Aktiv werden gegen Ungerechtigkeit

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Kinder auf: Starte DEIN Projekt!

Dieser fix&fertig-Stundenentwurf (s. PDF zum Download) enthält Ideen für eine Gruppenstunde mit Kindern zum Thema (Un)Gerechtigkeit. Am Ende des PDFs findest du im Zusatzmaterial alle Links zum direkt anklicken.

PS.: Diese Gruppenstunde ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Erschienen in: Jungscharleiter 2019.2, buch + musik, 2019

Angst – sie fühlt sich nicht gut an, aber sie gehört zum Leben dazu. Jeder Mensch hat Angst vor irgendetwas – vor bestimmten Situationen, Gefühlen, Tieren, Dingen, Dunkelheit… Wir kennen dieses Angst-Gefühl sicher alle, auch wenn wir nicht alle die selben Dinge fürchten.

Angst ist eigentlich eine gute Sache. Sie macht uns aufmerksam und sensibel. Sie dient uns als Warmsystem und macht uns klar, dass wir uns eventuell in einer gefährlichen Situation befinden und besonders aufpassen sollten. Sie kann uns auch leistungsfähiger machen, weil sie unsere Konzentration steigert.

Aber Angst kann uns auch lähmen. Sie kann uns das Gefühl vermitteln, wie wären ganz klein und hilflos, ohnmächtig oder ausgeliefert:

Angst vor Prüfungen kann z. B. dazu führen, dass wir nicht zeigen können, was wirklich in uns steckt.
Angst vor Konflikten und Streit kann zur Folge haben, dass wir uns nicht trauen, unsere Bedürfnisse zu äußern.
Angst davor zu Scheitern kann dazu führen, dass wir uns Dinge nicht zutrauen, obwohl wir sie eigentlich könnten.

Aber wie kann man gut mit seiner Angst umgehen? Wie schafft man es, dass Angst nicht lähmt und was kann dabei helfen, Ängste zu überwinden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieser Stundenentwurf.

1. Einstieg

Startet in eure Gruppenstunde mit der Begrüßung und einer Szene aus Harry Potter und der Gefangene von Askaban.

In diesem Buch/Film gibt es eine Szene, in der Harry Potter sich im Unterricht im Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste seiner Angst stellt. Er begegnet unter der Aufsicht von Professor Lupin einem Irrwicht, der sich in den Gegenstand, das Tier oder die Person verwandelt, vor der Harry am meisten Angst hat. Allerdings wechselt der Irrwicht vor Harry seine Gestalt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, lest die Szene vor oder schaut sie euch an.

Wieso ist das so? Was denkt ihr? Tauscht euch mal darüber aus.

Professor Lupin befragt Harry dazu und der antwortet, dass er zuerst an Lord Voldemort gedacht habe, vor dem er Angst hat. Dann hat er aber an die Dementoren von Askaban gedacht, vor denen er auch Angst hat. Für Professor Lupin zeigt das, dass Harry gar nicht vor einer bestimmten Person am meisten Angst hat, sondern vor der Angst selbst. Er hat Angst vor dem Gefühl – davor, wie die Angst ihn lähmen kann – wie sie seine Entscheidungen beeinflussen kann und wie sie seinen Mut unterdrückt.

2. Gesprächsimpulse

  • Könnt ihr Lupins Erklärung verstehen?
  • Könnt ihr euch vorstellen, dass es Harry wirklich so geht? Dass er wirklich am meisten die Angst selbst fürchtet? Geht es euch vielleicht sogar ähnlich?
  • Oder wovor habt ihr Angst?

Diesen letzten Punkt könnt ihr in der Gruppe im lockeren Gespräch bearbeiten und euch austauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist, dazu kreativ zu werden. Das bietet sich besonders bei Gruppen an, die noch nicht so vertraut miteinander sind. Ihr könnt Bilder zu euren Ängsten malen oder Collagen gestalten und euch anschließend gegenseitig vorstellen.

Auch ein Austausch in einem stummen Gespräch ist denkbar. Dazu legt ihr ein großes Plakat in eure Mitte, auf das alle schreiben können, wovor oder in welchen Situationen sie Angst haben oder als Kind Angst hatten. Dabei könnt ihr euch auch gegenseitig kommentieren, dazu schreiben, wenn ihr die Ängste teilt oder auch Verständnisfragen auf diese Weise stellen und beantworten.

3. Ängste überwinden

  • Was hilft euch, mit eurer Angst umzugehen oder sie sogar zu überwinden?
  • Welche Ideen habt ihr? Was habt ihr vielleicht selbst schon ausprobiert?

Tauscht euch darüber aus und berichtet euch von euren Erfahrungen.

An dieser Stelle könnt ihr ganz praktisch ausprobieren, was euch selbst schon einmal geholfen hat und eure positiven Erfahrungen an die anderen weiter geben. Vielleicht gibt es zum Beispiel jemanden unter euch, der immer ein bestimmtes Lied singt, um sich von Angst abzulenken. Singt das Lied doch einmal gemeinsam, damit es alle kennenlernen und vielleicht beim nächsten Mal selbst im Kopf haben.

Falls ihr selbst nicht so viele Ideen habt, gibt’s hier noch mehr Vorschläge, aus denen ihr auswählen könnt:

Wenn man Angst hat, kann Ablenkung gut helfen.

Falls du nicht alleine bist, kann das jemand anderes übernehmen und dich durch Fragen und Aufgaben ablenken:

  • Nenn mir 5 Dinge, die du siehst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du hörst.
  • Nenn mir 5 Dinge, die du riechst.

Singen kann, wie gesagt, auch gut helfen und ablenken. Sicher fallen euch gute und einfache Lieder ein.

Auch Beten kann hilfreich sein. Welche Gebete oder Bibelverse oder Psalmen kennt ihr auswendig, sodass ihr sie abrufen könnt, wenn ihr Angst habt?

  • Psalm 23 ist sehr bekannt und sagt auch etwas über schwere Situationen im Leben.

Auch andere Bibelverse können neuen Mut verschaffen und uns daran erinnern, dass Gott bei uns ist, z. B.

  • Psalm 18,30: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
  • Psalm 121,3: Gott wird deinen Fuß nicht gleiten lassen und der dich behütet, schläft und schlummert nicht.
  • Apostelgeschichte 18, 9b-10a: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Denn ich bin mit dir und niemand soll sich unterstehen dir zu schaden.
  • Jesaja 40,31: Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Viele Menschen beten auch das Vater Unser, wenn sie selbst keine eigenen Worte für ihr Gebet finden.

Positive Gedanken helfen natürlich auch gegen Angst.

Ihr könnt euch Sätze zurecht legen, die ihr euch selbst sagen könnt, wenn ihr Angst habt:

  • Ich werde das schon schaffen!
  • Es ist gar nicht so schlimm!
  • Ich bin gut!
  • Ich bin stark!
  • Ich kann das!
  • Ich habe das schon einmal geschafft!

Atemtechniken können ebenfalls helfen und beruhigen. Ihr könnt sie einüben, damit ihr sie auch in Angst durchführen könnt:

  • Lege eine Hand auf deinen Bauch und atme tief durch die Nase ein. Spüre wie sich dein Bauch beim Atmen bewegt. Versuch dich darauf zu konzentrieren. Atme dann ruhig durch den Mund wieder aus.
  • Atme durch deine Nase ein und zähle dabei im Kopf langsam bis 4. Halte die Luft kurz an und zähle weiter bis 6. Atme aus und zähle dabei langsam weiter bis 8.
  • Konzentriere dich auf deine Atmung und zähle deine Atemzüge.

Auch Entspannungsübungen können gegen Angst helfen. Für diese benötigst du allerdings ein wenig Zeit und Platz. Deshalb lassen sie sich nicht in allen Situationen durchführen. Du kannst sie aber zum Beispiel machen, bevor du dich in beängstigende Situationen begibst, wenn du das absehen kannst.

  • Lege oder setze dich bequem hin und schließe deine Augen.
  • Spanne dann nach und nach bestimmte Muskelgruppen für ca. 20 Sekunden an und lasse sie wieder locker.
  • Zuerst deine rechte Hand und deinen rechten Arm.
  • Dann deine linke Hand und deinen linken Arm.
  • Dann dein Gesicht, deinen Nacken, deinen Rücken, deinen Bauch, dein rechtes Bein und deinen rechten Fuß und zuletzt dein linkes Bein und deinen linken Fuß.

In manchen Fällen ist es vielleicht auch möglich Ängste anders zu deuten.

Wähle eine Situation aus, die dir Angst macht. Es kann zum Beispiel sein, dass du Prüfungen oder Referate als sehr bedrohlich und unangenehm empfindest – dass du Angst davor hast, durchzufallen oder schlechte Noten zu bekommen. Stelle dir diese Situation vor und versuche, in dich hinein zu hören: Was genau denkst du und fühlst du während dieser Situation? Schreib diese Gedanken und Gefühle auf.

Versuch jetzt deine Gedanken und Gefühle positiv umzuformulieren. Die Prüfungssituation kannst du zum Beispiel als bedrohlich empfinden oder als herausfordernd. Du kannst dort zeigen, was du gelernt hast. Es zählen auch nicht nur die Noten, sondern auch die Erfahrung, und du wirst mit jeder Prüfung besser werden.

So gelingt es dir vielleicht, etwas gelassener zu werden und mit positiveren Gedanken in die Situation zu gehen.

Es kann auch helfen, sich mit den Situationen, die Angst machen, besonders auseinanderzusetzen. Je öfter man solch eine Situation gut durchsteht, umso mehr wird die Angst nachlassen. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, wenn man Angst vor Hunden hat, sich öfter mal mit Bekannten zu treffen, die Hunde haben, oder im Tierheim auszuhelfen und mit Hunden in Kontakt zu kommen und so seine Angst vor diesen Tieren zu verlieren.Es gibt aber auch gute Gründe manche beängstigende Situationen nicht extra herbei zu führen, sondern zu vermeiden.

Genauso kann es aber in manchen Situationen auch sinnvoll und richtig sein, seine Angst vor bestimmten Situationen oder Dingen einfach anzunehmen. Akzeptiere deine Angst. Es ist in Ordnung Angst zu haben. Nicht jede Angst muss unbedingt bekämpft und überwunden werden.

4. Andachtsidee

Als Andachtsvorschlag bietet sich ein Vers an, der euch als Mitarbeiterin selbst vielleicht schon mal in einer beängstigenden Situation geholfen und euch Mut gemacht hat. Oder ihr wählt einen von den oben genannten Versen.

Wenn wir hoffen und bangen, sind das Momente in unserem Leben mit einem ungewissen Ausgang. Oft müssen wir uns dabei mit Themen auseinandersetzen, die wir eigentlich eher meiden. Die Corona-Krise, die Flutkatastrophe und auch der Tod von Philipp Mickenbecker (Real Life Guys) haben auch junge Menschen aktuell ungewöhnlich stark mit diesen Herausforderungen konfrontiert und auch sehr berührt. Darum möchten wir euch mit unserem neuen KON-Thema Anregungen geben, auch solche Themen anzugehen. In Bibelarbeiten und Stundenentwürfe findet ihr Impulse, die ins Gespräch führen und begründete Hoffnung vermitteln.

Eure Freizeit kann im Sommer nicht wie geplant stattfinden. Hey, mach doch eines oder mehrere dieser Alternativprogramme. Wir haben euch hier ein paar Dinge zusammengestellt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Es ist ein Kommen und Gehen in unserer Gruppenarbeit. Wie gehen wir damit um? In den Hintergrund-/Grundsatzartikeln wird das Thema »Verbindlichkeit« genauso angesprochen wie eine wertschätzende Begrüßungs- und Verabschiedungs-Kultur für TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen. Ihr findet zu »Kommen und Gehen« viele hilfreiche Anregungen und Ideen, auch für den Restart nach der Coronazeit. Dazu gibt es zu unserer neuen Themenreihe Bibelarbeiten und Stundenentwürfe für eure Gruppe, die auch online durchgeführt werden können: vom »Flügge werden«, »Unterwegsseine in Gottes Schutz«, »in sich gehen und zur Ruhe kommen« , der Heimat im Himmel, einem Filmabend und vieles mehr.

Weißt du immer genau, wo du hingehörst? Oder kennst du auch das Gefühl, dir deinen Platz in dieser Welt erst noch suchen zu müssen?

Klar, jeder von uns hat eine Familie. Aber es kommt die Zeit, wo diese Herkunftsfamilie nicht (mehr?) alles ist. Wo vielleicht die Freunde zur Familie werden. Wir erleben, wie sich Beziehungen wandeln und Familien zerbrechen und wir uns alleine und verlassen fühlen. Oder wir gehen selber los in die Welt, z. B. für ein Auslandsjahr, einen Umzug, eine neue Klasse etc. und erleben uns zuerst irgendwie »verloren« und auf der Suche, bevor wir dann im neuen Alltag ankommen. Spätestens da wird klar: Die Frage, wo meine Heimat ist und was mir mein Zuhause bedeutet, ist zwar wichtig für mein Leben – aber zugleich ist die Antwort doch wandelbar und lebendig.

Allem Wandel liegt bei dieser Frage ein Fundament zugrunde, das fest besteht und alle Zeiten überdauert. Das schauen wir uns etwas genauer an.

Der Text: Offenbarung 21, 1–7 + 22–27 (Gute Nachricht)

Wesentliches zur Offenbarung des Johannes

Das Wort Offenbarung (aus dem griechischen »apokalypsis«) möchte dem Leser eine besondere Literaturgattung verdeutlichen: In diesem Buch sollen Dinge offengelegt und verdeutlicht werden, nichts soll geheim oder verschlüsselt bleiben.

Das Thema der »Offenbarung des Johannes« wird direkt zu Beginn des Buches genannt: Die Dinge, die Jesus seinem Diener Johannes diktiert, sollen Auskunft geben über das, was in der Zukunft geschehen wird. Dabei werden dann im Verlauf des Textes sowohl die Ereignisse beschrieben, die der aktuellen Situation des Johannes entsprechen als auch die österliche Perspektive, dass Jesus all das Böse überwinden und den Sieg erringen wird.

Man geht heute davon aus, dass die Offenbarung bereits zum Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. verfasst wurde – in einer Region der heutigen westlichen Türkei, die damals noch zum römischen Reich gehörte und von Kaiser Domitian beherrscht wurde. Dieser Kaiser forderte von seinen Untertanen, als Gott angebetet zu werden – was für Christen nicht möglich war. Viele schlossen sich unter dem Eindruck der harten Verfolgung durch den Kaiser darum diesem Kult an, andere blieben Gott treu und wurden mit dem Tod bestraft.

Vor diesem Hintergrund verfasst Johannes, der übrigens nicht als Verfasser des Evangeliums nach Johannes gilt, seine Offenbarung. Im Grunde ist es eine Ermutigung an die unterdrückten Christen, in diesen schweren Zeiten durch- und an Gott festzuhalten, denn der Sieg Gottes über das Böse der Welt steht fest und wird unaufhaltsam kommen.

Die Auslegung

Ich weiß ja nicht, wie dein Lebensalltag aktuell aussieht: ob du eher zu den Mädels gehörst, bei denen alles »schick« ist oder doch eher zu denen, die neben den Sonnen- auch die Regentage des Lebens kennen. Wobei, wenn wir uns mal ein Herz fassen und ganz ehrlich sind: Hat nicht jede von uns diese Momente im Leben, wo eben NICHT alles »schick« ist – zumindest nicht in uns drinnen? Dann mag die Fassade noch so funkeln, aber in uns ist es dunkel.

Es gibt immer wieder die Momente in unserem Leben, in denen wir damit konfrontiert werden, dass unsere Wünsche und Erwartungen nicht in Einklang zu bringen sind mit dem, was uns gerade passiert. Und dann kann es ganz schnell passieren, dass wir ins Trudeln kommen, dass all das, was wir bisher als Stütze in unserem Leben kannten, wegbricht. Wir stehen daneben und können nichts tun, wenn Eltern sich dazu entscheiden in Zukunft getrennt das Leben zu meistern; wenn man aufgrund eines Jobwechsels der Eltern umziehen und sich ein neues schulisches Umfeld erobern sowie neue Freunde finden muss; wenn die Liebesbeziehung ein Ende findet, die beste Freundin sich komplett verändert etc.

Wir stehen da und es scheint, als ob uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird und es den Ort, an dem wir uns bisher zurückziehen und erlittene Wunden lecken konnten (das schützende Elternhaus, die vertraute Nähe innerhalb der Clique etc.) nicht länger gibt. Es scheint, als ob wir stattdessen der harten Realität alleine ins Auge blicken müssen. Ich bin mir sicher: Jede von uns hat gerade ihren ganz persönlichen Moment vor Augen und erlebt den Schmerz nochmal.

Als Johannes die Visionen hatte, die er im Buch der Offenbarung festhielt, durchlebte er ebenfalls eine sehr schwere Zeit. Seine Heimat wurde regiert von einem Despoten, der sich in seinem Wahn als Gott verehren und anbeten lassen wollte – und der keinerlei Skrupel hatte, alle Abweichler mit dem Tod zu bestrafen.

Johannes und die anderen Christen erlebten eine große Herausforderung: Sollten sie den Glauben verraten und Gott hintergehen – oder sollten sie Gott treu bleiben und sich in die Gefahr begeben, selbst verraten zu werden und als Strafe für ihre Ablehnung des Kaiserkultes die Todesstrafe in Kauf nehmen?

Im Gegensatz dazu erscheinen viele unserer Probleme vielleicht wie „peanuts“, aber im Grunde ist es egal, denn persönliches Leid lässt sich nur ganz schwer bis gar nicht gegenseitig aufrechnen. Aber das, was den Menschen damals Kraft und Hoffnung schenken konnte, kann uns heute vielleicht auch noch helfen.

In seiner Offenbarung verrät Johannes, wie die ganze Geschichte ausgehen wird. Es ist im Grunde »Spoileralarm XXL«, denn es geht hier ja nicht nur um irgendeine Geschichte (by the way: Wussten wirklich alle schon, dass Dobby, der Hauself, bei Harry Potter im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt?), sondern es geht um die Geschichte der Menschheit. Und damit geht es immer auch um dich und um mich. Und es geht darum, dass es am Ende gut ausgehen wird. Das erinnert mich an das Zitat »Am Ende wird alles gut – und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht das Ende«, aber das ist ein anderer Film und ein anderes Thema.

Zurück zu Johannes: Er bekommt von Gott die Vision geschenkt, wie das Ende der Welt bzw. der Menschen aussehen wird. Und das ist keine traurige Nachricht, sondern eine Hoffnungsbotschaft: Egal, wie es gerade in deinem Leben aussieht – Gott ist noch nicht fertig mit dir! Und wenn er dann fertig ist mit dir und deinem Leben und der Geschichte der Menschen, dann werden wir einen Zustand erleben, den wir kaum beschreiben können. Die Verse in Kapitel 21 versuchen es im Ausschlussverfahren, weil sie sehr gut beschreiben, was eben alles nicht mehr sein wird: Du wirst kein Leid mehr erleben, keinen Tod und keine Tränen. Es wird alles neu werden und das, was wir bisher kannten (und worunter wir dann und wann auch zu leiden hatten), ist dann vergangen.

Bei all diesen Aussichten sind es zwei Aspekte, die mir besonders wichtig sind:

Erstens wird all das nicht geschehen, weil wir Menschen, weil du oder ich, es hinbekommen hätten, die Welt zu retten, sondern es wird alles aus Gottes Schöpferkraft und Gnade heraus geschehen. Er wird dann endlich ganz bei uns sein, uns ganz nahe kommen und bei uns leben. Wir werden ihn dann direkt hören können und seine Herrlichkeit erleben, und es wird uns gut dabei gehen.

Zweitens ist dieser Zustand nichts, was du erst irgendwann erleben kannst – wenn du gestorben bist und Gott das neue Jerusalem geschaffen hat. Denn dieses Reich Gottes ist jetzt schon angebrochen und du kannst es heute schon erleben! Gott will dir nicht erst in Zukunft ein Zuhause schenken und Heimat bieten – er lädt dich heute schon dazu ein! Jesus spricht zwar in den Evangelien davon, dass er uns vorausgeht und uns Wohnungen vorbereitet, aber auch, dass er jeden Tag bei uns ist, wenn wir uns zu zweit oder dritt in seinem Namen versammeln. Und das funktioniert auch, wenn wir uns nicht live sehen sondern in einer digitalen Konferenz.

Den Frieden, den er dir schenken will, ist kein »später mal«-Geschenk, sondern wartet abholbereit auf dich. Du musst es nur wollen und Gott im Gebet darum bitten. Dann wird er dir schon im Heute begegnen und dir einen Vorgeschmack davon schenken, wie es später sein wird, wenn du deinen Platz im Himmel betrittst.

Und bis dahin will er deine Wege hier begleiten und dir helfen, in seinem Namen überall auf dieser Welt ein Zuhause zu finden und Heimat zu erleben.

Ablauf:

Einstieg

  • gemeinsam singen und beten
  • über folgende Fragen ins Gespräch kommen:
    • Was bedeutet für dich Heimat?
    • Was ist für dich ein Zuhause? Was macht ein Zuhause aus?
      • Hier kannst du entweder mit einer Zettelumfrage arbeiten – dass die Mädchen Dinge aufschreiben oder du lässt sie dazu Collagen aus alten Zeitschriften erstellen. Das hängt u. a. davon ab, wie viel Zeit du hast …
      • Erfahrungsgemäß drehen sich die Antworten um Familie, Freunde, um das Gefühl der Sicherheit, Vertrauen und Vertrautheit, Ehrlichkeit etc.

Hauptteil

  • miteinander den Bibeltext lesen
  • mögliche Verständnisfragen klären
  • prüfen: an welchen Stellen erfüllt das neue Jerusalem im Himmel die Anforderungen, die wir an Heimat/ein Zuhause stellen?

Schluss

  • Auslegung
  • Steckbrief schreiben: jedes Mädel schreibt von sich einen kurzen Steckbrief, der sie beschreibt und deutlich macht, warum sie Heimat im Himmel finden sollte
  • gemeinsames Singen – dabei werden alle Steckbriefe mit einem positiven Bescheid versehen
  • Abschlussgebet

Material

Bibel, Stifte, Papier, Stempel/Aufkleber mit dem Druck »Gewollt«, »Willkommen«, »Genehmigt« o. ä. zusätzlich optional: alte Zeitschriften, Kleber, Scheren

Der 121. Psalm ist ein altes Wallfahrtslied, das zum Beispiel auf Pilgerreisen gesungen und gebetet wurde. Der kurze Psalm ist von Zuversicht geprägt. Der Verfasser ist sehr positiv gestimmt und sich ganz sicher, dass Gott bei ihm ist, ihn begleitet und beschützt. Er ist fest davon überzeugt, dass Gott mit ihm geht und immer und überall auf ihn aufpasst.

Mit Ausnahme der ersten kleinen Aktion ist diese Bibelarbeit auch digital durchführbar.

Blindes Vertrauen

Zeitaufwand: ca. 15 Minuten

Bevor ihr in eurer Gruppe den Psalm gemeinsam lest, beginnt mit einem Spiel bzw. einer Übung:

Immer zwei Mädchen bilden Paare und einigen sich darauf, wer zuerst die Augen verbunden bekommt. Das andere Mädchen führt dann ihre blinde Partnerin durch den Raum. Zunächst halten sich die Mädchen dafür an beiden Händen, dann nur noch an einer Hand. Als nächstes führt das sehende Mädchen ihre blinde Partnerin nur noch dadurch, dass sie ihr auf die Schulter tippt: auf die linke Schulter, wenn sie nach links gehen soll, auf die rechte Schulter für rechts, zwischen die Schultern für geradeaus und leicht auf den Kopf, um stehen zu bleiben. Danach führt sie nur noch durch ihre Stimme, der die blinde Partnerin folgt. Anschließend wechseln die Mädchen ihre Rollen.

Diese Aktion ist bei einem digitalen Treffen natürlich nicht machbar, kann also einfach übersprungen werden (inkl. dem Austausch unter 2. »Vertraute Gefühle«).

Vertraute Gefühle

Zeitaufwand: ca. 15 Minuten

Nehmt euch nach dieser Übung Zeit zum Austausch. Wie gut hat es geklappt? Wie schwierig war es, und wie haben sich die Mädchen gefühlt – vor allem als sie blind waren?

Gefühlte Gefahren

Zeitaufwand: ca. 30–45 Minuten

Sicher kennen alle Mädchen auch Situationen aus ihrem Alltag, in denen sie sich unwohl fühlen, in denen sie sich wie blind fühlen und auf andere angewiesen sind, die ihnen helfen, die sie leiten und begleiten, die auf sie aufpassen. Wenn sich eure Gruppe schon ganz gut kennt, könnt ihr euch über diese Situationen austauschen und euch im Gespräch davon berichten.

Wenn sich eure Gruppe noch nicht so gut kennt oder vielleicht nicht ganz so gesprächig ist, verteilt Zettel und Stifte und lasst die Mädchen die Alltagssituationen, an die sie sich erinnern, aufschreiben oder aufmalen.

Oder ihr stellt Knete, Fimo, Ton oder auch verschiedene Spielzeugfiguren bereit, mit denen die Mädchen die Situationen nachstellen können, zunächst einmal jede für sich ganz in Ruhe. Anschließend könnt ihr euch die Situationen kurz erklären.

Wenn ihr euch digital trefft, suchen die Mädchen sich einfach zu Hause selbst Material zur Gestaltung ihrer Situationen zusammen. Sie dürfen alles nutzen, was sie haben.

Gefahr abgewendet

Zeitaufwand: ca. 15–20 Minuten

Hängt ein großes Plakat auf oder legt es in eure Mitte. Auf diesem notiert ihr in Stichworten, was den Mädchen durch diese schwierigen Situationen hindurch geholfen hat oder was sie sich in diesen Situationen gewünscht hätten.

Lest nun gemeinsam Psalm 121 aus der Bibel und tauscht euch über eure Gedanken und Überlegungen zum Text und seinem Verfasser aus. Das könnt ihr mit einer kleinen Aktion machen:

Die Mädchen stellen sich in die Mitte eures Raumes. Eine Ecke des Raumes wird zur »Ja-Ecke« erklärt, die gegenüberliegende zur »Nein-Ecke«. Nun liest eine Teamerin ein paar kurze Fragen zum Psalm vor und die Mädchen beantworten sie, in dem sie sich in die entsprechende Ecke stellen. Die Fragen können z. B. sein:

  • Glaubst du, der Verfasser des Psalms hat auch schon einmal schwierige Situationen in seinem Leben erlebt?
  • Klingt der Psalm für dich sehr positiv?
  • Denkst du, der Verfasser hat ein gutes Verhältnis zu Gott, hat schon gute Erfahrungen mit Gott gemacht?
  • Gibt es Verse in diesem kurzen Psalm, die auch von dir sein könnten – weil du zum Beispiel ähnliche Erfahrungen gemacht hast?
  • Gibt es Verse in diesem Psalm, die du so nicht unterschreiben würdest – Aussagen, die Du nicht glaubst?

Die fragende Teamerin kann zwischendurch bei einzelnen Mädchen nachfragen, ob sie noch etwas genauer auf die Fragen antworten möchten. Niemand muss das, denn die Gedanken können auch sehr persönlich sein und vielleicht möchte sie nicht jedes Mädchen mit der ganzen Gruppe teilen.

Diese Aktion kann digital stattfinden, in dem alle Mädchen ihre Kamera zuhalten, so dass sie nicht zu sehen sind. Dann liest eine Teamerin eine Frage vor und alle Mädchen, die die Frage mit »ja« beantworten, geben ihre Kamera wieder frei, alle anderen nicht.

Und Gott? Ein Gebetsbrief oder ein persönlicher Psalm an Gott

Zeitaufwand: ca. 15–30 Minuten

Zum Abschluss dieser Bibelarbeit verteilt ihr nochmal Stifte und Papier. Die Mädchen können nun ihre Gedanken zum Psalm festhalten. Sie können einen Gebets-Brief an Gott verfassen mit all ihren Bitten und Wünschen für schwierige Situationen, die sie erleben. Diesen können die Mädchen anschließend in einen Briefumschlag stecken und mit nach Hause nehmen. Oder ihr einig euch darauf, dass ihr die Umschläge einsammelt und den Mädchen ihre Briefe an Gott in ein paar Wochen zuschickt. Dann können sie ihre Briefe nach einiger Zeit noch einmal lesen. Vielleicht stellen sie dann rückblickend fest, in welchen Situationen Gott bei ihnen gewesen ist oder ihnen andere Menschen an die Seite gestellt hat.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Mädchen selbst einen Psalm verfassen. Sie können Psalm 121 als Vorlage für ihren eigenen Psalm nutzen, wenn sie möchten. Sie können dabei aber ändern, was sie vielleicht am biblischen Psalm stört, die Aussagen umschreiben, die sie nicht glauben können oder nicht erfahren haben. Diese persönlichen Psalmen könnt ihr euch am Ende gegenseitig vorlesen oder vielleicht sogar in Bilderrahmen in eurem Jugendraum oder in der Kirche aufhängen, wenn die Mädchen das möchten.

Schließt eure Bibelarbeit mit einem gemeinsamen Gebet und Segen. Eine Teamerin kann für euch alle ein Gebet sprechen oder ihr macht eine Gebetsgemeinschaft, in der ihr Zeit lasst, sodass alle, die mögen, laut oder leise ihre Gebete formulieren können.

Den Segen kann auch eine Teamerin sprechen. Ihr könnt euch dafür alle im Kreis an den Händen halten oder ihr bildet mit euren Hände eine kleine Schale, in die Gottes Segen symbolisch fließen kann.

Vielleicht geht es dir ja ähnlich wie mir: Jedes Jahr fange ich so ab Mitte Dezember, spätestens aber nach Weihnachten an, mir Gedanken zu machen: Wie war mein Jahr so? Was ist gut beziehungsweise nicht so gut gelaufen? Was möchte/sollte/muss ich im nächsten Jahr wohl verändern?

Bei allen Menschen, die sich mit diesen Fragen beschäftigen, bilden sich einige »Klassiker« bei den Antworten heraus: mehr für die Schule/die Arbeit tun, mehr Sport treiben, mehr Zeit mit der Familie/mit Freunden verbringen, mehr auf gesunde Ernährung achten …

Irgendwie geht es darum, ein gewisses MEHR im Alltag einzubringen – und das, wo unser Alltag doch in der Regel eh schon gut gefüllt ist.

So dauert es meistens nicht lange, bis sich unsere guten Vorsätze nicht weiter mit dem Alltag in Einklang bringen lassen, alles nur stressig wird, ein schlechtes Gewissen macht etc. Zumindest bei mir ist es in den letzten Jahren immer so gewesen – und wer weiß: Vielleicht findest du dich ja in meinen Erfahrungen tatsächlich wieder? Dann habe ich vielleicht auch für dich eine Lösung, wie du 2021 aus diesem immer wiederkehrenden Rhythmus aus »Vorsätze bilden – motiviert anfangen – straucheln – aufgeben – schlechtes Gewissen bekommen« entfliehen kannst!

Ich habe mich für 2020 das erste Mal dazu entschieden, dass ich keine »guten Vorsätze« mehr fassen möchte. Natürlich gab und gibt es auch in meinem Alltag Dinge, die ich für »optimierbar« halte. Warum das so ist, und warum dieser Hang zur Selbstoptimierung für uns Menschen eher ein Stolperstein als ein hilfreiches Geländer ist, würde hier zu weit führen. Vielleicht nur so viel: Unsere Zeit und unsere Möglichkeiten sind begrenzt – und auch das, was Gott in uns hineingelegt hat. Wer aber immer nur (in der Welt der sozialen Medien) auf das schaut, was andere ganz Instagram-like von sich geben und nicht auf das achtet, was zu einem selber passt, der wird scheitern. Das tut weh und ist meistens gar nicht nötig!

Darum lass dich von dem inspirieren, was ich für mich entdeckt habe und schau einfach, wie du das auf dich, deinen Alltag und deine Ziele anwenden kannst.

Was hat mir in diesem Jahr gut getan?

Statt überfrachteter guter Vorsätze zu fassen im Sinne von »Ich mache viel mehr Sport, verzichte auf Süßes und achte mehr auf mich«, habe ich mir eine ganz einfache Frage gestellt: »Was hat mir in diesem Jahr gut getan?«

Mit dieser Frage wollte ich die Sichtweise verändern: weg von dem, was mich unter Druck setzt, etwas leisten zu müssen, hinzu dem, was bereits in meinem Alltag vorkam, was ich als positiv wahrgenommen habe, was ich mir gönnen darf und was mir gut tut.

Die Antwort ist natürlich gerade bei solch »einfachen« Fragen nicht immer leicht, aber mit etwas Zeit und Nachdenken bin ich darauf gekommen:

Zum einen hatte ich mich zwischendurch mit Yoga beschäftigt, dass aber trotz guter Erfahrungen nicht konsequent verfolgt. Zum anderen hatte ich Mitte 2018 bis Anfang 2019 ein »Danke«-Tagebuch, in das ich täglich geschrieben habe. Dann war mein Notizbuch voll, ich hatte nicht direkt ein neues da, musste erst eins kaufen und dann … kam ich darüber hinweg und dieses Ritual hatte keinen Platz mehr in meinem Alltag.

Mit diesen Antworten war mir klar, wo ich 2020 meinen Schwerpunkt setzen wollte: wieder mehr Yoga in den Alltag integrieren und mich wieder in Dankbarkeit üben!

Mit der »SMART-Formel« meine Ziele erreichen

Nachdem ich mein Ziel grob ins Auge gefasst hatte, wollte ich es konkretisieren und dazu habe ich die SMART-Formel genutzt, zu der du viel im Internet finden kannst. Konkret bedeutet die Formel, dass du dein Ziel so formulierst, dass es:

S spezifisch ist, also nicht nur grob »mehr Sport«, sondern genau formuliert: »Ich möchte Yoga machen«

M messbar ist, also nicht nur ein schwammiges Ziel ist, sondern genau formuliert: »Ich möchte 30 Tage hintereinander Yoga machen«

A attraktiv ist, also nicht etwas, wozu du dich quälen musst: Wer »Sport« machen möchte, sollte also eine Sportart wählen, die ihr selbst Freude macht.

R realistisch bleibt, also nicht stundenlange Yoga-Einheiten, sondern überschaubare Sequenzen, die sowohl vom Zeitaufwand als auch der körperlichen Fitness her passen.

T terminiert ist, also sowohl einen möglichst konkreten Zeitpunkt benennt (»sobald ich zu Hause bin, mache ich als erstes meine Yoga-Einheit«) als auch (optional) einen genauen Endpunkt benennt. Einzelnen Projekte sind für manche motivierender als die Aussicht »das ganze Jahr lang«.

Konkret bedeutete das für mein Ziel »mehr Yoga machen«: »Ich werde den Januar über jeden Tag Yoga machen, sobald ich von der Arbeit nach Hause komme«.

Um meine Motivation noch mehr zu steigern, habe ich mir Unterstützung gesucht. Im Internet war ich bereits früher auf eine Yogatrainerin gestoßen, die eine Vielzahl von Videos online gestellt hat, die auch für Anfänger geeignet sind. Zum Jahresbeginn hat sie aus ihren Videos eine 30-Tage-Challenge konzipiert, mit einem tollen Plan zum Ausdrucken. Dieser hing bei uns in der Küche und ich konnte jeden Tag abhaken.

Für mein Dankbarkeits-Tagebuch habe ich mir zum Jahreswechsel ein schönes, neues Notizbuch gekauft und mein Ziel so formuliert: »Jeden Morgen schreibe ich am Küchentisch als erstes in mein Buch und überlege, wofür ich dankbar bin und was ich Schönes erlebt habe«.

Und was soll ich sagen? Es läuft!

Mit meinem Tagebuch schaffe ich mir einen Überblick über all das Gute, was mir widerfährt – und merke, wie die Dankbarkeit meine Sicht auf das Leben positiv verändert.

Und Yoga ist das ganze Jahr über eine tolle Begleitung meines Lebens gewesen. Außer zu solchen Challenges habe ich zwar nicht streng jeden Tag Yoga gemacht, aber durch diese Routine zu Beginn des Jahres bin ich immer wieder dazu zurück gekommen. Ich habe, völlig ohne Druck, deutlich mehr Yoga-Tage als 2019 erlebt!

Diese beiden Dinge haben sich in meinem Alltag etabliert. Für 2021 werde ich mir die Frage neu stellen: Was hat mir 2020 gut getan? Und so werde ich neue Bereiche finden, die ich mir gönnen möchte, um mein Leben zu verändern.

Termine mit Gott

Yoga oder Dankbarkeit sind nur kleine Rädchen, mit denen ich meinen Lebensalltag verändert habe. Bereits vor einigen Jahren habe ich mir eine Routine angeeignet, mit dem in Kontakt zu bleiben, der mein Leben nicht nur verändern kann, sondern es auch geschaffen hat: Gott.

Vielleicht hast du da schon deine eigenen Ideen, wie du Gott in deinem Alltag genug Platz einräumen kannst – vielleicht ist das aber auch für dich genau der richtige Schritt für das neue Jahr.

Wenn du noch unsicher bist, was für dich geeignete Schritte sein könnten, kann ich dir vielleicht einige Impulse mit auf den Weg geben:

  • Feste Termine mit Gott ausmachen, um in der Bibel zu lesen, zu beten oder ihm beim Singen von Lobpreis-Liedern zu begegnen. Im Internet findest du zahlreiche Bibellese-Pläne, die dir helfen können dran zu bleiben.
  • Verabrede dich mit einer guten Freundin, gemeinsam in der Bibel zu lesen und euch dazu regelmäßig auszutauschen, Fragen zu klären oder sich einfach nur zu motivieren.
  • Wenn du gerne dabei dein Handy nutzen möchtest: auf Instagram findest du viele Christen, die regelmäßig neue Impulse posten – da ist für jeden was dabei.
  • Einen tollen Querschnitt junger PfarrerInnen und TheologiestudentInnen findest du z. B. beim @yeet_netzwerk, klick dich da mal durch 🙂
  • Zwei weitere Apps, die ich dir ebenfalls ans Herz legen möchte, sind »365 STEPS« bzw. »STAYONFIRE«. Hier findest du Impulse, Gebetsanliegen u.v.m., was dich auf deinem Weg mit Gott begleiten kann. Schau einfach, was für dich und zu dir passt!

Ideen für einen Stundenentwurf

Wenn du diese Gedanken nicht nur für deine Jahresplanung 2021, sondern zudem auch in einem Stundenentwurf nutzen möchtest, hier ein Vorschlag:

Einstieg

miteinander ins Gespräch kommen zu folgenden Fragen:

  • Wer hat schon mal gute Vorsätze zu Silvester gefasst?
  • Was für Vorsätze kennt ihr von euch/aus der Familie/aus den Medien?
  • Was für Erfahrungen hab ihr mit diesem Thema gemacht?

Hauptteil

Zu einem stillen Rückblick auf das Jahr 2020 einladen und die Frage stellen:

»Was hat dir in diesem Jahr gut getan?« – Hier lohnt sich der Blick in die Tiefe, um Grundlegendes zu finden. »Jeden Tag ausschlafen, als es keinen Präsenzunterricht gab«, führt zu keinem Ziel. Aus den Antworten und der SMART-Formel versuchen alle, sich ein Ziel zu formulieren und auf ihren Alltag anzupassen.

Schluss

Jede stellt ihr Ziel vor. Es gibt die Möglichkeit, die Ziele auf Papier grafisch schön darzustellen.

Alles hat seine Zeit

Andachtsidee zu Prediger 3, 1–5

Es gibt für alles eine Zeit und es liegt in meinen Händen, wie ich meine Zeit gut nutze. Ich kann stundenlang Netflix schauen oder erst die Hausaufgaben machen und mich im Anschluss an die Arbeit mit einer Folge der Lieblingsserie belohnen. Ich kann ewig faul auf dem Sofa liegen oder mich dort nach einem ausgiebigen Winterspaziergang fallen lassen und erholen. Ich kann mir den Bauch mit Süßigkeiten und Fast Food vollschlagen oder mir etwas davon gönnen, wenn ich mich vorher entsprechend bewegt habe.

Es liegt an mir, was ich mit meinem Leben, das Gott mir schenkt, anfange. »Zeitmangel« ist aber nichts von Gott Gewolltes, sondern stets die Folge meiner Entscheidungen. Und bevor ich mich in zig Wünschen für ein besseres Leben verzettele, sollte ich mich besser an dem erfreuen, was Gott mir schenkt und dieses Geschenk gut nutzen.

Das Ziel

Starter

Bei Gott und im Glauben an Ihn geht es nicht um Rache, sondern um Gnade.

Checker

Schäme dich nicht für deine Schuld. Gehe offen damit um. Vertraue Gott und seinen Guten Ideen für dein Leben.

Der Text an sich

Mit diesem Kapitel beginnt die lange Versöhnungsgeschichte zwischen Josef und seinen Brüdern. Doch wie es ihnen in der Zwischenzeit geht, seit sie Josef verkauft haben, geht aus dem Bibeltext nur teilweise hervor. Sie leben bei ihrem Vater, der noch ein jüngeres Kind als Josef mit seiner Lieblingsfrau Rahel hat – Benjamin. Dieser Sohn ist ihm so wichtig wie zuvor Josef. Der Verkauf von Josef und der Betrug an ihrem Vater hat ihnen also keinen Vorteil oder so verschafft (V.4). Ihre Lage ist die gleiche bzw. hat sich sogar noch verschlimmert. Sie leben weiter im Bewusstsein ihrer Schuld und Lüge und nun kommt auch noch eine Hungersnot hinzu. Die Brüder müssen nach Ägypten reisen, um dort Getreide zu kaufen. Sie gehen also den gleichen Weg wie vorher Josef. Auch sie freuen sich nicht darauf und hoffen, erfolgreich zurückzukommen. In Vers 6 erfüllt sich einer der Träume (Vgl. 1. Mose 37,9), die Josef als Kind geträumt hat. Seine Brüder verneigen sich vor ihm, aber erkennen ihn nicht. Josef jedoch erkennt sie sofort. Die Träume haben sich erfüllt und das Blatt sich nach langer Zeit gewendet. Die Brüder erleben nun auch selbst, wie es Josef ergangen ist. Ihnen wird nicht geglaubt, sie werden eingesperrt und müssen mit sich und ihrem Schicksal hadern. Josef handelt hier gnädig, er hätte auch direkt an ihnen Rache üben können, doch er entscheidet sich dafür, dass sie selbst über ihre Taten nachdenken sollen. Josef sieht nicht einfach über ihre Tat hinweg, sondern möchte, dass sie sich ihrer Schuld bewusst werden und sie offen eingestehen. Die Schuld kann nicht vergessen werden, sondern soll aufgedeckt werden. In Vers 21 wird auch deutlich, dass die Brüder immer noch mit der Schuld leben. Sie beziehen die jetzige Situation auf ihre eigenen Taten. Sie fürchten gar die Rache Gottes für ihre Sünde (V.22). Doch Gott hat ein anderes Ziel.

Josef versteht seine Brüder und es rührt ihn, dass sie noch so über ihre Tat denken. Doch nicht allen ist diese Erkenntnis schon gekommen. Josef lässt alle Brüder bis auf einen, quasi als Pfand, frei, und gibt ihnen darüber hinaus auch noch Getreide und ihr Geld mit. Er möchte das Geld, das sie vielleicht für ihn bekommen haben, nicht annehmen. Er ist gnädiger als seine Brüder. Die empfangene Gnade wird ihnen bewusst, als sie das Geld entdecken. Im letzten Abschnitt wird Jakobs ganzer Kummer beschrieben. In Vers 36 macht er deutlich, dass er den Brüdern für jedes einzelne Verschwinden die Schuld gibt. Neben Josef ist nun auch Simeon nicht mehr bei ihm. Und auch Benjamin soll noch weggebracht werden. Der Betrug, den die Brüder geplant haben, hat ihnen also nichts gebracht. Diese Kapitel handelt viel von Schulderkenntnis, die ist der Anfang der Heilung, die für Gott so wichtig ist.

Der Text für mich

Je länger ich mich mit dem Text und auch den folgenden Kapiteln beschäftige, desto mehr wird mir bewusst, dass Gott gerne Wege mit uns geht, auch wenn die Wege schwierig für uns sind. Er ist an unserer Entwicklung interessiert. Es geht nicht nur darum, zu einem Ziel zu kommen und dann da zu sein, wie z. B. Versöhnung zu feiern, sondern auch darum, den Weg dorthin als Teil des Ganzen zu sehen. Daraus dann wiederum für das nächste Mal zu lernen und es anders zu machen. Dafür ist mir gerade diese Kapitel ein gutes Beispiel. Ich stelle mir die Frage: wann bin ich an anderen schuldig geworden? Wo belasten mich Dinge, die schon länger zurückliegen, aber immer noch Auswirkungen auf das Hier und Jetzt haben? Aber auch die Perspektive von Josef. Wo könnte ich gnädig sein, nicht vergessen oder Schuld unter den Tisch fallen lassen, aber gnädig mit anderen umgehen und ihnen so helfen, ihre Schuld leichter einzugestehen? Dieses Kapitel bietet beide Perspektiven und zeigt, wie facettenreich auch unser Leben ist und in welcher Spannung wir stehen.

Der Text für dich

Starter

Für Kinder, die neu in der Jungschar sind, ist es gut zu hören, wer Gott eigentlich ist und wie er handelt. Wie in der Geschichte deutlich wird, handelt Josef anders als Menschen, die vor allem auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Bei Kindern gibt es beides. Sie erleben sowohl egoistisches oder auch rachsüchtiges Verhalten als auch Kinder, die sich entschuldigen und häufiger verzeihen. Dabei ist entschieden nicht das Verhalten zu verurteilen, sondern aufzuzeigen, welches Verhalten zu einem besseren Ziel führt. Und was für Freundschaften und Beziehungen tatsächlich besser ist.

Checker

Jedes Kind kennt das Gefühl einen Fehler gemacht zu haben. Viele wissen, wie es sich anfühlt, an etwas „schuld“ zu sein. Gerade auf Schulhöfen oder bei Geschwistern fällt häufig der Satz: „Ich bin nicht schuld“. Wie Erwachsene tun sich auch Kinder mit Verantwortung für ihr Handeln manchmal schwer. Dabei gibt es in den seltensten Fällen schwerwiegende Konsequenzen. Den Kindern kann Mut gemacht werden zu ihren Fehlern zu stehen und zu erkennen, dass es bei Gott nicht darum geht, wer angefangen hat, sondern wer den ersten Schritt zur Versöhnung macht, also wer aufgehört hat.

Der Text erlebt

Material

Verkleidung für die Rolle als Ruben (Einfache Kleidung wie ein Bauer)

Verkleidung für Josef (schick gekleidet mit glänzenden Stoffen)

Hinführung

Idee 1

Bei den folgenden Situationen müssen sich die Kinder für einen möglichen Ausgang entscheiden. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder begründen, warum sie sich so entschieden haben. Gerne kann es auch im Raum gespielt werden, dass die Kinder sich auf die Seiten stellen. Dabei kommt noch mehr Bewegung ins Spiel.

  • Ein Mitschüler gibt immer mit seinen guten Noten an und das stört dich sehr. Er ist in allen Fächern der Beste. Jetzt bekommt ihr die Musik-Arbeit zurück und diesmal hat der Schüler nur eine Vier geschrieben.
    Wie reagierst du: 1. Du machst dich über ihn lustig, geschieht ihm recht. 2. Du denkst, dass jedem mal ein Fehler passieren kann und redest mit ihm.
  • Dein kleiner Bruder hat von deinen Süßigkeiten gegessen ohne zu fragen. Was machst du: 1. Du isst etwas von seinen, schließlich hat er noch genug. 2. Du versuchst, das mit deiner Mutter/deinem Vater zu besprechen, um eine gute Lösung zu finden.
  • Beim Einsteigen in die Straßenbahn nach der Schule kommt es zum Gedränge, da alle schnell einsteigen wollen. Dabei hat ein Mädchen das Gefühl, geschubst zu werden und schubst alle dafür zurück. Du stehst mittendrin. Was machst du 1. Zurückschubsen 2. Versuchen, stehen zu bleiben und vorsichtig weiter zu gehen, damit nicht alle umfallen.
  • Dir fällt beim Spülmaschineausräumen eine schöne Schale deiner Mutter herunter. Was machst du: 1. Es ihr sagen, ist wahrscheinlich gar nicht so schlimm. 2. Schnell die Scherben wegfegen und so tun als wäre nichts passiert.

Idee 2: Bello, Dein Knochen ist weg

Bei diesem Spiel geht es darum, dass man gut verstecken kann, wenn man Bello seinen Knochen stibitzt hat, also schuld daran ist, dass er ihn nicht mehr hat.

Alle Kinder sitzen im Stuhlkreis. In der Mitte steht ein Stuhl, darunter liegt ein Gegenstand als „Knochen“. Das Kind, das Bello ist, hat die Augen verbunden und sitzt auf dem Stuhl. Nun wird ein Kind bestimmt, das die Aufgabe hat, Bello den Knochen zu stibitzen, ohne dass er hört, woher das Kind kommt. Hat das Kind den Knochen erfolgreich stibitzt, setzt es sich mit hinter dem Rücken versteckten Händen wieder auf seinen Platz. Alle anderen müssen ebenfalls die Hände hinter dem Rücken verstecken. Nun rufen alle: „Bello, dein Knochen ist weg!“ Bello darf nun die Augenbinde abnehmen und hat 3 Versuche, herauszufinden, wer seinen Knochen stibitzt hat. Danach gibt es einen neuen Bello.

Verkündigung

Theaterstück

Bei diesem Theaterstück werden die Rollen Ruben und Josef abwechselnd von zwei oder einem Mitarbeiter gespielt. Bei einem Mitarbeiter wird es noch deutlicher, dass beide Versionen der Geschichte zusammengehören. Die Verkleidung liegt an zwei gegenüberliegenden Seiten oder die Mitarbeiter stehen sich, mit etwas mehr Abstand, gegenüber.

Ruben:

Oh Mann, ich sag euch – bei mir ist was passiert! Erst sind wir nach Ägypten und dann sind nicht alle zurückgekommen und dann haben wir alles Geld wieder mitgebracht, aber dazu hatten wir auch noch Getreide… Puuh… Aber ich erzähle am besten mal von vorne, oder zumindest von der Mitte an.

Also, ihr wisst, glaube ich, noch, dass wir unseren Bruder, der echt nervig war, loswerden wollten. Und das haben wir dann auch gemacht. Wir haben ihn nach Ägypten verkauft und das Geld hat uns gutgetan. Wir dachten, jetzt wird es besser zu Hause, aber Vater hat ja noch ein Kind von Rahel, der ist jetzt der Lieblingssohn, Benjamin heißt der. Und der ist auch noch echt klein, also nicht so alt wie ich oder Levi oder Simeon. Na großartig, haben wir dann gedacht, da hat das Verkaufen von Josef überhaupt nichts gebracht. Und angelogen haben wir unseren Vater ja auch noch, aber es erschien uns damals halt einfacher, das so zu regeln. Wer gibt denn schon gerne zu, wenn er einen Fehler gemacht hat. Und wenn Josef wieder hier wäre, dann müssten wir ihm alle gehorchen… Darauf hatten wir keine Lust. Dann kam aber eine große Hungersnot auch zu uns und wir brauchten unbedingt Getreide. Also sollten wir uns nach Ägypten aufmachen, dahin, wo wir Josef hin verkauft haben, und mein Vater hat auch noch gesagt, dass Benjamin unbedingt zu Hause bleiben sollte, damit ihm nichts passiert. Oh, ich glaube der macht uns immer noch Vorwürfe wegen Josef…

Josef:

Also das war eine gute Sache, dass der Pharao auf mich gehört hat. Jetzt sind die Speicher voll und wir können sogar noch Getreide verkaufen und helfen können wir damit auch noch. Wie gut, dass Gott mir hilft, dass ich Träume deuten kann. Aber ich sag euch, dann ist was passiert, da hätte ich im Traum nicht dran gedacht…

Meine Brüder kamen nach Ägypten und wollten bei mir Getreide einkaufen. Und da ist das passiert, was ich vor Jahren geträumt habe. Sie haben sich vor mir verneigt. Wirklich alle haben vor mir die Köpfe gesenkt und fast den Boden geküsst. Das hätte ich nicht gedacht, dass das nochmal passiert, aber wisst ihr was? Sie haben mich nicht erkannt… sie haben nicht gesehen, wer da vor ihnen steht. Sie konnten sich das wahrscheinlich auch nicht vorstellen, dass ich, ihr Bruder, jetzt hier das Sagen habe.

Ruben:

Und dann waren wir da in Ägypten und haben uns, wie es sich gehört, vor dem Herrscher verbeugt. Das macht man schließlich so und dann wollten wir einfach nur Getreide kaufen und wieder wegziehen. Aber dann, dann hat er uns als Spione bezeichnet. Er hat uns angeschimpft, wir wären nur hier, um das Land auszukundschaften und in Erfahrung zu bringen, wie es um die Verteidigung steht. Aber wirklich, das war das Letzte was wir wollten, wir hatten doch einfach nur Hunger und wollten zurück nach Hause gehen… Aber der Herrscher ließ überhaupt nicht mit sich reden. Er hat nur durch seinen Dolmetscher gesprochen und dann sind wir auch noch ins Gefängnis geworfen worden. Wir haben ihm sogar von unserem Vater und von Benjamin und auch vom toten Josef erzählt. Aber der ließ nicht mit sich reden… Er meinte, wir sollen den jüngsten Bruder mitbringen, damit wir beweisen, dass wir ehrliche Menschen sind.

Josef:

Dass die mich nicht erkannt haben, hat mich echt traurig gemacht. Was soll ich jetzt nur mit denen machen? Irgendwie sind es meine Brüder und ich habe sie doch lieb, aber ich möchte auch, dass sie verstehen, wie es mir ergangen ist und dass sie verstehen, dass es nicht einfach für mich war. Also habe ich sie erstmal drei Tage im Gefängnis gelassen. Ich musste mir was einfallen lassen. Danach habe ich zu ihnen gesagt, dass sie Getreide kaufen können und auch nach Hause gehen dürfen, außer einer von denen. Einer sollte hierbleiben und sie sollen den jüngsten Bruder mitbringen. Vielleicht merken sie dann, wer ich bin oder so…

Ruben:

Jetzt sollen wir auch nochmal wiederkommen? Echt? Und mit Benjamin? Wie sollen wir das denn unserem Vater erklären? Der ist doch immer noch in Trauer um Josef. Der wird Benjamin niemals rausrücken. Ich denke, das passiert jetzt alles nur, weil wir Josef damals verkauft und Vater angelogen haben… Wir hätten doch die Wahrheit sagen sollen. Vielleicht hätte Josef sich durch Reden geändert oder so…

Och Mann, ist das alles verfahren.

Josef:

Das konnte ich nicht mit anhören. Dabei habe ich richtig geweint… Aber ich bleibe dabei, Simeon bleibt hier. Den sperre ich ein. Aber ich werde etwas Anderes für sie tun. Ich gebe ihnen das Getreide mit und weil ich kein Teil von ihrem Blutgeld oder so haben möchte, stecke ich ihnen das Geld wieder oben in den Sack. Damit werden sie nicht rechnen. Vielleicht erkennen sie dann ja, wer ich bin und dass ich nicht völlig unfreundlich bin.

Ruben:

Und dann sind wir wirklich wieder aufgebrochen zurück zu unserem Vater Jakob… Aber ohne Simeon… Oh Mann. Das war eine Reise und das Beste, oder das Verrückteste ist, dass wir dann zu Hause unsere Säcke aufgemacht haben und da war dann tatsächlich auch unser Geld wieder drin. Wir haben uns echt beschämt angeguckt. Geld war noch da, aber unser Bruder nicht…

Jakob war darüber so sauer. Er hat angefangen zu weinen… Erst Josef und jetzt auch noch Simeon, meinte er. Wie viele meiner Söhne soll ich denn noch verlieren?

Die andere Idee

Die Geschichte lässt sich gut mit Figuren erzählen. Dafür eigenen sich Figuren, deren Arme und Beine sehr beweglich sind. Mit diesen Figuren wird nun die Geschichte nachgespielt und dabei vor allem auf die Haltung der handelnden Personen eingegangen. Josef, der der Herrscher ist, die Brüder, die sich verbeugen. Die Brüder, die ins Gefängnis müssen. Josef, der traurig ist. Die Brüder, die wieder aufbrechen. Auch der Weg, den sie so zurücklegen, lässt sich gut darstellen. Alternativ können auch „leere Gesichter“ verteilt werden (siehe Arbeitsblatt) und die unterschiedlichen Gefühle der Brüder und Josefs gemalt werden.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Geschichte kann mit Hilfe des Arbeitsblattes wiederholt werden. Wenn es nicht bei der anderen Idee gebraucht wurde. Dabei geht man die einzelnen Situationen der Geschichte durch und malt die Gesichter so, wie die handelnden Personen sich wahrscheinlich gefühlt haben.

Gespräch

Das Gespräch findet in der Form des „Stummen Gesprächs“ statt. Dabei werden im Raum, am besten auf Tischen, Plakate ausgelegt. Auf diese Plakate werden die unten folgenden Thesen und Sätze geschrieben. Die Jungscharler bekommen dann einen Stift und können entweder die Sätze oder auch einen Kommentar der anderen kommentieren. Nach einer gewissen Zeit, dabei kommt es auf die Jungscharler an, werden die Plakate gesammelt und nochmal vorgelesen.

Thesen:

  • Was hättest du an Josefs Stelle getan?
  • Warum ist entschuldigen gut/nicht gut?
  • Wer sich entschuldigt, ist stark.
  • Vergeben ist hilfreich.
  • Man muss sich immer entschuldigen.
  • Wer angefangen hat, ist schuld.
  • Die Brüder müssen alles wieder gut machen.

Merkvers

Entscheidet für euch, ob ihr die lange oder die kurze Version lernen wollt:

(Seid vielmehr gütig und barmherzig zueinander.) Vergebt einander, wie Gott euch durch Christus vergeben hat. Epheser 4,32b

Setzt euch in einen Stuhlkreis. 1 Kind steht neben dem Stuhlkreis vor einer Flipchart. Die anderen Kinder können die Flipchart nicht sehen.

Bringt kleine Zettel mit. Auf jedem Zettel steht ein Wort des Merkverses. Gebt die Zettel der Reihenfolge nach durch den Stuhlkreis. Jedes Kind klappt den Zettel auf, liest das Wort und versucht, sich die Worte in der richtigen Reihenfolge zu merken. Das Kind vor der Flipchart nimmt den Zettel und schreibt das Wort auf. Dann wird der nächste Zettel durch den Kreis gegeben.

Sind alle Zettel durchgegeben worden, sagen alle Jungscharler gemeinsam den Satz. Anschließend dreht das Kind die Flipchart um – stimmt der Satz?

Der Merkvers kann dann noch einige Male wiederholt werden, bis er sitzt.

Als besondere Herausforderung können die Kinder im Kreis herum den Merkvers aufsagen, wobei jeder nur ein Wort des Satzes sagt.

Gebet

Lebendiger Gott,

Danke, dass du uns so annimmst, wie wir sind. Danke, dass wir uns bei dir nicht verstellen müssen. Bitte hilf du uns ehrlich zu sein, dann, wenn es uns besonders schwerfällt. Hilf uns, auf andere zuzugeben und um Entschuldigung zu bitten und die Entschuldigung von anderen anzunehmen. Amen.

Kreatives

Um zu verdeutlichen, dass die Geschichte zwei Seiten – Angst und Gnade – hat, wird ein Bild gebastelt, in dem beide Wörter auftauchen, je nachdem, von welcher Seite geschaut wird.

Material:

  • drei gleichgroße Blätter (eins davon ein stärkerer Bogen)
  • Lineal
  • Schere
  • Kleber

Auf das eine Blatt wird Angst, auf das andere Gnade geschrieben. Das stärkere Papier wird so gefaltet, dass eine Treppe entsteht. Dabei sollte ein Streifen 1 cm breit sein. Nun werden die beiden anderen Zettel auch in 1 cm breite Streifen zerschnitten. Dann werden die Streifen abwechselnd auf das gefaltete Papier geklebt. Je nachdem, von welcher Seite man nun guckt, steht auf dem Bild entweder Angst oder Gnade.

Spielerisches

Katze fang die Maus

Alle Kinder fassen sich an den Händen und bilden einen Kreis. Einer ist die Maus und geht in den Kreis hinein. Ein weiteres Kind ist die Katze und geht außerhalb des Kreises. Sie versucht nun, in den Kreis hinein zu kommen und die Maus zu fangen. Die anderen Kinder versuchen, sie durch Arme hoch und runter oder das schnelle Zusammenstellen davon abzuhalten. Ist die Maus gefangen, wird sie danach zur Katze oder es wird anders durchgewechselt.

Rätselhaftes

Ihr könnt das Rätsel aus dem Anhang machen und den Brüdern den Weg nach Hause zeigen.

(T)Extras

Lieder:

  • Ich will nicht mehr sagen ich kann das nicht
  • Absoluto guto
  • WWJD

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Jesu Leidensgeschichte im Johannesevangelium. In insgesamt 4 Lektionen erleben wir den Weg Jesu an’s Kreuz mit:

Lektion 10 Johannes 13,1-20 Was habe ich getan?

Lektion 11 Johannes 18,1-11 Wen sucht ihr?

Lektion 12 Johannes 18,28-40 Jesus, König der Juden?

Lektion 13 Johannes 19,16b-24 Warum?

Außerdem enthalten: Ein Familiengottesdienst zur Passionszeit.

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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