Passion und Ostern im Markusevangelium

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 2/2022. Es geht in vier Lektionen um Sterben und Auferstehen Jesu im Markusevangelium:

Lektion 1: Markus 14,27-61;66-72 Voll versagt

Lektion 2: Markus 15 Befreit!

Lektion 3: Markus 16,1-8 Das Grab ist leer!

Lektion 4: Markus 16,9-20 Zweifeln erlaubt?!

Zusatz: Ein Ostergarten für Kinder und Familien

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Der Glaube an Gott kostet Mut.

Checker

Wir als Christen sind nicht perfekt, wir machen Fehler – aber Jesus vergibt.

Der Text an sich

Die Jünger und Jesus haben das Passahfest in Jerusalem gefeiert. Nun sind sie auf dem Weg zum Ölberg. Sie haben viel mit Jesus erlebt: Jesus hat sie berufen, sie haben Jesus predigen hören und Jesus hat Wunder vollbracht. Die Jünger können sich wahrscheinlich ein Leben ohne Jesus nicht mehr vorstellen. Sie vertrauen ihm. Petrus spricht dies in der Bibelstelle laut aus: “Jesus, wie könnten wir sagen, dass wir dich nicht kennen? Du bist doch unser Freund!” Aber Jesus widerspricht ihm: “Petrus, DU wirst heute Nacht, bevor der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnet haben.” Petrus kann das nicht glauben, was sein Freund Jesus ihm dort unterstellt. Die Vorstellung sich von Jesus abzuwenden, ist für Petrus absolut undenkbar. Und so verspricht er noch vehementer, dass er, auch wenn er der Einzige sei, Jesus nicht verleugnen wird. Er ist sogar bereit mit ihm in den Tod gehen und damit alles für Jesus zu geben.

In der folgenden Nacht wird Jesus verraten, verhaftet und vor den jüdischen Rat gestellt. Alle seine Jünger fliehen aus Angst, außer Petrus. Er folgt Jesus mutig in den Hof des Palastes des Hohepriesters, in dem Jesus verhört wird. Petrus befindet sich in einer Ausnahmesituation: Jesus, der sonst immer so souverän war, wird schuldlos verhaftet und wehrt sich nicht dagegen. Alle seine Freunde haben bei der Festnahme zugeschaut und sind anschließend geflohen. Judas, einer der engsten Freunde von Jesus, hat Jesus ausgeliefert. Wie konnte das passieren?

Petrus ist hilflos und wahrscheinlich verängstigt, als er von einem Dienstmädchen angesprochen wird. Er verleugnet seinen Freund. Petrus wird noch weiter unter Druck gesetzt: Das Dienstmädchen spricht nun auch andere Leute an, ob Petrus nicht ein Anhänger von Jesus sei. Beim dritten Mal, bei dem die herumstehenden Menschen Petrus fragen, schwört dieser sogar bei Gott, dass er Jesus nicht kennen würde.

Als daraufhin der Hahn kräht, wird Petrus klar, was er getan hat. Gerade in dieser Situation, wo er ein echter Freund hätte sein sollen, hat er voll versagt. Er war sich so sicher, dass er zu Jesus stehen würde, egal was kommt. Doch er erlebt, dass er selber nicht stark genug ist und in ihm die Angst vor dem, was mit ihm passieren könnte, wenn er erkannt wird, die Oberhand gewinnt. Welche Vorwürfe wird sich Petrus erst am Kreuz gemacht haben?

Der Text für mich

Bin ich ein guter Freund von Jesus? Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Bin ich wirklich ein Freund – nicht nur äußerlich, sondern auch in meinem Herzen? Reicht meine Herzenshaltung aus? Beim Lobpreis im Gottesdienst geht es mir manchmal wie Petrus. Ich singe mit lauter Stimme: “Jesus, du allein bist genug!”, “Ich gebe dir mein ganzes Leben hin”, “Ich kann nicht anders als von dir zu erzählen”, … Doch wenn ich dann wirklich in mein alltägliches Leben schaue, muss ich einsehen, dass das, was ich noch sonntags gesungen habe, oft nicht der Realität entspricht. In Situationen, wo es ernst wird, bin ich einfach oft zu feige. Jesus vergibt Petrus (Johannes 21,15-17) und macht ihn zum “Fels” (Matthäus 16,18) seiner Gemeinde. Ich weiß, dass Gott mir auch vergibt. Trotzdem will ich mich nicht darauf ausruhen, sondern den Mut finden, immer wieder neu Jesus ein guter Freund zu sein und zu ihm zu stehen.

In der Vorbereitung kann es helfen, sich über eigene Erfahrungen im Mitarbeiterteam auszutauschen.

Der Text für dich

Starter

Der Glaube an Gott kostet Mut. Vielleicht kostet es die Starter Mut in die Jungschar zu kommen. Vielleicht wissen sie nicht genau, was sie von der Sache mit Gott halten sollen. Vielleicht braucht es Mut, dennoch zu kommen, obwohl die Familie oder Freunde nicht sehr begeistert sind. Petrus hatte keinen Mut vor andern zu sagen, dass er zu Jesus gehört. Nicht nur die Starter brauchen Mut, sondern den Checkern und Mitarbeitern geht es oft ähnlich. Die Starter sollen erfahren: Sie sind nicht allein. In der Bibel wird von vielen Menschen erzählt, die Fehler machen, Angst haben und zweifeln. Dennoch gibt Gott ihnen eine zweite Chance und ist geduldig – so wie bei Petrus.

Checker

Jesus zu kennen, mit ihm zu reden und in die Jungschar zu gehen ist eine Sache – aber von Jesus erzählen? Bestimmt haben die “Checker” schon einmal Situationen erlebt, in denen es gar nicht so leicht war, vor anderen zu sagen, dass man an Jesus glaubt. Selbst Petrus, der so viel mit Jesus erlebt hat, hat in der entscheidenden Situation Angst gehabt. Jesus wusste das. Petrus musste selbst erleben, wie er als Freund versagt hat. Er musste diese Situation aushalten, bis Jesus ihm vergeben hat. Die Checker sollen wissen: Wir als Christen sind nicht perfekt, wir machen Fehler, aber Jesus vergibt. Es hilft der Austausch mit anderen Christen, die ähnliche Situationen kennen. Diese Jungscharstunde dient dazu, ehrlich zu sein und sich zu ermutigen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Stell dir vor…

Den Kindern werden Situationen geschildert. Sie müssen sich entscheiden, was sie tun würden.

  • Stell dir vor, du hast einen Freund, der von keinem in der Klasse gemocht wird. Eines Morgens kommst du in die Klasse und dein Freund sitzt weinend auf seinem Platz. Es stellt sich heraus, dass die anderen Klassenkameraden deinen Freund so lange geärgert haben, bis er schließlich angefangen hat zu weinen. Was machst du in dieser Situation? (deinen Freund trösten/ den Klassenkameraden sagen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist/ die Situation erst einmal auf sich beruhen lassen)
  • Stell dir vor, du hast für deinen Freund die Unterschrift unter seiner Deutscharbeit gefälscht. Nun ist herausgekommen, dass die Unterschrift nicht von den Eltern deines Freundes stammt. Eure Klassenlehrerin stellt deinen Freund zur Rede. Sie vermutet, dass er die Unterschrift gefälscht hat. Was machst du in dieser Situation? (zu der Lehrerin gehen und die Wahrheit sagen/ hoffen, dass die Wahrheit nicht herauskommt/ dich mit deinem Freund besprechen, was du machen sollst)
  • Stell dir vor, du wirst von deinen Klassenkameraden gefragt, was du am Nachmittag vorhast. Du sagst, dass heute Jungschar ist. Da deine Mitschüler nicht wissen, was das ist, fragen sie nach. Du erzählst grob, was ihr dort macht: “Man hört eine Geschichte von Jesus und spielt coole Spiele.” Die anderen fragen, ob du wirklich an Jesus glaubst. Was machst du in dieser Situation? (sagen, dass du an Jesus glaubst und dir der Glaube wichtig ist/ ausweichend antworten/ antworten, dass du nur zu Jungschar gehst, weil das deine Eltern wollen oder wegen der Spiele)

 

Idee 2

Der Mitarbeiter kann zu Beginn von seinen eigenen Erfahrungen berichten. Vielleicht gibt es eine Situation, in der es ihm schwergefallen ist, von Jesus zu erzählen. Diese kann er kurz erzählen, bevor in die Verkündigung eingestiegen wird.

Verkündigung

Verkündigungsart: Den Bibeltext ins Heute übertragen

Gemeinsam schlagen die Kinder und Mitarbeiter die Bibel auf und lesen den Bibeltext (empfehlenswert ist die BasisBibel oder die Gute Nachricht). Zunächst liest der Mitarbeiter die Verse aus Markus 14, 27-31 vor. Bevor er anschließend die Verse 66-72 vorliest, erzählt er, was in der Zwischenzeit passiert:

  • Jesus ist draußen im Garten Getsemane und betet. Er hat Angst weil er weiß, dass er bald am Kreuz sterben wird. Deshalb bittet er Gott, dass das, was ihm bevorsteht, doch nicht eintrifft. Jesus wird von seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes begleitet. Doch nach einiger Zeit taucht Judas, ein anderer Jünger von Jesus auf. Er ist nicht allein, denn es folgt ihm eine Truppe, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet ist. Judas geht zu Jesus und gibt ihm einen Kuss. Dadurch zeigt er den Soldaten, wen sie verhaften sollen. Die Leute nehmen Jesus fest und führen ihn zum Hohepriester, wo Jesus befragt wird.
  • Frage an die Kinder: Was denkt ihr, machen die Freunde von Jesus, als die bewaffneten Soldaten auftauchen? Und was denkt ihr macht Petrus?
  • Die Jünger bekommen Angst und laufen weg – bis auf Petrus. Er folgt Jesus in sicherer Entfernung zum Palast.

Vielen ist die Geschichte wahrscheinlich bekannt. Dann können die Kinder auch den Zwischenteil gemeinsam erzählen. Evtl. müssen Unklarheiten und Fragen geklärt werden.

Jetzt wird Markus 14, 66-72 gelesen.

  • Die Kinder bekommen anschließend die Aufgabe den Bibeltext nachzuspielen. Sie sollen sich dabei überlegen, wie dies in der heutigen Zeit aussehen könnte:  
  • Wie würden Jesus und Petrus heute miteinander reden? Welche Worte würden sie vielleicht verwenden? Welche Personen würden heute in der Geschichte auftauchen? Vielleicht würde anstelle der Truppe mit Schwertern und Knüppeln die Polizei oder die Mafia kommen und Jesus verhaften. Vielleicht würde Petrus anstelle der Magd heute die Sekretärin des Bürgermeisters treffen … Die Kinder sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, dennoch sollte die Handlung erkennbar sein. Die Mitarbeiter können hierbei unterstützen und ggf. Ideen beisteuern. Zum Spielen der Geschichte können die Kinder Verkleidungen nutzen.

Die andere Idee

Die Geschichte wird mithilfe der “Bildergeschichte in der Streichholzschachtel” erzählt. Dazu bastelt jedes Kind zunächst die Bildergeschichte (siehe “Kreatives”). Anschließend erzählt der Mitarbeiter Bild für Bild die Geschichte, während die Kinder die Bilder nacheinander herausziehen. Wenn die Kinder die Geschichte schon kennen, können sie miteinbezogen werden und miterzählen. Auch wenn einige die Geschichte vielleicht nicht kennen, können sie beschreiben, was sie auf dem Bild sehen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Auf mehreren Zetteln (Vorlage siehe Downloadmaterial) stehen Verse aus dem Bibeltext (nach der Basis Bibel), die von den Kindern in die richtige Reihenfolge gebracht werden sollen. Wenn sie das geschafft haben, können sie die Zettel umdrehen: “Johannes 21,15″ wird sichtbar. Die Bibelstelle soll im Anschluss mit den Kindern in der Bibel aufgeschlagen, gelesen und besprochen werden: Was bedeutet es, dass Jesus Petrus fragt, ob er ihn liebt? Was heißt: “Führe meine Lämmer zur Weide!“

Gespräch

Das Gespräch soll mit den Kindern zusammen schriftlich festgehalten werden. Dazu wird ein A3-Blatt in zwei Spalten aufgeteilt: In der linken Spalte werden Antworten zu der Frage “Warum fällt es mir schwer, von Jesus zu erzählen?” gesammelt. Dabei können die Fragen “Warum war Petrus kein guter Freund?” und “Was hindert mich daran von Jesus zu erzählen?” helfen.

In der rechten Spalte werden die Antworten zu der Frage “Was hilft mir bzw. was macht mir Mut, anderen von Jesus zu erzählen?” aufgeschrieben. Auch hier können weitere Fragen hilfreich sein: “In welchen Situationen habe ich jemanden schon einmal von Jesus erzählt? Wie hat er/sie reagiert?”, “Was möchte ich konkret verändern?”, “Wem möchte ich von Jesus erzählen und warum?”

Merkvers

“Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel.” Matthäus 10,32 (Basis Bibel)

Der Merkvers wird auf ein Blatt geschrieben und zerschnitten. Die Kinder müssen nun das Blatt wieder zusammenfügen. Anschließend sollen die Kinder den Vers durchlesen und sich merken. Der Mitarbeiter kann einzelne Wörter wegnehmen. Die Kinder sollen erraten, welches Wort fehlt und den Vers dann aufsagen.

Gebet

In der Mitte steht ein Tablett mit Teelichtern und einem Feuerzeug. Die Kinder dürfen für eine Person, die Jesus kennenlernen soll, beten und eine Kerze dabei anzünden. Sie können auch eine Kerze für sich anzünden und Gott um Mut bitten.

Kreatives

Jedes Kind bastelt eine Bildergeschichte in der Streichholzschachtel. Die Vorlage gibt es im Downloadmaterial. Dazu werden die Streifen ausgeschnitten (nicht die einzelnen Bilder ausschneiden) und zusammengeklebt (Kleber auf die zwei linken leeren Kästchen). Die Bilder werden wie eine Ziehharmonika geknickt, sodass das erste Bild der Geschichte nach oben zeigt. Das letzte freie Bild der Geschichte wird in die Streichholzschachtel geklebt. Wer möchte, kann die Bilder anmalen und die Streichholzschachtel von außen verschönern.

Spielerisches

“Hühner scheuchen”

Jeder Spieler bekommt drei Streichhölzer (symbolisieren die Hühner). Es wird reihum gewürfelt. Würfelt ein Spieler eine Eins, gibt er ein Huhn an seinen linken Nachbarn und bei einer Drei an seinen rechten Nachbarn. Würfelt er eine Sechs, darf er das Huhn in den Stall (Tischmitte) scheuchen. Bei den Würfelzahlen zwei, vier und fünf passiert nichts und der Würfel wird an den nächsten Spieler weitergegeben. Gewonnen hat derjenige, der das letzte Huhn in den Stall befördert. Hat ein Spieler keine Hühner mehr, darf er dennoch weiter mitspielen, da es sein kann, dass er von seinem Nachbarn ein Huhn wiederbekommt.

Anschließend an das Spiel kann der Spielleiter das Thema “Huhn” bzw. “Hahn” aufgreifen. Was hat das Tier mit unserer heutigen Geschichte zu tun? Warum war es für Petrus wichtig, dass der Hahn gekräht hat?

Rätselhaftes

Welche Wörter verbergen sich hinter dem Buchstabensalat?

  1. GAMD
  2. RTENAVER
  3. PRUSET
  4. HNHA
  5. ERHVFAGNTU
  6. ÄNRET
  7. EJSUS

(Lösung: 1. Magd, 2. verraten, 3. Petrus, 4. Hahn, 5. Verhaftung, 6. Träne, 7. Jesus)

Aus dem Buchstabensalat ergeben sich Wörter, die mit der biblischen Geschichte zu tun haben. Die Wörter können anschließend besprochen und in Verbindung mit dem Bibeltext gebracht werden.

Methodisch können die Wörter auf eine Tafel oder auf Zettel für die Kinder geschrieben werden.

(T)Extras

Lieder

Fürchte dich nicht (denn ich bin bei dir)

Schein auf mich

Der Unterschied

Aktionen

Jedes Kind kann sich eine “Gebetserinnerung” gestalten. Hierfür kann buntes Papier verwendet werden. Auf den Zettel schreiben sie den Namen der Person auf, der sie von Jesus erzählen wollen. Die Erinnerung legen sie an einen Ort, wo sie diese regelmäßig sehen. Immer wenn sie die Karte sehen, werden sie an ihr Vorhaben erinnert und können für die Person und sich selbst beten.

Zusammen ein Gedicht schreiben

Gemeinsame Familien-Zeit ist wertvoll. Dieser Baustein bietet die Möglichkeit als Familie gemeinsam kreativ zu werden und ein persönliches Familien-Gedicht zu entwickeln.

Beschreibung

Macht es euch bequem. Legt ein großes Blatt in die Mitte und schreibt „Unsere Familie“ mit großen Buchstaben in die Mitte. Jeder bekommt einen Stift in die Hand. Bei kleinen Kindern schreiben die Großen. Überlegt, was ihr als Familie gern macht, was ihr gut zusammen könnt, was euch ausmacht… z.B. wir entdecken gerne Neues oder wir lachen gern miteinander oder wir lieben den Sommer…

Schreibt alles auf das Blatt in der Mitte.

Dann überlegt euch eine Reimform:
Wollt ihr ein Elfchen schreiben. Dazu braucht ihr 11 Wörter in 5 Zeilen. Vorteil: die Wörter müssen sich nicht reimen 😉

Zum Beispiel:
„Familie – immer da, früh bis spät, lachen, streiten, kochen, spielen – Familienzeit!“

Oder ihr schreibt ein Haiku. Das sind drei Wortgruppen mit 5 – 7 – 5 Silben (Lauteinheiten). Auch hier müsst ihr keinen Reim berücksichtigen.

Zum Beispiel:
„Fa-mi-ly sind wir (5)
Ma-ma, Pa-pa, eins, zwei, drei (7)
der Him-mel geht auf!“ (5)

Wollt ihr ein Gedicht in Reimform schreiben z.B. a a b b? Dann braucht ihr Wörter die sich reimen. Schaut auf eure Wortsammlung zur Familie: Was reimt sich?Sammelt Wörter, die sich zu euren gesammelten Worten reimen, z.B.: malen, baden, fragen, tragen… oder lachen, machen, Drachen, krachen… oder Traum, Baum, Schaum, kaum…

Ein Gedicht könnte dann so aussehen:
„Durch dick und dünn gehen wir (a),
mit Vertrauen sind wir hier (a).
Fest verwurzelt wie ein Baum (b),
wir leben unseren Traum (b).“

Oder ihr wählt die Reimform a b a b:
„Willkommen bist du! (a)
Feiern und lachen. (b)
Nur selten ist Ruh`(a),
Komm! Weitermachen!“ (b)

Fallen euch noch passende Geräusche dazu ein? Oder Grimassen oder eine Geste? Kleine Kinder sind zu gewinnen durch Bewegungen oder Geräusche. Dann wird euer Gedicht wie ein kleines Theaterstück 😉

Wenn ihr Spaß habt, dann schreibt zu jedem und jeder von euch noch einen Vers. Vielleicht findet ihr einen Reim auf den Vornamen? Oder ihr überlegt, was er oder sie gerne macht, gut kann oder was eine besondere Eigenheit von ihm oder ihr ist. Z.B. Ich singe gern (singen – klingen) oder ich kann gut für andere sorgen (sorgen – Morgen) oder ich bin ein Wirbelwind (Wind – Kind)… Bei kleinen Kindern überlegt miteinander.

Schreibt euer Gedicht kunterbunt auf ein großes Blatt.

Und dann lest es gemeinsam vor.

Sucht einen Platz aus, an dem ihr euer Familien-Gedicht aufhängt.

Und jetzt gibt´s eine Belohnung fürs gemeinsame Kreativ-Sein: eine Runde Schwimmen gehen oder Eis essen? Viel Spaß!

Meldung aus den Nachrichten am 7. Juni 2021: „Die Kinderrechte werden nicht ins Grundgesetz aufgenommen.“ Kinderrechte? Schon lange machen sich Menschen Gedanken darüber, welche Rechte Kinder bekommen sollen. Einer davon war Janusz Korczak. Seine Gedanken zu den Kinderrechten sind zwar schon 100 Jahre alt. Aber gerade in der heutigen Zeit wieder brandaktuell. Er beschreibt drei Grundrechte, die immer gelten. Selbst in Zeiten, wie z.B. einer Corona-Pandemie.

Auch in der Bibel lesen wir davon, dass Jesus die Kinder wichtig sind. Jesus liegen gerade diejenigen am Herzen, die nicht so hoch angesehen sind und wenig Rechte haben. Zur damaligen Zeit waren das unter anderem die Kinder, die nichts zu sagen hatten.

Hier ist eine Jungscharstunde zu den drei Grundrechten der Kinder, wie Korczak sie formuliert hat. Ihr könnt den Kindern etwas zum jeweiligen Recht erklären und dann das Spiel spielen.

1. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag!

Das bedeutet: Für das Kind ist jeder Tag richtig und wichtig. Kinder sollen nicht nur für irgendwann später vorbereitet werden. Sondern heute ist genauso wichtig. Kinder sollen nicht nur warten und still halten, bis z.B. eine Pandemie vorbei ist. Sie haben ein Recht darauf, dass es ihnen heute gut geht und sie beachtet werden. Auch für die Schule ist es wichtig: Gelernt werden soll nicht für irgendwann später, sondern auch für das, was gerade jetzt wichtig ist.

Spiel: Die Kinder werden in 3er- Gruppen eingeteilt und bekommen diese Aufgabe: „Stellt euch vor, ihr dürftet ganz frei bestimmen, wie euer Stundenplan aussieht. Welche Fächer würdet ihr in eurer Schule haben?“ Jede Gruppe bekommt Zettel, Stifte, Aufkleber und hat 15 Minuten Zeit sich ihren Stundenplan zu überlegen. Anschließend wird den anderen der Stundenplan vorgestellt.

2. Jedes Kind hat das Recht auf den eigenen Tod!

Das bedeutet: Dieser Satz klingt erst mal seltsam. Soll man sich selbst umbringen? Nein. Es ist damit gemeint, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, eigenes Risiko einzugehen. Es soll nicht von den Eltern in Watte gepackt werden und nichts mehr dürfen. Sondern es ist wichtig, dass man selbst Dinge ausprobiert und eigene Erfahrungen machen darf. Dabei kann auch mal was schief gehen – aber was soll`s ? Daraus lernt man doch. Natürlich soll man dabei nicht sein Leben riskieren.

1. Spiel: Zwei, drei, Risiko! Ihr teilt Gruppen ein und spielt mehre kurze Wettkampfspiele. Am Ende jedes Spiels werden Punkte verteilt. Einen Punkt für die drittplatzierte Gruppe, zwei Punkte für die zweite Gruppe und drei Punkte für die Gewinnergruppe. Danach darf die Gewinnergruppe entscheiden. Geht sie auf Risiko oder nicht. Wenn ja, dann würfelt die Gruppe. Bei einer 4, 5 oder 6 verdoppeln sich ihre Punkte und sie bekommen 6 Punkte. Bei einer 1,2 oder 3 verlieren sie alle Punkte und sie bekommen 0 Punkte für dieses Spiel.

  • Eierlauf. Jede*r muss einen Tischtennisball auf einem Esslöffel transportieren. Fällt der Ball runter, muss man von vorne beginnen.
  • Wett- Puzzeln. Für jede Gruppe liegt ein kleines Puzzle bereit. Der erste aus der Gruppe läuft zum Puzzle und beginnt. Nach 30 Sekunden ist Stopp und die zweite Person aus der Gruppe darf weiter puzzeln.
  • Lieder raten. Die Mitarbeiter*innen singen Lieder und zwar gaaaaanz langsam. Die Gruppen raten, welches Lied es ist. Jede Gruppe darf pro Runde nur einmal raten.
  • Memory. Auf dem Gelände sind Memory-Karten verteilt. Und zwar von jedem Memory-Paar ein Bild. Den Kindern wird ein dazugehöriges Bild gezeigt. Jetzt laufen sie los und suchen die Karte. Wer sie zuerst gefunden hat, gewinnt einen Punkt.
  • Flieger-Weitwurf. Jede*r aus der Gruppe hat kurz Zeit einen Papierflieger zu basteln. Anschließend tritt jeweils eine Person pro Gruppe gegeneinander an. Welcher Flieger am weitesten fliegt, der gewinnt einen Punkt. Die Gruppe mit den meisten Punkten gewinnt dieses Spiel.

2. Spiel: In Watte gepackt zu werden und nichts mehr zu dürfen. Diese Erfahrung haben bestimmt einige Kinder während der verschiedenen Lockdowns gemacht. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr jetzt mit eurer Gruppe gemeinsam darüber sprechen und die Kinder von ihren Erfahrungen erzählen lassen.

3. Das Recht des Kindes so zu sein, wie es ist!

Spiel: Jedes Kind überlegt zu jedem Buchstaben seines Namens ein Begriff, dass sich selbst beschreibt. Zum Beispiel LENI- Lachen, Eis, Nachdenken, Inliner. Wenn alle fertig sind, dann stellen sich immer zwei Kinder aus der Gruppe in einem Meter Abstand gegenüber. So wird eine Gasse gebildet. Leni beginnt und läuft durch die Gasse und zwar so, wie sie möchte: wie ein Model, tanzend, schüchtern, hüpfend. Alle Kinder, die die Gasse bilden klatschen laut und jubeln Leni laut zu (hier müssen die Mitarbeitenden gute Stimmung machen). Am Ende der Gasse bleibt Leni stehen und ruft laut: „Ich bin LENI- lachen, Eis, Nachdenken, Inliner! Ich bin ich!“ Und alle anderen rufen laut: „Und das ist gut!“

Wie kann es weiter gehen?

Ihr habt heute gemeinsam wichtige Dinge erarbeitet. Das ist ein richtiges politisches Statement. Vielleicht habt ihr Lust, dass ihr Dinge aus der heutigen Jungscharstunde (z.B. den Stundenplan) auf die Homepage eures Vereins/ eurer Gemeinde stellt. Mit dem Titel: „Kinder haben Rechte!“. Oder ihr schreibt einen Artikel in die Zeitung oder den Gemeindebrief.

Hintergrund

Dem polnische Arzt, Pädagoge und Autor Janusz Korczak (1878/9 – 1942) lagen Kinder sehr am Herzen. Er setzte sich sein Leben lang für Kinder ein. Er wollte Kindern Unterstützung und Hilfe geben und sie dabei als vollwertige Menschen respektieren. Korczak war selbst Jude und leitete ein jüdisches Waisenhaus. Als seine Waisenkinder ins KZ depotiert wurden, ging er freiwillig mit ihnen, um sie zu unterstützen.

Korczak verfasste seine Rechte der Kinder. Diese dienten als Grundlage für die heutigen Kinderrechte. Diese sind in vielen Nation im Gesetz verankert.

Wenn du mehr über Janusz Korczak erfahren möchtest. Janusz Korczak (2015): Wie man ein Kind lieben soll. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht.

Was ist eigentlich stark? Was schwach? In dieser Themenreihe geht es darum, mit den Kindern darüber ins Gespräch zu kommen, bzw. sich spielerisch diesen Fragen zu nähern. Gleichzeitig haben wir uns Gedanken gemacht, was Kinder stark macht. Was können wir Mitarbeitenden dazu beitragen, Kinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranreifen zu lassen? Und welche Rolle spielt Gott und der Glaube an ihn dabei? Besonders gut finden wir, dass Gott ganz normalen Typen begegnet und mit ihnen Geschichte schreibt. Und gerade in ihrer Schwachheit ist Gottes Kraft besonders gut zur Geltung gekommen.

Wer ist stark? Wer ist schwach? Komm, lies selbst und finde es für dich heraus! Viel Spaß beim Entdecken, Ausprobieren und Umsetzen,

Dein Jungscharleiter- Online-Redaktionsteam

Ein »Lächeln ins Gesicht zaubern« möchten wir euch mit unseren neuen Ideen zum Thema »Lachen und weinen«, die zum größten Teil auch »corona-tauglich« online durchgeführt werden können.

»Lachen und weinen« – beides begleitet uns durch unser Leben und kann manchmal ganz schön für ein Gefühlschaos sorgen. Auch die Frauen zur Zeit Jesu haben das erlebt – in unseren Bibelarbeitsentwürfen für die Passions- und Osterzeit. Weitere wertvolle Impulse, dieses sensible Thema mit eurer Mädchengruppe anzugehen, findet ihr zum Beispiel in dem Artikel vom Trösten. Eine Andacht zu einem Witz? – Das ist »kein Witz«! Mit unseren Grundsatzartikeln möchten wir euch Hintergrundwissen vermitteln für Themen, die bei Jugendlichen »dran« sind, wie zum Beispiel das meistgestreamte, aber nicht unumstrittene Musik-Genre Gangsta-Rap. Auch »Christsein in Beziehungen« stellt Jugendliche immer wieder vor besondere Herausforderungen: Neben sehr persönlichen Erfahrungsberichten gibt es dazu auch einen passenden Stundenentwurf für deine (Mädchen-)Gruppe, um sprachfähiger über den Glauben zu werden.

Es kommt wohl niemand von uns darum herum: um »den einen Moment«, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellt. Und manchen von uns passiert das sogar mehrmals im Verlauf des Lebens.

Was »dieser eine Moment« genau ist? Das kann ganz unterschiedlich sein: der Tod eines geliebten Menschen, eine schwere Krankheit, an der ich oder liebe Menschen erkranken, die drohende Scheidung der Eltern, das Ende einer Partnerschaft, Arbeitslosigkeit etc. Was aber in all diesen Momenten gleich ist: das diffuse Gefühl von großer Trauer – und »danach« ist meist nichts mehr wie »davor«.

Ebenfalls gleich ist, dass unsere Freunde in diesen Situationen nicht genau wissen, wie sie mit uns umgehen sollen, sondern sich häufig aus Ratlosigkeit und der Sorge, etwas falsch zu machen, zurückziehen. Genau an dem Punkt setzen wir an. Wir möchten den Mädchen verdeutlichen, was in der Trauer passiert – und was dabei helfen kann, die Trauer zu überwinden bzw. sie möglichst gut in das Leben zu integrieren.

HINWEIS: Da dieses Thema ein großes Trigger-Potential hat, solltest du deinen Mädels sowohl im Vorfeld ankündigen, worum es gehen wird (dann kann jede für sich entscheiden, ob sie dabeisein möchte), als dir auch Gedanken dazu machen, wie du reagieren möchtest, wenn einer das Thema doch zu nahe geht und in der Gruppe etwas »hoch kommt«. Hier bietet es sich an, sich im Team aufzuteilen (wer führt weiter durch die Gruppe, wer beruhigt das/die Mädchen) oder alternativ sich zusätzliche personelle Unterstützung im Hintergrund einzuladen.

Durchführung

In den Vorbereitungen zu dieser Einheit kannst du den Gruppenraum versuchen, besonders gemütlich herzurichten, wenn es die Gegebenheiten zulassen – alternativ kann man das Treffen vielleicht ausnahmsweise in einen anderen Raum oder zu jemandem nach Hause verschieben?! Dazu bietet es sich an, warme Getränke und Knabbersachen anzubieten, denn manchmal ist es bei schweren Themen hilfreich, wenn man sich an etwas »festhalten« kann.

Einstieg

Genießt miteinander die erste Runde bei Getränken und nehmt euch Zeit für eine ausführliche Begegnungsrunde:

Wie geht es euch heute?

Was ist Schönes/Schweres seit dem letzten Treffen passiert? Dabei kann eine Blume/Kerze bzw. ein Stein o. ä. herumgegeben werden.

Hauptteil

Steig ein mit der Frage, wer schon einmal Trauer erlebt hat, selbst oder bei jemand anderem:

  • Was hast du gefühlt/gedacht?
  • Was hättest du dir als Trauernde gewünscht?
  • Wovor hattest du als Tröstende Angst?

Verteile fünf große Plakate in DIN A3 mit den Wörtern »Leugnen«, »Wut«, »Verhandeln«, »Depression« und »Akzeptanz«

1. Aufgabe: Schreibt in einem Schreibgespräch auf, was euch dazu einfällt. (Ein Schreibgespräch ist eine stille Kommunikation, bei der man sich nur über das geschriebene Wort austauscht)

2. Aufgabe: Versucht, diese 5 Begriffe so anzuordnen, dass sie eine mögliche Abfolge des Trauerprozesses abbilden.

Gib einen kurzen Einblick in die »5 Phasen des Trauerns nach Kübler-Ross« (siehe anhängendes PDF) und vergleiche diesen Ablauf mit dem, den die Mädchen mit den Plakaten gelegt haben. Was passt, wo sind Unterschiede?

Weise auf weiterführende Theorien hin, die andere Ansätze verfolgen, z. B. von George Bonanno (siehe PDF).

Ende

  • Verteile kleine Zettel in DIN A6 und lass die Mädchen Ideen sammeln, was sie als Trauernde/Traurige als hilfreich empfinden würden.
  • Sammelt diese Ideen und erstellt daraus ein kleines Plakat für euren Gruppenraum
  • Schenk den Mädchen zum Ende des Treffens eine kleine, selbst gestaltete Segenskarte oder schau, ob du z. B. etwas Passendes bei den »Marburger Medien« oder anderen Verlagshäusern findest.

Andachtsidee zu Hiob

Es gibt einiges, was man bei dem Versuch, Trauernde zu trösten, falsch machen kann. Die Freunde, die Hiob hat, zeigen das auch recht deutlich. Aber zu Beginn der Geschichte gibt es etwas ganz Wichtiges, und das machen sie richtig:

»Hiob hatte drei Freunde: Elifas aus Teman, Bildad aus Schuach und Zofar aus Naama. Als sie von dem Unglück hörten, das über ihn hereingebrochen war, vereinbarten sie, Hiob zu besuchen. Sie wollten ihm ihr Mitgefühl zeigen und ihn trösten. Schon von Weitem sahen sie ihn, aber sie erkannten ihn kaum wieder. Da brachen sie in Tränen aus, sie zerrissen ihre Kleider, schleuderten Staub in die Luft und streuten ihn sich auf den Kopf. Dann setzten sie sich zu Hiob auf den Boden. Sieben Tage und sieben Nächte saßen sie da, ohne ein Wort zu sagen, denn sie spürten, wie tief Hiobs Schmerz war.«

Hiob 2,11–13, Gute Nachricht Bibel

Das Wichtigste, was Freunde tun sollten, ist sich auf den Weg zu machen und Trauernde nicht alleine zu lassen, sondern mitzutrauern und den Schmerz auszuhalten. Keine Sorge, du musst nicht so extrem reagieren und deine Kleidung zerreißen und auch nicht gleich eine Woche am Stück da sein. Aber sei da und zeig, dass du sie/ihn nicht alleine lässt, sondern ihr/ihm nahe bist. Damit gelingt es dir schon, dich als Gottes Zeugin/Botin zu zeigen: Denn Gott will sich auch in der Not und im Schmerz um uns kümmern. Das macht er auch, in dem er andere Menschen ermutigt, jemanden zu besuchen, zu umarmen und zu zeigen: DU BIST NICHT ALLEIN!

Das Ziel

Starter

Gott ist immer noch größer! Darum will er die Nummer 1 bei dir sein!

Checker

Gott will die Nummer 1 in deinem Leben sein. Kompromisslos. Immer und überall!

Der Text an sich

Samuel legt sein Amt nieder und setzt Saul als König ein. Dieser hat davor (und dann auch direkt danach) die Feinde Israels vom Einzug ins Land abgehalten. Er hält seine Abschiedsrede, in der er nochmals deutlich macht, dass die Einsetzung eines Königs fundamental falsch ist.

Samuel hat dem Volk jahrelang integer gedient und sie vor Gott vertreten. Er war König, Priester, Prophet und Richter in einer Person.

Durch die Erinnerung an die Taten Gottes macht er deutlich, dass Gott immer schon der König Israels war, und sichtbare Leiter (Mose & Aaron) eingesetzt hatte. Er hat das Volk immer beschützt und gerettet, selbst dann, wenn sie selbst an den Problemen Schuld hatten. Gott verhält sich wie ein leidenschaftlicher König: Er ist stark und mächtig, kümmert sich um sein Volk und setzt sichtbare Leiter ein (V.6-12).

Das Volk hingegen will nicht auf ihren König, auf Gott, hören, sondern einen neuen, eigenen, menschlichen König haben. Sie erklären letztlich Gott für tot. Nur wenn der König stirbt, gibt es einen neuen König. Gott ist tot. Daher suchen sie einen Ersatz für Gott. Die Israeliten wünschen sich jemanden, der vor ihnen herzieht. Jemanden, der sichtbar stark ist. Und zwar so, dass sie und die Feinde es sehen.

Gott lässt sich auf die Wünsche des Volkes ein. Er setzt Saul ein (V.12.13). Samuel macht aber auch deutlich, dass Gott trotzdem nach wie vor der König des Volkes ist. Er muss gefürchtet, ihm gedient, auf seine Stimme gehört und ihm gehorcht werden (V.14). Wird das Volk das vergessen und nur noch den irdischen König als König betrachten und Gott vergessen, wird Gott seine Hilfe von ihnen nehmen (V.15).

Um zu zeigen, dass seine Aussage über die Herrschaft Gottes und sein Königreich korrekt ist, tut Gott durch Saul das Wunder des Donners. Hierdurch merkt das Volk, dass ihr Wunsch, einen eigenen König neben oder gar an Gottes Stelle zu haben, Unrecht war und Sünde ist (V.19).

Weil Gott aber trotz des irdischen Königs König bleibt, regiert er immer noch und wird daher große Dinge am Volk tun. Das wird er, solange sie ihn fürchten, ihm dienen und von ganzem Herzen treu sind (V.24). Wenn sie das aber nicht tun, kann sie niemand retten. Nicht einmal ihr König (V.25).

Der Text für mich

Ich wünsche mir auch jemanden mit Ahnung, der mir verlässlich Tipps gibt, was ich tun oder lassen kann, um meine Ziele zu erreichen. Egal, ob eine App, die mich motivieren soll, mehr Sport zu machen, ob Mitarbeiter, die genau wissen, wie ich mit den nervigen Kindern umgehen soll, oder …

Ist ja enorm praktisch und nicht schlimm.

Trotzdem kann es gefährlich werden. Im Gegensatz zu den Israeliten ist es bei mir oft nicht klar, welchen Stellenwert ich diesen Tipps gebe. Auf andere hören ist ja gut! Problematisch wird es nur dann, wenn ich alle frage, nur eben nicht Gott. Oder wenn ich Gott frage, aber seine Antwort nur eine unter vielen ist. Das ist oft mein Problem:

Ich suche einen, der Ahnung hat. Ich frage alle und jeden. Zu oft gebe ich irgendeiner Person, von der ich nicht weiß, ob sie es wirklich gut mit mir meint, mehr Raum, als meinem König, meinem Schöpfer.

Aber Jesus Christus ist mein Erlöser und Herr. Darum möchte ich ihm die Ehre geben und mein Leben nach seinem Willen gestalten. Ich will Gott nach seiner Meinung fragen und seine Antwort umsetzen. Er ist und bleibt die Nummer 1!

Der Text für dich

Starter

Kindern ist bewusst, dass es über dem, der was zu sagen hat, immer noch einen gibt, der noch mehr zu sagen hat. Über mir der Klassen-Checker, über dem die Lehrerin, dann die Rektorin, dann der Bürgermeister … Es gibt immer einen, der noch mehr Ahnung hat, immer einen, der noch mehr Macht hat. Sie verstehen, dass das Volk zwar einen König bekommt, aber über dem König letztlich immer noch Gott die Fäden in der Hand hält. Die Kinder sollen so begreifen, dass Gott immer noch größer ist. Egal, ob der Bestimmer über mir es gut meint oder schlecht. Gott ist immer noch drüber. Er hat noch mehr Ahnung!

Checker

Kinder, die mit Jesus unterwegs sind, erleben immer wieder, dass es in der Jungschar, im KiGo vielleicht ganz cool ist, sich an Gott zu halten und schlaue Jesus-Sätze rauszuhauen, aber dass das im Alltag gar nicht immer so einfach ist. Auf wen höre ich in der Schule? Auf Gott, der es wirklich gut mit mir meint, der mein Freund ist und ich deswegen auch zu ihm und den Schwachen stehen kann? Oder höre ich auf den Typen, der den anderen runtermacht?

Auf wen höre ich, wenn es um mein Taschengeld geht? Auf mich selbst und meinen Kaugummi-Hunger? Oder auf Gott, der mich auch herausfordert, von dem was ich (letztlich von ihm) bekommen habe, auch was abzugeben?

Der Text gelebt

Material

Aufgaben, Gegenstände für die Hinführung, Bilder & Zeitschriften, großes A3-Papier, Kleber, Schere

Hinführung

Idee 1: Jungscharversion von „Mein Mann kann“

(besser für Starter geeignet) Teilt die Kinder in mindestens drei Gruppen ein. Stellt ihnen Aufgaben, die sie als Gruppe schaffen müssen, z. B. Liegestütze, Kopfrechenaufgaben, Baumarten erkennen, … Jede Gruppe überlegt, wie viel sie schaffen. Die Gruppen pokern sich gegenseitig hoch. Die Gruppe mit der höchsten Zahl muss antreten. Schaffen sie das Gesagte zu erreichen, bekommen sie zehn Punkte. Schaffen sie es nicht, bekommen alle anderen Gruppen jeweils fünf Punkte.

Idee 2: Was bist du bereit zu geben, um … zu bekommen?

(besser für Checker geeignet) Alle Kinder spielen gegeneinander. Ihr packt immer wieder coole Sachen aus, die Kinder gern hätten. Eis, Pommes, ein cooles Spiel, Fußball, …

Die Kinder müssen selbst überlegen, was sie tun / abgeben würden, um diese Dinge zu bekommen, z. B. „Ich würde nachher den Raum fegen“, – „Ich bereite nächste Woche die Spiele vor“, … So überbieten sich die Kinder gegenseitig, um das zu bekommen, was sie wollen.

Wie weit gehen die Kinder für etwas, das sie wirklich wollen? Wie viel Zeit, Geld und Leidenschaft investieren sie für diese Sache? Hier kannst du später anknüpfen, wie viel Zeit, Geld und Leidenschaft wir bereit sind, für Gott einzusetzen.

Verkündigung

Gespräch mit den Kindern über die Rolle Gottes in ihrem Leben

(Besser für Checker geeignet) Die Geschichten der letzten Wochen werden zu Beginn kurz wiederholt. Das Volk will einen König, der stark und schön ist, der sie anführt und für sie da ist. Die Ammoniter fallen ins Land ein. Sie wurden besiegt. Israel will Saul als König, weil er die Ammoniter besiegt hat. Samuel setzt ihn als König ein.

Hier geht es heute weiter: Samuel hält eine Rede zur Krönungszeremonie. Die Zusammenfassung der Rede steht in Vers 12. Die ist so krass, dass sie unbedingt vorgelesen werden muss. Wer kann das mal vorlesen? 1. Samuel 12,12: Das Volk sagte: „Nein, ein König soll über uns herrschen!“, obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist.

Was ist das Krasse daran?

Samuel macht deutlich, dass Gott eigentlich der König ist. Wann gibt es denn einen neuen König normalerweise? Wenn der alte stirbt, d. h. das Volk sagt: Gott, du bist tot!

Wenn Gott nicht mehr König sein darf, dann sagt das Volk auch, dass Gott nicht mehr die Nummer 1 sein soll. Das ist extrem unfair! Schließlich hat Gott das Volk immer gerettet und versorgt. Das geht gar nicht! Wenn ich Gott wäre, dann hätte ich denen was erzählt. Dann hätte ich keinen Bock mehr auf sie gehabt. Dann hätte ich sie sich selbst überlassen. So ein unfaires Volk!

Hm, und doch bin ich selbst manchmal auch so drauf …

Die Israeliten haben gesagt: Gott, DU bist nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben! Die Nummer 1 ist jetzt Saul. Wisst ihr, mir passiert das auch immer wieder, dass ich was anderes wichtiger finde als Gott. Was das ist? Ganz unterschiedlich. Meistens merke ich es daran, wie viel Geld und Zeit ich mir für etwas nehme und auf wessen Meinung ich höre, z. B.: Zocken, Freunde, Süßigkeiten, YouTuber, …

Alles ist mir wichtiger als Jesus.

Wie ist das bei euch so? Was ist für euch das Wichtigste in eurem Leben? Womit verbringt ihr am meisten Zeit? Wofür gebt ihr euer Geld aus?

Was denkt ihr, wie Gott das findet?

Achtung: Achtet darauf, dass ihr eine offene Gesprächsatmosphäre habt und nicht den erhobenen Zeigefinger. Die Kinder sollen selbst überlegen, wo sie in ihrem Leben Jesus nicht mehr als Nummer 1 haben. Überlegt mit ihnen, wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt, Jesus auf dem 1. Platz zu behalten.

Eine Hilfe, um ins Gespräch zu kommen, können z. B. Bilder aus Zeitschriften sein. Im Anschluss könnt ihr mit den Bildern eine Collage gestalten. Erst eine mit Bildern, die euch von Gott abhalten und seinen Platz als Nummer 1 einnehmen wollen. Danach noch eine, wie ihr Gott als Nummer 1 halten könnt.

Die andere Idee

Nachrichten-Reporter berichtet von Krönungszeremonie Sauls

(Besser für Starter geeignet) Meine Damen und Herren, hier bin ich wieder: live aus Gilgal, wo Israels erster König gekrönt wird. Endlich haben auch wir Israeliten einen starken Beschützer! Einen Herrscher, auf den wir uns verlassen können. Einen oberen Chef, der gut aussieht und noch besser, der uns endlich vor allen Feinden retten kann.

Wie ist die Lage?

Aktuell redet Samuel, dieser alt gewordene Prophet, der nicht gemerkt hat, dass seine Zeit abgelaufen ist, seine letzten Worte. Unter uns gesagt: Es wird echt Zeit, dass der sich vom Acker macht! Gut, klar, natürlich! Er hat sich nie was zu Schulden kommen lassen. Gerade eben hat er noch gefragt: „Gibt es irgendjemand von euch, dem ich Unrecht getan habe? Irgendjemand, an dem ich schuldig geworden bin?“ Niemand – wirklich niemand – hat sich gemeldet. Was für ein Typ. Der hat uns echt vorwärtsgebracht in unserem Land. Aber jetzt ist es auch echt vorbei.

War ja klar, jetzt redet er wieder davon, dass Gott uns doch immer beschützt hat und dass er einen König blöd findet. Pff! Soll sich nicht so aufführen. Schließlich war es doch Saul, der uns vor den Ammonitern gerettet hat. Nicht Gott! Ich brauche keinen komischen Gott, den ich nicht sehen kann und der mich nicht rettet! Ich brauche einen starken und mächtigen König! Bla, bla. Klar, Gott sei unser König! Nix gibt’s. Den sehe ich nicht und von den Ammonitern hat er uns auch nicht gerettet! Saul war das! Boa, wird echt Zeit, dass der jetzt langsam aufhört zu reden.

Häh? Was erzählt er da? „Weil ihr nicht auf Gott gehört habt, wird es jetzt mitten in der Trockenzeit donnern und regnen!“

Also wirklich! Wovon träumt der denn nachts? Das ist doch total … [Reporter erschrickt]

Krass, was war das?

Das ist nicht möglich! Meine Damen und Herren, ich würde es nicht glauben, wenn ich nicht da wäre. Es donnert. Es regnet. Samuel hatte doch recht! Oh Gott! Verlass uns nicht! Du bist tatsächlich stärker und größer als unser König! Du hast ihm die Kraft gegeben!

Gott vergebe mir! Hilf uns!

Ja, wir wollen einen König, aber Gott, du bist noch größer, als der König!

Der Text gelebt

Wiederholung

Wiederholt, dass Samuel es geschafft hat, dass Gott bei ihm immer die Nummer 1 blieb. Damit steht er ganz im Gegensatz zum Volk Israel.

Gespräch

Samuel hat Gott immer als Nummer 1 gehabt. Cool, dass er das geschafft hat. Was denkst du, warum hat er das geschafft? Was fällt dir an Samuels Charakter auf? Was beeindruckt dich besonders? Warum?

Wo kann Samuel dir da zum Vorbild werden? Was musst du tun, damit Gott bei dir die Nummer 1 wird / bleibt?

Merkvers

Nur fürchtet den Herrn und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat.

1. Samuel 12,24 Luther17

Unter Rätselhaftes ist ein passendes Rätsel zum Merkvers.

Wenn die Jungscharler das Rätsel gelöst haben, sagen sie noch einmal den Vers.

Gebet

Starter

Ermutigt die Kinder, einen Schritt auf Gott zuzumachen und ihn als König in ihrem Leben anzuerkennen. Wenn ihr wollt, könnt ihr mit den Kindern, die bereit dazu sind, ein Übergabegebet sprechen. Das kann z. B. so gehen: Lieber Gott, ich freue mich, dass du mich total lieb hast! Danke, Jesus, dass du mir meine Schuld vergibst. Ich möchte, dass du der König in meinem Leben bist. Mit dir möchte ich durchs Leben gehen und dein Freund sein. Ich will mit dir reden und die Bibel lesen. Danke, dass du immer bei mir bist. Amen.

Hinweis: Denkt daran, dass ihr den Kindern dann erklärt, wie Christsein im Alltag aussehen kann und dass sie das bei euch in der Jungschar lernen können.

Checker

In kleinen vertrauten Runden erzählt man sich gegenseitig, an welcher Stelle man Jesus neu als Nummer 1 braucht, wo eine Neuausrichtung nötig ist. Erzählt auch von euren eigenen Situationen, wo ihr als Mitarbeiter Jesus wieder auf die Nummer 1 setzen wollt.

Betet anschließend füreinander. Achtet dabei bitte darauf, dass für alle genannten Anliegen gebetet wird, z. B. kann man immer für seinen rechten Nachbarn beten.

Das Gebet kann als Gebetsrakete gestaltet werden. Dazu stehen alle im Kreis. Jeder, der gebetet hat, legt seine Hand in die Mitte. Am Ende sind alle Hände in der Mitte. Mit einem lauten und gemeinsamen Amen wird die Gebetsrakete zu Gott abgeschickt. Dabei fliegen die Hände nach oben, als wenn eine Rakete starten würde.

Kreatives

Starter

Aus selbsttrocknendem Ton wird eine Krone gestaltet. Auf diese Krone wird eingeritzt: Gott ist mein König! Oder Gott ist meine #1!

Checker

Überlegt gemeinsam, was ein kleiner Erinnerungsstein für den Alltag sein könnte, der euch daran erinnert, Jesus immer wieder auf die Nummer 1 zu setzen. Das kann z. B. eine kleine gebastelte Krone im Schul-Mäppchen sein.

Spielerisches

Die Gegenstände, die bei der Hinführung „Was bist du bereit zu geben, um … zu bekommen?“ verwendet wurden, können hier noch einmal eingesetzt werden. Dazu 2 Ideen:

  • Bringt eine Playstation mit und spielt ein Spiel, das die Jungscharler gern spielen.
  • Nehmt den Ball und spielt Fußball, vielleicht heute einmal auf eine besondere Art und Weise. Siamesischer Fußball: Das Spiel wird wie ein normales Fußballspiel gespielt, nur dass immer zwei Spieler einer Mannschaft mit jeweils einem Bein zusammengebunden sind.

Rätselhaftes

Die Kinder bekommen ein Arbeitsblatt mit dem Rätsel zum Merkvers.

(T)extras

Lieder

Gott ist stark (Daniel Kallauch)

Besonders für Starter: Vollgas mit Jesus (Text, Akkorde & Hörprobe auf www.kimife.de)

Besonders für Checker: Weltveränderer (Text, Noten, Akkorde & Hörprobe auf www.kimife.de)

Video

Für große Checker-Jungscharler bietet sich evtl. das YouTube-Video „Das ist mein König“ an: https://www.youtube.com/watch?v=10O03laNWCQ

Spielerisches

Balltransport

Es wird eine Hindernisstrecke aufgebaut, durch die der Ball mit dem Fuß gespielt werden muss. Hier können zwei Mannschaften als Staffel gegeneinander antreten oder die Zeit eines jeden Teilnehmers wird gestoppt.

Balltransport am Körper

Für dieses Spiel benötigen wir drei Fußbälle. Je ein Ball wird unter die beiden Arme geklemmt und ein dritter zwischen die Knie. Nun muss mit diesen drei Bällen am Körper eine bestimmt Strecke gegangen werden. Auch diese Runde kann als Staffel oder auf Zeit gespielt werden.

Tischfußball

Zwei Mannschaften stehen sich am Rand einer Tischtennisplatte oder eines großen Tisches gegenüber. Nun wird in die Mitte ein Ball eingeworfen und die Spieler müssen versuchen, den Ball durch pusten auf der gegenüberliegenden Seite herunterfallen zu lassen. Dabei darf die Platte nicht mit dem Körper berührt werden.

1.     Erklärungen zum Text

Jesus hatte sein Boot in eine Kanzel umfunktioniert (V. 3), um zum Volk in Gleichnissen zu sprechen. Dabei hatte er noch im vorigen Kapitel zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, dem „bösen und abtrünnigen Geschlecht“ (Mt 12,39), ganz anders geredet. Sie hatte er ermahnt, den Jüngern wiederum Gottes Liebe als Ruf in die Nachfolge verkündigt, zum Volk hingegen in Gleichnissen gesprochen. Warum eigentlich so kompliziert? Gleichnisse versteht man ohnehin kaum und jeder irgendwie anders. Eine Deutung der Gleichnisse gibt Jesus ja nur den Jüngern (etwa beim Gleichnis vom Sämann: V. 1-9, s. V. 18)!

In der Antwort von Jesus sind vier Dinge wichtig:

1. Es gibt „Geheimnisse des Himmelreiches“ (V.11), die tatsächlich nicht jeder kapiert.
2. Dabei hat dieses Verstehen nichts damit zu tun, wie schlau man ist, sondern allein damit, ob „man hat“ (V. 12) – also ob man zu Jesu Jüngern gehört, seine Auslegung hört und weiß, wer er wirklich ist.
3. Das Volk hingegen „hat“ nicht, es ist verstockt, sodass die Prophetie von Jesaja erfüllt werden kann (V. 14).
4. Deshalb werden die Jünger nicht gelobt, weil sie etwas gut gemacht haben. Sondern seliggepriesen, weil ihnen das geschenkt wird, wonach sich alle Gerechten und Propheten im ganzen Alten Testament gesehnt haben: Jesus zu sehen und das Evangelium zu hören (V. 17).

Warum also wählt Jesus die Gleichnisse, um zum Volk zu sprechen? In Römer 9-11 lernen wir, dass nur durch die Verstockung eines Großteils der Juden das Heil für die Heiden geöffnet werden kann. Hätten alle Juden an Jesus als den Messias geglaubt, wären wir Heiden vermutlich nie als Töchter und Söhne in das Reich Gottes aufgenommen worden (vgl. die Konzentration von V. 34 auf das Volk). Hätten die Römer erkannt, wer Christus ist, wäre er nie für unsere Schuld gestorben. Wäre Judas nicht geldgierig gewesen, wäre Jesus nicht als reines Passahlamm für unsere Schuld geopfert worden. So komisch es klingt: Gott darf sich nicht zu früh erbarmen (V. 15), damit Christus am Kreuz stirbt. Nur durch die Verstockung der meisten Juden kann Gott seine Liebe am Kreuz wirklich allen Menschen schenken.

2. Bedeutung für heute

Die Weissagung aus Jesaja 6,9-10 (auch aus Ps 78,2 – vgl. V. 35) ist mit Pfingsten abgewendet. Nach seinem Tod und seiner Auferstehung spricht Jesus nicht mehr in Gleichnissen. Für uns ist daher die Rede von der Verstockung für Gleichnisse nicht mehr relevant, denn auch in Briefen oder Predigten der Apostel finden wir nichts, was dem entspricht.

Verhärtung

Dass Leute Gottes frohe Botschaft nicht annehmen, kann aber auch heute an ganz unterschiedlichen Dingen liegen: Manchmal sehen Leute nicht, wie Gott in ihrem Leben handelt oder hören nicht, was Gott ihnen in der Bibel sagt. Ihr Herz – in der Antike der Sitz des Verstandes – möchte einfach nicht erkennen, wer Gott ist (V. 15). Viele lesen die Bibel heute nur als klugen Lebensratgeber, als poetisches Meisterwerk abendländischer Kultur oder sehen vor lauter Gnadenerweisen in ihrem Leben nicht die große Gnade Jesu. Ihnen wird das genommen werden, was sie nie wirklich hatten.

Bequemlichkeit

Das zweite große Problem ist, dass das Volk zwar Jesus bei der Predigt zuhört – aber ihm nicht nachfolgt. Sie interessieren sich für Jesus, gehen sonntags ab und an in den Gottesdienst, zahlen Kirchensteuer und besuchen christliche Festivals – aber ihr Herz gehört nicht Jesus allein. Man kann mit vielen religiösen Erlebnissen und hochgebildet über das Christentum doch in die Hölle kommen. Ein halber Christ bleibt ganzer Unsinn. Ihm wird auch das bisschen „churchy image“, was er noch hat, genommen werden. Es ist wichtig, dass wir erkennen: Wir sind nicht krank durch unsere Sünden, sondern tot in ihnen (Eph 2,5; Kol 2,13). Wer zum Glauben kommt, erholt sich nicht von einer Krankheit. Er ist geistlich vom Tod zu den Lebenden gekommen.

Demut

Die Antwort, die Jesus den Jüngern auf ihre Frage gibt, hatten sie bestimmt nicht erwartet. Das sollte auch uns immer wieder ermahnen, voller Demut auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift neu zu hören. Und besonders auf das AT: Zu dieser Zeit gab es schließlich sogar Gerechte (V.17)! Bei den Alten in der Gemeinde, unseren Freunden außerhalb der Gemeinde oder dem unbekannten Fremden – immer gilt: keine Überheblichkeit, sondern Demut! Wir Nachfolger kriegen kein Lob von Jesus, sondern werden von ihm seliggepriesen. Darum sei nicht stolz, sondern „fürchte dich“ (Röm 11,20)!

3. Methodik für die Gruppe

Begrüßung

Zur Begrüßung kann man fragen: Was hast du in der letzten Woche beim Bibellesen nicht verstanden? Was stört dich am Christentum schon länger? Mit den Problemen der Jugendlichen und Jungen Erwachsenen an Gottes Wort und Gott selbst ist man schon beim Kontext der Bibelstelle: Die Jünger nehmen Jesus beiseite und stellen ihre Fragen (V. 1-2).

Die Geschichte selbst steht auf einem großen Flipchart-Papier in der Mitte, auf dem die Jugendlichen 5 Minuten ein „stilles Gespräch“ über den Text beginnen können. Alles ist dabei erlaubt! Kritik, Zustimmung, Reaktionen auf andere Kommentare etc. Danach zerredet man das Ergebnis nicht, sondern lässt es in der Mitte liegen, betet kurz und singt ein Lied (etwa Who am I in FJ! 4 Nr. 65; Aus der Quelle FJ! 5 Nr. 102).

Verstockung

Nach dem Lied legt man auf einen Stuhl in der Mitte etwas Begehrenswertes (Süßigkeiten, Geld etc. – je nach Zusammensetzung der Gruppe). Nach einem kurzen Moment der Verwirrung in der Gruppe sagt man dann: „Wer es nimmt, dem gehört es.“ Erfahrungsgemäß werden zumindest einige kritisch sitzen bleiben. An die kann man jetzt die Frage richten: Warum seid ihr sitzen geblieben? Haben eure Ohren nicht zugehört? Habt ihr nicht geglaubt, dass es stimmt? Denkt ihr, dass ihr ohnehin keine Chance gehabt hättet? So wird Verstockung erkennbar: Der Mensch bleibt immer lieber sitzen, als aufzustehen. In Jesus zeigt sich Gott ganz neu – logisch, dass die meisten das zunächst nicht verstehen.

Verblendung

Als Nächstes zeigt man der Gruppe eine Reihe von Mehrfachbildern. Unter dem Stichwort findet man bei Suchmaschinen im Internet leicht verschiedene Beispiele zum Ausdrucken. Jetzt kann man in die Gruppe fragen: Was seht ihr? Die Teilnehmenden realisieren, dass nicht nur die Frage, ob man aufsteht oder nicht – sondern auch die Frage, was man eigentlich sieht oder nicht, von Erfahrung oder Zufall abzuhängen scheint. Was die Leute von Jesus erkannt haben, war häufig immer nur das Bild des coolen Wunderpredigers. Sie haben nicht vermutet, dass es noch ein zweites Bild gibt! Und selbst von den Wenigen, die beide Perspektiven sehen, laufen nur ein paar Menschen los.

Wenn die Gruppe schon häufiger mit Mehrfachbildern konfrontiert wurde, kann man alternativ eine Blindverkostung machen. (Achtung: vorher über Allergien informieren!) Es bietet sich etwa an, verschiedene Joghurt-Sorten mitzubringen und die Teilnehmenden dann mit verbundenen Augen raten zu lassen, welche Geschmackssorte sie gerade essen. Wie das Volk eigentlich das AT kannte und man selbst Joghurt kennt, so fällt es einem doch oft schwer zu realisieren, womit man es eigentlich genau zu tun hat. Auch hier gilt: Die Wahrnehmung ist mein Problem – nicht das Problem des Joghurts.

Erkennen und Nachfolgen gehören also zusammen: Wer, wie das Volk nur zuschaut, wird den Siegeskranz nicht erlangen. Jesus möchte den Einzelnen als entschiedenen Nachfolger.

Kurze Auslegung und Abschluss

Nach einer kurzen Auslegung anhand der Erklärung zum Text, einer Gebetsgemeinschaft und Liedern zum Abschluss (etwa: Ich folge Dir in FJ! 5, Nr. 123 oder Von den Gipfeln der Welt in FJ! 4, Nr. 47), kann man noch eine Herausforderung an die Gruppe stellen: Verändere deinen Alltag! Stehe in der kommenden Woche eine halbe Stunde früher auf. Oder: Schalte das Handy nur zwischen 12 und 20 Uhr an. Oder: Morgens statt abends duschen. Vermeintlich kleine Dinge lassen uns häufig schon scheitern. Warum ist es so schwierig, Dinge, die man sich vornimmt, im Leben umzusetzen? Tauscht euch nächste Woche über eure Erfahrungen aus! Vielleicht hat sich ja manch einer wie ein sinkender Petrus gefühlt (dem Thema der nächsten Woche)?

Die komplette TEC: 1/2019

Wir lesen die Bibel in der Erwartung, Gott zu begegnen, dass er uns ermutigt und tröstet, Orientierung und Hoffnung gibt. Gleichzeitig fragen viele: Ist die Bibel eine glaubwürdige Quelle, auf die ich mich verlassen kann? Oder will die Bibel gar nicht von wirklicher Geschichte berichten, sondern nur antike, religiöse Erfahrungen vermitteln? Gilt das alles auch heute noch? Fragwürdig oder glaubwürdig? Neben der Bibel wünschen wir uns, dass ihr Menschen kennenlernt, die glaubwürdig sind. Die euch von ihrem Leben erzählen und Zeugnis geben, was sie mit Gott und dem Glauben erleben. Storys, die viel mehr sind als eine Andacht, weil sie von den Menschen aus dem Leben kommt und Mut macht, selbst auch Geschichten mit Gott zu erleben und von ihnen zu erzählen. Zum Schluss noch die Frage, ob du eigentlich glaubwürdig bist? Ist dein Ja ein Ja und dein Nein ein Nein? Wissen die Leute in deiner Umgebung, dass du zu dem stehst, was du sagst? Wenn wir ehrlich sind – eine immer wieder neue Herausforderung. Zumindest für mich. Wir möchten euch und eure Kreise einladen auf eine Reise die zeigt, wie hilfreich die Bibel für euer Leben ist. Worin sie glaubwürdig ist. Gleichzeitig wartet auf euch eine Einladung, glaubwürdigen Menschen zuzuhören und selbst glaubwürdige Menschen zu werden.

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