Passionsgeschichte im Johannesevangelium

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Jesu Leidensgeschichte im Johannesevangelium. In insgesamt 4 Lektionen erleben wir den Weg Jesu an’s Kreuz mit:

Lektion 10 Johannes 13,1-20 Was habe ich getan?

Lektion 11 Johannes 18,1-11 Wen sucht ihr?

Lektion 12 Johannes 18,28-40 Jesus, König der Juden?

Lektion 13 Johannes 19,16b-24 Warum?

Außerdem enthalten: Ein Familiengottesdienst zur Passionszeit.

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gottes Liebe ist so stark, dass selbst der Tod ihr nichts anhaben kann.

Nichts, was ich erlebe, kann mich von dieser Liebe trennen.

Checker

Wenn Gottes Liebe so stark ist, dass sie selbst über den Tod siegt, dann kann diese Liebe auch in meinem Leben etwas verändern. Ich möchte mich von Gottes Liebe verändern lassen.

Der Text an sich

Johannes berichtet hier von der Kreuzigung Jesu.

Pilatus hat Jesus verurteilt und ihn den Soldaten übergeben, um das Todesurteil zu vollstrecken. Die Kreuzigung selbst wird dann erstaunlich nüchtern beschrieben. Dafür legt Johannes Wert auf zwei Dinge.

Zum einen auf den kleinen Streit zwischen Pilatus und den Hohepriestern, die sich ärgern, dass auf dem Schild am Kreuz „König der Juden“ steht. Weil er das ja nur behauptet habe, aber doch gar nicht sei. Aber Pilatus lässt sich nicht beirren und so hilft der römische Statthalter Pontius Pilatus dabei, dass jeder, der an Jesu Kreuz vorbeiging, lesen konnte, was hier wirklich los war. Hier hatte man nicht irgendwen gekreuzigt, sondern den „König der Juden“, den wahren und echten König. Wir können aus heutiger Sicht sagen: Den König der ganzen Welt.

Zum anderen legt Johannes besonderen Wert darauf, dass Dinge, die in diesem bedeutsamen Moment der Weltgeschichte passieren, schon im Alten Testament prophezeit wurden, und sich hier in Jesus erfüllen. Das bestätigt noch einmal ganz deutlich: Dieser Jesus ist wirklich der Messias. Der, auf den wir so lange gewartet haben. Der, der Gottes Liebe wie kein anderer verkörpert und uns Erlösung bringt.

Für Johannes ist die Kreuzigung – trotz allem Traurigen und Schlimmen – ein klares Zeichen: Gott siegt hier über alle dunklen Mächte. Seine Liebe ist stärker. Als alles. Immer. Die ganze Geschichte hat auf diesen Moment hingearbeitet. Hier am Kreuz verändert sich der Lauf der Welt.

Der Text für mich

Eigentlich ist das ja unvorstellbar, was berichtet wird. Wir haben zum Glück in unserer Gesellschaft keine öffentlichen Darstellungen von Gewalt und Tod, die einer Kreuzigung auch nur annähernd ähnlich wären. Wie abgebrüht können Menschen sein, einen anderen Menschen buchstäblich festzunageln und sich dann unter diesen sterbenden Menschen zu setzen, um seine Kleidung aufzuteilen? Das verschlägt mir echt die Sprache.

Das macht für mich so krass deutlich, wie nötig wir Menschen Gottes Liebe haben. Und Erlösung von dem, was uns sonst so umtreibt und uns zerstörerische Dinge tun lässt.

Gleichzeitig ist es für mich im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar, was Jesus auf sich nimmt, damit die Liebe Gottes auch mein Leben bestimmen kann.

Das erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit.

Der Text für dich

Starter

Die allermeisten Kinder werden mit dem Tod nicht viel anzufangen wissen. Die Anknüpfungspunkte zum Verstehen, was hier passiert, sind für die Jungscharler also gering – obwohl das, wenn wir ehrlich sind, auch für Erwachsene gelten dürfte.

Auf der anderen Seite lieben Kinder “große Auftritte” und Kraft und Experimente, die auf etwas Großes, Wichtiges, vielleicht Geheimnisvolles, Spannendes hinweisen. Deswegen werden sie Jesu Tod und seinen Sieg darüber überaus spannend finden. Genau hier gilt es aber auch vorsichtig zu agieren. Ich halte es nicht für sinnvoll, in der Jungscharstunde zu viel Gewicht auf die schweren, Angst einflößenden Geschehnisse des Textes zu legen, die eben eher Angst als Freude hervorrufen könnten. Deswegen macht es Sinn, einen Zugang zum Text zu wählen, der spielerisch daherkommt, so die Schwere der Erzählung nimmt und auch einen Ausblick auf Ostern zu geben.

Checker

Christlich sozialisierte Kinder werden die Geschichte rund um Kreuzestod und Auferstehung Jesu schon kennen und lassen sich wahrscheinlich nicht mehr so sehr von der Schwere und Traurigkeit der Geschehnisse beeindrucken. Auch für sie braucht es einen Zugang zum Text, der den Schwerpunkt auf etwas Anderes legt. Sicher sind Kinder für Stärke und Gewinnen empfänglich und halten dies für erstrebenswert. Dass es nicht Gottes Armee o. Ä. ist, die hier den Tod besiegt, sondern seine Liebe, kann ihnen noch einmal neu die Bedeutung von Karfreitag aufschließen und gibt einen konkreten Anknüpfungspunkt für ihr Leben.

Der Text erlebt

Material

Verschiedenes Material, je nachdem, welche der Experimente vor oder mit den Kindern durchgeführt werden sollen.

Hinführung

Die Verkündigung wird wie eine Wissensshow (“Wissen macht Ah” o. ä.) gestaltet. Hier wird das Thema “Kraft, die Unvorstellbares schafft” aufgegriffen, vertieft und dann in Bezug zum Text gesetzt.

Ein Mitarbeiter verkleidet sich als Wissenschaftler (weißer Kittel, evtl. Bauhelm, große Brille etc.) und moderiert die Show.

Nach einer kurzen und motivierenden Anmoderation (schaut euch bei Youtube einmal ein paar Clips aus solchen Wissenssendungen an, dann habt ihr den passenden “Stil” schnell drauf) nimmt er die Kinder mit in einige Versuche.

Verkündigung

Hier ist eine Auswahl von möglichen Versuchen. Schaut einfach einmal rein, was für euch und eure Jungschar am besten passt und macht zwei, drei dieser Versuche. Schön ist, wenn die Kinder wenigstens einen davon nachmachen können.

(1) Cola-Mentos-Fontäne: Ein Versuch für draußen. Eine Flasche Cola light wird mit 5 Mentosbonbons versetzt und eine große Colafontäne entwickelt sich. Sehr eindrucksvoll und lustig – wenn man weit genug weg steht. (Weitere Infos dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Cola-Mentos-Font%C3%A4ne).

(2) Teebeutel-Rakete: https://www.youtube.com/watch?v=g7PtZfoORQc

(3) Streichholz-Rakete: https://www.youtube.com/watch?v=OQ616I3QvhA

(4) Brause-Vulkan: https://www.youtube.com/watch?v=JggMdgJE1Mo

(5) Mit dem Strohhalm durch die Kartoffel: Lasst die Kids versuchen einen Strohhalm möglichst weit in eine rohe Kartoffel zu stoßen. Mit genug Kraft geht er ein klein wenig rein, bricht aber ab. Wer den Strohhalm oben zuhält, kann den Strohhalm weit in die Kartoffel stoßen, ohne dass der Strohhalm kaputt geht (Stabilisation durch Luft in der Röhre). Ganz Starke können die Kartoffel sogar durchstoßen.

(6) Starker Verschluss: Ein Stück Mullbinde mit einem Gummi über der Flaschenöffnung befestigen. Die Glasflasche mit Wasser befüllen. Geht durch die Binde einwandfrei. Drehe die Flasche nun um und drücke dabei deine Hand auf die Öffnung. Wenn du nun loslässt, müsste das Wasser herausfließen. Tut es aber nicht. Du kannst sogar kleine Holzspieße durch die Mullbinde in die Flasche schieben, das Wasser bleibt trotzdem drin.

(7) Flaschenbrecher: Fülle eine Glasflasche mit Wasser. Wenn du die Flasche gut festhältst und mit viel Kraft von oben auf die Flaschenöffnung schlägst, bricht der Flaschenboden. Das sollten nur Mitarbeiter machen – und es vorher einmal ausprobieren.

(8) Wasserfeuerwerk: Binde ca. 10 Wunderkerzen mit Klebeband und Draht gut zusammen. Zünde sie an und tauche die brennenden Wunderkerzen dann mit der brennenden Seite in ein Wasserglas. Du kannst sie bis auf den Boden sinken lassen – sie brennen auch unter Wasser weiter. Achtung – nur für Mitarbeiter. Auf eine feuerfeste Unterlage achten!

(9) Fülle eine Karaffe o. ä. mit etwas Essig und gib Backpulver dazu. Halte dann für eine Minute die Hand auf die Öffnung. Innen bildet sich Kohlendioxid. Wenn du die Karaffe nun öffnest und schräg über brennende Kerzen hältst, entweicht das Kohlendioxid und die Kerzen gehen aus.

Wichtig ist es, bei der Moderation zur Show und den Versuchen immer wieder über die Kraft, die aufgewendet wird, zu sprechen, und was sie Unvorstellbares hervorruft, um den inhaltlichen Anschluss an den Bibeltext zu bekommen.

Der Übergang zur biblischen Geschichte wird nun wie ein Experiment anmoderiert:

Nun kommen wir zu einem weiteren spektakulären Experiment, das uns zeigen will, welch unvorstellbare Reaktionen eine große Kraft hervorrufen kann. Sie haben heute hier ja schon einiges gesehen, meine Damen und Herren, aber jetzt wird‘s richtig unvorstellbar krass.

Gott selbst hat hier experimentiert. Er wollte allen Menschen zeigen: Meine Kraft ist stärker, als ihr es euch vorstellen könnt. Meine Kraft ist stärker als alles, was trennt – sogar stärker als der Tod! Unvorstellbar, oder?! Aber Gott meint das vollkommen ernst. Und recht hat er auch noch.

Deswegen zeigt er uns Menschen ein riesiges Experiment. Er schickt seinen Sohn Jesus auf die Erde und lässt zu, dass die Menschen Jesus am Ende an ein Kreuz nageln und ihn dort hängen lassen. Sterben lassen. Und Jesus stirbt wirklich. …

Moment – aber so war das doch nicht geplant, oder? Wollte Gott nicht zeigen, dass selbst der Tod seiner Liebe nichts anhaben kann? Dass Gottes Liebe stärker ist als alles?

Grade als es so aussieht, als wäre der Tod stärker als alles, sogar stärker als Gott – da passiert das Unvorstellbare. Gott zeigt seine Kraft. Aus Karfreitag, dem Todestag Jesu, wird Ostern. Und Jesus lebt. Er hat den Tod besiegt.

Unvorstellbar und ganz schön beeindruckend, oder? So beeindruckend, dass wir bis heute das Kreuz als Zeichen dafür in unseren Räumen stehen haben, dass unser Gott und seine Liebe stärker sind als alles. Egal was.Mit diesem Gott dürfen wir unterwegs sein. Das ist das Beste, was uns passieren kann.

Die andere Idee

Gemeinsam mit den Kindern wird ein selbstgestalteter Kreuzweg abgegangen. An verschiedenen Stationen werden chronologisch Teile der Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium vorgelesen. Die Kinder bekommen jeweils die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle zum Gehörten zu äußern.

Auf dem Weg sammeln die Kinder schöne Steine, interessante Gegenstände, Blumen etc. An der Karfreitagsaktion angekommen, wird auf dem Boden ein Kreuz mit den mitgebrachten Gegenständen gelegt.

Der Text gelebt

Wiederholung/Gespräch

Startet in die Runde mit einem Austausch über die verschiedenen Experimente. Was für unvorstellbare Sachen dabei als Reaktionen herausgekommen sind. Lenkt das Gespräch irgendwann auf Gottes “Experiment” und lasst die Kinder ihre Eindrücke dazu schildern.

Ergänzt die Beiträge der Kinder passend mit folgenden Informationen (siehe auch Erklärung zum Text):

  • Jesus stirbt, seine Auferstehung steht noch aus. Es scheint, als ob der Tod Jesu Lebenswerk kassiert und Gottes Reich am Kreuz scheitert – aber wir wissen: Ostern kommt. Der Tod ist damit schon am Kreuz am Ende. Gott ist der Schöpfer, Erhalter und Beschützer des Lebens – der Tod kann dem nichts anhaben.
  • Unvorstellbar, wie Gott hier handelt: Selbst in dieser dunklen Stunde des Todes am Kreuz zeigt er: Ich bin bei euch. Ganz nah. Ihr braucht keine Angst zu haben. Hoffnung ist angezeigt. Denn ich schenke euch Leben, das selbst der Tod nicht nehmen kann.
  • Das bedeutet, dass Gottes Experiment noch krasser ist, als alle anderen, die wir gesehen haben. Gott hat nicht nur gezeigt, dass seine Kraft, unvorstellbare Reaktionen hervorruft. Sondern er schafft durch seine Kraft auch noch etwas Neues, Tolles. Er zeigt den Menschen: Ich bin bei euch. Ihr braucht keine Angst zu haben. Vor nichts. Noch nicht mal vor dem Tod.

Merkvers

Die Botschaft vom Kreuz
erscheint denen,
die verloren gehen,
als eine Dummheit.
Aber wir, die gerettet werden,
erfahren sie als Kraft Gottes. (1. Korinther 1, 18 BasisBibel)

Der Vers besteht aus drei Teilen.

„Die Botschaft von Kreuz“ – das ist die Grundlage, darum geht es. Das sprechen alle gemeinsam.

„erscheint denen, die verloren gehen, als eine Dummheit“ – spricht die eine Hälfte der Kinder

„Aber wir, die wir gerettet werden, erfahren sie als Kraft Gottes“ – spricht die andere Hälfte der Kinder.

Beim mehrmaligen Wiederholen des Verses wechseln sich die beiden Gruppen mit den Versteilen ab.

Gebet

Lieber Herr, das ist gar nicht zu begreifen, wie stark du bist. Wie viel Kraft deine Liebe zu uns, zu mir hat. Du kommst als Jesus zu uns auf die Welt und weißt, dass du am Ende sterben wirst. Aber du kommst trotzdem, weil du uns so liebst. Weil du möchtest, dass wir diese Liebe spüren und unser Leben mit dir gemeinsam leben wollen.
Wie stark deine Liebe ist, zeigst du an Karfreitag und Ostern. Du stirbst für uns, besiegst den Tod und lebst wieder.
Wer mit dir unterwegs ist, der kann sicher sein: Nichts, was ich erlebe, ist stärker als mein Gott. Nichts, aber auch wirklich gar nichts kann etwas daran ändern, das du Herr mich liebst.
Danke dafür.
Amen.

Kreatives

Stellt aus Eierkartons Pappmaché her. Dazu die Eierkartons kleinreißen und so lange in Wasser kneten und stampfen, bis ein Brei entsteht. (Das ist der KRAFTaufwand).

Diesen Pappbrei im Verhältnis 50:50 mit Erde mischen und ausrollen. Stecht mit Plätzchenformen Sterne, Blumen o. ä. damit aus und drückt jeweils ein paar Blumensamen in das Pappmachéplätzchen. (“UNVORSTELLBARE” Reaktion).

Jetzt wird das Ganze getrocknet. Stellt den Kids in Aussicht, dass sie die Samenplätzchen in der kommenden Woche mitnehmen können. Wenn sie sie zu Hause einpflanzen, werden da wirklich Pflanzen draus. (Etwas NEUES, TOLLES entsteht).

Begleitet eure Erklärungen der Arbeitsschritte mit den Assoziationen und Anklängen zur gehörten biblisch-göttlichen Experimentgeschichte.

Vielleicht pflanzt ihr selbst mit den Kids in der kommenden Jungscharstunde ein paar der Samenplätzchen ein und seht zu, wie aus dem Kraftaufwand Neues wächst.

Spielerisches

Montagsmaler oder Pantomime zu Begriffen aus der Passionsgeschichte (die in den letzten Wochen/Einheiten Thema war).

Rätselhaftes

Siehe Arbeitsblatt zum Ausdrucken

(T)Extras

Lieder

  • Wir glauben an Gott, den Vater
  • Gottes große Liebe
  • So bin ich Jesus ohne dich
  • Unserm Gott ist alles möglich

Kreatives/Aktionen

Holzkreuze binden

Die Kinder suchen nach geeigneten (kurzen) Stöcken in der Umgebung und binden mit Paketband o.ä. ein Holzkreuz, dass sie mit nach Hause nehmen und dort aufstellen können.
Gemeinsam mit einer Kerze (im Glas) neben dem Kreuz kann es viele Familien an Karfreitag, Jesu Tod und Gottes unglaublich große Kraft der Liebe erinnern.

Kreuz gestalten

Ein großes Kreuz aus Pappe oder Holz wird von den Kindern gestaltet. Dazu malen die Kinder Szenen der Passionsgeschichte auf das Kreuz. Das Geschichtenkreuz kann dann den Gruppenraum zieren oder (lackiert) vor dem Gemeindehaus angebracht werden, um so öffentlich auf Karfreitag hinzuweisen.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstundenentwürfe für Jungscharen zur 2.Missionsreise von Paulus. Dabei werden Ereignisse bearbeitet, die in den Städten Philippi, Thessalonich, Athen und Korinth stattgefunden haben.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Apostelgeschichte 16,1-10

Das Ziel

Starter

Wer mit Jesus lebt, lernt, mit dem Herzen zu hören. Das Gehörte gilt es dann auch in die Tat umzusetzen.

Checker

Gottes Stimme verstehen zu lernen, ist eine lebenslange Herausforderung. Aber das Gehörte soll auch in die Tat umgesetzt werden.

Der Text an sich

Die Orte

Dieser Text ist ein Reisebericht, der durch viele Städte und Regionen im damaligen Kleinasien führt. Heute heißt dieses Gebiet Türkei.

Diese zweite Missionsreise startet von Antiochia im heutigen Syrien. Von dort reist Paulus gemeinsam mit Silas zunächst nach Zilizien. Das ist ein Gebiet am Südrand der heutigen Türkei, östlich von Antalya. Dann ziehen sie weiter ins Landesinnere. Derbe und Lystra sind Dörfer im Gebiet Prhrygien, im Großraum der heutigen türkischen Stadt Konya, das damals Ikonien hieß. Markant ist dort der große Salzsee Tuz Gölü. Galatien ist eine Region nördlich davon.

Die Provinz Asia ist der nordwestliche, aber noch asiatische Teil der heutigen Türkei rund um die heutige Stadt Istanbul. Bithynien ist ein Teilbereich dieser Provinz.

Mysien ist eine Region ganz im Westen der Türkei, am Mittelmeer gelegen. Troas ist eine Hafenstadt dort.

Die Personen

Paulus ist mit Silas unterwegs. Der ist einer der „angesehenen Männer unter den Brüdern“ (Apg. 15,22), die von der Apostelversammlung entsandt wurden, um den Christen die Beschlüsse des Konzils mitzuteilen (Apg. 15)

Fast nebenbei taucht hier Timotheus auf. Paulus sieht in ihm ein großes Potenzial für die Missionsarbeit. Um allen Vorbehalten entgegenzuwirken, wird Timotheus sogar beschnitten. Dadurch wurde er offiziell zum Juden. So haben auch die keinen Anlass, ihn als Sohn eines Heiden zu verachten. Timotheus war von da an ein treuer Mitarbeiter. Paulus schätzte ihn sehr (Phil 2,19-22) und betraute ihn mit verantwortungsvollen Aufgaben. Paulus schrieb später zwei Briefe an ihn, die wir in der Bibel nachlesen können.

Paulus und seine Mitarbeiter ließen sich auf ihren Reisen vom Heiligen Geist leiten.

Der Heilige Geist ist „die wirkmächtige Gegenwart Gottes im Leben der Menschen“. (Wikipedia 16.05.2020)

Sie selbst hatten ihre Pläne, aber der oberste Maßstab war die Leitung durch den Heiligen Geist. Und dieser wollte die Botschaft von Jesus unbedingt nach Europa bringen. Deswegen verwehrte er Paulus den längeren Aufenthalt in Kleinasien.

Paulus hatte nachts eine Erscheinung, eine Vision.

„Als Vision (von lateinisch visio „Erscheinung, Anblick“) wird ein subjektives bildhaftes Erleben von etwas sinnlich nicht Wahrnehmbarem bezeichnet, das aber dem Erlebenden – dem Visionär – als real erscheint und im religiösen Sinne von ihm auf die Einwirkung einer jenseitigen Macht zurückgeführt wird.“ (Wikipedia, 16.05.2020)

Nach diesem klaren Ruf zögert Paulus nicht lange. Er setzt es sogleich, sofort in die Tat um.

Der Text für mich

Wer sich ganz auf Jesus und die Führung durch den Heiligen Geist einlässt, versteht seine Weisungen auf unterschiedliche Art. Zum Teil werde ich durch das Lesen in der Bibel gelenkt. Manchmal kommen mir Gedanken, die ich klar als Gottes Weisung identifiziere kann. In den Versen 6 und 7 weiß Paulus genau, was er nicht tun soll. Dann hat er eine Erscheinung, in der er einen Mann aus Mazedonien sieht, der ihn ruft. Jetzt weiß er sofort, dass das jetzt der Weg ist, den er gehen soll, den Gott für ihn vorgesehen hat. Dieses klare Erkennen des Willens Gottes und ggf. die Unterscheidung von meinen eigenen Plänen ist für mich die größte Herausforderung meines Lebens. Um dies zu lernen, muss man eng mit Gott in Verbindung sein. Oft wünsche ich mir eine solch klare Erscheinung, die keinen Zweifel lässt an der Richtigkeit der Entscheidung. Deswegen bete ich zu Gott, dass er mir in wichtigen Fragen und Entscheidungen ganz klare Antworten geben möge.

Der Text für dich

Starter

Du fragst dich vielleicht, woher Paulus gewusst hat, welche Reiseroute er einschlagen soll. Einerseits reist er durch viele Regionen der heutigen Türkei, besucht viele Städte und Dörfer, und andererseits weiß er, dass er in bestimmte Gegenden nicht gehen soll. Er hat auf die Stimme des Heiligen Geistes gehört. Es erfordert eine große Nähe zu Gott, eine enge Beziehung zu ihm, dass wir seine Regieanweisungen für unser Leben verstehen.

Dann hat Paulus eine Erscheinung. Jetzt hörte Paulus nicht nur mit den Ohren des Herzens, sondern er sah und hörte er diesen Mann klar und deutlich. Diese Wegweisung war nun so eindeutig, dass es keinen Zweifel gab darüber, was zu tun war. Du darfst Gott auch um klare Weisungen bitten, wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst.

Checker

Oft wünschst du dir eine ganz eindeutige Antwort darauf, wie du dich entscheiden sollst. Z.B. in welche weiterführende Schule du gehen sollst. Oder du möchtest gerne Aufträge von Gott bekommen, wo du dich für ihn einsetzen kannst. Dafür kannst du intensiv die Nähe Gottes suchen. Dann wirst du immer besser merken, wie Gott dich durch den Heilige Geist leitet.

Die Botschaft Jesu nach Europa zu bringen war so wichtig, dass Gott keinen Zweifel, keine unterschiedlichen Meinungen riskieren wollte. Deshalb sprach Gott nicht nur innerlich, sozusagen mit den Ohren des Herzens hörbar zu Paulus, sondern er zeigte ihm diesen Mann aus Mazedonien, den er klar vor Augen hatte. Paulus kannte Gott so gut, dass er genau wusste, dass diese Erscheinung kein Wunschtraum von ihm selbst war, sondern von Gott kam, um ihm den Weg zu zeigen.

Wenn du etwas gehört hast, ist es an dir, das auch umzusetzen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Einen Weg finden

Im Raum werden sehr viele Stühle kreuz und quer verteilt, so dass es nur schmale Durchgänge gibt. Ein Kind geht vor die Tür und bekommt draußen die Augen verbunden. Die Gruppe verabredet nun, wer der „Scout“ sein wird. Nun kommt der Jungscharler wieder herein und bekommt den Auftrag, ein Ziel auf der anderen Seite des Raumes anzugehen. Er soll einfach gut zuhören. Einer werde ihm den Weg sagen. Zunächst redet auch nur der „Scout“ und lenkt ihn ohne schmerzhafte Zwischenfälle durch die ersten Meter. Dann jedoch beginnen auch die anderen Kinder, Anweisungen zu geben, die natürlich nicht immer gut und richtig sind. Der suchende Jungscharler muss also gut zuhören, um die Stimme des richtigen „Scouts“ herauszuhören.

Idee 2: Sekretär

Alle finden sich zu Paaren zusammen. Jeweils einer der zwei bekommt einen Text, der andere bekommt Papier, eine Schreibunterlage und einen Stift. Jedes Paar braucht einen etwa gleich langen, aber anderen Text. Das kann ein willkürlicher Text aus einer Zeitung sein o.ä.

Alle stellen sich einzeln weit voneinander entfernt im Raum oder auf einer Wiese verteilt auf. Alle beginnen gleichzeitig, ihre Texte ihrem Partner zu diktieren, der alles aufschreiben soll. Es ist nicht leicht, die Stimme seines Partners aus dem Stimmengewirr heraus zu hören.

Verkündigung

Silas erzählt

Alle ziehen die selbst hergestellte Kleidung an: Die Ledersandalen, das Tuch mit dem Kopfring. (siehe Kreatives) Ein Mitarbeiter stellt sich als Silas vor. Pantomimisch schichtet er ein Lagerfeuer auf und entzündet es. Genüsslich setzt er sich im Schneidersitz ans Feuer, hält seine Hände in die Flammen. So bleibt er eine Weile schweigend sitzen. Dann erzählt er:

Das war ein langer, aber ein aufregender Tag! Endlich sitzen. Meine Füße qualmen schon vom vielen Gehen. Oh, (er wendet sich an die Jungscharler) da sind ja noch mehr Leute unterwegs. Kommt doch zu mir ans Feuer. Da ist es schön warm. Abends wird es doch ganz schön kühl. (alle setzen sich ums „Lagerfeuer“ und wärmen sich die Hände.)

Woher kommt ihr denn? (Die Jungscharler sagen es.)

Eigentlich komme ich aus Antiochia. Das ist in Syrien. Das liegt ungefähr hier. (Er beschreibt während der folgenden Erzählung grob die geographische Lage von Syrien – der Türkei, damals genannt Kleinasien.). Aber seither habe ich viele Städte besucht. Die haben lustige Namen: Derbe, Lystra, Ikonien. Die Landschaften heißen Phrygien, Galatien und Mysien. Ach, ihr kennt das einfach unter dem Namen Türkei.  Ich bin aber nicht alleine unterwegs. Nur jetzt bereite ich schon mal unser Nachtlager vor. Paulus und Timotheus werden auch gleich kommen. Wir sind schon sehr lange unterwegs. Paulus war schon einmal in dieser Gegend unterwegs. Er war damals in genau den Städten, in denen wir jetzt auch wieder waren. Damals hat er den Menschen dort zum allerersten Mal die Botschaft von Jesus erzählt. Viele haben sofort daran geglaubt und sind Christen geworden. Sie haben sich zu Gemeinden zusammengetan. Diese Gemeinden haben wir jetzt wieder besucht. Ich bin zum ersten Mal dabei. Ich sag euch, das ist spannend, was man da so erlebt. Ich staune immer wieder über Paulus. Er ist so intensiv mit Jesus verbunden, er redet so oft mit Jesus, dass man meint, der würde neben Paulus hergehen. Und deshalb weiß Paulus oft, was Jesus möchte. Als wir z.B. in der Stadt Lystra den jungen Timotheus getroffen haben, wusste Paulus sofort, dass Jesus für ihn eine besondere Aufgabe hat, dass der unbedingt mit uns kommen sollte. Er wusste, dass Timotheus genau die richtigen Voraussetzungen mitbrachte, die man braucht, um große Aufgaben für Jesus zu übernehmen.

Und weil Paulus so eng mit Jesus lebt, merkte er in letzter Zeit deutlich, dass wir irgendwie in der falschen Richtung unterwegs waren. Deswegen reisten wir mal dahin, mal dorthin. Wenn wir morgens in eine Richtung loszogen, kam immer etwas dazwischen, dass wir unser anvisiertes Ziel nicht erreichen konnten. Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll. Wir merkten alle, dass irgendetwas nicht richtig war. Paulus hat gesagt, dass uns der Heilige Geist davon abhält, in die Nähe vom Schwarzen Meer zu reisen. So ging das ganz lange. Bis gestern Morgen.

Als ich wach wurde, hab ich dem Paulus sofort angesehen, dass jetzt etwas anders war als an den anderen Tagen. Er war voller Energie. Er hat gesagt, dass er in der Nacht eine Erscheinung hatte. Da hat er ganz deutlich einen Mann aus Griechenland gesehen, der gerufen hat: „Komm herüber und hilf uns!“ Paulus war sich total sicher, dass das ein Hilferuf und zugleich ein Auftrag von Jesus war. Paulus hat uns sofort aufgescheucht. Wir sind sofort zum nächsten Hafen in Troas gegangen und haben das nächste Schiff bestiegen, das über das Mittelmeer von der Türkei zuerst auf die Insel Samothrake gefahren ist. Dort haben wir übernachtet und sind am nächsten Morgen mit dem Schiff weiter nach Neapolis in Griechenland gefahren. Da sind wir jetzt. Ich bin so gespannt, was uns hier erwarten wird. Jetzt sind wir in Europa. Wow, da war ich noch nie! Es ist voll spannend, was man mit Jesus erlebt, wenn man ganz genau auf ihn hört.

Die andere Idee

Arbeit mit Landkarten

Diese Methode ist gut für kleine Gruppen geeignet.

Zur Umsetzung benötigt man einen Laptop mit Internetzugang, auf dem Landkarten und Bilder der Städte und Landschaften angeschaut werden können. Ist das nicht möglich, kann man auch Landkarten verwenden, zum Beispiel eine Karte der Missionsreisen des Paulus oder einen Atlas.

Die Gruppe schlägt den Text Apostelgeschichte 16,1-10 auf und sucht die dort angegebenen Städte und Regionen, Landschaften zunächst in der antiken Karte und der Karte der Missionsreise. Dann Vergleichen sie diese Orte mit der modernen Karte. Sie werden feststellen, dass diese Gegend weite Gebiete der heutigen islamischen Türkei umschließt.

Der Text gelebt

Wiederholung

Auf Landkarten werden sich die Städte angeschaut. Sie sind Anhaltspunkte für die Wiederholung der Geschichte.

Gespräch

Woher wusste Paulus jeweils, was er tun sollte? Er hat sich ganz bewusst der Führung des Heiligen Geistes anvertraut. Darum dürfen, sollen auch wir bitten. Dann ist es ein lebenslanger Übungsprozess, die Stimme des Heiligen Geistes aus den Stimmen unserer eigenen Wünsche und Gedanken herauszuhören. Das lernen wir, indem wir uns ganz bewusst immer wieder auf Gott ausrichten, seine Nähe suchen, in der Bibel lesen, beten. Um das Gehörte dann in die Tat umzusetzen brauchen wir manchmal Mut. Auch darum können wir Gott und seinen Heiligen Geist bitten.

Merkvers

Psalm 32,8: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.

Paulus und Silas sprachen die damalige Amtssprache Griechisch. In der modernen griechischen Schrift sieht das so aus:

έλω να σας καθοδηγήσω και να σας δείξω τον τρόπο να πάτε. Θέλω να σας καθοδηγήσω με τα μάτια μου.

In der heutigen griechischen Sprache klingt das so:

Thélo na sas kathodigíso kai na sas deíxo ton trópo na páte.

Thélo na sas kathodigíso me ta mátia mou.

Eine Gruppe lernt den Vers auf Deutsch auswendig, die andere auf Griechisch.

Gebet

Zwei Kinder erhalten jeweils einen Psalmvers und lesen ihn laut als Gebet vor:

Psalm 86,11:

HERR, zeige mir den richtigen Weg,

damit ich in Treue zu dir mein Leben führe!

Lass es meine einzige Sorge sein,

dich zu ehren und dir zu gehorchen!

Psalm 143,8:

Frühmorgens sage mir deine Güte zu,

denn ich setze mein Vertrauen auf dich.

Zeig mir den rechten Weg;

auf dich richte ich Herz und Sinn

Kreatives

Sandalen basteln

Paulus war damals meist zu Fuß unterwegs. Damals trug man geschnürte Barfußsandalen. Hier die Anleitung zum Herstellen solcher Sandalen:

Material:

Leder, dicker Filz oder dickes Moosgummi in braun, schwarz oder grau.

Kugelschreiber,

Paketschnur anderes festes Garn, wie man es z.B. für Makramee verwendet,

Lochzange,

Schere

Bastelanleitung:

Stelle dich in Socken auf das Leder und zeichne mit dem Kugelschreiber beide Füße rundum ca. 1 cm größer nach. Dann zeichnest du seitlich am Fuß und vorne an der Fußspitze noch Bögen auf (siehe Skizze). An die Spitze der Bögen stanzt du mit der Lochzange Löcher.

Fädelung:

Durch diese Löcher fädelst du jetzt das Baumwollgarn in der Reihenfolge der Zahlen auf der Skizze, beginnend an der Ferse. Dann ziehst du dieses Garn so weit durch, dass genug Garn übersteht, um eine Schleife zu binden. Jetzt schneidest du das Garn ab und sicherst beide Enden jeweils mit einem Knoten.

Nun kannst du in den Schuh schlüpfen und die Schnur so fest anziehen, dass du gut Halt hast.

Kopfbedeckung basteln

In der Region rund um das Mittelmeer tragen Männer zum Schutz gegen die Sonne eine Ghutra oder auch Khufiya genannt. Dieses quadratische Tuch wird durch einen Kopfring (Agal, Ogal, Iqal oder Ekal genannt) in Position gehalten.

Material:

Dicke, lange Kordel, (Anleitungen zum Selbstdrehen findet man bei Youtube) kaufen)

Herstellung:

Lege aus Kordel einen Ring, der so groß ist, dass er rund um deinen oberen Kopfrand liegt. Knote den Ring zusammen, schneide die Kordel aber nicht ab.

Umwickle nun diesen Ring eng mit der Kordel. Knote das Ende der Kordel fest.  

Spielerisches

Führen und Folgen

Die Jungscharler bilden Paare. Ein Kind bekommt jeweils die Augen verbunden. Nun hat das Paar die Aufgabe, ein festgelegtes Ziel zu erreichen. Ein Ziel könnte sein, einmal rund um das Gemeindehaus zu gehen oder einen Rundgang durch alle Räume des Gemeindehauses zu gehen.

Der Sehende führt, er ist der „Guide“, der Blinde folgt. Dabei gibt es folgende Regeln:

  • Der „Guide“ darf nichts reden, auch nicht flüstern oder andere Geräusche von sich geben.
  • Beide müssen ihre Hände hinter dem Rücken falten und eng am Körper lassen.

Die Paare versuchen, eine sichere Methode der Führung und des Folgens herauszufinden. Sie werden herausfinden, dass die beiden in einer engen Verbindung, Schulter an Schulter gehen müssen. So spürt der Blinde, wohin sein „Guide“ ihn lenken will.

Rätselhaftes

Geheime Botschaft

Per Beamer wird der Text aus Apostelgeschichte 16, 1-10 (GNB) eingeblendet. Der Text sollte so geschrieben sein, dass keine Silbentrennungen am Zeilenende vorkommen.
Alle bekommen einen Zettel, auf dem geheimnisvolle Zahlen stehen. Z.B. 1/1; 6/5; 2/6; 7/6…

Alle müssen nun herausfinden, was dieser Code bedeutet und entsprechend die Botschaft herausfinden.

(Die erste Zahl bedeutet die Textzeile, die zweite das soundsovielte Wort in dieser Zeile.)

(T)Extras

Lieder

Ich bin von neuem geboren

Woher weiß ich, was du willst

Viele Wege gibt es auf dieser Welt 

Spiele

Schnitzeljagd

Ein Mitarbeiter geht los und markiert den Weg durch Pfeile auf dem Weg. An den Weggabelungen malt er jedoch Pfeile, die in alle möglichen Richtungen zeigen. Am richtigen Weg markiert er in höchstens 10 Schritten Entfernung erneut einen Pfeil.

Die Gruppe folgt in einigem zeitlichen Abstand und folgt der Markierung. An den Weggabelungen müssen die Pfadfinder immer erst alle Möglichkeiten abgehen, ausprobieren. Nur am richtigen Weg finden sie in spätestens 10 Schritten Entfernung einen erneuten Pfeil.

Die Gruppe könnte in der hergestellten Kleidung aus „Kreatives“ losziehen.  Am Ziel wird dann die Geschichte erzählt.

„Juhu, wir dürfen uns wieder treffen!“ – doch welche Aktionen können wir überhaupt anbieten? Gruppen treffen sich. Manche Freizeiten werden durchgeführt. Dabei müssen allerdings die aktuellen Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Das fordert uns heraus.

In diesem Themen-Paket findest du Vorschläge für Spiele und Kreativangebote, die gut mit 1,5m – Abstand gespielt werden können. Bitte achte bei der Umsetzung auf die Vorgaben deines Bundeslandes oder deiner Gemeinde und verändere gegebenenfalls die Regeln des Spiels.

Bei manchen Vorschlägen, kann nicht das gesamte Konzept umgesetzt werden. Welche Einheiten das betrifft und was man ändern müsste, kannst du im Folgenden nachlesen:

Spiele:

Kreativangebote:

Laubhüttenfest

In der Enheit „Geschafft! Stadtmauer steht!” wird berichtet, dass die Israeliten zum ersten Mal seit der Zeit Josuas wieder „Sukkot” feiern.

Was heißt „Sukkot”?

„Sukkot” bedeutet „Hütten”. Während der Festwochen wohnen die Israeliten in provisorischen Hütten.

Warum wird „Sukkot” gefeiert?

„Sukkot” wird ursprünglich als Erntedankfest gefeiert: Gott wird für die reiche Obst- und Weinernte gedankt. Eine wichtigere Bedeutung hat das Gedenken an die 40-jährige Wüsten-wanderung der Israeliten nach deren Auszug aus Ägypten erlangt. Auf der langen Wanderschaft konnten sie keine Ernte einbringen. Deshalb ließ Gott sein Volk während der eigentlichen
Erntezeit in Laubhütten wohnen.
In der Thora (jüdische Bibel) steht dazu: „Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, und sollt das Fest dem Herrn halten jährlich sieben Tage lang … Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen …, dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte” (vgl. 3. Mo 23,39–43).

Sukkot ist also ein Fest des Dankes für Gottes Gaben. Gleichzeitig ist es ein Freudenfest, dass er seine Menschen auch in schwierigen (Wüsten-) Zeiten nicht im Stich lässt.
Zu Zeiten von Mose und Josua feierten die Juden „Sukkot”. Nach Josuas Tod sagten jedoch immer mehr Juden ihrem Glauben ab. Die „Sukkot – Feier” geriet in Vergessenheit. Erst mehrere
hundert Jahre später führte Nehemia „Sukkot” wieder ein (Neh 8,15).

Wie feiert man „Sukkot”?

Schon Tage vor „Sukkot” beginnt jede Familie mit dem Bau der Laubhütte im eigenen Garten, im Hof oder auf dem Balkon. Idealerweise wird die Hütte aus einem Holzgestell gefertigt. Das Dach besteht aus Palmwedeln, Bambus, Laub und Zweigen. Das Material muss so verbaut werden, dass die Sterne hindurch scheinen können. Zum Schluss wird die Laubhütte innen mit Fruchtgirlanden und Blumen geschmückt.
Während „Sukkot” findet das Familienleben in der Laubhütte statt. Dort wird gegessen, geschlafen und auch die Freizeit wird möglichst in der Hütte verbracht. So wird deutlich, wie das Volk Israel während der Wüstenwanderung in völliger Abhängigkeit von Gottes Fürsorge lebte. Genau diese Abhängigkeit führte aber auch dazu, dass das Volk Israel Gott ganz nahe war.
Das Fest beginnt am Vorabend mit dem Anzünden der Kerzen in der Hütte durch die Hausfrau. Es wird ein Gebet gesprochen mit der Bitte um Gottes Nähe. Bildlich gesprochen soll Gott Wohnung bei den Menschen nehmen. Anschließend wird ein Gottesdienst gefeiert. Am nächsten Morgen findet erneut ein Gottesdienst statt. Zum Gang in die Synagoge gehört ein Feststrauß. Der Strauß besteht aus Weiden- und Palmzweigen, Myrte und einer Zitrusfrucht. Er steht als Symbol dafür, dass alle zusammen gehören.
An „Sukkot” haben die Kinder Schulferien. Die meisten Läden haben nur kurz geöffnet, so dass auch die Erwachsenen viel Freizeit haben. Was nicht unbedingt gemacht werden muss, wird auf jeden Fall verschoben. Kurzum, das öffentliche Leben ruht weitestgehend, die Menschen machen Ausflüge und es herrscht überall Volksfeststimmung.
Am achten Tag wird „Sinchat Thora” gefeiert, das Fest der Gesetzesfreude. Dazu basteln die Kinder Fähnchen und dekorieren die oberen Enden mit Apfelstücken. Die Fähnchen werden in der Synagoge geschwenkt wenn die Thora-Rollen herausgeholt werden. Dann werden den Kindern Bonbons zugeworfen. So ausgelassen und fröhlich geht es in der Synagoge sonst nie zu.

„Sukka” bauen

Gemeinsam mit den Jungscharkindern wird eine „Sukka” im Wald gebaut. Im Vorfeld muss mit dem Förster besprochen werden, wo dies am besten möglich ist.
Die Hütte hat vier Wände. Das Dach wird mit Laub und Zweigen bedeckt. Im Inneren der Sukka können Frucht- und Papiergirlanden aufgehängt werden, die in der Jungscharstunde davor
gebastelt wurden. Sobald die „Sukka” fertig gebaut ist, wird sie „bewohnt”. Wir erzählen, was es mit „Sukkot” auf sich hat. Auf der Jungscharfreizeit kann jede Zeltgruppe ihre eigene „Sukka” bauen. Man kann daraus einen Wettbewerb gestalten: Welche Gruppe baut die schönste und stabilste „Sukka”? Die „Sukka” kann als Veranstaltungsort dienen, z. B. für Bibelarbeiten oder zum Vorlesen von Geschichten.

Hinter dem Spitznamen „Jo“ verbirgt sich in diesem Heft der Evangelist Johannes. Mit den starken 7 sind die Ich-bin-Worte gemeint, die wir nur in diesem Evangelium finden.


Sieben bildhafte Vergleiche und tiefe Botschaften hat Jesus damit in den Raum gestellt. Dies sind starke, manchmal schwer verständliche aber lebendige Worte, die wir für Kinder umzusetzen versuchen. Im Rahmen einer Freizeit oder auch in wöchentlichen Stunden ist das sicher ein spannendes Abenteuer. Vielleicht lässt sich eine Brücke schlagen zwischen den Ich-binWorten und der diesjährigen Losung, die ebenfalls im Johannesevangelium steht.


„Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ Johannes 14,19


Diese Worte sagt Jesus seinen Jüngern nicht nach der Auferstehung, sondern in der Zeit bevor er den schweren Kreuzweg auf sich nimmt. Da steckt so viel Vertrauen und Zuversicht in diesen Sätzen, dass es für mich und dich bis zum Jahr 2008 reicht. Belebend, Salz für die Erde, Würze im Alltag, Pfeffer in der Suppe der Gleichgültigkeit, so sollen Nachfolger Jesu sein.


Neun Frauen und Männer stehen als Redaktionskreis hinter dem Jungscharleiter. Jede und jeder von uns lebt auf seine Art, alle zusammen tanken wir Kraft und Leben von Gott. Dass dies im neuen Jahr auch in vielen Jungscharen gelingt wünschen wir euch.


In diesem Sinne mit Jesus Christus mutig voran!


Eure Beate Hofmann und das Redaktionsteam

In den Urlaubsorten boomt das Geschäft mit Souvenirs. Keine Heimreise ohne Andenken. Die Sehnsucht, etwas von dem Schönen, Neuen und Besonderen aus dem Urlaub in den Alltag mitzunehmen, steckt tief in jedem Menschen. Vielen Teilnehmenden auf Freizeiten geht es ähnlich. Sie erleben die gemeinsam mit anderen Jugendlichen und engagierten Mitarbeitenden verbrachten Freizeittage als Höhepunkt im Jahreslauf.

Jugendliche erfahren unseren christlichen Glauben auf Freizeiten, eingebettet in gemeinsames Leben, oft besonders einladend. Viele erleben dort erstmals oder wieder ganz neu Jesus Christus durch kreative, ganzheitliche, zeit- und zielgruppengemäße Verkündigung. Dies ist auch einer der Gründe, weswegen viele junge Menschen vor allem auf Freizeiten nachhaltig geistlich geprägt werden.

Die Bastelidee „Bau dir eine Himmelsleiter!“ soll Jugendlichen buchstäblich einen Rahmen geben, in dem sie Erinnerungen von der Freizeit zurück in ihren Alltag nehmen und im Blick behalten können. Natürlich kann die Bastelidee auch im Rahmen einer wöchentlichen Gruppenstunde oder eines Workshops umgesetzt werden. Es lohnt sich allerdings, den Jugendlichen Zeit zu geben, den Rahmen mit persönlichem Inhalt zu füllen. Der Rahmen kann auch im Lauf eines längeren gemeinsamen Gruppenprozesses (z. B. Konfirmandenunterricht, Trainee-Gruppe) nach und nach gefüllt werden.

Werkzeug:

– kleine Bügelsäge mit feinem Sägeblatt

– Bohrmaschine/Akkubohrer mit 2 mm-/3 mm- und 4 mm-Holzbohrer

– Meterstab

– evtl. Schraubendreher

Bastelanleitung

1. Zunächst werden möglichst gerade Äste von Bäumen und Zweigen gesammelt. Der Durchmesser sollte mindestens 10 mm und höchstens 15 mm betragen.

2. Mit einer Bügelsäge werden Aststücke mit einer Länge von jeweils 20 cm abgesägt. Für eine Himmelsleiter, die Platz für fünf (Post-)Karten bietet, benötigt man sechs Aststücke.

3. Nun werden die Aststücke mit einer Bohrmaschine oder mit einem Akkubohrer jeweils im Abstand von 1 cm zu den beiden Aststück-enden durchbohrt. Der Durchmesser der Bohrung sollte passend zur verwendeten Schnur etwa 2 bis 3 mm betragen.

4. Anschließend werden fünf der sechs Aststücke mit einer Bohrmaschine oder mit einem Akkubohrer jeweils in der Mitte senkrecht zu den beiden seitlichen Bohrungen durchbohrt. Der Durchmesser der Bohrung sollte passend zur zu verwendenden Befestigung für die Klammer etwa 3 bis 4 mm betragen. Das sechste Aststück erhält keine Bohrung in der Mitte, da es die unterste Stufe der Leiter wird.

5. Jetzt werden zwei Paketschnurstücke mit einer Länge von ca. 120 cm ab-geschnitten.

6. Am unteren Ende der beiden Schnurstücke wird ein einfacher Knoten angebracht. Nun wird zunächst das Aststück ohne Bohrung (siehe 4.) als unterste Stufe der Himmelsleiter aufgefädelt. Falls der Knoten nicht dick genug ist, um das Aststück zu fixieren, muss der Knoten durch einen zweiten darüber liegenden Knoten verstärkt werden.

7. Jetzt wird im Abstand von 18 cm zum ersten Knoten bei beiden Schnurstücken der nächste Knoten angebracht und anschließend eines der anderen fünf Aststücke (mit Bohrung in der Mitte, siehe 4.) aufgefädelt. Beim Knoten ist sorgfältig darauf zu achten, dass der Abstand der Knoten möglichst exakt gleich lang ist, da sonst die einzelnen Stufen der Himmelsleiter nicht parallel hängen. Falls erforderlich, sollte die Lage eines Knotens nochmals korrigiert werden, indem dieser mit einer Nadel gelöst wird und an der richtigen Stelle neu angezogen wird. Auf diese Art und Weise werden auch die übrigen Aststücke aufgefädelt.

8. Nun werden die beiden Schnurenden miteinander verknotet. An diesem oberen Ende kann die Himmelsleiter dann später an einem Haken aufgehängt werden.

9. Zum Schluss werden die Befestigungen für die Karten auf den oberen fünf Aststücken angebracht. Dazu wird durch die Bohrungen in der Mitte dieser Aststücke jeweils ein Schlüsselring durchgezogen. Ein Schraubendreher kann beim Öffnen/Spreizen der Schlüsselringe helfen. Gegebenenfalls muss die Bohrung zunächst mit einem etwas dickeren Bohrer nachgebohrt werden. Anschließend wird jeweils ein Foldback-Klemmer mit dem hinteren Griff am Schlüsselring befestigt. Jetzt ist die Himmelsleiter fertig und kann mit persönlichen Erinnerungsstücken gefüllt werden.

Hinweise:

Die Maße der Himmelsleiter sind so berechnet, dass normale Postkarten (DIN A6) gut zwischen die einzelnen Stufen passen. Abhängig vom konkret verwendeten Material, insbesondere von der Art der Befestigung, sind die Maße anzupassen.

Idealerweise sammelt jeder für seine Himmelsleiter die von ihm gewünschten Aststücke. So kann die Bastelaktion auch mit einem gemeinsamen Spaziergang beginnen. Wenn vor Ort keine geeigneten Naturmaterialen, die gesammelt werden dürfen, vorhanden sind oder die Zeit knapp ist, werden die passenden Äste den Teilnehmenden direkt zur Verfügung gestellt.

Varianten

Bei einer Verwendung von Foldback-Klammern als Befestigung lassen sich die Karten besonders gut und unbeschädigt aufhängen. Selbstverständlich können auch andere im Fachhandel erhältliche Klammern verwendet werden; allerdings muss hier oftmals dann an einer passenden Befestigung der Klammern an den Aststücken getüftelt werden. Eine sehr rustikale, aber auch mit Abstand preiswerteste Variante verwendet kleine Holzwäscheklammern. Diese können schnell und einfach mit den Aststücken verbunden werden, in dem ein etwa 10 cm langes Schurstück durch die Feder der Holzklammer durchgefädelt wird, dann die beiden Schnurenden zusammen von vorne nach hinten durch das Loch in der Mitte des Aststücks gefädelt werden und anschließend die Wäscheklammer durch Verknoten der beiden Schnurenden auf der Rückseite des Aststücks auf diesem fixiert wird.

Tipp: Die Himmelsleiter eignet sich auch gut zum Verkaufen auf Basaren und Weihnachtsmärkten – wahlweise bereits bestückt mit ausgewählten Karten oder zum Selbstbestücken.

Anregungen für die Karten

Die „Himmelsleiter“ kann mit ganz unterschiedlichen Karten bestückt werden. Wichtig ist ein persönlicher Bezug. Auf einer der Karten könnte das Freizeitthema oder die Lagerlosung abgedruckt werden.

Ermutigend sind auch Karten, auf denen der betreffende Teilnehmende bei einer Erlebnisaktion abgebildet ist. Sehr gut kann auf oder neben dem Bild ein Mut machender Zuspruch oder ein passender Bibelvers abgedruckt werden. Dabei können die Karten sowohl „klassisch“ mit Fotos und Karten handbeschriftet oder aber auch elektronisch über einen Fotoshop hergestellt werden. Diese Karten können dann den Teilnehmenden beim Abschlussabend oder beim Verabschieden ausgehändigt werden.

Es kann auch den Teilnehmenden selbst die Möglichkeit gegeben werden, ihnen wichtig Gewordenes auf einer Karte kreativ festzuhalten.

Als besondere Form der Wertschätzung können alle Teilnehmenden füreinander oder die Mitarbeitenden für jeden Teilnehmenden eine persönliche Karte gestalten. (Wichtig ist, dass jeder Teilnehmende eine Karte bekommt!)

Schließlich können auch geeignete Bildkarten zur Auswahl ausgelegt werden und jeder Teilnehmende kann sich ein oder zwei Karten aussuchen, die ihn ansprechen und die er als Erinnerung mit nach Hause nehmen möchte.

Anregungen für das Gruppengespräch

Warum brauchen wir gute Erinnerungen? Diese Frage kann anhand der „Himmelsleiter“ gut in einer Plenumsrunde oder in einem Gruppengespräch aufgenommen und vertieft werden. Bei größeren Gruppen kommt man besser ins Gespräch, wenn Kleingruppen gebildet werden. Nach dem Austausch in den Kleingruppen können im Plenum aus jeder Kleingruppe „Blitzlichter“ zusammengetragen werden.

Nach dem aus den folgenden Vorschlägen ausgewählten Impuls kann mit diesen Fragen das Gespräch eröffnet werden:

– Welche Erfahrungen sind für mich wichtige Schlüsselerlebnisse?

– Welche Worte, Texte und Bilder ermutigen mich in schwierigen Tagen?

– Was hilft mir im Alltag, mich daran zu erinnern, dass Gott da ist?

1.) Die Geschichte von Mirco

„Ich baue mir eine Leiter zum Himmel!“ Diesen Satz sagte der damals zehnjährige Mirco Schlitter als er im Sommer 2010 eine einfache, gerade Leiter aus dem Schuppen hinter seinem Elternhaus holte, sie auf dem Spielplatz mit beiden Sprossen fest in den Boden steckte, an ihr hinaufkletterte und an ihr herumturnte.

An diesen Satz erinnerten sich seine Eltern, nachdem Mirco am 3. September 2010 auf dem Heimweg von der Schule verschwand. Während der bislang größten Suchaktion in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nahmen unzählige Menschen im ganzen Land Anteil am Schicksal der Familie Schlitter und hofften, dass der Junge aus dem niederrheinischen Grefrath wohlbehalten nach Hause kommt. Knapp fünf Monate nach seinem Verschwinden wurde Mirco entdeckt und es stand fest, dass er entführt, missbraucht und erdrosselt wurde.

Mircos Eltern, Sandra und Reinhard Schlitter, erlebten sich in dieser schrecklichen und unfassbaren Situation getragen durch ihren Glauben an Gott. In ihrem Buch „Mirco – Verlieren. Verzweifeln. Verzeihen!“ und bei vielen Vorträgen berichten sie von vielen Erlebnissen, in denen sie im Rückblick erkannt haben, welche eigentümliche Bedeutung sie jetzt für sie haben. Die beiden ermutigen authentisch, in guten Tagen Glaubenserfahrungen zu sammeln. Und sich so für schwere Tage, an denen der Himmel bedeckt und trübe ist, eine Leiter zum Himmel zu bauen!

2.) Die Geschichte von Frederick

Als Einstieg in ein Gespräch eignet sich auch sehr gut die Geschichte „Frederick“ von Leo Lionni, die erstmals 1967 als Bilderbuch veröffentlicht wurde. In ihr wird von der Feldmaus namens Frederick erzählt. Während alle anderen Familienglieder Vorräte für den bevorstehenden Winter sammeln, sitzt Frederick scheinbar untätig vor der Steinmauer. Nachdem die anderen Feldmäuse ihn fragen, warum er keine Nahrung für den Winter sammle, entgegnet er, er sammle für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Zunächst verspeist die Mäusefamilie die gesammelten Nahrungsvorräte. Doch als diese verbraucht sind, wird die Feldmaus Frederick nach den von ihr gesammelten Vorräten gefragt. Frederick erzählt der Mäusefamilie von seinen gesammelten Sonnenstrahlen und wärmt sie damit. Und er erzählt von den gesammelten Farben und prompt ist der lange Winter viel weniger trist und grau.

3.) Jakob und andere biblische Geschichten

Auch in der Bibel finden wir viele Texte, in denen es um das Erinnern an Gottes Reden und Handeln geht. Nachfolgend einige Beispiele:

Als Jakob im Traum nachts die Himmelsleiter sah, stand er morgens auf und richtete den Stein, auf dem er schlief, auf zu einem Denkmal und gab der Stätte einen (neuen) Namen (1. Mose 28, 10ff). Auch nach dem Kampf am Jabbok bekommt Jakob nicht nur von Gott zur Erinnerung an dieses Erlebnis einen neuen Namen („Israel“). Er gab auch dem Ort einen Namen, der ihn bleibend daran erinnerte, dort Gottes Angesicht gesehen zu haben.

Gott erinnerte sein Volk Israel immer wieder daran, seine Taten und sein Wirken nicht zu vergessen: „Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut, dass du nicht vergisst, was deine Augen gesehen haben, und dass es nicht aus deinem Herzen kommt dein ganzes Leben lang.“ (5. Mose 4,9). Diesen Gedanken greift David auf, wenn er Gott lobt und betet: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gottes getan hat.“ (Psalm 103, 2). In seinen Abschiedsreden sagt Jesus bei der Verheißung des Heiligen Geistes, dass dieser sie an seine Worte erinnern werde: „Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Johannes 14, 26).

Ausgehend von diesen Texten kann man mit Jugendlichen weiter über das Thema nachdenken und gemeinsam oder jeder für sich überlegen, wie eine persönliche Himmelsleiter aussehen könnte.

Feuer und Flammen üben auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Ein Fackelzug in der Dämmerung – sei es auf einer Freizeit oder in der Jungscharstunde, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Das beste ist, wenn die Fackel dazu selbst gebaut wurde.

Mit Kindern kann man Fackeln auf ganz einfache Weise bauen:

Das Wachs wird in der Dose im Wasserbad/Topf erhitzt und damit flüssig gemacht. Das kann man am Lagerfeuer oder auf einer Herdplatte tun.

Der Jutestoff wird in Stücke von ca. 20 cm x 40 cm geschnitten und um das Ende eines Holzstabes – ca. 60 cm lang und ein bis zwei cm dick aus dem Wald oder aus dem Baumarkt – gewickelt. Danach mit der Paketschnur festgebunden. So entsteht der Fackelrohling. Dieser muss jetzt nur noch in das flüssige Wachs getaucht werden und wieder ganz erkalten. (Eventuell diesen Vorgang wiederholen.) Fertig ist die Fackel. Diese Fackel hat etwa eine Brenndauer von 30 bis 40 Minuten.

Fadenbilder „modern style“

Diese Fadenbilder haben nicht mehr viel mit ihren staubigen Vorgängern aus unausgepackten Umzugskisten oder dunklen Kellerecken zu tun. Sie sind leicht herzustellen – gerade auch von Jugendlichen, die wenig Erfahrung mit handwerklichen Tätigkeiten haben. Außerdem bleiben die Kosten überschaubar.

Schritt 1: Material besorgen

Als Untergrund eignet sich alles, in dem ein Nagel hält: Bretter, Baumstammscheiben, ein Stück Balken, Latten einen Gartenzaunes … Die Holzstücke können roh oder behandelt (z. B. gebeizt, lackiert, geschliffen oder rau …) verwendet werden.

Besonders filigran wirken die Fadenbilder, wenn Stauchkopfnägel verwendet werden. Diese haben einen kleineren Kopf als herkömmliche Nägel. Der Nachteil ist allerdings, dass der Faden leichter vom Nagel „rutscht“.

Schritt 2: Vorlagen kreieren und ausdrucken

Die Schriftvorlage sollte in der Größe an die Holzstücke angepasst sein. Für diesen Artikel haben wir eine DIN A4-Vorlage verwendet. Einfach mit dem Computer einige Begriffe in unterschiedlichen Schriften ausdrucken. Wichtig: Die Schriftbreite sollte mindestens 1 cm betragen, sonst kommt das Fadenmuster nicht zur Geltung. Notfalls die Buchstaben einfach mit einem Stift an den Rändern entsprechend nachzeichnen. Am besten wählt ihr klare und wenig verschnörkelte Schriften, dann wird das Ergebnis am wirkungsvollsten.

Schritt 3: Das Hämmern beginnt

Die Vorlage auf das Stück Holz legen und an den Schrifträndern im Abstand von ca. 1 cm Nägel einschlagen. Wichtig: Die Nägel sollten alle ungefähr gleich tief ins Holz gehämmert werden. Um das Geräusch zu dämpfen und die Möbel zu schonen, empfiehlt es sich, Kartonreste (z. B. von alten Umzugskisten etc.) oder Teppichstücke unter das Holz zu legen.

Schritt 4: Fadenspiele

Nun kann die Vorlage entfernt werden. Das Garn wird an einem Nagel festgeknotet. Nun wird das Garn einfach kreuz und quer zwischen den Nägeln eines Buchstabens geführt. Damit es besser hält sollte es um den einen oder anderen Nagel gewickelt werden.

 

Tipp: Beim Festknoten des Anfangsfadens einfach ca. 10 cm Garn über-stehen lassen. Daran kann dann das Endstück geknotet werden. Faden abschneiden und mit einem neuen Buchstaben beginnen.

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