Dieser Segen wurde für die Kirche Kunterbunt Konferenz 2024 von Tobias Aldinger (Erzdiozöse Freiburg) entwickelt und im Rahmen von seinem Vortrag „Schluss mit Kindisch-Kirche sein- was es heißt, als Kirche erwachsen zu werden“ durchgeführt.
Übt drei Stufen eines leckeren Geräuschs mit den Menschen:
Wie hört es sich an…
Stufe 1: …wenn euch Chips so richtig gut schmecken.
Stufe 2: …wenn ein Chipsgeschmack passend nur für euch entwickelt wurde.
Stufe 3: …wenn euch ein Geschmack so trifft, dass da alles drin ist, was ihr zum Leben braucht.
Ein Chips-Segen
(Knistern mit der Packung)
Möge dein Leben und eure kunterbunte Kirche knistern wie eine Chipspackung,
mit Vorfreude, Neugier und leuchtenden Augen zwischen den Menschen, die sich dort begegnen.
(Chips öffnen)
Möge dein Leben und deine Kirche Kunterbunt sich immer wieder aufmachen, um mit anderen zu
teilen, was Gutes darin steckt.
(Chips rausnehmen und zerbrechen)
Wenn unser Leben brüchig wird möge dein Leben und deine Kirche Kunterbunt immer zärtlich
und behutsam bleiben und tragend für andere sein.
(Chips essen)
Möge dein Leben und eure Kirche Kunterbunt Würze haben, und von einem Geschmack des
Evangeliums erzählen, der Herz und Seele mit diesem Geräusch erfüllt:
(Mmhhhh – Geräusch von Stufe 3 mit allen)
Und so segne uns, der liebende, würzende, knisternde Gott,
Vater Sohn und Heiliger Geist
(Mmmhhh)
Amen.
Maria – eine kleine Frau mit großer Zuversicht
Biblischer Bezug und Vorbemerkungen:
Diese Kirche Kunterbunt taucht in die Vorgeschichte von Jesu Geburt ein: die Ankündigung des Engels an Maria, dass sie ein Baby bekommen wird; Marias Umgang mit dieser Situation und ihr Halt durch ihre Verwandte Elisabeth. Biblische Grundlage ist dafür der Bibeltext aus Lukas 1, 26-57.
Dadurch, dass diese Kirche Kunterbunt nicht die Geburt Jesu thematisiert, lässt sie sich gut im Advent oder sogar auch schon im November feiern.
Inhaltliche Ausrichtung:
Diese Kirche Kunterbunt möchte die Möglichkeit schaffen, in Maria eine Identifikationsfläche zu finden, sich von ihr inspirieren zu lassen und eigene Lebensveränderungen neu zu reflektieren und bewusst mit Zuversicht und Glauben zu füllen.
Dabei sieht dieser Entwurf in Maria eine Frau, die in jungen Jahren eine große Aufgabe erhält und trotz aller vermutlich nicht nur komplizierten, sondern auch sehr herausfordernden und schlimmen Umstände (gesellschaftliche Annahmen und Konfrontation, möglicherweise Verlust der Herkunftsfamilie, Umgang mit Sorgen, herausfordernde Geburt und Reise nach Bethlehem, Veränderung des Lebens) Zuversicht in Gott sieht. Sie bezeichnet sich selbst als gesegnet darin, so eine große Aufgabe von Gott zu erhalten und den „Retter auf die Welt zu bringen“. Gleichzeitig hinterfragt sie Gott auch und stellt Rückfragen: „Wie soll das möglich sein?“ (Lukas 1, 34). Gott erklärt es ihr und sie lässt sich von ihm ermutigen, lässt sich auf diese große Ungewissheit und Veränderung ein.
Gott wiederum lässt sie mit dieser neuen Situation nicht alleine, sondern macht sie auf ihre Verwandte Elisabeth aufmerksam, bei der Maria die ersten drei Monate verbringt und womöglich eine Vertraute, einen Halt und Kraft schöpft. Damit inspiriert diese biblische Erzählung dazu, die eigenen „Elisabeths“ im Leben zu entdecken und inmitten von großen Veränderungen sich nicht alleine zu lassen.
In allem überwiegt in diesem Entwurf die Auffassung und Hoffnung, dass mit Jesu Geburt etwas Neues, Gutes anbricht und es ein Privileg ist, daran beteiligt sein zu dürfen und das mit zu erleben. Die große Erwartung, die auch Advent bedeutet, scheint Maria und auch Elisabeth offensichtlich Kraft zu schenken.
In der Willkommenszeit darf sich jede Person, sowohl die Erwachsenen, als auch die Kinder, ein passendes Namensschild basteln. Dafür sind Vorlagen von dem Vorbereitungsteam schon bereitgelegt.
Nach einer üblichen Begrüßung folgt ein erstes Mit-Hineinnehmen in die biblische Erzählung von Maria. Dafür werden die Verse aus Lukas 1,26-37 auf eine für den Kontext stimmige und kreative Weise erzählt oder als Theater gespielt.
Wichtig ist dabei, dass noch nicht aufgelöst wird, wie Maria mit der Ankündigung des Engels und der Schwangerschaft umgeht. Erst die Stationen in der Aktiv-Zeit sollen zeigen, wie die biblische Erzählung weitergeht und was Maria nun tut.
Beispielsweise könnten die Verse auf folgende Weise erzählt werden:
LUKAS 1,26-36
Wurdet ihr schon einmal erschreckt? (Kinder und Erwachsene erzählen lassen). Ich erzähle euch heute von einer Person, die auch wirklich erschreckt wurde. Und zwar ist das Maria. Wisst ihr vielleicht, was der Name „Maria“ übersetzt bedeutet? (antworten lassen) Jeder Name hat ja auch eine Namensbedeutung. Der Name Maria kommt von seinem Ursprung aus dem Hebräischen und bedeutet wahrscheinlich „geliebt“. Und auch diese Geschichte zeigt, wie geliebt Maria war.
Maria war noch sehr jung. Wahrscheinlich war sie erst im heutigen Teenie-Alter. Aber damals haben Teenies schon geheiratet und auch Maria war mittlerweile schon verlobt. Und doch ist Maria noch sehr jung und bekommt in diesen jungen Jahren schon eine sehr große Aufgabe. Denn zu ihr kommt ein Engel. Wie stellt ihr euch Engel vor? (antworten lassen) Maria erschreckt sich, aber der Engel sagt, dass sie keine Angst haben braucht, denn Gott hat sie zu einer großen Aufgabe ausgesucht. Maria soll nämlich ein Baby bekommen, das sie Jesus nennen soll. Maria ist skeptisch, weil sie doch von gar keinem Mann in ihrem Leben weiß, der ein Papa für das Baby sein könnte. Und da erklärt der Engel, dass das eben das Besondere an ihrer Situation sein wird: Das Baby kommt nämlich von Gott selbst.
Ganz schön verrückt oder? Stellt euch das mal vor: es ist ein Tag, wie eigentlich jeder andere und plötzlich wird euer Leben von einem auf den anderen Moment komplett umgekrempelt. Die Mamas und Papas hier in diesem Raum wissen, wie sich das anfühlt, wenn ein kleiner neuer Mensch auf die Welt kommt. Und vielleicht erinnert ihr euch daran, als ihr beispielsweise einen Schwangerschaftstest gemacht habt oder beim Arzt ward und wusstet: Wir erwarten ein kleines Baby, ein kleines Geschenk.
Für die Maria muss das ganz schön aufregend sein. Vor allem, weil ihr Baby Jesus sein soll! Was denkt ihr, wie fühlt sich die Maria bei dieser Nachricht wohl? (antworten lassen). Wir stellen euch jetzt verschiedene Stationen vor, in denen ihr nacherleben könnt, wie es Maria mit dieser Nachricht ging und was sie daraus gemacht hat. Und vielleicht könnt ihr euch dabei daran erinnern, wie es euch ging in Situationen ging, als ihr erschreckt wurdet, sich etwas verändert hat und plötzlich alles ganz neu war.
Je nach Kontext dürfen Stationen selbstverständlich auch gekürzt, verändert, ergänzt werden. Alle Stationen verbindet die Frage: Wie geht es Maria mit dieser großen neuen Lebensveränderung? Wie findet sie Mut bei Gott?
Material:
Bezug zur Geschichte: Gott lässt Maria mit dieser großen Veränderung nicht alleine, sondern der Engel sagt ihr, dass es eine Verwandte gibt, die ebenfalls ein Kind erwartet, Elisabeth. Zu dieser Elisabeth geht Maria dann auch die ersten drei Monate der Schwangerschaft hin und erhält vermutlich viel Kraft und Unterstützung von ihr.
Beschreibung: Gestalte eine Freundschaftsblume. Dafür schneidest du Blütenblätter aus und klebst es auf einen Blütenstempel. Auf die einzelnen Blüttenblätter darfst du nun deine engen Freundinnen und Freunde, Omas, Opas oder Paten schreiben: Menschen, die dir Halt geben, die dir guttun, zu denen du gehen kannst, wenn etwas schwierig ist. Wenn du magst: male die Blume doch gerne noch aus.
Vertiefende Frage: Wer sind die Freunde in meinem Leben? Wer sind Menschen, zu denen ich gehen kann, wenn mein Leben überfordert?
Material:
Bezug zur Geschichte: Gott lässt Maria mit dieser großen Veränderung nicht alleine, sondern der Engel sagt ihr noch, dass es eine Verwandte gibt, die ebenfalls ein Kind erwartet, Elisabeth. Zu dieser Elisabeth geht Maria dann auch die ersten drei Monate der Schwangerschaft hin und erhält vermutlich viel Kraft und Unterstützung von ihr.
Beschreibung: Bastelt für euch und eine besondere Freundin oder einen besonderen Freund ein Freundschaftsarmband.
Alternative:
Material: Scheren, Lochzange oder spitzer (Blei-)Stift, bunte Wolle; Meterstab, Bierdeckel (Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld ein Beispiel basteln und die Knüpftechnik beherrschen.)
Bastelanleitung:
Vertiefende Frage: Wer sind Freund:innen für dich?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria macht erst einmal eine kleine Reise, als sie die Botschaft vom Engel erhält. Auch uns kann das helfen, um mit neuen Situationen umzugehen: erst einmal kurz aus dem Gewohnten hinauskommen, etwas Neues sehen, Energie auftanken…
Beschreibung: Wir spielen ein Reise-Spiel, bei dem zwei Personen gegeneinander einen Parcour laufen, bei dem sie ihren Koffer packen müssen. Die zwei Koffer markieren das Ende jeder Strecke. Am Anfang jeder Strecke liegt Reisematerial. In einer festgelegten Zeit müssen die zwei Spielenden nun ihr Reisematerial zu dem Koffer tragen. Dabei dürfen sie bei jeder Strecke allerdings nur einen Gegenstand transportieren. Bei wem der Koffer am Ende der abgelaufenen Zeit am vollsten ist, hat gewonnen.
Vertiefende Frage: Wo bist du das letzte Mal hingereist?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria macht erst einmal eine kleine Reise zu ihrer Freundin Elisabeth, als sie die Botschaft vom Engel erhält.
Beschreibung: Wir spielen eine Runde „Reise zu Elisabeth“ (viele kennen das Spiel als „Reise nach Jerusalem“). Für dieses Spiel braucht es mindestens vier Personen. Es sind in einer Reihe Stühle aufgebaut. Allerdings gibt es immer einen Stuhl weniger als Anzahl der Mitspielenden. Solange Musik läuft, müssen die Spielenden vor den Stühlen in einer Reihe langlaufen. Sobald die Musik stoppt, müssen sich alle auf einen Stuhl setzen. Wer zu spät ist und keinen Sitzplatz erhält, fliegt raus. Nach jeder Runde wird es ein Stuhl und eine mitspielende Person weniger. Wer gewinnt am Ende die Reise? Wer kommt bei Elisabeth an?
Vertiefende Frage: Wo bist du das letzte Mal hingereist?
Material:
Bezug zur Geschichte: Man könnte erwarten, dass die neue Situation eine Überforderung für Maria ist und sie viel weint und klagt und vielleicht sogar frustriert ist. Vermutlich war das bei Maria auch der Fall. Aber Maria lobt Gott auch für alles Gute, was er tut und glaubt daran, dass er auch mit dieser Situation etwas Gutes bringen wird und Jesus Hoffnung schenkt. Mit dieser Station dürfen wir uns auch an etwas Gutes erinnern.
Beschreibung: Stickt in die Jutebeutel eine Hoffnungsbotschaft oder ein Hoffnungssymbol.
Material:
Bezug zur Geschichte: Man könnte erwarten, dass die neue Situation eine Überforderung für Maria ist und sie viel weint und klagt und vielleicht sogar frustriert ist. Es hat auch guten Grund, wenn wir in bestimmten Momenten weinen und klagen. Aber auch die Hoffnung trägt einen wichtigen Platz. Maria formuliert ein Loblied an Gott. Vielleicht hat auch das ihr geholfen.
Nachzulesen in Lukas 1,46-57 (der Bibeltext kann mit abgedruckt werden)
Beschreibung: Wie könnte unser Loblied an Gott aussehen? Schreibt auf dieses Plakat, was ihr an Gott mögt und wofür ihr ihm dankbar seid. Welche Eigenschaften sind euch an Gott wichtig? Was bewundert ihr?
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria formuliert ein Loblied an Gott. In der katholischen Kirche wird das auch Magnifikat genannt. Nachzulesen in Lukas 1,46-57 (der Bibeltext kann mit abgedruckt werden). Vielleicht hat ihr dieses Loblied auch besonders gutgetan, sich an Gott und seine Größe zu erinnern.
Beschreibung: Hier dürft ihr als Familie euren eigenen Familien-Psalm entwickeln. Was sind Worte/Sätze, die ihr passend findet und die ihr in euren Psalm mit aufnehmen wollt?
Hier haben wir ein paar Beispiele für euch. Sucht euch doch von den Sätzen die aus, die euch gefallen:
Material:
Bezug zur Geschichte: Für Maria ändert sich das ganze Leben. Solche Momente kennen wir vielleicht auch aus unserem Leben. Was hat sich in unserem Leben mal verändert?
Beschreibung: Hier dürft ihr euch an große Veränderungen in eurem Leben erinnern und sie aufschreiben. Dafür gibt es hier ein Reflektions-Dokument.
Material:
Beschreibung: Hier dürft ihr euch für eure großen Veränderungen, für das, was euch Sorgen macht oder das, worauf ihr euch freut, einen Segen zusprechen lassen.
Material:
Bezug zur Geschichte: Maria hinterfragt Gott erst einmal und ist auch skeptisch und hat vermutlich Sorgen. Wir kennen vermutlich auch alle Sorgen, wenn etwas Neues geschieht. Hier gibt es die Möglichkeit, für Sorgen Beruhigung zu finden. Dafür dürft ihr euch einen Handschmeichler selbst herstellen.
Beschreibung:
Achtung, hier sollten Kinder nicht alleine gelassen werden. Aus kleingeschnittenem Restholz (oder Speckstein) können sich hier Kinder und Erwachsene Handschmeichler herstellen. Dafür nutzt ihr das Schleifpapier und die Schnitzmesser und feilt und schnitzt so lange, bis es euch gut gefällt.
Vertiefende Frage:
Was macht dir Sorgen? Wofür brauchst du Ruhe?
Ergänzung:
Manchmal hilft es auch, wenn die Sorgen aufgeschrieben werden oder ausgesprochen werden. Bevor ihr das Stück Holz schleift, dürft ihr erst aufschreiben, was euch Sorgen macht und es dann wegschleifen.
Material: je nach Variante: 1. Makrameegarn, Schere, Perle, Maßband 2. Draht (ca. 0,5mm), Perle, Seitenschneider (bzw. stabile Schere) 3. Buchseiten, Perle, Golddraht, Stifte, Kleber
Anleitung bzw. gebastelte Vorlage
Bezug zur Geschichte: Maria begegnet in dieser Geschichte ein Engel. Engel sind Boten Gottes. In einem Engel begegnet uns Gott selbst.
Beschreibung:
Hier könnt ihr euch einen Engel basteln. Er soll euch daran erinnern, dass Gott auch heute noch Engel schickt. Um seine Geschichte mit uns Menschen weiter zu schreiben, um uns zu beschützen, um uns durch schwere Zeiten zu tragen.
Bastelanleitung:
Wir haben drei verschiedene Engelbastel-Ideen für euch! Wählt einfach die für euch passende aus!
Gesprächsimpuls: Habt ihr schonmal eine Engelbegegnung erlebt? Oder einen Moment in dem ihr gespürt habt, dass Gott euch ganz Nahe ist, euch vielleicht vor etwas bewahrt hat?
Weitere Ideen für die Aktiv-Zeit
Die Feier-Zeit könnte beispielsweise nach dieser Reihenfolge ablaufen:
Körper-Gebet
Gott, manchmal schubst du mich aus dem, was ich kenne
(einen großen Schritt nach vorne gehen).
Das ist manchmal schön, aber manchmal macht das auch Angst.
Zeig uns, dass du immer mit uns bist
(beide Arme um die Schultern legen, als würde man sich selbst umarmen).
Schenk uns Mut
(Armmuskeln hochheben).
Und Vertrauen.
(Arme nach oben strecken).
Amen.
Das Segenscafé ist ein alternatives oder ergänzendes Format zu einer Kirche Kunterbunt. Beim Segenscafé geht es darum in einzelnen, kurzweiligen Stationen Segen auf vielfältige Weise zu erleben. Das Segenscafé kann mit den einzelnen Stationen auch in eine klassische Kirche Kunterbunt mit einer anschließenden Feier-Zeit und Essens-Zeit verknüpft werden, funktioniert aber auch alleinstehend. Die Essens-Zeit wird dabei auch wie eine Station behandelt, bei der man flexibel immer wieder die Möglichkeit hat, sich mit Heiß- und Kaltgetränken oder Kuchen- und Fingerfood-Snacks zu versorgen.
Besonders gut eignet sich das Segenscafé beispielsweise zum Start von einem neuen Schuljahr, in die Ferienzeit oder auch zu Beginn eines neuen Jahres. Das Segenscafé kann eine Möglichkeit sein, eine simplere Form einer Kirche Kunterbunt zu feiern, die mit weniger Vorbereitung und Material möglich ist, aber trotzdem den Beziehungskontakt zu den Familien ermöglicht.
Die Stationen können abhängig vom Kontext und Ressourcen auch noch erweitert und ergänzt werden.
Willkommens-Zeit
Die Familien werden wie üblich mit einem Begrüßungsritual willkommen geheißen (ein Lied, ein Gebet, ein Anfangsspiel). Als Einleitung zu den Segensstation folgt ein kurzer Einstiegsimpuls:
Material: Leiter
Gott kommt in das hinein, was uns beschäftigt. Gott kommt in das hinein, was uns Freude macht. Gott kommt in das hinein, was schwer auf unserem Herzen liegt. Vergleich mit einer Leiter: Manchmal behandeln uns Menschen in unserem Leben wie eine Leiter. Wenn wir eine gute Note schreiben (eine Stufe der Leiter hochsteigen), wenn wir richtig viele Freunde haben (eine Stufe hochsteigen), wenn wir sportlich sind (eine Stufe hochsteigen), wenn wir coole Kleidung tragen (noch eine Stufe hochsteigen), dann – ja dann sind wir vielleicht beliebt oder werden gut behandelt. Manchmal denken wir auch, dass dann unser Leben so richtig gut und lebenswert und vielleicht sogar gesegnet ist. Und wenn das Gegenteil passiert und wir Stufen wieder nach unten steigen müssen, dann verlieren wir manchmal Anerkennung, manchmal auch Wertschätzung. Vielleicht fühlen wir uns dann weniger gesegnet, weniger gesehen. Bei Gott ist das anders. Bei Gott gibt es keine Leiter. Gott ist immer mit uns auf einer Stufe. Da müssen wir uns nicht verdienen, da müssen wir nirgendwo hochklettern. An Weihnachten feiern wir, dass Gott (auf die oberste Stufe steigen) sagt: ich komme zu euch. Ich werde ein Baby, das gar nichts kann, das abhängig ist. Aber damit zeige ich euch: Ich bin euch ganz nah. Heute möchten wir euch Segen zusprechen. Weil wir das im Alltag manchmal vergessen, dass wir unabhängig von allem geliebt, gesehen, gewollt sind. Segen heißt: Egal, wie es uns geht, jemand ist da für uns, jemand sieht uns, jemand hört uns, jemand sorgt für uns. Und deswegen haben wir heute verschiedene Segens-Möglichkeiten für euch, die wir euch gleich vorstellen. Ihr dürft heute die Segens-Station für euch wählen, die für euch stimmig ist. (Stationen werden vorgestellt) |
Segens-Stationen
Material: – Ätherische Öle, die für die Haut geeignet sind
Beschreibung: Segen bedeutet: Gott sieht dich. Ganz egal, wohin du gehst, welche Reise folgt. Damit du spürst, dass Gott mit dir ist, erhältst du ein kleines Kreuz mit Öl auf die Stirn oder auf die Handfläche – so wie du magst. Weil Segen immer etwas Schönes bedeutet, darfst du dir vorher einen Duft deiner Wahl aussuchen. Gefällt dir kein Duft, erhältst du ohne Öl ein Kreuz auf die Stirn oder die Handfläche.
Material: Regenschirm oder Strandmuscheln, Wasserspritzpistolen oder Wasserschlauch
Beschreibung: Segen bedeutet: Gott kann wie ein Schutzschild für uns sein. Das bedeutet nicht, dass uns nichts Schweres oder Herausforderndes begegnet. Aber es kann bedeuten, dass das unser Herz anders trifft. Um das zu verdeutlichen, darf man sich hier unter den Regenschirm oder in die Strandmuschel sitzen oder stellen. Nun wird mit einer Wasserspritzpistole Wasser auf einen gezielt, das einen aber doch nicht trifft. Wie fühlt sich das an?
Material: Ganz nach Vorliebe und Möglichkeit dürfen hier entweder Klebe- oder Glitzertattoos genutzt werden. Die Familien dürfen sich dabei ein Tattoo aussuchen, das ihnen gut tut, sie an Segen erinnert.
Beschreibung: Segen ist immer für uns da, aber manchmal vergessen wir es. Damit ihr euch erinnert, könnt ihr euch hier als Erinnerung noch ein Tattoo machen.
Material: Vorgeschnittene DinA6-Pappe, Scheren, Kleber, Sticker, Washi Tape, Stifte, ausgedruckte Bibelverse
Beschreibung: Segen ist immer für uns da, aber manchmal vergessen wir das auch. Hier habt ihr die Möglichkeit, euch Karten zu basteln, um euch daran zu erinnern, was Gott alles Gutes über euch sagt. Dafür gestaltet ihr die Karte ganz nach euren Vorstellungen. Lest euch gern die ausgedruckten Bibelverse durch – spricht ein Vers ganz besonders zu dir? Schreibe ihn doch gern auf deine Karte. Wenn du magst, kannst du auch eine Karte als Geschenk für jemand Anderen gestalten.
Material: Feuerstelle oder Feuerkorb mit Feuer, Zettel, Stifte
Material: Segen bedeutet auch, die Kraft sich von dem zu lösen, was nicht gut war/ist. Alles, was man nicht mit sich tragen möchte (symbolisch) wird auf Zettel geschrieben und darf dann ins Feuer geworfen werden.
eine Idee von der Kirche Kunterbunt Düsseldorf Gerresheim
Material: Verschiedene Fruchtsäfte, Becher, Strohhalm, (wenn man möchte: Zitronen-und Orangenscheiben zum Dekorieren der Becher), Schilder, auf denen draufsteht, welcher Fruchtsaft für welchen Segen steht
Beschreibung: Worin wünschst du dir denn besonders Segen? Du kannst dir hier einen Segenscocktail mischen. Dafür gibt es verschiedene Fruchtsäfte, die für verschiedene Lebenspunkte stehen. Du darfst dir Lebensbereiche/Fruchtsäfte aussuchen, mischen und dann trinken.
Beispiel:
Alternative:
Material: Hütchen, Seile, Reifen, Stühle, um einen Parcours zu bauen, Tücher, um die Augen zu verbinden
Beschreibung: Segen kann auch bedeuten: Gottes Stimme vertrauen. Bei dieser Station darf man zu zweit zusammengehen und dann einen Parcours laufen auf Zeit. Der Parcours muss allerdings blind gelaufen werden. Eine Person aus dem 2er-Team leitet andere Person mit der Stimme. Die andere Person läuft.
Material: Schwungtuch, 2 Soft-Bälle
Beschreibung: Segen ist wie ein großes Schwungtuch-Dach. Segen ist bunt und wir alle dürfen teilhaben. Wir alle dürfen uns daran festhalten. Mit dem Schwungtuch können verschiedene Spiele gespielt werden:
Abgeschlossen werden kann das Segenscafé mit einem gemeinsamen kunterbunten Segen.
Biblischer Bezug:
Johannes 2, 1-12
Kerngedanke: Wir feiern ein Fest, Jesus schenkt Freude und Fülle
Vorbemerkungen:
Der Entwurf wurde zu Ernte Dank gefeiert, ist aber auch unabhängig davon nutzbar. Der Kirchenraum war bei dieser gefeierten Kirche Kunterbunt festlich geschmückt wie bei einer Hochzeit (mit einer langen festlichen Tafel, weißen Helium Luftballons an den Bänken, Wimpelketten und Bänder im Raum, einem roten Teppich, einem Torbogen aus Schwimmnudeln der mit Weißen Bändern und Blumen verziert war – durch diesen sind die Familien eingezogen. Vorne am Altar standen 2 Fässer).
Willkommens-Zeit
Namensschilder am Eingang, Trinkbecher Station (mit Wasserzapfstation) am Eingang, festlicher Einzug durch den Torbogen, Hochzeitsmusik vom Band.
Gemeinsames Singen zum Start
Theater vom Speisemeister (siehe Anhang), der davon erzählt, wie der Gastgeber den besten Wein zurückgehalten hat und er im Nachhinein erfuhr, dass Jesus Wasser in Wein verwandelt hat. Einladung vom Wein = Traubensaft (an den Fässern vorne) zu kosten. Alle kosten mit ihrem eingangs erhaltenen Bechers vom Wein/Traubensaft.
Aktiv-Zeit
Station: Festtafel
Material:
Stationsbeschreibung:
Hier wird geschlemmt! Nimm Platz, mach es dir bequem und dann lass es dir so richtig schmecken. Guten Appetit.
Gesprächsimpuls
So eine Festtafel, die einladend geschmückt ist, macht etwas mit uns. Tauscht euch darüber aus, wann ihr zuletzt bei einem Festmahl ward und was ihr braucht, damit festliche Stimmung aufkommt. Gott lädt dich und mich an seinen Tisch ein und schenkt dir voll ein – was bedeutet dieses Bild aus Psalm 23 für dich? Wie schmeckt die Freundlichkeit Gottes?
Station: Dosen werfen
Material:
Stationsbeschreibung:
Zu einem Fest gehören Spiele. Versuche die Dosen alle umzuwerfen. Wie viele Würfe brauchst Du? Feuert euch gegenseitig an, wer möchte, kann gegeneinander spielen.
Gesprächsimpuls
Eine ausgelassene Stimmung passiert nicht auf Knopfdruck. Leichtigkeit stellt sich, wenn wir uns ausgelassen bewegen, spielerisch auf eine Sache konzentrieren. Was ist dein liebstes (Party)Spiel, bei welcher Tätigkeit kommst du ein eine leichte, ausgelassene Stimmung?
Station: Fässer Wettrollen
Material:
Stationsbeschreibung:
Puh, so ein Weinfass ist ganz schön schwer. Gut, dass man es rollen kann und nicht schleppen muss. Roll das nächste Fass herbei, bevor dem Speisemeister wieder der Wein ausgeht.
Gesprächsimpuls
Tauscht euch darüber aus, wie die Menschen auf der Hochzeit damals wohl die Fässer voll Wasser bekommen haben. Wie gut, dass alle Zusammengeholfen haben. Wo helft ihr als Familie zusammen, damit der Alltag gut funktioniert?
Station: Wikingerschach
Material:
Stationsbeschreibung:
Zu einem Fest gehören Spiele. Der Spielemeister/die Spielemeisterin erklärt euch die Regeln und dann heißt: an die Hölzer fertig los.
Gesprächsimpuls
Spielen macht Spaß, vor allem gemeinsam. Bei einem Spiel gibt es aber auch immer Gewinner und Verlierer. Wie fühlt es sich an ein Gewinner zu sein? Wie ist es zu verlieren? Fällt euch das eher schwer oder leicht?
Station: „alles tanzt“ – Kinderdisko
Material:
Stationsbeschreibung:
Alles tanzt – bei einem Fest darf die Musik natürlich nicht fehlen. Komm rein, schlage dem DJ dein Lieblingslied vor und dann: tanz, als gäbe es kein Morgen 😊
Gesprächsimpuls
Tanz ist Bewegung, Freiheit, loslassen. Zu welchem Lied tanzt Du am liebsten und wo? Wann habt ihr zuletzt Zuhause getanzt? Wie wäre es mit einer Küchentanz Party heute Abend nach dem Abendessen? Oder einmal zum Aufräumen dazu zu tanzen? Probiert es aus und erzählt uns davon.
Station: Bilderrahmen gestalten
Material:
Stationsbeschreibung:
Setze dein Bild in Szene und gestalte deinen ganz eigenen Bilderrahmen.
Gesprächsimpuls
Wie wir etwas Rahmen und hervorheben macht einen Unterschied. So wie wir mit einem Bilderrahmen Menschen in ein Licht rücken (stell Dir zum Beispiel vor, er wäre aus purem Gold, das würde dem Bild von Dir sofort eine ganz andere Bedeutung geben) so können wir auch Ereignisse „rahmen“. Ich kann nach einem Familienausflug zum Beispiel nur das im Blick haben und davon erzählen, was nicht geklappt hat. Ich kann aber auch durch Worte den Ausflug ausmalen oder rahmen und von den schönen Sachen erzählen. Probiert es mal aus. Sucht euch ein gemeinsames Ereignis und schmückt es jeweils mit anderen Worten aus.
Station: Gästebuch
Material:
Stationsbeschreibung:
Das Hochzeitspaar lädt alle Gäste ein, sich im Gästebuch zu verewigen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Schnappt euch das Buch und gestaltet eine freie Seite mit guten Wünschen für das Brautpaar.
Gesprächsimpuls
Gute Wünsche für das Brautpaar gehören zu einem Hochzeitsfest dazu. Welche guten Wünsche würdet ihr euch gegenseitig mitgeben? Schnappt euch ein oder zwei Menschen und sagt ihnen eure guten Wünsche ins Gesicht 😊
Station: Foto-Box
Material:
Stationsbeschreibung:
Damit uns unser Hochzeitsfest noch lange in Erinnerung bleibt, können unsere Gäste hier Fotos machen. Schnappt euch gerne eine Verkleidung und dann „Bitte lächeln!“
Gesprächsimpuls
Fotos helfen uns, uns zu erinnern. Habt ihr Zuhause Fotos mit Bildern von Festen, an die ihr euch gerne erinnert?
Schwelgt gemeinsam in diesen Erinnerungen und erzählt euch davon.
Station: Danke für…
Material:
Stationsbeschreibung:
DANKE für… Wofür seid ihr dankbar? Wo schenkt euch Gott ein Leben in Fülle? Schreibt es auf.
Gesprächsimpuls
Wir feiern Ernte Dank. Wir sagen Gott Danke für alles, was er uns schenkt. Das ist nicht nur die klassische Ernte auf dem Feld, sondern das sind auch die „unsichtbaren“ Dinge wie Verbundenheit, Familie-Sein oder besonders schöne Momente. Wofür seid ihr heute dankbar? Wo seid ihr reich beschenkt – im Überfluss beschenkt von Gott?
Station: Saftprobe
Material:
Stationsbeschreibung:
Wie schmeckt Genuss? Mit verbundenen Augen dürft ihr hier verschiedene Säfte am Geschmack erkennen.
Gesprächsimpuls
Wein war damals der Geschmack von Festlichkeit, von Freude und Genuss. Nach was schmeckt es für euch? Welcher Geschmack darf bei einem Fest nicht fehlen?
Feier-Zeit
Material:
Impulstext
(Während reden eindecken)
Ein Fest steht an. Kindergeburtstag oder die Taufe des jüngsten Familienmitgliedes, eine Hochzeit in der Familie oder ein Jubiläum. Ein Fest steht an und vorab muss viel organisiert und geklärt werden. Schließlich sollen alle an diesem einen Tag entspannt mitfeiern können, locker und ausgelassen feiern können, es genießen. Vielleicht geht es euch ähnlich wie mir, aber ein Fest hat meist nicht viel von Ausgelassenheit und Genießen können. Da müssen Kuchen gebacken werden, es muss eingedeckt werden, dekoriert sein, es braucht Gastgebende die sich an diesem Tag verantwortlich fühlen und alle Gäste umsorgen – ganz schön aufregend und anstrengend so ein Fest.
(Stationen einbeziehen – was habt ihr so erlebt an den Stationen? Gehört das zum Alltag dazu?)
Gibt es etwas unangenehmeres, wie ein Haus voller Gäste und dann geht etwas aus? Habt ihr das schonmal selber erlebt? Bei einem Kindergeburtstag oder einem anderen Fest? Wir haben vorhin vom Speisemeister gehört, wie peinlich ihm das war. Alle haben Durst, alle wollen feiern und dann ist nichts mehr zu trinken da. Gut, dass Jesus da ist und helfen kann. Aus der Bibel erfahren wir in Geschichten wie Jesus so war, wie er gelebt hat, was ihm wichtig war. Und weil Jesus Gottes Sohn ist, erfahren wir in ihnen auch, wie Gott ist. Und in der Geschichte von der Hochzeit zu Kana erfahren wir, dass Jesus auf diesem Fest sein erstes Wunder überhaupt vollbringt! Das erste Wunder Jesu ist nicht eine Heilung (wie wir es vielleicht aus anderen Geschichten von Jesus schon kennen), nein Jesus erstes Wunder ist, dass er Wasser zu Wein macht.
Was hat es mit diesem Zeichen Jesu auf sich? Warum hat er das gemacht?
Wein war damals ein ganz alltägliches Nahrungsmittel, vielleicht so ähnlich wie heute Saft. Wein wird in der Bibel aber immer auch als ein Symbol für Lebensfreude und Wohlstand beschrieben. Zu einem guten, erfüllten Leben gehörte, dass man auch Wein trinkt. Dieses Wunder das Jesus da tut ist nicht nur echt sehr beeindruckend und fast schon magisch, sondern es beschreibt, was Gott wichtig ist. Gott nimmt am Leben der Menschen teil, er ist fröhlich, feiert und genießt die Zeit der Freude. Dieses Wunder bedeutet, dass Gott will, dass wir ein glückliches Leben haben, ein Leben, in dem es immer wieder Zeiten der Freude, der Ausgelassenheit, des Überflusses gibt. Gott tut auch heute noch Wunder – er macht aus dem Alltäglichen etwas Besonderes. Aus wenig – viel. Er schenkt gelingendes Leben. Dieses Gefühl von beschenkt-Sein nennen wir auch gesegnet sein.
Heute an Ernte Dank, da schauen wir, was alles eigentlich auf unserem Lebens-Tisch so steht. (auf gedeckten Tisch schauen). Wir richten unsere ganze Aufmerksamkeit auf diesen Tisch, auf den Reichtum aus dem wir Leben, auf all die guten Dinge die wir im Leben haben. Das kann natürlich Essen sein, das können aber auch besonders schöne Erinnerungen oder Momente der Verbundenheit sein, für die wir DANKE sagen. Das können Sicherheiten, Privilegien, Menschen an unserer Seite sein. Dinge, die uns den Alltag erleichtern, Menschen, die uns begleiten. Dafür sagen wir Gott heute DANKE. Und das feiern wir! (Flasche Kindersekt öffnen und einschenken. Anstoßen auf die schönen Dinge).
Wir feiern, dass Gott unser Leben mit Kleinem und Großem, mit Spektakulärem im Gewöhnlichem, mit kleinen Freuden im Alltag, auch, wenn wir gerade den Eindruck haben, dass es nicht zum Leben reicht, tut Gott heute noch Wunder.
Gebet
5 4 3 2 1 DANKE Gebet
5 Sachen die ich gerne Esse, für die ich Gott DANKE sage.
4 Dinge die ich gerne sehe für die ich Gott DANKE sage.
3 Menschen die ich gerne habe für die ich Gott DANKE sage.
2 Geräusche die ich gerne höre, für die ich Gott DANKE sage.
1 Erinnerung / Gefühl in meinem Herzen, für das ich Gott DANKE sage.
(Das Gebet kann als Familien im kleinen Kreis laut gesprochen werden, es kann jede:r vor sich hin Murmeln oder aber in der Stille gebetet werden. Eignet sich besonders gut am Abend beim ins Bett gehen).
Segen
Gott der Vater segne Dich mit Liebe für Deine Mitmenschen
Gott der Sohn segne Dich mit Lebensfreude in Deinem Alltagstrubel
Gott die Heilige Geistkraft mache Dich reich an Leichtigkeit und Fröhlichkeit
So segne Dich der dreieinige Gott. Er schenke Dir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht. Amen.
Liedvorschläge:
Wir feiern heut ein Fest
Alles tanzt
Adlersong
Absoluto Guto
Vom Anfang bis zum Ende
Privileg
Essens-Zeit
Tischlied/Gebet
Tischlied mit Klatschen:
Danke, Danke für das Essen, guter Gott wir danken dir
Danke Danke für das Essen, dafür danken wir.
https://www.evangeliums.net/lieder/lied_danke_danke_fuer_das_essen.html
Rezeptvorschlag
3 Gänge Menü (wenn möglich)
Mitbring – Buffet und Grillen (wie bei einer Gartenparty)
Ideen für zu Hause
Seid ausgelassen, leicht. Probiert es aus, an einem ganz normalen Dienstag: Erstellt eine Playlist, macht Musik an und dann los geht àtanzt durch die Küche, das Wohnzimmer, ins Kinderzimmer zum Bad und wieder zurück.
Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf die Geschichte der biblischen Figur Nehemia. Nehemia stammte von Judäern ab, die nach Babylonien ins Exil verschleppt worden waren. Er war weit gekommen am persischen Hof und war nun Mundschenk des persischen Königs (Nehemia 1,11). Als er von der Zerstörung Jerusalems mitbekommt, rührt ihn das so sehr (Nehemia 1,3-6), dass er bittet, die Mauern wieder aufbauen zu dürfen. Nehemia nutzt sein Amt, um für den Wiederaufbau der Stadtmauer Jerusalems zu sorgen. Vom persischen König erhält er ein Empfehlungsschreiben für die Provinzgouverneure mit militärischem Begleitschutz. Er kommt 445 v. Chr. als persischer Wiederaufbaukommissar in Jerusalem an (Quelle: https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/nehemia ). In nur 52 Tagen baute Nehemia die Stadtmauern wieder auf. Dabei begegneten ihm aber verschiedene Herausforderungen. Der Prozess ist nicht leicht, aber am Ende siedeln neue Familien in das Gebiet, es werden neue Reformen umgesetzt und die Stadt erhält eine neue Lebendigkeit.
Nehemias Geschichte lädt ein, über eigene Brüche im Leben nachzudenken, über das, was kaputt gegangen ist und was uns traurig macht. Vor allem lädt diese Kirche Kunterbunt ein, Gefühle wie Wut, Trauer, Frust zu spüren, aber dabei nicht stehen zu bleiben. Ähnlich wie Nehemia geht es darum, Hoffnung wieder aufzubauen.
Weil es in dieser Kirche Kunterbunt darum geht, Nehemia beim Aufbau der Mauer zu helfen und das auch an ein Baustellen-Szenario erinnern kann, dürft ihr eure Gäste auch gerne so begrüßen: mit Warnwesten, Schutzhelmen, etc. Und warum kreiert ihr nicht direkt auch ein kleines Baustellenszenario, indem man beim Eingang beispielsweise über Kartons klettern muss, etc.?
Hinführung zum Thema durch eine Moderation:
„Bei wem von euch ist schon einmal etwas kaputt gegangen? Was denn zum Beispiel? Manchmal im Leben gehen kleine Dinge kaputt, wie beispielsweise eine Lampe, die
runterfällt. Oder vielleicht ein Spielzeug. Manchmal ein Handy. Manchmal gibt es auch große Sachen, die kaputt gehen. Manchmal ein Auto. Oder ein Klettergerüst. Und manchmal gehen nicht nur Sachen kaputt, sondern manchmal gehen auch Freundschaften kaputt. Manchmal gibt es Streit. Oder Krisen. Manchmal nur kurz, manchmal so schlimm, dass die Beziehung das nicht übersteht. Manchmal geht ein Traum kaputt. Manchmal eine Hoffnung oder ein Wunsch. Heute geht es in der Kirche Kunterbunt um folgende Frage: Was machen wir denn, wenn etwas kaputt geht? Denn bei uns allen geht mal etwas kaputt. Bei uns allen gibt es gute Phasen und auch schwere Phasen. Das gehört dazu. Aber es gibt auch einen Weg da wieder heraus. Und dafür tauchen wir heute in die Geschichte von Nehemia ein. Ihr seht, dass hier ganz schön viel Unordnung ist…hier liegt einfach richtig viel herum… (am besten liegen überall Kartons verstreut)
Das liegt daran, dass bei Nehemia auch etwas kaputt gegangen ist. In seiner Heimatstadt, sind die Stadtmauern kaputt. Und diese Stadt braucht Mauern. Warum könnte sie Mauern brauchen? Wofür sind Mauern denn wichtig? (Familien Antworten geben lassen) Die Stadt war angegriffen worden. Viele mussten aus der Stadt fliehen und wohnten gar nicht mehr dort, sondern im Exil. Nehemia war sehr sehr traurig, als er mitbekam, dass sein ganzes Zuhause kaputt war. In Nehemia wuchs der Wunsch, es wieder aufzubauen. Aber er hatte auch Angst davor. Denn Nehemia wohnte mittlerweile weit weg in Persien. Er hatte sich dort hochgearbeitet und war mittlerweile der Mundschenk des persischen Königs. Sicher wollte dieser nicht, dass er seinen Beruf aufgab, um in Jerusalem Mauern aufzubauen. Deswegen sagte Nehemia auch erst einmal nichts, sondern wartete auf den richtigen Zeitpunkt. Nehemia musste sehr lange warten. 4 Monate. Das ist fast so lang wie ein halbes Schuljahr. Aber der persische König bekam mit, dass Nehemia traurig wurde und forderte ihn auf, sich mitzuteilen. Da nahm Nehemia seinen Mut zusammen und berichtete von der Zerstörung Jerusalems und seinem Wunsch, dort die Mauern wieder aufzubauen. Und tatsächlich wurde es ihm genehmigt. Heute in der Kirche Kunterbunt können wir ihm beim Aufbau helfen. Habt ihr Lust mir zu helfen?“
Bezug zum Thema:
Wir können Nehemia helfen, die Mauern wiederaufzubauen, indem wir beispielsweise diese
Kartons als Familie gemeinsam wieder schön gestalten und dann alle gemeinsam eine Mauer daraus formen.
Material:
Stationenbeschreibung: Wählt einen Karton aus und stellt ihn wieder zu einer Mauer auf. Um ihn hoffnungsvoll und schön aussehen zu lassen, dürft ihr die Kartons vorher noch verschönern: Schreibt Hoffnungsvolles auf die Kartons drauf. Bemalt die Kartons. Beklebt sie. Bastelt kleine Blumen auf sie, was immer euch einfällt. Am Ende freuen wir uns, wenn wir alle gemeinsam eine neu gestaltete, bunte Mauer haben.
Bezug zum Thema: Wir können das, was in unserem persönlichen Leben kaputt gegangen ist, einbisschen wied aufbauen, indem wir zur Segensstation gehen und dort für uns beten lassen und es an Gott abgeben.
(eine ausführliche Beschreibung einer Segens-Station findet sich hier: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/segenskoffer/ )
Bezug zum Thema: Wer ist der Schnellste im Mauer-Aufbau? Nehemia hat in 52 Tagen die Stadtmauer wieder aufgebaut. Sind wir schneller als 52 Sekunden?
Material:
Stationsbeschreibung: Gegeneinander treten zwei Personen in einem gleich aufgebauten Parcour an. Auf „los“ geht es los und ihr lauft an das eine Ende des Parcours, um den ersten Karton für eure Mauer aufzubauen. Wie in einem Staffellauf geht es dann wieder zurück zur Startlinie. Erneut lauft ihr durch den Parcour, stellt einen weiteren „Mauer-Stein“ auf und lauft dann wieder zurück. Das wiederholt sich so lange, bis die erste Person von euch mit dem Mauerbau fertig ist. Wer hat gewonnen?
Gesprächsimpuls: Gibt es einen Ort in eurer Stadt/ etwas an eurer Schule oder in eurem Zuhause, das ihr gerne neu aufbauen wollen würdet?
Ähnlich wie bei der Parcour-Station kann auch als Familie/Gruppe eine Runde Yenga gespielt werden, um einen Turm aufzubauen.
Bezug zum Thema: Wir können auch einander aufbauen. Wir können einander Mut schenken, uns Hoffnung geben.
Material:
Stationsbeschreibung: Wen möchtest du gerne „aufbauen“? Wem möchtest du Mut machen, nicht aufzugeben? Bastele dieser Person eine Karte und verschenke diese gerne an sie. Vielleicht hast du ermutigende, tröstende, liebevolle Worte, die der Person gut tun könnten?
Bezug zum Thema: Wir kleben Steine aneinander, wie bei einer Mauer. Aber wir schaffen dadurch auch ein hübsches Geschenk für unsere gebasteltete Ermutigungskarten. In die Holzständer können nämlich die gebastelteren Karten aus der vorherigen Station direkt hineingestellt werden.
Material:
Stationenbeschreibung: Die Easy-Sticks werden mit einem Klecks an Holzleim zusammengeklebt. So können Holz-Kartenständer entstehen.
Gesprächsimpuls: Wer sind Menschen in deinem Umfeld, denen Mut fehlt und denen du Mut schenken könntest?
Bezug zum Thema: Wir können Mauern wiederaufbauen, indem wir Neues pflanzen. Denn auch das gehört dazu. Nicht aufgeben und Hoffnung haben, dass wieder etwas Neues, Schönes wachsen kann.
Material:
Stationsbeschreibung: Um Hoffnung symbolisch zu pflanzen, werden hier Blumensamen eingesät. Dafür kommt einbisschen Erde in einen dafür vorgesehen Topf und einbisschen Blumensamen. In den nächsten Wochen könnt ihr beobachten, wie die Blumensamen aufgehen.
Bezug zum Thema: Um Mauern wieder aufbauen zu können, braucht es das auch, dass wir akzeptieren: In unserem Leben ist eben nicht alles gut. Und da sind Dinge kaputt. Und das macht uns
vielleicht traurig oder wütend. Und diese Wut können wir rauslassen, in dem wir bei dieser Station etwas zerschlagen dürfen und aufschreiben dürfen, was denn bei uns kaputt ist und
was uns traurig gemacht hat.
Material:
Stationsbeschreibung: Als Erstes wird eine Schutzbrille aufgesetzt. Nun darf in Begleitung einer erwachsenen Person dürfen Dachziegel/Fliesen/Geschirr zerschlagen werden, sodass Scherben entstehen. Wenn man möchte, kann man vorher auf die Fliesen/Dachziegel/Geschirr auch noch Dinge aufschreiben, die einen wütend machen.
Gesprächsimpuls: Was macht dich gerade so richtig wütend?
Bezug zum Thema: Als Nehemia von den zertrümmerten Stadtmauern mitbekommt, wird er sehr traurig. In der Bibel steht, dass er geweint und gefastet hat.
Material:
Stationenbeschreibung: Manchmal passieren Dinge, die uns sehr traurig machen, die uns verletzen, die uns weh tun. Diese Dinge dürfen wir fühlen und aussprechen. Das ist sogar ganz wichtig. Auf diese Zettel dürft ihr eure Traurigkeit aufschreiben. Euer beschriebenes Blatt dürft ihr dann in die Schale mit Wasser legen und zuschauen, wie die Schrift zerfließt. Gott nimmt unsere Traurigkeit ernst. Er hört uns zu, wenn wir traurig sind. Dadurch werden nicht alle Dinge leichter…aber vielleicht verschwimmen sie einbisschen wie die Farbe hier im Glas.
Zusammenfassung der Stationen und Ende der Nehemia-Geschichte
Wow- vor der Kirche Kunterbunt lag hier noch ziemlich viel einfach kaputt herum, aber gemeinsam habt ihr eine Mauer gehabt. Und es ist nicht irgendeine Mauer, sondern eine
richtig schöne Mauer, eine Hoffnungsmauer. Neemia konnte in der Geschichte tatsächlich auch die Mauer wieder aufbauen. Viele viele Menschen haben geholfen. Aber es war nicht
immer leicht. Manche haben ihn auch ausgelacht, dass er nicht seinen Traum aufgibt. Manche haben es ihm extra schwer gemacht. Aber Nehemia hat nicht aufgegeben.
Was können wir tun, wenn bei uns Dinge kaputt gehen?
I. Wir dürfen traurig oder wütend darüber sein- und es ist auch wichtig, das auszusprechen.
II. Wir dürfen uns Hilfe suchen- Nehemia hat das nicht alleine gemacht. Und auch wir müssen nicht alleine bleiben, wenn schlimme Dinge passieren.
III. Und dann ist es so wichtig, nicht aufzugeben: Eine Mauer zu bauen, kann auch ganz symbolisch verstanden werden. Eine Mauer, die uns schützt davor, dass in einer
Welt, in der viele Menschen hässlich sprechen oder sehr negative Dinge sagen, dass wir uns davon nicht runterziehen lassen. Dass wir uns unsere Freude nicht nehmen
lassen. So eine Schutzmauer wünsch ich mir. Wie diese Hoffnungsmauer. In der Bibel sagt Gott immer wieder, wenn alles ganz schlimm und kaputt und traurig
und dunkel ist :“Fürchte dich nicht. Hab keine Angst.“ und immer wieder zeigt er, dass er Dinge wieder heile, wieder gut, wieder schön machen kann. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Nehemia musste lange warten. Und wir müssen das manchmal auch. Aber es lohnt sich, nicht aufzugeben.
IV. Und dann ist die Frage: wie verlieren wir denn nicht den Mut? In dem wir nicht aufhören, Schönes zu sammeln. Jeden Abend beispielsweise sammele ich Gründe, wofür ich dankbar bin. Selbst an doofen Tagen. Weil es immer auch Gutes gibt. Oder wir können anfangen, Gutes zu tun und einen Unterschied machen. Oder wir können uns einsetzen, dass Kaputtes wieder heile wird
Erbsen-Gebet
Wir probieren das direkt aus, dass ihr Danke-Gründe sammelt. Ihr bekommt ein ErbsenSäckchen mit Erbsen. Nacheinander dürft ihr sie aus dem Säckchen heraus ziehen und als
Familie etwas sagen, wofür ihr dankbar seid. Gerne dürft ihr das Säckchen mit nachhause nehmen und das auch zuhause machen.
Eine ausführliche Beschreibung des Erbsen-Gebetes findet sich hier: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/danke-erbsen-gebet/
Segen mit Luftschlangen
Als die Mauer fertig war, wurde natürlich ausführlich gefeiert. Auch wir wollen gemeinsam feiern, dass wir auch nach schweren Zeiten wieder Freude finden können und Hoffnunng da ist. Dafür gibt es den Luftschlangen-Segen.
Eine ausführliche Beschreibung des Segens findet sich hier: https://www.jugendarbeit.online/dpf_einheit/luftschlangen-segen/
STATIONS-ALTERNATIVEN ZU DEM MAUERBAU
(Bilder von der Kirche Kunterbunt Jagstfeld)
Material:
Beschreibung: Jede Familie/Gruppe erhält ein Erbsen-Säckchen. Je nach Personenanzahl muss auch die Anzahl der Erbsen in dem Säckchen angepasst sein. Nun nimmt nach der Reihe jede Person aus der Familie/Gruppe eine Erbse aus dem Säckchen und sagt, wofür sie dankbar ist. Wenn alle Erbsen aus dem Säckchen genommen wurden, stehen die Erbsen symbolisch für alles, was uns dankbar und froh macht. Für die nächste Danke-Runde können sie nun wieder in das Säckchen wandern.
Idee für Zuhause: Das Erbsen-Gebet ist auch eine Idee für die Familien Zuhause. Beispielsweise könnte die Familie am Ende des Tages ihre Dankbarkeits-Gründe für den Tag finden. Oder ein Kind beendet für sich alleine den Tag mit den einzelnen Erbsen und schaut, wie viele Dankes-Erbsen es an dem Tag sammeln konnte.
(Man benötigt drei noch nicht entrollte Luftschlangen.)
Gott, der Vater, der dich geschaffen, berühre dich mit seiner Liebe.
(1. Luftschlange wird auf die gegenüberstehende Person gepustet)
Jesus, der Sohn, der mit dir geht, bleibe mit dir verbunden.
(2. Luftschlange wird gepustet)
Gott, der Heilige Geist, schenke dir Freude und Fröhlichkeit.
(3. Luftschlange wird gepustet)
So segne dich Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Biblischer Bezug und Inhaltliche Ausrichtung:
Diese Kirche Kunterbunt bezieht sich auf den Bibelvers aus Jesaja 40,31a
„Aber alle, die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft. Sie fliegen dahin wie Adler.“ (Übersetzung: Basisbibel)
Diesen Vers spricht ein Prophet zu den Israeliten in einer Zeit der Hoffnungslosigkeit. Sie waren aus ihrem Zuhause vertrieben, entfernt von dem, was ihnen vertraut, heilig und Schutzraum war. Am Beginn des Kapitels, in dem der Vers 31 steht, wird formuliert: „Tröstet, tröstet mein Volk. Redet herzlich mit Jerusalem, sagt über die Stadt: „Ihre Leidenszeit ist zu Ende, ihre Schuld ist restlos abgezahlt.“ (Jesaja 40, 1-2a- Übersetzung: Basisbibel). Jesaja scheint daran zu glauben, dass die Israeliten wieder an ihren Zuhause-Ort können. Er scheint Vertrauen in diesen Gott zu haben, der neue Kraft schenken kann. Vertrauen in diesen Gott, der in ein Ausweglosigkeit Wege sieht.
Um Fliegen zu lernen, werden Adlerbabys aus dem Nest geworfen. Doch die Elternadler achten auf ihre Adlerkinder. Wenn sie ins Wackeln geraten, werden sie von ihren Eltern aufgefangen. So dürfen die Israeliten sich ermutigen lassen von der Hoffnung auf neue Kraft, aufzufahren mit Flügeln wie Adler und dabei zu wissen: Sie bleiben behütet. Und ebenso dürfen auch wir heute diese Ermutigung mitnehmen: Es gibt Zeiten der Kraftlosigkeit. Doch dieses biblische Wort „Harren/Hoffen“ bedeutet an etwas festzuhalten, dass man aktuell nicht sieht – sich an ein Versprechen zu klammern, das noch nicht geschieht. Vertrauen hat damit auch viel mit Aushalten, mit Geduld zu tun. Und am Ende ist dieses Kraft-Paket Gottes vielleicht genau das: Diese Fähigkeit, geduldig zu bleiben, vertrauensvoll in dem Wissen: Gott ist in allem mit dabei.
Eine Idee für das Mitarbeitenden-Team, das früher zum Aufbau kommt, sind Energie-Riegel: Auch das Team soll Kraft erhalten und gestärkt sein. Wie wäre es mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu Beginn?
Begrüßungslied:
Der Adler-Song von family-worship : https://www.youtube.com/watch?v=w5VxIDSXhR4 ( das Lied wird auch später noch einmal in der Feier-Zeit gesungen- deswegen ist es clever, es vorher schon einmal abzuspielen, sodass die Musik bekannter ist).
Namensschilder:
Jede Person erhält ein Namensschild mit einem Adler. Eine Vorlage gibt es hier:
Um auch den kleinen Kindern einen Überblick zu geben, welche Stationen es alles in der Aktiv-Zeit gibt, kann an jede Familie ein Überblick mit allen Stationen und einem Symbol dazu ausgeteilt werden:
Begrüßung mit einem Theaterstück
(Anmerkung: vielleicht kann die Adler-Kind-Rolle tatsächlich ein Kind der Kirche Kunterbunt spielen?)
Adlerbaby: Okay, heute schaffe ich es. Heute traue ich es, zu springen.
(steht am Rand einer Anhöhe) Puh…ne…ne…das ist mir doch zu hoch.
Ne…das kann ich nicht. Mama hat zwar gesagt, dass ich springen kann…
aber die hat bestimmt nicht gewusst, dass es wirklich sooo hoch ist…
aber wobei…die springt doch auch immer hier herunter. Dann muss sie
doch wissen, wie hoch das ist… aber nein…nein, das ist zu hoch.
Vielleicht sollte ich wenigstens einen Schritt nach vorne gehen (wackelt
plötzlich, wird unsicher und fällt hin). Aua- aua, das hat weh getan.
Adler-Mama: Alles in Ordnung?
Adlerbaby: Nein, nichts ist in Ordnung. Ich schaffe es nicht, zu springen.
Adler-Mama: Doch, du kannst das schaffen.
Adlerbaby: Nein, siehst du doch!
Adler-Mama: Aber ich glaub an dich.
Adlerbaby: Toll- ich aber nicht an mich. Ich glaube, meine Beine sind einfach zu
schwach. Ich habe einfach keine Kraft.
Adler-Mama: Du wirst es schaffen. Vertrau mir.
Moderation: Oh weh – was glaubt ihr? Wird das Adlerbaby sich trauen, zu springen?
(Familien antworten lassen) Wir werden mal schauen, was in der Feier-Zeit
passiert und ob das Adlerbaby wirklich gesprungen ist. Heute in der Kirche-
Kunterbunt geht es um ein Zitat aus der Bibel „Aber die auf den Herrn hoffen,
bekommen neue Kraft, dass sie auffliegen wie Adler.“ (am besten ist der
Vers auf eine Beamer-Leinwand projiziert zum Mitlesen)
Heute geht es also darum, wie wir Kraft finden können. Und wie wir auch
Vertrauen erlernen. Und dafür haben wir verschiedene Stationen für euch vorbereitet und sind gespannt, was ihr alles entdecken werdet-
(als Nächstes werden die Stationen vorgestellt)
Themenbezug: Vertrauen hat viel mit Geduld zu tun. Viel Freude bei diesem Fußball-Geduldsspiel!
Material:
Stationsbeschreibung:
Aus einem Schuhkarton wird ein Tischkicker gebastelt. Dafür werden in die untere Hälfte des Schuhkartons zwei Tore geschnitten und ein kleines Loch auf jeder Längsseite für den Strohhalm. Dann wird auf den Boden des Schuhkartons mit Edding ein Fußballfeld gemalt. Die Strohhalme werden durch die Löcher gesteckt und das Spiel kann losgehen: viel Spaß!
Themenbezug: Wir alle kennen Zeiten der Kraft und Leichtigkeit und Zeiten, in denen es schwer ist. In diesem Parcour dürfen wir darüber nachdenken, was aktuell schwierig und schwer ist und genauso sammeln, was uns Leichtigkeit und Freude gibt.
Material:
Stationsbeschreibung:
Zwei Personen dürfen sich einen Schuhkarton nehmen. In diesen Schuhkarton dürfen sie Steine packen, die symbolisch für das stehen, was aktuell schwierig und schwer im Leben ist. Wenn Familienmitglieder die Station gemeinsam machen, dürfen sie sich austauschen: was ist denn für dich aktuell schwer? Der gefüllten Schuhkarton mit den Steinen wird nun die Treppe heruntergetragen. Unten angekommen, steht eine mitarbeitende Person, nimmt die Steine und sagt „Gott möchte unsere Schwere nehmen und uns Leichtigkeit geben.“ Und dann legt sie anstelle der Steine Federn in die Kisten. Nun darf mit der leichten Feder-Kiste wieder nach oben gelaufen werden.
Themenbezug: Vertrauen braucht Erinnerung – dafür sind diese Armbänder da.
Material:
Stationsbeschreibung:
Um sich immer wieder daran zu erinnern, dass Gott uns Kraft schenken möchte, dürft ihr euch ein Erinnerungsarmband oder einen Schlüsselanhänger basteln. Fädelt dafür Buchstabenperlen auf mit beispielsweise der Ermutigung „Gott gibt mir Kraft.“
Gesprächsimpuls: Was schenkt dir neue Kraft? Was hat dir in deinem Leben schon Kraft gegeben?
Material:
Stationsbeschreibung:
Eine Hoffnungsgeschichte wird in dieser Strandmuschel erzählt. Die Geschichte „Wie ein Adler“ kann dafür verwendet werden.
Die Klopapier-Adler haben hier einen Platz und können mit verwendet werden.
Material:
Stationsbeschreibung:
Hier wird jede Person einzeln für sich gesegnet. Wichtig ist dabei, dass die Erwachsenen sich genauso angesprochen fühlen, wie die Kinder und es für Kinder und Erwachsene einzelne Segenszusprüche gibt.
Themenbezug: Adler-Erinnerung
Vorbemerkung: diese Klopapier-Adler können für das Erzählzelt genutzt werden.
Material:
Stationsbeschreibung:
Hier dürft ihr eure eigenen Adlerbabys basteln – so bunt, wie es euch gefällt. Dafür wird die Klopapierrolle mit einer bunten Pappe beklebt. Ein dreieckiger Schnabel wird aufgeklebt, Wackelaugen befestigt und dann kommen die Federn mit Kleber an die Seiten der Klopapierrolle.
Gesprächsimpuls: Was denkst du denn, was zeichnet Adler aus? Weißt du einbisschen etwas über Adler?
Themenbezug: Hier wird die physische Kraft gemessen.
Material:
Stationsbeschreibung:
Bei der Box-Station darfst du deine körperliche Kraft einmal messen. Wie stark schaffst du es auf den Boxsack einzuschlagen? Ebenso dürft ihr zu zweit das Kissen zwischen euch mit den Händen festhalten – stemmt euch nun dagegen – wer ist denn stärker?
Gesprächsimpuls: Wie fühlt sich das für dich an, stark zu sein? Wärst du gerne stärker?
Themenbezug: Wie können wir von Adlern lernen? Indem wir mehr über sie erfahren und deswegen gibt es hier die Möglichkeit, immer mehr über Adler zu erfahren.
Material:
Stationsbeschreibung:
Hier sind lauter Adler versteckt. Immer wieder dürfen diese Adler gefunden werden. Ist ein Adler gefunden, darf man zu einer bestimmten Stelle oder zu einer bestimmten Person laufen. Dort wird einem ein Fakt über den Adler verraten, den man auf seinem Fakten-Zettel notiert. In der Feier-Zeit wird verkündigt, wer die meisten Adler und damit Adler-Fakten gesammelt hat.
Adler-Fakten:
Gesprächsimpuls: Was findest du spannend an Adlern? Was magst du an ihnen?
Material:
Stationenbeschreibungen:
Mit Stühlen, Pylonen, Seilen wird ein Parcours gebaut. Diesen Parcours darf jede Person einzeln ablaufen. Dabei wird die Zeit gemessen. Zusätzlich darf man während dem Parcours Gewichte transportieren. Wer schafft es mit den Gewichten in der schnellsten Zeit den Parcours zu laufen?
Theaterstück
(Adler-Baby steht am Rand)
Adler-Mama: Und bist du jetzt bereit?
Adler-Baby: Bereit wofür?
Adler-Mama: Zu vertrauen?
Adler-Baby: Was bedeutet denn eigentlich Vertrauen?
Adler-Mama: Das schauen wir uns doch mal an:
2.Szene Stress im Alltag
Eine Person kommt mit einem großen Wäschekorb auf die Bühne
Person 1: Wie soll ich das denn jetzt nur machen? Ich habe wirklich keine Zeit,
Wäsche zu waschen, Muffins für den Geburtstag zu backen, die
vier Geschenke einzupacken und dann auch noch die Bewerbung zu
schreiben.
Person 2: Boah..du bist ja suuuper gestresst.
Person 1: Ja natürlich bin ich gestresst. Weißt du, was ich alles heute machen
muss? Und es geht nicht nur um das, was ich machen muss, sondern
…ach ich mach mir wirklich Sorgen: was ist, wenn ich keinen guten
Job mehr für mich finde.
Person 2: Ich hab einen guten Vers für dich:
Allen die auf Gott hoffen, werden Kraft bekommen wie Adler.
Person 1: Ich kann jetzt wirklich KEINEN guten Spruch gebrauchen.
Ich brauche keinen Spruch über Kraft, ich brauche Kraft.
Nein, eigentlich muss ich mich zweiteilen.
Und wirklich…ich …ich muss einfach wissen, dass irgendwann
alles gut werden wird.
Person 2: Na aber das ist es doch gerade.
Person 1: Hm? Was denn jetzt?
Person 2: Naja, es geht eben in dem Vers darum, dass du nicht die ganze
Zeit auf dich schaust und das, was du nicht alles kannst und das,
was dir alles Sorgen macht, sondern um das, was Gott kann.
Und selbst, wenn du es gerade nicht siehst…ich bin sicher, dass
er schon eine Lösung für dich bereit hat.
Person 1: Schön, wenn Gott eine Lösung hat, aber ich sehe sie eben nicht.
Person 2: Na, aber darum geht es doch um Vertrauen und um Hoffen:
Dass etwas nicht da ist und wir…glauben trotzdem daran, dass
es möglich sein wird.
Und für heute…für heute machst du einfach nur den ersten Schritt.
Und alles, einen Schritt nach dem Anderen. Komm, ich backe für
dich die Muffins.
3.Szene: Adlerbaby
Adler-Mama: Vielleicht siehst du gerade noch nicht, dass du das schaffst mit
dem Fliegen: aber ich sehe es…und du darfst daran glauben.
Adler-Baby: Und was bedeutet daran glauben?
Adler-Mama : Dass du es heute einfach noch einmal probierst.
Adler-Baby : Okay…( atmet tief aus ) Na gut, ich probiere es noch einmal…
(Adler-Baby springt und schafft es zu fliegen)
Lied: Adler-Song von FamilyWorship (findet sich auch in der YouTube und Spotify-Playlist)
Als Gebet und Segen gibt es für jede Person eine Zuspruch-Karte und ein Traubenzucker-Stück. Um keine Unruhe hineinzubringen, sind die Traubenzucker-Stücke und die Karten schon in kleine Boxen vorbereitet und werden gemeinsam verteilt. Es gibt Zuspruch-Karten für Erwachsene und Zuspruch-Karten für Kinder.
Material:
Anmoderation: Hoffen bedeutet an etwas festzuhalten, was man aktuell noch nicht sieht. An ein Versprechen festzuhalten, dass sich noch nicht erfüllt hat. Damit ihr etwas zum Festhalten habt, dürft ihr euch ein Versprechen ziehen und euch das als Familie vorlesen. Es gibt Zuspruch für Kinder und für Erwachsene.
Auch dann, wenn du Kraft verlierst- auch dann, wenn du müde bist, bist du nicht alleine.
Gott ist mit dir. (Traubenzucker-Stück auspacken)
Er möge dir neue Kraft geben, wie einem Adler (Traubenzuckerstück essen).
Es segne dich Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Die Ermutigungskarten sind auch eine Idee für Zuhause: Dann, wenn man Kraft verliert und es braucht, sich an etwas festzuhalten, darf man sich in die ermutigenden Worte klammern. Vielleicht findet die Ermutigungskarte deswegen einen besonderen Platz im eigenen Zuhause?
Szenenbild:
Wirtshaus des Wirtes, der später seinen Stall als Unterkunft für Maria und Josef gibt.
Im Wirtshaus: der Wirt (Amos) mit zwei Stamm-Gästen (Ruben und Baruch), die einen Weinkrug vor sich haben, am „Stammtisch“; im Hintergrund an der „Theke“ die Frau des Wirtes (Hanna). Gleich zu Beginn der Szene stapft ein dritter Gast (Nabal) herein.
Text:
Nabal (unwillig stöhnend, legt eine Jacke o. Ä. irgendwo hin, während er schließlich Platz nimmt, beschwerend): Ein Gedränge und Geschubse ist das auf den Gassen! Man kommt kaum durch! Und dauernd muss man aufpassen, dass einem so ein Durchreisender nicht seinen Esel über die Füße laufen lässt!
Hanna beginnt schon im Hintergrund einen Becher Wein abzufüllen.
Ruben: So ist das eben, wenn die da oben auf unser sauer verdientes Geld scharf sind!
Baruch: Der Kaiser mit seinen Steuern zieht uns den letzten Dinar aus den Taschen.
Amos (dem es zu lange dauert, bis Nabal etwas bestellt hat): Na Nabal, was trinken wir denn heute? Einen Becher Roten vom Südhang?
Nabal (nickt): Ja, ja, was sonst.
Amos (ruft, sich umdrehend): Hanna, einen Becher Roten Südhang für Nabal.
Hanna hatte es schon vorbereitet und bringt es an den Tisch.
Amos (reicht den Becher an Nabal weiter, während Hanna wieder zurückgeht): Macht 5 Sesterzen.
Nabel: Was, 5 Sesterzen? Das hat doch sonst immer 3 Sesterzen gekostet!
(Baruch und Ruben nicken bestätigend.)
Amos: Ja, sonst, aber jetzt ist ja nicht sonst! Du hast doch eben selbst gesagt, was für ein Betrieb überall herrscht! Das macht sich halt bemerkbar! Die Weinbauern kommen mit ihren Fässern nicht durch, viele Lastesel sind vermietet, weil die Leute sie brauchen, um in ihre Heimatstädte zu ziehen, und das alles wirkt sich auf den Preis aus – und außerdem …
Nabal (unterbricht ihn): Ach was, hör doch auf!
Amos: Dann musst du deinen Wein halt woanders trinken.
Nabal (schmeißt ihm die Münzen über den Tisch): Da hast du deine Sesterzen.
Amos bringt das Geld gleich nach hinten und gibt es Hanna, die es hinter die „Theke“ legt.
Baruch (währenddessen halblaut zu den anderen): Der alte Halsabschneider! Als wenn er deshalb den Wein teurer einkauft! Ich habs doch von Elieser,
dem Weinbauern, gehört!
Währenddessen ist Amos zurück.
Ruben: Also, was sich der Kaiser da erlaubt, ist wirklich eine Unverschämtheit. Die Römer meinen, sie können alles mit uns machen.
Baruch: Nicht nur mit uns! Im ganzen Reich will der Kaiser doch absahnen! Von Spunien bis zu uns!
Ruben: Spanien heißt das, nicht Spunien.
Baruch: Ist doch egal. Ist dem Kaiser doch auch egal, wenn er nur sein Geld eingetrieben kriegt.
Ruben: Als wenn man Zeit hätte, tagelang in der Gegend herumzureisen, um an seinen Heimatort zu kommen und sich in die Steuerlisten eintragen
zu lassen.
Nabal: Zum Glück habe ich das hinter mir.
Amos: Was, du hast dich schon eintragen lassen? Wann willst du denn weg gewesen sein?
Nabal: Na vorgestern. Da war ich in meinem Heimatort.
Ruben: Stammst du nicht aus Sichem? Das willst du an einem Tag geschafft haben?
Baruch: Und vorgestern habe ich dich doch nachmittags im Weinberg gesehen.
Nabal (etwas verlegen herumdrucksend): Na ja, wenn die so unverschämte Steuern erheben, muss man ja heutzutage schauen, wie man überlebt.
(Jetzt etwas aggressiver zu Amos): Wenn schon so ein kleiner Becher Wein 5 Sesterzen kostet, und dann ist er nur halb voll!
Amos: Pass nur auf, wenn du die Römer austricksen willst, machen die kurzen Prozess mit dir.
Ruben: Betlehem ist überschaubar! Wenn der römische Stadtschreiber mitbekommt, dass du gar nicht in Sichem warst … (schüttelt vielsagend den
Kopf).
Nabal: Wer sagt denn, dass ich mich nicht habe eintragen lassen?
Baruch: Ich habe gehört, sogar in Jerusalem, das viel größer ist, haben sie drei Leute aufgehängt, die gesagt haben, sie hätten sich schon eintragen
lassen und dabei hat es nicht gestimmt.
Die Unterhaltung wird unterbrochen durch einen eintretenden einzelnen Fremden. Er wirkt etwas verlegen, dreht den Hut in der Hand o. Ä. usw. Es
ist Josef.
Amos (erhebt sich; einladende Handbewegung): Tretet nur herzu, Fremder! Bei mir gibt es den besten Wein in ganz Betlehem!
Nabal (halblaut murmelnd): Und auch den teuersten.
Amos macht kopfschüttelnd eine abwinkende Bewegung.
Josef: Danke, ich möchte keinen Wein.
Amos: Vielleicht eine herzhafte Mahlzeit? Meine Frau (deutet nach hinten zur „Theke“) ist die beste Köchin in ganz Betlehem!
Josef: Danke, ich möchte auch keine Mahlzeit. Ich brauche eine Unterkunft.
Amos (lacht): Wo denkt ihr hin, Fremder! Dafür kommt ihr zu spät! Habt ihr nichts von der Volkszählung mitbekommen? Ich bin ausgebucht bis auf das
letzte Zimmer!
Baruch (halblaut): Und wahrscheinlich auch zu Wucherpreisen.
Amos macht wieder eine das Schweigen gebietende Kopfbewegung.
Josef: Aber ich habe auch meine Frau dabei.
Amos: Auch noch ein Doppelzimmer. Tut mir leid, Fremder, alles belegt.
Josef: Aber, sie erwartet ein Kind. Es wird bald soweit sein. Sie spürt schon heftige Wehen.
Als Hanna das hört, kommt sie von hinter der „Theke“ vorgelaufen und stellt sich neben den Stammtisch.
Amos (lacht): Auch das noch! Und das bei mir im Haus? Wo denkt ihr hin! Wer macht mir dann das Zimmer sauber! Tut mir leid, Fremder.
Hanna: Amos, du kannst doch den Mann nicht wegschicken! Soll sie das Kind etwa auf der Straße zur Welt bringen?
Amos: Du weißt doch selbst, dass wir kein Zimmer mehr haben.
Hanna (drängender): Dann lass sie doch wenigstens in den Stall!
Josef: Ich würde auch den Stall nehmen. Ich mache etwas Heu und Stroh in eine Ecke, das wird schon gehen.
Amos (mehr zu Hanna als zu Josef gewandt): Dass sie mir die ganzen Tiere verrückt machen? Wenn die Kühe aus dem Rhythmus kommen, geben sie
weniger Milch.
Hanna (baut sich vor Amos auf, die Hände in die Hüften gestemmt): Amos! Du gibst ihnen den Stall! So wahr ich hier stehe! Sonst sage ich hier vor allen,
dass …
Amos (hindert sie durch seine Antwort am Weiterreden): Ja, ja, ist ja schon gut. Also Fremder: Ihr könnt den Stall haben. Das kostet aber so viel wie
ein Doppelzimmer! (Die anderen Stammtischgäste nicken lachend mit dem Kopf.) Und bezahlt wird im Voraus: Wie lange wollt Ihr bleiben?
Hanna: Ihr Männer solltet die Kinder kriegen! Dann wollte ich euch mal sehen!
Amos (froh, eine Ausflucht zu finden): Kommt mit Fremder, ich zeig euch, wo‘s langgeht.
Sie gehen hinaus.
Nabal: Der Macht aus Mist noch Geld.
Baruch: Mit so einem sanften Fremden hat er auch leichtes Spiel.
Ruben: Ich fand ihn nicht nur sanft. Irgendwie hatte er auch Würde.
Baruch: Ich dachte, Würde haben nur die Priester?
Ruben: Vielleicht war er ja ein Levit.
Baruch: Ein Zuckerschlecken ist das ja nicht, mit einer schwangeren Frau zu reisen. Und dann auch noch unterwegs die Geburt!
Währenddessen kommt Amos zurück. Er wirkt etwas nachdenklich, setzt sich hin, ohne viel zu sagen, fährt mit der Hand übers Gesicht.
Baruch: Na, was ist denn mit dir los! Du bist ja ganz bleich um die Nasenspitze.
Amos (etwas kopfschüttelnd stotternd): Ach, …
Nabal: Hat der Fremde so gut bezahlt, dass es selbst dir die Sprache verschlagen hat?
Amos: Nein, nein, es ist …
Ruben: Hattest du etwa Angst im Dunkeln?
Amos: Ach wo. Aber diese Frau …
Baruch: Hast du noch nie eine schwangere Frau gesehen?
Amos: Nein, nein, doch, doch; es ist, es war, es war eine ganz besondere Frau.
Baruch: Ah, sie hat dir also gefallen? (schaut grinsend zu Hanna) Na na na, pass nur auf, gleich hast du die nächste Szene.
Amos: Ach, redet doch nicht so einen Unsinn. Diese Frau – die hatte irgendwie so eine Art, so ein Wesen, so eine Ausstrahlung. – Als ich sie gesehen
habe, da habe ich mich gefühlt, als wenn der Rabbi in der Synagoge aus den Heiligen Schriften vorliest.
Nabal: Als ob du viel in die Synagoge gehst.
Baruch: Na dann hat die Frau ja gut zu dem Fremden gepasst.
Ruben: Ja, der hatte ja auch so was merkwürdig Eindrückliches an sich.
Josef kommt herein.
Amos: Na Fremder, doch noch einen Becher Wein?
Josef: Nein, wo denkt ihr hin! Ich brauche eine Schüssel heißes Wasser. Und ein scharfes Messer für die Nabelschnur.
Hanna beginnt sofort, eifrig zu hantieren, um „heißes“ Wasser in eine Schüssel einzufüllen.
Amos (steht anteilnehmend engagiert, fast besorgt auf): Es geht also los!
Josef nickt schweigend, eher betreten/bekümmert.
Amos (zu Hanna): Gib ihm doch auch saubere Tücher mit.
Hanna: Soll ich nicht mitkommen?
Josef: Nein, ich glaube, das ist nicht Gottes Wille.
Josef macht eine Bewegung und zieht Münzen aus seiner umgehängten Geldtasche, weil er Amos Geld für das Wasser und die Tücher geben will.
Amos (winkt ab): Lasst nur.
Josef geht mit der Schüssel Wasser und einem Messer, die Tücher über die Schulter gelegt.
Nabal: Zum ersten Mal gibt es hier etwas umsonst.
Hanna (kommt hinter der „Theke“ hervor, sich die Schürze o. Ä. ausziehend): Ich gehe doch rüber in den Stall. Da muss man doch helfen.
Amos: Nein, bleib hier!
Hanna: Da muss doch eine Frau dabei sein.
Amos: Du hast doch gehört, was der Fremde gesagt hat. Es ist nicht Gottes Wille. Ich glaube, was der sagt, das muss man tun.
Hanna: Gottes Wille! Wie soll es Gottes Wille sein, dass eine Frau mit ihrem Mann allein im Stall ein Kind zur Welt bringt! Das ist doch nicht normal!
Amos: Ich glaube, heute Abend ist so manches nicht normal. Und wer will schon Gottes Willen verstehen.
Unterbrechung
Eventuell tritt ein Sprecher auf, der sagt: Etwa zwei Becher Wein und drei Stunden später.
(An dieser Stelle kann man zum Beispiel ein Musikstück einbauen.)
Die Gäste sitzen noch am Stammtisch. Da kommen drei etwas „zerlumpte“ Gestalten herein: die Hirten.
Amos: Was wollt denn ihr hier? Könnt ihr überhaupt bezahlen?
Hirte 1: Wir wollen gar nichts trinken.
Amos: Was habt ihr dann hier zu suchen? Ihr seht doch wie Hirten aus! Habt ihr etwa die Tiere eurer Herren alleine gelassen?
Hirte 2 : Wir suchen das neugeborene Kind.
Alle sehen sich betroffen an.
Amos: Woher wisst ihr denn davon?
Hirte 3: Uns sind Engel erschienen, die haben es uns erzählt.
Baruch: Vielleicht hast du schlecht geträumt, Alter.
Nabal: Oder zu viel Wein getrunken.
Hirte 1: Das eine kann ich euch sagen: Wir sind vielleicht alt, aber wir haben unsere Sinne beieinander! Wir haben genug erlebt in unserem langen Leben,
um zu wissen: Was wir heute gesehen haben, geht über das Normale hinaus.
Amos (eher murmelnd): Heute Abend ist nichts mehr normal.
Hirte 2: Dass ihr Städter ja nicht glaubt, wir könnten nicht auf Drei zählen! Es war auf einmal ganz hell; wir sind zu Tode erschrocken; aber der Engel
hat gesagt, wir sollen uns nicht fürchten.
Nabal: Das muss man euch Angsthasen wohl schon dazu sagen.
Hirte 2: Du bist doch auch nur mutig, wenn du genug Wein getrunken hast.
Hirte 1: Streitet euch nicht unnütz rum! Der Engel hat doch vom Frieden gesprochen.
Hirte 3: Und dass in Betlehem, in der Stadt Davids, heute der Retter geboren ist.
Hirte 1: Der Messias! Und der Engel Gottes hat‘s uns gesagt.
Nabal: Ich wusste gar nicht, dass Hirten so etwas Besonderes sind.
Ruben: Aber dass mit diesem Fremden und wohl auch mit seiner Frau etwas Besonderes los ist, das haben wir doch schon gemerkt. Es geht irgendetwas
Heiliges hier vor!
Hirte 1: Und dieses Heilige hat uns hierher geleitet.
Hirte 2: Wo ist denn jetzt das Kind?
Amos: Geht raus und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg ist der Stall. Dort ist das Kind.
Die Hirten verlassen das Wirtshaus.
Nabal (mit verwerfender Handbewegung): Der Messias geboren. Und das bei Amos im Stall …
Baruch: Und diese Geschichte mit den Engeln. Also ich weiß nicht.
Nabal: Dem Hirtenpack kann man doch nichts glauben! Die verjagen eine Maus und sagen nachher, sie hätten einen Bären in die
Flucht geschlagen!
Ruben: Aber woher haben sie es denn gewusst? Da muss doch was dran sein! Sonst traut sich das Hirtenvolk doch nicht in die Stadt.
Amos: Vielleicht hat uns Gott tatsächlich den Erlöser von den Römern geschickt. Dann war das das letzte Mal, dass wir uns in Steuerlisten eintragen
lassen mussten.
Baruch: Aber der Erlöser Israels soll doch den Königsthron Davids einnehmen! Das passt doch nicht zu einem armen Fremden und einer Geburt zwischen
Mist und Gabel.
Ruben: Aber David war doch selbst kein Königskind. Er war doch ein einfacher Hirte, dazu noch der Jüngste von allen Geschwistern. Und doch hat ihn
Gott zum König erwählt. Das war doch auch nicht normal!
Amos: Heute Abend ist nichts normal.
Die Unterhaltung wird unterbrochen durch vier eintretende Besucher: Dina, Thamar, Rahel, Esther.
Anmerkung: Wir haben Frauen genommen, damit auch Frauen und Mädchen eine „weibliche“
Rolle bekommen können. Für die Handlung ist diese Szene nicht unbedingt nötig. Falls nicht genug Spieler zur Verfügung stehen, kann sie daher
auch weggelassen werden. Falls die zu diesem Spiel passende Weihnachtspredigt verwendet wird, muss man dann dort auch den Bezug zu dieser
Szene weglassen.
Amos reagiert zunächst gar nicht groß. Er ist noch wie in Gedanken versunken.
Dina: Na was ist, kriegt man hier keinen Platz angeboten?
Ruben (stößt Amos etwas an): He, aufwachen!
Amos (stößt den Arm etwas zurück): Aber natürlich, nehmt Platz!
Die vier Besucherinnen nehmen Platz.
Amos (nach hinten zu Hanna rufend): Hanna, vier Becher aufs Haus.
Die drei Stammgäste raunen erstaunt.
Baruch: Da schau her, wie großzügig.
Ruben: Er scheint doch eine Schwäche für Frauen zu haben.
Amos macht eine zurückweisende Kopfbewegung. Hanna ist inzwischen mit den Bechern am Tisch.
Rahel: Ist das ein Gedränge auf der Straße! Furchtbar dieser Umtrieb wegen der Volkszählung.
Baruch: Wem sagt ihr das.
Thamar: Ich finde das sogar noch interessant! Ist doch sonst nichts los in unserem Nest hier.
Esther: Ich habe dauernd Angst, dass mir ein Esel auf den Fuß trampelt.
Baruch: Das haben wir doch heute schon einmal gehört.
Dina: Und stellt euch vor, vorhin haben wir einen gesehen, der hatte eine hochschwangere Frau auf einem Esel dabei! Ich dachte schon, die bekommt
ihr Kind auf der Straße.
Rahel setzt zum Trinken an und trinkt.
Ruben: Die bekommt es jetzt in Amos‘ (Handbewegung zu Amos hin) Stall.
Rahel (prustet heraus, muss husten): Was, im Stall? (schaut Amos an)
Amos (etwas entschuldigend): Na, wir hatten absolut kein Zimmer frei.
Thamar: Na immer noch besser als auf der Straße.
Esther: Aber seit die beiden durch die Straße gezogen sind, habe ich irgendwie ein anderes Gefühl.
Thamar: Das geht mir auch so: Es ist eine Stimmung wie an einem besonderen Tag. Wie am Laubhüttenfest oder so.
Rahel: Ja, irgendwie ist es komisch; ich kann es mir gar nicht erklären.
Nabal: Heute Abend scheint der Abend der großen Gefühle zu sein.
Dina: Aber mir scheint, es ist längst nicht allen Leuten so gegangen wie uns. Viele haben gar keine Notiz von dem Mann mit der schwangeren Frau auf
dem Esel genommen.
Nabal: Es gibt eben auch noch normale Leute in der Stadt.
Amos schaut Nabal an, ihre Blicke treffen sich.
Nabal: Oder auch nicht.
Dina: Und dann zog auch noch das Hirtengesindel durch die Straßen.
Thamar: Die trauen sich doch sonst nicht in die Stadt.
Esther: Und die sind mitten auf der Straße gelaufen. Wie wenn sie als Fürsten einziehen würden.
Rahel: Und die haben nicht gegrölt und man hat gar keine Angst vor ihnengehabt. Wie heilige Männer haben sie gewirkt.
Amos (zu den neuen Gästen): Ihr habt die auch gesehen?
Dina: Ihr auch?
Amos: Ja, sie waren hier drin und haben nach dem Retter gefragt, der heute geboren sei.
Rahel: Der Retter? Heute geboren?
Nabal: Und sie haben von Engeln fantasiert.
Ruben: Sie haben nicht fantasiert, sie haben eigentlich ganz normal erzählt,als wäre es das Normalste der Welt.
Rahel: Was denn?
Baruch: Sie haben gesagt, ihnen seien draußen auf dem Feld Engel erschienen, die sie hier nach Betlehem, in die Stadt Davids, geschickt hätten.
Ruben: Ja, weil der Messias heute geboren sein soll.
Rahel: Kein Wunder, dass sie wie Heilige gewirkt haben.
Nabal: Der Messias bei Amos im Stall?
Baruch: Da müssten wir mal den Rabbi fragen, was der dazu sagt.
Ruben: Also irgendwie scheint da doch was Besonderes zu sein mit diesenLeuten im Stall.
Amos: Ich hab‘s euch ja gesagt! Von dieser Frau hat irgendetwas ausgestrahlt. Und von dem Fremden doch auch.
Hanna: Und dabei wolltest du sie wegschicken.
Dina: Kommt Leute, für uns wird es Zeit. Wir gehen nach Hause.
Die vier Besucher-Gäste machen sich auf und gehen.
Allgemeines Verabschieden.
Ruben: Also nochmal: Wie kommt es, dass die Hirten einfach in die Stadt kommen? Die lassen doch sonst ihre Herden nicht allein. Wenn denen ein
Schaf abhanden kommt, werden sie doch versklavt.
Nabal: Vielleicht wollten sie halt doch mal vom besten Wein in ganz Betlehem probieren.
Baruch: Aber wenn die die Herden allein lassen, muss sie eine starke Macht geschickt haben. Etwas, was ihnen mächtiger vorkam als ihre Herren. Aber
ob es Engel heute noch gibt, so wie es von ihnen in den Heiligen Schriften steht?
Nabal: Fängst du jetzt auch so an?
Amos: Und wieso haben sie genau hierher gefunden? Wo tatsächlich gerade ein Kind auf die Welt gekommen ist?
Nabal: Hast du es denn überhaupt schon gesehen?
Ruben: Also, ich werde immer sicherer: Der Fremde und seine Frau und das Kind, das müssen Gottgeweihte sein.
Es treten drei edel gekleidete Leute ein: die drei Weisen aus dem Osten.
Amos sowie alle Gäste sind beeindruckt oder gar erschrocken, weichen auf ihren Sitzen zurück, Amos steht ehrfürchtig auf.
Amos: Edle Herren, was führt euch in mein bescheidenes Haus? Wir sind nur einfache Leute, wir sind zu gering für euch.
Weiser 1: Lasst nur gut sein! Wir suchen euren neugeborenen König!
Alle schauen sich staunend an.
Baruch: Einen König? Bei uns?
Nabal: Wir haben doch gar keinen König mehr. Bei uns hat der römische Kaiser das Sagen.
Weiser 2: Aber der Stern Gottes hat uns hierher geführt.
Wieder sehen sich alle staunend an.
Baruch: Wenn ihr zum König wollt, dann müsst ihr nach Jerusalem zu Herodes. Der ist zwar kein Jude aus unserem Volk, aber Kaiser Augustus hat ihn
zum König über uns eingesetzt.
Weiser 3: Von dem kommen wir!
Alle zucken zusammen.
Baruch: Von … von Herodes?
Weiser 1: Ja. Wir kommen von weit her aus dem Osten. Wir waren viele Mondwechsel unterwegs. Wir sind Gottes Stern gefolgt, weil er uns gedeutet
hat, dass der neue König der Juden geboren werden soll. Und deshalb sind wir nach Jerusalem gezogen.
Weiser 2: Und Herodes lies die Schriftgelehrten kommen, und die sagten ihm: Aus Betlehem soll der Herrscher kommen.
Nabal: Wenn das nur gut geht …
Weiser 3: Und Herodes will das Kind auch verehren. Deshalb sollen wir ihm dann sagen, wo wir das Kind gefunden haben.
Amos (platzt heraus): Oh nein, nur das nicht. (Hält sich den Mund zu und geht zurück.) Ich habe nichts gesagt.
Weiser 1: Sagt jetzt: Wo ist das Kind? Wir wollen ihm unsere Geschenke bringen.
Ruben: Ob ein Königskind geboren ist, wissen wir nicht. Aber es sind gottgeweihte Leute hier. Und die Frau hat ein Kind zur Welt gebracht.
Die Weisen sehen sich an.
Weiser 2: Das muss es sein!
Weiser 3: Wo finden wir das Kind?
Amos: Edle Herren: Wenn ihr rausgeht und dann gleich links um das Haus herum, etwa 100 Ellen von der Straße weg. Aber …
Weiser 1: Was aber?
Amos: Aber – es ist nur ein Stall.
Weiser 2: Wenn Gott das so gewollt hat, dann ist es ein heiliger Stall.
Die Weisen gehen.
Nabal: Amos‘ Stall ein heiliger Stall. Heute ist wirklich nichts normal.
Baruch: Also, so langsam ist mir die Sache nicht geheuer! Was waren das für Leute?
Hanna: Habt ihr gesehen, wie edel sie gekleidet waren?
Amos: Wenn die nur Herodes nicht zu uns schicken!
Nabal (zu Amos): Dem seine Leute saufen deinen ganzen Wein weg und geben dir keinen Heller dafür.
Ruben (zu Nabal): Sag mal, bist du durch nichts zu beeindrucken? Erst die Hirten, die wussten, dass hier ein Kind geboren ist, und jetzt diese Edelleute!
Amos: Und beide sagten, dass sie von Gott oder seinen Engeln hergeschickt wurden!
Ruben: Was soll denn noch geschehen, damit wir Gott zutrauen, dass ihm kein Ding unmöglich ist?
Nabal: Es ist halt schon lange her, dass solche Wunder geschehen sind, wie sie in den Heiligen Schriften stehen. Warum haben wir denn schon so lange
die Römer im Land und kriegen sie nicht los?
Baruch: Das stimmt aber auch!
Nabal: Da könnten wir tatsächlich einen Retter gebrauchen!
Amos: Leute, langsam muss ich zumachen. Geht nach Hause.
Nabal: So früh? Das ist aber auch nicht normal.
Ruben: Ich glaube, ich gehe auch zum Stall.
Baruch: Da wird es langsam ein bisschen eng.
Nabal (zu Amos): Und deine Kühe werden immer mehr aus dem Rhythmus kommen.
Amos: Ist doch egal. Was spielt das für eine Rolle, wenn Gott Wunder tut!
Nabal: Ich will nichts davon wissen. Ich gehe heim.
Baruch: Ich finde es interessant. Vielleicht schaue ich morgen mal in den Stall.
Ruben: Ich würde am liebsten gleich hingehen.
Hanna: Ich auch.
Amos: Ich auch. Aber, ob das Gottes Wille ist?
Die Spieler verlassen die Bühne und gehen.
Was war denn noch normal an jenem 1. Weihnachtsfest? Was ist denn überhaupt normal an Weihnachten? Ist es etwa normal, wenn eine hochschwangere Frau hundert Kilometer durch die Gegend gejagt wird, nur um der bürokratischen Staatspflicht zur Schröpfung der finanziellen Familienreserve m Genüge zu leisten? Ist es etwa normal, dass ein Wirt zwar Angst hat, dass sein Gästezimmer durch eine Geburt verschmutzt wird, oder dass seine Kühe nicht genug Milch geben, aber keine Angst hat um eine Frau, die nicht weiß, ob sie ihr Kind auf der Straße oder im Wald zur Welt bringt? Ist es normal, dass einer nur seinen Profit im Kopf hat, und ein menschliches Ergehen nur interessant wird, wenn es sich in Sesterzen und Drachmen oder in Euro und Cent bemessen lässt? Ist es normal, dass einer versucht, die römischen Steuergesetze auszutricksen? Ist es normal, dass Menschen unserer Tage versuchen, ja keinen Cent zu viel für das Finanzamt zu geben, ebenfalls mit allen möglichen oder auch unmöglichen Tricks und Mitteln, notfalls halblegal oder illegal? Und das manchmal bis in christliche Kreise hinein? Ist es normal, dass einem Ehepaar, einer jungen Frau, eine Geburt in einem Stall zugemutet wird? Ist es normal, dass die Stadtbewohner von Betlehem nichts mit dem Hirtengesindel zu tun haben wollen? Dass sie sich beschimpfen und verachten, wenn sie nur aufeinandertreffen? Ist es normal, dass auch an Weihnachten gestritten und gezankt wird, trotz Tannenbaum und Weihnachtsgans, getötet wird mit Waffen und mit Worten? Ist es normal, dass an Weihnachten Kinder verhungern und sich Soldaten zum Krieg rüsten? Ist das alles normal? Normal auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf?
Ich sage: Ja, das alles ist ganz normal! Das alles ist ganz normal für Menschen, die von der Sünde verdorben sind. Und das sind wir alle! Auch an Weihnachten! Das ist ganz normal für die Finsternis! Denn so beschreibt die Bibel den Normalzustand der Welt und der Menschen. Das alles ist ganz normal für eine Welt, über die, wie Jesus sagte, wer herrscht? Der Teufel!
Jesus nennt ihn den Fürst dieser Welt (Joh 12,31; 14,30; 16,11). Und in der Versuchungsgeschichte wird dem Teufel die Macht zugeschrieben, Jesus alle Reiche dieser Welt und ihre Herrlichkeit zu geben (Mt 4,1-11). „Groß Macht und viel List, sein grausam Rüstung ist“, hat Martin Luther gedichtet.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Ist es normal, dass da drei im Wirtshaus sitzen, und obwohl sie alle genau das Gleiche hören und erleben, kommt jeder zu einem anderen Ergebnis? Ist es normal, dass da einer dabeisitzt, den all das wunderbare Geschehen kalt lässt? – All diese überraschenden
Dinge, die so gar nicht menschlich logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann.
Da kommen die Hirten, scheinbar ungerufen, und wissen von der Geburt eines Kindes! Da kommen die Weisen, scheinbar ungeladen, und wissen es ebenfalls! Aber der Eine, der lässt sich von gar nichts beeindrucken, was auf irgendetwas Religiöses oder gar Christliches oder Messianisches hindeutet.
Wie dieser eine sind sicher viele Menschen am diesjährigen Weihnachtsfest in einem Gottesdienst oder in einer Weihnachtsfeier und bleiben doch innerlich unberührt, ablehnend gegen die Botschaft vom auf die Welt gekommenen Gottessohn in Kindesgestalt. Ist das normal? Auch an Weihnachten? Was würdet ihr sagen? Nickt ihr zustimmend oder schüttelt ihr den Kopf? Diese Antwort ist schon viel schwerer als vorhin! Ich würde sie nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Denn damit meinen wir allzu leicht, einen Blick werfen zu können in die tiefsten
Prozesse, in den Kampf zwischen Licht und Finsternis, in das größte Geheimnis eines menschlichen Herzens: wie Empfänglichkeit für Geistliches und Göttliches geweckt oder verhindert wird.
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Drei sitzen im Wirtshaus – alle hören und erleben genau das Gleiche – aber jeder kommt zu einem anderen Ergebnis. Da sitzt einer dabei, der beobachtet sehr aufgeweckt all das wunderbare Geschehen, all diese überraschenden Dinge, die so gar nicht menschlich
logisch sind und die man höchstens noch mit „Zufall“ – besser eigentlich mit „Wunder“ – erklären kann. Der ist auch nicht begeistert über die kaiserliche Steuer, aber zu brav oder auch zu vorsichtig, um Kopf und Kragen zu riskieren wegen ein paar Sesterzen oder ein paar Euro. Er scheint nicht so schnell fertig zu sein mit den unerklärlichen Eindrücken, er scheint bereit,
nachzudenken über die Dimension des Geschehens, die über das Normale hinausgeht.
Da sind die weiteren Gäste, die später kurz dazukamen, die einiges von dem Geschehen beobachtet hatten: den Mann mit der hochschwangeren Frau auf dem Esel sowie die Hirten, die sich entgegen dem Normalen in die Stadt der ehrbaren Bürger getraut hatten. Und sie haben bemerkt, dass das für manche eine nachdenkenswerte Besonderheit war, andere sich aber nicht in ihrer Tagesordnung stören ließen. Sind das die Offenen, aber Kritischen? Oder die Wahrnehmenden, aber Abwartenden? Oder die, die interessiert sind, sich aber nicht festlegen wollen? Oder sind das die Intellektuellen, denen Weihnachten nicht wissenschaftlich genug ist? Oder diejenigen, die es meditativ lieben, aber einen konkreten Bezug zu ihrem Leben gar nicht wollen?
Als es darum geht, wer beim Zapfenstreich doch noch in den Stall geht, um das Wunder nachzuprüfen, verschiebt es dieser eine Letztgenannte aufmorgen. Vielleicht. So wie es auch an diesem Weihnachtsfest sicher viele Menschen gibt, die innerlich irgendwie gerührt sind über diese oft so idyllisch dargestellte Szene im trauten Stall – fälschlicherweise idyllisch dargestellt. Die sich vorgenommen haben, im neuen Jahr öfter mal in einen Gottesdienst zu gehen, vielleicht sogar einmal in der Bibel zu lesen. Vielleicht. Ist das normal? Dass das Licht in der Finsternis scheint, manche es wahrnehmen, es sogar in gewissem Sinn respektieren, sich aber nicht weiter davon in Beschlag nehmen lassen?
Was ist normal? Was war normal an jenem 1. Weihnachtsabend? Was ist überhaupt normal an Weihnachten? Bleibt noch der dritte der Gäste im Wirtshaus. Der ließ sich beeindrucken von dem Erlebten. Der hielt es nicht für einen Zufall, dass Hirten und Weise kommen, obwohl die Nachricht von einem im Stall geborenen Kind nicht per Social Media verbreitet wurde. Der horchte auf, dass die edlen Gäste aus dem Osten schon monatelang unterwegs gewesen waren mit dem Ziel, dieses wundersame Kind zu besuchen. War der naiv oder leichtgläubig? War der vertrauensselig oder eben religiös ansprechbar? War er normal oder die anderen? Ja, was ist denn normal? Und da war der Wirt. Zunächst einer, der wusste, wie er sein Schäfchen ins Trockene bringt. Der ökonomisch gewieft war, um in Zeiten der Hochkonjunktur die optimale Rendite herauszuwirtschaften. Dann kostete der Becher Wein eben 5 Sesterzen und nicht nur 3 wie sonst. Und doch scheint auch in ihm eine Ader gewesen zu sein, dass der Mensch nicht nur vom Brot, vomVerdienst allein lebt. Nach und nach ließ er sich beeindrucken.
Weihnachten – was ist da normal? Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell (Jes 9,1). Menschen sind in den Dunkelheiten ihres Lebens: Angst und Sorge, Tod und Trauer, Krankheit und Gebrechen, Kummer und Leid – davon sind auch die Kinder Gottes nicht herausgenommen (vgl. Röm 8,23).
Aber durch Weihnachten ist das Licht in alle diese Finsternisse gekommen: Jesus, das Licht der Welt.
Weihnachten – was ist da normal? Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Ja. Aber auch: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht, Gottes Kinder zu sein (Joh 1,11+12). Wie viele ihn aufnahmen: die in den Stall kommen und vor der anstößigen Krippe in den anstößigen Mist knieen und wie die Hirten und die Weisen das Jesuskind anbeten: als Herrn, als Christus, als Messias, als Retter, als Heiland, als König, als Davidssohn, als Gottessohn. Die von Herzen singen: „Komm, o mein Heiland, Jesus Christ, mein‘s Herzen Tür dir offen ist.“ Und die es nicht nur singen, sondern auch meinen.
Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt. Das kann man zulassen oder man kann sich dagegen wehren. Schluss: Weihnachten – das hat mit Menschen zu tun. Die biblischen Weihnachtsgeschichten sind Teil des Lebens von Menschen. Im Spiel wurde manches davon dargestellt, manches ausgemalt. Eine vertraute Ausmalung ist ja auch, dass in unseren Weihnachtsspielen und auch in unseren Weihnachtskrippen Hirten und Weise sich im Stall treffen. In Wirklichkeit sind sie sich nicht begegnet. Die Weisen kamen wohl ca. 2 Jahre nach der Geburt zur heiligen Familie.
Die anderen Personen, die im Spiel dargestellt waren, entstammten teils den biblischen Weihnachtsgeschichten, z. T. sind sie erfunden. Die Wirtsleute und ihre Gäste – sie stehen für viele Menschen damals gleich wie heute. Und sie stellen uns damit die Frage, wie wir mit Weihnachten umgehen.
Darum möchte ich wiederholen: Weihnachten wird es nur, wenn sich ein jeder persönlich betreffen lässt, so wie schon Paul Gerhardt in einem unserer Weihnachtslieder („Ich steh an
deiner Krippen hier“) schrieb:
Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland nicht versagen:
dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein,
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden!
Gott hat einen besonderen Plan für das Leben von Johannes.
Gott hat einen Plan für jeden von uns – auch für dich!
Elisabeth war schwanger. Dies ist nicht selbstverständlich. Sie war sehr alt und die Menschen waren bereits der Überzeugung gewesen, sie sei unfruchtbar (vgl. Lk 1,36). Umso größer war nun die Freude, als sie ein Kind bekam. Die Beschneidungszeremonie war für jüdische Familien ein besonderes Ereignis, da sie von Gott angeordnet war (1. Mose 17, 9-14) und die Aufnahme des Kindes in Gottes Bund symbolisierte. Entsprechend groß wurde sie gefeiert und viele Leute dazu eingeladen. Bei dieser Zeremonie bekommen die Jungen auch ihren Namen. Abstammungslinien und Familiennamen waren für die Juden sehr wichtig. Die Leute gingen ganz selbstverständlich davon aus, dass das Kind Zacharias’ Namen oder zumindest einen Namen aus der Familie erhalten würde. Deshalb waren sie überrascht, dass sowohl Elisabeth als auch Zacharias den Jungen Johannes nennen wollten. Dies bedeutet so viel wie „Gott ist gnädig“. Doch so hatte der Engel Gabriel es ihnen zuvor aufgetragen (s. Lk 1, 11-20). Dies war auch der Grund, weshalb Zacharias nicht mehr sprechen konnte. Er hatte dem Engel nicht geglaubt, als er ihm die Nachricht überbracht hatte. Er sollte erst wieder reden können, wenn das Kind geboren war. Und so geschah es. Zacharias erlebte und erkannte, dass Gott seine Versprechen hält und seine Verheißungen erfüllt werden. Und das, worauf die Juden so lange gewartet hatten, sollte nun zu seinen Lebzeiten geschehen: Gott schickt einen Retter. Und sein Sohn sollte diesem den Weg bereiten. Erfüllt vom Heiligen Geist prophezeit Zacharias, dass Gott ihnen einen Retter gesandt hat (Lk 1, 69), welcher sie vor ihren Feinden retten würde. Johannes sollte verkünden, dass das Volk Rettung durch die Vergebung der Sünden erfahren würde. Die Juden warteten bereits seit vielen Generationen sehnsüchtig auf diesen versprochenen Christus.
Es ist so großartig zu sehen, wie Gott plant, diesen Plan durchführt und was dabei alles herauskommen kann. Und dabei kann er jeden einzelnen Einzelnen gebrauchen. Elisabeth und Zacharias waren alt, möglicherweise sogar wirklich unfruchtbar. Zumindest haben sie bis in ihr hohes Alter keine Kinder kriegen können. Wider jeden menschlichen Verstand schickt Gott Zacharias einen Boten und erzählt ihm, was er mit ihm vorhat. Doch was Zacharias da hört, kann er nicht glauben. Wer könnte das schon? Aber Gott steht zu seinem Wort, das Kind wird geboren und Zacharias kann wieder sprechen. Sogar noch viel mehr. Er wird vom Heiligen Geist erfüllt. Gott hat oft andere Pläne als wir, das prophezeit auch Zacharias. Während alle auf einen kriegerischen Retter warten, wird die Ankunft eines gnädigen Erlösers prophezeit. Heute wissen wir, dass Gott so viel mehr getan hat, als sich die Menschen damals hätten vorstellen können.
„Anders“ sein oder „nicht normal“ sein kann ganz schön herausfordernd sein. Wer anders ist, ist komisch. Bei der Geburt von Johannes war vieles anders, denn Gott hatte einen besonderen Plan mit ihm.
Die Kinder sollen erleben, dass Gott einen Plan für sie hat. Vielen Kinder Kindern fällt es vielleicht schwer, sich vorzustellen, wie dieser Plan Gottes aussehen könnte. Oft wissen wir das im Voraus ja auch noch nicht. Es kann helfen, ihnen Beispiele aus dem Leben andere anderer Menschen zu erzählen, bei denen Gott ganz deutlich oder auch erst Schritt für Schritt gezeigt hat, was er mit ihnen vorhat. Es kann ermutigend für die Kinder sein, zu erfahren, dass Gott schon jetzt etwas Gutes mit ihnen vorhat.
Idee 1: „Eine Rolle spielen“
Es werden Zettel vorbereitet, auf denen verschiedene Rollen und Berufe stehen. Die Kinder dürfen einen Zettel ziehen und den angegebenen Begriff vor der Gruppe schauspielerisch darstellen. Die anderen müssen erraten, welches das Wort auf dem Zettel ist. Passend zur Geschichte empfiehlt es sich, Rollen wie Vater, Bote, Retter und Prophet/Verkündiger mit reinzunehmen.
Wenn der Schwierigkeitsgrad angehoben werden soll, kann man sich auch auf Pantomime beschränken. Bei großen Gruppen empfiehlt es sich, nicht für jeden einen Zettel vorzubereiten oder sie in zwei Gruppen zu teilen. Dann kann gezählt werden, welche Gruppe mehr Begriffe richtig hat.
Idee 2: Schnitzeljagd
Für Verkündigungsidee 2:
Es wird ein Plan von dem Gelände/Raum vorbereitet, in dem die Gruppenstunde stattfindet. Auf diesem sind mit roten Kreuzen Schätze markiert, welche die Kinder suchen müssen. Die Schätze sind Objekte, mit denen später die Geschichte erzählt werden kann. Je nach Alter der Gruppe kann der Plan auch abstrakter oder schwerer zu lesen sein. Wir verstehen ja auch nicht immer direkt, was Gott von uns will.
Verkündigungsart: Durch Malen erzählen
Es wird ein Bild auf einer Flipchart vorbereitet. Während die Geschichte erzählt wird, wird dieses Bild vervollständigt. Wenn in der Gruppe gute Leser sind, können auch diese die Geschichte aus der Bibel vorlesen und der Mitarbeitende malt lediglich das Bild.
Elisabeth war schwanger. Als für sie die Zeit der Geburt kam, brachte sie einen Jungen zur Welt. (Bild des Schnullers vervollständigen) Schon bald hörten die Nachbarn und Freunde davon, was Gott Tolles für sie getan hatte, und alle freuten sich von Herzen mit ihr. Denn sie war schon sehr alt und konnte eigentlich keine Kinder bekommen.
Als das Kind acht Tage alt war, kamen die Freunde und Verwandten zu einem besonderen Fest – der Beschneidung (Bild der Schere vervollständigen). Es wurde gefeiert, dass dieses Kind in den Bund mit Gott aufgenommen wurde und außerdem sollte das Kind an diesem Tag auch seinen Namen bekommen. Die Gäste wollten ihn nach seinem Vater Zacharias benennen. Doch Elisabeth sagte: „Nein, er soll Johannes heißen“ (Schrift Johannes vervollständigen). Die Freunde und Verwandten waren verwirrt. Niemand in der Familie hatte jemals Johannes geheißen. Der Familienstammbaum war damals sehr wichtig und die Kinder bekamen meistens einen Namen aus der Familie. Deshalb fragten sie Zacharias, den Vater des Babys. Allerdings konnte Zacharias immer noch nicht sprechen. Seit er dem Engel begegnet war, der ihm vorausgesagt hatte, dass Elisabeth ein Baby bekommen wird, war er stumm. Deshalb ließ er sich eine Schreibtafel bringen und schrieb: „Er soll Johannes heißen!“ („Er soll … heißen!“ auf Flipchart ergänzen) Das bedeutet: „Gott ist gnädig“. In diesem Augenblick merkte Zacharias, dass er wieder sprechen kann und fing an Gott zu loben!
Die Menschen staunten, so etwas hatten sie noch nie erlebt. Die Botschaft verbreitete sich überall (staunenden Smiley und Briefumschlag vervollständigen). Alle fragten sich, was aus diesem Kind werden würde, denn Gott war offensichtlich mit ihm. Aber dann passierte noch etwas Besonderes. Zacharias, der Vater von Johannes, wurde mit dem Heiligen Geiste erfüllt und erzählte laut, was Gott ihm, was er in der Zukunft mit Johannes vorhat. Er sagte: »Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Er ist zu unserem Volk gekommen und hat es befreit. Er hat uns einen starken Retter geschickt, einen Nachkommen seines Dieners, dem König David (Bild Krone vervollständigen). So hatte er es durch seine heiligen Propheten schon vor langer Zeit verkündet: Er wird uns vor unseren Feinden retten und aus der Hand aller Menschen, die uns hassen. Und dich, Johannes, wird man einen Propheten Gottes nennen. Du wirst vor dem Herrn hergehen und für ihn den Weg vorbereiten. Seinem Volk wirst du erzählen (Bild Megafon vervollständigen), dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird. Dieser Retter kommt wie ein helles Licht zu uns (Bild Glühbirne vervollständigen). Dieses Licht wird allen Menschen leuchten, die in Finsternis leben und Angst haben und er wird uns Frieden bringen (Weg mit Frieden vervollständigen).
Die Geschichte wird mit Objekten erzählt, welche zuvor gesucht werden mussten. Diese können z. B. sein: Ein Schnuller oder ein Kuscheltier, eine Schere, ein Namensschild, ein Briefumschlag, eine Krone (kann auch aus Karton gebastelt werden), ein Megafon, eine Glühlampe oder Kerze und ein Bild einer Taube oder eines Peace-Zeichens. Die Gegenstände werden (von den Kindern) in die Mitte gelegt, wenn sie zu dem passen, was gerade in der Geschichte erzählt wird.
Es werden kleine Zettelchen mit Satzanfängen vorbereitet. Diese werden zusammengefaltet in eine Schüssel gelegt und jedes Kind darf einen ziehen. Anschließend geht es reihum und jeder liest seinen Zettel vor. Entweder man beendet den Satz selbst, oder nimmt jemand anderes dran, der den Satz für einen beendet.
Satzanfänge: „Alles fing damit an, dass …“, „Zum Glück …“, „Leider …“, „Ganz unerwartet …“, „Zum Schluss …“, „Zacharias sagt voraus …“, „Johannes ist …“, Zacharias ist …“, Elisabeth ist …“
Zu Idee 2: Die Kinder sollen die Gegenstände in die Reihenfolge bringen, in der sie in die Mitte gelegt wurden. Wissen sie auch noch, wofür der Gegenstand stand?
Schon bevor Johannes auf die Welt kam, hatte Gott einen Plan für ihn. Sogar seine Eltern und die Nachbarn und Freunde konnten erkennen, dass Gott etwas ganz Spezielles mit Johannes vorhatte, weil Gott so viele besondere Dinge vor und nach seiner Geburt getan hat. Wisst ihr noch welche Dinge das waren?
Gott hatte einen besonderen Plan mit Johannes. Johannes sollte den Menschen erzählen, dass bald jemand kommt, der für die Menschen Rettung bringt und ihre Schuld wegnimmt, sodass sie wieder gemeinsam mit Gott leben können.
Johannes sollte alles vorbereiten, damit die Menschen bereit sind, wenn Jesus, der Sohn Gottes, auf die Welt kommt und damit sie verstehen können, wer Jesus ist und an ihn glauben. Das war eine ganz besondere Aufgabe und ein großer Plan, den Gott mit Johannes hatte.
Der Plan, den Gott für Johannes hatte, war etwas ganz Besonderes. Deshalb sind auch die vielen besonderen Dinge bei seiner Geburt passiert. Aber genauso hat Gott auch einen Plan für jeden von uns. Bei manchen Menschen ist es ein bisschen ähnlich wie bei Johannes und Gott zeigt ihnen, dass er eine ganz bestimmte Aufgabe für sie hat, z.B. dass sie in ein anderes Land gehen sollen, um dort von ihm zu erzählen oder dass sie eine ganz bestimmte Arbeit übernehmen sollen (Vielleicht kennt ihr ja eine Beispielgeschichte oder habt das selbst schon erlebt).
Aber oft wissen wir im Voraus noch nicht, was Gott mal mit uns vorhat. Manchmal zeigt er uns auch einfach Schritt für Schritt, wo er uns haben möchte. Dann können wir immer wieder beten und ihn fragen, was er möchte, dass wir tun. Und auch dann, wenn wir manchmal noch nicht wissen, wie dieser Plan aussieht und was Gott für unser Leben noch vorhat oder wenn es gerade mal schwierig ist oder uns schlecht geht, dürfen wir darauf vertrauen, dass der Plan, den Gott mit uns hat, gut ist.
Alternativ könnt ihr auch mit einem „Würfelgespräch“ (für kleine Gruppen geeignet) an die Geschichte anknüpfen. Jeder darf einmal würfeln und entsprechend der Augenzahl wird eine Frage gestellt, die der Würfler dann versucht zu beantworten. Die Antwort darf unkommentiert gelassen oder als Aufhänger für ein tieferes Gespräch genutzt werden.
1= Was war deine Lieblingsstelle in der Geschichte?
2= Was hast du in der Geschichte nicht verstanden?
3= Was ist bei der Geburt von Johannes besonders?
4= Wie könnte die Geschichte weitergehen?
5= Gott hatte einen besonderen Plan mit Johannes. Glaubst du er hat auch einen Plan für dein Leben?
6= Wo kommt Gott in der Geschichte vor?
„Doch Gott hat mich in seiner Gnade schon vor meiner Geburt auserwählt und berufen.“ Galater 1,15
Dieser kann mit den passenden Bewegungen gelernt werden. Bei „Gott“ zeigen alle nach oben und dann bei „mich“ auf sich selbst. Für seine „Gnade“ legen wir uns die Hände auf das Herz. Bei „meiner Geburt“ können sich alle wie ein Baby im Bauch zusammenkauern und anschließend mit ihren Händen einen Trichter um den Mund machen, um das „Berufen“ ganz laut zu sagen, oder noch ein AMEN hinterher zu brüllen.
Einen Kompass bauen:
Material: Nadel, Magnet, Büroklammer, Papierscheibe, Plastikflaschendeckel, Schälchen mit Wasser
Die Kinder können einen einfachen Kompass bauen. Zuerst müssen sie die Kompassnadel magnetisieren. Dazu nehmen sie einen Magneten und ziehen die Nadel von der Hälfte an bis zur Spitze über den Magneten. Dies etwa 10- bis 20-m Mal. Wichtig ist, dass nur eine Hälfte der Nadel mit einem festen magnetischen Pol in Berührung kommt. Testet mit einer Büroklammer, ob das Magnetisieren funktioniert hat.
Die magnetisierte Nadel wird nun durch das Papier gestochen und auf die offene Seite des Flaschendeckels gelegt. Diese kleine Konstruktion wird so in der Schüssel mit Wasser platziert, dass sie auf der Wasseroberfläche schwimmt und sich frei drehen kann.
Kompassbauanleitung: https://www.stiftung-kinder-forschen.de/de/praxisanregungen/experimente-fuer-kinder/exp/kompass-selberbauen
Gott hat einen Plan für dich, wohin führt er dich?
Wer bin ich: Bei großen Gruppen überlegt sich ein Kind eine Person. Der Rest muss dann durch Ja/Nein-Fragen herausfinden, um welche Person es sich handelt. Je nach Gruppen kann man sich auf biblische, berühmte oder auch anwesende Personen festlegen. Bei kleinen Gruppen können sich gegenseitig Personen auf ein Papier geschrieben und dann an die Stirn geklebt werden. Dann muss jedes Kind die Person erraten, die auf der eigenen Stirn klebt.
Make ‚’n‘ ’ Break: Die Kinder spielen in zwei Gruppen. Beide Gruppen bekommen zeitgleich einen Bauplan hingelegt. Dieser kann entweder ein Foto, Zeichnung oder schriftliche Anleitung sein. Beide Gruppen müssen so schnell wie möglich diesen Plan nachbauen. Die Gruppe, die als erstes Erstes fertig ist, bekommt den Punkt.
Das Spiel lässt sich besonders gut mit buntem Plastikbausteinen spielen. Alternativ kann man auch Menschenbilder (z. B. Menschenpyramide) nachbauen.
Montagsmaler: Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt und treten nacheinander an. Eine Person geht nach vorne an die Flipchart und bekommt ein Wort gezeigt, welches sie zeichnen muss. Der Rest der Gruppe hat währenddessen drei Minuten Zeit, das Wort zu erraten. Schaffen sie es in der Zeit, wird dem Zeichner das nächste Wort gezeigt. Nach Ablauf der Zeit ist die nächste Gruppe dran. Für jedes erratene Wort bekommt die Gruppe einen Punkt.
Es können Namensschilder mit Titeln gebastelt werden, auf denen z. B. steht: Mathis – der Hilfsbereite oder Manuela – die Kreative.
Weiterführende Hinweise
Kompassbauanleitung: https://www.stiftung-kinder-forschen.de/de/praxisanregungen/experimente-fuer-kinder/exp/kompass-selberbauen
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