2 Gott ist für uns eine starke Zuflucht.
In höchster Not steht er uns bei.
3 Darum fürchten wir uns nicht,
wenn die Fundamente der Erde schwanken
und die Berge mitten im Meer wanken.
(BasisBibel)
Ich habe eine Orange und eine Schüssel mit Wasser hier stehen.
Was passiert, wenn ich die Orange ins Wasser lege, ohne sie zu schälen? (Orange in die Wasserschüssel legen)
Genau, sie bleibt oben auf der Oberfläche und schwimmt, ohne zu sinken.
Aber was passiert, wenn ich die Orange vorher schäle? (Orange schälen und in die Wasserschüssel legen)
Sie sinkt sofort, weil ihr ohne Schale deren Luftschicht fehlt, die die Orange an der Wasseroberfläche schwimmen lässt (die Schale besteht aus einer dünnen Außenhaut und einer weichen, faserigen Schicht darunter. Diese Schicht enthält viele luftige Poren.)
Was hat jetzt aber die Orange mit Gott zu tun?
So wie die Schale der Orange sie oben hält, so ist es auch mit Gott in unserem Leben: Ohne ihn würden wir genauso wie die Orange ohne Schale untergehen. Aber Gott möchte uns schützen, wie die Schale eine Orange vor dem Untergehen schützt.
In Psalm 46,2-3 steht:
Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken. (BB)
Diese Verse zeigen, dass Gott unsere „Schale“ ist, die uns schützt, wenn alles um uns herum ins Wanken gerät. In schwierigen Zeiten ist er derjenige, der uns hält und uns nicht „untergehen“ lässt.
Wenn eine Orange ungeschält ist, bleibt sie stabil und schwimmt auf dem Wasser. Das bedeutet, dass sie trotz Wellen und Sturm nicht untergeht. So wie die Orange, die durch ihre Schale geschützt ist, können auch wir durch unseren Glauben und das Vertrauen in Gott in unserem Leben geschützt werden. Wir sind stark durch ihn, egal welche Stürme in unserem Leben gerade sind. Wir haben einen starken Schutz, der uns hilft, über Wasser zu bleiben.
Aber wie schaffen wir es, dass die Schale, also Gottes Schutz, in unserem Leben stabil wird und bleibt?
1. Bleibe mit Gott in Verbindung
Die Schale muss intakt sein, damit die Orange wirklich nicht untergeht. Das ist auch wichtig für unsere Verbindung mit Gott, damit Gottes Kraft in uns wirkt, auch in stürmischen Zeiten. Bleibe dafür mit ihm in Kontakt, rede mit Gott im Gebet und verbringe bewusst Zeit mit ihm. Wir können ihm alles bringen und immer zu ihm kommen.
2. Bibel lesen
Die Bibel gibt uns Orientierung und Schutz, genauso wie die Schale einer Orange. Wenn du in der Bibel liest, lernst du Gott immer besser kennen und liest von Gottes Plänen mit den Menschen, sein Begleiten durch schwere Zeiten in Ängsten und Nöten. Das macht Mut, dass Gott auch an deiner Seite ist und dich beschützt.
3. Gemeinschaft mit Christen
Gott stellt uns in eine Gemeinschaft. Als Christen müssen wir nicht allein sein, sondern können uns gegenseitig Halt und Trost geben. Wir sollen füreinander beten und unsere Sorgen und Ängste gemeinsam vor Gott bringen. Das ist auch eine Art Schutz für uns, denn egal was auch passiert, wir sind nicht allein.
Gott ist dein Schutz in stürmischen Zeiten, er möchte dich in deiner Not begleiten und dir nah sein, was auch geschieht, damit du dich nicht fürchten musst.
Amen
Junge Menschen ab 18 Jahren können bei der Bundestagswahl wählen. Der Baustein soll dazu motivieren und aufklären.
Wahlberechtigt sind deutsche Staatsbürger die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Bei der Bundestagswahl wird der Deutsche Bundestag gewählt.
Das bedeutet:
Zwei Stimmen bei der Wahl:
Jede wahlberechtigte Person hat zwei Stimmen:
Die Zweitstimme ist wichtiger, weil sie bestimmt, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt.
Der Deutsche Bundestag hat mehrere wichtige Aufgaben in der Politik und Gesetzgebung Deutschlands. Hier sind die wichtigsten:
1. Gesetzgebung (Gesetze beschließen)
2. Kontrolle der Bundesregierung
3. Wahlfunktionen
4. Haushalt und Finanzen
5. Außenpolitik und Bundeswehreinsätze
Der Bundestag ist also das zentrale Organ der Demokratie in Deutschland und bestimmt die politische Richtung des Landes.
Material:
Ziel ist es, den Jugendlichen die inhaltlichen Standpunkte der einzelnen Parteien näher zu bringen. Bei diesem Baustein wird eine abgewandelte Form des Spiels „Eins, Zwei oder Drei“ gespielt. Die einzelnen Parteien sind durch verschiedene Farben dargestellt, die in Form von Karten an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Wenn Jugendliche glauben, dass das Statement von einer bestimmten Partei unterstützt wird, sollen diese die jeweilige Karte heben. Das Hochheben der Karten passiert gleichzeitig.
Wichtig ist, dass manche Statements von mehreren Parteien unterstützt werden. Also können auch pro Statement mehrere Karten gleichzeitig hochgehalten werden.
Es werden Punkte vergeben. Jede richtige Karte gibt einen Punkt.
Der*die Jugendliche mit den meisten Punkten am Ende hat gewonnen.
Beispiel: Wenn ein Statement von der FDP und der CDU unterstützt wird, dann bekommt ein*e Jugendliche*r, der*die das Kärtchen der CDU hochhält, einen Punkt, ein*e Jugendliche*r, der*die die CDU und die FDP hochhält, zwei Punkte und ein*e Jugendlicher der*die CDU, FDP und die Linken hochhält FDP und die Linken hochhält, keinen Punkt.
Die Fragen für diesen Baustein können ab 6. Februar 2025 aus dem Bundestagswahl Wahl-O-Mat herausgesucht werden. Hierbei könnt ihr euch auf Fragen, die eure Jugendlichen am meisten betreffen fokussieren.
Wir würden empfehlen, die Parteien CDU/CSU, FDP, SPD, die Grünen, die Linke und die AFD in das Spiel aufzunehmen, da es sich bei diesen Parteien um die Einflussreichsten handelt. Wir empfehlen, die AFD auch aufzunehmen, um Jugendlichen klarzumachen, wie stark sich diese gegen europäische Werte und des Grundgesetzes ausspricht und nicht, weil wir die Positionen dieser Partei unterstützen und fördern möchten.
Du hast die Wahl. Passend zur Bundestagswahl haben wir für dich und deinen Jugendkreis ein paar Bausteine zusammengestellt, die du für die Gestaltung der Gruppenstunde nutzen kannst.
Demokratie wird von Menschen gemacht. Also, lasst uns mitwirken und zur Wahl einladen lassen:
„Gehen Sie zur Wahl! Überlassen Sie Ihre Stimme nicht anderen. Denn: Wer nicht wählt, lässt nur andere über die Zukunft unseres Landes entscheiden. Darüber, wie es weitergeht bei Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Gesundheit, Pflege und Alterssicherung, in der Flüchtlingspolitik und bei der Integration, bei innerer und äußerer Sicherheit, bei Klima und Umwelt. Vielleicht war nie so spürbar wie jetzt, dass es in Wahlen auch um die Zukunft der Demokratie und die Zukunft Europas geht.“
Frank Walter Steinmeier (Bundespräsident)
Die 6 Bausteine kannst du in folgender Reihenfolge verwenden:
Baustein 1 (10 Minuten): Einstieg
– Einstieg 1: Soziometrische Abfrage (Vier Ecken Spiel)
– Einstieg 2 (Alternative) Eine Wahl haben
Baustein 2: Thema: Was ist dir wichtig?
Baustein 3: Jesus und Politik
Baustein 4: Bundestagswahl
– Informationen zu den Bundestagswahlen (5 min)
– Parteien und ihre Standpunkte (anpassbar)
Baustein 5: Warum sollten wir wählen gehen?
Baustein 6: Ende: Soziometrische Abfrage von Anfang wiederholen (Vier Ecken Spiel)
Was genau sind eigentlich Schutz- und Präventionskonzepte und warum sind sie für die Gemeinde- und Vereinsarbeit so wichtig?
Die neue KON-Einheit »Schutz-Los!« klärt in Themenartikeln kurz und leicht verständlich darüber auf. Sie liefert in praktischen Stundenentwürfen Hilfestellung und wertvolle Tipps, Schutzkonzepte, Verhaltenskodex, Selbstverpflichtungserklärung etc. gemeinsam im Team und mit einer Gruppe für die eigenen Arbeitsbereiche zu erstellen.
Darüberhinaus gibt es Bibelarbeiten zum Thema »Schutz« – wie Jesus selbst sich bei der Gefangennahme gefühlt hat und welche Schutzausrüstung Gott den Menschen gibt, damit sie sich nicht schutzlos fühlen müssen, sondern sich von IHM ausgerüstet und bei IHM geborgen wissen.
Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich.
Johannes 14,1
Manchmal spricht unser Körper Bände: Selbst wenn wir noch gar nicht mit Worten ausdrücken (können), wie es uns gerade geht oder was wir fühlen, findet unser Körper eine sehr bildhafte Sprache für das, was in uns vorgeht. Wer hat eigentlich den Ausdruck »Schmetterlinge im Bauch« erfunden? Ein tolles Bild dafür, wie es sich anfühlt, aufgeregt oder verliebt zu sein.
Welche Ausdrücke unserer »Körpersprache« fallen euch noch ein?
Einige Beispiele:
Unser Körper und unsere Seele (das was wir fühlen) sind also ein ganz gutes Team und wissen viel voneinander.
Was passiert eigentlich, wenn wir Angst haben? Oder uns erschrecken? Wie reagiert unser Körper darauf? (sammeln)
Unser Herz ist tatsächlich auch eine Art »Angst-Anzeiger« – ihr kennt das vielleicht aus eigener Erfahrung: das Herzklopfen vor einer schwierigen Prüfung oder Arbeit; das Hämmern des Pulses nach einem Beinahe-Unfall; die Angst, wenn man unten im Wohnzimmer die Eltern sich streiten hört oder wenn man merkt, dass die Noten nicht für den Schulabschluss reichen werden – der eigene Puls pocht dann manchmal so laut, dass er lauter scheint als alles um einen herum.
Und manchmal ist gerade das das Schlimme an unserer Angst: Sie kann so laut in uns werden, dass wir nichts anderes mehr hören oder wahrnehmen. Unser Herz, unsere Seele wird taub für tröstende und beruhigende Worte, wir fühlen uns völlig schutzlos. Habt ihr schon mal ein kleines Kind erlebt, wenn es sich schlimm erschreckt hat? Es schreit und weint. Da kann man nicht vernünftig argumentieren und erklären – da hilft erstmal nur in den Arm nehmen, Schutz und Geborgenheit vermitteln. Da ist erstmal das Herz dran. Und irgendwann weiß dann auch der Kopf wieder, was Sache ist.
»Euer Herz erschrecke nicht«, sagt Jesus. Euer Herz soll keine Angst haben. Eure Seele soll sich nicht fürchten. Das klingt doch erstmal merkwürdig, oder? Kann man das denn »befehlen«? Kann man einfach so sagen: »Fürchten verboten!«?
Jesus spricht direkt mit unserem Herzen. Er nimmt ihm den Schrecken, bevor der mit voller Wucht zuschlagen kann. Er gewöhnt es an den Gedanken, dass da etwas Beängstigendes kommen wird, damit unser Herz vorbereitet ist. Das nimmt dem Schrecken die Kraft.
Den Satz aus dem Johannes-Evangelium spricht Jesus zu seinen Freunden, seinen Jüngern, um sie vorzubereiten. Im Moment sitzen sie noch gemütlich und ahnungslos zusammen, aber Jesus weiß: In wenigen Tagen ist es so weit, er wird gefangengenommen und hingerichtet werden, und seine Freunde werden jeden Grund haben, sich zu fürchten. Und deshalb bereitet er sie vor. Er sagt ihnen jetzt schon, was sie gegen die Angst tun können – auch wenn die Situation zum Fürchten sein wird. Er spricht jetzt schon zu ihrem Herzen, bevor der Puls so laut pocht, dass sie nichts anderes hören werden.
Was gegen die Angst hilft und dem Schrecken die Kraft nimmt, ist kein plattes »Kopf hoch! Das wird schon wieder …«. Kein »Jetzt reiß dich mal zusammen!«. Kein »Sei nicht so ein Angsthase!«. Was Jesus seinen Freunden mitgibt, klingt ganz anders: »Glaubt an Gott und glaubt an mich.«
Das deutsche Wort »Angst« kommt ursprünglich von »eng«: in die Enge getrieben, mit dem Rücken zur Wand, kein Ausweg. Und auch der Blick wird eng, ich starre nur noch auf das, was mir Angst macht.
Jesus weitet den Blick: »Glaubt an Gott und glaubt an mich.« Glaubt nicht, dass eure Angst alles ist. Das, was euch erschreckt, hat nicht das letzte Wort. »Glauben« kann man auch übersetzen mit »vertrauen«: Vertraut Gott und vertraut mir.
Ist das nicht doppelt gemoppelt? Warum Gott und Jesus? Ist das nicht sowieso ein und derselbe? Für mich ist diese Unterscheidung hier noch mal eine echte Hilfe: Vertraue Gott, dem Schöpfer, der alles gemacht hat – er hat alles in der Hand, er hat das Sagen. Wer mühelos Berge erschafft und Menschen macht, das Universum sortiert und alles zum Leben erweckt, der hat auch das im Griff, was mir Angst macht und mich bedroht.
Und vertraue Jesus, der selber als Mensch auf dieser Erde gelebt hat; der Angst kennt; der weiß, wie sich Einsamkeit anfühlt; der selber erlebt hat, wie ihm das Herz bis zum Hals schlägt. Er weiß, wie es mir geht, und deshalb kann ich ihm glauben.
Ich denke noch mal an das kleine Kind, das sich fürchtet. Es braucht jemand Größeren, Stärkeren, zu dem es sich flüchten kann, in dem Wissen: Hier bin ich sicher – Gott! Und es braucht jemanden, der seine Angst kennt und versteht, sie nicht kleinredet, und z. B. mit ihm zusammen in den dunklen Keller geht – Jesus. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Vertraut Gott, vertraut mir. Das kann man üben, schon bevor die Angst zuschlägt. Dann weiß nämlich nicht nur der Kopf, was Sache ist, sondern auch das Herz – und beide sind nicht mehr schutzlos.
Bodyguards – sie gehören fast automatisch zum Erscheinungsbild jedes größeren Promis. Ob Spitzenpolitikerin oder Hollywood-Star, ob Multimillionär oder Mega-Rockstar: Wer reich und berühmt ist, muss oft um seine oder ihre Sicherheit fürchten, kann nicht einfach im Supermarkt einkaufen gehen oder sich anonym am Strand in der Sonne aalen. Ein Bodyguard oder auch eine ganze Mannschaft von Leibwächtern sind bei allen Aktivitäten mit dabei – manchmal unauffällig wie ein Schatten irgendwo im Hintergrund, oft aber auch deutlich sichtbar, um mögliche Übeltäter abzuschrecken oder vielleicht auch, um die Öffentlichkeit zu beeindrucken.
Oft setzen Bodyguards ihre eigene Sicherheit, im Extremfall sogar ihr Leben, aufs Spiel, um das Leben ihres Schützlings zu sichern. Eine Reihe gut trainierter Fähigkeiten ist also nötig, um Gefahr für die zu schützende Person und für sich selber abzuwenden.
Mit diesem Stundenentwurf, der vor allem für eher kleinere Gruppen geeignet ist, schlüpfen wir in die Rolle der Bodyguards (und ab und zu auch in die des Promis), üben ein paar ihrer Skills, und überlegen schließlich, was es heißt, Gott als eine Art „Bodyguard“ in meinem Leben zu haben.
Um ein bisschen Bodyguard-Feeling herzustellen, braucht ihr für jeden in der Gruppe eine schwarze Sonnenbrille (entweder günstig im 1-Euro-Shop für alle besorgen, oder vorher ankündigen und selber mitbringen). Für den Star, dessen Rolle abwechselnd übernommen wird, wäre z. B. ein Diadem oder Krönchen oder eine dicke Goldkette prima (ebenfalls 1-Euro-Shop).
Die zu schützende Person (in diesem Fall jemand Freiwilliges, möglichst klein bzw. leicht) muss sicher eine bestimmte Strecke zurücklegen, auf der aber lauter Gefahren lauern. Die Bodyguards beschließen, dass es sicherer ist, die Person vom Start zum Ziel zu transportieren, da selber laufen zu gefährlich wäre – denn der Boden ist Lava! Das heißt, er darf von der oder dem Promi nicht berührt werden!
Erstellt einen kleinen Parcours mit Hindernissen (mit Möbeln und anderen Gegenständen). Bekommen die Bodyguards es hin, die Person sicher, aber zugleich einem Star angemessen, ins Ziel zu bringen? Huckepack ist z. B. eine Möglichkeit, sieht aber natürlich nicht so stylisch aus – und Ziel ist ja, dass der Star immer glänzend in Szene gesetzt ist …
Dass es ganz schön lästig ist, ständig von Paparazzi verfolgt zu werden, kann sich sicher jeder vorstellen: Auf Schritt und Tritt in Großaufnahme fotografiert oder gefilmt zu werden, auch wenn man vielleicht gerade nicht gut drauf ist, einen Bad Hair Day hat oder nicht entsprechend gestylt ist – das kann ganz schön an den Nerven zerren. Manchmal ist es sogar gefährlich, wenn es z. B. zu Verfolgungsjagden kommt, nur um den besten Schnappschuss von einem Promi zu erwischen – das wissen wir spätestens seit dem tödlichen Unfall von Prinzessin Diana, die vor den Paparazzi auf der Flucht war.
Für dieses Spiel braucht ihr eine oder einen Promi, einen Bodyguard, und der Rest sind Paparazzi, die jeweils eine (Handy-)Kamera haben. Die Rollen können bei mehreren Durchgängen auch gewechselt werden.
Aufgabe: Die Paparazzi haben nun eine halbe Minute Zeit, ein Foto von dem Star zu schießen. Die Security-Leute versuchen das natürlich zu verhindern. Der Star soll ein festgelegtes Ziel erreichen (z. B. die entgegengesetzte Ecke des Raumes), muss aber nicht auf direktem Weg dorthin gehen. Alle dürfen bzw. müssen sich frei im Raum bewegen – sich einfach nur vor den Star zu stellen und stehen zu bleiben, ist nicht erlaubt, der Bodyguard darf aber versuchen abzuschirmen oder die Fotografen zu behindern. Körperkontakt ist verboten für alle!
Als erfolgreiches Foto gilt, wenn das Gesicht des Stars ungestört abgebildet ist. Wer hat am Ende das beste/witzigste Portraitfoto?
Besonders gefordert sind die Personenschützer und -schützerinnen bei großen Veranstaltungen, wo die Gefahr besteht, dass ein Anschlag auf den oder die Prominente verübt wird. Daher gilt es, im Vorfeld die Location zu sichern und mögliche Gefahren aufzuspüren.
Schon vor Beginn der Gruppenstunde, bevor die ersten Teilnehmenden eintreffen, habt ihr im Raum (oder z. B. auf dem Außengelände) 15–25 kleine Kärtchen verteilt, auf denen „BUMM!“ steht oder z. B. eine Cartoon-Dynamitstange abgebildet ist. Sie können durchaus etwas versteckt sein, so dass man auch mal eine Schranktür öffnen, unter einen Stuhl gucken oder einen Stein hochheben muss, um sie zu finden.
Je nach Menge der Kärtchen und der Größe des Raumes bzw. Geländes haben die Bodyguards nun beispielsweise fünf Minuten Zeit, die Gefahrenquellen zu finden und einzusammeln. Ihr könnt auch zwei Teams bilden und verschiedene Security-Firmen gegeneinander antreten lassen. Dann geht es natürlich darum, wer die meisten Kärtchen findet.
Vor einem großen Event ist tatsächlich ein verdächtiger explosiver Gegenstand gefunden worden, den ihr nun vorsichtig und diskret beseitigen müsst. Die »Bombe«: ein sehr prall aufgeblasener Luftballon, den ihr vorher mit Konfetti befüllt habt. Euer Equipment: pro Security Guard eine Gabel. Nur mit der Gabel (die selbstverständlich am Griff gehalten wird) muss die »Bombe« nun aufgenommen und gemeinsam, z. B. durch Weiterreichen (ebenfalls nur mit den Gabeln), an einen von euch bestimmten sicheren Ort transportiert werden. Spannender wird es, wenn es mehrere »Bomben« und ein Zeitlimit gibt. Im Sommer könnt ihr das ganze natürlich auch draußen und mit gefüllten Wasserbomben absolvieren.
Bei diesem Spiel könnt ihr wieder zwei Security-Firmen gegeneinander antreten lassen.
Auf einem Flipchart-Bogen oder A3 Papier (das ihr in doppelter Ausführung braucht, für jedes Team eins) stehen kreuz und quer ganz viele, völlig verschiedene Wörter – je mehr, desto besser! Über 100 sollten es mindestens sein. Dazwischen befinden sich, gut verteilt, etwa zehn Begriffe, die eine Gefahr für euren zu beschützenden Promi darstellen, z. B. »Waffe«, »Paparazzi«, »Stalker«, »Wanze«, »Erpresser«, usw.
Die beiden Security-Teams stehen nun in einiger Entfernung von ihrem jeweiligen Plakat, z. B. 10 Meter entfernt. Beim Startsignal läuft jeweils der oder die erste eines jeden Teams mit einem Stift bewaffnet los zum Plakat, sucht einen der gefährlichen Begriffe und markiert ihn. Dann läuft er oder sie zurück und gibt den Stift im Team weiter an den nächsten.
Welches Team hat zuerst alle gefährlichen Codewörter ausfindig gemacht?
Wenn ihr Zeit habt (z. B. weil ihr ein ganzes Wochenende zusammen seid oder auf einer Freizeit), könnt ihr es euch natürlich noch gemütlich machen und gemeinsam den Film »The Bodyguard« mit Whitney Houston und Kevin Costner gucken. Der ist schon ein bisschen älter und teilweise auch etwas schmalzig, aber bietet einen schönen Ausklang für euren Bodyguard-Spieleabend. (Achtung: Es gibt auch einen gleichnamigen Film mit demselben Titel aus dem Jahr 2016, der allerdings in ein komplett anderes Genre gehört und eher actiongeladen ist.)
Gute Bodyguards erkennt man daran, dass man sie meistens gar nicht erkennt! In manchen Fällen schmücken sich besonders extravagante Promis natürlich auch gerne damit, dass sie sich mit einer ganzen Horde von Sicherheitspersonal umgeben und damit demonstrieren, wie (vermeintlich) wichtig sie sind. Aber in den meisten Fällen wollen die gefährdeten Personen ja gerade nicht auffallen, und so werden sie von ihren Personenschützern und -schützerinnen still und unauffällig begleitet. Wie ein Schatten sind sie überall dabei, beim Einkauf, beim Restaurantbesuch, beim Kontakt mit Menschengruppen, beim Hundespaziergang, der Joggingrunde oder der Fahrradtour… eben auch bei den ganz alltäglichen Dingen. Immer da, immer nah, ohne groß in Erscheinung zu treten.
Etwas sehr Ähnliches beschreibt die Bibel in einem alten Lied, einem Segenslied: „Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.“ (Psalm 121,5–6).
Wie ein Schatten – wie ein Bodyguard. Unauffällig, ohne selbst groß in Erscheinung zu treten, wie ein Schatten – aber eben immer da, immer nah. Tag und Nacht. In meinem Alltag, bei den ganz alltäglichen Dingen, die ich tue – »dein Schatten über deiner rechten Hand« heißt es da. Die rechte Hand ist hier sinnbildlich für die aktive, tätige Hand (sorry, liebe Linkshänder, ist nicht persönlich gemeint!). Gott ist immer dabei und gibt auf mich acht. Aber auch nachts, wenn ich schlafe und gar nichts tue, wacht er über mich – also gerade dann, wenn ich nicht auf alles achten kann, hat er mich im Blick. Immer da, immer nah. Das heißt nicht, dass mir nie etwas zustoßen wird und alles »happy clappy« ist – die Schwierigkeiten und Stolpersteine in meinem Leben werden mir trotzdem begegnen. Aber es macht einen entscheidenden Unterschied, wenn ich weiß, dass mein Schöpfer mich im Blick hat und ich bei ihm gut aufgehoben bin. Dann weiß ich, dass ich in der Situation nicht alleine bin, und kann mich Gottes Schutz anvertrauen. So kann ich völlig anders durch meinen Tag und durch meinen Alltag gehen, weil ich weiß, dass mein Bodyguard, mein Soulguard, bei mir ist und auf mich achtgibt.
Was machst du, wenn du Angst hast? Wo gehst du hin, wenn du Schutz suchst? Mit wem sprichst du, wenn alles um dich herum aussichtslos erscheint? Was rätst du jemandem, wenn er oder sie die Hoffnung und das Vertrauen verloren hat? Antworten auf diese Fragen bietet der Psalm 91.
In der Gute-Nachricht-Übersetzung heißt der Psalm 91: »Unter Gottes Schutz«. Andere Übersetzungen betiteln den Psalm mit »Unter dem Schutz des Höchsten« oder »Unter dem Schatten des Allmächtigen«. Beschrieben wird Psalm 91 eher als Trostpsalm. Wir werden gleich gemeinsam schauen, welcher Titel und welche Worte für uns selbst in einen Trostpsalm gehören und wie der Psalm 91 klingt, wenn wir ihn übersetzen.
Leitung: Teile den Psalm 91 (ausgedruckt) sowie grüne und rote Marker aus.
Aufgabe: Lies den Psalm 91 und markiere die Wörter/Passagen rot, die du nicht verstehst. Markiere alles, was du gut und wichtig findest, grün.
Hinweis Leitung: Während der Einzelarbeitsphase legt die Leitung den Psalm 91 auf A3-Papier gedruckt aus oder projiziert wahlweise den Text mit Beamer an die Wand.
Gesamtgruppe: Nach 10 Minuten kommen alle wieder zusammen und teilen ihre markierten Stellen. Die Leitung markiert die Stellen auf dem ausgelegten Text und geht explizit auf die rot markierten Stellen ein. Gemeinsam mit der Gruppe werden die Verständnis-Fragen geklärt.
Leitung: Teile gelbe Marker aus.
Aufgabe: Im Psalm 91 werden viele Beschreibungen und Bilder für Gottes Schutz/Gott genannt: Markiere die entsprechenden Stellen gelb.
Gesamtgruppe: Nach 5 Minuten kommen alle wieder zusammen und teilen ihre markierten Stellen. Die Leitung markiert die Stellen auf dem ausgelegten Text (Burg, Flügel, Schild, Schutzwall, Licht, Engel, Hände, Herz, …)
Leitung: Lege ein Bild mit einem Regenschirm sowie Regentropfen aus Pappe aus. Jede Teilnehmerin bzw. jeder Teilnehmer kann sich einen/mehrere Regentropfen nehmen.
Aufgabe: Der Psalm sagt: unter Gottes Schutz kann uns nichts passieren. Vor was kann Gott Dich beschützen? Schreibe die Gefahren/schlechten Gefühle/Gedanken auf die Regentropfen und lege sie oberhalb des Regenschirms ab.
Gesamtgruppe: Nach 5 Minuten kommen alle wieder zusammen und schauen sich das ausgelegte Schaubild an.
Leitung: Verteile Zettel und Stifte.
Aufgabe: Wie klingt der Psalm 91 bei dir? Versuche dich an einer Übersetzung. Dies muss kein komplett ausformulierter Psalm sein. Versuch dich an einzelnen Zeilen des Originals zu orientieren und finde eigene Worte. Wenn dir eine Passage im Original so gut gefällt, dass du sie nicht ändern magst, darfst du sie natürlich übernehmen.
Hinweis Leitung: Lege kleine Tippkarten mit Formulierungsvorschlägen aus. Jede*r kann sich diese einmal anschauen und so Inspiration finden.
Gesamtgruppe: Nach 20 Minuten kommen alle wieder zusammen. Was habt ihr formuliert? Was möchtet ihr mit uns teilen? Was ist euch schwer- und leichtgefallen? Gibt es neue Bilder für Gottes Schutz?
Bildet einen Segenskreis und sprecht einen Segen. Alternativ kann auch gerne eine neue Übersetzung des Psalm 91 gesprochen werden. Zum Abschluss betet das Vater Unser.
Zu Beginn wird eine Runde »Alle, die« gespielt.
Angelehnt an das Spiel »Obstkorb« sitzen alle Teilnehmer*innen im Kreis auf Stühlen. Eine Person steht in der Mitte und möchte einen Platz ergattern. Um dieses Ziel zu erreichen ruft die Person unterschiedliche Kategorien auf. Fühlen sich Personen dieser Kategorie zugehörig, müssen sie aufstehen und sich einen neuen Platz suchen. Die Person in der Mitte versucht dann ebenfalls einen Stuhl für sich zu gewinnen. Die Person, die übrig bleibt, ist nun an der Reihe. Das Spiel endet, wann immer man Lust hat.
Es empfiehlt sich, in Bezug auf die Bibelarbeit die Gruppe zu bitten, erst realistische Kategorien zu nutzen, z. B.: »Es stehen alle auf, die ein Haustier haben«. Nach einer Weile bittet die Spielleitung darum, dass die Teilnehmer*innen Superheld*innen-Kategorien aufrufen, z .B.: »Alle, die gerne fliegen können würden«. Weitere Beispiele: unsichtbar sein, super stark, so schnell wie der Blitz …
Mit der Gruppe wird eine Runde »Tabu« zu Superheld*innen-Fähigkeiten gesielt. Dabei kann die Gruppe in zwei Kleingruppen eingeteilt werden, die gegeneinander spielen, oder aber eine Person erklärt der Großgruppe die Begriffe und die Gruppe darf einfach munter raten. Folgende Begriffe könnten z. B. erklärt werden: Mut, Ausdauer, unsichtbar, stark, blitzschnell, fliegen, superschlau, …
In die Mitte wird ein Plakat gelegt. In der Mitte des Plakates steht das Wort »Finsternis«. Die Teilnehmenden werden gefragt, was sie mit diesem Wort verbinden. Rund um den Begriff »Finsternis« werden nun die Worte oder Dinge notiert, die sie benennen. Es ist hilfreich, wenn auch die Mitarbeitenden Sachen benennen, damit nicht nur Dinge wie »Höhle« oder »Raum ohne Licht« genannt werden, sondern vielleicht auch »Das Böse in der Welt«.
ACHTUNG: Teilnehmende, die nichts sagen möchten, müssen das nicht. Als Mitarbeitende ist es hier wichtig, achtsam zu sein, wie es den Teilnehmenden mit diesem Begriff geht.
Wer sich und die Gruppe etwas herausfordern möchte kann auch ein Scrabble Bild erstellen. Ein neues Wort muss also immer Platz an bzw. in einem Wort finden, das bereits auf dem Plakat steht.
Den Teilnehmenden wird der Bibeltext (Epheser 6, 11–18) 2x laut vorgelesen. Natürlich können sie den Text auch selbstständig lesen. Schätze da einfach ein, wie deine Gruppe drauf ist. Anschließend werden Verständnisfragen geklärt.
Nun wird die Gruppe gefragt, was der Text mit Superheld*innen und Finsternis zu tun hat. Bei einer größeren Gruppe können hier am besten Kleingruppen gebildet werden, die sich erst austauschen und dann ihre Antworten im Plenum vorstellen. Die Teilnehmenden sollen sich überlegen, welche Eigenschaften sie von Gott erhalten haben, die ihre Schutzausrüstung Gottes bilden oder um welche Ausrüstungsstücke sie ihn noch bitten möchten, die ihnen beim Kampf gegen die Finsternis in dieser Welt helfen.
Die Aufgabe der Mitarbeitenden ist es an dieser Stelle, nochmal auf den Bibeltext zu verweisen und die Teilnehmenden so dahin zu führen, dass auch sie großartige Eigenschaften von Gott geschenkt bekommen haben. Sie können eingeladen werden zu beschreiben, welche Eigenschaft sie an welcher Stelle in ihrer Rüstung sehen – z. B. die Schuhe, die ihnen helfen, die Gute Nachricht in die Welt zu tragen oder ein Schild, das ihnen hilft, Negatives abzuwehren.
Damit die Teilnehmenden immer daran erinnert werden, wie gut sie von Gott ausgestattet worden sind und dass er sie immer beim Kampf gegen die Finsternis unterstützt, erhalten nun alle ein Marmeladenglas und buntes großes Papierkonfetti. Sie erhalten die Aufgabe, das Konfetti in das Glas hineinzukleben, am besten mit durchsichtigem Glitzerbastelkleber. Jedes Konfetti soll dabei für eine Eigenschaft stehen, von der die Teilnehmenden bereits wissen, dass sie sie von Gott geschenkt bekommen haben oder von der sie denken, dass sie sehr hilfreich wäre und um die sie Gott bitten möchten. Die Mitarbeitenden können bei der Suche nach Eigenschaften unterstützen. Sie können die Gruppe ermutigen, dass alle Teile für ihre Schutzausrüstung von Gott geschenkt bekommen haben oder auch immer wieder neue Ausrüstungsteile ergänzt bekommen.
Wenn alle fertig geklebt haben, wird in das Glas ein Teelicht oder LED-Teelicht gestellt, um daran zu erinnern, dass wir mit unseren großartigen Eigenschaften dazu beitragen, dass die Finsternis nicht siegt.
Den Teilnehmenden wird beschrieben, dass sie positiv in dieser Welt wirken können mit all ihren bunten Eigenschaften. Gott hat sich etwas dabei gedacht, uns so auszustatten, wie wir sind. Auch wenn sich das manchmal nicht so anfühlt. Dafür steht der durchsichtige Glitzerkleber im Glas. Wir werden niemals allein sein, sondern lernen, dass Gott an unserer Seite ist. Wir können Gott nicht sehen und auch nicht immer spüren. Aber wir können uns tief in uns drin darauf verlassen, dass er alles zusammenhält – wie ein guter Kleber. Unsere Aufgabe ist es, ihn dabei hier auf Erden zu unterstützen.
Gott, ich danke dir, dass du uns mit Eigenschaften ausgestattet hast, die hell in diese Welt hineinleuchten können. Hilf mir dabei, der Finsternis mutig entgegenzutreten und schenke mir das Vertrauen darauf, dass du dabei an meiner Seite glitzern wirst. Amen
Was sind für dich Symbole oder Stichworte zum Thema »Schutz«? (Sicherheit, Familie, Schutzengel, Waffen, Polizei, Engelsflügel, Schirm, Papa, etc.).
Alle TeilnehmerInnen können mit Canva ein Slide erstellen, auf der sie Symbole oder Schriftzüge zum Thema Schutz erstellen. Zeitvorgabe: 10 Min. Ohne bisherige Vorkenntnisse sollte die Aufgabe gemeinsam gemacht werden: Jede/r wünscht sich ein Symbol und die MitarbeiterInnen erstellen das Canva-Slide, das dann hinterher verschickt oder gedruckt werden kann.
Der Bibeltext wird auf Papier ausgeteilt mit einer Leerzeile Abstand (siehe Vorlage im Anhang). Nun wird der Text gemeinsam laut (z. B. abwechselnd Vers für Vers) gelesen.
Was verstehen wir am Text nicht? Welche Begriffe sind schwierig?
Der Hohepriester: eine einzelne Person, war der oberste Leiter des jüdischen Tempels in Jerusalem und galt als Vermittler zwischen Gott und dem Volk. Er durfte einmal im Jahr am Versöhnungstag (Jom Kippur) das Allerheiligste im Tempel betreten, um Sühne für die Sünden des Volkes zu leisten (3. Mose 16,17). Zur Zeit Jesu hatte der Hohepriester Kaiphas dieses Amt inne (Matthäus 26,3).
Die Hohen Priester (im Plural), waren die führenden religiösen Autoritäten im Judentum zur Zeit Jesu. Sie hatten nicht nur spirituelle, sondern auch politische Macht, insbesondere unter der römischen Besatzung.
Die Ältesten: waren einflussreiche Männer aus dem Volk Israel, die traditionell in ihrer Gemeinschaft Respekt und Autorität genossen. Sie waren häufig die Anführer von Stämmen, Familien oder Städten und hatten eine beratende Funktion. Zur Zeit Jesu waren sie Teil des Sanhedrin, des höchsten Rats der Juden, der aus Hohen Priestern, Schriftgelehrten und Ältesten bestand. Ihre Rolle bestand darin, religiöse, soziale und rechtliche Entscheidungen zu treffen. Sie waren auch für die Einhaltung des Gesetzes verantwortlich.
Rabbi: war zur Zeit Jesu ein Ehrentitel für anerkannte religiöse Lehrer und Ausleger der Tora (der jüdischen Gesetzesschrift). Sie hatten Schüler, die sie unterrichteten.
Der Knecht: Knecht/Sklave des Hohen Priesters, war wahrscheinlich ein persönlicher Diener, der dem Hohen Priester in alltäglichen und zeremoniellen Angelegenheiten zur Seite stand.
Zwölf Legionen Engel: Legion war die größte militärische Einheit des römischen Heeres und bestand aus 5.000 bis 6.000 Soldaten. Zwölf Legionen würden also zwischen 60.000 und 72.000 Engel bedeuten.
Jesus wählt bewusst dieses militärische Bild, um die schiere Macht und die unvorstellbare Stärke der Engel darzustellen.
Schrift erfüllen: Mit »Schriften« sind die heiligen Texte des Alten Testaments gemeint, insbesondere die Prophetenbücher wie Jesaja, Jeremia und die Psalmen. Jesus zeigt damit, dass er in völliger Übereinstimmung mit Gottes Willen handelt, so wie es in den Schriften zuvor offenbart wurde. Diese Schriften enthalten zahlreiche Verheißungen, also »Prophezeiungen« oder Anspielungen, über den Messias und seinen Auftrag. Zum Beispiel mit Blick auf unser Thema: sein Leiden. Jesaja 53: »Er wurde misshandelt und niedergedrückt, doch er tat seinen Mund nicht auf.« Jesu Leiden und sein Schweigen vor seinen Anklägern erfüllen also diese Prophezeiung.
Jeder soll nun im Text markieren, ab wann Jesus Schutz gebraucht hätte. Ab wann hat er vielleicht Angst bekommen etc. Alle vergleichen ihre Unterstreichung. Hier sollte man im Gespräch darauf eingehen, wie unterschiedlich schnell Menschen Angst bekommen oder wie unterschiedlich wir mit Angst oder mit brenzligen Situationen umgehen.
Wenn du Zeit hast, baue noch eine Diskussion in zwei Teams ein.
Teile die Gruppe in zwei Teams:
Nun soll jede Gruppe so tun, als würde sie Jesus für ihre Seite beraten und gewinnen wollen. Welche Argumente fallen euch ein? Diskutiert anschließend: Warum entscheidet Jesus, sich nicht zu verteidigen?
Jesus ist der Leiter der Jüngergruppe. Er sorgt für die Jünger, er unterrichtet sie. Er sagt ihnen auch, wo es lang geht, aber er liebt sie auch herzlich. Bisher haben sie gelernt, dass sie mit Jesus an ihrer Seite alle Herausforderungen gut meistern können.
Die seltsamen Andeutungen, die Jesus in den letzten Wochen gemacht hat, über seinen Tod oder sein Leiden, haben sie (im besten Fall) zur Kenntnis genommen. Jetzt aber sehen sie: Das war ernst gemeint. Er wird verhaftet, vor ihren Augen. Sie sind umzingelt von Soldaten und es scheint keinen Ausweg zu geben. Judas ist mit einer großen Menschenmenge, bewaffnet mit Schwertern und Stöcken, gekommen um Jesus festzunehmen. Der Kuss, ein Symbol für Nähe und Vertrauen, wird zum Zeichen des Verrats. Für viele Menschen ist dies ein Bezug auf Psalm 41,10: »Auch mein Freund, dem ich vertraute, hat mich verraten. Der, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.« Dazu passt, was Jesus beim letzten Abendmahl sagte: »Jesus antwortete: »Der soeben mit mir das Brot in die Schüssel getaucht hat, der ist es, der wird mich verraten.« (Mt. 26,36).
Auf den Verrat des Judas reagiert einer der Jünger besonders stark: Petrus zieht das Schwert. Einer der Jünger (in Johannes 18,10 wird er als Petrus identifiziert) versucht, Jesus mit Gewalt zu verteidigen und schlägt einem Diener des Hohenpriesters (Malchus) das Ohr ab. Petrus handelt sehr impulsiv. Er handelt, ohne lange nachzudenken und will Jesus beschützen. Jesus weist jedoch darauf hin, dass Gottes Plan nicht durch Gewalt, sondern durch Hingabe erfüllt wird. Das ist ein ständiges Thema von Jesus. Die Menschen erwarten, dass er auf den Tisch haut, stattdessen lädt er an seinen Tisch ein. Er hat eine ganz andere Art die Dinge zu klären. Und am Ende sind erst alle verwundert und gehen dann ins Staunen über!
Aber wie ist das, wenn es um Leben und Tod geht?
Jesus meint es wirklich ernst. Er weiß, dass er sterben wird. Und er gibt sein Leben freiwillig auf: »Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.« Joh. 10,10
Jesus lehnt Gewalt ab. Auch, wenn es um seinen eigenen Schutz geht. Sein Reich wird nicht mit Waffen verteidigt, sondern durch Liebe. Er wundert sich auch über das Vorgehen des hohen Rates: »Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen. Täglich saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen.«
Damit zeigt er, dass das Vorgehen nicht rechtens ist. Hier wird heimlich und im Dunkeln ein böses Spiel gespielt (vgl. Joh. 11,9). Das ist besonders unangenehm, weil der Hohe Rat ja ansonsten darauf pocht, dass seine eigenen Regeln genau eingehalten werden müssen … Jesus lässt das alles trotzdem über sich ergehen. Warum?
Kennst du dieses Experiment, dass man zwei Kindern ein Überraschungsei gibt und ihnen sagt, wenn sie es nicht öffnen, bekommen sie gleich zwei davon. Sie wissen aber nicht, wie lange es dauert, bis das Versprechen wahr gemacht wird. Und so greifen einige schon zur Schokolade, weil sie es nicht aushalten können zu warten.
Jesus tut dies alles, weil ihm ein höherer Preis versprochen ist als nur ein schönes und langes Leben. Das ist nicht der Grund, warum er auf die Erde kam. Er kam, damit wir alle ein schönes und ewiges Leben bei Gott haben können. Er wusste, dass das nur geht, wenn er sein Leben dafür opfern würde. Und darum ist er bereit, sich jetzt unschuldig abführen zu lassen. Er geht freiwillig. Er weiß genau, was jetzt auf ihn wartet und er bleibt trotzdem bei seinem Entschluss. Und das ist der Startschuss für unser Leben mit Gott.
Jesus fordert Petrus auf, das Schwert wegzulegen, und erklärt, dass er jederzeit die Macht hat, eine himmlische Armee von mehr als zwölf Legionen Engeln zu rufen. Es geht nicht darum, dass er nicht anders könnte. Es geht darum, dass er uns retten möchte. Mit seinem Tod am Kreuz können alle, die an Jesus glauben, ewig leben, frei werden von ihrer Schuld und Jesus ähnlicher werden. Bis zu dir ist die Nachricht jetzt angekommen. Heute am: xx.xx.20xx
Was du aus dieser Episode für dein eigenes Leben mitnehmen kannst: Es ist gut und wichtig, dich zu schützen – aber tue alles immer im Vertrauen auf Gottes Hilfe.
An dieser Geschichte sieht man den Kontrast zwischen menschlichem Schutzinstinkt und göttlicher Liebe: Petrus zeigt den menschlichen Impuls zur Verteidigung, aber Jesus weist darauf hin, dass sein Königreich nicht durch Gewalt kommt. Jesus wusste, dass er sterben muss und hat auch eingewilligt, um alle Menschen zu retten. Du darfst dich, im Gegensatz zu dieser Episode, vor Gewalt oder akuter Bedrohung schützen. Wie? Indem du Jesus selbst um Hilfe bittest, er weiß genau, wie sich das anfühlt. Er kann dir Kraft geben und Hilfe zeigen. Und dann: indem du andere Menschen bittest dir zu helfen. Indem du Selbstverteidigungskurse besuchst oder laut und deutlich STOP oder NEIN sagst, wenn Menschen dich bedrohen.
Jesus kennt Angst und sogar Todesangst sehr gut. Jesus ist nicht nur gekommen, damit wir später im Himmel ein schönes Leben haben, sondern auch, um uns in diesem Leben mit unseren Herausforderungen zu helfen. Wir können ihn also bitten, uns zu beschützen, uns zu stärken und zu versorgen. Wir werden alle in unserem Leben verletzt und manchmal sogar so schlimm, dass wir es ein Leben lang mit uns tragen. Leider folgen nicht alle Menschen Jesus und verletzten sich daher gegenseitig. Aber auch Christen können andere Christen schlimm verletzten. Wir sind alle auf dem Weg dahin, Jesus ähnlicher zu werden und wir machen Fehler auf diesem Weg oder kommen viel zu langsam voran … Und manchmal wollen wir uns einfach auch nicht verändern und so bleiben wie wir sind, weil wir es nicht besser wissen. Es ist aber nie zu spät, anderen zu vergeben, um selbst den Schmerz der Vergangenheit loszuwerden. Und es ist nie zu spät, selbst auch dafür zu beten, dass man sich verändert, damit man im Leben von anderen nicht zu einem Täter wird.
Ich wünsche dir den Mut dazu. Nur Gott kann dir das Wollen und Vollbringen dazu schenken. Dafür sind wir Christen: Wir glauben, dass nur ER das in uns bewirken kann. Weil er sich schutzlos ausgeliefert hat, damit wir sein Leben empfangen.
Jesus hat für alle Menschen gelitten, auch für die, die ihn verletzt haben. Was sagt das über Vergebung aus, und wie schwer ist es für dich, anderen zu vergeben?
Im Themenartikel »Warum Schutzkonzept« hast du ja schon einiges zu den Gründen gelesen, warum ein Schutzkonzept nicht nur nötig, sondern wirklich sinnvoll für deine Gemeinde, deinen CVJM und deine Gruppe ist. Tatsächlich ist es so, dass ein Schutzkonzept in der Tragfähigkeit und Qualität nur gewinnen kann, wenn möglichst viele Menschen sich an der Erstellung beteiligen. Es ist wichtig, die Fragen, die für ein Schutzkonzept zu beantworten sind, aus möglichst vielen Blickrichtungen zu betrachten. Darum wird auch dazu geraten, dass es möglichst eine Gruppe von verschiedenen Menschen ist, die bei der Entstehung mitwirkt und einbezogen wird. Nicht nur die Gemeindeleitung bzw. der Vorstand alleine sollte das Konzept schreiben, oder noch schlimmer, nur die Pfarrperson oder die vorsitzende Person, sondern ein Team, das in seiner Diversität das Bild der Gemeinde und des Vereins gut abbildet.
Was könnt ihr tun, um eine Unterstützung für diese Menschen zu sein – und dafür Sorge zu tragen, dass euer Blick auf die Sache und eure Belange in der Erstellung eines Schutzkonzeptes Berücksichtigung finden?
Der erste Schritt ist sicherlich, dass es mindestens eine Person aus eurem Kreis gibt, die in das Team bzw. die Arbeitsgruppe aufgenommen wird – besser zwei. Natürlich nicht aus jeder einzelnen Gruppe, die es bei euch vielleicht gibt, aber aus den unterschiedlichen Bereichen, wie z. B. der Jugendarbeit. Damit diese Vertreter:innen der Jugendarbeit auch wissen, was euch als Gruppe wichtig ist, entwickelt ihr im Rahmen eurer Möglichkeiten ein eigenes Konzept, das dann in der Entwicklung des »Gesamtkonzeptes« zu Rate gezogen werden kann. Kleiner Tipp: Solltet ihr tatsächlich nicht in dem Team, das euer Schutzkonzept schreibt, einberufen und vertreten sein, könnt ihr »euer« Konzept trotzdem entwickeln und den Verantwortlichen öffentlich (z. B. nach dem Gottesdienst, zu Beginn einer Sitzung …) überreichen und in euerer SocialMedia-Arbeit darüber berichten. Das macht es zumindest eine ganze Ecke schwerer, eure guten Impulse zu ignorieren.
Und jetzt geht’s los – wir fangen an: Auf unterschiedlichen Seiten im Internet findest du eine Art »Maske«, mit der ihr auch bei euch in der Gruppe sinnvoll arbeiten könnt. Sie hilft euch zum einen bei der Gliederung und stellt zum anderen sicher, dass ihr nichts vergesst. Aufgrund meiner eigenen Arbeit zum Thema stelle ich euch das Material vor, das ihr auf der Seite der Fachstelle für Prävention der hannoverschen Landeskirche unter www.praevention.landeskirche-hannovers.de finden könnt. Hier gibt es neben der angesprochenen »Maske« auch Beispiele für gelungene Konzepte.
In Grunde gliedert sich der Aufbau jedes Konzepts in verschiedene Bausteine. Ich markiere fett, welche von euch auf jeden Fall bearbeitet werden sollten, um eure Anregungen in ein Gesamtkonzept einfließen zu lassen. Auf diese Punkte gehe ich später noch einmal genauer ein.
Mit welcher Haltung geht die Gemeinde bzw. der CVJM an das Thema heran, welche z.B. rechtlichen Grundlagen finden Anwendung?
In welcher Form werden verschiedene Menschen aus der Gemeinde/dem Verein in der Entstehung beteiligt und wie sieht das Zusammenspiel z. B. von ehren- und hauptamtlich Engagierten aus?
Was für Risiken sehen wir bei uns – z.B. aus Aspekten der Raum-Frage, bei Entscheidungsprozessen, bei Veranstaltungen …
Zugleich aber auch: Was machen wir schon gut und können es vielleicht ausweiten, z. B. die Vorlage von Führungszeugnissen, Team-Verträge …
Wer kann wann, wo und unter welchen Voraussetzungen bei uns mitmachen – und wer entscheidet das?
Wie wollen wir eigentlich miteinander umgehen – im Verhältnis des Teams untereinander, im Austausch mit den Hauptamtlichen, gegenüber den Teilnehmenden an unseren Angeboten? Wer legt das fest? Und wie wird das gegenüber Neuen kommuniziert?
Wenn ich eine Beschwerde habe, ich einen Übergriff erlebt habe, ich nach Beobachtung einer Situation ein »schlechtes Bauchgefühl« habe: An wen kann ich mich dann wenden? Sind die Ansprechpartner:innen bekannt, wie sieht der Beschwerdeweg danach aus, wie wird so etwas dokumentiert?
Was passiert, wenn etwas passiert? Wie wird sichergestellt, dass Vorfälle Betroffene begleitet?
Wie kann man im Vorfeld dafür Sorge tragen, dass die Menschen sensibel für das Thema werden, eine Sprachfähigkeit entwickeln und achtsam im Umgang miteinander sind?
Wer wird wann aus dem Feld der Ehren- oder Hauptamtlichen zu dem Thema geschult, was wird verpflichtend vorausgesetzt?
Mit welchen Fachstellen oder Partner:innen vor Ort kann in diesem Themenfeld kooperiert werden?
Wie wird im Anschluss an eine Situation mit den Betroffenen und den Täter:innen umgegangen? Gibt es Hilfs-Angebote oder Pläne zu Rehabilitation bei zu Unrecht Beschuldigten? Wie findet das Ganze in der Fortschreibung des Schutzkonzeptes Berücksichtigung?
Wie wird von wem und über welche Medien im Vorfeld über die Prävention und das Schutzkonzept kommuniziert – und wie im Fall einer Aufarbeitung?
Uff – das ist tatsächlich eine ganze Menge, was? Nur gut, dass ihr nicht zwingend zu allen Bereichen arbeiten müsstet. Aber hier nochmal etwas genauer die Bereiche, in denen euer Blick auf die Situation echt wichtig sein kann:
Hier findest du einige hilfreiche Fragen, die ihr aus eurer Sicht beantworten könnt:
Fragen zu diesem Aspekt können sein:
Hier fasse ich mal zwei Themenfelder zusammen, weil die doch recht ähnlich sind bzw. eine Schnittmenge haben:
Ich halte es für empfehlenswert, nicht alle Bereiche an einem Treffen »durchzuackern«, sondern bei den Treffen auch Zeit einzuplanen, um einfach miteinander im Gespräch zu sein. Manchmal gibt es eben doch einen gewissen Redebedarf, weil das Thema »sexualisierte Gewalt« immer noch eher ein Tabuthema ist. Eure Ergebnisse sind dann wichtige Bausteine, die von den Verantwortlichen des Schutzkonzeptes unbedingt gehört werden sollten.
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