Da geht noch was!

Tetra Pak®-Utensilos zum Selbermachen

Da geht noch was… oder kann das (mehr-)weg?

Ich muss gestehen, dass mir viele Upcycling-Ideen nicht so richtig gefallen, weil man ihnen doch immer noch ansieht, dass sie eigentlich „Müll“ sind. Nicht so bei diesem kleinen, feinen Projekt: Die Ergebnisse sehen hübsch aus und sind sogar nützlich! Endlich ein zweites Leben für das Tetra Pak®, mit dem ich was anfangen kann!

Was dabei rauskommt:

Schöne kleine Behältnisse im „Naturlook“, die man zum Beispiel als Utensilo nutzen kann für Stifte, Schreibtischkram, Kosmetikzeug, Süßigkeiten und anderes, oder auch als Mini-Blumentopf für kleine Pflanzen.

Was du brauchst:

  • leere, saubere (also ausgespülte) Tetra Paks®, z. B. von Milch oder Saft
  • einen Cutter oder scharfes Küchenmesser oder eine gute Schere
  • evtl. einen feuchten Küchenschwamm
  • Stifte, Stempel, Washi-Tape, Farben und Pinsel etc.

Und so geht’s:

Mit dem Cutter oder der Schere den oberen Teil des Tetra Pak® abschneiden, etwa ein Viertel – je nach Größe der Packung [Bild 1]. Keine Sorge, wenn der Schnitt nicht ganz sauber ist – der Rand ist hinterher sowieso nicht zu sehen. Jetzt eventuelle Reste noch gründlich ausspülen! Anschließend das Tetra Pak® ordentlich zerknautschen, ruhig mehrmals und in alle Richtungen, und hinterher wieder in Form bringen.

Nun vorsichtig die äußere, bedruckte Schicht abknibbeln [Bild 2]. Am leichtesten geht es, wenn man an der Nahtstelle anfängt. Wenn sich die Schicht nur schwer ablösen lässt, hilft es, sie an der oberen Kante mit einem Schwamm anzufeuchten und dies an schwierigen Stellen zu wiederholen.

Jetzt den oberen Rand nach außen etwa daumenbreit umkrempeln [Bild 3]. Leichter geht’s, wenn man den ohnehin zerknautschten, oberen Teil etwas nach innen drückt. Anschließend den Rand ein zweites mal umschlagen [Bild 4]. Manche TetraPaks® sind innen silbern beschichtet, andere braun – je nachdem was ihr erwischt habt, ergibt sich eher ein Natur-Look oder ein „spaciges“ Aussehen.

Zum Schluss könnt ihr euer Töpfchen/Utensilo auf einer oder mehreren Seiten noch verzieren mit Stempeln, Washi-Tapes oder Stiften [Bild 5]. Gut geht das z. B. mit Finelinern, Gel- oder Lackstiften, oder auch Plaka-/Acrylfarben. Am besten vorher an unauffälliger Stelle ausprobieren!

Wenn ihr das Behältnis als Blumentopf nutzen wollt, prüft vorher, ob es unten noch dicht ist – ansonsten kann man den Boden sicherheitshalber noch mal mit Gaffa-Tape oder Paketklebeband abdichten.

Es ist ein Kommen und Gehen in unserer Gruppenarbeit. Wie gehen wir damit um? In den Hintergrund-/Grundsatzartikeln wird das Thema »Verbindlichkeit« genauso angesprochen wie eine wertschätzende Begrüßungs- und Verabschiedungs-Kultur für TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen. Ihr findet zu »Kommen und Gehen« viele hilfreiche Anregungen und Ideen, auch für den Restart nach der Coronazeit. Dazu gibt es zu unserer neuen Themenreihe Bibelarbeiten und Stundenentwürfe für eure Gruppe, die auch online durchgeführt werden können: vom »Flügge werden«, »Unterwegsseine in Gottes Schutz«, »in sich gehen und zur Ruhe kommen« , der Heimat im Himmel, einem Filmabend und vieles mehr.

Weißt du immer genau, wo du hingehörst? Oder kennst du auch das Gefühl, dir deinen Platz in dieser Welt erst noch suchen zu müssen?

Klar, jeder von uns hat eine Familie. Aber es kommt die Zeit, wo diese Herkunftsfamilie nicht (mehr?) alles ist. Wo vielleicht die Freunde zur Familie werden. Wir erleben, wie sich Beziehungen wandeln und Familien zerbrechen und wir uns alleine und verlassen fühlen. Oder wir gehen selber los in die Welt, z. B. für ein Auslandsjahr, einen Umzug, eine neue Klasse etc. und erleben uns zuerst irgendwie »verloren« und auf der Suche, bevor wir dann im neuen Alltag ankommen. Spätestens da wird klar: Die Frage, wo meine Heimat ist und was mir mein Zuhause bedeutet, ist zwar wichtig für mein Leben – aber zugleich ist die Antwort doch wandelbar und lebendig.

Allem Wandel liegt bei dieser Frage ein Fundament zugrunde, das fest besteht und alle Zeiten überdauert. Das schauen wir uns etwas genauer an.

Der Text: Offenbarung 21, 1–7 + 22–27 (Gute Nachricht)

Wesentliches zur Offenbarung des Johannes

Das Wort Offenbarung (aus dem griechischen »apokalypsis«) möchte dem Leser eine besondere Literaturgattung verdeutlichen: In diesem Buch sollen Dinge offengelegt und verdeutlicht werden, nichts soll geheim oder verschlüsselt bleiben.

Das Thema der »Offenbarung des Johannes« wird direkt zu Beginn des Buches genannt: Die Dinge, die Jesus seinem Diener Johannes diktiert, sollen Auskunft geben über das, was in der Zukunft geschehen wird. Dabei werden dann im Verlauf des Textes sowohl die Ereignisse beschrieben, die der aktuellen Situation des Johannes entsprechen als auch die österliche Perspektive, dass Jesus all das Böse überwinden und den Sieg erringen wird.

Man geht heute davon aus, dass die Offenbarung bereits zum Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. verfasst wurde – in einer Region der heutigen westlichen Türkei, die damals noch zum römischen Reich gehörte und von Kaiser Domitian beherrscht wurde. Dieser Kaiser forderte von seinen Untertanen, als Gott angebetet zu werden – was für Christen nicht möglich war. Viele schlossen sich unter dem Eindruck der harten Verfolgung durch den Kaiser darum diesem Kult an, andere blieben Gott treu und wurden mit dem Tod bestraft.

Vor diesem Hintergrund verfasst Johannes, der übrigens nicht als Verfasser des Evangeliums nach Johannes gilt, seine Offenbarung. Im Grunde ist es eine Ermutigung an die unterdrückten Christen, in diesen schweren Zeiten durch- und an Gott festzuhalten, denn der Sieg Gottes über das Böse der Welt steht fest und wird unaufhaltsam kommen.

Die Auslegung

Ich weiß ja nicht, wie dein Lebensalltag aktuell aussieht: ob du eher zu den Mädels gehörst, bei denen alles »schick« ist oder doch eher zu denen, die neben den Sonnen- auch die Regentage des Lebens kennen. Wobei, wenn wir uns mal ein Herz fassen und ganz ehrlich sind: Hat nicht jede von uns diese Momente im Leben, wo eben NICHT alles »schick« ist – zumindest nicht in uns drinnen? Dann mag die Fassade noch so funkeln, aber in uns ist es dunkel.

Es gibt immer wieder die Momente in unserem Leben, in denen wir damit konfrontiert werden, dass unsere Wünsche und Erwartungen nicht in Einklang zu bringen sind mit dem, was uns gerade passiert. Und dann kann es ganz schnell passieren, dass wir ins Trudeln kommen, dass all das, was wir bisher als Stütze in unserem Leben kannten, wegbricht. Wir stehen daneben und können nichts tun, wenn Eltern sich dazu entscheiden in Zukunft getrennt das Leben zu meistern; wenn man aufgrund eines Jobwechsels der Eltern umziehen und sich ein neues schulisches Umfeld erobern sowie neue Freunde finden muss; wenn die Liebesbeziehung ein Ende findet, die beste Freundin sich komplett verändert etc.

Wir stehen da und es scheint, als ob uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird und es den Ort, an dem wir uns bisher zurückziehen und erlittene Wunden lecken konnten (das schützende Elternhaus, die vertraute Nähe innerhalb der Clique etc.) nicht länger gibt. Es scheint, als ob wir stattdessen der harten Realität alleine ins Auge blicken müssen. Ich bin mir sicher: Jede von uns hat gerade ihren ganz persönlichen Moment vor Augen und erlebt den Schmerz nochmal.

Als Johannes die Visionen hatte, die er im Buch der Offenbarung festhielt, durchlebte er ebenfalls eine sehr schwere Zeit. Seine Heimat wurde regiert von einem Despoten, der sich in seinem Wahn als Gott verehren und anbeten lassen wollte – und der keinerlei Skrupel hatte, alle Abweichler mit dem Tod zu bestrafen.

Johannes und die anderen Christen erlebten eine große Herausforderung: Sollten sie den Glauben verraten und Gott hintergehen – oder sollten sie Gott treu bleiben und sich in die Gefahr begeben, selbst verraten zu werden und als Strafe für ihre Ablehnung des Kaiserkultes die Todesstrafe in Kauf nehmen?

Im Gegensatz dazu erscheinen viele unserer Probleme vielleicht wie „peanuts“, aber im Grunde ist es egal, denn persönliches Leid lässt sich nur ganz schwer bis gar nicht gegenseitig aufrechnen. Aber das, was den Menschen damals Kraft und Hoffnung schenken konnte, kann uns heute vielleicht auch noch helfen.

In seiner Offenbarung verrät Johannes, wie die ganze Geschichte ausgehen wird. Es ist im Grunde »Spoileralarm XXL«, denn es geht hier ja nicht nur um irgendeine Geschichte (by the way: Wussten wirklich alle schon, dass Dobby, der Hauself, bei Harry Potter im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt?), sondern es geht um die Geschichte der Menschheit. Und damit geht es immer auch um dich und um mich. Und es geht darum, dass es am Ende gut ausgehen wird. Das erinnert mich an das Zitat »Am Ende wird alles gut – und wenn noch nicht alles gut ist, ist es noch nicht das Ende«, aber das ist ein anderer Film und ein anderes Thema.

Zurück zu Johannes: Er bekommt von Gott die Vision geschenkt, wie das Ende der Welt bzw. der Menschen aussehen wird. Und das ist keine traurige Nachricht, sondern eine Hoffnungsbotschaft: Egal, wie es gerade in deinem Leben aussieht – Gott ist noch nicht fertig mit dir! Und wenn er dann fertig ist mit dir und deinem Leben und der Geschichte der Menschen, dann werden wir einen Zustand erleben, den wir kaum beschreiben können. Die Verse in Kapitel 21 versuchen es im Ausschlussverfahren, weil sie sehr gut beschreiben, was eben alles nicht mehr sein wird: Du wirst kein Leid mehr erleben, keinen Tod und keine Tränen. Es wird alles neu werden und das, was wir bisher kannten (und worunter wir dann und wann auch zu leiden hatten), ist dann vergangen.

Bei all diesen Aussichten sind es zwei Aspekte, die mir besonders wichtig sind:

Erstens wird all das nicht geschehen, weil wir Menschen, weil du oder ich, es hinbekommen hätten, die Welt zu retten, sondern es wird alles aus Gottes Schöpferkraft und Gnade heraus geschehen. Er wird dann endlich ganz bei uns sein, uns ganz nahe kommen und bei uns leben. Wir werden ihn dann direkt hören können und seine Herrlichkeit erleben, und es wird uns gut dabei gehen.

Zweitens ist dieser Zustand nichts, was du erst irgendwann erleben kannst – wenn du gestorben bist und Gott das neue Jerusalem geschaffen hat. Denn dieses Reich Gottes ist jetzt schon angebrochen und du kannst es heute schon erleben! Gott will dir nicht erst in Zukunft ein Zuhause schenken und Heimat bieten – er lädt dich heute schon dazu ein! Jesus spricht zwar in den Evangelien davon, dass er uns vorausgeht und uns Wohnungen vorbereitet, aber auch, dass er jeden Tag bei uns ist, wenn wir uns zu zweit oder dritt in seinem Namen versammeln. Und das funktioniert auch, wenn wir uns nicht live sehen sondern in einer digitalen Konferenz.

Den Frieden, den er dir schenken will, ist kein »später mal«-Geschenk, sondern wartet abholbereit auf dich. Du musst es nur wollen und Gott im Gebet darum bitten. Dann wird er dir schon im Heute begegnen und dir einen Vorgeschmack davon schenken, wie es später sein wird, wenn du deinen Platz im Himmel betrittst.

Und bis dahin will er deine Wege hier begleiten und dir helfen, in seinem Namen überall auf dieser Welt ein Zuhause zu finden und Heimat zu erleben.

Ablauf:

Einstieg

  • gemeinsam singen und beten
  • über folgende Fragen ins Gespräch kommen:
    • Was bedeutet für dich Heimat?
    • Was ist für dich ein Zuhause? Was macht ein Zuhause aus?
      • Hier kannst du entweder mit einer Zettelumfrage arbeiten – dass die Mädchen Dinge aufschreiben oder du lässt sie dazu Collagen aus alten Zeitschriften erstellen. Das hängt u. a. davon ab, wie viel Zeit du hast …
      • Erfahrungsgemäß drehen sich die Antworten um Familie, Freunde, um das Gefühl der Sicherheit, Vertrauen und Vertrautheit, Ehrlichkeit etc.

Hauptteil

  • miteinander den Bibeltext lesen
  • mögliche Verständnisfragen klären
  • prüfen: an welchen Stellen erfüllt das neue Jerusalem im Himmel die Anforderungen, die wir an Heimat/ein Zuhause stellen?

Schluss

  • Auslegung
  • Steckbrief schreiben: jedes Mädel schreibt von sich einen kurzen Steckbrief, der sie beschreibt und deutlich macht, warum sie Heimat im Himmel finden sollte
  • gemeinsames Singen – dabei werden alle Steckbriefe mit einem positiven Bescheid versehen
  • Abschlussgebet

Material

Bibel, Stifte, Papier, Stempel/Aufkleber mit dem Druck »Gewollt«, »Willkommen«, »Genehmigt« o. ä. zusätzlich optional: alte Zeitschriften, Kleber, Scheren

Diese Themenreihe enthält die beiden Gruppenstunden zum Thema „Hinweise auf das Leiden von Jesus im Alten Testament“ aus JUMAT 2/20. Eine Einheit bezieht sich auf Psalm 22, den Psalm, den Jesus am Kreuz gebetet hat. Die andere Einheit beschäftigt sich mit einem Gottesknechtslied aus dem Jesajabuch. Die beiden Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Die beiden Einheiten eignen sich gut für den Einsatz am Ende der Passionszeit.

Das Ziel

Starter


Obwohl leiden total blöd ist, ist einer da, der für dich leiden möchte. Jesus möchte dir etwas Gutes tun.

Checker

Jesus hat alle deine Schuld auf sich genommen, obwohl er wusste, welche Schmerzen und welches Leid das mit sich bringen würde.

Der Text an sich

Im Buch des Jesaja bekommen wir, wie bei keinem anderen Propheten, das Leiden und Sterben Jesu, dem Lamm Gottes, dargestellt. Jesaja, der auch der „König der Propheten“ oder der „Evangelist der Propheten“ genannt wird, hat eine besondere Art auf Jesus und sein Tun hinzuweisen und es vorauszusagen. Es ist alles so präzise und einmalig, dass man darin Gott als den Autor der Bibel erkennen kann.
Jesaja war auch einer, dessen Name Programm war. Sein Name bedeutet „Jahwe rettet“. Und diese Rettung hatte das Volk Israel besonders nötig. Das kleine Land war eingekeilt von drei Großmächten (Assyrien, Babylonien und Ägypten), die alle versuchten, ihr Gebiet und ihre Macht zu erweitern. Da Israel sich immer wieder an einer der Mächte orientierte, anstatt sich an ihren Gott zu halten und ihm zu vertrauen, kamen sie ganz schön in die Zwickmühle … und in die Gottesferne. Sie hatten Rettung mehr als nötig!
Und eben um diese Rettung, die Gott für sein Volk – und auch für uns – bereitet hat, geht es im Jesajabuch. Jesaja war 55 Jahre als Prophet unterwegs und sollte das Volk warnen, ihnen das Gericht Gottes ankündigen und ihnen auch Trost zusprechen.

Jesaja hat in seinem Buch unter anderem vier „Gottesknechtslieder“ geschrieben. Darin wird Jesus, der Gottesknecht, auf unterschiedliche Art beschrieben. Der Knecht als das Licht der Welt (42,1-4), als das Heil der Israeliten (49,1-6), als der gehorsame Knecht (50,4-9) und – eben unser Text heute – als der Knecht Gottes, der für uns leidet (52,13-53,12).

Dieses Leiden des Gottesknechtes ist etwas Besonderes. Etwas, das man so noch nie gesehen hat und auch nicht mehr sehen wird. Jesus wird als total entstellt beschrieben. Sein Tun hat deutlichste Spuren hinterlassen. Er hat da etwas auf sich genommen, was nicht so mal kurz im Vorbeigehen erledigt werden konnte. Jesus ist gezeichnet von seinem Leiden für uns! … und von der Verachtung und Ablehnung. Das Volk Israel hätte in der momentanen Situation sicher ganz deutlich die Verachtung und Ablehnung sehen können – leider haben sie den Blick dafür wohl gerade nicht gehabt. Und obwohl das alles so war, hat Gott sich nicht davon abbringen lassen an seinem Rettungsplan für die Menschen festzuhalten. Trotz allem hat Jesus das alles auf sich genommen. Und obwohl er wusste, wie die Reaktion der unterschiedlichen Menschen aus dem Volk damals (und auch bei uns heute) sein würde. Und trotzdem wurde Heilung und Frieden für uns möglich.

Der Text für mich

Leiden … ein anderer für mich – will man das? Ist ja schon gut, wenn ich nicht selber leiden muss, aber wenn einer das für mich tun muss … da könnte man schon ein schlechtes Gewissen bekommen. Und jetzt leidet Jesus in solch einem großen Maß für mich. Nicht nur mal kurz gehänselt oder schief angeschaut von irgendwelchen Leuten. Nicht nur mal kurz eine auf die Mütze bekommen und dann ist’s wieder gut. Nein, Jesus leidet, voll und ganz. Er leidet unter seinen Freunden und Feinden. Und er weiß, dass dieses Leiden erst im Tod sein Ende findet. Das sind wirklich schlechte Aussichten. Und trotzdem tut Jesus es – FREIWILLIG! „Macht“ das noch was mit mir? Ist das für mich auch jetzt wieder eine Tat, die mein Leben verändert – jeden Tag neu? Oder ist es schon „normal“? Schließlich „feiern“ wir jedes Jahr an Karfreitag, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist und wir singen es oft in unseren Liedern. Kann ich das Leiden und die Verachtung, die Jesus getragen hat, sehen? Welchen Blick habe ich für ihn?

Eigentlich kann es nicht sein, dass es „normal“ ist oder wir den Blick für die Tat nicht mehr haben, schließlich ist es eine unglaublich große, besondere, ehrenvolle, unvorstellbar liebevolle Tat, die Jesus da für uns getan hat. Wollen wir uns doch wieder neu bewusst machen, was Jesus tat, und uns wieder neu an dem Liebesbeweis Jesu freuen.

Der Text für dich

Starter

Mit Leiden kennen sich die Kinder sicherlich auch aus – der eine mehr der andere weniger. Kinder leiden unter ihrer Leistung in der Schule, ihrem Status im Freundeskreis, ihren familiären Gegebenheiten oder auch ihren eigenen Ansprüchen. Aber Leid oder Leiden, ist, egal in welchem Maß, nichts, was sich die Kinder wünschen. Es wäre schön, wenn das Leben ohne Leiden ginge. Daher ist es doch unverständlich, dass da einer ist, der freiwillig leidet – allumfassend leidet. Physisch und psychisch. Was treibt diesen Jesus an, dass er das alles auf sich nimmt? Warum tut er das für mich?

Checker

Die Checker-Kinder haben das (wie auch wir) schon oft gehört und an Ostern mitgefeiert, dass Jesus ans Kreuz genagelt, gestorben und (Gott seid Dank!!) auch wieder auferstanden ist. Dass er ans Kreuz genagelt wurde und dort sicher Schmerzen hatte, ist nichts Neues für die Kinder. Aber wollen wir auch gerne mithelfen, den Kindern die Weite und die Konsequenz dieser Tat (neu) bewusst zu machen? Dass auch die Checker wieder neu begreifen, dass Jesus das gerne für sie getan hat. Dass auch sie einen neuen Blick auf das unglaubliche Tun am Kreuz bekommen um zu sehen, was wir geschenkt bekommen – Liebe, Vergebung, Frieden, ewiges Leben und noch viel mehr.

Der Text erlebt

Material

Evtl. Verkleidung für Gerichtsverhandlung, Tische und Stühle, einzelne Zettel mit den Anklageschriften, ausgedruckte Bilder (König und Schaf), Verbandstasche oder einfach Binden und Pflaster, Emojis für jedes Kind ausgedruckt

Hinführung

Idee 1: Gerichtsszene

Wir spielen alle zusammen eine Gerichtsszene nach. (Gerne Tische und Stühle wie im Gerichtssaal aufstellen und evtl. Verkleidungen bereitlegen.) Ein Kind wird zum Richter ernannt, die anderen sind die Schöffen. Ein Mitarbeiter spielt immer unterschiedliche Angeklagte. Ein zweiter Mitarbeiter (kann auch von einem Kind übernommen werden) verliest die Anklageschrift. Die Kinder sollen nach der Verlesung und einer Befragung des Angeklagten entscheiden, ob er schuldig oder nicht schuldig ist und welche Strafe angebracht wäre.

  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, am vergangenen Donnerstag beim Bäcker/in der Schule eine Packung Kaugummis gestohlen zu haben.
  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, im letzten Winter seinen Freund ohne Vorwarnung mit Schneebällen beworfen zu haben.
  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, seinem Klassenkameraden die Hausaufgaben erklärt zu haben.
  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, sich geweigert zu haben, seiner Mama beim Staubsaugen der Wohnung zu helfen.
  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, bei der letzten Mathearbeit abgeschrieben zu haben.
  • Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, die Nachbarin bewusst angelogen zu haben.

Idee 2: Bewertung von Situationen

Jedes Kind bekommt zwei klein ausgedruckte Emoji-Daumen (Daumen hoch und Daumen runter). Man kann natürlich auch einfach mit dem eigenen Daumen die Bewertung machen. Wir zeigen den Kindern unterschiedliche Situationen auf, die sie bewerten sollen. Ist die Konsequenz, die es aus der Situation gab, okay?

– Du hast in der Klassenarbeit eine 1 geschrieben. Jetzt ist dein Klassenkamerad stinkig und redet nicht mit dir, weil er eine 4 geschrieben hat.

– Du hast von deiner Tante deine Lieblingsschokolade geschenkt bekommen. Dein Bruder hat dir das letzte Stück Schokolade weggegessen, einfach ohne zu fragen.

– Dein Freund lädt dich nicht zu seinem Geburtstag ein, obwohl du ihn eingeladen hattest.

– Im Sportunterricht hast du dir das Bein gebrochen, weil dein Klassenkamerad dich geschubst hat.

– Es ist heiß, alle gehen ins Schwimmbad. Du darfst nicht gehen, weil dein Bruder/deine Schwester/deine Freundin und du Streit hatten.

Verkündigung

Textbetrachtung mit Bildern und Gegenständen

(Die Beispiele müssen je nach Einstieg angepasst werden.)

Es gibt Situationen, da ist es richtig, dass man eine Strafe bekommt, zum Beispiel, wenn man einfach lügt, stiehlt oder Regeln nicht beachtet. Das ist nicht okay. Da kann man es auch verstehen, dass Konsequenzen daraus entstehen. Irgendwie wäre es ja nicht okay, wenn jemand was Schlechtes tut und es geschieht nix. Er tut es einfach. Und vor allem würde derjenige dann denken: letztes Mal ist auch nix passiert, dann kann ich das ruhig wieder machen. Aber dabei bedenkt er wohl dann nicht, was das mit den Leuten macht, die bestohlen oder angelogen oder schlecht behandelt wurden.
Aber es gibt auch Dinge, da versteht man es nicht, wenn man bestraft wird. Wenn man jemandem hilft, ihm etwas erklärt oder was Gutes tut, dann kann es doch nicht sein, dass man dafür bestraft wird! Wenn das geschieht, dann wehrt man sich, dann sagt man, dass das nicht richtig ist und dass man die Strafe nicht haben möchte und auch nicht verdient hat.

In der Bibel finden wir ein paar Lieder, die unterschiedliche Situationen beschreiben. Wir kennen da aber keine Melodien zu den Liedern.
Ich habe hier ein paar Bilder und Gegenstände aus einem solchen Lied.

Erstauntes Gesicht eines Königs

Was sehen wir? Einen erstaunten König. Was lässt einen denn so schauen?
Wenn man total überrascht ist über etwas. In dem Lied, das wir heute anschauen, steht drin, dass es so dem König bzw. vielen Königen auch gehen würde. Wenn sie sehen, was mit einem bestimmten Menschen los ist. Der Mensch, über den das Lied geschrieben ist, ist nämlich ein ganz besonderer. Und wenn die Könige, die die Chefs von Ländern sind, den bestimmten Menschen sehen werden, dann werden sie total erstaunt sein. Denn so etwas kennen sie nicht, so was haben sie noch nie gesehen und erlebt. Jemanden, der so etwas tut!

Verbandsmaterial

Wann braucht man das? Manchmal braucht man nur ein kleines Pflaster und dann ist schon wieder alles gut und manchmal braucht man einfach auch viel mehr. Manchmal sind die Wunden und die Verletzungen so groß, dass man mit einem Pflaster nicht weit kommt. Manchmal hilft noch ein Verband und manchmal muss man einfach zum Arzt oder ins Krankenhaus und die nähen es dann wieder zu. Wenn man eine Verletzung hat, weil man sich irgendwo angestoßen hat, oder weil man vom Fahrrad fiel, dann ist das halt echt doof, aber okay, das kommt vor. Wenn man aber eine Verletzung hat, weil man einfach absichtlich von jemandem geschlagen oder geschubst wurde und auf einen harten Gegenstand drauffiel, dann ist das nicht okay. Da ist man doch entsetzt oder stinkig, dass der andere das getan hat. Das geht doch nicht!
Aber in unserem Lied gab’s auch solche gemeinen Verletzungen.

Verlorenes Schaf 

Wenn ihr das Schaf seht, was meint ihr, wie es ihm geht? Ängstlich, eingeschüchtert, irgendwie verstört. Wann könnte es einem Schaf denn so gehen? Wenn es nicht weiß, wo es ist, wenn es Ärger mit dem Hirten oder mit dem Schäferhund bekommt, wenn es vielleicht was gegessen hat und jetzt geht es ihm nicht mehr gut, wenn es was angestellt hat und Angst hat vor der Strafe. Das Schaf hier hat keine Ahnung, wo es ist. Es läuft rum und sucht gutes Essen, aber es weiß nicht, wo es das finden kann. Es sucht die anderen Schafe, aber es weiß nicht, in welche Richtung es gehen muss. Es sucht den Hirten, aber auch der ist nicht zu finden. Da ist es kein Wunder, dass das Schaf hier so entsetzt und ängstlich schaut. Da kann es einem ja nicht richtig gut gehen.

Die andere Idee

Montagsmaler

Man kann die unterschiedlichen Bilder auch beim Spiel „Montagsmaler“ von den Kindern malen lassen oder sie pantomimisch vorspielen lassen. (Erstaunter König, verletzter Mensch, verlorenes Schaf.)

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Bilder werden in die Mitte gelegt oder aufgehängt. Anhand der Bilder gehen wir das Gottesknechtslied mit den Kindern durch.

In der Zeit, in der das Lied geschrieben wurde, war nicht alles ganz so toll in dem Land Israel. Die Leute, die dort lebten, waren echt nicht gut drauf. Sie hatten einfach aufgehört, mit Gott zu reden und ihm zu vertrauen. Da ging so manches drunter und drüber. In dieser Zeit lebte ein Mann, der hieß Jesaja. Jesaja sagte ihnen so einiges, was nicht gut lief bei ihnen und sagte ihnen, dass sie doch wieder auf Gott hören sollten. Aber die Leute hörten lieber auf andere Könige. Wenn die nicht mehr auf Gott hören, dann kann man ja nicht erwarten, dass Gott ihnen noch hilft. Das würden wir sicher verstehen, dass Gott da „Nein“ sagt.

In der Bibel lesen wir aber, dass Gott ganz anders ist. Er ist nicht beleidigt. Er lässt seinem Volk durch Jesaja sagen, dass er ihnen helfen möchte und dass alles wieder gut werden kann. Das ist der Hammer!!

Bild zeigen: erstauntes Gesicht eines Königs

Weil das so der Hammer ist, deswegen werden die Könige auch so schauen. „Boah, das gibt’s doch nicht. Das kann doch nicht sein, dass ein Herrscher sich so klein und niedrig macht und solche Schmerzen auf sich nimmt … für Leute, die sich nicht mal für ihn interessieren.“ Die Könige, die zu der Zeit gelebt haben, als Jesus gekreuzigt wurde, die waren auch ganz schön überrascht. Jesus starb wirklich am Kreuz. Da nahm Jesus die ganze Strafe, die eigentlich die Menschen verdient hatten, auf sich. Da kamen die Könige wirklich ins Staunen. Wer übernimmt denn schon gerne eine Strafe für einen anderen?

  • Würdest du für jemand anderen eine Strafarbeit schreiben wollen?
  • Würdest du für jemand anderen Hausarrest haben wollen?
  • Würdest du für jemand anderen auf dein Taschengeld verzichten wollen?

Irgendwie mag man das nicht so. Aber jetzt, jetzt steht in dem Lied drin, dass Jesus genau das gemacht hat. Er hatte keine Strafe verdient. Er hat nix angestellt, wofür er hätte bestraft werden müssen. Und trotzdem …

Verbandsmaterial zeigen

Trotzdem ging es ihm so schlimm. Er hatte nicht nur eine kleine Schramme am Bein oder einen gebrochenen Arm. In der Bibel steht, dass er sehr schlimm aussah, weil er schlimme Schmerzen ertragen musste. Er sah so schlimm aus, dass die Leute gar nicht mehr hinschauen konnten. Und das Allerschlimmste für ihn war, dass Gott nicht mehr bei ihm war. Geht das, dass Gott nicht mehr da ist? Er ist doch immer bei uns. Genau, das stimmt. Das ist so: Gott ist immer bei uns! Aber in dem Moment, als Jesus am Kreuz hing und alles was wir falsch gemacht hatten, an ihm dranhing (jede Lüge von mir, jedes gemeine Wort, jedes Wegnehmen von Dingen, die mir nicht gehören, jedes doofe Denken über andere Leute, …) – da konnte auch Gott nicht mehr hinschauen. Da ging auch Gott weg und hat gesagt: Das ist so schlimm, da kann ich nicht sein.
Da hing Jesus am Kreuz – ganz alleine und mit schlimmen Verletzungen, am Körper und im Herz.
Er hätte runtergehen können vom Kreuz. Das hätte Jesus geschafft, aber er hat die Menschen, die ums Kreuz herum unterwegs waren angeschaut und gedacht: Ich muss hierbleiben. Die Menschen, die wissen gar nicht, wohin sie gehen sollen, die wissen gar nicht, was in ihrem Leben passieren soll, die brauchen Hilfe.

Bild zeigen: verlorenes Schaf

Die laufen hier rum wie verlorene Schafe. Die brauchen jemanden, der ihnen hilft, den richtigen Weg zu finden. Deshalb blieb Jesus am Kreuz und ist dort gestorben.

Gespräch

Mit den Kindern kommt man über folgende Fragen ins Gespräch. Dabei schaut man, welcher Punkt gerade der „wichtigste“ für sie ist.

  • Kannst du das glauben, dass Jesus das wegen dir getan hat?
  • Kannst du glauben, dass Jesus dir helfen kann, in deinem Leben zurechtzukommen (auch wenn es manchmal schwierige Situationen gibt, in der Schule/der Familie/mit Freunden oder auch mit Fehlern, die du gemacht hast)?
  • Kannst du dir vorstellen, wie schlimm das für Jesus war, mit den Schmerzen und ohne Gott?

Es ist so gut, dass Jesus am Kreuz blieb und nicht runterging, damit wir wieder Freunde von ihm sein können.

Merkvers

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss all das Gute nicht, das er für dich tut. Er vergibt dir alle deine Sünden und heilt alle deine Krankheiten. Psalm 103,2+3 (NL)

Wir schlagen mit den Kindern den Vers in der Bibel nach. Wenn die Kinder ihre eigene Bibel dabeihaben, können sie den Vers ja anmalen. Den Kindern wird noch mal erklärt, was für ein tolles Geschenk das ist, was Jesus tat. Dafür loben wir ihn.

Gebet

Als Gebet wird eine Postkarte oder kurzer Brief an Gott geschrieben: Gott, ich bin dir dankbar für …

Kreatives

Der Merkvers oder das Danke-Gebet werden auf einen Verband geschrieben. Meine ganzen Verletzungen und Krankheiten nahm Jesus auf sich.

Spielerisches

Die Kinder bekommen einen Ortsplan. Darin sind ein paar Stellen markiert, die sie finden sollen. An den Stellen finden sie einen Stempel, den sie sich auf ihren Ortsplan machen. Ohne Ortsplan wäre es ganz schön schwierig, die Stempel zu finden. Sie würden umherirren wie die Schafe in dem Lied vom Jesaja. Gut, dass Jesus auch unser „Ortsplan“ sein möchte, der zeigt, wo wir langgehen können.

Die Alternative zum Ortsplan ist ein Plan vom Gemeindehaus oder der Kirche.

Rätselhaftes

Wir veranstalten ein Kreuz-Wörtersuchen. Dazu wird ein langes Wort für alle sichtbar aufgeschrieben, welches mit dem Thema zu tun hat, zum Beispiel Kreuzigungsszene. Nun haben alle die Aufgabe, innerhalb einer bestimmten Zeit (ca. 2 Minuten), aus den vorhanden Buchstaben, so viel wie möglich neue Wörter zu bilden. Einige Beispiele: Kreuz, Kreuzung, Zeiger, Kresse … Wörtersuchen kann man über mehrere Runden spielen, wenn immer wieder ein neues Wort verwendet wird.

(T)Extras

Lieder

Superstar

Ich bin von innen, außen, oben, unten

Gottes große Liebe

Was zu Ostern geschah

Jesus kam für dich

Spiele

Es können viele kleine Spiele gemacht werden, bei denen die Kinder relativ häufig verlieren werden. Für jedes „Versagen“ bekommen sie einen Stein, den sie tragen müssen. Am Ende muss es die Möglichkeit geben, die Last wieder loszuwerden. Aber wie wäre es, wenn man die Last nicht loskriegen würde? Gut, dass Jesus uns alles abgenommen hat!
Kleine Spiele können sein (muss jeweils an die Gruppengröße angepasst werden):
Ein Mitarbeiter/Kind sitzt auf einem Stuhl, die Gruppe muss den Stuhl drei Minuten hochhalten.
Die Kinder müssen einen Stein finden, der genau 768g wiegt.

Alle Kinder zusammen müssen 100 Hampelmänner machen.

Die Kinder müssen in 2 Minuten 5 Luftballons so weit aufpusten, dass sie platzen.

In 3 Minuten müssen zwei unterschiedliche Arten von Perlen (oder Erbsen und Linsen oder Ähnliches) sortiert werden.

Auf eine Schnur müssen in 2 Minuten 60 Perlen aufgefädelt werden.

Aktionen

Die Kinder bekommen einen schweren Gegenstand oder viele verschiedene zum Tragen. Damit müssen sie eine vorgegebene Strecke überwinden. In der ersten Runde trägt jeder die Sachen allein zum vorgegebenen Ort, dann trägt man es mit der gesamten Gruppe und am Ende rennt man die Strecke, ohne dass die Kinder etwas tragen, denn der Mitarbeiter trägt es. Die Zeit wird jeweils gestoppt. Bei welchem Lauf haben sie am wenigsten Zeit gebraucht? Warum war das so? (Du musstest am Ende nicht mehr selber tragen. So macht es auch Jesus. Er trägt deine Schuld für dich.)

Kreatives

Wir basteln uns aus zwei kleinen Stöcken und einem Bindfaden ein Kreuz. An dem Kreuz kann der Verband mit dem Danke-Gebet oder dem Merkvers befestigt werden.

KON 01.2020 hat das Thema Aufbruch. Aufbrechen – das ist spannend, aufregend, manchmal auch schmerzlich. Es macht neugierig, nervös oder traurig – je nachdem, was man hinter sich lässt und was vor einem liegt. Menschen sind sehr unterschiedlich gestrickt, was das Aufbrechen angeht: Manchen fällt es eher schwer, sich zu verabschieden und auf einen neuen Weg zu begeben, andere stehen eigentlich permanent in den Startlöchern und können es gar nicht erwarten, endlich wieder aufzubrechen.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Ideen für ein Bullet-Journal (Reisetagebuch)

Das Wort »Journaling« ist in aller Munde – ob es jetzt das »Bullet Journal« (anstatt von Kalender führen) oder das »Bible Art Journaling« ist, bei dem man sich auf kreative Art und Weise mit Gottes Wort auseinandersetzt. »Journal« ist im Deutschen wie im Englischen ein anderes Wort für Tagebuch. Warum nicht auch seinen Urlaub »journalen«? Das ist mal etwas anderes als ein normales Fotoalbum. 

Wie du dir dein eigenes »Reisejournal« basteln kannst erfährst du jetzt.

Material für den Umschlag:

  • Kleber und Schere
  • ein Heft 
  • eine Stadt- oder Landkarte (bekommt man in manchen Touristeninformationen kostenlos)
  • optional: ein Etikett/ Label

Materialen fürs Journalen:

  • Washi-Tape
  • Stempel
  • Verschiedene Arten von Stiften (Die sind alle kein »Muss«, aber damit macht es noch mehr Spaß!)
  • Fotos, Tickets, Flyer, Bons …

So wird’s gemacht:

Zunächst musst du die Karte auf die passende Größe zuschneiden, sodass du dein Heft darin einschlagen kannst. Achte darauf, dass du genug Rand mit berücksichtigst, der dann nach innen gefaltet und festgeklebt wird. Fange mit einer Seite an. Erst beklebst du das Cover des Heftes und arbeitest dich dann zur Rückseite vor. Dann schneidest du von den Rändern die Ecken ab und schneidest oben und unten mittig ein (s. Foto). Die Ränder knickst du nach innen um und klebst sie dort fest. Weil das nicht besonders schön aussieht, kannst du die erste und die letzte Seite des Heftes jeweils auf die umgeschlagenen Ränder kleben. Wenn du magst, kannst du auf das Cover noch einen Titel für dein Reisetagebuch schreiben. 

Jetzt kannst du loslegen! Vielleicht hast du vom letzten Urlaub noch Fotos, Tickets, Flyer und andere Erinnerungen gesammelt, die du jetzt einkleben und reinschreiben kannst. Oder du nimmst dein Tagebuch mit auf deine nächste Reise und hältst alles direkt vor Ort fest.

“Bible Art Journaling” (kurz BAJ) ist eine Form des Bibellesens: Was einem beim Lesen besonders wichtig geworden ist, wird kreativ gestalterisch umgesetzt. Dabei kann es ein Wort sein, das einen anspricht, ein Vers, der einen bewegt oder herausfordert. Diese Worte werden dann im Text hervorgehoben mit Farben, Stempeln, eingeklebten Symbolen, Geschenkpapier etc. Aber keine Angst: Man muss nicht besonders künstlerisch begabt sein und auch nicht zeichnen können. Es geht zuerst um den biblischen Text und was er uns heute sagt und weniger um die gestalterische Klasse.

Ist das überhaupt was für Kinder?

Gerade Kinder lieben es, zu malen, zu kleben und zu basteln. So bekommen sie einen ganz persönlichen Zugang zu Versen und Geschichten der Bibel. Inzwischen gibt es extra für Kinder eine Bibel, mit der sie BAJ betreiben können. Dabei handelt es sich um eine Kinderbibel NT (Eckart von Nieden) mit extra viel Rand neben den Texten und einem weißen Bibelcover, das die Kinder noch gestalten können. Dazu gibt es Gestaltungstipps und Stickerbögen.

Im Vorfeld

Zunächst einen Bibeltext aussuchen. Da die Kinder nicht alle eine BAJ-Bibel besitzen, den Bibeltext einfach für alle kopieren.

Materialien zur Gestaltung des Textes besorgen. Für jedes Kind einen Karton, auf den der Text geklebt wird. So drückt nichts durch das Papier durch. Vor der Gruppenstunde alles auf einem Tisch bereitlegen und das Material mit Zeitungspapier unterlegen. Wer zum ersten Mal mit den Kindern „journalt“, hält einige fertige Beispiele aus anderen Bibeltexten bereit, damit die Kinder sich die Sache besser vorstellen können.

Und so geht’s

  • Den Kindern erklären, worum es geht.
  • Beten, dass Gott durch den Text zu ihnen spricht.
  • Den Text austeilen.
  • Den Text laut vorlesen.
  • Den Kindern Zeit lassen, den Text selbst nochmal zu lesen.
  • Die Kinder fragen, welche Worte, Sätze ihnen wichtig sind und sich mit ihnen über den Text austauschen. Offene Fragen stellen (Wieso? Wo? Warum? …).
  • Die Kinder ermutigen, den Text zu gestalten, dass sie nicht vergessen, was ihnen heute wichtig wurde.
  • Den Kindern helfen, die sich etwas schwer tun.
  • Und nun einfach drauflos „journalen“. Keine Angst, sich zu vermalen. Manchmal entstehen so ungeplant die schönsten Seiten!
  • Am Ende gegenseitig die Ergebnisse zeigen.

 

Was du brauchst:

  • Menschen, die mitmachen – optimal sind außer dir noch 24 (oder sonst 12 oder 6 oder 4, …)
  • einen Fotokopierer (oder Scanner/Drucker) und festeres weißes Papier (140–160g)
  • verschiedene schwarze Stifte, Stempel, Washi-Tapes, Zeitungen, Bastelpapiere …
  • eine Schneidemaschine (oder Schere und -Lineal/Bleistift)
  • 25 Papiertüten mit Boden (Packpapier oder weiß), die man z. B. für Adventskalender kaufen kann, und 25 kleine Holzwäscheklammern oder schöne Büroklammern

Das Ergebnis:

Jede Beteiligte bekommt einen Adventskalender, bestehend aus einer Papiertüte mit 24 verschiedenen, selbst gestalteten Schwarz-weiß-Karten im DIN-A6-Fomat. Jeden Tag kann man eine Karte herausholen und z. B. mit der Klammer außen an der Tüte befestigen (oder nach und nach auf eine Leine hängen), so dass man sie den ganzen Tag vor Augen hat.

So geht’s:

Bei 25 Beteiligten gestaltet jede(r) eine Karte im DIN-A6-Format in schwarz-weiß, mit einem schönen Spruch, einem adventlichen Bibelvers, einem Bild/Cartoon, einer Liedzeile/-strophe – alles ist möglich! Diese wird 24 mal kopiert, so bekommt jede(r) alle anderen Karten. Bei weniger Mitmachenden gestaltet jede entsprechend mehr Karten. Je mehr Leute mitmachen, umso unterschiedlicher wird der Stil der verschiedenen Karten.

Zielgedanke

Es fällt oft schwer, zu unserer Freundschaft mit Jesus zu stehen. Es lohnt sich aber, dafür einzustehen.

Merkvers

Haltet durch, dann werdet ihr das wahre Leben gewinnen! Lukas 21,19

Situation der Jungscharler

Christsein ist uncool. Vielen Jungscharlern fällt es heutzutage nicht einfach, zu ihrem Glauben und ihrer Freundschaft zu Jesus zu stehen. Andere machen sich lustig darüber und lachen einen deshalb vielleicht sogar aus. Umso wichtiger ist es, dass wir die Kinder darin bestärken, zu ihrem Glauben zu stehen. „Hier stehe ich und kann nicht anders …“ Martin Luther ist hier ein starkes Vorbild. Martin Luther spielt im Jahr 2017, dem Jahr des Reformationsgedenkens eine große Rolle. In der Schule wird das oftmals thematisiert werden und auch in der Öffentlichkeit ist Martin Luther ein großes Thema. Vielleicht sind manche Kinder und vor allem Mitarbeiter von dem Lutherthema schon angenervt, wir sollten aber trotzdem die gesellschaftliche Relevanz des Themas nutzen, um die Person Martin Luthers mit den tiefen Inhalten seiner Lehre zu verknüpfen und Kindern deutlich zu machen, wie er gelebt und geglaubt hat und dass das an vielen Stellen für uns eine Vorbildrolle haben kann.

Erklärungen zum Text

Die wichtigsten Stationen im Leben von Martin Luther:

Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben (Sachsen-Anhalt) geboren. Der Plan seines Vaters war es, das Martin studieren sollte, um später ein gutes Leben führen zu können. Doch in einer Nacht änderte sich alles. Martin geriet in ein schlimmes Gewitter und hatte furchtbare Angst, dass er sterben müsse. So rief er Gott um Hilfe und versprach ihm, dass er ins Kloster geht und Mönch wird, wenn er nur heil aus diesem Gewitter heraus kommt. So geschah es dann auch, dass Martin ins Kloster ging, sehr zum Ärger von Martins Vater.

Während seiner Zeit im Kloster ging es Martin oft schlecht, da er sich viele Sorgen machte. Er dachte immer, dass Gott ihn für all die Dinge, die er falsch machte (Sünde), schrecklich bestrafen wird. Doch eines Tages erkannte er beim Lesen in der Bibel, dass Gott kein strafender, sondern ein liebender Gott ist. Die Kirche predigte zu dieser Zeit jedoch das genaue Gegenteil. Sie erzählte den Leuten, dass Gott sie für all ihre schlechten Taten in der Hölle (Fegefeuer) schmoren lassen würde. Um ihre Zeit in der Hölle zu verkürzen, konnten die Leute Ablassbriefe kaufen. Somit bekam die Kirche viel Geld. Martin Luther erkannte, was für Geschäfte die Kirche mit diesem Ablasshandel machte. Er ärgerte sich fürchterlich darüber und auch andere Missstände innerhalb der Kirche ärgerten ihn sehr. Da die Leute oft nicht lesen konnten und es die Bibel in dieser Zeit nur auf Latein gab, konnte die Kirche den Menschen erzählen was sie wollte, da die Menschen nicht nachlesen konnten, ob das Gesagte wirklich in der Bibel steht. So kam es, dass er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Wittenberger Kirchentür anschlug.

Der damals katholischen Kirche passte dies natürlich überhaupt nicht. Deshalb wurde Luther vor den Reichstag in Worms gestellt. Dort sollte er seinen Thesen widersprechen. Doch Luther tat dies nicht, sondern sagte den berühmten Satz: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Danach wurde er für vogelfrei erklärt, das heißt, jeder konnte ihn umbringen, ohne dafür bestraft zu werden. Ein Freund von Luther entführte ihn daraufhin und brachte ihn auf die Wartburg, wo er in Sicherheit war. Dort begann Luther die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche zu übersetzen, und zwar in einer solchen Sprache, dass sie jeder, also auch die einfachen Leute, verstanden. Noch heute gibt es die Lutherbibel, und sie hat keinesfalls an Bedeutung verloren.

Treffpunkt

Aktionen

Die Aktionen beziehen sich überwiegend auf den Thesenanschlag.

Papierschöpfen

Die Kinder können bei dieser Aktion ihr eigens Papier herstellen. Unter folgendem Link findet sich eine gute Anleitung: http://www.geo.de/GEOlino/kreativ/basteln/basteltipp-papier-selber-machen-68859.html

Wenn man Papierschöpfen als einen kleinen Teil der Gruppenstunde machen will, dann sollte man das angesetzte Papier und den Rahmen schon im Vorfeld vorbereiten, sodass die Kinder nur das Papier schöpfen und trocknen müssen. Man kann natürlich Papier schöpfen auch als ein Projekt über mehrere Wochen machen, also zunächst den Rahmen bauen usw.

Hammerspiele

Man benötigt einen Hammer und Nägel. Jedes Kind bekommt einen Nagel und hat die Aufgabe diesen, mit möglichst wenigen Schlägen, in einen Holzklotz zu schlagen.

Stempel

Bei dieser Aktion können die Kinder ein Blatt gestalten. Die Stempel können Motive oder auch Buchstaben sein. Man hat die Möglichkeit fertige Stempel zu verwenden, es ist aber auch schön, wenn die Jungscharler die Stempel selbst entwerfen. Für die Herstellung eines Stempels wird eine große, rohe Kartoffel quer halbiert wird. Nun kann ein Motiv, eine Form oder ein Buchstabe in die Kartoffel geschnitten werden. Danach wird der Stempel mit Farbe bestrichen und los geht’s.

Zeitungsbrief

Bei dieser Aktion können die Kinder aus vielen verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften Buchstaben und Wörter ausschneiden. Diese Buchstaben und Wörter werden aufgeklebt und ergeben eine Botschaft. Vielleicht kann die Botschaft auch als Brief verschickt werden. Dann sollte man aber darauf achten, dass der Brief nicht als „Erpresser- oder Drohbrief“ wahrgenommen wird, sondern er sollte eine gute, wertschätzende Botschaft enthalten, zum Beispiel Grüße aus der Jungschar.

Knackpunkt

Die Geschichte von Martin Luther wird von einem Mitarbeiter erzählt. Zur Veranschaulichung der einzelnen Lebensstationen, kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Man benötigt folgende Gegenstände: eine Spielzeugfigur für Luther; Trommel o. Ä. für das Gewitter und seine Entscheidung, Mönch zu werden; ein Kreuz für sein Leben als Mönch; ein Herz für seine Entdeckung, dass Gott ein liebender und kein strafender Gott ist; ein Hammer für den Thesenanschlag; eine aufgemalte Sprechblase in der das Wort „Nein“ steht; eine (Luther)Bibel für seine Zeit auf der Wartburg.

Alternativ könnte sich ein Mitarbeiter verkleiden und die Geschichte aus Luthers Sicht erzählen.

Zum Einstieg werden die einzelnen Gegenstände in eine Tasche gepackt. Die Kinder dürfen nun nacheinander in die Tasche fassen und versuchen, einen Gegenstand zu erfühlen. Wurden alle Gegenstände erraten, beginnt der Mitarbeiter seine Erzählung. Er nimmt die Spielzeugfigur und erzählt:

Wir befinden uns im Jahr 1483. Am 10. November hörte man in einem Haus in der Stadt Eisleben ein Baby schreien. Es war gerade geboren worden. Das Kind war ein Junge. Seine Mutter Margarethe fragte ihren Mann Hans: „Wie wollen wir das Kind nennen?“ „Morgen werden wir ihn taufen lassen“ sagte Hans „und morgen ist der Tag des Heiligen Martin. Wir werden ihn deshalb Martin nennen.“ Diese Szene spielte sich so vielleicht im Haus der Familie Luther ab. Damals kannte Martin Luther noch niemand, aber irgendwann wurde dieser Mann bekannt. Er war so bekannt und wichtig, dass wir ihn noch heute, über 500 Jahre nach seiner Geburt, kennen. Wenige Zeit später zog die Familie Luther nach Mansfeld, weil Hans Luther dort als Bergmann arbeiten konnte. Sein Vater hatte hart gearbeitet, damit die Familie genügend Geld hatte und es ihnen gut ging. Martin sollte eines Tages studieren, damit es ihm und seiner Familie auch gut gehen würde.  Martin war ein guter Schüler. Deshalb wurde er auf Schulen in andere Städte geschickt. Das kostete viel Geld. Als Martin 18 Jahre alt war beendete er seine Schule. Sein Vater wollte, dass er Rechtsgelehrter, Jurist wurde und deshalb schickte er ihn auf die Universität, wo er Jura studierte. Das Studium schloss er mit dem Titel Magister ab. Sein Vater war sehr stolz auf ihn. Eines Nachts, als Martin auf dem Nachhauseweg war, zog plötzlich ein fürchterliches Gewitter auf.

Der Mitarbeiter legt die Trommel hin.

Das Gewitter war so schlimm, dass Martin dachte, er müsse jeden Moment sterben. Ganz in der Nähe von ihm schlug ein Blitz ein. Er war zu Tode erschrocken. Er schrie laut um Hilfe. Dabei machte er das, was viele Menschen damals taten. Er rief: „Hilf, heilige Anna!“ Anna war eine Heilige. Heilige waren Menschen, die schon gestorben waren. Zu ihren Lebzeiten waren sie sehr fromm gewesen, haben an Gott geglaubt und viele gute Dinge getan.  Man glaubte, dass sie nach dem Tode direkt zu Gott kommen und als „Heilige“ ganz nah bei ihm lebten.  Diese Heiligen bat man um Hilfe. Martin rief nicht nur um Hilfe, sondern schloss ein Gelübde an, also ein versprechen, was er einlösen wollte, wenn er aus dieser todesbedrohlichen Situation lebend herauskommen sollte. Er schrie: „Hilf, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Er hielt sein Versprechen Martin kam heil durch das Unwetter, hielt sein Wort und wurde Mönch. Seinem Vater passte das allerdings gar nicht. Doch Martin ließ sich nicht davon abbringen.

Das Kreuz wird hingelegt.

So lebte Martin einige Jahre im Kloster, doch so richtig glücklich war er nicht. Er versuchte, sehr ernsthaft für Gott zu leben. Er betete viel, las viel in der Bibel und verzichte auf Essen, er fastete also für Gott. Er versuchte alles zu tun, was Gott gefiel. Dabei war er aber am Verzweifeln, denn er merkte: Ich schaffe das nicht. Ich kann mich bemühen wie ich will, aber meine Sünde ist so groß. Ständig hatte er Angst, dass Gott ihn für all die Dinge, die er falsch machte, schrecklich bestrafen würde. Doch eines Tages, als er gerade wieder einmal in der Bibel las, erkannte er, dass Gott gar kein strafender, sondern ein liebender Gott ist. Denn Gott liebt seine Menschen und möchte, dass es ihnen gut geht. Die Kirche predigte zu dieser Zeit jedoch das genaue Gegenteil. Sie erzählte den Leuten, dass Gott sie für all ihre schlechten Taten in der Hölle (Fegefeuer) schmoren lassen würde. Um ihre Zeit in der Hölle zu verkürzen, konnten die Leute deshalb Ablassbriefe kaufen. Somit bekam die Kirche viel Geld. Martin erkannte, was für Geschäfte die Kirche machte. Er ärgerte sich fürchterlich darüber. Leider konnten viele Leute gar nicht lesen, sodass die Kirche den Menschen erzählen konnte, was sie wollte. Zudem gab es die Bibel zu dieser Zeit noch gar nicht in Deutsch, sondern meistens auf Latein. Martin ärgerte sich sehr darüber, dass die Kirche den Menschen so viele falsche Dinge erzählte, sodass er 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an die Kirchentür hämmerte.

Der Hammer wird hingelegt.

In diesen Thesen standen all die Dinge, über die sich Martin ärgerte und die nicht nach Gottes Willen waren. Die Kirche ärgerte sich natürlich fürchterlich darüber, sodass Martin vor ein Gericht musste – den Reichstag in Worms. Dort sollte er seinen Schriften widersprechen. Doch Martin Luther sagte: „Hier stehe ich und kann nicht anders“, denn Martin wusste, dass es richtig war, die falschen Lehren der Kirche aufzudecken und dies auch dem Volk mitzuteilen. Weil er seine Meinung nicht änderte wurde Martin Luther für vogelfrei erklärt, das heißt, jeder konnte ihn umbringen, ohne dafür bestraft zu werden. Ein Freund von Luther entführte ihn daraufhin und brachte ihn auf die Wartburg, wo er in Sicherheit war. Dort begann Martin Luther die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche zu übersetzen, und zwar in einer solchen Sprache, dass sie jeder, also auch die einfachen Leute, verstanden.

Eine Bibel wird hingelegt

Inzwischen gibt es viele andere Bibelübersetzungen, aber die von Martin Luther ist auch heut noch von großer Bedeutung.

Doppelpunkt

Clip

Als gute Zusammenfassung wird der sehr anschauliche Clip „Lutherfilm zur Church night“ (https://www.youtube.com/watch?v=B7hTlzrtVRY) gezeigt werden.

Alle Gegenstände, die in der Erzählung im Knackpunkt verwendet wurden liegen bereit. Es erfolgt eine Gesprächsrunde zur Wiederholung. Die Leitfrage ist dabei: Was bedeutete welcher Gegenstand? Die Gegenstände werden von den Kindern in die richtige Reihenfolge gebracht.

Nun schließt sich eine zweite Gesprächsrunde an. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die Frage: Was hat dieser Gegenstand, bzw. das Ereignis bei Luther, welches mit dem Gegenstand verbunden ist, mit meinem Leben zu tun?

Zur Auflockerung werden zwischendurch mit einigen der Gegenstände noch Spiele durchgeführt.

Spielzeugfigur und Trommel

Ein Kind verlässt den Raum. Im Raum wird die Spielzeugfigur versteckt. Das Kind darf wieder in den Raum kommen und hat die Aufgabe die versteckte Figur zu finden. Ein Kind, welches die Trommel in der Hand hat, gibt ihm dabei Hilfestellung. Immer wenn es die Gewittertrommel leise schlägt, dann ist das suchende Kind weit weg von der versteckten Figur. Wenn es lauter trommelt kommt es näher zu der Figur. So führt die Trommel den Sucher zum Ziel.

Übertragung: Luther hat Gott gesucht und er kam zum Ziel. Dabei haben ihn verschiedene Ereignisse geholfen, zum Beispiel das Erlebnis mit dem Gewitter, aber besonders sein Lesen in der Bibel.

Hammer

Wir spielen Hammerwerfen. Es werden cirka sechs Zettel benötigt, auf denen Zahlen zwischen 1 und 95 stehen. Diese Zahlen stehen für die Thesen, die Luther an die Kirchentür geschlagen hat. Da das Spiel mit 95 Zettel zu lange dauern würde, sollte man exemplarisch eine Auswahl treffen, zum Beispiel 1; 25; 38; 57, 79; 95. Diese Zahlenkärtchen werden auf einer freien Fläche im Raum verteilt. Ein Spieler bekommt den Hammer und geht an einen Startpunkt. Von dort aus wirft er den Hammer auf die niedrigste Zahl, dann geht er dorthin und wirft ihn auf die nächsthöhere Zahl usw. dabei muss der Zettel mit der Zahl wirklich getroffen werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann muss er einen neuen Versuch starten. Bei dem Hammerwurfparcours wird die Zeit gestoppt und dann darf der nächste Spieler den Hammer werfen. Wer die schnellste Zeit erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.

Mit diesem Spiel wird noch einmal daran erinnert, dass Martin Luther 95 Thesen veröffentlicht hat.

Fragen

Ich finde Martin Luther sehr mutig, als er vor allen Leuten sagte: „Hier stehe ich und kann nicht anders“. Er ist zu Gott gestanden, obwohl alle anderen gegen ihn waren.

  • Kennst du das auch?
  • Hast du schon mal eine Situation erlebt, wo alle gegen dich wahren und du hast trotzdem zu Jesus gestanden?
  • Wenn ja, was haben die anderen dazu gesagt?
  • Was würdest du machen, wenn dich morgen jemand (z. B. in der Schule) fragen würde, ob du ein Freund von Jesus bist?

Schlusspunkt

Den Kindern wird Mut gemacht, wie Martin Luther zu ihrer Freundschaft zu Jesus zu stehen. Den Kindern könnte dafür als „Give away“ eine Playmobilfigur „Martin Luther“ mitgegeben werden. Diese kann sie an die Geschichte von Martin Luther erinnern.

Eine weitere Möglichkeit wäre, die Kinder auf ihr selbst geschöpftes Papier einen Brief oder ein Bild malen zu lassen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

  • Nr. 4 Superstar
  • Nr. 27 Ich stehe fest auf dem Fels
  • Nr. 30 Ich bin ein Bibelentdecker
Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto