Beziehungsweise

Themensammlung mit Bausteinen und Einheiten zum großen Oberthema „Beziehungen“ – zwischen Mensch und Mensch, aber auch zwischen Gott und Mensch – mit dabei Bibelarbeiten, Hintergrundartikel und ein Verweis auf ein Video

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Die Abende bauen inhaltlich aufeinander auf. Trotzdem sind sie so konzipiert, dass Teilnehmende an jedem Abend neu mit dazukommen können. Um den inhaltlichen Bogen kennenzulernen, empfehlen wir, im Vorfeld die Entwürfe für alle drei Abende durchzulesen. Am dritten Abend kann eine gemeinsame Aktion entstehen.

Ihr könnt die Abende selbst gestalten und an eure Situation vor Ort anpassen.

Auf www.shiftyourground.smd.org und direkt hier beim Stundenentwurf auf jo findet ihr alle zusätzlichen Materialien zu den Entwürfen (Vorlagen für Kleingruppen, Poetry-Text …) zum Download.

Um SchülerInnen gut begleiten zu können, ist uns der persönliche Kontakt zu ihnen wichtig. Und wir können mit euch überlegen, wie wir euch über SHIFT hinaus unterstützen und mit euch zusammenarbeiten können. Ein Besuch von uns bietet sich deshalb besonders am dritten Abend an. Über shiftyourground.smd.org könnt ihr einen Termin mit uns vereinbaren. Für die Unterstützung vor Ort haben wir ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen, die euch gerne besuchen.

HINWEISE ZUR GESTALTUNG

Wenn es in eurer Jugendgruppe einen bewährten Ablauf für eure Treffen gibt, überlegt, ob ihr die Entwürfe darin gut integrieren könnt oder ob ihr an diesen Abenden bewusst davon abweichen wollt. Hinweise für die Gestaltung der einzelnen Abende findet ihr in den jeweiligen Entwürfen. Die Entwürfe sind so konzipiert, dass sie in 45-60 Minuten durchgeführt werden können. Zeit für gemeinsames Singen/ Lobpreis, persönlichen Austausch, Ansagen… sind in die Zeit nicht mit eingerechnet. Vorschläge, wie ihr das Rahmenprogramm gestalten könnt, zusätzliche Spielideen und passende Lieder findet ihr in den jeweiligen Entwürfen.

Gemeinsam zu essen, hilft anzukommen und erleichtert, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überlegt, ob ihr den Abend mit einem gemeinsamen Essen starten oder beenden könnt. Vielleicht lassen sich hier ja auch Erwachsene aus der Gemeinde gewinnen, für diese drei Abende ein Essen oder kleine Snacks vorzubereiten.

MIT ANDEREN JUGENDGRUPPEN

Jugendliche finden es interessant, andere Jugendliche kennenzulernen. Oft sind Schüler- Innen aus demselben Ort in unterschiedlichen Schulen und Gemeinden. Einige kennen sich und sind miteinander im Gespräch, andere würden feststellen, dass es noch andere Christen an der Schule gibt, die eine Jugendgruppe besuchen. Solche Begegnungen stärken die Gemeinschaft von ChristInnen an einer Schule und helfen ihnen, ihren Glauben im Schulalltag zu leben. Daher ist SHIFT eine ideale Möglichkeit,

andere Jugendgruppen einzuladen und die Abende gemeinsam zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Begegnungen von Jugendlichen, sondern erleichtert euch auch die Durchführung. Jede Jugendgruppe kann einen ganzen Abend oder Teile davon übernehmen und gegebenenfalls auch Gastgeber sein.

Statt alle Abende gemeinsam zu gestalten, kann auch jede Jugendgruppe die ersten beiden Abende für sich durchführen und ihr macht aus dem dritten Abend ein gemeinsames Event. Hier könnte z.B. jede Gruppe einen Gang zu einem gemeinsamen Essen beisteuern.

Für die Abende gemeinsam mit anderen Jugendgruppen bieten sich folgende Elemente an:

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen. Die Jugendlichen kleben ein Post-it mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt. Weist darauf hin, dass die Schüler-SMD SchülerInnen darin unterstützt, ihren Glauben an der Schule zu leben und eine Gruppe zu gründen. Näheres dazu am dritten Abend bzw. an dem Abend mit einem Gast der Schüler-SMD. Nehmt euch Zeit, um gemeinsam für Schulen zu beten. Dies kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ihr könnt euch beispielsweise in Gruppen nach Schule bzw. Stadtteil oder Ort zusammenstellen. Die Jugendlichen tauschen sich in ihrer Gruppe über Gebetsanliegen aus und beten füreinander und für ihre Schulen.

 WENN CORONA ES ZULÄSST

Wir wissen nicht, was coronabedingt möglich sein wird, wenn ihr die Abende durchführt. Die Entwürfe gehen davon aus, dass bei der Durchführung reale Treffen möglich sind. Ihr müsst situationsbezogen entscheiden, was davon stattfinden kann und welche Regelungen dafür zu beachten sind. Welche Spiele könnt ihr spielen? Ist Singen möglich? Könnt ihr gemeinsam essen? Dürfen andere Jugendgruppen zu Besuch kommen? … Passt die Entwürfe kreativ an eure Situation an.

Shift your ground

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Auf dieser Website sind alle Infos zu SHIFT zu finden:
https://www.smd.org/schueler-smd/mitmachen/fuer-jugendgruppen/

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Heute geht es um den dritten Abend:
Love your school

Entdecke, wie Gottes Liebe deine Schule verändern kann.

Zeit
in min
PhaseInhaltMaterialienMethodeWer?
2EinstiegBegrüßung, anknüpfen an den letzten Abend, ÜbersichtPlenumLeitung
2SMD-Gast vorstellenInterviewLeitung
5Icebreaker-SpielSpielLeitung
1HinführungEinleitung ins aktuelle ThemaBubbles bzw. Schul-Bubble vom zweiten AbendPlenumLeitung
3Spoken WordAudioclip, Abspielgerät und LautsprecherboxPlenum + HörenLeitung + Technik
5HauptteilÜberleitung zur
Gruppenphase inkl. Vorstellung der Gruppen
PlenumLeitung bzw.
GruppenleiterInnen
20GruppenphaseBlatt für die Gruppe, StifteGruppenarbeitGruppenleiterInnen
Jugendliche
6Bericht aus den GruppenPlenumGruppenleiterInnen
Jugendliche
5Call to ActionKonkret werdenBlatt für die Gruppe,
Stifte
GruppenarbeitGruppenleiterInnen
Jugendliche
2Vorfreude teilenAufziehspielzeugPlenumLeitung
Jugendliche
5AbschlussGebetszeitDekomaterialien für GebetseckePlenum und/ oder GruppenBand, Leitung
3Commitment/SegenLiedtext/SegenstextPlenumLeitung
2SHIFT abschließen, SMD-Gast verabschiedenPlenum

GEDANKEN ZUM THEMA

Zielgedanke

Der Abend führt die Gedanken des ersten Abends (es ist gut, Jesus zu kennen und mit ihm zu leben) und des zweiten Abends (als ChristIn in allen Bubbles authentisch leben) weiter. Die Jugendlichen bekommen eine Idee davon, wie ihr Glaube im Schulalltag konkret wird und sie dadurch Gottes Liebe praktisch weitergeben können. Sie entscheiden, in welcher Form sie das tun und erfahren, wie ihr als Gemeinde und die Schüler-SMD sie dabei unterstützen können.

Hörerperspektive

Die Situation an den jeweiligen Schulen ist sehr unterschiedlich. An manchen Schulen gibt es viele Christen, andere fühlen sich als einzige/r ChristIn allein an der Schule. Die Schulen sind unterschiedlich offen für aktiv gelebtes Christ- sein: Gründung einer Gruppe (Schülerbibelkreis), Aktionen an der Schule… So empfinden die SchülerInnen es unterschiedlich heraus- fordernd, ihren Glauben an der Schule aktiv zu leben. Manche werden sich daher auf das Planen gemeinsamer Aktionen freuen. Andere Jugendliche werden sich eher zögerlich darauf einlassen. Dieser Jugendkreis kann jedoch zeigen, dass die Motivation durch eine gemeinsame Aktion steigen kann. Als Gemeinschaft unterwegs zu sein, stärkt das Selbstvertrauen, Glauben weiterzugeben.

Biblischer Hintergrund

Grundlage ist kein einzelner Bibeltext, sondern eine Grundbotschaft der Bibel, nämlich das Doppelgebot der Liebe: Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten wie dich selbst (Markus 12,29-31). Jesus ermutigt seine NachfolgerInnen, die empfangene Liebe an ihre Mitmenschen (= Nächsten) weiterzugeben. Diese Liebe zeigt sich auch im konkreten Tun. Jesus selbst ist darin Vorbild. Wie er das Licht der Welt ist, sollen wir Licht sein und unsere guten Taten leuchten lassen (Matthäus 5,14-16). Für die SchülerInnen sind ihre MitschülerInnen ihre Nächsten und der beste Ort zum Leuchten der, wo sie in ihrem Alltag viel Zeit verbringen: die Schule.

TIPPS FÜR DEN ABEND

Raumgestaltung und Dekoideen

Ihr könnt die Schul-Bubble-Idee des zweiten Abends aufgreifen und den gesamten Raum mit Schulmaterialien gestalten.

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen, auf die eure Jugendlichen gehen. Die Jugendlichen kleben ein Post-It mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt.

Ideen zur Gestaltung des Rahmenprogramms

Begrüßt die Jugendlichen persönlich und bittet sie, ihr Post-it zu kleben (siehe oben).

Wie wäre es, SHIFT your ground am Ende des Abends ausklingen zu lassen?

Feierlich, indem ihr beispielsweise Cocktails vorbereitet und mit den Jugendlichen auf die Abende anstoßt?

Oder lebhaft, indem ihr das Lieblingsspiel der letzten Abende spielt.

Liedvorschläge

History Maker (Delirious?)
Jesaja 61 (Outbreakband)
Stadt, Land, Welt (Oliver Stehmann, Markus Wäsch)
Where you go, I go (Jesus Culture)
Every Move I Make (Hillsong)

 

DURCHFÜHRUNG DES ABENDS

Hinweis:

Gerade bei diesem dritten Abend und nach diesen drei Abenden am Stück kann wirklich etwas aufbrechen und losgehen. Wir wünschen uns, dass eure Jugendlichen aktiv werden. Habt das gerne auch für die Zukunft eurer Jugendgruppe auf dem Schirm. Fragt nach, wie die Aktionen anlaufen oder gelaufen sind und macht ihnen Mut dranzubleiben. Räumt immer wieder Zeit ein, dass sie erzählen können, was sie erlebt haben. Oder wiederholt eine Planungszeit, damit neue Projekte ausgetüftelt werden können.

Einstieg

Herzlich willkommen zum Finale von „SHIFT your ground!“ Heute ist der dritte und letzte Abend dieser Reihe. Vielleicht bist du heute das erste Mal dabei – gar kein Problem. Ich geb‘ dir ein kurzes Sumup zu dem, was bisher passiert ist. Bei SHIFT your ground geht es um eine neue Perspektive auf den Alltag. „Know your story“, der erste Abend, drehte sich darum, die Geschichte zu entdecken, die Jesus mit deinem Leben schreibt und schon geschrieben hat. Am zweiten Abend, „Unite your world“, haben wir sehen dürfen: Christsein authentisch leben, das geht überall, egal in welcher Bubble du dich bewegst. Der Abend heute steht unter dem Titel „Love your school“: Entdecke, wie Gottes Liebe deine Schule verändern kann.

Es erwarten dich ein Spiel und was auf die Ohren, du kannst dir aussuchen, wie du heute praktisch werden willst und Gebet wird auch nicht zu kurz kommen.

[Wenn niemand von der Schüler-SMD dabei ist, folgt hier kurz die Vorstellung der Schüler-SMD]: Die Idee zu SHIFT your ground kommt von der Schüler-SMD. Die Schüler-SMD ist ein Netzwerk von Christen aus unterschiedlichen Kirchen und Gemeinden. Sie brennen für ihre Vision: von Jesus bewegt Schule zu bewegen. Deshalb haben sie SHIFT entwickelt und sind jetzt im ganzen Land in Jugendgruppen unterwegs. Denn nicht nur wir, sondern viele andere machen mit bei SHIFT your ground. Heute wird es praktisch, heute wird es nice. Let’s go.

1.) SMD-Gast vorstellen

Als erstes stelle ich euch aber einen Gast vor. Gegebenenfalls folgt hier die Vorstellung des Gastes. Neben den Hard Facts (Name, Alter, Wohnort) kann auch ein kleiner persönlicher Einblick gegeben werden, um etwas von der Fremde abzubauen, die man als Gast mitbringt. Beispielsweise: „Eine wirklich peinliche Story aus meinem Leben bzw. meiner Schulzeit.“

2.) Icebreaker

Um Kopf und Körper in Bewegung zu bringen, starten wir mit einem Spiel. Wir schlagen „Ha-Ha-Hu“ vor. Es ist, falls nötig, auch auf Distanz möglich und nicht unbedingt jeder Gruppe bekannt. Es ermöglicht einen lässigen Einstieg auch mit ggf. unbekannten Gästen. Außerdem bewegt man sich ein wenig. Die Spiel-Anleitung ist bei den Download-Materialien zu finden.

Hinführung

1) Anknüpfung an den zweiten Abend, Einleitung ins aktuelle Thema

Beim letzten Abend ging es um die unterschiedlichen Bubbles, in denen wir uns bewegen. Heute soll es um Schule als eine dieser Bubbles gehen. Dazu habe ich euch eine Story mitgebracht. Hört rein.

2)    Spoken Word (Audio)

Diese Audio – ein extra für diesen Abend verfasstes Spoken Word – gibt es im Downloadbereich für den heutigen Abend.

Hauptteil

1. Überleitung zur Gruppenphase und Vorstellung der Gruppen

Ich träume davon, dass das passiert. Dass Schüler und Schülerinnen ihre Schule lieben. Nicht weil ihre Schule so liebenswürdig ist. Vielleicht auch. Aber vor allem, weil sie Gottes Traum leben: Alle Menschen sollen seine Liebe erleben. Zu lieben ist das wichtigste Gebot, sagt Jesus: Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten wie dich selbst (Markus 12,29-31). Liebe deine Mitmenschen, so wie Gott dich liebt. In deiner Schul-Bubble kannst du zum Sprachrohr für seine Liebe werden.

Wir wollen heute gemeinsam entdecken, wie Gottes Liebe eure Schulen verändern kann. Wir schmeißen heute Abend unser Know-how zusammen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie wir den Leuten um uns herum Gottes Liebe zeigen können. So, dass es zu dir und zu deiner Schule passt. Denn um deine Schule zu lieben, dafür gibt es keine Patentlösung und keinen Stufenplan.

Lass dir von Gott Liebe für deine Schule schenken, die du weiter verschenkst. Deine Schule verändert sich durch dich. Du bist Teil von Gottes Crew, die deinen Leuten in der Schule zeigt, dass Gott sie liebt. – Und das wird sie verändern. Du weißt am besten, wie es um deine Schule steht und wie es den Leuten darin geht. Du kennst das Schulklima und die Stimmung in deiner Klasse. Du bist der/die ExpertIn. Das Wissen zapfen wir an und haben dann heute Abend Folgendes vor: …

Die Gruppen werden von der Gruppenleitung im Plenum vorgestellt. Die Jugendlichen können selbst entscheiden, an welcher Gruppe sie teilnehmen. Wenn möglich, sollte pro Gruppe ein/e MitarbeiterIn dabei sein, der/die den Ablauf der Gruppenphase kennt und die Gruppe leitet.
Wenn jemand von der Schüler-SMD zu Gast ist, bietet es sich an, dass er/sie in der Gruppe A) „Wie können wir gemeinsam Schule bewegen“ ist bzw. diese leitet.

Für die Gruppenphase braucht ihr bis zu vier Räume bzw. Bereiche, in denen sich die Gruppen treffen können.

Jede Gruppe beginnt, falls nötig, mit einer kurzen Vorstellungsrunde und mit einer Austauschrunde, warum die Jugendlichen diese Gruppe gewählt haben und was ihre Erwartungen sind.

Am Ende der Gruppenphase soll jeweils Zeit sein, dass die Einzelnen konkrete persönliche nächste Schritte festhalten und verabreden, wer anschließend im Plenum kurz aus der Gruppe berichtet und Ergebnisse vorstellt.

2)   Gruppenphase

Für jede Gruppe gibt es eine Vorlage zum Ausdrucken mit allen Infos zur Gruppenphase. (» siehe Downloadmaterial)

Gruppe A) Wie können wir gemeinsam Schule bewegen?

Hier geht es darum, eine Gruppe (SBK) an der Schule zu gründen.

Es gibt Hilfestellungen zur Gründung und Material zur Gestaltung.

Gruppe B) Wie kann ich allein Schule bewegen?

Hier geht es darum, wie die SchülerInnen als einzelne ihren Glauben im Schulalltag leben können. Zum einen ist Zeit, dass die Jugendlichen eigene Ideen und Gedanken dazu austauschen und sich dadurch gegenseitig ermutigen und inspirieren. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, Beispiele kennenzulernen und in der Gruppe zu diskutieren, was sich die einzelnen vorstellen können, selbst auszuprobieren.

Gruppe C) Eine Aktion gemeinsam planen

Hier geht es darum, eine Aktion an der Schule durchzuführen.

Von der Schüler-SMD bieten wir Material für zwei Aktionen an: Im Dezember zu Advent/Weihnachten und im Februar zu den Halbjahreszeugnissen.

Die  Aktionen werden den Jugendlichen vorgestellt und es wird besprochen, was passieren müsste, dass die Aktion stattfindet. Danach wird entschieden, ob sie die Aktion durchführen möchten. Natürlich nach Absprache mit der Direktion der Schule.

Gruppe D) Das weiße Blatt

Hier geht es darum, ganz eigene Ideen zu entwickeln, wie die Jugendlichen ihren Glauben im Schulalltag leben können.

Ihr könnt das Thema frei wählen. Vielleicht ist im Rahmen der SHIFT-Abende eine Idee aufgekommen, die ihr hier konkretisieren wollt. Vielleicht habt ihr als Gemeinde Kontakt zu einer Schule und überlegt mit den Jugendlichen wie sich eure Jugendgruppe bei einem bestehenden Projekt (Schüler-Café, Schulgottesdienste, Hausaufgabenhilfe …) engagieren kann oder überlegt, welches neue Projekt ihr entwickeln könnt.

3)    Berichte aus den Gruppen/ Ergebnisse vorstellen

Nach der vereinbarten Zeit kommen alle wieder im Plenum zusammen.

Wir hatten eine kreative/inspirierende/… Zeit in der Gruppe. Ich bin gespannt, von euch zu hören, worüber ihr gesprochen habt und welche Ideen ihr uns präsentiert.

Ermutigt die Jugendlichen, ihre Ergebnisse vorzustellen. Jede Vorstellung und Idee wird durch wertschätzende Kommentare oder auch durch Applaus gewürdigt. Je nach Gruppe sind die Ergebnisse wahrscheinlich auf einem unterschiedlichen Stand. Wenn eine Idee Potenzial hat, aber noch etwas Anschubkraft bräuchte und auch Jugendliche da wären, die die Aktion eigentlich umsetzen würden, nehmt euch doch gern nach dem Abend noch Zeit, hier Hilfestellung zu geben.

Wenn jemand von der Schüler-SMD mit dabei ist, kann er/sie an dieser Stelle die SchülerInnen darauf hinweisen, wie er/sie die Jugendlichen unterstützen kann. Wenn niemand vor Ort ist, bietet es sich sehr an, die Unterstützungsangebote der Schüler-SMD hervorzuheben und Interessierte mit dem/der jeweiligen RegionalreferentIn in Kontakt zu bringen. Wir unterstützen euch gerne tatkräftig mit Beratung, Begleitung, Gebet, Materialen etc. www.schueler.smd.org > Kontakt

4)   Konkret werden

Damit die Ideen aus der Gruppenphase auch Realität werden, kann es hilfreich sein, gleich an diesem Abend möglichst konkret zu vereinbaren, wie die Gruppe weiterarbeiten will bzw. ein nächstes Treffen zu vereinbaren. Dazu stellen sich die Jugendlichen nochmal kurz in ihren Gruppen zusammen. Die Mitarbeitenden dürfen an dieser Stelle gerne Hilfestellung geben, dass die Jugendlichen hier mit konkreten Vereinbarungen heraus gehen.

Ihr habt jetzt in eurer Gruppe noch ein paar Minuten Zeit, um abzusprechen wie ihr weitermachen wollt.

5)   Vorfreude teilen

Besorgt euch zur Veranschaulichung ein Aufziehspielzeug (z.B. Auto, tanzende Figur, hüpfender Hase …) und passt den folgenden Text entsprechend an.

Ich bin begeistert, von euren Ideen und total gespannt, was daraus entsteht. Gespannt, wie … (Spielzeug zeigen), das voll aufgezogen ist (Spielzeug aufziehen). Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Ich freue mich drauf, dass … (Hier einfügen, worauf du dich besonders freust und Spielzeug starten). Worauf freust du dich? Stell dir vor, du setzt um, was du dir vorgenommen hast und es gelingt: Woran freust du dich besonders? (Blitzlichter in der großen Gruppe teilen.)

Abschluss

Love your school. Ihr habt jetzt viele praktische Ideen gesponnen, wie ihr von Jesus bewegt, eure Schule bewegen könnt. So gut! Ein wichtiger erster Schritt ist damit getan. Ich weiß nicht, wie es dir damit nun geht. Vielleicht bist du voller Tatendrang, endlich etwas zu bewegen. Vielleicht kannst du es gar nicht mehr abwarten, loszulegen. Vielleicht bist du aber auch noch etwas skeptisch oder hast Angst, was das jetzt bedeuten könnte. Wir haben jetzt eine Zeit, wo du all das vor Gott bringen kannst. Lass dich ausrüsten mit dem, was du gerade brauchst. Lass dich erinnern, dass Jesus dich nicht nur losschickt, sondern dass er selbst mitgeht. Jesus liebt deine Schule. Er schenkt dir seine Liebe und du darfst sie weitergeben.

1)    Gebetszeit

Hier soll es die Möglichkeit geben, das Gedachte vor Gott zu bringen. Angepasst auf die individuellen Bedürfnisse soll es drei Stationen geben. Diese werden zu Beginn vorgestellt.

a.  Gebet jeder für sich allein im Stillen

Schafft in einer Ecke des Raumes eine angenehme Atmosphäre, zum Beispiel mit ein paar Kerzen oder Lichterketten und einem kleinen Kreuz. Gegebenenfalls könnten hier auch Zettel liegen, auf denen die Ideen, die über den Abend hinweg gesponnen wurden, stehen. Das gibt konkrete Ideen, für was alles gebetet werden kann.

b.  Gebetsgemeinschaft

Für diejenigen, die gemeinsam als Gruppe (z.B. auch die Gruppe „Aktion“ zusammen) beten möchten, können das als Gebetsgemeinschaft gemeinsam tun. Vorher können auch in Bezug auf die Konkretionen des Abends Gebetsanliegen gesammelt werden.

c.   Sich segnen und aussenden lassen

Es soll wirklich praktisch werden! Doch der erste Schritt erfordert viel Mut. Da tut es gut, zu wissen, dass man nicht allein ist. Hier sollen die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, sich von Mitarbeitenden segnen und an ihre Schulen aussenden zu lassen.

2)   Commitment/Segen

Als Abschluss der Gebetszeit kommt wieder zusammen. Beziehungsweise stellt euch schon jetzt in einen großen Kreis. Singt eins der Lieder: „Stadt, Land, Welt“ (Oliver Stehmann, Markus Wäsch) oder „History Maker“ (Delirious?). Das gemeinsame Lied bietet den Jugendlichen die Chance, es als persönliches Commitment zu singen.

Abschließend könnt ihr euch gegenseitig segnen. Macht dazu einen großen Kreis. Dann hebt jeder die rechte Hand über die linke Hand seines rechten Nachbarn. Die rechte Hand formt dann so etwas wie einen Schirm, mit der er/ sie Segen weitergibt. Die linke Hand formt eine Schale, mit der man sozusagen den gegebenen Segen empfängt und wird jeweils unter die Segen gebende Hand gehalten.

Wenn wir gesegnet werden, erinnern wir uns daran, dass Gott bei uns ist und durch uns wirkt.

Sprecht gemeinsam:

Der Herr segne dich.

Seine Liebe lebt in dir

und strahlt durch dich nach außen.

Der Herr behüte dich.

Sein Wort weist dir den Weg.

Der Herr bleibe bei dir.

Seine Gnade ist jeden Tag neu.

Der Herr umgebe dich.

Durch deine Story werden Menschen zu Gottes Frieden eingeladen.

Amen.

(» Präsentationsfolie befindet sich im Downloadbereich)

„Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!“ – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

1. Vorbemerkungen 

Viele Spruchpostkarten oder Posts rufen dir zu: Sei glücklich, sei zufrieden, sei dankbar. Doch so einfach, wie es der weise, philosophische Text vor dem Sonnenuntergangsfoto sagt, scheint es nicht zu sein. In Zeiten von Flatrates, All-You-Can-Eat, unbegrenzten Streamingmöglichkeiten und Zugriff auf alle möglichen Sachen im Internet ist Zufriedenheit und Glücklichsein eine Kunst, die schwer zu erlernen scheint. Da triggert Paulus schon ein bisschen, wenn er schreibt: „Ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zurechtzukommen. Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und ich kann mit beidem zufrieden sein: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben.“ (Philipper 4,11-12 HfA). Da lohnt es sich mal nachzuforschen, wie Paulus zu so einer Lebenszufriedenheit gekommen ist.

2. Zielgedanke

Jugendliche sollen Anregungen aus dem Philipperbrief bekommen, wie ihnen der Glaube an Christus hilft in ihrem Leben Zufriedenheit, Demut und Dankbarkeit zu erlernen.

3. Einführung 

Paulus schreibt den Brief an die Gemeinde in Philippi aus dem Gefängnis in Rom (Philipper 1,13). Die Gemeinde in Philippi wurde von Paulus und seinen Mitarbeitern Silas, Timotheus und Lukas etwa 50 n. Chr. als erste Gemeinde auf dem europäischen Kontinent gegründet (Apg. 16,11ff). In Philippi lernte er Lydia, die Purpurhändlerin kennen, die durch ihn zum Glauben an Jesus kam und in deren Haus sich später die neue Gemeinde traf. In Philippi werden Paulus und Silas auch verhaltet, weil sie einer Sklavin einen Wahrsagegeist austreiben und somit die Einnahmenquelle ihres Besitzers zunichte machten. Paulus hatte also hier in Philippi Erstaunliches aber auch Schmerzhaftes erlebt und war daher mit der Gemeinde dort eng verbunden. Wahrscheinlich ist das einer der letzten Briefe, die Paulus vor seiner Hinrichtung schreibt. Trotz Haft strotzt der Brief voll Herzlichkeit und Dankbarkeit.

4. Methodik für die Gruppe

Je nachdem wie aktiv oder redefreudig eure Gruppe ist, kannst du zwischen verschiedenen Methoden und Abläufen wählen. Nach dem gewählten Einstieg kommt ein erster Austausch in der Gruppe, um Erfahrungen und Gedanken zum Thema wahrzunehmen (etwa 10 Min). Danach kommt die Bibelarbeit mit einem kleinen Input (evtl. über den Kontext des Briefes aus 3. Einführung) und einer Kleingruppenarbeit (etwa 15 – 20 Min.). Zum Schluss soll es konkret werden. Entweder jeder nimmt sich persönlich eine Sache von den „Zufriedenheits“-Tipps vor oder ihr stellt euch als Gruppe einer Challenge, die ihr gemeinsam in der kommenden Zeit durchzieht (etwa 15Min). Wenn ihr euch wieder trefft, tauscht euch über eure Erfahrungen aus.

4.1 Einstieg 

Für „stille“ Gruppen: Zeige als Einstieg das Musikvideo „Porzellan“ von Farin Urlaub (YouTube-Link: https://youtu.be/NQsLQUhRNBI) oder ein aktuelles, der Gruppe bekanntes Lied über Glück und Zufriedenheit. Danach gehe kurz auf die Lyrics ein und geh dann zum zentralen Bibeltext in Philipper 4,11-12 über.

Für aktive Gruppen: Lege Spruchpostkarten bzw. ausgedruckte Spruchbilder (oder Posts) zum Thema Glück und Zufriedenheit aus oder zeige diese auf der Leinwand mit einem Beamer (einfach im Internet nach Bildern mit den Begriffen Glück und Zufriedenheit suchen). Nun soll sich jeder entscheiden, welcher Spruch ihm am besten gefällt und es kurz begründen. Wenn die Spruchbilder als Ausdruck oder Postkarte ausliegen, kann sich jeder zu dem jeweiligen Lieblingsspruch stellen.

Nach diesem Einstieg kommt nun der Input von dir.

4.2 Hauptteil 

Passend zu dem einen oder anderen Spruch gesellt sich auch ein Spruch von Paulus aus dem Philipperbrief dazu: „Ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zurechtzukommen. Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und ich kann mit beidem zufrieden sein: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben“ (Philipper 4,11-12 HfA). 

Warum kann Paulus so was sagen? Was hat ihn dazu gebracht? Was hat er erlebt? Um das herauszufinden, soll es nun die Bibel gehen. Am besten teilt sich die Gruppe in drei Kleingruppen auf und liest einen der folgenden Texte. Was findet ihr in eurem Text heraus, was eine Antwort auf die Frage sein könnte, warum Paulus zufrieden bzw. glücklich ist? Etwa 10 Minuten Zeit dafür. Nach der Kleingruppenzeit stellt jede Gruppe ihre Antworten vor. Am besten ihr schreibt in Schlagwörtern die Antworten auf ein großes Blatt Papier oder über PC an der Leinwand mit.

  • Gruppe 1:         1. Timotheus 6, 6 – 10
  • Gruppe 2:         2. Korinther 6, 3 – 10
  • Gruppe 3:         2. Korinther 11, 23 – 29

Falls du keine Kleingruppenzeit machen willst, kannst du den Inhalt der drei Bibeltexte auch zusammengefasst wie folgt weitergeben.

Paulus ist bewusst, dass wir Menschen nichts mit in die Welt gebracht haben und auch nichts mit hinausnehmen können (1.Timottheus 6, 6-10). So hinterfragt und kritisiert er ein Streben nach Macht, Reichtum und Besitz, was den Menschen auf kurz oder lang korrupt werden lässt und zu Fall bringt. Er ermutigt als Mentor seinen Mentee Timotheus, dass eine gesunde Ehrfurcht vor Gott und eine Haltung, auch mit wenigem (materiellen) Dingen zufrieden zu sein, viel besser ist als nach Macht, Reichtum und Besitz zu streben. 

Im 2. Korintherbrief (6, 3-10 und 11, 23-29) lesen wir, was Paulus als Apostel und Missionar alles erlebt und überlebt hat, weil er von Gottes Rettung in Jesus allen Menschen erzählen wollte. Da waren Gefängnisaufenthalte mit Folter in Philippi (Apg 16,22-23) und Lystra (Apg 14,19-20). Dreimal hat er Schiffbruch erlebt, dabei trieb er einen ganzen Tag auf dem offenen Meer. Er musste durch ein Fenster in der Stattmauer von Damaskus fliehen (Apg 9,23-25). Er ertrug Schlafmangel, bittere Kälte, er musste zeitweise zwangsweise fasten, da er kein Essen hatte. Aber nicht nur das, sondern er wurde auch von Menschen angefeindet und am schmerzlichsten, von scheinbaren Glaubensgeschwistern im Stich gelassen und runtergemacht.  Alles weil er Gott in seinem Leben erlebt hat und er weiß warum er das tut, was er tut. Gott hat ihn berufen und begabt. Und weil er nicht in seiner Komfortzone bleibt, muss er sich auf Gottes Kraft verlassen. Trotz Anfechtung und Leiderfahrung erlebt er Gott immer wieder in seinem Leben. Das gibt ihm immer wieder neue Kraft. Ohne Risiko, Verzicht und Vertrauen, dass Gott mit ihm ist, wäre Paulus nicht zu einem inspirierenden Glaubensvorbild geworden. Paulus war also auf keinen Fall ein Philosoph, der vor einer Bücherwand mit seinem Matetee im Kerzenschein saß und über das Lebensglück sann und die besagten Sonnenuntergangsspruchbilder kreierte. 

Gerade diese persönlichen Grenzerfahrungen mit Naturgewalten, mit politischen und religiösen Machthabern, mit eigenen Glaubenszweifeln und Enttäuschungen von Menschen, haben ihn ihm einen Glauben reifen lassen, der sich allein auf Christus verlässt. Er hat erlebt, dass die eigene Kraft schnell zu Ende ist und die eigene Planung und Kontrolle schnell an ihre Grenzen kommt. So geht unser Bibeltext auch weiter. Paulus kann mit allen Lebensumständen zufrieden sein, denn „alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt“ (Philipper 4, 13 HfA). Er hat erkannt, was viele Christinnen und Christen, die durch schweres Leid gegangenen sind, erkannten: „Du merkst erst dann, dass Jesus alles ist was du brauchst, wenn Jesus nur noch alles ist, was du hast“ (Corrie ten Boom).

4.3 Abschluss

Paulus schreibt die Ermutigung an die Philipper, nach dem er dies alles erlebt hat. D.h. wir dürfen also nicht so arrogant sein, zu denken, dass wir in unseren jungen Jahren auch „schnell“ zu so einem Gottvertrauen und zu einer Lebenszufriedenheit kommen. Doch wir können von Paulus Dinge lernen, Stück für Stück und Tag für Tag. Dazu folgende „Zufriedenheits“-Tipps, die entweder jeder für sich persönlich umsetzten kann oder die ihr euch als Gruppen-Challenge bis zum nächsten Mal stellt.

  • Verzicht. Verzichte von Zeit zu Zeit auf Dinge, die du täglich nutzt bzw. brauchst: Essen, Smartphone, Online sein, Serie schauen, Zocken usw. Wenn du Mut hast und mit deinen Eltern und deinem Hausarzt gesprochen hast, probiere mehrere Tage zu fasten, also nicht zu essen sondern nur Wasser, ungesüßte Tees oder klare Brühe zu dir zu nehmen.
  • Risiko. Verlass von Zeit zu Zeit mal deine Komfortzone, wage etwas, riskier etwas. Tue Menschen was Gutes. Sprich einen Obdachlosen an, lade ihn zu McDonalds ein. Gehe wandern und habe eine einsame Zeit mit Gott.
  • Leide. Das klingt jetzt ein bisschen seltsam, aber sei dir bewusst, dass auch wenn du enttäuscht wirst, oder Dinge im Leben passieren, die du nicht so geplant hast, dass Gott diese Zeiten nicht einfach wegnehmen, sondern mit seiner Kraft in dir durchstehen will. Nur wer den Regen zulässt, kann danach auch den Regenbogen sehen.
  • Dankbarkeit „light“. Nimm dir vor dem Schlafen gehen Zeit kurz nachzudenken, für was du heute dankbar bist. Wiederhole es am nächsten Abend, aber du darfst nicht die gleichen Dinge wie vom Vorabend sagen bzw. aufschreiben.
  • Dankbarkeit „Hardcore“. Wenn dich jemand blöde von der Seite anmacht oder irgendwas passiert, was dich verärgert oder runterziehen will, sag dir in deinem Herzen „Danke Gott für diese Situation, ich will sie annehmen und lernen, was du mir dadurch sagen und in mir bewirken willst“. 
  • Feier. Plane mit deiner Jugendgruppe oder deinen Freunden ein richtig leckeres Essen und zieht euch so richtig nice an. Feiere das Leben und Gottes Güte

Zum Schluss ist eine Gebetsgemeinschaft gut und der Segen des Paulus: „Darum ist es mein Wunsch, dass Gott, die Quelle aller Hoffnung, euch in eurem Glauben volle Freude und vollen Frieden schenkt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer unerschütterlicher wird“(Römer 13,15 NGÜ).

Eine Bibelarbeitsreihe für Teenager zum Philipperbrief:

  • Philipper 1, 12-29 – Gott folgen, auch wenn mir das Wasser bis zum Hals steht?!
  • Philipper 2, 1-11 – Ein Traum von Gemeinschaft
  • Philipper 2, 12-18 – Seid ein helles Licht in der Welt
  • Philipper 2, 19-30 – Bros und andere (geistliche) Freundschaften
  • Philipper 3, 1-11 – Mit der Jesusbrille sieht man besser!
  • Philipper 3, 12-20 – Das Ziel befindet sich vorne!
  • Philipper 4, 1-9 – Göttlicher Friede im Alltag
  • Philipper 4, 10-20 – Shit happens… oder wie man Zufriedenheit lernen kann.

Gib Fremdenhass und Ausgrenzung keine Chance!

1. Vorbemerkungen

Nachdem wir im Herbst 2015 eine Willkommenskultur feierten, ist der Ton gegenüber Menschen aus anderen Kulturen, Nationen und Religionen rauer geworden. Die Statistiken zu rechter und menschenfeindlicher Gewalt sind exponentiell gestiegen. Hasskommentare in den sozialen Medien sind hemmungsloser geworden und die AfD bietet Menschen mit Menschenfeindlichkeit und rechter Gesinnung eine politische Heimat. Auch fromme Christen können menschenfeindlichen Vorurteilen verfallen und (Mit)Täter von Gewalt werden.

2. Zielgedanke

Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit.

3. Einführung inkl. Exegese

Laut einer Studie der Universität Leipzig liegt der Anteil mit einer ausländerfeindlichen Haltung deutschlandweit bei 20%. Bei Älteren ist der Anteil höher als bei Jüngeren. In Bundesländern, in denen weniger Ausländer wohnen (neue Bundesländer und Bayern) ist die Ausländerfeindlichkeit höher als in denen, wo mehr Menschen mit ausländischem Hintergrund leben.

Hintergrundinfos zum Thema und Zusammenfassung der Studie „Enthemmte Mitte“:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/rechtsextremismus-studie-die-enthemmte-mitte-a-1097321.html

https://www.boell.de/sites/default/files/uploads/2016/06/2016-06-die_enthemmte_mitte_pk.pdf

Bibelarbeit: Jesus unser Sündenbock

Der berühmte christliche Religionsphilosoph René Girard hat sich überall auf der Welt Konflikte angeschaut und gemerkt, dass über Tausende von Jahren ähnliche Konfliktmuster entstehen. Wenn innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft sich ein Konflikt hochschaukelt, kann es für viele sehr gefährlich werden. Um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, so hat Girard herausgefunden, wird ein gesellschaftlicher Sündenbock gesucht (im Dritten Reich waren es u. a. die Juden, Behinderte und Homosexuelle), auf den die Schuld geladen werden kann. Sie werden dann unterdrückt, abgewertet, verfolgt, sind Objekt des Hasses und werden sogar getötet.

Sobald der Sündenbock ausgeschaltet ist, fühlt es sich für die anderen wie eine Erlösung an. Auch Jesus war der Sündenbock, der zwischen den führenden Juden und Pilatus als Feind auserkoren und geopfert wurde (Joh 11,51-53). Weil Jesus aber offensichtlich unschuldig war, hat er dadurch unser sündiges Verhalten der Ausgrenzung und der Sündenbocksuche offensichtlich gemacht. Einstellungen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung von Ausländern, Muslime oder anderen Gesellschaftsgruppen, sind nichts weniger als die Suche nach einem Sündenbock. Als Christen wissen wir, dass Christus als unschuldiger Sündenbock gestorben ist, um uns von dem Drang zu befreien, immer wieder neue Sündenböcke und Feindbilder zu suchen. Stattdessen dürfen wir als Friedensstifter Versöhnung schaffen und uns für die einsetzen, die als Sündenböcke herhalten müssen.

In der Konfliktforschung werden folgende Kategorien für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit aufgestellt:

  • Religiöse Diskriminierung (Antisemitismus, Islamophobie, …)
  • Geschlechterbasierte Diskriminierung und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung (Sexismus, Homophobie)
  • Diskriminierung aufgrund der nationalen oder ethnischen Herkunft (Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Angehörige von Sinti & Roma)
  • Diskriminierung aufgrund von sozialem und ökonomischem Status oder körperlicher Einschränkung (Arbeitslose, Menschen mit Behinderung, Obdachlose, Asylbewerber, …)

4. Einstieg

a) In einem sozialen Experiment wird ein Geflüchteter von zwei Rechtsextremen angepöbelt. Wie reagieren die Menschen, die das mitbekommen?

b) Im zweiten Schritt bekommen die Teilnehmenden die Begriffe aus der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (z. B. Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, …) auf Karten zugeteilt. Auf einer Tafel oder einer Wand werden die Kategorien (z.B. religiöse Diskriminierung) geschrieben und die Teilnehmenden können ihre Karten den Kategorien zuordnen.
Kurze Diskussion: Können einige Punkte mehreren Kategorien zugeordnet werden? Geht jeden Punkt durch und sucht nach einem Beispiel aus der Praxis.

Anschließend kann auf der Wand oder per PPT die Grafik angezeigt werden.

Grafik: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

5. Hauptteil

Rollenspiel

Die Teilnehmenden teilen sich in zwei Gruppen auf und planen ein Rollenspiel, in der eine Diskriminierung oder Abwertung deutlich wird.
Anschließend gibt es eine Diskussion mit folgenden Fragen:

  • Wie habt ihr euch gefühlt? Konntet ihr euch in die Rolle des Opfers einfügen?
  • Was ist euch schwergefallen?
  • Habt ihr selbst Ähnliches als Opfer, Beobachter oder sogar als Mitläufer/Täter erlebt oder gesehen? Wie habt ihr reagiert? Bei dieser Frage sollte darauf hingewiesen werden, dass wir schneller als gedacht Mitläufer oder auch Täter werden können, gerade wenn wir als Gruppe unterwegs sind.

Die leitende Person stellt einige Daten und Fakten (aus der Einführung) der Gruppe in Bezug zu Menschen-/Fremdenfeindlichkeit in Deutschland vor.

Bibelarbeit

Einstiegsfrage für die Bibelarbeit: Was ist der christliche Auftrag angesichts von Menschenfeindlichkeit und Gewalt? Die Diskussion kann auf folgende zwei Punkte geführt werden:

1 . Selbstcheck Liebe

Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes und Christen sind gerufen, alle, ungeachtet ihrer Herkunft, religiösen Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozialem Status, zu lieben.

Frage an die Runde: Welche Gruppen (vgl. Schaubild Menschenfeindlichkeit) fallen uns am schwersten zu lieben? Warum ist das so? Wie können wir sicherstellen, dass wir nicht selbst zu Tätern oder Mitläufern (in Worten, Gedanken oder Aktion) werden?

Diskutiert den Satz: „Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit“.

Impuls aus „Jesus, unser Sündenbock“
Diskussion: Welche der Menschengruppen werden in eurem Umfeld gern als Sündenböcke ausgesucht? Wie kann man das erkennen? (Parolen, Kommentare und Witze, …)
Ein beliebter Satz fängt so an: Ich hab nichts gegen Ausländer, aber… .

2. Aufstehen für Menschenwürde

Wir sind aufgerufen, für Menschen einzustehen und wo möglich zu schützen, die Opfer von Gewalt und Diskriminierung sind, und Frieden zu stiften.
Lest den Text aus Jesaja 1,17 und Matthäus 5,9.

Erklärung: Zu den Zeiten des AT gehörten die Waisen, Witwen und die Fremden zu einer Randgruppe. Als Sündenböcke waren sie leichte Beute.

Experiment „Ausländer sitzen hinten“

Schaut euch das Experiment an und überlegt, wie man richtig handeln sollte.

Rollenspiel 2

Spielt noch mal das Rollenspiel vom Anfang. Jetzt muss sich die Zuschauergruppe überlegen, wie sie den Opfern von Gewalt oder Diskriminierung helfen kann. Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Methoden werden in beiden Filmen gezeigt?

Wenn die Situation gefährlich wird, gibt die Polizeiberatung folgende Tipps:
http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/zivilcourage/tipps/

• Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
• Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
• Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
• Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
• Ich kümmere mich um Opfer.
• Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

6. Abschluss

Überlegt euch, wer in eurem Umfeld (Nachbarschaft, Schule, Freundschaften) diskriminiert, gemobbt oder Gewalt erleiden muss. Was könnt ihr tun, um der Person zu helfen? Erhebt die Stimme, wenn in euren Freundeskreisen oder in der Schule gegen bestimmte Menschengruppen gehetzt oder abfällig geredet wird.
Gestaltet ein Poster, eine Postkarte oder ein Motiv mit der Aussage:

→ Lesson of the day: Menschenfeindlichkeit in jeder Form ist Gottesfeindlichkeit.

Oder: Verändere die Welt!

1. Erklärungen zum Text

Wie kann Heiligung gelingen? Ziemlich hart geht der Text davon aus, wer die Anweisungen missachtet, missachtet Gott. Doch so hart ist es gar nicht, denn die Gemeinde ist auf einem guten Weg und es geht Paulus eher darum, den eingeschlagenen Weg konzentriert weiterzugehen. Der Alltag der Christen kennt keinen „Stillstand“. Der Weg mit Jesus muss täglich neu gegangen werden. Ein Leben nach Gottes Willen muss gepflegt und gestärkt werden. Das grundsätzliche Geschenk von Jesus, ohne jede Gegenleistung, bekommt hier eine aktive Facette. Die Heiligkeit wird quasi in den Menschen aufgenommen und zeigt sich auch im Handeln, der dem Willen Gottes entspricht. Paulus legt bei der Entfaltung einen Schwerpunkt auf zwei Formen der Begierde. Unzucht steht dabei für jede Form illegitimer Sexualität. Die Sexualität ist gut, sie ist aber dazu da, verantwortlich gelebt zu werden. Sexualität ist keine Verwirklichung des Einzelnen, sondern auf eine wertorientierte Gemeinschaft von zwei Menschen ausgerichtet. Die erwähnten leidenschaftlichen Begierden sind aber nicht nur auf den sexuellen Bereich einzuschränken. Damit zielt Paulus auch auf das Gebot: „Du sollst nicht begehren …“. Denn Begierde zerstört und lebt an Gottes Idee vom Leben vorbei. Genauso auch bei der Habsucht. Nicht der Besitz selbst wird verurteilt, wohl aber der Erwerb auf Kosten des anderen. Die Welt wurde damals bedroht durch die Gier der Mächtigen, die ohne Rücksicht auf die Schwachen nehmen, um noch mehr zu haben. Die Lösung gegen die Begierden ist der Heilige Geist, den Gott uns schenkt, der es erst möglich macht, gottgewollt zu leben.

Die Gemeinde wird gestärkt, ihren Weg weiterzugehen und geschlossen einen zu ihrer Umwelt alternativen Lebensstil zu leben und damit das Leben so zu gestalten, wie es eigentlich jeder tun sollte. Und genau das ist nicht leicht, daher legt Paulus das hier den Thessalonichern noch einmal ans Herz.

Im zweiten Abschnitt geht es um die Lebensform innerhalb der Gemeinde. Das wichtigste dabei ist die hier genannte Bruderliebe, die Liebe unter Glaubensgeschwistern. Auch hier weist Paulus nur daraufhin, dass diese Liebe untereinander in einem immer noch größeren Maße gelebt werden will. Paulus lädt dazu ein, ein unabhängiges und verantwortungsvolles Leben zu führen.

2. Bedeutung für heute

Wo man hinschaut – schlechte Nachrichten: Terror, Gewalt, Umweltprobleme, Ungerechtigkeiten u.v.m. Warum? Müssen wir abwarten und Tee trinken, während vieles nicht so läuft, wie Gott sich das vorgestellt hat? Kann ich überhaupt etwas ausrichten oder ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der sofort verdampft? Wer bin ich, dass ich etwas ändern könnte? Paulus antwortet: Doch, ihr könnt etwas tun, ihr als Gemeinschaft. Euer Vorbild wird eine Ausstrahlungskraft haben. Das Positive wird sich verbreiten. Das Geniale ist, wir müssen nicht bei Null anfangen, denn wir sind bereits auf einem guten Weg. Diesen müssen wir nur konzentriert weitergehen.

Paulus greift zwei Bereiche heraus, die beide elementar für unser Leben sind, die Sexualität und unser Verhältnis zum Besitz. Lebt in diesen grundlegenden Bereichen des Menschseins so, dass ihr Gottes Idee widerspiegelt.

In einer Beziehung soll man sich in Achtung begegnen, sich treu sein, dem anderen mit Vertrauen und Respekt gegenübertreten, ohne Machtausübung und Unterdrückung des anderen. Der Wohlstand und unser Besitz sollen nicht darauf gerichtet sein, den anderen zu übervorteilen, ihn kaputt zu machen oder auf Kosten der Schwachen zu leben. Paulus möchte, dass euer soziales und wirtschaftliches Miteinander darauf gerichtet sein soll, dass es für alle fair ist und Gottes Welt sichtbar macht. Gebt dem Heiligen Geist Raum, um in euch zu wirken. Lebt so in eurer kleinen Welt, dann wird euer Handeln aus eurer kleinen Welt nach außen strahlen.

Wie gehe ich also in meinen Beziehungen mit den Menschen um? In Liebe und gleichberechtigt oder favorisiere ich meine Motive und Ziele? Liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst? Wo gehe ich einkaufen und welches Schnäppchen lasse ich liegen? Welche Klamotten, Schokolade, Smartphone oder Kaffee – für welchen Preis – kann ich mit gutem Gewissen kaufen? Klar ist, wir werden dabei immer wieder an unsere Grenzen stoßen.

Paulus nimmt uns die Entscheidungen nicht ab, aber er hilft uns, kritischer zu denken. Er packt uns bei unserer Verantwortung. Das, was in der kleinen, überschaubaren christlichen Gemeinschaft praktiziert wird, hat Auswirkungen. Was in deinem Leben praktiziert wird, hat Auswirkungen. Es verändert die Welt, mindestens die kleine Welt um dich herum.

3. Methodik für die Gruppe

Vorbereitung

  • Bereite dich auf einen Impuls vor, der aus dem „Punkt 2“ bestehen sollte
  • Bibeltextkopie, Filzstift, Kugelschreiber, Zettel: „Ziele für die persönliche Entwicklung“ für jeden
  • Dazu benötigst du: Beamer, Leinwand, Laptop und Lautsprecher

Kleingruppe

Teilt eure Gruppe in Kleingruppen à 4–6 Personen.

Der Kern des Textes

1. Der Text wird zunächst einmal laut vorgelesen.
2. Danach hat jeder noch mal Zeit, den Text für sich allein durchzulesen.
3. Im nächsten Schritt besteht die Aufgabe darin, herauszufiltern, was (für jeden persönlich) der Kern des Textes sein könnte. Dabei können Fragen helfen wie:

  • Was ist mir sofort aufgefallen?
  • Welche Wörter stechen besonders hervor oder würde ich betonen?
  • Welches Wort wirkt schon für sich allein genommen sehr eindrücklich oder trifft den Charakter des Textes?

4. Alles, was nicht dazu gehört, wird nun nach und nach mit dem Filzmarker weggestrichen. Füllwörter zum Beispiel, nähere Beschreibungen, die ich nicht entscheidend finde, vielleicht Wiederholungen (vielleicht die aber auch gerade nicht …).
5. Wenn alle fertig sind, können die gründlich „gesiebten“ Ergebnistexte vorgelesen werden.

Hinweis: Dem einen oder anderen fällt es schwer, in der Bibel Wörter zu streichen. Es geht in der Methode aber nicht darum die Bibel zu verändern, sondern den elementaren Kern des Textes zu ermitteln.

Fragen zum Text

  • Wo erlebst du Ungerechtigkeiten?
  • Wo fängt für dich unangemessene Machtausübung und Unterdrückung in einer Beziehung an?
  • Was glaubst du, wie hat sich Gott das Leben mit Besitz vorgestellt?
  • Wo lebst du auf Kosten von anderen?
  • Wie kann ein Miteinander aussehen, damit es eine strahlende Wirkung nach außen hat?
  • Was könnte ich in meinem Leben in den verschiedenen Lebensbereichen optimieren?

Hinweis: Eine zu detaillierte Diskussionen über Sexualität würde ich abkürzen und den Blick von diesem beliebten Streitthema auf die eigentliche Aussage des Textes lenken.

Impuls

Gebe nun der Gruppe, in einem Impuls, die Inhalte aus dem „Punkt 2“ weiter.

Zeige der Gruppe als Abschluss des Impulses einen Videoclip, der ihnen aufzeigt, wie das persönliche Handeln, nach außen strahlen kann und Kreise zieht.

Konkretisierung für den Alltag

Das Leben besteht aus einem lebenslangen Prozess des Lernens. Wenn sich jemand in einem Lebensbereich weiterentwickeln möchte, ist es wichtig, dieses Ziel bewusst und aussichtsreich anzugehen. Die Ziele sollten motivierend, machbar und messbar sein.

Alleinkämpfer haben es oft nicht leicht. Viel einfacher ist es, wenn ich jemanden habe, der mir zur Seite steht, mich erinnert, motiviert, ein ehrliches Gegenüber ist.

Ein Beispiel:

WasWieWerWomit
Ich möchte nur
noch faire
Schokolade
kaufen.
Immer, wenn ich
einkaufen gehe,
kaufe ich faire
oder keine Schokolade.
Am 01. des Monats
erinnern mich
Freund „A“,
am 15. des Monats
Freundin „B“
an mein Vorhaben
und fragen mich,
wie es läuft.
Ich brauche
Informationen
wo ich die
entsprechenden
Schokoartikel
kaufen kann.

Ein Arbeitsblatt dafür gibt es als zusätzliches Material im Anhang.

1. Vorbemerkungen

Patchworkfamilien gab es schon immer. In ferner Vergangenheit sind die Eltern durch den biologischen Tod weggefallen, da die Lebenserwartung der Menschen deutlich geringer war. Heute dagegen entstehen Patchworkfamilien hauptsächlich durch Ehescheidungen, wo die Kinder keinen biologischen, aber einen Beziehungstod erleben. Die Langzeitfolgen, die Scheidungskinder durch den Beziehungstod der Eltern erleben, sind bis ins Erwachsenenalter erkennbar. Daher ist eine gute Begleitung von Teenagern sehr bedeutend, dass sie lernen, über das Erlebte zu sprechen. Ein Teenkreis, wie auch eine Gemeinde, können daher für viele dieser Teenager zu einem Raum der Geborgenheit, ja zu einem geistlichen Zuhause werden, wo sie Beständigkeit, Liebe und Geborgenheit erfahren.

2. Zielgedanke

Die Teenager sollen erkennen, dass es nicht selbstverständlich ist, in einer gesunden und heilen Familie aufzuwachsen. Auch im christlichen Bereich gibt es seit Jahren vermehrt Ehescheidungen und somit auch Patchworkfamilien. Gerade Scheidungskinder wollen einerseits über das Erlebte reden, haben gleichzeitig Angst vor den Reaktionen anderer und schämen sich auch, dass ihre Familie gewissermaßen zerstückelt ist. Gerade diese Teenager sollen ermutigt werden, über das Geschehene zu sprechen und zu erkennen, dass Gott sie niemals aus den Augen lässt und ein sicherer Halt für sie sein will.

3. Einführung

Wenn man Scheidungskinder, egal in welchen Alter sie sind, fragt: „Was hat dich am meisten in deinem Leben geprägt?“, geben sie zu neunundneunzig Prozent die Antwort: „Die Scheidung meiner Eltern.“ Ab dem Moment, in dem Kindern mitgeteilt wird, dass sich ihre Eltern scheiden lassen wollen, bricht für sie eine Welt zusammen. Während und nach der Scheidung wachsen viele andere Gefühle: Ängste und Sorgen, die für Kinder- und Teenager-Seelen viel zu groß sind.

Es beginnt mit dem Gefühl, verlassen zu werden. Ein Elternteil hat sich – aus der Sicht des Teenagers – gegen ein Leben mit ihm entschieden. Während der Teenager diesen Schock erst einmal verarbeiten muss, denkt er häufig auch darüber nach, dass der andere Elternteil sich ebenso für ein Leben ohne den Teenager entscheiden könnte.

4. Methodik für die Gruppe

Lied von Pink „Family Portrait“ einspielen und den deutschen Text auf einem ausgedruckten Zettel für jeden hinzugeben.

4.1 Einstieg

Auf einem anderen Zettel folgende Fragen vorbereitet ausdrucken:

  • Was denkst du, worum geht es in dem Lied genau?
  • Wie fühlt sich wohl jemand, der erlebt, dass die Familie zerbricht?
  • Was würdest du fühlen, wenn deine Familie zerbricht und was würdest du gern machen?
  • Kennst du Freunde, deren Familien zerbrochen sind, z. B. wo sich die Eltern haben scheiden lassen?
  • Was verändert sich wohl bei einer Scheidung im Familienleben?
  • Wie ist der Alltag danach?
  • Hast du schon so etwas in deiner Familie erlebt?

4.2 Hauptteil

Es gibt ein schönes Bild, was Teenager nach der Ehescheidung ihrer Eltern durchleben. Es ist zu vergleichen mit einer Theaterbühne. Vor der Ehescheidung standen die Kinder im Mittelpunkt auf der Bühne, sie waren die Hauptdarsteller und wurden umsorgt, dass sie ihre Rolle als Kind so gut es ging spielen durften und es ihnen an fast nichts fehlte. Nach der Scheidung ändert sich das Bild schlagartig. Die Eltern stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Sie sind die Hauptdarsteller, während sich die Kinder an den Rand gedrängt fühlen, so, als wären sie hübsche Requisiten.

Lest gemeinsam 1. Könige 3,16-28.

Fragen

  • Wie findet ihr das Bild mit der Theaterbühne?
  • Was kann das Bild der Theaterbühne mit der Geschichte aus der Bibel zu tun haben?
  • Gibt es aus eurer Sicht Parallelen zu dem Thema Patchworkfamilie mit dem Bibeltext?

Input

Die zwei Frauen streiten sich vor Salomo, weil die eine ihr Kind im Schlaf erdrückt und sich das Kind der anderen Frau genommen hat, indem sie die Babys vertauscht hat. Die Frau, die erkannt hat, dass das tote Baby nicht ihres ist, will – verständlicherweise – ihr Baby wieder haben. Die zwei Frauen kommen mit ihrem Anliegen, weil sie sich in ihrem Streit nicht selbst darauf einigen können, zu König Salomo und schildern ihm die Situation. Wie soll König Salomo da entscheiden? Es steht Aussage gegen Aussage.

Wie die Frauen sich streiten, streiten auch manchmal Eltern während einer Trennung um ihre Kinder. Selbst wenn eine Scheidung so friedvoll wie möglich abläuft, empfinden Scheidungskinder die Situation so, als wenn die eigenen Eltern sich nicht mehr leiden können und daher im Streit liegen.

Sie empfinden sich und ihre Bedürfnisse an den Rand gedrängt, so als wären sie Requisiten. Viele Kinder, deren Eltern sich gerade in der Trennungs- bzw. Scheidungsphase befinden, schämen sich für ihre Situation. Oft wollen die Kinder es nicht wahrhaben, dass ihre Eltern sich scheiden lassen. Sie schämen sich, dass ihre Eltern nun nicht mehr „ein Ganzes“ sind, sondern ein „zerstückeltes“ Zwei, was sich irgendwie unvollkommen anfühlt.

Ihr Leben ist nun „zwischen zwei Welten“. In der Woche bei Mama, am Wochenende bei Papa. Und wenn dann auch noch andere neue Partner und deren Kinder dazukommen, leben sie auch noch in deren Welt, die so ganz anders ist, als die Familienwelt, die sie einmal kannten.

Die Beziehung ihrer Eltern ist nun eine ganz andere und auch die Kinder merken, dass sich ihre eigene Beziehung zu den Eltern ein wenig verändert. Daher spricht man auch von einem Beziehungstod, den die Kinder in ihren Emotionen erleben, oft gar nicht selbst beschreiben und daher meist auch nicht betrauern können.

Während die Ex-Eheleute gern „das Alte hinter sich lassen“ und bei „null beginnen“ möchten, kämpft der Nachwuchs gegen Angst, einen Elternteil völlig zu verlieren. Der Verlust der Familienlebensgemeinschaft bedeutet für die betroffenen Kinder – egal welchen Alters –, auch die damit verbundene Geborgenheit und Sicherheit zu verlieren.

Zu wem gehört das Kind? Wo lassen sich Sicherheit und Geborgenheit wiederfinden?

Das noch lebende Kind in unserer biblischen Geschichte mit den zwei Frauen ist für kurze Zeit, in der nicht sicher ist, was mit ihm passieren wird, ebenso ohne Sicherheit und Geborgenheit. Zu wem gehört es? Was wird mit ihm passieren? Es ist hin- und hergerissen zwischen den zwei Frauen. Ähnlich wie bei Scheidungskindern.

Methodik

Wenn Scheidungskinder erleben, dass Sicherheit und Geborgenheit verloren gehen und sie sich verloren fühlen, mit welchen Fragen beschäftigen sich wohl die Teenager (überlegt mal, mit welchen Dingen sich Pink im Anfangslied beschäftigt hat)? Was kann hilfreich im christlichen Glauben für die Teens sein? Welche moralischen Ansichten vom christlichen Glauben können als negativ empfunden werden?

Jeder soll für sich diese Antworten erst mal aufschreiben und dann darüber gemeinsam sprechen.

Neben all diesem und anderem Neuen, setzen sich Teenager Geschiedener mit großen Sinnfragen auseinander. Sie suchen nach Erklärungen in einer Kultur, die ihre Verluste nur zu oft leugnet, ihre Fragen als „niedlich“ oder „altklug“ abtut oder sie einfach völlig ignoriert. Scheidungskinder sind „alte Seelen“ in Kinderkörpern. Insbesondere weil Kinder und Teenager Geschiedener sich innerlich so zerrissen fühlen, weil ihr Vertrauen gestört ist und sie Gemeinschaft erfahren wollen, sehnen sie sich nach einer Sicherheit und vor allem nach innerem Frieden. In christlichen Gemeinschaften können für Teenager weitere Komplikationen auftreten. Wenn Gott dargestellt wird, der wie ein Vater oder eine Mutter ist, bewerten das einige Scheidungskinder als negativ. Für manche Teenager sind Vater und Mutter keine positiven Gestalten, die trösten, beschützen und leiten, sondern Personen, die sie zutiefst verletzt, alleingelassen und verraten haben. Weil sie ihren Eltern nicht vertrauen können, können sie auch Gott nicht vertrauen und wollen keine Beziehung zu diesem Gott aufbauen, geschweige denn, ihn besser kennenlernen, da er sie auch nicht vor ihrer Situation bewahrt hat.

Warum lässt Gott das zu? Bei Teens, die aus einem christlichen Elternhaus kommen, ist diese Frage typisch. Warum kann Gott es zulassen, dass die Eltern sich scheiden lassen? Diese Teens erleben, dass der Glaube sie nicht davor bewahrt, dass eine Ehe scheitert und dadurch die Kernfamilie verloren geht.

Leider wird dann auch in vielen Gemeinden nicht darüber geredet, da Scheidung oder sogar Wiederheirat ein Tabuthema sind, was viele Fragen aufwirft und schwierig zu beantworten ist.

Problem: Die meisten Gemeindemitglieder wissen daher auch nicht, wie sie den Eheleuten nun begegnen sollen, und das betrifft dann auch die Kinder/Teenager. Weil man nicht weiß, wie man darüber sprechen oder was man sagen soll, wird am besten nicht drüber gesprochen. Und das wiederum ist die falsche Reaktion. Denn so werden die Teenager bzw. die Familie alleingelassen.

Spiritualität und Religiosität spielen gerade bei Scheidungskindern eine große Rolle. Viele Teenager Geschiedener versuchen wichtige Sinn-Fragen des Lebens allein zu bewältigen. Und so müssen sie sich teilweise auch mit spirituellen Fragen eben allein auseinandersetzen.

Einige Scheidungskinder haben im christlichen Glauben Trost, Zuspruch und ihren Lebenssinn gefunden. Andere hingegen waren eher der Meinung, dass Gemeinde/Kirche sich nicht für ihre Lebenssituationen interessiert, sie eher ignoriert hat oder sogar verantwortlich für ihre derzeitige Situation ist.

Doch andere Teenager Geschiedener haben im christlichen Glauben Trost, Zuspruch und ihren Lebenssinn gefunden. Sie wollen und können Gott vertrauen und auch eine Beziehung zu ihm aufbauen. Sie nehmen diesen Gott als den Vater / die Mutter an, den/die sie niemals hatten, weil sie erkannt haben, dass dieser die Bilder ganz anders im positiven Sinne füllt. Sie erleben und finden Trost, innere Heilung und Freude.

In der jüdisch-christlichen Überlieferung finden wir Geschichten über Exile, die bestimmte Rollen in den jeweiligen Traditionen spielen. Diese Geschichten über das Exil sind im weitesten Sinne vergleichbar mit dem, was die Teenager Geschiedener erlebt haben. In gewisser Weise haben sie auch eine Art Exilerlebnis:

Scheidungskinder haben ihre Ursprungsfamilie verloren.

Scheidungskinder werden ihre ganze Kindheit hindurch zwischen den beiden Eltern hin- und hergerissen.

Durch das Verlorensein und das Hin und Her zwischen den Eltern werden diese Kinder zwischen zwei Welten zerrissen. Exil ist hier eine spirituelle Bezeichnung für das Gefühl inneren Geteiltseins. Es hilft zu erklären, weshalb Scheidungskinder sich geteilt und verstreut fühlen.

Im jüdischen und christlichen Glauben wird berichtet und auch den Gläubigen zugesprochen, dass das Exil ein Ende haben wird und die Gläubigen nach Hause kommen werden zu ihrem Gott.

Einige Teenager, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind, haben eine solch heilende Wirkung erfahren. Diese Teenager haben ihre „ganzheitliche Identität“ in Jesus Christus entdeckt und somit ihre Vergangenheit besser verstanden und verarbeitet. Sie haben inneren Frieden gefunden und können mit vielen Herausforderungen der Scheidung der Eltern besser umgehen und es kann ihnen helfen, mit neuen Familienkonstellationen freier umzugehen.

4.3 Abschluss

Gott spricht allen Menschen zu: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden (Hes 34,16a). Teenager von Geschiedenen sind Verlorene auf der Suche nach Geborgenheit, nach Trost, einem sicheren Halt, einem Anker. Und genau da kann in der Gemeinde, im Jugendkreis, im Teenkreis ein „neues Zuhause“ für die „Heimatlosen“ entstehen. Denn dort wird sich meist mit schwierigen Lebensthemen auseinandergesetzt, dort werden Zweifel und Wut ausgehalten und gemeinsam (nicht einsam) nach Antworten auf Lebensfragen gesucht, wie ein sinnvolles und erfülltes Leben gelingen kann. Dort erfahren diese Teenager Verbindlichkeit und Zugehörigkeit. Denn dort ist ein Gott, der mit uns ist, zu allen Zeiten, in allen Lebenslagen.

Abschließend kann das Lied „Anchor“ von Hillsong gesungen werden und, wenn Lust und Zeit ist, eine Gebetsgemeinschaft gehalten werden.

#biblisch

Missio Dei – Mission Gottes entdecken

Am Anfang und am Ende der Bibel geht es um die ganze Welt. Erst wird sie wunderbar geschaffen und am Ende ist sie erneuert. Dazwischen geht es um Gottes Mission mit seiner Welt. Als Schöpfer ist er an mir und genauso an dem Wohl und der Heilwerdung aller und der ganzen Schöpfung interessiert. Er ist dabei, eine erneuerte Welt zu schaffen. Wir sind schon Teil dieser neuen Kreatur bzw. Schöpfung (2. Kor 5,17) und sind eingeladen, uns an seiner Mission (Missio Dei) zu beteiligen. Im Missionsbefehl (Mt 28,18-20) sind wir gerufen alles weiterzugeben, was Jesus seinen Jüngern gelehrt hatte. Dafür sind wir in die Welt gesandt. Im EC nennen wir es die OUT-Dimension.

Aber was ist der Auftrag von Christen in der Welt? Die ganzheitliche Mission Gottes wird meist in folgende drei Dimensionen unterteilt: Glauben teilen; nach Gerechtigkeit trachten, Gottes Schöpfung bewahren.

#bedeutsamkeit

Glauben mit anderen teilen

Glaube hat Auswirkungen auf unsere Beziehungen und will geteilt werden. Wort- und Tatzeugnis gehören zusammen. Nur Worte machen uns unglaubwürdig. Aber auch das Tatzeugnis wirft Fragen auf, die erklärt werden wollen (1. Petr 3,15). Wir teilen den Glauben nicht zwanghaft, verkrampft oder überheblich, sondern mit Leidenschaft, Respekt und im dialogischen Austausch. Denn wir besitzen nicht die Wahrheit, sondern glauben, dass in Christus sich Gottes Wahrheit zeigt.

Lest 1. Petrus 3,15.16 und diskutiert folgende Fragen:

Petrus beschreibt, wie man Glauben teilen kann, wenn es besonders hart ist und gutes Tun negativ gedeutet wird. Wie sollte man in der Situation seinen Glauben teilen? Überlegt euch, was die Begriffe „Ehrfurcht“, „sanftmütig“ (Luther 2017) in der Situation heißen können. Nutzt dazu andere Bibelübersetzungen.

Wer den eigenen Glauben mit anderen teilen will, muss auch lernen, anderen zuhören zu können, wenn sie über ihren Glauben reden. Warum fällt uns das manchmal schwer?

Sind wir glaubwürdig, wenn unser Verhalten im Gegensatz zu der guten Botschaft von Jesus ist?

Beispiel: Ich habe eine Person kennengelernt, die mit anderen gar nicht gut umgegangen ist. Später erfuhr ich, dass die Person Christ ist. Was meint ihr: Wird die Person glaubwürdig den eigenen Glauben teilen können? Welchen Unterschied macht eine freundliche und respektvolle Haltung, wenn der Glaube geteilt wird?

Sehnsucht nach Gerechtigkeit (gesellschaftliche & diakonische Dimension)

In der Bibel gibt es über 2.000 Stellen, die Gottes Herz für Gerechtigkeit beschreiben. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit“, beschreibt die neue Welt Gottes, in der eine Reich-Gottes-Gerechtigkeit zur Geltung kommen wird. Tränen werden abgewischt, sinnloses Leid wird ein Ende finden und alle Menschen werden in Würde und Frieden leben können. So weit sind wir heute noch nicht. Wir werden die neue Welt Gottes auch nicht selbstständig erschaffen können, aber wir sind gerufen, tatkräftige Zeugen der Welt zu sein, die Gott am Ende der Tage herbeiführen wird.

Schreibt beide Verse (Ps 12,6 und Jes 1,17) auf ein Plakat. Was sagen sie über Gottes Sehnsucht für Gerechtigkeit aus? Welche Rolle dürfen wir darin ausfüllen?

Lokal: „Sucht der Stadt Bestes!“ Geht mit offenen Augen und Gebet durch euren Ort. Welche Ressourcen (Zeit, Fähigkeiten, …) habt ihr, um für Menschen in eurem Umfeld einzutreten? Wo wird euer Engagement gebraucht?

Global: Mit der Aktion #Chancengeber der Sozialmissionarischen Arbeit des ECs könnt ihr ganz konkret für Gerechtigkeit eintreten und Chancengeber für Kinder und Jugendliche werden. Mehr Infos auf Sozial-Missionarische Arbeit (ec-sma.de)

Befreit für die Schöpfung (ökologische Dimension: Schöpfung)

Am Anfang schuf Gott die Welt und hat uns Menschen mitten hineingestellt. Die Schöpfung dürfen wir zum Leben und Genießen gebrauchen und in seinem Sinne gestalten (1. Mose 1,28; 2,15). Der ökologische (oder nachhaltige) Auftrag ist sogar die erste Mission der Menschheit. Die Schöpfung selbst betet Gott an und ist die Grundlage unseres Lebens (Luft, Nahrung, …). Mit der Trennung von Gott ist auch unsere Beziehung zur Schöpfung Gottes geschädigt worden. Wir verpesten die Luft, gehen nicht schonend mit den natürlichen Ressourcen um und bedrohen u.a. die Artenvielfalt. Darunter leidet die Schöpfung und sehnt sich (Röm 8,18-22) nach der Befreiung der Kinder Gottes. Denn dann sind wir befreit, um unsere Bestimmung auch gegenüber der geschaffenen Welt wieder wahrzunehmen. Als befreite Kinder Gottes können wir den Gestaltungsauftrag für die Schöpfung wieder wahrnehmen.

Lest den Text aus 1. Mose 1,28 und Römer 8,19-22 und kommt über folgende Fragen ins Gespräch:

  • Wie würdet ihr den Auftrag Gottes an uns beschreiben? Was heißt es, im Sinne Gottes für die Schöpfung zu sorgen?
  • Wie kann die Befreiung der Kinder Gottes von der Sünde helfen, den Auftrag für die Schöpfung wieder zu leben? Was wäre ein erster Schritt?

Praxistipp: Schaut euch ein Video vom Plastikmüll in den Weltmeeren an. Wie können wir bei Veranstaltungen, Freizeiten, … weniger Plastik nutzen?

#ganzpraktisch

Eine ganzheitliche Mission-Challenge, in der alle drei Aspekte der Mission Gottes zusammenkommen:

Fairfrühstückt

Trefft euch als Gruppe am Samstagmorgen und frühstückt gemeinsam. Jeder bringt ein fair gehandeltes Lebensmittel mit, das möglichst wenig Plastikmüll produziert. Ladet auch nichtchristliche Freunde ein. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, euren Glauben bzw. eure Motivation zur Aktion weiterzugeben.

Plastik fasten

Wir produzieren jeden Tag eine Menge an Plastikmüll, das nicht recycelt wird und immer öfter seinen Weg in die Meere findet. Dort sind sie Gift für die Unterwasserwelt und gelangen über Fische in menschliche Nahrung. Sammelt eine Woche allen Plastikmüll und versucht, die nächste Woche auf so viel Plastik wie möglich zu verzichten. Wie viel konntet ihr reduzieren? Wie lässt sich Plastikmüll langfristig reduzieren?

Clean your Street

Als Gruppe nehmt ihr Eimer und Handschuhe und geht um den Häuserblock herum. Viele Stadtverwaltungen unterstützen solche Aktionen! Auch eine Ankündigung in der Zeitung kann ein paar Freiwillige rekrutieren.

Wertvoll, aber geldfrei

Jeder von uns hat Sachen, die man nicht wirklich braucht, die aber noch gut und nützlich sind. Organisiert eine Tauschparty mit euren Klamotten, Büchern, Spielen, usw. Jeder darf mitnehmen, was er braucht. Ladet Freunde und Bekannte dazu ein.

Aktion: faith matters

Über den Glauben ins Gespräch kommen ist nicht leicht. Versucht herauszufinden, welche Religionsangehörige in eurem Umfeld vertreten sind und ladet sie zu einem sharing-faith Event ein. Sucht euch eine Leitfrage (z. B. Was begeistert dich an deinem Glauben?) und eine kreative Methode dazu aus. Wichtig ist, dass es um Vertrauen und Respekt voreinander geht und nicht um das bessere Argument für seinen Glauben.

Eine Patenschaft als Gruppe

Die Soziale-Missionarische Arbeit im Deutschen EC-Verband unterstützt mit Projekten in Indien, Litauen, Nepal und Peru Kinder und Jugendliche in Armut. Als Gruppe könnt ihr euch mit einer Patenschaft beteiligen und einem Kind eine Zukunft ermöglichen. Mehr Infos und weitere Ideen für den guten Zweck gibt es auf www.ec-sma.de.

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