Zum Einstimmen in die Lebenswelt ein paar Erkenntnisse aus der aktuellen JIM-Studie von 2016. Befragte Personen sind 12 bis 19 Jahre alt und damit nur teilweise unser Mitarbeiterklientel. Aber das ist die Generation, die unser aktuelles Team prägt:
Hier skizziert sich ein klares und vermutlich bekanntes Bild: Teens, Jugendliche und Junge Erwachsene nutzen ihr Smartphone wie selbstverständlich, ständig und für alles Mögliche. Heraus sticht dabei vor allem WhatsApp und die anderen Kommunikationsapps. Es geht ihnen um Beziehungen?! Dir vermutlich auch!?
Die Jugendarbeit kommt an sozialen Netzwerken und neuen Medien nicht vorbei. Außer sie wollen an der Zielgruppe vorbeileben. Längst schon sind Werbeaktionen bei Facebook für die nächste Freizeit, Fotos von der Gruppenstunde bei Instagram, Absprachen und Emojis bei WhatsApp, Einladungen bei Snapchat und Onlineanmeldung zur Veranstaltung Normalität.
Die gefühlte Anonymität hinter dem Smartphone erleichtert dem einen oder anderen sogar den Einstieg in ein persönliches Gespräch über ein aktuelles Problem. Mithilfe der sozialen Netzwerke ist es grundsätzlich möglich, eine recht große Masse für eine Gruppenstunde oder Veranstaltung zu erreichen. Natürlich nur mit der entsprechenden Idee und den Ressourcen. Mithilfe von WhatsApp Gruppen/Chats können Absprachen mit (allen) Gruppenteilnehmern vorgenommen werden. Gerade an WhatsApp ist kein Vorbeikommen.
Aber was wenn die Menschen sich treffen und dann nur vor ihrem Handy kleben? Und wer lebt ihnen was anderes vor? Wir dürfen nicht bei der reinen Online-Mentalität stehen bleiben. Was ist mit den persönlichen Gesprächen und echter Beziehungsbindung? Wo schleicht sich Cybermobbing ein? Wie gelingt uns eine breite Meinungsbildung? Wie können wir unsere Werte in diesen Medien leben und weitergeben? Wie können Verbindlichkeiten installiert werden? Wie können wir echte Gemeinschaft leben und Offline unterwegs sein? Wie sieht unser eigenes Medienverhalten im Alltag, im Team, während der Gruppenstunde und darüber hinaus aus? Diese Fragen sollten wir uns stellen.
Das Wichtigste ist immer noch die echte Beziehung, davon lebt unsere Jugendarbeit. Das ist neben der besten Nachricht dieser Welt unser höchstes Gut. Die Verabredung für das Treffen kann dort abgesprochen sein. Auch die Werbung für die Veranstaltung sollte sogar so modern wie möglich für die Jugendlichen sein, damit wir sie in ihrer Lebenswelt erreichen.
Daher: Ja wir müssen begrenzt und bewusst mitmachen und gleichzeitig für beziehungsbindenden Werte stehen, echte Erfahrungsräume und Offline-Zeiten ermöglichen, Jugendliche und Menschen wertschätzen, ihnen Freiraum zur Entfaltung geben und somit auch ein wichtiger (Gegen)Trend und Vorbild sein!
Ziel dieses Mitarbeiterimpulses ist es, die eigene Nutzung des Smartphones und der Medien zu reflektieren, bewusst Schritte in die Offline-Welt zu tätigen und mit den Medien bewusst als Team umzugehen oder sie eben wegzupacken.
Zu Beginn ein kleines Spiel. Schreibt für jeden Mitarbeitenden in eurer Runde einen Zettel mit seinem Namen drauf und werft diese Zettel in eine Losbox und zieht nach dem gründlichen Mischen einen Zettel raus. Dieser Mitarbeiter muss jetzt für fünf Minuten den Raum verlassen und alle anderen dürfen in dieser Zeit seine Profile in den sozialen Netzwerken durchforsten. Entscheidend ist dabei der Zeitraum der letzten zwei Wochen. Nach drei Minuten einigen sich die noch Anwesenden auf ein paar Fragen, die der entsprechende Mitarbeitende als Quiz beantworten muss.
Ob ihr reif für das Smartphone seid? Mir ist dabei aufgefallen, dass ich meinen Medienkonsum überdenken sollte. Mal sehen, was ihr denkt. Es funktioniert so.
Ihr stellt eine Nutzungsregel auf und jeder schreibt auf einem kleinen Schmierzettel per Strichliste mit, welche Nutzungsregel er grundsätzlich gut findet #geilomat.
Und in einer zweiten Spalte die Nutzungsregel, die er auch tatsächlich erfüllt #klaro. Seid ehrlich. 😀
Tauscht euch über das Erlebte aus:
Verhandelt gemeinsam Regeln und einigt euch auf 10 Regeln für euren gemeinsamen Umgang mit dem Smartphone, dem Internet und so weiter. Im konkreten Bezug auf eure Vorbildfunktion und ehrenamtliche bzw. hauptamtliche Tätigkeit. Achtet dabei nicht nur auf die zeitliche Begrenzung, auf die Gruppenstunde, sondern darüber hinaus auch auf die Begegnungen mit den Teens. Denn was ihr außerhalb des Jugendraumes macht, ist noch wichtiger!
Tauscht euch über persönliche Rückmeldungen und Kontakt untereinander und zu den Teilnehmenden aus.
Überlegt euch als Team eine Challange, die ihr gemeinsam für einen klar benannten Zeitraum durchführt. Im Idealfall habt ihr während der Gespräche eine gemeinsame Herausforderung erspürt und nutzt euch gegenseitig als Motivation und Überprüfungsorgan. 😁
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