jesus kennt unsere Ängste:
Ganz wichtig ist aber: Jesus kennt unsere Ängste. (Plakat mit “Jesus kennt unsere Ängste” in die Mitte legen). Er hat viele Dinge erlebt, die ihn auch ängstlich gemacht haben. Aber er hat nie aufgegeben! Er hat uns versprochen, dass wir nicht allein sind. Wenn wir Angst haben, können wir zu ihm kommen und ihm alles erzählen. Er hört uns zu und gibt uns Trost.
3. “Ich habe die Welt überwunden”:
Jetzt kommt der spannende Teil! Jesus sagt, dass er die Welt überwunden hat. (Plakat mit “Ich habe die Welt überwunden” in die Mitte legen). Was bedeutet das? Es bedeutet, dass er all die schwierigen und beängstigenden Dinge besiegt hat. Er hat die Dunkelheit besiegt, die uns manchmal Angst macht. Er hat sogar den Tod besiegt, als er für uns gestorben und wieder auferstanden ist. Das ist ein riesiger Grund zur Freude!
4. Mut und Trost:
Wenn wir wissen, dass Jesus die Welt überwunden hat, können wir mutiger sein. (Plakat mit “Mut und Trost” in die Mitte legen). Stellt euch vor, ihr seid in einem dunklen Raum und habt Angst. Aber dann kommt jemand und schaltet das Licht an. Plötzlich ist die Dunkelheit nicht mehr so beängstigend! So ist es auch mit Jesus. Wenn wir an ihn glauben und ihm vertrauen, wird er unser Licht in der Dunkelheit sein.
Was können wir also tun, wenn wir Angst haben? Ich habe euch drei Ideen mitgebracht, die helfen können. (jeweils die Gesten dazu machen)
Wenn ihr das nächste Mal Angst habt, denkt daran, dass Jesus bei euch ist. Er hat die Welt überwunden und gibt uns Trost. Lasst uns mutig sein und wissen, dass wir nicht allein sind. Jesus ist immer an unserer Seite!
Loops-Gebet
Material: Froot-Loops-Packung, Butterbrottüten, bunte Schnüre oder Wolle (je 10g Froot-Loops in eine Butterbrottüte packen und zubinden –zusammen mit dem Gebets-Kärtchen auf jeden Sitzplatz legen. Die Gebetskarten zum Loops-Gebet könnt ihr auf der Homepage von Kirche Kunterbunt bestellen.
Gebet
Großer Gott. Wir wollen mit dir sprechen, zu dir beten mit diesen Loops. (Nehmt euch als erstes einen gelben Loop)
Gelb steht für das Licht, die Sonne, das Leben, das Gute. Deshalb ist der gelbe Loop der Danke-Loop. Wir essen jetzt gemeinsam den gelben Loop und sagen Gott dabei in unseren Gedanken, wofür wir dankbar sind. (Nehmt euch nun den lila Loop)
Lila steht für Schweres, Trauriges, Streit. Auch das können wir Gott sagen. Der lila Loop ist der Bitte-Loop. Wir essen diesen Loop gemeinsam und bitten für die Menschen, die aktuell leiden. Menschen, die Schweres erleben. Menschen mit denen wir Schwierigkeiten haben. Menschen, mit denen wir streiten. (Nehmt euch nun den pinken Loop)
Pink steht für Mut und Stärke. Gott ist bei dir, wenn du ängstlich bist. Ihr dürft jetzt den pinken Loop essen und dabei spüren, wie Gott euch segnet. Gott sagt zu dir: „Sei mutig und stark. Fürchte dich nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ (Josua 1:9).
Amen.
Liedvorschläge
Wählt Lieder aus, die zu eurer Kirche Kunterbunt Initiatve passen. Hier findet ihr Vorschläge:
Socken-Segen
Wer möchte, darf für den Socken-Segen seine Schuhe ausziehen.
Großer Gott. Wir stehen hier sockig vor dir. Ganz ungeschützt. Vielleicht sind unsere Füße verschwitzt oder stinken sogar ein bisschen.
Danke, dass wir genauso vor dir stehen dürfen und du uns segnest.
Gott, der Vater, segnet dich. Er hat dich geschaffen. Er kennt dich. Er weiß um deine Verletzlichkeit, deine peinlichen Momente und deine unangenehmen Situationen. Und er liebt dich.
Jesus, der Sohn, segnet dich. Er geht mit dir, wenn du schwierige und anstrengende Wege gehen musst. Er ist an deiner Seite, wenn du durch deinen Alltag rennst. Wie eine Socke begleitet er dich bei jedem Schritt.
Gott, der Heilige Geist, segnet dich. Wie eine wärmende Wollsocke umgibt er dich und ist dir ganz nahe. Er umhüllt dich mit seinem Segen.
So segnet dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Jetzt die Schuhe wieder anziehen.
Du möchtest gerne einen Jugendgottesdienst feiern – aber dir fehlt eine Vorlage für einen möglichen Ablauf? Du hast Lust, die Moderation zu übernehmen, aber weißt gar nicht, was du da eigentlich sagen sollt? Du sollst ein Gebet für den Gottesdienst schreiben ohne Plan, wie so was geht? Wir helfen weiter! 🙂
Von der Jungen Kirche Nürtingen haben wir topp vorbereitete Vorlagen für euch (Danke fürs Zur-Verfügung-Stellen)! Konkret gibt es zwei Abläufe für Jugendgottesdienste zur Auswahl: in der “klassischen” Version gibt’s einen Gottesdienst mit eingebetteter Predigt, in der “Dialog-Version” kommen die Besuchenden selbst mehr zu Wort und werden im Verkündigungsteil von Zuhörenden zu Mitmachenden. Natürlich könnt ihr frei entscheiden, ob ihr diese Vorschläge genau so umsetzt oder für euch vor Ort anpasst.
Zusätzlich gibt’s oben drauf eine komplett ausformulierte Beispiel-Moderation für einen Jugendgottesdienst und eine Step-by-Step-Anleitung für das Erstellen von Gebeten.
Generell gilt: als Team bereitet ihr den Gottesdienst so vor, dass es für euch stimmig ist. Feiert, wie ihr euch wohl fühlt. Verwendet keine Kirchensprache, sondern redet wie sonst auch. Besondere Begriffe und Elemente des Gottesdienstes solltet ihr erklären, wenn eure Besuchenden sie noch nicht kennen. Und jetzt: viel Spaß und Segen für die Vorbereitung!
Der Entwurf hat als biblische Grundlage Mk 2,1-12. Wir stellen in diesem Entwurf nicht die Vergebung und Heilung in den Mittelpunkt, sondern unterschiedliche Dimensionen von Freundschaft, die in dieser Erzählung ebenfalls sichtbar werden.
Dieser Entwurf wurde im Rahmen des Familientags 2024 in Württemberg entwickelt.
Material: (ergibt 1 Spiel pro Familie) bunte Filzstifte/Holzstifte zum Anmalen, Heißklebepistole, (evtl. Verlängerungskabel), Tesa, Kronkorken oder Knöpfe als Spielfiguren pro Person eins, 1 Zip-Beutel, 1 Spielfeld, 6 Eisstäbe, 6 Klettpunkte, 1 Würfel, 1 Spielanleitung
Die Mitarbeitenden sollten sich vorher die Anleitung intensiv durchgelesen und ein Beispiel gebastelt haben.
Stationsbeschreibung: Freunde verbringen gerne Zeit miteinander! Hier könnt ihr euch ein Leiter-Spiel basteln. Viel Spaß beim gemeinsamen Spielen mit Familie und Freunden!
Bastelanleitung:
Gesprächsimpulse: Was unternimmst du gerne mit deinen Freund:innen? Wie pflegt ihr eure Freundschaft? Wer sind deine besten Freunde? Was ist euch an euren Freunden wichtig?
Material: Leseecke, Sitzgelegenheiten, Kamishibai
Das könnt ihr euch ganz leicht aus einem Ordner und Hüllen selbst gestalten. Dazu könnt ihr z.B.diese Bilder verwenden:
https://de.slideshare.net/slideshow/heilung-eines-gelhmten-malbuch/77221768 oder ihr meldet euch bei uns.
Alternativ gibt es auch hier ein Kamishibai zu dieser Geschichte:
https://www.donbosco-medien.de/die-heilung-des-gelaehmten-kamishibai-bildkartenset/t-1/2486?utm_source=ADCELL&utm_medium=CSV&utm_campaign=Standard&bid=320351-81179-181c4daf-4c09-45d0-a1d9-bac0d49c0c23&adcref=)
Eine Person präsentiert das Kamishibai: Sie liest den Text vor, zeigt die Bilder und blättert um. Sie sollte im Vorfeld die Geschichte gelesen und die Bilder angeschaut haben.
Stationsbeschreibung: Hier könnt ihr gemeinsam ein „Kamishibai“ – ein Papiertheater erleben. Setzt euch gemütlich hin und lauscht der Geschichte von dem Gelähmten. Er hat richtig tolle Freunde! Sie müssen sich etwas Besonderes einfallen lassen, um ihn zu Jesus zu bringen…
Gesprächsimpulse: Was hat euch an der Geschichte gefallen? Was hat euch irritiert?
Material: Scheren, Lochzange oder spitzer (Blei-)Stift, bunte Wolle (A=350m, B=525m, C=700m), Meterstab, Bierdeckel
Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld ein Beispiel basteln und die Knüpftechnik beherrschen.
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte hat gute Freunde. Ein Zeichen für Freunde kann ein Freundschaftsarmband sein. Welchem Freund, welcher Freundin möchtest du ein Armband schenken? Hier kannst du mit einem Flechtstern ein Armband machen. Viel Spaß dabei!
Bastelanleitung:
Gesprächsimpulse: Wer ist dein Freund oder deine Freundin? Was macht ihn zum Freund? Warum ist sie deine Freundin? Was möchtest du mit deinen Freunden zusammen erleben?
Foto: Melanie Traub, Herrenberg
Material: Haus aus Lego/Duplo/Bauklötzen, dessen Dach abgedeckt werden kann (evtl. mit einem farblich abgesetzten „Loch“), Evtl. Jesus-Figur (Playmobil-Figur, Biegepuppe, …), Traubenzucker, Kärtchen “Ich helfe dir!”
Nach jedem Dach-Abdecken werden die Traubenzucker nachgefüllt und das Dach wieder zugedeckt. Dabei können auch die Familien unterstützen. Im Vorfeld müsst ihr die Kleber noch auf die Traubenzucker kleben.
Stationsbeschreibung: Die Freunde wollen den Gelähmten direkt zu Jesus bringen, aber das Haus ist voll. Sie kommen nicht hinein. Deshalb gehen sie gemeinsam aufs Dach und decken das Dach ab. So bekommen sie den Blick auf Jesus frei und können den gelähmten Freund durch die Decke zu Jesus hinunterlassen.
Ihr dürft nun selbst zu Dach-Abdeckern werden. Baut vorsichtig das Dach so ab, dass ein Loch entsteht und schaut hinein. Was erwartet euch?
Gesprächsimpulse: Gibt es etwas, das dir den Blick auf Jesus versperrt? Wie fühlst du dich, wenn dir jemand hilft? Wie „schmeckt“ die Hilfe Jesu?
Material: Wimmelbücher (so groß wie möglich z.B. von Ali Mitgutsch), Post-it-Zettel in Pfeilform
Stationsbeschreibung: An der Station liegen Wimmelbücher. Nehmt euch ein Wimmelbuch und macht euch auf die Suche nach Menschen, die wie der Gelähmte Hilfe gebrauchen können oder in Not geraten sind. Markiert die Situationen mit einem Klebezettel und zeigt euch gegenseitig eure Entdeckungen.
Gesprächsimpulse: Wie könnte man den Personen helfen, die Ihr entdeckt habt? Hast du so eine Situation schon einmal selbst erlebt? Wer hat Dir geholfen? Wie hast du dich dabei gefühlt? Hast du selbst schon einmal jemandem geholfen, der oder die in Not war?
Material: stabile Decke/Leintuch (evtl. 2-3), kleines Haus (Lego, Bauklötze, Bild), evtl. Pylonen
Für diese Station benötigt ihr eine stabile Decke und eine Wegstrecke zum Zurücklegen. Markiert einen Startpunkt und legt dort die Decke bereit. Das Ziel ist bei dem kleinen Haus. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch mit Stühlen oder Pylonen einen Slalom aufbauen. Motiviert die Familien gerne auch Erwachsene Personen zu schleppen!
Stationsbeschreibung: Hier dürft ihr nacherleben, wie sich der Gelähmte gefühlt hat. Ihr könnt aber auch spüren, wie das für die Freunde war, die den Gelähmten zu Jesus getragen haben. Dazu darf sich eine Person auf die Decke legen. Mindestens 4 Freunde dürfen die Person jetzt zu Jesus tragen. Schafft ihr es auch Erwachsene zu transportieren?
Gesprächsimpulse: Was hat der Gelähmte wohl gedacht, als die Freunde die Idee hatten ihn zu tragen? Wie fühlt sich das an hilflos/eingeschränkt zu sein? Wie war es für die Freunde? Wo könntet ihr euch für Menschen einsetzen, die hilflos oder eingeschränkt sind? Was würde ihnen helfen? Gibt es Menschen, die du gerne zu Jesus bringen würdest?
Material: 8 leere Cola/Sprudel-Kisten (o.ä.), Tesa, Ausdrucke („Gemeinsam-sind-wir-s-t-a-r-k“)
Stationsbeschreibung: Die Freunde des Gelähmten mussten Neues wagen und Ungewöhnliches ausprobieren, um ihm zu helfen – das kann herausfordernd sein. Da tut es gut eine:n Freund:in an der Seite zu haben. Schafft ihr es die Kisten gegen die Wand zu stapeln und aus den Worten einen Satz zu bilden? Holt euch gerne Hilfe!
Gesprächsimpulse: Erinnerst du dich an eine Situation, die du mit Hilfe eines Freunds oder einer Freundin gemeistert hast? Habt ihr schonmal einem Freund geholfen?
Material: (pro Familie) 3 Butterkekse, 6 Gummibärchen, 6 Stoffstreifen/Geschirrtücher, 2 Glasschälchen, 1 Teller, 2 Teelöffel, Augenbinde, Gehörschutz, Puderzucker, Zitronensaft, evtl. Pappteller, Schneebesen, Schüssel, Putzmaterialien für die Tische, Foto Kekshaus
Eine Person bereitet die Bau-Materialien für die einzelnen Familien vor. Jede Familie bekommt als Baumaterial: 1 Schälchen mit 3 Keksen & 6 Gummibärchen, 1 Schälchen mit Puderzucker-Zitronen-Saft Gemisch als Mörtel, 1 Teller um darauf zu bauen, 2 Teelöffel zum Mörtel verteilen, Evtl. 1 Pappteller für den Transport nach Hause, Der „Mörtel“ muss regelmäßig frisch angerührt werden. Bitte nicht zu viel auf einmal anrühren, damit er nicht eintrocknet. Zur Not kann er mit ein paar Tropfen Zitronensaft wieder verflüssigt werden.
Die andere Person erklärt die Aufgabe und sorgt dafür, dass alle Beteiligten eine „Einschränkung“ erhalten. Dafür werden mithilfe der Stoffstreifen alle Familienmitglieder an den Armen aneinandergebunden, sodass es eine Menschenreihe gibt. Nur die äußeren zwei Personen haben also eine einzelne Hand zur Verfügung. Eine der äußeren Personen bekommt zudem die Augen verbunden, die andere Person erhält einen Gehörschutz. So vorbereitet und mit allen Baumaterialien versehen, bekommt die Familie nun die Aufgabe: Baut alle zusammen ein Kekshaus. Dazu wird ihnen das Foto zur Verfügung gestellt. Bei Familien mit älteren Kindern könnte auch nur einer Person das Foto gezeigt werden und diese muss dann Anweisungen geben.
Optional könnte auch die Zeit gestoppt und eine Bestenliste geführt werden, wer das Haus am schnellsten gebaut hat.
Stationsbeschreibung: Ein Kekshaus bauen – das ist nicht so schwer. Was aber, wenn ihr nicht alle eure Körperteile zur Verfügung habt? Schafft ihr es alle zusammen ein Kekshaus zu bauen? Trotz ein paar Einschränkungen? Nehmt euch das Beispielfoto und legt los!
Gesprächsimpulse: Wie fühlt es sich für dich an, wenn du Hilfe brauchst? Wann wünschst du dir Unterstützung von anderen? Hast du schonmal erlebt, dass Gott dir geholfen hat?
Material: Küchenrolle/Feuchttücher, evtl. Einmalhandschuhe, Schere, Henna-Farbe, Klebeschablonen
Vorgehen: Schablone aussuchen und auf gewünschte Stelle am Körper kleben. Henna-Farbe auf die Haut auftragen (Vor dem ersten Gebrauch: Farbe an der Spitze vorne mit der Schere anschneiden), mit Spatel glattstreichen (mitgeliefert), 15-20 Minuten trocknen lassen, Schablone abmachen und ggf. wieder verwenden. Die Gäste können die Tattoos auch selbst machen, es braucht aber etwas Anleitung.
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte erlebt, wie sich seine Freunde für ihn einsetzen. Freunde halten auch in schweren Zeiten zusammen. An unsere Freundschaften kann uns ein sichtbares Freundschafts-Zeichen erinnern. Hier könnt ihr euch Henna-Freundschafts-Tattoo machen. Falls euer Freund oder eure Freundin da ist, gerne dasselbe oder an derselben Stelle. Ansonsten kannst du ihm oder ihr auch ein Foto von deinem Freundschafts-Tattoo schicken.
Gesprächsimpulse: Hast du ein sichtbares Freundschafts-Zeichen mit jemand? Mit wem hättest du gerne so eine sichtbare Zusammengehörigkeit? Wie kannst du einem Freund/ einer Freundin zeigen, dass du ihn/sie gern hast?
Material: 1 Seil (ca. 2 Meter lang), ca. 8 Paar Schuhe in unterschiedlichen Größen (sie markieren die Lebensstationen), Stifte, Fußabdrücke-Karten, Geschichte Spuren im Sand groß, Postkarten
Bei dieser Station braucht es ein bisschen Ruhe. Baut den „Lebensweg“ mit dem Seil und den Schuhen auf. (Babyschuhe, Kindergartenschuhe, Schulschuhe, Konfirmationsschuhe, Schuhe von 18jährigen, Brautpaar Schuhe, Familien Schuhe > Vater, Mutter, Kind). Der Mitarbeitende gibt eine kurze Einführung und schafft eine Atmosphäre in der die Besucher Ruhe haben ihre Fußspuren zu beschriften und zu platzieren. Evtl. fragt evtl. die Person auch nach den Erlebnissen bzw. regt ein Gespräch an. Toll wäre, wenn der Mitarbeitende auch ein besonderes Gotteserlebnis teilen könnte. Am Ende kann motiviert werden die Geschichte „Spuren im Sand“ zu lesen und eine Karte mitzunehmen. Die Fußspuren können auch mit der Schrift nach unten auf das Bodenbild gelegt werden, wenn jemand nicht über sein Erlebnis sprechen will. Die Fußspuren können von den Besuchern mitgenommen werden oder sie werden nach jeder Runde eingesammelt.
Stationsbeschreibung: Jesus hat den Gelähmten geheilt. Er hat ihn behandelt wie einen Freund und ihm Gutes getan. Auch uns bietet Jesus seine Freundschaft an. Hast du in deinem Leben schonmal Jesus als Freund erlebt? Wann war das? Schreibe/Male die Situation in einen Fußabdruck. Suche dann die passende Stelle an der Lebenslinie und lege den Fußabdruck auf das Bodenbild. Wenn ihr wollt, sprecht über eure Erlebnisse. Gerne könnt ihr die Fußspuren-Geschichte lesen und euch eine Karte mitnehmen.
Gesprächsimpulse: Habt ihr Jesus schonmal Jesus als Freund erlebt? Könnt ihr euch an eine besondere Gotteserfahrung erinnern? Wann wurdet ihr bewahrt oder habt gespürt, dass Gott bei euch ist? Es tut gut, diese besonderen Geschichten mit anderen zu teilen.
Material: leere Bierdeckel (oder Bierdeckel mit wenig Aufdruck, Freunde sind wichtig), Stifte
Stationsbeschreibung: Der Gelähmte hat bestimmt vor seiner Heilung erlebt, wie es ist einsam zu sein. Geht es dir manchmal auch so? Wann fühlst du dich einsam? Eine Möglichkeit Einsamkeit zu begegnen ist, sich mit einem anderen Menschen zu treffen. Mit wem willst du gerne Zeit verbringen? Überlege dir wen du treffen möchtest und was du mit ihm/ihr unternehmen willst. Nimm dir einen Bierdeckel und schreibe darauf: „Liebe/r …. Willst du mit mir…“ Übergebe den Bierdeckel bei der nächsten Gelegenheit an die Person oder schicke ihn mit der Post.
Material: Acrylfarbe, Tesa oder Klebefolie, Seife, Pinsel, Ausdrucke, Stifte, Wachstischdecke, evtl. Föhn
Im Vorfeld wir die Acrylfarbe und die Seife in einem Verhältnis von 1:3 angemischt und am besten in einem Marmeladeglas aufbewahrt. Die Vorlagenzettel sollten im Vorfeld auseinandergeschnitten werden. Achtet darauf, dass die Besucher ihren Namen auf die Rückseite ihres Zettels schreiben – am besten bevor sie ihn mit Rubbelfarbe einstreichen. Außerdem brauch es einen Platz, wo die Zettel trocknen können. Gerne könnt ihr sie auch föhnen.
Stationsbeschreibung: Die Freunde und der Gelähmte kommen nicht zu Jesus durch. Da sind zu viele Menschen. Vielleicht geht es euch im Alltag auch manchmal so, dass ihr Jesus nicht findet. Vieles versperrt euch den Weg zu Gott. Nehmt euch einen Zuspruch-Zettel und klebt Klebestreifen über die Schrift. Malt dann mit der „Rubbel-Farbe“ den Zuspruch zu und lasst die Farbe trocknen. Wenn es euch nicht gut geht, dürft ihr euren Zuspruch freirubbeln und euch über die guten Worte freuen.
Gesprächsimpulse: Was sind bei mir die Dinge oder Menschen die es mir schwer machen mit Jesus in Kontakt zu kommen? Was versperrt mir die Sicht auf Jesus? Was ist meine „Rubbelfarbe“?
Der Videoclip wurde von Corinna Schubert gestaltet und zur Verfügung gestellt. https://www.corinna-schubert.de/
Das wird zum Dreh von Dingsda benötigt:
Und so geht’s:
Mögliche Begriffe zum Thema „Freunde / Freundschaft“
von Johannes Büchle, Bibeltext: Markus 2,1-12
„Wie gut, dass es dich gibt!“ Das sagte mir ein Freund vor einigen Tagen. Wow, das ging runter wie Öl, das hat mir richtig gutgetan. Bestimmt hat das auch schon mal jemand zu dir gesagt. „Wie gut, dass es euch gibt!“ Das dachte der Mann sicher auch in der Geschichte, die wir gerade gesehen und gehört haben, vielleicht hat er es seinen Freunden sogar gesagt. Schon toll, wenn man solche Freunde hat. Freunde, die einen nicht alleine lassen, wenn es einem nicht gut geht. Freunde, die nicht lange fackeln, sondern die anpacken und helfen. Die vier Freunde von dem kranken Mann haben ein Ziel – sie wollen das Beste für ihn und sie ahnen und hoffen, dass Jesus ihm helfen kann. Und dann setzen sie alles dafür ein, dass ihr Freund zu Jesus kommt – trotz mancher Hindernisse und Schwierigkeiten. Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt, dass ein Freund sich so richtig reingehängt hat, um dir etwas Gutes zu tun. Oder du hast einer Freundin schon mal in einer schwierigen Situation zur Seite gestanden.
Das ist wahre Freundschaft. Nochmal zurück zu unserer Geschichte: Da liegt er nun auf seiner Matte, dieser gelähmte Mann, mittendrin im Geschehen, alle starren auf ihn, alle sind hochgespannt, was jetzt wohl passieren wird. Und ich stelle mir vor, wie Jesus sich zu dem Mann hinunterbückt, ihn mit einem liebevollen Lächeln anschaut und zu ihm sagt: „Ich bin jetzt für dich da, ich will dir helfen, ich will das heil und gesund machen, was in deinem Leben und an deinem Körper krank ist.“ Und wenige Augenblicke später läuft der Mann, von Jesus geheilt, durch die staunende Menschenmenge davon. Vielleicht gibt es ja auch bei dir Dinge oder Situationen, die dein Leben beschwerlich machen. Vielleicht gibt es da eine Sache, mit der du nicht zurechtkommst, etwas, das dich belastet oder lähmt. Oder du fühlst dich allein gelassen, weil sich anscheinend niemand für dich interessiert. Ich möchte dir heute zusagen: Jesus kümmert sich um dich, er will dir helfen – wie dem gelähmten Mann damals. Er ist für dich da! Du darfst ihm alles bringen und sagen, was dich beschwert, was dich traurig macht, was dir zu viel wird, wo du keinen Ausweg siehst. Nichts ist zu groß oder zu klein. Jesus sagt: „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid. Ich will euch Gutes tun!“ Jesus kommt uns Menschen ganz nah, wie ein guter Freund. Er weist uns nicht ab, sondern nimmt uns an, mit allem, was wir mitbringen. Er sorgt dafür, dass wir aufrecht und erhobenen Hauptes durchs Leben gehen können. Und er sagt zu dir: „Wie gut, dass es dich gibt! Ich will dein Freund sein!“ Selbst wenn unsere Freunde oder andere Menschen uns abweisen, Jesus ist immer für uns da. Es ist so gut, dass wir Freunde haben und Freunde sein dürfen. Und es ist so gut, dass Jesus mit uns durch´s Leben geht als weltbester Freund!
Geht immer zu zweit zusammen. Sucht euch eine Person, mit der ihr euch wohlfühlt.
Jesus Christus, wir danken dir, dass du unser Freund sein willst.
Du siehst, wenn wir Hilfe brauchen und stellst uns Menschen an unsere Seite.
(Herz mit zwei Händen formen)
Du nimmst uns in den Arm, wenn wir uns einsam fühlen.
(sich selbst umarmen)
Du schenkst Mut, wenn wir aufgeregt sind.
(eigenen Oberarmmuskel küssen)
Du jubelst mit uns, wenn uns etwas gelingt.
(High five mit anderer Person)
Wir bitten dich: Lass uns selbst gute Freunde sein.
Schenke uns einen Blick für Menschen, die unsere Hilfe benötigen.
(Herz gemeinsam bilden)
Lass uns Menschen umarmen, die das gerade brauchen.
(Arm um andere Person legen)
Lass uns anderen Mut zusprechen.
(Oberarmmuskel küssen und Kuss wegpusten)
Und lass uns mit anderen freuen. (High five mit beiden Händen)
So segne uns Gott, der wie ein Vater oder eine Mutter ist,
Jesus der Sohn, der un ein guter Freund sein will,
Und Gott, die heilige Geistkraft, die allezeit bei uns ist.
Amen.
Ein Kirche Kunterbunt Entwurf zum Weltgebetstag 2025 Cookinseln.
Wir freuen uns, wenn ihr mit eurer Kirche Kunterbunt den Weltgebetstag Cookinseln feiert 😊. Über Rückmeldungen bis 30.03.2025 sind wir dankbar. Sendet uns dazu eine Mail mit dem Stichwort „Kirche Kunterbunt Weltgebetstag Cookinseln“: weltgebetstag@weltgebetstag.de. Schickt gerne ein Foto von eurer Aktion mit und erzählt, was ihr wie gut nutzen konntet. Danke! Wir verwenden im Entwurf das „Du“ und hoffen, dass das für euch passt.
Wunderbar geschaffen – wir reisen mit dem Weltgebetstag um die Welt auf die Cookinseln
Familien entdecken miteinander das Weltgebetstagsland Cookinseln und erfahren: ich bin wunderbar gemacht, wir sind miteinander und mit der ganzen Schöpfung verbunden. Gott hat alles wunderbar gemacht. Wir sind füreinander verantwortlich.
Der Entwurf ist entstanden für den Weltgebetstag von den Cookinseln, der am 07.03.2025 gefeiert wird. Immer am ersten Freitag im März wandert das Gebet für ein bestimmtes Land um die ganze Welt und quer durch alle Konfessionen. Jedes Jahr ist ein anderes Land dran. Schon seit ca. 100 Jahren wird der Weltgebetstag weltweit gefeiert. Dabei werden oft auch Spenden gesammelt für Projekte im Weltgebetstagsland und in anderen Ländern, die das Leben von Frauen und Kindern verbessern sollen.
Der Weltgebetstag ist nicht nur ein bestimmter Tag, sondern eine dynamische Bewegung von Frauen und Mädchen für alle. Deshalb kann man zum Weltgebetstag das ganze Jahr über Veranstaltungen machen. Diese Kirche Kunterbunt zum Weltgebetstag Cookinseln kann man auch gut zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr feiern, z.B. vor Ferien, wenn Familien auf Reisen gehen.
Denn das Thema Reisen soll der Rahmen für die Kirche Kunterbunt zum Weltgebetstag sein. Jedes Jahr kann man so mit der Kirche Kunterbunt in ein neues, aufregendes Weltgebetstagsland reisen. Dazu kann gerne ergänzend das Heft „Bausteine Kindergottesdienst“ des Weltgebetstag genutzt werden, das für ca. 2€ erworben werden kann (Bausteine Kindergottesdienst | Eine-Welt-Shop).
Reisen kennen viele Familien: sie verreisen in den Urlaub, mal mit dem Flugzeug, mal auf eine Insel wie die Cookinseln in der Südsee. Sie sind neugierig auf das Fremde in der anderen Kultur, auf das andere Essen, die andere Sprache, die andere Religion…
Zu jedem Weltgebetstag gibt es ein bestimmtes Motto, das aus der Bibel stammt. Für den Weltgebetstag von den Cookinseln stammt das Motto „Wunderbar geschaffen“ aus dem Psalm 139, Vers 14: „HERR, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!“ Wir dürfen erkennen und glauben: „Wir sind wunderbar geschaffen“. Dann können wir auch einfacher anerkennen, dass Andere zwar anders, aber genauso wunderbar geschaffen sind. Wenn Gott uns wunderbar geschaffen hat, dann sind alle gut so, wie sie sind. Jede/r ist einzigartig und wunderbar geschaffen und gleichzeitig Teil einer großen, weltweiten Gemeinschaft, die Gott geschaffen hat. Und Gott selbst schäumt über vor Freude über jede/n von uns.
Die Familien begeben sich im Rahmen des Weltgebetstags auf eine Reise durch die Welt mit dem Ziel der Cookinseln. Dieses Gefühl wird direkt beim Ankommen vermittelt.
Dazu einige Ideen:
Wenn das Ankommen, das „Check in“, vorbei ist, geht es gemeinsam weiter:
Material:
Muschel fürs Meeresrauschen oder ggf. Lautsprecher mit entsprechenden Klängen (Meeresrauschen findet man auch beim Weltgebetstagsmaterial unter Downloads Erwachsene 2024 – Weltgebetstag der Frauen); eine große flache Schale mit Sand mit dem Labyrinth von Chartres = Labyrinth mit nur einem Weg, s. Skizze unten); evtl. eine Perlenkette; Murmeln und eine Schale mit Wasser; mehrere Handcremes mit verschiedenen Duftnoten (z.B. Kokos…), Vorlage „Creme-Segensritual“ (Verknüpfter Beitrag). evtl. große Kissen, Sitzsäcke o.ä.
Quelle: Janine Rüdt
Stationsbeschreibung:
An dieser Station darfst du die Ruhe genießen, dir einen Segen zusprechen lassen oder für andere beten. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:
Wenn du magst, kannst du beim Horchen auch mit dem Finger vorsichtig das Labyrinth nachzeichnen.
Sage Gott z.B.:
Quelle: Christina Früh
Material:
Teppichfließen oder Ähnliches, zwei Inselformen mit Namen Rarotonga und Takutea. Stoppuhr. Genügend Platz.
Stationsbeschreibung:
Nicht jedes Land hängt an einem Stück zusammen. Die Cookinseln sind ein Inselstaat. Sie bestehen aus 15 Inseln, die man teilweise nur mit dem Boot erreichen kann. Sogar unbewohnte Inseln gehören dazu.
Wie lustig wäre es, wenn man einfach von einer zur anderen Insel hüpfen könnte! Stellt euch das mal vor. Wir probieren das jetzt aus.
Ihr dürft hier als Familie von einer zur nächsten Insel hüpfen. Dafür bekommt ihr für jede Person eurer Familie eine Mini-Insel. Eure Aufgabe ist es, als Familie von der größten Hauptinsel Rarotonga auf die kleine Insel Takutea zu gelangen, ohne ins Wasser zu treten (d.h. den Boden zu berühren). Ihr habt 5 Minuten Zeit. Schafft ihr das in der vorgegebenen Zeit?
Gesprächsimpulse:
Wenn ihr es geschafft habt, wie hat es geklappt? Wie fühlt es sich an, alle zusammen eine Aufgabe zu schaffen? Falls ihr es nicht geschafft habt, was hättet ihr besser machen können? Warum hat es vielleicht nicht geklappt? Wie könnt ihr euch jetzt trotzdem gute Laune machen?
Material:
Pfeifenputzer, bunte Perlen, ggf. Schlüsselanhänger-Ringe, Bastelanleitungen (s. Dokument Materialsammlung).
Stationsbeschreibung:
Seit ca. 200 Jahren glauben die Menschen auf den Cookinseln an Jesus Christus. Missionare brachten den christlichen Glauben dorthin. Als Zeichen für den Glauben an Jesus Christus dürft ihr hier ein Kreuz basteln. Ihr könnt das Kreuz entweder mit einem Pfeifenputzer und bunten Perlen oder mit bunten Fischer-Tipp-Stücken basteln.
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr an euer Pfeifenputzer-Kreuz noch einen Schlüsselanhänger-Ring machen. Dann kann euch das Schlüsselanhänger-Kreuz dran erinnern: ich glaube an Jesus Christus und bin somit verbunden mit vielen anderen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt. Und: ich will immer wieder für diese anderen Menschen beten, z.B. für die Menschen auf den Cookinseln, wie wir es beim Weltgebetstag machen.
Das Kreuz zeigt mit seinen Balken in verschiedene Richtungen. D.h. Menschen aus allen vier Himmelsrichtungen, von der ganzen Welt, z.B. von den Cookinseln und von Deutschland wie wir, gehören als Christinnen und Christen in Jesus zusammen. Die bunten Perlen / Stückchen zeigen, dass wir auf der Welt alle unterschiedlich sind. Z.B. haben wir verschiedene Hautfarben. Gott liebt diese Vielfalt und sie ist gut. Und gleichzeitig gehören wir gemeinsam und treffen uns am Kreuz bei Jesus als eine Einheit.
Gesprächsimpulse:
Material:
Utensilien für das Foto, z.B. eine aufblasbare Palme, Schwimmreifen, Blumenketten, Cocktail-Gläser, Sonnenhüte und –brillen, Schwimmflossen, Taucherbrillen, Schnorchel usw.
Ggf. Digitalkamera und Namens- und E-Mailliste, damit das Foto später zugeschickt werden kann, oder eine Sofortbildkamera.
Stationsbeschreibung:
Ihr dürft ein Foto von euch als Familie machen. Stellt euch vor, ihr reist auf die Cookinseln und erlebt dort gemeinsam eine unvergessliche Zeit. Wie sieht euer Urlaubsfoto aus, das genau das zum Ausdruck bringt?
Gesprächsimpulse:
Als Familie seid ihr einmalig und unverwechselbar. Weil jede/r von euch einmalig ist, und weil nur ihr so zusammenlebt, wie ihr es tut.
Überlegt: Wie geht es euch in eurer Familie? Was wünscht ihr euch?
Material:
Lautsprecherbox für das Lied „Te Aroha“. Hier findet ihr als pdf das Lied mit Noten, die schriftliche Tanzanleitung und einen Link zum Video (Lied mit Tanz): Tanzanleitung_Te_Aroha.pdf (weltgebetstag.de)
Stationsbeschreibung:
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Cookinseln tanzen gerne und haben sogar eigene Tänze zu ihren Liedern. Über Musik und Tanz kann mal viel über eine Kultur lernen. Das dürft ihr hier einmal ausprobieren. Das Friedens-Lied „Te Aroha“ hat einen passenden Tanz, den man nur zu zweit oder mit noch mehr Leuten tanzen kann. Das ist doch toll. Da macht es gleich viel mehr Spaß. Hört euch das Lied einmal an, wenn ihr wollt, könnt ihr auch versuchen mitzusingen. Auf deutsch heißt der Text: „Sing von der Liebe, Glaube hülle Dich ein! Friede allen Wesen, ja so soll es sein!
Und dann tanzt nach der Anleitung dazu. Traut euch ruhig!
Gesprächsimpulse:
Wie fühlt sich der Friedenstanz an? Wie kann man Frieden noch ausdrücken?
Das Lied ist auch ein Gebet, denn „Ja so soll es sein“ ist nichts anderes als die Übersetzung von „Amen“. Ihr habt also gerade im Tanzen gebetet. Ihr könnt als Familie zum Abschluss noch für den Frieden beten mit dem folgenden Satz: „Sing von der Liebe, Glaube hülle dich ein. Frieden allen Wesen. Ja so soll es sein. Amen.“
(Station ist ohne anleitende Person möglich)
Quelle: pixabay
Material:
Zettel Körperquiz (s. Download), Stifte.
Stationsbeschreibung:
Gott hat euch wunderbar geschaffen, auch euren Körper. Staunt gemeinsam drüber, wie Gott euren Körper gemacht hat.
Ihr könnt diese Station selbständig machen. Nehmt euch zusammen einen Zettel und einen Stift und löst gemeinsam das Körperquiz. Anschließend prüft, ob ihr richtig geraten habt (die Lösungen findet ihr kleingedruckt am Ende des Quizzettels, also nicht vorher nachschauen 😉).
Gesprächsimpulse:
Material:
Kokosschalen-Stückchen (gibt’s online als Dekomaterial), Lackstift oder dünner Edding. Alternativ können auch Kokoschips als Knabberzeug beim Gespräch bereitstehen.
Stationsbeschreibung:
Auf den Cookinseln wachsen viele Kokospalmen. Sie gelten als „Baum des Lebens“, weil sie sehr schnell wachsen und schon nach fünf Jahren Früchte tragen. Die Früchte wachsen das ganze Jahr über an den Palmen, sodass man immer etwas ernten kann.
Die Kokospalmen sind wahre Lebenskünstler: Sie können Stürme und Überschwemmungen überstehen, sie wachsen auch im Salzwasser oder auf sandigem Boden, und auch extreme Hitze macht ihnen nichts aus. Die Kokosnuss, die wir kennen, ist der Stein einer größeren Frucht. Die Haut dieser Frucht ist wasserdicht, und der Stein ist von einer Faserschicht umgeben. Das schützt die Frucht beim Aufprall auf den Boden davor, aufzuplatzen. Diese Eigenschaften führen dazu, dass die Frucht auch dann noch essbar ist, wenn sie z.B. einige Zeit im Schlamm gelegen hat oder im Salzwasser geschwommen ist.
Gesprächsimpuls:
Material:
Einfarbige Servietten verschiedener Farben, Scheren, Pfeifenputzer oder Bastdraht, Bastelanleitung (siehe Anlage). Ggf. (grünes) Tonpapier, Stifte, Vase für den fertigen Blumenstrauß.
Stationsbeschreibung:
Auf den Cookinseln gibt es sehr viele verschiedene, wunderschöne Blumen, eine wahre Blumenpracht! Jede Blume für sich ist ganz besonders und zusammen ergeben die verschiedenen Blumen einen tollen Blumenstrauß oder Blumenkranz.
Hier könnt ihr eine Blume basteln. Alle Blumen zusammen wollen wir nachher in der Feier-Zeit als Deko verwenden. Am Ende der Kirche Kunterbunt dürft ihr eure Blume mit nach Hause nehmen.
Den Menschen auf den Cookinseln ist es wichtig, dass sie eine gute Gemeinschaft haben und zusammengehören, z.B. in einer Familie oder in einem Ort. Sie treffen sich, tauschen sich aus und arbeiten etwas zusammen.
Als Bild für diese Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit passt der Blumenstrauß oder Blumenkranz wunderbar.
Gesprächsimpulse:
Material:
Tattoos/Tattoo Stifte, Wasser, Waschlappen.
Stationsbeschreibung:
Viele Menschen im pazifischen Raum, zu dem auch die Cookinseln gehören, tragen Tattoos als Zeichen der Zugehörigkeit und Kultur. Damit werden Familienzugehörigkeit, Rang, Familiengeschichte und Mut ausgedrückt und sichtbar. Und ein Tattoo macht einen Menschen auch einzigartig. Oft haben Tattoos eine Bedeutung und sollen auch ausdrücken, dass etwas wertvoll ist.
Du bist wertvoll und wichtig. Das sagt Gott immer wieder zu uns. Manchmal brauchen wir dafür eine Erinnerung. So wie die Menschen auf den Cookinseln sich durch die Tatoos daran erinnern.
Ihr als Familie seid wertvoll und ihr gehört zusammen. Das dürft ihr an dieser Station ausdrücken.
So geht’s:
Gesprächsimpuls:
Wie fühlt es sich an, wenn alle sehen, dass man zusammengehört?
Quelle: pixabay
Material:
Weltkarte (kann man kostenlos oder sehr günstig erhalten bei der Bundeszentrale für politische Bildung: Karten | bpb.de), Stifte, Post-ist, Stellwand /Wand für Weltkarte mit Befestigungsmaterial.
Stationsbeschreibung:
Gott hat die ganze Welt wunderbar geschaffen, auch die Cookinseln. Die Cookinseln sind umgeben von einem riesigen Meer. Und das Meer hängt auf der ganzen Welt zusammen (schaut euch das mal auf der Weltkarte an). Manchmal machen wir Menschen aber Sachen, die für diese Welt nicht gut sind. Z.B. die heißen Abgase aus Fahrzeugen oder Fabriken machen die Welt wärmer. Dann schmilzt das Eis am Süd- und Nordpol, es gibt mehr Wasser im Meer und das Meer steigt. Und weil die Cookinseln vom Meer umgeben sind, wird die Insel immer kleiner.
Oder manchmal machen wir Menschen viel Müll. Alles ist in Plastik eingepackt oder wir werfen schnell Dinge wieder weg. So landet auch unser Müll im Meer und schwimmt auf der ganzen Welt herum, vielleicht auch Richtung Cookinseln.
Deshalb überlegt euch mal zusammen, was wir tun können, damit es z.B. weniger Abgase und weniger Müll auf der Welt gibt und es der Welt und damit auch den Cookinseln wieder besser geht. Ihr dürft eure Ideen auf einen Zettel schreiben und dann neben die Weltkarte kleben. Denn damit es der Welt wieder besser geht, klappt es am besten, wenn alle Menschen auf der Welt etwas dafür tun.
Gesprächsimpulse:
Experiment zur Verkündigung:
Die Verkündigung wird hier mit einem Vulkan-Experiment verbunden. Übertragung auf die Verkündigung: So wie die Lava bei einem Vulkan übersprudelt, so sprudelt Gott vor Freude über uns und seine Schöpfung über.
Material für Vulkan-Experiment:
Glasflasche, Wasser, Tafelessig, Spülmittel, ein Päckchen Backpulver, rote Wasserfarbe, nasser Sand. Blumentopfuntersetzer, Tablett o.ä. (Anleitung Experiment siehe Anlagen).
Vulkan-Experiment vorbereiten:
Die Flasche zur Hälfte mit Wasser füllen und mit Wasserfarbe rot einfärben, ein weiteres Viertel der Flasche mit Tafelessig füllen. Dann zwei kräftige Spritzer Spülmittel dazugeben. Den Sand um die Flasche herum kegelförmig anordnen, so dass möglichst wenig vom Flaschenhals sichtbar wird und das Ganze aussieht wie ein Vulkan. Im Verlauf der Feierzeit wird das Backpulver eingefüllt. Das bewirkt, dass das Wasser in der Flasche zu sprudeln beginnt und oben „Vulkan-Schaum“ herausquillt.
Idee vgl. https://www.kita-lisa.de/wp-content/uploads/2020/03/Vulkan.pdf
Gedanken zur Verkündigung:
Schön, dass ihr alle wieder da seid zur Feierzeit. Ihr habt euch während der Aktivzeit auf eine große Reise gemacht.
Ihr habt an den Stationen viel über die Cookinseln erfahren und euch ist immer wieder das Motto des Weltgebetstags „Wunderbar geschaffen“ begegnet.
Psalmgebet
„Wunderbar geschaffen“, dieser Satz aus dem Psalm 139 steht heute über unserer Kirche Kunterbunt. Wir beten einen Teil des Psalms alle miteinander mit Bewegungen.
Gott, du kennst mich gut. | Mit dem Finger auf sich zeigen. |
Du hast mich geschaffen und mich in die Welt gestellt. | Einen Schritt nach vorne springen |
Du hast mich wunderbar und einzigartig gemacht. | Daumen nach oben. |
Du hast die ganze Welt wunderbar geschaffen. | Mit „Daumen nach oben“ um die eigene Achse drehen. |
Darüber kann ich nur staunen. | Gemeinsam „Boah“ sagen. |
Ich danke dir. Amen. | Hände in die Luft strecken und einmal klatschen. |
Experiment
Gott hat alles wunderbar geschaffen. Dich und mich, und die ganze Schöpfung. Darüber kann ich nur staunen. So haben wir gerade gebetet.
Aber wie geht Staunen eigentlich? Habt ihr eine Idee? Staunen ist ganz oft mit einem inneren „Boah“ verbunden, mit einem inneren Überrascht-Sein. Wow, ist das schön. Oder boah, hört sich das toll an. Oder hoppala, schmeckt oder riecht das lecker. Und dann wird man fast automatisch kurz still vor Staunen.
Leider geht das Staunen schnell verloren – sobald sich so ein „Kenn ich schon“ einstellt. Das Wertvolle, Neue wird irgendwie selbstverständlich, ist nichts Besonderes mehr. Und dann passe ich vielleicht auch nicht mehr so gut drauf auf.
Mein Eindruck ist, dass uns das ganz oft mit der Schöpfung so passiert. Wir leben auf dieser Welt, und das ist doch irgendwie selbstverständlich. Es ist doch selbstverständlich, dass im Frühjahr die Blumen wieder zum Blühen kommen, frisches Grün wächst usw. Es ist doch selbstverständlich, dass Menschen für mich da sind und für mich sorgen. Oder?
Wenn ich´s nicht selbstverständlich nehme, dann wird´s wieder zu was Besonderem, und dann kann ich darüber auch wieder staunen. Staunen und mich freuen und Gott dafür danken.
(Jetzt Backpulver in die Wasserflasche rieseln lassen.)
Die Freude über das, was Gott geschaffen hat, kann uns überschäumen lassen. Und gleichzeitig dürfen wir uns sicher sein: Gott hat uns wunderbar erschaffen. Er schäumt über vor Freude über dich und mich und über seine ganze Schöpfung.
Segen:
Zum Stichwort „Überschäumen“ eignet sich das Prickel-Segensritual mit Brausepulver-Tütchen gut (siehe Prickel-Segen – jugendarbeit.online). Eine Postkarte mit dem „Prickel-Segen“ kann auf www.kirche-kunterbunt.de bestellt werden.
Wenn das Prickel-Segensritual verwendet wird, würde sich das als „Nachtisch“ am Ende der Essenszeit anbieten, bevor alle auseinandergehen.
Wenn diese Idee genutzt wird, wäre an dieser Stelle ein gemeinsames Tischgebet passend, z.B. nach einem Lied. Oder es kann folgender Segen gesprochen werden: Gott, der dich wunderbar und einzigartig geschaffen hat, segne dich.
Gott gehe mit dir auf allen deinen Wegen. Gottes Hand halte und beschütze dich. Amen. (aus Bausteine Kindergottesdienst)“
Lieder
3-4 Lieder werden in der Willkommens- und in der Feier-Zeit zusammen gesungen. Passend zum Weltgebetstag Cookinseln findet man Lieder im Heft „Bausteine Kindergottesdienst“ Bausteine Kindergottesdienst, z.B.
Daneben passen auch folgende Lieder zum Thema „Wunderbar geschaffen“ (zu finden im Internet: Bitte die entsprechende Rechte beachten):
Passend zu den Cookinseln könnte es einen süßen Inselkuchen geben. Rezept Inselkuchen im Anhang.
Quelle: Manuela Gouget
Oder wenn jemand lieber etwas Deftiges von den Cookinseln mag und beim Essen mutig ist 😉, gibt es hier noch ein Rezept für einen pinken Kartoffelsalat „Mainese“ (das Rezept ist in der Mitte des Länderflyers zum Weltgebetstag Cookinseln): webseite-mitmachen-2025-laenderfaltblatt-copyright-wgt-ev.pdf (weltgebetstag.de)
Als „Mitgebsel“ könnte das Rezept für den Inselkuchen mit nach Hause gegeben werden, um an die Kirche Kunterbunt Weltgebetstag 2025 Cookinseln zu erinnern (s. oben).
Kirche Kunterbunt zum Leitwort des Bonifatiuswerks für die Erstkommunion 2025: Kommt her und esst!
Diese Kirche Kunterbunt wurde zum Erstkommunion-Jahresthema 2025 des Bonifatiuswerks „Kommt her und esst“ entwickelt.
Sie greift das Evangelium von der Erscheinung Jesu am See von Tiberias auf (Joh 21,1-14) und nähert sich diesem über verschiedene Aspekte an den Aktivstationen.
Diese Kirche Kunterbunt eignet sich daher besonders gut im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung, aber auch allgemein zum Thema Ostern und/oder Abendmahl, Gemeinschaft, Eingeladen-Sein.
Mögliche Snacks
• Brotchips
• „Fischli“
• Gummibärchen in Fischform
Material
• Filzstifte
• ausgeschnittene Fische aus Tonpapier (jeweils doppelt so viele wie erwartete Personen)
• Wäscheklammern (jeweils doppelt so viele wie erwartete Personen)
• Netz (idealerweise Fischernetz)
Beschreibung
Jede*r erhält zwei Fische aus Tonpapier und beschriftet diese mit dem eigenen Vornamen.
Ein Fisch wird mit der Wäscheklammer als Namensschild verwendet, der zweite Fisch wird ans Netz gehängt, damit alle sehen können, wer da ist.
Zur Einstimmung kann das Motto-Lied des Bonifatiuswerks in Dauerschleife gespielt werden. Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken: Material zur Erstkommunion (siehe Anhang 1).
Vorüberlegung
Bitte überlegt im Vorhinein in eurem Team, wie ihr den Raum für die Feier- und Essenszeit gestaltet. Wird es eine große Tafel geben oder mehrere kleinere Tische, an denen die Familien Platz nehmen? Die Lieblingsessen-Teller sollen darauf gestellt werden, sodass später jede:r seinen Platz findet.
Machen das die Familien selbst oder übernehmt ihr das als Team? Bitte passt ggf. den Text der Stationsbeschreibung auf eure Situation an.
Material
• kleine Pappteller
• Bunt- und Filzstifte
Beschreibung
Bestimmt hast du ein Lieblingsessen: Etwas, das du besonders gern magst und dir wünschst, wenn etwas Besonderes ist, z.B. dein Geburtstag.
Male dein Lieblingsessen auf den Pappteller. Schreibe deinen Namen auf die Rückseite, damit du ihn später auf alle Fälle wieder erkennst. Wir stellen ihn dann auf den Tisch für die Essenszeit, sodass wir nachher eine bunt gedeckte Tafel mit lauter Lieblingsessen haben.
Gesprächsimpuls
Vielleicht gibt´s in eurer Familie auch in anderen Situationen etwas Besonderes zu essen.
Dann können z.B. Salzstangen und Cola nach „Gute Besserung“ schmecken oder Kässpätzle nach „Oma“ oder Milchreis nach „Geborgenheit“ oder Würstchen und Kartoffelsalat nach „Weihnachten daheim“.
Sprecht miteinander darüber, welches Essen ihr mit welchem Gefühl verbindet und welche Bedeutung das für euch hat.
Material
• Sand
• ein großer Blumentopfuntersetzer (mind. 35 cm Durchmesser) oder ein Sandkasten
Beschreibung
Der Fisch ist ein uraltes Erkennungszeichen der Christen. Darin steckt ein kurzes Glaubensbekenntnis. Wie das?
Auf Altgriechisch heißt Fisch ICHTHYS
Im Wort ICHTHYS steckt also das Bekenntnis: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser.
In den ersten Jahrhunderten war es noch nicht möglich, sich offen und frei zu Jesus Christus zu bekennen. Das ging nur im Geheimen. Deshalb brauchten die Christen ein Geheimzeichen, damit sie sich untereinander zu erkennen geben konnten. Wenn sich also zwei trafen, die sich nicht kannten und die eine Person von der anderen wissen wollte, ob sie auch Christ ist, zeichnete sie mit dem Fuß beiläufig im Gespräch eine gekrümmte Linie auf den Boden. Ergänzte die andere Person diese Linie mit ihrem Gegenbogen zum Fisch, wussten beide voneinander, dass sie Christen sind und sich gefahrlos über ihren Glauben unterhalten konnten.
Probiert in der Sandschale aus, wie das Symbol des Fisches damals funktioniert hat.
Gesprächsimpuls
Welche Geheimzeichen oder Erkennungszeichen habt ihr in eurer Familie oder mit euren Freunden?
Wenn ihr mögt, könnt ihr sie auch in den Sand zeichnen – aber verwischt sie dann wieder, damit sie geheim bleiben :-)!
Material
• Decken
• Getränke und Snacks zum Wohlfühlen (eine Auswahl je nach Jahreszeit und Setting, im Herbst und Winter bieten sich Tee und Kekse an)
Beschreibung
Hier darfst du dich hinsetzen und wohlfühlen.
Jemand bringt eine Kuscheldecke, einen Tee, Kekse…
Gesprächsimpuls
Wie fühlt sich das an?
Es tut gut, umsorgt zu werden.
Genieße das ein bisschen.
Jesus sorgt für uns. Davon gibt es ganz viele Geschichten in der Bibel.
Auch die von heute. Jesus sorgt darin für seine Jünger.
Material
• ein großer Spiegel
Beschreibung
Stell dich vor den Spiegel und stell dir nun vor, du siehst eine liebe Person nach langer Zeit wieder. Darüber freust du dich richtig. Mache ein kurzes Standbild. Spüre nach, wie sich das anfühlt. Wie ist dein Gesichtsausdruck in diesem Moment, wie ist deine Körperhaltung?
Gesprächsimpuls
Erzählt euch von eurer Wiedersehensfreude. Worüber habt ihr euch gefreut? Wie hat sich das angefühlt?
Vorbemerkung:
Hier gibt es mehrere Varianten zur Auswahl. Diese können auch kombiniert werden.
Material
• ein hellfarbener Papier-Tischläufer auf Rolle
• Kartoffeln
• Messer
• evtl. Keksausstecher in Fischform
• verschiedenfarbige Stempelkissen
Beschreibung
Schneide eine Kartoffel in der Hälfte durch (längs oder quer, je nach Größe). Mit einem dunklen, weichen Stift kannst du eine Fischform auf die durchgeschnittene Kartoffelseite zeichnen. Jetzt schnitzt du die Ränder weg, so dass die Fischform gut zu erkennen ist. Alternativ kannst du einen Keksausstecher in die Kartoffelhälfte drücken und anschließend um den Ausstecher die Kartoffelüberreste wegschneiden. Ist der Stempel fertig kannst du ihn auf das Stempelkissen drücken, so dass alles mit Farbe bedeckt ist. Dann fest auf den Papier-Tischläufer drücken, so dass der Fisch komplett abgebildet ist. Vor dem nächsten Gebrauch die übrige Farbe auf dem Stempel leicht abwaschen oder abtupfen, damit keine Farbreste auf dem neuen Stempelkissen bleiben.
Material:
• Hellfarbener Papier-Tischläufer auf Rolle
• verschiedenfarbige Stempelkissen
• schwarze wasserfeste Fineliner
• Feuchttücher
Beschreibung
An dieser Station kann jede/r seinen/ihren Fingerabdruck mit einem farbigen Stempelkissen hinterlassen und ihn mit Hilfe eines wasserfesten schwarzen Fineliners zu einem Fisch umgestalten: Schwanzflosse, Kiemen, Auge und was euch sonst noch einfällt. Es gibt fröhliche, verliebte, stachelige und gefährliche Fische. Probiert es einfach mal aus! Und nach dem Fingerstempeln am besten den Finger mit einem Feuchttuch sauber machen.
Material
Bunte Servietten, Faltanleitung (Die Faltanleitung gibt es auch als Druckvorlage. (Anhang 2))
Beschreibung
Schritt 1:
Die Serviette auseinander zu einem Quadrat klappen.
Schritt 2:
Das Quadrat zu einem Dreieck falten.
Schritt 3:
Die Spitze des Dreiecks nach oben zur langen Seite falten.
Schritt 4:
Die Ecken nach unten falten.
Schritt 5:
Die beiden äußeren Ränder nach innen falten.
Schritt 6:
Zuletzt das Gefaltete einmal umdrehen. Fertig ist der Fisch.
Gesprächsimpuls
Ein schön gedeckter Tisch heißt auch: „Du bist willkommen. Ich freue mich, dass du da bist.“ Die gemeinsame Zeit am Tisch ist wertvoll.
Erzähle von einem schön gedeckten Tisch, an dem du gesessen hast: Wie sah er aus? Zu welchem Ereignis? Mit wem saßt du an diesem Tisch?
Material
• Kartenrohlinge, alternativ Tonpapier in hellen Farben in A4 oder A5
• verschiedene Farbstifte (z.B. Wachsmalkreide, Filzstifte, dicke Buntstifte)
Beschreibung
Hier dürft ihr eine Einladungskarte gestalten. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Gesprächsimpuls
Wen wollt ihr demnächst mal zu euch nachhause einladen?
Warum genau diese Person?
Was wäre ein guter Termin oder eine passende Gelegenheit?
Material
• z.B. Hütchen, Seile, Reifen, Stühle, um einen Parcours zu bauen
• Tücher, um die Augen zu verbinden
Beschreibung
Bei dieser Station darf man zu zweit zusammengehen und dann einen Parcours laufen auf Zeit. Der Parcours muss allerdings blind gelaufen werden. Eine Person aus dem 2er-Team leitet die andere Person mit der Stimme. Die andere Person läuft.
Gesprächsimpuls
Wie war das für dich?
Was brauchst du, dass du dich sicher und geborgen fühlst?
Was brauchst du, damit du gut für jemanden sorgen kannst?
Material
Knete (pro Person ein Stück), Brotbeutel (einer pro Familie), ausreichend Brot und Traubensaft
Vorbemerkung
Die Feierzeit findet am besten dort statt, wo auch die Essenszeit stattfindet.
Optimal: eine große Tafel, die schon aus der Aktivzeit heraus bestückt und dekoriert wird.
Alle sitzen an der Tafel.
(Alternativ geht z.B. auch eine kleine symbolische Tafel, um die herum gefeiert wird.)
Wenn die biblische Geschichte frei erzählt wird, können je nach dem welche Stationen ausgesucht wurden,
Bezüge zur Aktivzeit hergestellt werden. Diese Stellen sind unterstrichen.
Beschreibung
Wir feiern miteinander, hier an der Tafel. Wir sind verbunden. Das zeigt uns auch das Fischernetz vom Anfang.
Alle erhalten ein Stück Knete.
Denk mal an einen Menschen, der Dir wichtig ist. (Es kann auch jemand sein, der schon verstorben ist.)
Und überleg mal, ob es einen Gegenstand gibt, den Du mit dieser Person verbindest.
Nimm Dein Stück Knete und forme diesen Gegenstand mit Deinen Händen.
Einfach drauf loskneten, es muss keinen Schönheitspreis gewinnen.
(Nach ein paar Minuten) Werdet langsam fertig…
Wenn ihr fertig seid, zeigt euch eure Gegenstände und erzählt euch von der Person,
die ihr mit dem Gegenstand verbindet. Warum ist sie euch wichtig? Was hat es mit dem Gegenstand auf sich?
Du darfst das erzählen, was Du möchtest, was Du nicht erzählen willst, musst du nicht erzählen.
(Je nach Personenzahl, bei vielen Teilnehmenden: erzähle deinem Tischnachbarn)
Ihr habt viele Geschichten erzählt. Es fühlt sich fast so an, als wären die Menschen von denen ihr erzählt habt, jetzt hier.
In die Runde fragen: Was habt ihr denn so geknetet? Und an wen habt Ihr gedacht?
Wisst ihr, dass die Freundinnen und Freunde von Jesus auch etwas ganz Besonderes mit Jesus verbunden haben.
Habt Ihr eine Idee, welchen Gegenstand sie kneten würden?
-> Brot und Fisch
Jesus hat oft mit seinen Freundinnen und Freunden gegessen.
Auch unsere heutige Geschichte erzählt davon:
Nachdem Jesus in Jerusalem gestorben war, waren seine Freunde, die Jünger, sehr traurig. Sie wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Deshalb sind sie erst einmal zurückgegangen in ihre Heimat und haben wieder als Fischer gearbeitet, so wie sie es getan hatten, bevor sie Jesus kennengelernt hatten. Sie sind wieder am See und haben die ganze Nacht gearbeitet. Aber sie hatten überhaupt nichts gefangen. Als sie ans Ufer zurückkommen, spricht sie ein Fremder an: „Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?“ Der Fremde am Ufer schaut die Männer in den Booten erwartungsvoll an. Die ganze Nacht sind sie auf dem See unterwegs gewesen. Nichts haben sie gefangen. Sie sind müde und auch enttäuscht. Und nun will ein Fremder am Ufer Fisch von ihnen haben. „Wir haben keinen.“
„Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden“, sagt der Fremde. Die Männer in den Booten sehen einander an. Einer zuckt mit den Schultern. „Was soll’s, wir haben nichts zu verlieren.“ Sie werfen das Netz nochmals aus, auf der anderen Seite des Bootes. Voll Staunen sehen sie, wie es sich mit Fischen füllt.
„Es ist der Herr! Es ist Jesus!“, ruft Johannes voller Freude ins Boot. Ja, natürlich! Sie erkennen ihn und laufen eilig ans Ufer. Jesus wartet dort bereits. Er hat ein Kohlenfeuer entzündet. Darauf rösten Fisch und Brot. Alles ist schon bereitet. „Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt“, fordert Jesus seine Jünger auf. „Kommt her und esst!“, lädt Jesus die Fischer ein. Sie versammeln sich um das Kohlenfeuer. Die Freude, Jesus zu sehen und mit ihm zusammen zu sein, steht jedem einzelnen ins Gesicht geschrieben. Da nimmt Jesus das Brot und gibt es ihnen. Auch den Fisch reicht er den Fischern. In den Jüngern vertieft sich die wohlige Gewissheit, gerade mit Jesus zusammenzusitzen. Sie brauchen keine Bestätigung von ihm. Sie erkennen ihn daran, wie er mit ihnen das Brot teilt, wie er sie ansieht, sie spüren die innige Verbindung mit ihm. Er ist mitten unter ihnen.
(Erzählung nach: Werkheft Bonifatiuswerk)
Und das wollen wir jetzt machen. Wir wollen Brot teilen und uns so wie die Freundinnen und Freunde an Jesus erinnern.
Agape-Feier
Jede Familie bekommt ein Stück Brot und teilt es miteinander. Auch der Traubensaft wird allen in Gläser verteilt.
Wenn wir Brot miteinander teilen, dann bedeutet das Gemeinschaft unter uns und allen anderen, die Brot teilen.
Wenn wir das Brot miteinander teilen bedeutet das auch Gemeinschaft mit Jesus.
Die Familien brechen das Brot, jede*r hält jetzt ein Stück Brot in der Hand: Jesus, du sagst: „Ich bin das Brot des Lebens“
Danke, Jesus, dass du uns nah sein willst.
Miteinander essen
Wenn wir Traubensaft miteinander teilen, erinnern wir uns an die Freude, die Jesus uns schenkt.
Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“
Danke Jesus, dass du uns nah sein willst.
Vater unser mit Gesten
Die Brot-Beutel werden verteilt.
Schaut euch den Brotbeutel an: Er ist ideal um Brot aufzubewahren und es frisch zu halten und wir können es transportieren.
Gott sorge für dich und fülle deinen Beutel.
Jesus stärke dich und begleite dich.
Die Geistkraft schenke dir Frische und Begeisterung.
Sei gesegnet. Du bist ein Segen.
Brot als Grundlage und verschiedene Brotaufstriche o.ä
Ritual vor dem gemeinsamen Abendessen oder als Abendgebet
Eine gestaltete Karte kann heruntergeladen werden. (siehe Anhang 5)
“Kommt her und esst“.
Brot und Fisch waren bereitet, und die Jünger von Jesus haben erkannt: Jesus lebt. Er ist bei uns und er sorgt für uns.
Im Lauf eines Tages kannst du die Erfahrung machen, dass andere sich kümmern, Dinge vorbereitet sind, manches scheinbar ganz automatisch funktioniert.
Wo hast du heute gespürt, dass für dich gesorgt wurde? In welcher Situation? Und wie?
Erzählt einander davon, z.B. bevor ihr gemeinsam zu Abend esst oder bevor ihr ins Bett geht.
Sagt Gott dafür in einem kurzen Gebet „Danke“.
Maria – eine kleine Frau mit großer Zuversicht
Biblischer Bezug und Vorbemerkungen:
Diese Kirche Kunterbunt taucht in die Vorgeschichte von Jesu Geburt ein: die Ankündigung des Engels an Maria, dass sie ein Baby bekommen wird; Marias Umgang mit dieser Situation und ihr Halt durch ihre Verwandte Elisabeth. Biblische Grundlage ist dafür der Bibeltext aus Lukas 1, 26-57.
Dadurch, dass diese Kirche Kunterbunt nicht die Geburt Jesu thematisiert, lässt sie sich gut im Advent oder sogar auch schon im November feiern.
Inhaltliche Ausrichtung:
Diese Kirche Kunterbunt möchte die Möglichkeit schaffen, in Maria eine Identifikationsfläche zu finden, sich von ihr inspirieren zu lassen und eigene Lebensveränderungen neu zu reflektieren und bewusst mit Zuversicht und Glauben zu füllen.
Dabei sieht dieser Entwurf in Maria eine Frau, die in jungen Jahren eine große Aufgabe erhält und trotz aller vermutlich nicht nur komplizierten, sondern auch sehr herausfordernden und schlimmen Umstände (gesellschaftliche Annahmen und Konfrontation, möglicherweise Verlust der Herkunftsfamilie, Umgang mit Sorgen, herausfordernde Geburt und Reise nach Bethlehem, Veränderung des Lebens) Zuversicht in Gott sieht. Sie bezeichnet sich selbst als gesegnet darin, so eine große Aufgabe von Gott zu erhalten und den „Retter auf die Welt zu bringen“. Gleichzeitig hinterfragt sie Gott auch und stellt Rückfragen: „Wie soll das möglich sein?“ (Lukas 1, 34). Gott erklärt es ihr und sie lässt sich von ihm ermutigen, lässt sich auf diese große Ungewissheit und Veränderung ein.
Gott wiederum lässt sie mit dieser neuen Situation nicht alleine, sondern macht sie auf ihre Verwandte Elisabeth aufmerksam, bei der Maria die ersten drei Monate verbringt und womöglich eine Vertraute, einen Halt und Kraft schöpft. Damit inspiriert diese biblische Erzählung dazu, die eigenen „Elisabeths“ im Leben zu entdecken und inmitten von großen Veränderungen sich nicht alleine zu lassen.
In allem überwiegt in diesem Entwurf die Auffassung und Hoffnung, dass mit Jesu Geburt etwas Neues, Gutes anbricht und es ein Privileg ist, daran beteiligt sein zu dürfen und das mit zu erleben. Die große Erwartung, die auch Advent bedeutet, scheint Maria und auch Elisabeth offensichtlich Kraft zu schenken.
In der Willkommenszeit darf sich jede Person, sowohl die Erwachsenen, als auch die Kinder, ein passendes Namensschild basteln. Dafür sind Vorlagen von dem Vorbereitungsteam schon bereitgelegt.
Nach einer üblichen Begrüßung folgt ein erstes Mit-Hineinnehmen in die biblische Erzählung von Maria. Dafür werden die Verse aus Lukas 1,26-37 auf eine für den Kontext stimmige und kreative Weise erzählt oder als Theater gespielt.
Wichtig ist dabei, dass noch nicht aufgelöst wird, wie Maria mit der Ankündigung des Engels und der Schwangerschaft umgeht. Erst die Stationen in der Aktiv-Zeit sollen zeigen, wie die biblische Erzählung weitergeht und was Maria nun tut.
Beispielsweise könnten die Verse auf folgende Weise erzählt werden:
LUKAS 1,26-36
Wurdet ihr schon einmal erschreckt? (Kinder und Erwachsene erzählen lassen). Ich erzähle euch heute von einer Person, die auch wirklich erschreckt wurde. Und zwar ist das Maria. Wisst ihr vielleicht, was der Name „Maria“ übersetzt bedeutet? (antworten lassen) Jeder Name hat ja auch eine Namensbedeutung. Der Name Maria kommt von seinem Ursprung aus dem Hebräischen und bedeutet wahrscheinlich „geliebt“. Und auch diese Geschichte zeigt, wie geliebt Maria war.
Maria war noch sehr jung. Wahrscheinlich war sie erst im heutigen Teenie-Alter. Aber damals haben Teenies schon geheiratet und auch Maria war mittlerweile schon verlobt. Und doch ist Maria noch sehr jung und bekommt in diesen jungen Jahren schon eine sehr große Aufgabe. Denn zu ihr kommt ein Engel. Wie stellt ihr euch Engel vor? (antworten lassen) Maria erschreckt sich, aber der Engel sagt, dass sie keine Angst haben braucht, denn Gott hat sie zu einer großen Aufgabe ausgesucht. Maria soll nämlich ein Baby bekommen, das sie Jesus nennen soll. Maria ist skeptisch, weil sie doch von gar keinem Mann in ihrem Leben weiß, der ein Papa für das Baby sein könnte. Und da erklärt der Engel, dass das eben das Besondere an ihrer Situation sein wird: Das Baby kommt nämlich von Gott selbst.
Ganz schön verrückt oder? Stellt euch das mal vor: es ist ein Tag, wie eigentlich jeder andere und plötzlich wird euer Leben von einem auf den anderen Moment komplett umgekrempelt. Die Mamas und Papas hier in diesem Raum wissen, wie sich das anfühlt, wenn ein kleiner neuer Mensch auf die Welt kommt. Und vielleicht erinnert ihr euch daran, als ihr beispielsweise einen Schwangerschaftstest gemacht habt oder beim Arzt ward und wusstet: Wir erwarten ein kleines Baby, ein kleines Geschenk.
Für die Maria muss das ganz schön aufregend sein. Vor allem, weil ihr Baby Jesus sein soll! Was denkt ihr, wie fühlt sich die Maria bei dieser Nachricht wohl? (antworten lassen). Wir stellen euch jetzt verschiedene Stationen vor, in denen ihr nacherleben könnt, wie es Maria mit dieser Nachricht ging und was sie daraus gemacht hat. Und vielleicht könnt ihr euch dabei daran erinnern, wie es euch ging in Situationen ging, als ihr erschreckt wurdet, sich etwas verändert hat und plötzlich alles ganz neu war.
Je nach Kontext dürfen Stationen selbstverständlich auch gekürzt, verändert, ergänzt werden. Alle Stationen verbindet die Frage: Wie geht es Maria mit dieser großen neuen Lebensveränderung? Wie findet sie Mut bei Gott?
Material:
Bezug zur Geschichte: Gott lässt Maria mit dieser großen Veränderung nicht alleine, sondern der Engel sagt ihr, dass es eine Verwandte gibt, die ebenfalls ein Kind erwartet, Elisabeth. Zu dieser Elisabeth geht Maria dann auch die ersten drei Monate der Schwangerschaft hin und erhält vermutlich viel Kraft und Unterstützung von ihr.
Beschreibung: Gestalte eine Freundschaftsblume. Dafür schneidest du Blütenblätter aus und klebst es auf einen Blütenstempel. Auf die einzelnen Blüttenblätter darfst du nun deine engen Freundinnen und Freunde, Omas, Opas oder Paten schreiben: Menschen, die dir Halt geben, die dir guttun, zu denen du gehen kannst, wenn etwas schwierig ist. Wenn du magst: male die Blume doch gerne noch aus.
Vertiefende Frage: Wer sind die Freunde in meinem Leben? Wer sind Menschen, zu denen ich gehen kann, wenn mein Leben überfordert?
Material:
Bezug zur Geschichte: Gott lässt Maria mit dieser großen Veränderung nicht alleine, sondern der Engel sagt ihr noch, dass es eine Verwandte gibt, die ebenfalls ein Kind erwartet, Elisabeth. Zu dieser Elisabeth geht Maria dann auch die ersten drei Monate der Schwangerschaft hin und erhält vermutlich viel Kraft und Unterstützung von ihr.
Beschreibung: Bastelt für euch und eine besondere Freundin oder einen besonderen Freund ein Freundschaftsarmband.
Alternative:
Material: Scheren, Lochzange oder spitzer (Blei-)Stift, bunte Wolle; Meterstab, Bierdeckel (Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld ein Beispiel basteln und die Knüpftechnik beherrschen.)
Bastelanleitung:
Vertiefende Frage: Wer sind Freund:innen für dich?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria macht erst einmal eine kleine Reise, als sie die Botschaft vom Engel erhält. Auch uns kann das helfen, um mit neuen Situationen umzugehen: erst einmal kurz aus dem Gewohnten hinauskommen, etwas Neues sehen, Energie auftanken…
Beschreibung: Wir spielen ein Reise-Spiel, bei dem zwei Personen gegeneinander einen Parcour laufen, bei dem sie ihren Koffer packen müssen. Die zwei Koffer markieren das Ende jeder Strecke. Am Anfang jeder Strecke liegt Reisematerial. In einer festgelegten Zeit müssen die zwei Spielenden nun ihr Reisematerial zu dem Koffer tragen. Dabei dürfen sie bei jeder Strecke allerdings nur einen Gegenstand transportieren. Bei wem der Koffer am Ende der abgelaufenen Zeit am vollsten ist, hat gewonnen.
Vertiefende Frage: Wo bist du das letzte Mal hingereist?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria macht erst einmal eine kleine Reise zu ihrer Freundin Elisabeth, als sie die Botschaft vom Engel erhält.
Beschreibung: Wir spielen eine Runde „Reise zu Elisabeth“ (viele kennen das Spiel als „Reise nach Jerusalem“). Für dieses Spiel braucht es mindestens vier Personen. Es sind in einer Reihe Stühle aufgebaut. Allerdings gibt es immer einen Stuhl weniger als Anzahl der Mitspielenden. Solange Musik läuft, müssen die Spielenden vor den Stühlen in einer Reihe langlaufen. Sobald die Musik stoppt, müssen sich alle auf einen Stuhl setzen. Wer zu spät ist und keinen Sitzplatz erhält, fliegt raus. Nach jeder Runde wird es ein Stuhl und eine mitspielende Person weniger. Wer gewinnt am Ende die Reise? Wer kommt bei Elisabeth an?
Vertiefende Frage: Wo bist du das letzte Mal hingereist?
Material:
Bezug zur Geschichte: Man könnte erwarten, dass die neue Situation eine Überforderung für Maria ist und sie viel weint und klagt und vielleicht sogar frustriert ist. Vermutlich war das bei Maria auch der Fall. Aber Maria lobt Gott auch für alles Gute, was er tut und glaubt daran, dass er auch mit dieser Situation etwas Gutes bringen wird und Jesus Hoffnung schenkt. Mit dieser Station dürfen wir uns auch an etwas Gutes erinnern.
Beschreibung: Stickt in die Jutebeutel eine Hoffnungsbotschaft oder ein Hoffnungssymbol.
Material:
Bezug zur Geschichte: Man könnte erwarten, dass die neue Situation eine Überforderung für Maria ist und sie viel weint und klagt und vielleicht sogar frustriert ist. Es hat auch guten Grund, wenn wir in bestimmten Momenten weinen und klagen. Aber auch die Hoffnung trägt einen wichtigen Platz. Maria formuliert ein Loblied an Gott. Vielleicht hat auch das ihr geholfen.
Nachzulesen in Lukas 1,46-57 (der Bibeltext kann mit abgedruckt werden)
Beschreibung: Wie könnte unser Loblied an Gott aussehen? Schreibt auf dieses Plakat, was ihr an Gott mögt und wofür ihr ihm dankbar seid. Welche Eigenschaften sind euch an Gott wichtig? Was bewundert ihr?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria formuliert ein Loblied an Gott. In der katholischen Kirche wird das auch Magnifikat genannt. Nachzulesen in Lukas 1,46-57 (der Bibeltext kann mit abgedruckt werden). Vielleicht hat ihr dieses Loblied auch besonders gutgetan, sich an Gott und seine Größe zu erinnern.
Beschreibung: Hier dürft ihr als Familie euren eigenen Familien-Psalm entwickeln. Was sind Worte/Sätze, die ihr passend findet und die ihr in euren Psalm mit aufnehmen wollt?
Hier haben wir ein paar Beispiele für euch. Sucht euch doch von den Sätzen die aus, die euch gefallen:
Material:
Bezug zur Geschichte: Für Maria ändert sich das ganze Leben. Solche Momente kennen wir vielleicht auch aus unserem Leben. Was hat sich in unserem Leben mal verändert?
Beschreibung: Hier dürft ihr euch an große Veränderungen in eurem Leben erinnern und sie aufschreiben. Dafür gibt es hier ein Reflektions-Dokument.
Material:
Beschreibung: Hier dürft ihr euch für eure großen Veränderungen, für das, was euch Sorgen macht oder das, worauf ihr euch freut, einen Segen zusprechen lassen.
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria hinterfragt Gott erst einmal und ist auch skeptisch und hat vermutlich Sorgen. Wir kennen vermutlich auch alle Sorgen, wenn etwas Neues geschieht. Hier gibt es die Möglichkeit, für Sorgen Beruhigung zu finden. Dafür dürft ihr euch einen Handschmeichler selbst herstellen.
Beschreibung:
Achtung, hier sollten Kinder nicht alleine gelassen werden. Aus kleingeschnittenem Restholz (oder Speckstein) können sich hier Kinder und Erwachsene Handschmeichler herstellen. Dafür nutzt ihr das Schleifpapier und die Schnitzmesser und feilt und schnitzt so lange, bis es euch gut gefällt.
Vertiefende Frage:
Was macht dir Sorgen? Wofür brauchst du Ruhe?
Ergänzung:
Manchmal hilft es auch, wenn die Sorgen aufgeschrieben werden oder ausgesprochen werden. Bevor ihr das Stück Holz schleift, dürft ihr erst aufschreiben, was euch Sorgen macht und es dann wegschleifen.
Material: je nach Variante: 1. Makrameegarn, Schere, Perle, Maßband 2. Draht (ca. 0,5mm), Perle, Seitenschneider (bzw. stabile Schere) 3. Buchseiten, Perle, Golddraht, Stifte, Kleber
Anleitung bzw. gebastelte Vorlage
Bezug zur Geschichte: Maria begegnet in dieser Geschichte ein Engel. Engel sind Boten Gottes. In einem Engel begegnet uns Gott selbst.
Beschreibung:
Hier könnt ihr euch einen Engel basteln. Er soll euch daran erinnern, dass Gott auch heute noch Engel schickt. Um seine Geschichte mit uns Menschen weiter zu schreiben, um uns zu beschützen, um uns durch schwere Zeiten zu tragen.
Bastelanleitung:
Wir haben drei verschiedene Engelbastel-Ideen für euch! Wählt einfach die für euch passende aus!
Gesprächsimpuls: Habt ihr schonmal eine Engelbegegnung erlebt? Oder einen Moment in dem ihr gespürt habt, dass Gott euch ganz Nahe ist, euch vielleicht vor etwas bewahrt hat?
Weitere Ideen für die Aktiv-Zeit
Die Feier-Zeit könnte beispielsweise nach dieser Reihenfolge ablaufen:
Körper-Gebet
Gott, manchmal schubst du mich aus dem, was ich kenne
(einen großen Schritt nach vorne gehen).
Das ist manchmal schön, aber manchmal macht das auch Angst.
Zeig uns, dass du immer mit uns bist
(beide Arme um die Schultern legen, als würde man sich selbst umarmen).
Schenk uns Mut
(Armmuskeln hochheben).
Und Vertrauen.
(Arme nach oben strecken).
Amen.
Gottesdienst-Entwurf
Zu was kannst du dich frei entscheiden? Warum engagieren sich Menschen freiwillig? Gerade auch im Freiwilligendienst? In diesem Gottesdienst unter dem Motto „Freiwillig hier“ kommen verschieden Menschen zu Wort, die sich für andere oder eine Sache freiwillig einsetzen. Man kommt der Motivation, die dahintersteckt, auf die Spur – und feiert, gemeinsam freiwillig da zu sein.
Gefeiert wurde dieser Jugendgottesdienst bei „DAS FESTIVAL“ zum Reformationsjubiläum 2017 in der Stiftskirche in Stuttgart. Einzelne Elemente wurden für diesen Entwurf angepasst und aktualisiert. Denkbar ist, eine Person einzuladen und zu interviewen, die einen Freiwilligendienst absolviert hat und darüber erzählt.
Dieser Gottesdienst-Entwurf kann Inhalte des Beitrags „Prüft alles – was mache ich nach dem Schulabschluss?“ aufnehmen oder kann im Vorbereitungsteam zur Orientierung dienen.
Einstieg: | Vor dem Gottesdienst kann ein Countdown eingeblendet werden. Es kann auch zur Aktivierung und Hinführung zum Thema eine Umfrage (z. B. über www.mentimeter.com oder www.slido.com/de) eingeblendet werden, in der danach gefragt wird, wie viel Stunden freiwilliges Engagement im Monat geleistet wird. Auf das Ergebnis kann dann später eingegangen werden. |
Musik: | siehe zum Beispiel https://bumlnk.de/JL25_gemeindesongs |
Votum: | Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. |
Begrüßung: | |
Moderation 1: | Herzlich willkommen zum Gottesdienst. Mein Name ist … Ich bin hier in … |
Moderation 2: | Mein Name ist … Wir haben den Gottesdienst gemeinsam mit einem Team vorbereitet. |
Moderation 1: | Der Gottesdienst wird besonders schön, wenn wir gemeinsam singen. Und wir sind ja auch viele, dann klingt es ja auch gut zusammen. Jede Stimme ist wichtig. Jede und jeder ist wichtig. |
Thematischer Einstieg: | |
Moderation 1: | Also nochmals: herzlich willkommen – schön, dass ihr da seid! |
Moderation 2: | Hoffentlich freiwillig! Oder wurde jemand gezwungen? |
Moderation 1: | Unser Gottesdienst hat ja den Titel „freiwillig hier“ sein. |
Moderation 2: | Jetzt mal konkret – Hand auf’s Herz: Wer ist denn heute freiwillig hier? Meldet euch mal mit Handzeichen. |
Moderation 1: | So viele. Aber: Ich hab die Frage nicht verstanden – was bedeutet „freiwillig“ eigentlich? Wie frei sind meine Entscheidungen? |
Moderation 2: | „Freiheit“ heißt für mich, die Möglichkeiten, die Gott mir schenkt, zu ergreifen, die Wege, die Gott mir aufzeigt, zu gehen – oder nicht zu gehen. Das ist Freiheit – das ist mein freier Wille. |
Moderation 1: | Also, was macht ihr denn wirklich freiwillig? Ich meine: Wo ergreift ihr eine Möglichkeit, die Gott euch schenkt? |
Moderation 2: | Mal ganz konkret, z. B. heute Morgen: Hast du gefrühstückt, weil du Hunger hattest oder weil du mit anderen – wie an fast jedem Morgen – zusammen am Tisch gesessen bist? |
Moderation 1: | Ich hätte heute Morgen nichts zu essen gebraucht. Aber ich saß in der Gemeinschaft mit meiner Familie. |
Moderation 2: | Und wie ist das bei dir gewesen? (Jugendliche / Jugendlichen direkt ansprechen) Hast du gefrühstückt, weil du Hunger hattest, oder wurdest du genötigt, am Familien-Frühstückstisch zu sitzen? |
Moderation 1: | Wer hat also heute Morgen wirklich freiwillig gefrühstückt? (Handzeichen geben lassen) |
Moderation 2: | Ok, da gibt es ja einige unter euch, die wirklich auf sich gehört haben und freiwillig gefrühstückt haben! |
Moderation 1: | Aber nochmal eine Frage. Jetzt noch konkreter: Wie ist das denn mit den Klamotten? |
Moderation 2: | Wie, Klamotten?! Was hat das denn mit „freiwillig“ zu tun? |
Moderation 1: | Naja, wenn ich frei wählen könnte, dann würde ich jetzt hier in meiner gemütlichen Homie-Jogginghose stehen. Aber wie sähe das denn aus hier vorn. Wir haben ja auch teilweise unbequeme Sonntagskleidung an, weil sich das so gehört. |
Moderation 2: | Also, ich gebe zu, dass wir da nicht frei waren bei der Frage, was wir anziehen. |
Moderation 1: | Habt ihr (Gemeinde ansprechen) auch Kleidung an, nicht, weil sie euch gefällt, sondern, weil das gerade angesagt ist und ihr damit ein Teil eurer Gruppe seid? Wer hat schon Lust, immer schräg angesehen zu werden? |
Moderation 2: | Wenn meine Klamottenwahl nicht frei ist, was mache ich dann überhaupt „frei-willig“? Ist nicht alles irgendwie beeinflusst oder sogar gelenkt? Oder sind wir nicht alle Marionetten, die Gott in der Hand hat? |
Moderation 1: | Das denke ich nicht. Gott gibt mir Möglichkeiten und eröffnet mir Wege. Und meine Freiheit ist es, zu wählen, welchen Weg ich nehme, welche Möglichkeit ich ergreife. |
Moderation 2: | Okay. Darum wird es in diesem Gottesdienst auch gehen, dass wir dem auf den Grund gehen. |
Moderation 1: | Aber jetzt singen wir erstmal – einen Klassiker: „Großer Gott, wir loben dich“. Und indem wir singen, danken wir Gott auch für die Möglichkeiten, die er uns schenkt, freiwillig hier zu sein. |
Lied: | „Großer Gott wir loben dich“ (Das Liederbuch, Nr. 15) |
Gebet: | Großer Gott, wir loben dich an diesem Tag, für die Sonne, für die Menschen, für unser Zusammensein – für unsere Zeit. Endlich habe ich die Freiheit, das zu tun, was ich wirklich will. Meistens zumindest. Manche Grenze hat mir die Woche gesetzt. Manche Grenze gibt es im Leben der anderen. Im Stillen erzählen wir dir von unserer Woche – von Höhen und Tiefen, von Freiwilligkeit und Zwang. (Stille) Gelobt seist du, Gott! Du hörst unser Gebet und verwirfst unsere Gedanken nicht. |
Dialogische Schriftlesung: | Was an dir findest du so gut, dass du es anderen gern erzählst? Ist dein ganzes Leben eine einzige Schoko-Seite? Und wie gehst du mit Fehlern um: Erzählst du sie freiwillig oder nur auf Nachfrage? Mit der Rahmenerzählung in einer Übertragung auf heute beginnen: Eine findet sich total super und ist stolz darauf, wie positiv sie von der Welt gesehen wird – eine andere ist sich ihrer Fehler bewusst und ist auf der Suche nach Vergebung. Einige der Leute waren davon überzeugt, dass sie selbst nach Gottes Willen lebten. Für die anderen hatten sie nur Verachtung übrig. Ihnen erzählte Jesus dieses Gleichnis (Lk 18,9-14 Hfa): „Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten. Der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zolleinnehmer. Der Pharisäer stellte sich hin und betete leise für sich: ‚Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen – kein Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder Zolleinnehmer wie dieser hier. Ich faste an zwei Tagen in der Woche und gebe sogar den zehnten Teil von allem, was ich kaufe.‘ Der Zolleinnehmer aber stand weit abseits. Er traute sich nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich auf die Brust und sprach: ‚Gott, vergib mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist.‘ Das sage ich euch: Der Zolleinnehmer ging nach Hause und Gott hatte ihm seine Schuld vergeben – im Unterschied zu dem Pharisäer. Denn wer sich selbst groß macht, wird von Gott unbedeutend gemacht. Aber wer sich selbst unbedeutend macht, wird von Gott groß gemacht werden.“ Sich selbst zu kennen, ist eine Kunst. Ganz bewusst und freiwillig von sich selbst zu reden, fällt nicht allen leicht. Ich bin gespannt auf die Interviews nach dem nächsten Lied. |
Lied: | Wohin sonst (Das Liederbuch, Nr. 12) |
Interviews / O-Töne: | Hier kann eine Person interviewt werden, die einen Freiwilligendienst gemacht hat oder gerade macht. Sie kann nach ihren Erfahrungen, nach Schwierigkeiten, eindrücklichen Erlebnissen gefragt werden. Die Frage, warum es sich lohnt, sich freiwillig zu engagieren, kann ebenfalls interessant sein. Alternativ oder zusätzlich kann auf „frei.willig.weg“ verwiesen werden, ein YouTube-Channel des Formats „Funk“, in dem in einer Art Video-Blog zwei junge Erwachsene ein Jahr in ihrem Freiwilligendienst im Ausland begleitet werden. Eine dieser Freiwilligen, Philo, war in unserem Gottesdienst anwesend und wurde interviewt. Videos von Philo und Philipp sind noch zu finden unter www.rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-internet/frei-willig-weg. Eventuell kann an Interviews oder Videos angeknüpft werden. Zum Beispiel sind auf dem Facebook-Auftritt von „ran ans Leben – Diakonie“ einige Kurzvideos zu finden, die junge Freiwillige in ihren Tätigkeiten (in der Jugendhilfe, Altenpflege … ) zeigen und in denen sie über ihren Alltag und ihre Motivation erzählen (www.facebook.com/ranansleben.diakonie). |
Wortspiel: | Im Gottesdienstraum werden die Menschen in drei Gruppen eingeteilt, z. B. rechte und linke Seite und die Empore. Mit jeder Seite wird das laute Rufen eines Wortes schnell eingeübt. Die einen rufen „frei“, die anderen dann „will“ und ich die dritten „ich“. Daraus wird zunächst das Wort „frei-will-ig“ gebildet und zwei Mal laut wiederholt. Dann werden die Wortteile neu zusammengesetzt (beliebig), nach einer kurzen szenischen Pause ruft die Moderation dann die Menschen auf zu: „ich“ „will“ „frei“ und ergänzt am Mikro „sein“. War das jetzt wirklich freiwillig? Oder eher, weil ich es gesagt habe – oder weil da jemand anderes mitgemacht hat? Was will ich? Weiß ich das immer? Und wenn ich diese Frage in der Kirche stelle, ist auch immer die große Frage: Glaube ich „freiwillig“? Folge ich Jesus freiwillig nach oder will ich eigentlich etwas anderes? Ganz viele Leute kamen zu Jesus, als er auf unserer Welt unterwegs war, und haben gesagt: „Ich finde das so beeindruckend, ich will dir folgen!“ Ich will – frei … will … ich dir folgen. Und Jesus sagte zu einem von ihnen: „Du weißt gar nicht, was du sagst, denn: Du kannst die Konsequenzen gar nicht abschätzen: „Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihr Nest. Aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann“ (Mt 8,20 BB). Kannst du die Konsequenzen abschätzen? Viele von euch, die heute hier sind, sind vermutlich Konfis, die von ihren Pfarrpersonen hierhergeführt wurden (Danke!). Ihr habt die Gelegenheit, in diesem Jahr zu erfahren, was es bedeuten kann „zu folgen“. Nicht so wie bei euren Eltern („Räumt jetzt das Zimmer auf!“), sondern: Jesus zu folgen, der ins Leben ruft. Ich möchte mit einer Geschichte aufhören, die ich vor wenigen Wochen erfahren habe: Ein Mensch wurde ausgezeichnet und konnte seinen Preis gar nicht entgegennehmen, da er im Gefängnis saß. Kurz die Geschichte nacherzählen vom Feuerwehrmann Manuel Blanco aus Spanien, der vor der griechischen Küste Leben rettet und der Schlepperei angeklagt wurde. Seine Antwort: „Was soll ich meinem Kind sagen, wenn es mich fragt: ‚Wo bist du gewesen?‘ “. (www.zeit.de/2017/02/griechenlandfluechtlinge- helfer-gericht-manuel-blanco) Ich glaube, wir alle haben bestimmte Begabungen bekommen. Und wir alle haben den Ruf, etwas Bestimmtes zu tun: mit sich und aus sich. Wie schön ist es, wenn wir dann dastehen und sagen: „Ich mach genau das richtige – freiwillig.“ Denn unser Leben ist ein Privileg. |
Lied: | Das Privileg zu sein (Feiert Jesus 4!, Nr. 156) |
Abschluss mit dem Vaterunser: | Einladung, in verschiedenen Sprachen zu beten (auch in Gebärdensprache). |
Informationen: | Opfer / Freiwilligendienste (Info-Material) / evtl. Programmhinweise |
Segen: | Zum Segen lade ich euch ein, die rechte Hand zum Himmel zu heben und sanft bei eurer Nachbarin oder eurem Nachbarn auf die Schulter zu legen. Bitte nehmt die linke Hand vor euch und bildet damit eine Schale. Die linke Hand, die so nah am Herzen ist, empfängt den Segen Gottes – lässt ihn durch deinen ganzen Körper fließen und gibt ihn mit der rechten Hand an deine Nachbarin / deinen Nachbarn weiter. |
Musik als Ausklang: | Beautiful Things (Das Liederbuch, Nr. 135) |
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.